LIQVIS und VTG testen rollende Pipeline

Die VTG AG hat für die LIQVIS GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uniper SE, einen ersten erfolgreichen Testtransport von tiefkalt verflüssigtem Erdgas – kurz LNG – im speziell entwickelten Kesselwagen erfolgreich durchgeführt. Die Beladung fand mit technischer Unterstützung durch Chart Ferox a.s. auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt und wurde anschließend per Schienentransport zum rund 800 km entfernten Uniper-Kraftwerk Ingolstadt befördert.

LIQVIS möchte mit diesem Projekt, den Transport von LNG auf der Schiene als eine wichtige Alternative untersuchen, LNG sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen LNG-Verteilzentren zu bringen. Auf der Schiene könnten größere Mengen in einem Lot transportiert werden und dadurch Transportemissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem zeichnet sich der Transport von Gefahrgütern auf der Schiene durch eine allgemein hohe Sicherheit aus.

VTG engagiert sich seit vielen Jahren für den Energieträger LNG. Als erstes und bisher einziges Unternehmen im Bahnsektor hat VTG in Zusammenarbeit mit Chart Ferox a.s. einen innovativen Güterwagen entwickelt, der den Transport von LNG abseits der Seewege, des Straßentransports und eines Pipelinenetzes innerhalb Europas ermöglicht. Die neuartigen Kesselwaggons sind mit einem vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Transporttemperatur, Einfülltemperatur für LNG sichergestellt ist und konstant gehalten wird. „VTG besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz zu transportieren“, sagt Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe. „Als rollende Pipeline können unsere LNG-Kesselwagen Industrien mit einem großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. Wir freuen uns über die Partnerschaft und schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“

Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer der LIQVIS GmbH: „Die durchgängige und sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung. Dabei arbeiten wir daran, neben der Bereitstellung eines möglichst CO2-armen Produktes an unseren Tankstellen auch über die gesamte vorgelagerte  Wertschöpfungskette aktiv CO2-Emissionen einzusparen. Mit VTG haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft teilt und mit uns im Rahmen des Testprojektes prüft, wo es noch Optimierungspotenziale bei der Belieferung unseres Tankstellennetzwerkes mit LNG gibt.“

Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt, nachdem bereits die Erstbefüllung des speziell entwickelten VTG Kesselwaggons mit LNG im April 2016 dort durchgeführt wurde. „Der Brunsbütteler Elbehafen hat sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten über den NOK in den vergangenen Jahren zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen Nordseeküste entwickelt“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Regelmäßig finden sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship  LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel statt. Die Planungen für ein LNG Import- und Distributionsterminal werden am Standort vorangetrieben. Eine Weiterverteilung des LNG könnte ab Brunsbüttel sowohl über die Schiene in Kooperation mit VTG als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über das Pipelinenetz erfolgen.

Quelle und Foto: VTG Aktiengesellschaft




Hellmann wird Regionalbotschafter

Jutta Oeltjendiers wird Regionalbotschafterin für das Land Niedersachsen (NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge / Bernd Brundert)

Tausende Menschen kommen jedes Jahr nach Deutschland, um hier ein neues Leben aufzubauen. Gleichzeitig stellt der Fachkräftemangel die deutsche Wirtschaft zunehmend vor Herausforderungen. Um diese Situation zukunftsorientiert in Einklang zu bringen, hat sich das „NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge“ zum Ziel gesetzt, Arbeitgeber aktiv bei der Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten zu unterstützen. Die Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hat deutschlandweit rund 2.700 Mitgliedsunternehmen, die gemeinsam eine integrative Personalpolitik umsetzen.

Seit über fünf Jahren ist auch Hellmann Worldwide Logistics Teil des NETZWERKES und nimmt mit der Ernennung von Jutta Oeltjendiers, Ausbildungsreferentin Integration & Sprache, zur Regionalbotschafterin des Landes Niedersachsen künftig eine wichtige Rolle in dem Verbund ein. Im Mittelpunkt steht dabei die Aufgabe, als zentrale Ansprechpartnerin die weitere Vernetzung von regionalen Unternehmen voranzutreiben, um so den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer zu fördern. Gleichzeitig wird Jutta Oeltjendiers ihr Know-How als Vermittlerin zwischen Wirtschaft und Politik für das Land Niedersachsen einbringen.

„Bei Hellmann haben wir schon seit vielen Jahren zahlreiche Initiativen, um geflüchtete Menschen zu integrieren und damit unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden. Gleichzeitig ist dies auch eine Möglichkeit, gegen den Fachkräftemangel anzugehen. Ich freue mich sehr darauf, meine langjährigen Erfahrungen mit anderen Unternehmen zu teilen und die niedersächsische Wirtschaft so noch integrativer zu gestalten. Mir ist es ein großes Anliegen, den oft jungen Geflüchteten eine Orientierung zu geben. Denn sie haben oft eine enorme Motivation und wünschen sich eine schnelle Integration in den Arbeitsmarkt und die Gesellschaft“, sagt Jutta Oeltjendiers, Ausbildungsreferentin Integration & Sprache, Hellmann Worldwide Logistics Germany.

