Kombiverkehr KG erweitert erneut MegaHub-Netzwerk

Die Kombiverkehr KG erweitert ein weiteres Mal das Leistungsangebot über die Schnellumschlaganlage MegaHub Hannover-Lehrte. Nach der Verkehrsaufnahme im April 2021 und der ersten Erweiterungsstufe Anfang September 2021 erhalten nun die Terminals Rotterdam Europoort und Lovosice Anschluss an das innovative Hub-Terminal westlich von Hannover. „

Mit der Einbindung des heutigen Zugproduktes zwischen dem Rotterdamer Terminal Europoort und dem tschechischen Lovosice in das MegaHub-Verkehrskonzept bieten wir für beide Wirtschaftsstandorte über Hannover wichtige Gateway-Verkehre in unserem internationalen Netzwerk“, erklärt Alexander Ochs, Geschäftsführer von Kombiverkehr. Seit dem Fahrplanwechsel am vergangenen Wochenende haben Rotterdam und Lovosice Anschluss an Nordeuropa und das Baltikum via der Ostseehäfen Kiel und Lübeck erhalten. Südgehend sind Verkehre ab Rotterdam und Lovosice nach Norditalien mit einer Anbindung an das Terminal Verona Interterminal in einer A/C-Laufzeit möglich. „Ab Europoort bestehen für Logistikunternehmen überaus wichtige Fährverkehre nach Großbritannien im Zusammenspiel mit unseren schienenseitigen Leistungen. Seit dem Brexit hat der multimodale Verkehr auf dem Ost-West-Korridor nochmals an Bedeutung gewonnen. Mit neuen internationalen Routings via Hannover-Lehrte unterstützen wir UK-Spediteure bei der Realisierung ihrer Transportketten“, ergänzt Vertriebsleiter Peter Dannewitz. Die neuen Verbindungen von Rotterdam Europoort und Lovosice nach Hannover-Lehrte werden viermal pro Woche und Richtung angeboten. Gleiches gilt für die Gegenrichtung. Die Versandtage und Fahrplanzeiten können der Online-Fahrplanauskunft auf der Webseite der Kombiverkehr KG entnommen werden.

Seit Mitte November bestehen weitere Anbindungen von und nach Schweden, Norwegen, Finnland und das Baltikum über das Baltic Rail Gate Terminal am Skandinavienkai, das seitdem dreimal pro Woche und Richtung mit der Schnellumschlaganlage in Hannover verknüpft ist. Übergänge von Trailern, Tankcontainern und Wechselbehältern auf die Direktzüge nach Stockholm und Hallsberg sind im nordeuropäischen Kombiverkehr-Netzwerk weiterhin über das Lübecker Terminal Dänischburg CTL buchbar, zudem bestehen ab diesem Kai Fährverkehre von und nach St. Petersburg und Finnland. Die Speditionskunden von Kombiverkehr buchen ihre Transporte entweder durchgängig im One-Stop-Shop-Verfahren oder die weiterführende Schiffsstrecke ab Dänischburg bei der jeweiligen Reederei.

Ebenfalls zum Fahrplanwechsel 2021/2022 stockte der Operateur die Verkehrsfrequenz auf der bestehenden Verbindung zwischen Hannover-Lehrte und Duisburg-Ruhrort Hafen DUSS auf. Beide Richtungen werden seit 13. Dezember fünfmal wöchentlich montags bis freitags angeboten. Damit verkürzen sich die Übergangszeiten im Transitverkehr via Duisburg und Hannover.

Über das MegaHub Hannover-Lehrte als zentrale Drehscheibe sind alle angebundenen Terminals miteinander verknüpfbar. Das MegaHub Hannover-Lehrte wird im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“ durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert. Die Verbindungen sind so konzipiert, dass die Züge zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens eintreffen und nur kurze Standzeiten haben, so dass Ladeeinheiten besonders schnell umgeladen werden. Mit dem Systemangebot von Kombiverkehr erhalten Spediteure und Logistikunternehmen bereits heute eine neue Vielfalt in der Erreichbarkeit von wichtigen Wirtschaftsstandorten und Häfen in Europa. Die Verkehre sind dabei durchgehend buchbar. Auch für die Wirtschaftsregion in Hannover selbst besteht mit den MegaHub-Verbindungen ein europäisches Intermodal-Angebot mit schnellen Direktverkehren.

