LNG-Terminal Brunsbüttel auf der Zielgeraden!

Gemäß Bekanntmachung haben am Freitag die Kreditanstalt für Wiederaufbau (im Auftrag der deutschen Bundesregierung), Gasunie (zu 100 % in niederländischem Staatsbesitz) und RWE ein Memorandum of Understanding (MoU) zur gemeinsamen Errichtung eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) am Standort Brunsbüttel unterzeichnet.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH sowie Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel: „Wir fühlen uns bestätigt in unserer langjährigen Forderung für den Aufbau einer alternativen Importinfrastruktur zur Diversifizierung der deutschen Erdgasbezugsquellen. Wir freuen uns sehr, dass Gasunie, mit denen wir bereits seit 2014 hinsichtlich der Entwicklung des LNG-Terminalprojektes in einem engen Austausch stehen, nun das Projekt gemeinsam mit dem Bund und RWE als weiteren Projektpartner umsetzen will. Damit wurden die Fakten geschaffen, mit denen der Bau des LNG-Terminals am Standort Brunsbüttel zeitnah realisiert werden kann, um unter anderem die Abhängigkeit vom russischen Erdgas zu verringern. Für den Industrie- und Hafenstrandort Brunsbüttel sind das herausragende Neuigkeiten und das Projekt, dass wir vor über 10 Jahren begonnen haben biegt nun auf die Zielgerade ein.“

In einer Pressemitteilung hat die German LNG Terminal GmbH bekannt gemacht, dass sich die Gesellschafterstruktur der German LNG Terminal GmbH verändern wird. Nach dem Einstieg der KfW im Auftrag der Bundesregierung werden die langjährigen Gesellschafter Vopak LNG Holding B.V. sowie die Oiltanking GmbH nach erfolgreicher Aufbauarbeit bis spätestens Ende Mai 2022 aus dem Gesellschafterkreis ausscheiden. Frank Schnabel bedankt sich ausdrücklich für die Zusammenarbeit mit den beiden ausscheidenden Gesellschaftern in den vergangenen Jahren: „Wir waren immer von dem Projekt und der Realisierung überzeugt, auch weil wir stets die Ernsthaftigkeit und Professionalität der drei Gesellschafter in unserer täglichen Arbeit mit ihnen gespürt haben. Die Zusammenarbeit war stets vertrauensvoll, konstruktiv und zielgerichtet. Daher möchten wir uns bei Oiltanking und Vopak für die gute Zusammenarbeit bedanken, freuen uns aber zugleich Gasunie weiterhin bei der Umsetzung des Projektes eng zu unterstützen.“

Das geplante Terminal soll nicht nur durch den Import von LNG die Versorgungssicherheit mit Erdgas in Deutschland erhöhen, sondern auch in Zukunft die Möglichkeiten für den Import von grünen Energieträgern wie z.B. Wasserstoffderivaten schaffen. Daher ist die Realisierung des LNG-Terminal Brunsbüttel auch für die Industrieunternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel ein wichtiges Signal für die Zukunft! Die energieintensiven Unternehmen aus der chemischen Industrie benötigen hohe Mengen Erdgas und zukünftig grüne Energieträger, wie z.B. Wasserstoff. „Das LNG-Terminal am Standort Brunsbüttel wird für die Versorgungssicherheit der Industrieunternehmen auf Jahrzehnte hinweg eine wichtige Säule darstellen können. Auch wird Brunsbüttel noch attraktiver für Neuansiedlungen von energieintensiven Industrieunternehmen“ ergänzt Frank Schnabel in seiner Funktion als Sprecher der Werkleiterrunde.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports




Staatliche Hilfe für Delta Corridor

Die niederländische Regierung unterstützt das Delta-Corridor-Projekt Pipeline Projekt sowohl finanziell als auch mit einer wachsenden Projektorganisation. Dies teilte Klima- und Energieminister Rob Jetten dem Parlament in einem Schreiben mit.

Bereits Ende letzten Jahres hatte die Regierung Delta Corridor durch Aufnahme in das mehrjährige Infrastruktur-Energie- und Klimaprogramm (MIEK) als Projekt von nationaler Bedeutung ausgewiesen. In der Praxis führt dies zu mehr staatlicher Regie, um den Bau des neuen Pipelinebündels von Rotterdam über Moerdijk-Geertruidenberg-Tilburg-Venlo zum Chemelot-Industrie-Cluster und angrenzenden Deutschland (und möglicherweise auch Flandern) voranzutreiben.