„Gerade in Zeiten wie diesen ist es uns als Unternehmen sehr wichtig, geflüchteten Menschen durch die aktive Integration in den Arbeitsmarkt eine Perspektive aufzuzeigen. Wir haben bei uns insbesondere unter den Auszubildenden und jungen Arbeitnehmer*innen viele Kolleg*innen mit Migrationshintergrund, die sich auch dank der praxisnahen Unterstützung des NETZWERKES schnell eingelebt und Fuß gefasst haben. Ich freue mich, dass Jutta Oeltjendiers als Regionalbotschafterin des Landes Niedersachsen jetzt andere Unternehmen dabei unterstützen kann, eine integrative Personalpolitik umzusetzen“, so Christa Stienen, Chief HR Officer, Hellmann Worldwide Logistics.

Das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge wurde 2016 als gemeinsame Initiative des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gegründet. Mittlerweile haben sich mehr als 2.700 Unternehmen dem bundesweiten NETZWERK angeschlossen, um die Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten gemeinsam und praxisorientiert voranzutreiben. Die Angebote des NETZWERKs wie Beratung, Informationsmaterialien, Webinare, Workshops und Veranstaltungen sind, ebenso wie die Mitgliedschaft, kostenfrei. Weitere Informationen unter www.nuif.de

2019 wurde das Konzept der Regionalbotschafterinnen und -botschafter ins Leben gerufen, um aus dem riesigen Erfahrungsschatz der Mitgliedsunternehmen regionale Besonderheiten herauszustellen und ein Netzwerk aus Expertinnen und Experten aufzubauen, das die Arbeitsmarktintegration praktisch lebt und die Expertise an Betriebe in der Region weitergibt. Nach einem Jahr ernennen die Regionalbotschafter Mitte 2022 ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger.

Seit seiner Gründung vor 150 Jahren hat sich Hellmann Worldwide Logistics zu einem der großen internationalen Logistik-Anbieter entwickelt. Der Hellmann-Konzern hat 2020 mit 10.601 MitarbeiterInnen einen Umsatz von rund EUR 2.5 Mrd. erzielt. Die Dienstleistungspalette umfasst die klassischen Speditionsleistungen per LKW, Schiene, Luft- und Seefracht, genauso wie ein umfangreiches Angebot für KEP-Dienste, Kontraktlogistik, Branchen- und IT-Lösungen.

Quelle und Foto: Hellmann Worldwide Logistics SE & Co. KG





HPA kauft E-LKW von Iveco und Nikola

IVECO, die Nutzfahrzeugmarke von CNH Industrial (NYSE: CNHI/MI: CNHI), und die NIKOLA Corporation (NYSE: NKLA) haben anlässlich der Eröffnung des
gemeinsamen Produktionswerks im deutschen Ulm ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der Hamburg Port Authority AöR (HPA) unterzeichnet. Die Vereinbarung regelt einen zweiphasigen Testlauf und die Lieferung von insgesamt 25 NIKOLA TRE BEV Sattelzugmaschinen, die im Jahr 2022 an den Hafen ausgeliefert werden.

In der ersten Phase testet der Hafen die NIKOLA TRE BEV Sattelzugmaschinen im täglichen Transport- und Logistikbetrieb zusammen mit einer leistungsstarken Ladesäule. In der zweiten Phase der Projektpartnerschaft erfolgen die vollständige Integration der BEV-Fahrzeuge in den Hafenbetrieb sowie die Installation der Ladeinfrastruktur und die damit verbundenen Servicedienstleistungen unter Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten. Bei den für beiden Phasen zur Verfügung gestellten Fahrzeugen handelt es sich um die US-Version des NIKOLA TRE BEV mit einer Sondergenehmigung für den Betrieb im Hafen.

„Hamburg verfolgt im Rahmen der langfristigen EU-Klima-Strategie das Ziel, ebenfalls bis 2050 klimaneutral zu sein. Der Fokus des Hafens liegt darauf, eine Vorreiterrolle mit Pilotprojekten bei der Anwendung technischer Innovationen zu übernehmen. Wir sehen eine große Übereinstimmung zwischen unseren Anforderungen und dem Lkw, der ab sofort hier in Ulm gebaut wird, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority.

„Hamburg ist bereit, Maßstäbe zu setzen, um eine klimafreundliche Stadt zu werden. Die Zusammenarbeit mit NIKOLA, einem Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen für emissionsfreie, batterieelektrische Fahrzeuge, ist ein wichtiger Meilenstein. Gemeinsam möchten wir im Hamburger Hafen daran arbeiten, ein bisher einmaliges Pilotprojekt mit Ihnen und Partnern aus der Hafenlogistik auf den Weg zu bringen. Dieses MoU zwischen Corporate Communications NIKOLA und der HPA ist für mich ein erster, aber entscheidender Schritt, mit dem wir den Hamburger Hafen zum Piloten für innovative Antriebe machen. Aus Sicht der Freien und Hansestadt Hamburg freue ich mich auf eine gute und ergebnisreiche Zusammenarbeit”, bestätigte der Senator für Wirtschaft und Innovation in Hamburg, Michael Westhagemann.