Quelle und Grafik: Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG




Erfolgreiche Erprobung von U-Space

Das U-Space Reallabor Hamburg ist abgeschlossen. Die zentrale Erkenntnis ist: Das U-Space-Konzept der EU funktioniert in der Praxis. Die aus dem Projekt resultierenden Handlungsempfehlungen für die Umsetzung künftiger U-Spaces1 werden aktuell durch den Fördergeber, das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), geprüft und im kommenden Jahr vorgestellt. Das Reallabor wurde von der Droniq GmbH, und der DFS Deutsche Flugsicherung GmbH umgesetzt.

Erprobt wurde insbesondere das Zusammenspiel der für einen U-Space obligatorischen U-Space-Dienste. Es gewährleistet die sichere und effiziente Einbindung von Drohnen in den urbanen Raum auch in Kombination mit der bemannten Luftfahrt.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Gute Nachrichten für die Zukunft der Mobilität! Die Praxistests im von uns geförderten bundesweit ersten U-Space-Reallabor wurden erfolgreich abgeschlossen. Die Tests haben gezeigt, wie ein gutes, sicheres und intelligentes Zusammenspiel zwischen bemannter und unbemannter Luftfahrt aussehen kann. Aus den Erkenntnissen haben die Projektpartner Handlungsempfehlungen für die Einrichtung von U-Space-Lufträumen in Deutschland
erarbeitet, die das Ministerium zurzeit auswertet. Damit kommen wir dem regulären Einsatz von Drohnen-Innovationen Made in Germany einen großen Schritt näher. Das ist wichtig, denn Drohnen sind smarte, schnelle und saubere Helfer. Sie stellen den Personentransport, die Logistik und die Versorgung ganz neu auf: Sie transportieren lebenswichtige Medikamente, Werkzeuge oder Pakete schnell, effizient und über weite Strecken. Drohnen versorgen auch ländliche und schwer erreichbare Gebiete, sie helfen bei der Inspektion von Produktionsanlagen und Infrastrukturen und unterstützen Rettungskräfte, den Katastrophenschutz und die Landwirtschaft.“

Wirtschafts- und Innovationssenator Michael Westhagemann: „Mit dem U-Space-Reallabor in Hamburg wurde erstmals getestet, wie sich die Vorgaben der neuen europäischen U-Space-Verordnung in Zukunft mit Leben füllen lassen. Hamburg als UAM-Modellstadt (UAM: Unmanned Air Mobility), in der an den verschiedensten Projekten der unbemannten Luftfahrt gearbeitet und geforscht wird, ist dafür genau der richtige Standort, um sich den Herausforderungen der Koordination verschiedener Drohnen im untersten Luftraum zu stellen. Es wurden im Rahmen des Projekts zahlreiche Flugversuche und Simulationen durchgeführt und wir sind nun gespannt auf die detaillierte Auswertung.“

Zu den im U-Space zu erbringenden Diensten zählt unter anderem der Traffic Information Service. Dieser informiert Drohnenbetreiber über anderen Flugverkehr in der Nähe ihrer Drohne. Ein weiterer Dienst, der Flight Authorisation Service, stellt sicher, dass es zu keinen räumlichen und zeitlichen Überschneidungen autorisierter Drohnenflüge im U-Space kommt. Weitere obligatorische Dienste sind der Geo-Awareness Service für die Belieferung des Drohnenbetreibers mit Informationen über
den Luftraum und mögliche Beschränkungen sowie der Network Identification Service, der Identifizierungsdaten der UAS bereitstellt und an autorisierte Nutzer weitergibt.

Eine weitere im Rahmen des Reallabors gewonnene Erkenntnis: Zur schnellen und effizienten Abwicklung von Drohnenflügen im U-Space müssen die hierfür angewendeten Prozesse weitgehend automatisiert sein. Das betrifft unter anderem die Prüfung von Fluganträgen. Hier muss unter anderem sichergestellt werden, dass der durch einen Drohnenpiloten beantragte Flug sich nicht mit anderen Flügen überschneidet. Daneben bedarf es bei der Einrichtung von U-Spaces der Unterstützung der lokalen Behörden und der Berücksichtigung örtlicher Interessen. Diese müssen nicht nur bei der Einrichtung eines U-Space, sondern auch bei dessen Betrieb über die aktuellen Vorgänge informiert sein, um z. B. bei Rückfragen Dritter zum stattfindenden Drohnenflug auskunftsfähig zu sein.

Angeboten werden die U-Space-Dienste von einem U-Space Service Provider. Dieser koordiniert den Drohnenverkehr im U-Space. Diese Rolle übernahm die Droniq bei dem Projekt. Dafür nutzte sie das von ihr vertriebene und von der DFS entwickelte Verkehrsmanagementsystem für Drohnen (UTM). Die dafür benötigten Informationen stellte im U-Space Reallabor der Single Common Information Service Provider (SCISP) bereit. Dazu zählte unter anderem die Bereitstellung von Flugverkehrsdaten der bemannten Luftfahrt. Gemeinsam mit den Verkehrsdaten der Drohnen konnte so ein kombiniertes Luftlagebild zur Verfügung gestellt werden. Die Rolle des Common Information Service Provider hat im Reallabor die DFS übernommen.