Die rechtzeitige Anlieferung von Wasserstoff, (synthetischem) Flüssiggas und (Bio-)Propen in Kombination mit der CO2-Abfuhr hilft der Industrie im In- und Ausland, die nachhaltige Entwicklung zu beschleunigen und Emissionen drastisch zu reduzieren. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Realisierung der Klimaziele und der Rohstoffwende. Ein sicherer Pipelinetransport entlastet auch den Bahntransport.

Delta Corridor trägt zur zukünftigen Ertragsfähigkeit der Niederlande bei. Schließlich verleiht die internationale Verbindung dem Projekt ein solides Fundament und sichert die strategische Rolle der Niederlande in Nordwesteuropa. Eine neue Anbindung an andere Industrie-Cluster stärkt die Wettbewerbsposition der Industrie und entlang der unterirdischen Trasse sind die Ankoppelungsmöglichkeiten für die lokale Wirtschaft in unmittelbarer Reichweite.

Das Kabinett prüft nun den Nutzen und die Notwendigkeit sowie den gesellschaftlichen Mehrwert des Projekts. Diese Analyse soll im kommenden Sommer abgeschlossen sein. Der Hafenbetrieb Rotterdam konzentriert sich hauptsächlich auf die technischen und kommerziellen Aspekte des Pipelinekorridors, pro Pipeline und als übergreifendes Projekt. Daneben wird versucht, die Organisation mit privaten Teilnehmern zu erweitern.

Die Regierung wird darüber hinaus eine Organisation einrichten, die dafür sorgt, dass insbesondere die räumliche Integration und die damit verbundenen Verfahren reibungslos verlaufen. In seinem Schreiben an das Parlament befürwortet Minister Jetten das Delta-Corridor-Projekt nachdrücklich: „Ich unterstütze den Ansatz und die Geschwindigkeit, die diese Organisation anstrebt. Um das gewünschte Tempo, das auf die ambitionierte Realisierung im Jahr 2026 abzielt, von staatlicher Seite zu fördern, stellen wir sicher, dass wir bereit sind, dieses Projekt von der öffentlichen Rolle aus voranzutreiben“.

Die erforderlichen öffentlichen Mittel belaufen sich auf 5 bis 7 Millionen Euro. Die Wirtschaft trägt jährlich 12 bis 14 Millionen Euro bei.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam 




Frank Dreeke als BLG-Chef bis Ende 2024 bestätigt

Frank Dreeke ist erneut vom Aufsichtsrat als Vorsitzender des Vorstands der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT -Aktiengesellschaft von 1877- bestellt worden. Der Beschluss zur zweijährigen Vertragsverlängerung bis Ende 2024 wurde einstimmig vom Aufsichtsrat gefasst. 

„Frank Dreeke steuert das Unternehmen erfolgreich, auch in den herausfordernden Zeiten des Wandels und der Pandemie. Dabei treibt er neben der Diversifizierung der Geschäftsbereiche insbesondere die Zukunftsthemen Digitalisierung und Klimaschutz voran“, sagt Dr. Klaus Meier, Vorsitzender des Aufsichtsrats der BREMER LAGERHAUS-GESELLSCHAFT –Aktiengesellschaft von 1877– .

„Ich danke für das langjährige Vertrauen in meine Person und freue mich darauf, gemeinsam mit einem starken Team die BLG in den nächsten Jahren weiter robust und anpassungsfähig zu entwickeln.“

Frank Dreeke, geboren 1959, blickt auf mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Hafen- und Logistikbranche zurück. Nach der Ausbildung zum Schifffahrtskaufmann und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre war er in verschiedenen Unternehmen als Geschäftsführer beziehungsweise General Manager tätig. Seit dem 1. Januar 2013 ist Frank Dreeke Mitglied des Vorstands der BLG LOGISTICS GROUP und hat am 1. Juni 2013 den Vorsitz des Vorstands übernommen.

Mit der Ernennung verlängert sich Dreekes Amtszeit um zwei weitere Jahre bis zur Erreichung der Regelaltersgrenze von Vorstandsmitgliedern, die BLG nach Vorgabe des Deutschen Corporate Governance Kodex eingeführt hatte.