„NIKOLA begrüßt die Nachhaltigkeitsziele des Hamburger Hafens und ist stolz darauf, bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten“, sagte Mark Russell, CEO bei NIKOLA. „NIKOLA arbeitet auch an einem ähnlichen Programm in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Art von richtungsweisenden Vereinbarungen hilft beim globalen Wandel hin zu einer emissionsfreien Zukunft.“

„Deutschlands größter Seehafen ist für uns der perfekte Ort, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des NIKOLA TRE zu demonstrieren. Wir freuen uns, schon anhand der ersten Ergebnisse der ersten Phase zu erfahren, wie wir die Hamburg Port Authority am besten dabei unterstützen können, ihre Umweltschutzziele zu erreichen“, sagte Gerrit Marx, President Commercial & Specialty Vehicles bei CNH Industrial.

Der NIKOLA TRE ist als sichere, zuverlässige und leistungsstarke, emissionsfreie Transportlösung konzipiert und treibt den Wandel in der Branche voran. Als Basis dient eine IVECO S-WAY Plattform mit einer von FPT Industrial mitentwickelten elektrischen Achse. Die fortschrittliche Elektro- und Brennstoffzellentechnologie von NIKOLA sowie Schlüsselkomponenten des Partners Bosch komplettieren den NIKOLA TRE.

Quelle und Foto: Hamburg Port Authority, Unterzeichner des MoU (v.l.n.r.): Mark Russell (CEO Nikola), Gerrit Marx (CEO IVECO), Iris Scheel (Leitung Strategy and External Affairs Hamburg Port Authority) und Jens Meier (CEO Hamburg Port Authority) vor Brennstoffzellen-LKW.




Energieverfügbarkeit und Infrastrukturausbau

Politische Rahmenbedingungen zur Stärkung der Industrie im Land Schleswig-Holstein unabdingbar. Werkleiterrunde begrüßt Studienergebnisse der TU Hamburg zur Vereinbarkeit von LNG und Wasserstoff am Standort Brunsbüttel. Bahnausbau zwingend notwendig, um Industrie- und Hafenstandort für die Zukunft zu rüsten.

Im Rahmen der Standortrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel am 31. August 2021 empfing die Werkleiterrunde gemeinsam mit weiteren Akteuren der Region den schleswig-holsteinischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz. Hintergrund der gemeinsamen Sitzung, die aufgrund der anhaltenden Corona-Lage in Form einer Videokonferenz stattfand, war der Austausch zu diversen Themen aus der Wirtschafts-, Verkehrs- und Energiepolitik, der üblicherweise traditionell auf dem jährlichen Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) stattfindet. Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen hat sich die Werkleiterrunde jedoch auch in diesem Jahr dazu entschieden, das BIG zu verschieben.

Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, begrüßt den kontinuierlichen Austausch mit der Politik und insbesondere den guten Dialog mit Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Buchholz auch in dieser besonderen Zeit: „Das Gespräch mit dem Minister unterstreicht die Bedeutung des ChemCoast Park Brunsbüttel für das Land Schleswig-Holstein. Mit rund 4.500 Industriearbeitsplätzen und einer Bruttowertschöpfung von jährlich rund 870 Mio. Euro stellt unser Industrie- und Hafenstandort den industriellen Kern des Landes Schleswig-Holstein dar. Um diesen weiterzuentwickeln und die Industrie im Land insgesamt zu stärken, sind wirtschafts-, verkehrs- und energiepolitische Rahmenbedingungen für die ansässigen Unternehmen sowie für den gesamten Standort wichtiger denn je.“

Auch das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hat vor Kurzem in einer Veröffentlichung die Bedeutung der Industrie hervorgehoben und empfohlen, die Weiterentwicklung industrieller Kerne politisch zu fokussieren und so den Anteil des Landes Schleswig-Holstein am deutschen Bruttoinlandsprodukt weiter auszubauen. Insbesondere die Verfügbarkeit von Energie in Form von elektrischer Energie, grünem Wasserstoff und LNG sind aus Sicht der Werkleiterrunde wichtige Impulse für weitere Ansiedlungen von Industrieunternehmen im ChemCoast Park Brunsbüttel. „In diesem Zusammenhang begrüßen wir insbesondere die kürzlich veröffentlichten Studienergebnisse der TU Hamburg (TUHH), dass das in Brunsbüttel geplante LNG-Terminal über die derzeit geplante Verwendung hinaus auch perspektivisch zum Aufbau einer Infrastruktur für eine zukünftige klimaneutrale Energieversorgung auf der Basis importierter regenerativer Energie beitragen kann, und dass Brunsbüttel als Wasserstoff-Import-Hub für Norddeutschland grundsätzlich sehr gut geeignet ist. Dieses Ergebnis unterstreicht, dass sich fossile und regenerative Energieträger nicht gegenseitig kategorisch ausschließen, sondern sich sinnvoll ergänzen, um die Energieversorgung der Zukunft zu sichern. Außerdem ist auch der in der Region erzeugte regenerative Windstrom, der zukünftig vor Ort auch zu grünem Wasserstoff umgewandelt und gespeichert werden kann, ein einzigartiger Standortvorteil für die Ansiedlung von Unternehmen“, so Schnabel.

Mit ca. 2.000 Hektar Fläche ist der ChemCoast Park Brunsbüttel das größte zusammenhängende Industriegebiet in Schleswig-Holstein und hat sich zu einem pulsierenden Cluster für Unternehmen aus der Chemie-, Energie- und Logistikbranche entwickelt. Zudem ist Brunsbüttel mit rund 13 Mio. Tonnen Ladung pro Jahr der sechstgrößte und einer der dynamischsten Seehafenstandorte Deutschlands. Aktuell investieren angesiedelte Unternehmen hohe dreistellige Millionenbeträge in ihre Anlagen – ein klares Bekenntnis der Unternehmen zur Attraktivität des Standortes. Außerdem bietet der Standort genügend Freiflächen, um weitere Unternehmen anzusiedeln.