„Wir haben im Reallabor gezeigt, dass sich ein U-Space überall umsetzen lässt: selbst in einer so anspruchsvollen Umgebung wie dem Hamburger Hafen“, sagt Droniq-CEO Jan-Eric Putze. „Droniq ist bereits jetzt U-Space ready. Damit unterstreichen wir unseren Anspruch, Deutschlands erster USpace Service Provider zu werden”.

„Der Common Information Service spielt in einem U-Space eine zentrale Rolle. Mit diesem Dienst werden relevante Informationen zur Verfügung gestellt, über die die DFS teils heute bereits verfügt – beispielsweise Geodaten. So entsteht ein komplettes Lagebild für den Drohnen-Piloten, das eine sichere Mission ermöglicht“, ergänzt Angela Kies, Leiterin Unbemannte Luftfahrzeugsysteme der DFS.

Die europäische U-Space Verordnung soll Anfang 2023 in nationales Recht überführt werden. Die von Droniq und der DFS im Rahmen des U-Space Reallabors gewonnenen Erfahrungen und die darauf basierenden Handlungsempfehlungen werden eine Grundlage für die nationale Umsetzung von U-Space-Lufträumen bilden. Die Ergebnisse werden im kommenden Jahr vorgestellt. Die ersten U-Spaces sollen perspektivisch ab 2023 in Deutschland entstehen.

Die Umsetzung des Reallabors erfolgte mit mehreren lokalen Projektpartnern. Dazu zählen die Hamburg Port Authority AöR (HPA), die HHLA Sky GmbH, die Behörde für Wirtschaft und Innovation Hamburg, Hamburg Aviation sowie das Projektkonsortium UDVeo. Bei der Realisierung der Drohnen-Flüge innerhalb der Kontrollzonen waren zudem die DFS Tower-Lotsen mit eingebunden. Das BMVI fördert mit knapp 500.000 Euro die Einrichtung des bundesweit ersten U-Space-Reallabors. Das Projekt ist Teil des von Bundesminister Scheuer im Mai 2020 vorgestellten Drohnen-Aktionsplans.

Quelle: Droniq GmbH und DFS Deutsche Flugsicherung GmbH, Foto: Droniq




Pilotversuch für smarten Güterwagen

In einem Pilotversuch werden mehrere Güterwagen von TX Logistik und Mercitalia Intermodal, beide Teil der Mercitalia-Gruppe (Gruppo FS Italiane), mit einer großen Vielfalt an innovativen Sensoren und Kommunikationstechnologien ausgerüstet, um zu ermitteln, wie sich die digitale Technik am besten in den Betrieb des Kombinierten Verkehrs (KV) integrieren lässt und wie Prozesse dadurch weiter verbessert werden können.

Getestet werden die „Smart Waggons“ im Rahmen der Dienstleistungen und Transporte, die TX Logistik im Kombinierten Verkehr erbringt. Mit diesem Einsatz der Wagen sollen möglichst aussagekräftige Daten aus dem Alltagsbetrieb erhoben werden.

Ausgestattet sind die Güterwagen mit einer Vielzahl moderner Sensoren und Kommunikationstechnologien verschiedener Hersteller, insbesondere von Nexxiot und PJM, die in puncto Innovation und Marktreife dem aktuellsten Entwicklungsstand entsprechen. Die Sensoren überwachen beispielsweise den Zustand des Bremssystems während der Fahrt und zeichnen den Kilometerstand auf, um jederzeit den genauen Standort zu bestimmen. Die erfassten Daten werden auch direkt für die vorausschauende Wartung und die betriebliche Effizienz genutzt.

Ein besonderer Fokus wird auf die für den KV wichtige Stützbocküberwachung gelegt. Die digitale Technik überprüft dabei die korrekte Position des Königszapfens, Veränderungen des Verriegelungszustands sowie den Beladezustand. Darüber hinaus wird das Ziel verfolgt, vom „intelligenten Waggon“ zum „intelligenten Zug“ überzugehen, bei dem jeder Waggon mit den anderen Waggons sowie mit dem Lokführer verbunden ist, um den automatischen Bremstest und die Überwachung der Zugdynamik während der Fahrt zu ermöglichen.