Quelle: BLG, Foto: BLG / Oliver Lang




Kühne+Nagel mit ausserordentlich starkem 2021

Kühne+Nagel erzielte im Geschäftsjahr 2021 ein ausserordentlich starkes Ergebnis. Die Gruppe konnte sämtliche Kennzahlen gegenüber dem Vorjahr deutlich steigern: Der Nettoumsatz stieg um 61% auf CHF 32,8 Mrd., der EBIT um 175% auf CHF 2,9 Mrd. und der Reingewinn um 173% auf CHF 2,2 Mrd. Die Konversionsrate, die das Verhältnis von EBIT zu Rohertrag der Gruppe beschreibt, lag mit 30% weit über dem langfristig gesetzten Durchschnittsziel von 16%. Sämtliche Geschäftsbereiche trugen zum Unternehmenserfolg bei.

Dr. Detlef Trefzger, CEO der Kühne + Nagel International AG, Foto, sagt: „Kühne+Nagel erwies sich in 2021 als relevanter und verlässlicher Logistikpartner in einem herausfordernden Marktumfeld. Unsere 78.000 Kolleginnen und Kollegen haben mit Hochdruck daran gearbeitet, unsere Kunden mit einem überzeugenden Dienstleistungsangebot zu unterstützen. Einmal mehr haben wir den Fokus auf Kunden, Systeme und Mitarbeitende gesetzt, die strategischen Initiativen beschleunigt sowie unsere ambitionierten Finanzziele weit übertroffen. Für das laufende Jahr waren die Geschäftsaussichten bisher günstig; die Kriegshandlungen Russlands haben die Unwägbarkeiten weltpolitischer Entwicklungen aufgezeigt, deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsgeschehen noch nicht zu überblicken sind.“

Beim Geschäftsbereich Seefracht führte das angespannte Marktumfeld – mit Engpässen in den Häfen sowie aus dem Takt geratenen Lieferketten – zu einem ausgesprochen hohen Bearbeitungsaufwand in 2021.

Das Containervolumen lag im Gesamtjahr 2021 mit 4,6 Mio. TEU ca. 2% über dem Vorjahr. Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs lag bei CHF 13,7 Mrd. und der EBIT bei CHF 1,5 Mrd. Die Conversion Rate erreichte 55,5%.

Die bewährte Onlineplattform Seaexplorer wurde in 2021 deutlich erweitert. Die Plattform schafft Transparenz und warnt vor möglichen Beeinträchtigungen der Lieferketten durch Ineffizienz in der Abwicklung oder schlechte Wetterbedingungen als Beispiele. Ergänzend dazu hat Kühne+Nagel den „Disruption Indicator“ entwickelt, um die Effizienz der weltweiten Seefrachtnetze zu messen.

Global begrenzte Frachtkapazitäten in 2021 erforderten massgeschneiderte Dienstleistungen im Geschäftsbereich Luftfracht. Unverändert stark nachgefragt waren Kühne+Nagel-Angebote für Pharma- und systemrelevante Güter sowie E-Commerce. Dadurch konnte der Geschäftsbereich deutlich Marktanteile gewinnen.

Das Luftfrachtvolumen lag im Gesamtjahr 2021 mit 2,2 Mio. Tonnen um 55% über dem Vorjahr. Ungefähr die Hälfte des Wachstums trug der im Mai 2021 erstmals konsolidierte Luftfrachtdienstleister Apex Logistics bei. Der gesamte Nettoumsatz der Luftfracht betrug CHF 10,8 Mrd. und der EBIT CHF 1,2 Mrd. Die Conversion Rate erreichte 45,7%.

Die Luftfracht spielte eine massgebliche Rolle bei der weltweiten Verteilung von Covid-19-Impfstoffen. Insgesamt wurden 1,2 Mrd. Dosen in rund 90 Ländern um den Globus befördert. Das globale Healthcare-Netzwerk von Kühne+Nagel mit über 240 Standorten bildete das robuste Fundament der Impfstofflogistik.

Der Geschäftsbereich Landverkehre steigerte in 2021 das Volumen um mehr als 13% auf insgesamt 24,4 Mio. Bestellungen. Neben der starken Auslastung in Europa waren zudem die Netze in Nordamerika gut gebucht. Die ursprünglich auf Asien ausgerichtete digitale Buchungsplattform eTrucknow wurde in rund 20 Ländern in Europa, dem Nahen Osten und Südamerika eingeführt.

Der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs lag im Gesamtjahr 2021 bei CHF 3,7 Mrd. und der EBIT stieg um 52% gegenüber dem Vorjahr auf CHF 94 Mio. Mit 7,5% erreichte die Conversion Rate ein Rekordniveau.

Die ursprünglich für den Brexit entwickelte, digitale Verzollungsplattform bietet den Kunden nun auch eine weltweite Abdeckung an. Das System reduziert den Verwaltungsaufwand bei der Zollabfertigung erheblich und beschleunigt die Abwicklung zwischen allen Beteiligten.