Um die großen Potenziale, die der Industrie- und Hafenstandort bietet, nutzen zu können, muss die infrastrukturelle Anbindung des ChemCoast Park Brunsbüttel weiter verbessert werden. Seit vielen Jahren fordert die Werkleiterrunde die Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt, den dreispurigen Ausbau der Bundestraße 5 über Wilster hinaus, die zeitnahe Fertigstellung der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel und den Ausbau des NOKs. Insbesondere ist außerdem der zweigleisige Bahnausbau inklusive Elektrifizierung vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe erforderlich, um die wachsenden Gütermengen auf die Schiene verlagern zu können.

„Dank der Entscheidung des Landes Schleswig-Holstein, die Marschbahn zu elektrifizieren, kann die bisherige Lücke zwischen Bundesverkehrswegeplan und Schienenwegeausbaugesetz geschlossen werden, sodass der Planungsauftrag zur Elektrifizierung der Güterbahnstrecke Brunsbüttel-Wilster/Itzehoe nun vom Bundesverkehrsministerium vergeben werden kann. An dieser Stelle möchten wir allen politischen Akteuren für ihren Einsatz danken. Für den zweigleisigen Ausbau und die weiteren Infrastrukturthemen werden wir auch in Zukunft weiter werben, um unseren dynamischen Industrie- und Hafenstandort weiter für die Zukunft zu rüsten“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports




Kombiverkehr verbindet München-Riem und Wels

Die Kombiverkehr KG bietet Spediteuren zwischen Deutschland und Österreich eine neue intermodale Verbindung an. Seit Anfang dieser Woche verkehren Züge im Direktverkehr zwischen den Terminals München-Riem und Wels CTT.

Jeweils drei Abfahrten pro Woche und Richtung werden fahrplanmäßig angeboten. Annahmeschluss für Container, Tankcontainer und Wechselbehälter ist in München montags, mittwochs und freitags um 19:50 Uhr, in der Gegenrichtung ab Wels dienstags und donnerstags um 17:45 Uhr und samstags um 15:00 Uhr. Die Züge erreichen die Zielterminals über Nacht, so dass Ladeeinheiten bereits früh morgens wieder abgeholt und beim Empfänger zugestellt werden können. Pro Ladeeinheit mit einem Ladegewicht von 25 Tonnen werden gegenüber dem durchgehenden Straßenverkehr 280 Kilogramm CO2 eingespart. Dies entspricht einer Ersparnis von mehr als 75 Prozent. „Wer als Spediteur auf die Schiene setzt, setzt automatisch auf Klimaschutz. Im Österreichverkehr transportieren Spediteure nicht nur auf den bisher bestehenden Verbindungen von und nach Duisburg, Neuss und Ludwigshafen besonders nachhaltig, sondern neuerdings auch von und nach Süddeutschland. Und mit unseren zahlreichen Gatewayanschlüssen erhöht sich die Ersparnis auf der langen Strecke um ein Vielfaches“, sagt Alexander Ochs, Geschäftsführer des Intermodal-Anbieters.

München-Riem und Wels CTT fungieren nicht nur als regionale Terminals, sondern auch als Hubs für weitergehende Transporte. So sind innerhalb Deutschlands auch Köln-Eifeltor und Leipzig-Wahren für österreichische Sendungen erreichbar. Innerhalb Österreichs ist Wels die Drehscheibe für Sendungen von und nach Wien, Bludenz, Graz, Hall in Tirol, Linz, St. Michael, Villach und Wolfurt sowie von und nach Sindos in Griechenland. Internationaler Anschluss in Wels besteht zudem von und nach Budapest. Dort ist wiederum Halkali in der Nähe von Istanbul auf dem Schienenweg angebunden. Kombiverkehr bietet alle Weiterleitungsverkehre im One-Stop-Shop-Verfahren an.

Quelle und Foto: Kombiverkehr




Kooperation für grünen Wasserstoff

Das Energieversorgungsunternehmen Uniper und der Hafenbetrieb Rotterdam haben eine Vereinbarung über die Entwicklung der Produktion von grünem Wasserstoff an Unipers Maasebenen-Standort abgeschlossen. Diese Pläne sind eine Weiterführung der Ergebnisse einer rezenten Machbarkeitsstudie und schließen ebenfalls an die geplante neue Wasserstoffinfrastruktur und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigem Wasserstoff seitens der Rotterdamer petrochemischen Industrie an.

Diese Vereinbarung, festgehalten in einer Absichtserklärung, einem sogenannten Memorandum of Understanding (MOU), ist ein wichtiger Meilenstein bei der weiteren Entwicklung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette in der Region Rijnmond. Es wurde bereits bekannt, dass gut und gerne die Hälfte der gesamten niederländischen IPCEI*-Wasserstoffprojekte in Rotterdam entwickelt werden. Unipers Projekt steht ebenfalls auf dieser niederländischen IPCEI-Shortlist.