Auf Basis dieses Datenpools sollen mögliche weitere Anwendungsfelder zur Prozessverbesserung im Kombinierten Verkehr identifiziert werden. Durch die Einbindung verschiedener Experten aus den Bereichen Wagenmanagement, IT, Datenanalyse und Betrieb sowie mithilfe neuester Techniken des maschinellen Lernens wird erwartet, weitere Potenziale in diesem Bereich zu erschließen.

Der Pilotversuch wird als Pionierprojekt für die Erfassung einer solch große Datenvielfalt direkt aus dem Betrieb des Kombinierten Verkehrs gesehen. Erste Ergebnisse werden im Frühjahr 2023 erwartet.

Quelle und Foto: TX Logistik, Güterwagen mit innovativer Sensortechnik




Düsseldorfer Erklärung schafft Rahmen

Im Rahmen des High-Level-Dialogs zur Transformation der Industrie des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein- Westfalen hat ein breites Bündnis aus Wirtschaftsverbänden, Kammern, Gewerkschaften und In- dustrieinitiativen gemeinsam mit Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Düsseldorfer Erklärung unterschrieben. Mit dieser Übereinkunft zur Bekräftigung des Industriepolitisches Leitbildes ist ein Impuls für den notwendigen Transformationsprozess der nordrhein-westfälischen Industrie verbunden.

Wirtschafts- und Innovationsminister Pinkwart: „Uns allen ist klar: Wir stehen vor einem Jahrzehnt umfassender digitaler und klimabezogener Transformation. Dieses braucht einen breiten Konsens und gute Rahmenbedingungen für mehr Innovationen und Investitionen, um Nordrhein-Westfalen zur modernsten und klimafreundlichsten Industrieregion Europas zu entwickeln. Mit unseren Industrieunternehmen und den verbundenen Dienstleistern und Zulieferern haben wir beste Voraussetzungen, diesen Weg erfolgreich zu gestalten. Die „Düsseldorfer Erklärung“ ist dabei Bekenntnis und Auftrag zugleich: Ein Bekenntnis für den Standort und seine Beschäftigten, aber auch Auftrag, jeden und jede einzelne in den Transformationsprozess einzubinden. Wir wollen die Menschen für unseren Wirtschaftsstandort begeistern und die Industrie als Innovationstreiber sichtbarer machen.“

Als gesamtgesellschaftliche Initiative und Dialogplattform unterstützt Zukunft durch Industrie die Düsseldorfer Erklärung, um die Zukunft der industriellen Kernregion gemeinsam mit allen Akteuren aktiv zu gestalten. Insbesondere der öffentliche Dialog über die Rolle der Industrie, ihre Bedeutung und notwendige Transformation hin zur Klimaneutralität, wird gestärkt.

„Wir als gesamtgesellschaftliche Initiative fördern seit mehr als zehn Jahren den offenen Dialog über die Industrie und ihre Nachhaltigkeit. Die Erklärung verstärkt dieses Engagement, da bei der Transformation der Industrie insbesondere dem gesellschaftlichen Dialog und der aktiven Kommunikation eine wichtige Rolle zukommt.“ betont Rolf A. Königs, Vorsitzender des Vorstands von Zukunft durch Industrie. „Der bereits intensiv geführte Dialog zwischen alle Akteuren, vor allem mit Bürgerinnen und Bürgern sowie jungen Menschen, wird dadurch bekräftigt, um den Industriestandort von morgen zu entwickeln.“

Die hybride Veranstaltung fand unter Einhaltung der aktuellen Corona-Hygiene-Maßnahmen / 2G+ statt. Die Düsseldorfer Erklärung gibt es  hier 

Zukunft durch Industrie e.V. ist eine unabhängige gesamtgesellschaftliche Initiative. Der Verein setzt sich für eine nachhaltige, innovative Zukunft für die Industrie in NRW ein. Um diese zu erreichen, initi- iert Zukunft durch Industrie als Kommunikationsplattform einen zielgerichteten Dialog mit Bürgerin- nen und Bürgern sowie jungen Menschen, etabliert einen fachlichen Austausch und vernetzt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Durch maßgeschneiderte Veranstaltungsformate wird die Industrie in NRW dabei sicht- und erlebbar gemacht. Besonders die Chancen sowie die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit, welche die Industrie bietet, werden dabei in den Mittelpunkt gestellt. Der im Jahr 2010 gegründeten Initiative gehören über 150 Mitglieder an – Unternehmen ebenso wie Hochschulen, Verbände, Gewerkschaften, Privatpersonen und Vereine.

Quelle: Zukunft durch Industrie, Foto: MWIDE NRW/Susanne Kurz, die Unterzeichner der Düsseldorfer Erklärung.