Der Geschäftsbereich Kontraktlogistik war in 2021 von einer hohen Auslastung gekennzeichnet. Der Bereich baute insbesondere das Angebot für Pharma und E-Commerce-Fulfilment rasch aus. Mittlerweile sind 100 Distributionszentren auf den Pharma- und Gesundheitssektor sowie 175 auf E-Commerce-Fulfilment spezialisiert.

Nach Veräusserung eines grossen Teils spezialisierter Lager- und Distributionsaktivitäten in Grossbritannien lag der Nettoumsatz des Geschäftsbereichs mit CHF 4,6 Mrd. in Gesamtjahr 2021 zwar leicht unter dem Vorjahr; der EBIT hingegen verdoppelte sich nahezu auf CHF 156 Mio.

Integrierte Logistikdienstleistungen (4PL) waren erneut sehr gefragt. An acht globalen Standorten mit KN Control Towers entwickeln und betreiben Spezialisten Angebote für flexible und effiziente Lieferketten. Auf diese Weise können Kosten, Durchlaufzeiten und Lagerbestände auch in einem herausfordernden, operativen Umfeld optimiert werden.

Der Verwaltungsrat schlägt der am 3. Mai 2022 stattfindenden Generalversammlung eine Dividende von CHF 10,00 pro Aktie vor.

Dr. Jörg Wolle, Präsident des Verwaltungsrats der Kühne + Nagel International AG: „Kühne+Nagel hat im Geschäftsjahr 2021 vor allem die Chancen genutzt, die sich aus dem strategischen Aufbruch der letzten Jahre ergeben haben. Das Unternehmen ist ebenso gut wie nachhaltig aufgestellt, es ist agil, innovationsstark und rund um den Erdball einer der Treiber für die Entwicklung der Logistik zu einer Schlüsselsparte der Weltwirtschaft. Daraus ergeben sich auch für die Zukunft überzeugende Potenziale. Kühne+Nagel ist strategisch bestens positioniert, um von diesen weitreichenden Entwicklungen im besonderen Mass zu profitieren. Wir freuen uns sehr, dass wir der Generalversammlung eine Dividende in Höhe von 10 Franken je Aktie vorschlagen können und damit unsere Aktionärinnen und Aktionäre am Unternehmenserfolg teilhaben werden.“

Quelle und Foto: Kühne+Nagel




Auszeichnung für Rheinmetall im Neusser Hafen

Der Technologiekonzern Rheinmetall hat an seinem Standort in Neuss erfolgreich ein neues Auditverfahren eingeführt und wurde dafür von PSA Peugeot Citroën ausgezeichnet. Der Automobilhersteller, der dem Stellantis-Konzern angehört, verlieh der Neusser Tochtergesellschaft für die gelungene Umsetzung das begehrte QSB+ Zertifikat, welches eine Auszeichnung für die Erfüllung der Kundenanforderung darstellt.

„Wir freuen uns sehr über das Erreichen der Bewertungs¬kriterien des QSB+ Zertifikats“, sagt David Papenfuß, Werkleiter des Standorts Niederrhein und Sponsor des Projekts. „Ohne das gemeinsame Engagement der Beteiligten in den verschiedenen Abteilungen und dem Werkführungsteam wäre dies nicht möglich gewesen.“

Der Erfolg hat zudem auch strategische Bedeutung: „Mit der Einführung des Layered Process Audits (LPA) erfüllen wir nun auch die IATF-Anforderungen an die Qualitätsmanagementsysteme, die zukünftig von allen Automobilherstellern gefordert werden. Beste Voraussetzungen also, bevorzugter Partner für alle unsere Kunden zu werden“, erläutert Papenfuß.

Die Einführung des neuen Auditverfahrens am Standort Neuss ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Zusammenarbeit verschiedener europäischer Qualitäts¬bereiche von Rheinmetall. Entsprechend dem sogenannten Layered Process Audit (LPA) werden die verschiedenen Abläufe in den Bereichen Produktion, Logistik sowie Qualitätsmanagement erfasst und systematisch beobachtet. Bei Bedarf werden Verbesserungen neu geplant, umgesetzt, überprüft und weiter beobachtet – ein kontinuierlicher Optimierungsprozess.

„Bei dem LPA handelt es sich nicht um eine kurze, einmalige Intervention, sondern um ein Optimierungsinstrument, das auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichtet ist. Wir konzentrieren uns auf die Verbesserung unserer Prozesse in den Bereichen Produktion und Logistik, die das Qualitätsmanagement beeinflussen“, erklärt Steffen Grunert, Senior Manager Quality im Werk Niederrhein in Neuss.