Die gemeinsame Machbarkeitsstudie, die kürzlich abgeschlossen wurde, zeigt auf, dass der Uniper-Standort auf der Maasebene sich besonders für die umfangreiche Produktion von grünem Wasserstoff mithilfe von Strom aus den Nordsee-Windparks eignet. Es ist geplant, die Wasserstofffabrik von Uniper an die HyTransport.RTM-Pipeline durch den Rotterdamer Hafen anzuschließen. Damit bekommt die Uniper-Fabrik zugleich auch eine Anbindung an die nationale Wasserstoffinfrastruktur und die Delta-Corridor-Pipelineverbindung. Dieses letztgenannte Projekt möchte die Versorgung mit Wasserstoff der Chemiecluster in Moerdijk und Geleen (Chemelot) und anschließend in Nordrhein-Westfalen übernehmen.

Wasserstoff wird heutzutage überwiegend auf Basis von Erdgas hergestellt, der sogenannte graue Wasserstoff. Damit geht in den Niederlanden ein Ausstoß von 19 Millionen Tonnen CO2 einher. Die Industrie in Rotterdam verbraucht ca. 77 PJ Wasserstoff pro Jahr (40 % des niederländischen Gesamtwasserstoffverbrauchs). Der Übergang von grauem zu grünem, nachhaltigem Wasserstoff durch die Rotterdamer Industrie zur Herstellung sauberer Kraftstoffe und als Rohstoff in der Chemieindustrie führt also zu einer starken CO2-Senkung. In Kombination mit dem Import nachhaltigen Wasserstoffs, Speichervermögen und dem (inter-)nationalen Wasserstoff-Transportnetzwerk kann dies letztendlich zu einem vollständigen Ausstieg aus der grauen Wasserstoffherstellung in Rotterdam führen.

Ein wichtiger nächster Schritt im Uniper-Projekt betrifft die „FEED“-Studie (Front-End Engineering & Design), die zurzeit ausgeschrieben wird. Die Studie dauert ca. neun Monate und liefert einen wichtigen Vertiefungsschritt des Entwurfs der Elektrolyse-Anlage (100 MW beim Start mit einer zukünftigen Kapazitätsvergrößerung auf 500 MW), der Planung des Projekts und eines realistischen Budget. Anhand dieser Ergebnisse kann es zur Ausschreibung der ersten Phase dieser einzigartigen Elektrolyse-Fabrik an diverse Lieferanten und Auftragnehmer kommen.

Gleichzeitig wird in Kürze mit dem Antrag der erforderlichen Genehmigungen, dem Erwerb (finanzieller) Unterstützung seitens unterschiedlicher Behörden, dem Abschluss von Vereinbarungen mit allen relevanten Partnern in der Wertschöpfungskette und der Vorbereitung einer Investitionsentscheidung im Jahr 2022 begonnen.

„Wir sind so ehrgeizig, dass wir in enger Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam und anderen Partnern unsere Maasebenen-Site zu einem wichtigen Glied in der neuen europäischen Wasserstoff-Wertschöpfungskette umformen möchten“, sagt Yolande Verbeek, Geschäftsführerin von Uniper Benelux (Foto). „Es bieten sich sehr viele Chancen, nicht nur für Uniper, sondern auch für verschiedene andere Spieler in der Kette. Gemeinsam können wir mit nachhaltigem Wasserstoff den CO2-Ausstoß in Rotterdam erheblich reduzieren.“

Der Rotterdamer Hafen ist ein Energie-Drehkreuz für Westeuropa. Ungefähr 13 Prozent der europäischen Energienachfrage erreicht zurzeit über Rotterdam die Europäische Union. Der Hafen verfügt über den Ehrgeiz, 2050 CO2-neutral zu sein und gleichzeitig die zentrale Rolle im europäischen Energiesystem zu behalten. Der Hafenbetrieb erwartet, dass 2050 ca. 20 Millionen Tonnen Wasserstoff auf dem Weg zu Verbrauchern in den Niederlanden und außerhalb davon durch den Hafen fließen werden.

„Die Industrie in unserem Hafen muss mit der nachhaltigen Gestaltung ihrer Betriebsverfahren einen extrem großen Wandel vollziehen“, äußert sich Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit Partnern arbeiten wir an der Verwirklichung eines groß angelegten, durch den Hafenkomplex verlaufenden Wasserstoffnetzes. Rotterdam wird damit zu einem internationalen Knotenpunkt für Produktion, Import und Transit von Wasserstoff in andere Länder Nordwesteuropas. Initiativen wie dieses Projekt von Uniper sind deshalb für die Zukunft von Rotterdam und der gesamten Niederlande wichtig.“

  • *) IPCEI steht für „Important Project of Common European interest“. Dabei handelt es sich um eine europäische Regelung, die Ländern die Möglichkeit bietet, Projekten zusätzliche Unterstützung zu gewähren.
  • **) Rapport HyWay 27, PwC/Strategy&, Juni 2021

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ ©Ivar Gosman




Wien: Mehr als 1 Mio. TEU umgeschlagen

Im August hat der Container-Terminal WienCont, ein Tochterunternehmen des Hafen Wien, für den Operateur Roland das Ein-Millionste TEU umgeschlagen – und täglich werden es mehr. „Die nächste Million TEU erreichen wir sicher in kürzerer Zeit“, sagt Roland-Geschäftsführer Christian Gutjahr. Mit WienCont verbindet Roland seit mehr als 20 Jahren eine enge Zusammenarbeit.