Elektra im Berliner Westhafen eingelaufen

Nach fast zweijähriger Bauzeit auf der Schiffswerft Hermann Barthel GmbH in Derben und der dreitägigen Überführung in den Berliner Westhafen kann jetzt die Erprobung dieses einzigartigen, innovativen und emissionsfreien Schubbootes beginnen.

Unter der Projektleitung des Fachgebietes Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin sind die Unternehmen BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Logistik), Schiffswerft Hermann Barthel , BALLARD Power Systems (Brennstoffzellen), ARGO – ANLEG (Wasserstoffsystem), Schiffselektronik Rostock (elektr. Energiesystem), EST-Floattech (Batteriesystem) und HGK Shipping (nautischer Betrieb) an der Entwicklung und am Bau und der Erprobung der ELEKTRA als Partner beteiligt.

Die ELEKTRA wird eine Vorbildfunktion als erstes emissionsfreies Schiff einnehmen und dieses Energiesystem ist so konzipiert, dass es auf eine Vielzahl von Binnenschiffs- und Küstenschiffstypen übertragbar ist.

Es geht hier nicht nur um die Energiebereitstellung für den Schiffsantrieb. Das Schubboot hat seine Aufgaben im Schieben von Schubverbänden, gleichzeitig lebt und wohnt aber auch die Besatzung an Bord. Es muss also neben den Hauptantrieben auch Energie für die Temperierung der Räume und des Steuerhauses bereitgestellt werden, die Besatzung kocht und wäscht an Bord und auch die Batterien haben „Wohlfühltemperaturen“ für einen effizienten Betrieb und eine lange Lebensdauer.

All das muss bei begrenzter mitgeführter Energiemenge und ohne Reichweitenverlust funktionieren.

Es wird die Abwärme der Brennstoffzellen durch eine konsequente Wasserkühlung genutzt und über eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe werden die Räume beheizt, hier ist der Vorteil, dass das Schiff immer Wasser mit Temperaturen von über 0° C unter dem Kiel zur Verfügung hat.

Der Einsatz eines selbstentwicklter Energiemanagementsystem und eines Fahrassistenten unterstützen den Schiffsführer und Logistiker bei der Planung der Einsätze und der Durchführung der Transporte.

Mit 750 kg nutzbarem gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von 500 bar an Bord und einer Batteriekapazität von 2.500 Kilowattstunden hat das Schiff im Schubverband mit dem beladenem Schwergutleichter URSUS eine Reichweite von ca. 400 Kilometern, d. h. in den Fahrtgebieten von Berlin Richtung Rhein/Ruhr, Hamburg und Stettin benötigen wir unterwegs neben dem Westhafen nur jeweils eine weitere Landstation zur Versorgung der ELEKTRA mit Wasserstoff und Strom.

Sowohl im Berliner Westhafen als auch im Hafen Lüneburg werden die ersten Landstationen für die Wasserstofftanks und den Ladestrom in der benötigten Leistungsklasse von 500 Kilowatt in 2023 in Betrieb genommen.

Mit dem Industrie- und Gewerbepark Mittelelbe / H2 Green Power & Logistics GmbH hat das Fachgebiet EBMS der TU Berlin einen Liefervertrag zur Befüllung und zum Transport der Tanksysteme (Multiple Energy Gas Container – MEGC) mit grünem Wasserstoff bis zum Ende der Projektlaufzeit Ende 2024 abgeschlossen.

Die MEGC können mit dem bordeigenen Kran getauscht werden und der Stromanschluss erfolgt über einen Ladegalgen, an dem die Kabel landseitig geführt werden.

Für die Schiffsbesatzung ist somit der Umgang mit den armdicken Kabeln sehr einfach und das Schiff ist in kurzer Zeit an der Ladestation angeschlossen und die Pier ist frei von Kabeln.

Die Erprobungen finden zunächst vorwiegend im Bereich der Hauptstadtregion statt, ab 2023 werden die Erprobungen dann auch verstärkt im Fernverkehr Richtung Hamburg fortgesetzt.

Wir haben jetzt noch die nautische Abnahme durch die Untersuchungskommission mit der Fahrt in unterschiedlichen Schubverbandskonfigurationen auf der Havel in Berlin vor uns und wir freuen uns dann auf die Erprobungsphasen im Projekt.