Involviert sind dabei alle Abteilungen und Ebenen, einschließlich der Geschäftsführung. So überwacht der Produktionsbetrieb die Qualität der Produkte sowie die Kundenbedarfe und gestaltet aktiv den eigenen Verbesserungsprozess.

Nach dem erfolgreichen Projektstart in Neuss wird das richtungsweisende Verfahren bald auch an anderen Rheinmetall-Standorten implementiert.

Quelle und Foto: Rheinmetall Aktiengesellschaft




Erfolgreiche Premiere: auf Donau nach Passau

Ende Februar reisten erstmals Schwarzmüller-Trailer per Schiff zum bayernhafen Passau. Die Anhänger wurden per LKW vom ungarischen Werk zum Hafen in Budapest transportiert und dort auf den RoRo-Katamaran der Fa. Donau Star aufgefahren – also „roll on“. Den Großteil der Strecke legten sie auf der Donau zurück, wurden dann in Passau wieder von Deck gefahren – „roll-off“ – und weiter bis zu Ihrem Zielort transportiert.

Die erfolgreiche Logistikkette realisierte Schwarzmüller mit seinen Partnern Spedition Hitzinger, dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK und bayernhafen Passau. Die Firma Donau Star BG EOOD betreibt seit 2015 einem Liniendienst per RoRo-Schiff zwischen dem bayernhafen Passau und dem bulgarischen Hafen Ruse sowie weiteren RoRo-geeigneten Häfen an der Donau.

Zukünftig plant Schwarzmüller sechs bis acht Schiffsverbindungen pro Jahr.

bayernhafen-Geschäftsführer Joachim Zimmermann begrüßt die neue, umweltfreundliche Transportkette: „Ich freue mich, dass der über Jahrzehnte bewährte Transport von Trailern auf RoRo-Schiffen eine Renaissance erlebt. Nur wenn wir alle Optionen nutzen gelingt die Verkehrswende.“

Dem Pilotversuch sollen jetzt regelmäßig Schiffsfahrten folgen, gab der CFO der Schwarzmüller Gruppe, Mag. Michael Hummelbrunner, bei der Entladung in Passau bekannt. Rund 575 Kilometer haben die neuen Plateaufahrzeuge auf der Donau hinter sich gebracht. Vom Werk Dunaharaszti zum Hafen Budapest wurden sie mit dem LKW gezogen und dort auf dem mehr als 100 Meter langen bulgarischen Spezialschiff verladen. Der Transport erfolgt „Roll on Roll off“, das Ladegut wird dabei auf das Deck gefahren und nicht wie ein Container gehoben. Vom Hafen Passau werden die Trailer mit dem LKW zum endgültigen Bestimmungsort in Österreich und Süddeutschland gebracht.

Zum ersten Mal überhaupt kam ein Donauschiff mit neuen Anhängern an Bord in Passau an. Nach zehn Monaten Vorbereitungszeit war Schwarzmüller mit seinen Partnern bayernhafen Passau, Spedition Hitzinger und dem Rosenheimer Logistikunternehmen BTK nun zum ersten Einsatz bereit. Die Premiere hat reibungslos funktioniert, BTK konnte 20 neue Fahrzeuge in Empfang nehmen. Bei der Beladung in Budapest hatte es noch die eine oder andere Überraschung gegeben. Zum Beispiel lassen sich bis zu 40 Trailer und nicht nur 35 mit einer Komplettladung transportieren. Andererseits passt der Megatrailer nicht auf das Deck und muss weiter auf der Straße ausgeliefert werden.

Für Schwarzmüller hat der Transport mit Donauschiffen mehrere Vorteile. Abseits der verstopften Fernverkehrswege fährt das Donauschiff streng nach Fahrplan und lässt sich besser planen. Die Transportzeit ist dabei nur unwesentlich länger. Einzelzustellungen werden durch die Komplettbeladung eines Schiffes ersetzt, was letztendlich einen Vorteil bei der CO2-Bilanz bringt. Der Transport ist durch die Bündelung auch wirtschaftlicher. Die Anforderungen an die Planung steigen allerdings: Es müssen genügend Aufträge für die Zielregion in einem engen Zeitfenster vorhanden sein und für die Ladevorgänge werden Zugmaschinen benötigt.