Die Nachfrage nach CO2-reduzierten Gütertransporten wird definitiv steigen- Daher bauen Roland und WienCont ihre Partnerschaft weiter aus und entwickeln die maritimen Verkehre aus und nach Hamburg bzw. Bremerhaven stetig weiter. Doch bereits jetzt ist Roland mit einer Million umgeschlagenen TEU (Twenty-foot Equivalent Unit) am trimodalen Terminal in der Freudenau Österreichs führender Operateur im maritimen Hinterlandverkehr. „WienCont ist stolz mit einem Partner wie Roland arbeiten zu dürfen, das ist gelebte Partnerschaft“, sagt WienCont-Geschäftsführer Harald Jony.

In den vergangenen Jahren hat sich der kombinierte Containerverkehr massiv verändert. So kommen bei Roland maßgeschneiderte, digitale Systeme zum Einsatz, um intermodalen Güterverkehr noch effizienter und damit wettbewerbsfähiger zu machen. „Durch unsere eigens programmierten Schnittstellen sind wir mit der WienCont auch digital bestens vernetzt“, sagt Roland-Geschäftsführer Nikolaus Hirnschall.

Über WienCont
WienCont ist das umschlagsstärkste trimodale Terminal in Österreich am Standort Freudenau und Tochterunternehmen des Hafen Wien. Modernste Technologien, eine einzigartige Schwungeinfahrt und ein Top-ausgebildetes, dynamisches Team ermöglichen es alle Arten von Container-/Trailer-Transporten abzuwickeln, sowie unverwechselbare Service Leistungen europaweit anzubieten.

Über Roland
Als Bahn-Operateur organisiert Roland tägliche Abfahrten von Containertransporten und ist seit 1982 verlässlicher Partner für Speditionen und Reedereien im maritimen Hinterlandverkehr. Durch den hohen Anteil an eigenproduzierten Roland-Strecken kann das Unternehmen seinen Kunden höchste Flexibilität bieten. Mit der großen LKW-Flotte und einer eigenen Zollabteilung ist Roland ein Full-Service-Provider, der seinen Kunden exakte flexible Planung, günstigste Konditionen und engagierten persönlichen Service bietet.

Quelle und Foto: Roland Spedition




HGK Shipping setzt auf Zukunft mit Wasserstoff

Die HGK Shipping erweitert ihre Flotte erneut um zwei innovative Tankmotorschiffe. Mit dem Bau der beiden Typ C Tanker ist abermals die Werft Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem im niederländischen Druten beauftragt. Die Realisierung der Schiffskonzepte ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und innovativen Ausrichtung der HGK Shipping-Flotte, die bereits mit der Gas 94 und der Synthese 18 über zwei Schiffe mit alternativem Antrieb verfügt und die mit den beiden Neubauten nun auch „H2 ready“ wird.

Getreu dem HGK Shipping-Leitsatz „Innovation & Sustainability“ spielt das Thema „Wasserstoff“ in der Unternehmensstrategie eine übergeordnete Rolle. Dies spiegelt sich nun erstmals deutlich in einem Schiffskonzept wider. Sowohl das Propulsionskonzept und das Power Management System als auch ein sogenannter „Void Space“ – d. h. ein Leerraum in den Mittelschiffen der beiden Neubauten, in welchen zukünftig Wasserstoffspeicherlösungen installiert werden können – belegen, dass das Konzept der HGK Shipping „H2 ready“ ist. Die neuen Schiffe sollen im Bereich Liquid Chemicals zum Einsatz kommen und sind speziell auf die hohen Kundenanforderungen an Nachhaltigkeit und Innovation in diesem Segment zugeschnitten.

Norbert Meixner, Business Unit Director Liquid Chemicals, HGK Shipping: „Mit diesen beiden Neubauten führen wir den Ausbau unserer Flotte auf ganz neuer Stufe fort. Wir sind überzeugt davon, dass Wasserstoff ein wichtiger, wenn nicht sogar der Energieträger der Zukunft sein wird. Entsprechend bereiten wir bereits heute unsere Schiffsdesigns so vor, dass sie künftig per Wasserstoff betrieben werden können. Darüber hinaus haben wir ebenfalls die Option, den Void Space alternativ, zum Beispiel für die Installation von Batterien, zu nutzen.“

Die Indienststellung der Flottenzugänge soll bereits im ersten Quartal 2023 erfolgen. Auch aufgrund dieser terminlichen Herausforderung hat man sich bei der HGK Shipping abermals für die Zusammenarbeit mit der niederländischen Schiffswerft De Gerlien van Tiem entschieden. Die Werft hat das nun vertraglich fixierte Neubaukonzept praktisch von der ersten Idee an, die im HGK Shipping Design Center entstand, begleitet.

„Ein niedrigwasseroptimierter Typ C Tanker mit speziellen Tanks zur Beförderung hochkorrosiver Medien, welcher ‚H2 ready‘ ist: Dass wir dieses zukunftsorientierte Konzept nun endlich realisieren können, ist für alle Kollegen im Design Center eine Bestätigung für den Weg, welchen wir seit nunmehr zwei Jahren kontinuierlich und zielorientiert gehen. Mit diesem außerordentlichen Projekt wollen wir in den kommenden Monaten die Basis für die spätere Realisierung eines Wasserstoffantriebs legen“, sagt Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping.