Am Ende werden wir viel gelernt haben und wir können dann auch sagen, wie zukünftige marktfähige Schiffe in dieser Leistungsklasse optimal ausgerüstet sein müssen und wie die Konzepte bei anderen Schiffstypen und Leistungsklassen aussehen können.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 13 Mio. € wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit ca. 8 Mio. € gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

Quelle und Foto: BEHALA, Petra Cardinal und Klaus-G. Lichtfuß freuen sich über die Ankunft der Elektra im Westhafen




Trend Report „Future of Work in Logistics“

Im aktuellen Trendreport „Future of Work in Logistics“ untersucht DHL, wie sich die Arbeitswelt – genauer die Stellenprofile, Verantwortlichkeiten, Systeme, Zeitpläne, Tools und Arbeitsbedingungen von Logistikmitarbeitern – im kommenden Jahrzehnt verändern wird. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des Werbens um Talente müssen Unternehmen Strategien entwickeln, um Mitarbeiter im digitalen Zeitalter für sich zu gewinnen, an sich zu binden, zu fördern und langfristig zu motivieren.

Mehr als 7.000 Fachleute der Logistik- und Lieferkettenbranche haben sich für den Trend Report zu den Chancen und Herausforderungen geäußert, mit denen sie sich aktuell konfrontiert sehen.

Zum ersten Mal in der Geschichte wird die Zahl der Digital Natives die derjenigen übersteigen, die ihre berufliche Laufbahn noch vor dem Internet begonnen haben. Dieser anhaltende Zustrom junger Menschen in die Belegschaften beschleunigt einen Wertewandel am Arbeitsplatz. Millennials und die Generation Z setzen die Logistikbranche unter Druck, neue Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Vielfalt und Inklusion, das Wohlbefinden der Mitarbeiter und ein technologieorientiertes Umfeld zu erfüllen. In Kombination mit Verbesserungen in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz hat dies bereits heute erhebliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Arbeitsstätten und sogar auf ganze Branchen weltweit.

„Während 9 von 10 Befragten der Meinung sind, dass Technologie für ihre Karriere hilfreich war, gaben immerhin mehr als 50 % zu, dass sie künstliche Intelligenz und Automatisierung auch als potenzielle Bedrohung ansehen“, sagte Matthias Heutger, SVP und Global Head of Innovation bei DHL. „Dies stellt eine große Chance und Verantwortung für Unternehmen und Regierungen dar, schnell und gemeinsam zu handeln, um Bedenken zu zerstreuen. Es braucht transparente Strategien für die Zukunft und erfolgreiche Beispiele von Arbeitsplätzen an denen Mensch und Maschine bereits zusammenarbeiten müssen stärker herausgestellt werden, um den Mitarbeitern Vertrauen in dieses neue Form der Zusammenarbeit zu geben.“

Die Experten gehen nicht davon aus, dass in der Logistikbranche ein dramatischer Wechsel von der menschlichen Arbeit hin zu einer vollständigen Automatisierung stattfinden wird. Die Befragten sehen vielmehr einen graduellen Wandel über einen Zeitraum von 30 Jahren, in dem Beschäftigte vermehrt mit neuen Technologie zusammenarbeiten, anstatt mit diesen Technologien zu konkurrieren – entgegen der Befürchtungen einiger Arbeitnehmer. Darüber hinaus erwarten die Autoren des Trend Reports eine geografisch eher ungleichmäßige Verteilung des Einsatzes neuer Technologien. Einige Regionen und Teams entlang der Lieferketten werden dabei geringere oder zumindest langsamere Veränderungen erfahren als andere.

„Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir leben und wie wir Geschäfte machen, bereits heute grundlegend. Die Pandemie hat die Umsetzung von Plänen, die Unternehmen bereits länger ins Auge gefasst hatten, nur beschleunigt. Wir gehen davon aus, dass bis 2030 rund 30-35 Prozent aller Tätigkeiten automatisiert werden könnten. Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass der Großteil unserer Wertschöpfung weiterhin von Menschen erbracht wird“, sagt Thomas Ogilvie, Personalvorstand von Deutsche Post DHL Group. „Es besteht kein Zweifel, dass sich bestimmte Arbeitsplätze zwar verändern werden, aber die Arbeit als solche wird bleiben. Das zeigt uns, dass lebenslanges Lernen mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg im digitalen Zeitalter ist.“

Um diese neue Zukunft der Arbeit zu schaffen, ist es unerlässlich, nicht nur die Treiber dieser Trends zu verstehen, sondern auch auf die Bedürfnisse und Sorgen der Arbeitnehmer einzugehen. So gab ein Großteil der Befragten beispielsweise an, dass sie auch weiterhin in Teil- oder Vollzeit aus dem Büro arbeiten wollen. 6 von 10 Mitarbeitern im operativen Bereich wollen zumindest einmal pro Woche aus der Ferne arbeiten. Bei den Büromitarbeitern waren dies 5 von 10 Befragten. Die Unternehmen müssen sich also überlegen, wie sie flexible Arbeit durch neue Personalrichtlinien und Technologien wie Telearbeit leichter zugänglich machen können.