Schwarzmüller will das neu entwickelte Logistikmodul jetzt ausführlich testen. „Wir wissen noch nicht genau, wohin uns der Weg führen wird. Aktuell planen wir sechs bis acht Schiffe pro Jahr. Aus der Praxis werden sich neue Perspektiven ergeben“, betonte CFO Hummelbrunner. Die Schwarzmüller Gruppe ist in den meisten Donau-Anrainerstaaten tätig. Auch der Schwerpunktmarkt Polen liegt im Einzugsgebiet der Donau. In einigen Jahren könnte aus dem heutigen Versuch ein neues internationales Modul der Fahrzeugauslieferung werden.

Quelle und Foto: bayernhafen Passau und Schwarzmüller, Foto: bayernhafen Passau/ M. Ziegler, mit dem ersten Transport von Schwarzmüller-Trailern auf einem Donauschiff sehr zufrieden (von links nach rechts): Stefan Ring (Leiter Technik und Betrieb, bayernhafen Passau), Daniel Hitzinger, Manfred Hitzinger (beide Hitzinger Transporte), Josef Heiß (Geschäftsführer BTK Logistik, Rosenheim), Alexander Rubchev (Geschäftsführer Donau Star BG EOOD), Mag. Michael Hummelbrunner (CFO Schwarzmüller Gruppe, Freinberg)




Werkleiterrunde begrüßt Regierungserklärung

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, begrüßt das klare Bekenntnis von Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung vom 27. Februar 2022 zum Bau des geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel: „Nur mit dem Bau einer eigenen Energie-Import-Infrastruktur, über die zunächst LNG aus dem Weltmarkt und zukünftig auch grüne Energieträger importiert werden könnten, ist es für die Bundesrepublik Deutschland möglich, die Abhängigkeit von russischem Pipelinegas zu verringern.“

„Nur so kann die Versorgungssicherheit der energieintensiven Industrie im ChemCoast Park Brunsbüttel, die Erdgas als Energieträger und Grundstoff für ihre Produktion vor Ort einsetzt, und der privaten Haushalte gewährleistet werden. Der Handlungsbedarf durch die Politik ist durch die gegenwärtige geopolitische Entwicklung mit dem sich massiv verschärften Russland-Ukraine Konflikt so groß wie nie zuvor und die Bundesregierung zieht nun die richtigen Konsequenzen für ihre Energiepolitik. Das Vorgehen Russlands verurteilen wir in jeder Hinsicht. Die notwendige Diversifizierung der Gasbezugsquellen der Bundesrepublik Deutschland mit einer eigenen Energie-Import-Infrastruktur bestätigt unsere Strategie, die wir seit vielen Jahren am Industrie- und Energiestandort ChemCoast Park Brunsbüttel verfolgen. Mit höchster Dringlichkeit und konsequenter Unterstützung durch die Bundesregierung müssen nun unverzüglich die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass schnellstmöglich mit dem Bau in Brunsbüttel begonnen werden kann, um insbesondere die Versorgungssicherheit und Preisstabilität für Energie zukünftig zu gewährleisten.“

Quelle und Foto: ChemCoastPark




Grüne Industrie braucht internationalen Ansatz

In einem offenen Brief an die niederländische, belgische und deutsche Regierung fordern große Unternehmen und NRO die Niederlande, Belgien und Deutschland auf, besser und enger zusammenzuarbeiten, um die Schwerindustrie klimafreundlich zu machen.

Grenzüberschreitende Infrastrukturen sind für die Erreichung der Klimaziele unerlässlich. Sie betonen die Notwendigkeit einer gemeinsamen Vision für die Abscheidung und dauerhafte Speicherung von CO2-Emissionen. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist einer der Unterzeichner.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam: „Grenzüberschreitende Infrastrukturen, unter anderem für Wasserstoff und CO2, sind für die Bekämpfung des Klimawandels unerlässlich. Gemeinsam mit vielen Organisationen und Unternehmen entwickelt der Hafenbetrieb Rotterdam das Projekt Delta Corridor. Dabei handelt es sich um eine Reihe von Pipelines zwischen Rotterdam und Nordrhein-Westfalen, die die dazwischen liegenden Industriegebiete Chemelot und Moerdijk miteinander verbinden und auch eine Verbindung zur belgischen Industrie herstellen. Diese grenzüberschreitende Infrastruktur wird der Industrie helfen, ihre Prozesse zu dekarbonisieren“.