Als langjähriger Partner der chemischen Industrie versorgt die HGK Liquid Chemicals verschiedene Industrien mit flüssiger Leicht- und Schwerchemie sowie mit nicht gefährlichen Flüssiggütern. Die Tankschiff-Flotte des Unternehmensbereichs befördert jährlich zusammen rund 6 Mio. Tonnen Flüssiggüter auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen, im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, die HGK-Gruppe zeichnete einen Vertrag mit der niederländischen Werft De Gerlien van Tiem B.V. für den Bau von zwei weiteren innovativen Tankmotorschiffen. Von rechts nach links: Eric Rietveld (Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem), Norbert Meixner, Tim Gödde und Andres Davids (HGK Shipping Group). 

 




Niedersachsens Seehäfen auf stabilem Niveau

Die neun niedersächsischen Seehäfen verzeichneten im ersten Halbjahr 2021 ein stabiles Umschlagsniveau mit 1 Prozent Zuwachs im Seeverkehr.  Die Hafengruppe schlug insgesamt rund 24 Millionen Tonnen Güter um. Die Auswirkungen der Corona-Krise spiegelten sich nicht im Umschlagsergebnis aller Hafenstandorte wider. Cuxhaven, Emden, Leer und Oldenburg mit deutlich positiver Entwicklung.

Innerhalb der niedersächsischen Seehafengruppe um Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind im ersten Halbjahr 2021 mit rund 24 Millionen Tonnen im Seeverkehr 1% mehr Güter umgeschlagen worden als im Vergleichszeitraum 2020 (+ 174.609 Tonnen).

Der Umschlag von Stückgütern belief sich dabei auf rund 3,18 Millionen Tonnen (2,85 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020), was einem Zuwachs von etwa 12% entspricht. Der Umschlag von Rund- und Schnittholz führte u. a. zu diesem positiven Ergebnis. Beim Umschlag von festen Massengütern wurde mit einem Volumen von 5,56 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2021 ein Rückgang verbucht (-10% / 6,17 Millionen Tonnen in 2020). Hierzu haben insbesondere geringere Mengen an Kohle beigetragen. Der Bereich der flüssigen Massengüter verzeichnete einen leichten Rückgang von 3% (11,96 Millionen Tonnen in 2021 / 12,30 Millionen Tonnen in 2020). Der Containerumschlag belief sich auf 302.734 TEU, was einem Plus von 36% gegenüber dem Vorjahr entspricht (222.397 im ersten Halbjahr 2020). Der Neufahrzeugumschlag über die niedersächsischen Seehäfen liegt mit 715.194 Fahrzeugen rund 28% über dem Niveau des Vorjahres (557.491 Neufahrzeuge im ersten Halbjahr 2020).

Der Seehafen Brake verzeichnete im ersten Halbjahr 2021 mit 2,51 Millionen Tonnen einen Rückgang von 9% (2,76 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Zurückzuführen ist dies u. a. auf fehlende Getreideimporte.  Im Stückgutumschlag wurden mit rund 1 Millionen Tonnen 8 % weniger im ersten Halbjahr 2021 umgeschlagen (1,1 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Positiv entwickelte sich hingegen der Umschlag von Forstprodukten (Holz).

Cuxhaven kommt im ersten Halbjahr 2021 auf ein Umschlagsergebnis von rund 1,18 Millionen Tonnen im Seeverkehr, was einem Plus von 23% gegenüber dem Vorjahr entspricht (0,96 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Einen Zuwachs gab es hier insbesondere beim Umschlag von Stückgütern. Mit rund 475.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2021 wurde das Halbjahresergebnis aus 2020 um 26% übertroffen. Hierzu haben vor allem gestiegene Volumina im Holzexport beigetragen. Mit 160.458 umgeschlagenen Fahrzeugen in der ersten Jahreshälfte 2021 liegt das Volumen im Neufahrzeugumschlag rund 18% über dem Vorjahr (135.684 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2020).

Der Hafen Emden verzeichnete mit einem Seegüterumschlag von rund 1,94 Millionen Tonnen in der ersten Jahreshälfte einen Mengenzuwachs von 10% (1,76 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Positiv entwickelte sich der Stückgüterumschlag (+32%, 1,24 Millionen im ersten Halbjahr 2021 / 0,94 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Der Neufahrzeugumschlag von 554.736 Fahrzeugen liegt mit 32% im ersten Halbjahr 2021 über dem Niveau des Vergleichszeitraums (421.807 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2020).

Auch im ersten Halbjahr 2021 hat der Hafenstandort Leer die Auswirkungen der Corona-Pandemie nur leicht zu spüren bekommen. Im Gegenteil: Es wurden mit rund 161.000 Tonnen im kombinierten See- und Binnenverkehr rund 14% mehr Güter umgeschlagen als im Vorjahreszeitraum (140.983 Tonnen Güter im See- und Binnenverkehr kombiniert).

Der Seehafen Nordenham registriert für das erste Halbjahr 2021 einen Umschlagsrückgang von -6% auf 0,97 Millionen Tonnen (1,04 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Deutlich positiv entwickelte sich weiterhin der Umschlag im Bereich der Stückgüter (0,91 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2021 / 0,28 Millionen Tonnen 2020), insbesondere im Holzumschlag.