 „Es ist wichtig, die Mitarbeiter zu fragen, wie sie sich fühlen und was sie sich wünschen. Wir verlassen uns stark auf dieses Feedback, um flexiblere Arbeitszeiten und -umgebungen einzuführen und neue, technologiegestützte Arbeitsmethoden zu entwickeln. Wir konzentrieren uns aber auch auf Maßnahmen wie „Moments that matter“, damit sich unsere Mitarbeiter nicht nur fachlich sondern auch emotional aufgehoben fühlen“, sagt Sabine Müller, CEO von DHL Consulting. „DHL Consulting ist stolz darauf, an diesem Trend Report mitgewirkt zu haben, und ist zuversichtlich, dass die Branche von den Erkenntnissen profitieren wird, die wir als Global Player in der Logistik vermitteln können.“

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass es wichtig ist Art, Umfang und Geschwindigkeit dieser digitalen Veränderungen zu verstehen, um entsprechende Antworten für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu finden. Innerhalb nur weniger Wochen konnte ein Virus Veränderungen in der  Arbeitswelt einleiten, für die Unternehmen normalerweise Jahre oder sogar Jahrzehnte gebraucht hätten. Während Geschäfte und Restaurants monatelang geschlossen blieben, erlebte der elektronische Handel weltweit ein beispielloses Wachstum. Immer mehr Menschen kauften online ein und Unternehmen, die traditionell im stationären Handel tätig waren, schlossen sich der Online-Wirtschaft an. Dieses Wachstum im e-Commerce hat auch zu einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Logistikkräften geführt, die bei der Kommissionierung, dem Transport und der Auslieferung von Milliarden Bestellungen pro Jahr helfen. Um die wachsende Nachfrage nach Logistik zu befriedigen, den Fachkräftemangel zu lindern und die Lieferketten stabiler zu machen, wurde die digitale Transformation der Logistik in Zeiten von Covid-19 stark vorangetrieben.

Teil 1 des Trend Reports ist nun verfügbar – digital und in mobil optimiertem Format. Die fünfte Ausgabe des interaktiven DHL Logistics Trend Radars, ein Kompass für die 29 wichtigsten geschäftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Trends, die die Logistikbranche in den nächsten zehn Jahren am meisten beeinflussen werden, ist zudem abrufbar unter www.dhl.com/trendradar.

Quelle und Foto: DHL




Festlegung Hafentarife Rotterdam bis 2024

Nach konstruktiven Beratungen haben Deltalinqs, die Vereinigung der Rotterdamer Schiffsmakler (VRC) und der Hafenbetrieb Rotterdam eine Einigung über die Hafentarife für die nächsten drei Jahre erzielt. Die Zinssätze entsprechen der Inflation und den jüngsten Entwicklungen auf dem Markt. Die Tarife gelten sowohl für die Binnenschifffahrt als auch für die Seeschifffahrt.

Die Indexierung der Hafentarife für 2022 beläuft sich auf 2,5 Prozent. Für die folgenden Jahre liegen die Zahlen bei 2,4 bzw. 2,3 Prozent. Die Hafenbehörde bietet außerdem eine Reihe von Ermäßigungen für Hafengebühren an, unter anderem für nachhaltige Schiffe und häufige Besucher. In der letztgenannten Kategorie werden zwei Verordnungen angepasst.

Deltalinqs, die Wirtschaftvertretung im Mainport Rotterdam, vertritt mehr als 95 Prozent aller Logistik-, Hafen- und Industrieunternehmen im Hafen von Rotterdam. Victor van der Chijs, Vorsitzender von Deltalinqs: „Investitionen in einen effizienten und nachhaltigen Hafen aus den Hafengebühren sind ein Muss für unsere Wettbewerbsposition.“

Kees Groeneveld, Vorsitzender des VRC, fügt hinzu: „Um dies zu konkretisieren, wird diskutiert, wie der Austausch von Daten und die weitere Digitalisierung noch gezielter genutzt werden können, um die Effizienz des Hafens zu steigern. Portbase wird dabei eine zentrale Rolle spielen“.

„Auch wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, vor allem weil es in guter gegenseitiger Abstimmung erzielt wurde“, sagte Allard Castelein, Präsident und CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Damit schaffen wir Tarife und Rabatte pro Segment, die im Vergleich zu den anderen Häfen wettbewerbsfähig sind, die die Marktentwicklung in dem jeweiligen Segment abbilden und die die sozialen Kosten und Nutzen widerspiegeln. Die Tatsache, dass sie für die nächsten drei Jahre festgelegt sind, schafft auch Klarheit und Stabilität.