Der offene Brief wird unterstützt von: Aramis, Bellona Europa, Bellona Deutschland, Benelux Business Roundtable, Bundesverband der Deutschen Kalkindustrie, Carbon Collectors, Clean Air Task Force, Energie Beheer Nederland, Fluxys, Gasunie, General Electric, HeidelbergCement, Holcim België NV, Lhoist, Natuur & Milieu, Natuur en Milieu Federatie Zuid-Holland, North Sea Port, Port of Antwerp, Port of Rotterdam, Porthos, Shell, Smart Delta Resources, TotalEnergies, Victrol und Verein Deutscher Zementwerke (VDZ).

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Über 9 Prozent Wachstum, Resilienz im Netzwerk

Die Kombiverkehr KG verlagerte im vergangenen Jahr insgesamt 937.959 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,88 Millionen TEU von der Straße und dem Seeweg auf die klimafreundliche Schiene.

„Mit einer Zunahme der transportierten Sendungen in Höhe von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr befinden wir uns damit auf klarem Wachstumskurs, nachdem bereits im Sommer 2021 das Transportvolumen aus Vor-Corona-Zeiten übertroffen wurde. Zum Jahresbeginn 2022 haben wir mit neuen Produktangeboten und Kapazitätserweiterungen die Weichen für eine weitere positive Unternehmensentwicklung gestellt“, kommentiert Geschäftsführer Alexander Ochs das Sendungsergebnis des Vorjahres.

Um die anhaltend hohe Nachfrage nach intermodalen Leistungen auch wettbewerbsfähig bedienen zu können, müssen steigende Strompreisentwicklungen für Traktionsleistungen gemildert und das nationale und internationale Baustellenmanagement für eine planbare Leistungsqualität harmonisiert werden. „2021 war auch ein Jahr mit vielfältigen betrieblichen Herausforderungen, die wir mit Stabilität, Flexibilität und Resilienz als Netzwerkanbieter größtenteils meistern konnten“, ergänzt Geschäftsführerkollege Armin Riedl. „Zum Ende des Jahres hätten wir noch stärker wachsen können. Zugauslegungen in Folge von verpassten Terminalslots oder gestörten Wagenumläufen aufgrund der Leistungsqualität der Bahnen haben dies allerdings verhindert.“ Für die Zukunft sieht Riedl daher ein harmonisiertes Baustellenmanagement auf nationaler wie auch internationaler Ebene als unerlässlich an. „Unsere Anforderungen an die Netzbetreiber lauten deshalb, konzentriert bauen, Korridore offen halten und frühzeitig Baustellen kommunizieren. Und an die Politik, die finanziellen Mittel für eine Verflüssigung von Baustellen bereitzustellen. Für die Verlagerung auf die umweltfreundliche Schiene ist das Potential mehr denn je vorhanden, das mit adäquater Leistungsqualität auch gehoben werden kann.“

Im zweiten Pandemiejahr überzeugte der Intermodale Verkehr wiederholt als verlässliche Transportalternative zum durchgehenden Straßengüterverkehr, was sich im Zusammenspiel mit einem attraktiven Leistungsportfolio mit 170 täglichen Direktzügen in mehr als 25 Länder Europas positiv auf die Geschäftsentwicklung auswirkte. In allen Verkehrsbereichen legte die Kombiverkehr KG zu. Im Verkehr mit den deutschen Ostseehäfen (83.486 Lkw-Sendungen) um 3,2 Prozent, im Internationalen Verkehr (663.949 Lkw-Sendungen) um 8,5 Prozent und im Nationalen Verkehr (190.521 Lkw-Sendungen) sogar zweistellig um 15,4 Prozent.

Die Gründe für das Mengenwachstum sind vielfältig. Mit der Einbindung der Schnellumschlaganlage MegaHub Lehrte wurde nicht nur eine bedeutende regionale Wirtschaftsregion an das europäische Intermodalnetzwerk des Operateurs angeschlossen, sondern es entstanden auch zusätzliche Routings im Binnen- sowie im europäischen Verkehr mit erweiterten Kapazitäten über die neue Drehscheibe im Osten Hannovers. Zudem wurden mit neuen Zugprodukten via Schweiz von und nach Mortara in Norditalien Verbindungen im Benelux-Verkehr geschaffen, deren Verkehrsfrequenzen aufgrund einer ansteigenden Nachfrage im Jahresverlauf bereits hochgefahren wurden. Hinzu kamen Neuverkehre beispielsweise zwischen München und Wels in Österreich und diverse Kapazitätserweiterungen auf bestehenden Relationen.