Der Oldenburger Hafen verzeichnete in der ersten Jahreshälfte ein seewärtiges Umschlagsvolumen von 46.501 Tonnen (+26% / 36.782 Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Im Binnenschiffsverkehr wurden 443.940 Tonnen Güter im ersten Halbjahr 2021 umgeschlagen (521.080 Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Insgesamt ergibt sich daher im kombinierten See- und Binnenverkehr ein Volumen von 490.411 Tonnen, was einem Minus von rund 12% entspricht (557.862 Tonnen Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2020).

Papenburg kommt im ersten Halbjahr 2021 mit 337.998 Tonnen im Seegüterverkehr auf einen Rückgang von 19% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (415.274 Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Der binnenseitige Umschlag im Papenburger Hafen verzeichnet einen Mengenrückgang von 26% (51.512 Tonnen im ersten Halbjahr 2021 / 69.650 Tonnen im ersten Halbjahr 2020).

Stade registriert für das erste Halbjahr 2021 mit 3,06 Millionen Tonnen ein Minus von 9% (Vorjahr 3,36 Millionen Tonnen). Positive Entwicklungen gibt es in Stade vor allem im Umschlag von flüssigen Massengütern. In diesem Ladungssegment wurden im ersten Halbjahr knapp 1,28 Millionen Tonnen über die Kaikanten bewegt (+12% / 1,14 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020).

Der Seehafen Wilhelmshaven erzielte mit einem Umschlagsvolumen von 14,17 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr ein Plus von 3% (13,72 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Zuwächse wurden hier bei den festen Massengütern generiert (+6%, 0,74 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2021 / 0,69 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Positiv entwickelte sich auch der Stückgüterumschlag: Im ersten Halbjahr 2021 wurden 3,37 Millionen Tonnen umgeschlagen (+30%, 2,60 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020). Am Containerterminal Wilhelmshaven wurden in der ersten Jahreshälfte 302.734 TEU (+36,1%, 222.397 im ersten Halbjahr 2020) bewegt.

„Die globale Corona-Pandemie beeinträchtigt nach wie vor in einigen Güterbereichen das Umschlagsergebnis. Aber mit Blick auf die insgesamt sehr positive Entwicklung im ersten Halbjahr – teils sogar über Vorkrisenniveau – erwarten wir für die zweite Jahreshälfte ein ähnlich stabiles Niveau“, so André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Foto: Seaports of Niedersachsen/ FalconCrestAir, der Standort Emden




Größtes Containerschiff der Welt in Hamburg

Am Mittwoch, den 8. September 2021, lief das Megamax-Containerschiff Ever Ace mit dem Abendhochwasser gegen 19 Uhr erstmals den Hamburger Hafen an.

Die Ever Ace ist mit einer Stellplatzkapazität von 23.992 TEU aktuell das größte Containerschiff der Welt. Mit einer Länge von 400 m und einer Breite von 61,5 m kann der Megacarrier 28 TEU mehr aufnehmen als der Vorgänger „HMM Algeciras“.
Die taiwanische Reederei Evergreen Marine hat das Großschiff bei der südkoreanischen Werft Samsung Heavy Industries bauen lassen. Die Ever Ace verließ die Werft Ende Juli mit dem Ziel Qingdao. Die Werft wird noch weitere fünf Schiffe dieses Typs bauen.

„Der Anlauf des weltgrößten Containerschiffs, der Ever Ace, zeigt eindrucksvoll, dass der Hamburger Hafen seine Hausaufgaben gemacht hat. Insbesondere mit der Anpassung der Fahrrinne und der Verbreiterung der Begegnungsbox können die größten Containerschiffe mit mehr Containern den Hamburger Hafen sicherer anlaufen und auch wieder verlassen. So bleibt der Hamburger Hafen ein attraktiver Hub in Europa“, sagt Axel Mattern, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing.
Die von den nautischen Dienststellen Hamburgs und des Bundes vorgenommene Freigabe der neuen Tiefgänge erfolgt in zwei Stufen. Bereits während der aktuell geltenden ersten Stufe können Containerschiffe die durch die Fahrrinnenanpassung gewonnenen Tiefgangsverbesserungen zu etwa 50 Prozent ausnutzen. Je nach Größenklasse erhöhen sich die Tiefgänge um 0,3 m bis 0,9 m Mit der finalen Freigabe wird zum Ende des Jahres gerechnet.

Die Ever Ace wird zwischen Nordeuropa und Asien eingesetzt. Das Containerschiff fährt auf der Route NEU6 der Ocean-Alliance, bei Evergreen läuft die Route unter dem Namen China-Europe-Mediterranean Service (CEM). In der Rotation werden Hamburg, Felixstowe, Rotterdam, Colombo, Tanjung Pelepas, Kaohsiung, Qingdao, Shanghai, Ningbo, Taipei, Yantian, Tanjung Pelepas, Rotterdam, Felixstowe und Hamburg angelaufen.
Bereits auf der Jungfernfahrt hat die Ever Ace auf dem Weg von Asien nach Europa einen Rekord bei der Menge der transportierten 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) eingestellt. Nach Informationen des Branchendienstes Alphaliner transportierte das Großschiff eine Containermenge von 21.718 TEU. Damit übertrifft die Ever Ace die alte Marke der CMA CGM Jacques Saadé um 285 Container.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Hasenpusch Productions