Mit neuen Angeboten wie der Verbindung Nürnberg – Rotterdam Cobelfred, die seit Mitte Januar in Produktionskooperation mit der TFG Transfracht GmbH angeboten wird, sorgt Kombiverkehr für neue kontinentale Transportmöglichkeiten von und nach Großbritannien. „Auch mit Company Trains, die unser Produktportfolio als Intermodal-Operateur geradezu abrunden, sehen wir Möglichkeiten, Kundenanforderungen zu erfüllen und unsere Dienstleistungen erfolgreich am Markt zu platzieren. Das offene Zugnetzwerk ist und bleibt für uns sowie unsere Kommanditisten und zahlreichen Speditionskunden jedoch selbstverständlich das Maß aller Dinge“, gibt Ochs Einblick in die strategische Produktausrichtung. „Jedes Logistikunternehmen unterstützen wir beim Wechsel von der Straße hin zum Intermodalen Verkehr mit unserem KV-Coaching, um den Einstieg auf der Schiene so einfach wie möglich zu gestalten.“ Als weiteren Beschleuniger für den Kombinierten Verkehr sieht das Unternehmen die Konjunkturprognose der EU für das laufende Jahr an, die für die Eurozone ein Plus von 4,4 Prozent vorhersagt, warnt jedoch zugleich vor möglichen Einschränkungen in den Logistikketten, die sich durch Omikron oder weiteren Virusvarianten kurz- und mittelfristig ergeben könnten. Mit vorausschauenden Pandemiekonzepten setzt die Kombiverkehr KG zusammen mit den Leistungspartnern alles daran, die Betriebslage jederzeit aufrechtzuerhalten.

Das gesteigerte Volumen auf mehr als 937.000 Sendungen lässt auch den CO2-Fußabdruck der Kunden des Intermodal-Anbieters kleiner werden. Mit 1.107.600 Tonnen lag die Emissionseinsparung einhundert Tonnen über den Werten des Vorjahres. Neben den Dauerthemen Fahrermangel und Ressourcenengpässe steht der Klimaschutz derzeit weit oben auf der Liste der Beweggründe für Kombinierten Verkehr. Die gemeinsam mit Kunden erzielten Resultate zeigen auf, dass durch den Hauptlauf auf der Schiene Klimaziele auch tatsächlich erreicht werden können. Das Angebot an klimaneutralen Transportlösungen wird der Intermodal-Dienstleister mit den Traktionspartnern forcieren, um langfristig die CO2-freie Transportkette zu verwirklichen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr




Contargo North France fährt nach China

Seit über einem Jahr treffen an dem französischen Terminal Container aus China ein, die über die neue Seidenstraße per Bahn in Duisburg ankommen und dann mit dem Binnenschiff nach Valenciennes gelangen. Dank eines eigenen Zollagers kann Contargo dort auch gleich die Zollformalitäten abwickeln. Nun bietet das Unternehmen auch Exporte nach China ab Valenciennes an.


Das von Contargo betriebene Escaut Valenciennes Terminal, das sich am Kai von Bruay-sur-l’Escaut/Saint-Saulve in der Nähe von Valenciennes befindet, ist einer der neueren Akteure auf der Seidenstraße zwischen China und Europa. Seit etwas mehr als einem Jahr bietet Contargo dort eine alternative Route, die Eisenbahn und Binnenschifffahrt kombiniert. Die Container erreichen Nordfrankreich nach einem Bahn-Binnenschiff-Umschlag am Duisburg Intermodal Terminal. Ab sofort können französische Verlader ihre Container auch über Valenciennes nach China transportieren lassen.

Der Transport der Container auf dem Landweg ist eine ernstzunehmende Konkurrenz für den Seeweg, da sie nur halb so lange wie auf dem Seeweg unterwegs sind, was infolge der gestörten internationalen Lieferketten auf dem Seeweg noch schwerer wiegt. Innerhalb von weniger als 20 Tagen erreichen die Container aus China Valenciennes. Dort kann Contargo North France dank seines vom französischen Zoll zugelassenen Zolllagers gleich alle Zollformalitäten für den Endkunden in Frankreich übernehmen. Die Container sind somit innerhalb weniger Stunden nach ihrer Entladung verzollt und verfügbar.

„Zusammen mit unseren Kollegen aus den anderen Contargo-Einheiten und unseren chinesischen und europäischen Partnern tragen wir zu einem relevanten und wettbewerbsfähigen Transportangebot zwischen China und Europa bei. Dies entspricht einem Bedürfnis einiger großer Importeure in unserer Region“, sagte Gilbert Bredel, Managing Director Contargo North France.

Quelle und Foto:  Contargo