Die Gesprächspartner Deltalinqs, VRC und der Hafenbetrieb Rotterdam haben außerdem vereinbart, zu untersuchen, wie der Rotterdamer Hafen seine führende Rolle in der nachhaltigen Schifffahrt weiter ausbauen kann.

Die Hafenbehörde kündigte außerdem an, dass sie an einem neuen System für die Erhebung von Binnenhafengebühren arbeitet, das das derzeitige Webportal ab dem 1. Januar 2023 ersetzen wird. Dieses neue System bietet neben der manuellen Angabe auch die Möglichkeit der automatischen Angabe und ermöglicht eine nutzungsabhängige Bezahlung. Die Branchenorganisationen Centraal Bureau voor de Rijn- en Binnenvaart, Koninklijke BLN-Schuttevaer und die Algemeene Schippers Vereeniging sind an der Erneuerung dieses Systems beteiligt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Umweltminister Lies besucht Fassmer

Der niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz Olaf Lies (SPD) besuchte jetzt gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Karin Logemann (SPD) das Berner Unternehmen Fassmer, um über nachhaltige Projekte in der maritimen Wirtschaft zu sprechen. Neben dem innovativen Konzept der Fassmer CIT-E Ferry, einer vollelektrischen Passagierfähre für den öffentlichen Nahverkehr, stellte Fassmer auch alternative Antriebe im Schiffbau wie Methanol und LNG vor.

„Fassmer baut hier in Berne an der Zukunft des Schiffbaus. Denn wenn wir über Klimaziele und mehr Nachhaltigkeit sprechen, liegt gerade im Schiffbau ein maßgeblicher Schlüssel in neuen Antriebsformen. Das ist die Innovation, die den Schiffbau in Deutschland immer ausgezeichnet hat. Das sind die Beispiele, die zeigen, dass Innovation für mehr Klima- und Naturschutz Treiber für neue Geschäfte und gute Industriearbeitsplätze sein kann. Fassmer geht hier bei Methanol, LNG-Antrieben und gerade auch mit der CIT-E-Ferry beispielhaft voran“, resümierte Olaf Lies nach dem Termin.

„Mit Hinblick auf den Klimawandel ist der Einsatz ressourcenschonender und emissionsarmer Antriebstechnologien im Schiff- und Bootsbau essenziell. Fassmer versteht sich hier als Innovationstreiber und setzt schon seit Jahren in vielen Projekten auf nachhaltige Lösungen, wie aktuell beim Bau der neuen UTHÖRN mit einem Methanol-Antrieb. Daher freuen wir uns heute Minister Lies und Frau Logemann unsere Arbeit vorstellen zu können“, sagte Harald Fassmer, Geschäftsführender Gesellschafter von Fassmer.

Die neue UTHÖRN für das Alfred-Wegener-Institut wird das erste in Deutschland gebaute Schiff mit einem umweltfreundlichen und nachhaltigen Methanol-Antrieb sein. Der Einsatz von Methanol ist dabei besonders emissionsarm und im Falle einer Havarie stellt es keine große Umweltgefahr da. Zuletzt hatte Fassmer als erste deutsche Werft LNG-Antriebe beim Neubau der Helgolandfähre und des Forschungsschiffes ATAIR eingesetzt. Für Greenpeace baute das Unternehmen das Motorsegelschiff RAINBOW WARRIOR III. Aktuell entwickelt Fassmer mit der CIT-E Ferry eine emissionslose und besonders geräuscharme Fähre für den öffentlichen Nahverkehr, die rein elektrisch mit Batterien betrieben wird.

Quelle und Foto: Fr. Fassmer GmbH & Co. KG




Liebherr-MCCtec GmbH erhält EcoVadis-Gold

Die Liebherr-MCCtec wurde vom unabhängigen Ratingunternehmen EcoVadis mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. EcoVadis ist der weltweit renommierteste Anbieter von Nachhaltigkeitsratings mit über 75.000 bewerteten Unternehmen. Die Liebherr-MCCtec ist Teil der Liebherr-Gruppe und die Spartenobergesellschaft für maritime Krane, Raupenkrane, Hydroseilbagger sowie Ramm- und Bohrgeräte für den Spezialtiefbau. Die Goldmedaille für die Liebherr-MCCtec platziert uns unter den besten 5 % aller bewerteten Unternehmen und den besten 3 % der Unternehmen unserer Branche weltweit.

EcoVadis bewertet Nachhaltigkeit mithilfe von Indikatoren in vier Themenbereichen: Umwelt, Arbeitsund Menschenrechte, Ethik und nachhaltige Beschaffung. Nach den Silbermedaillen, die 2019 an Liebherr Container Cranes Ltd. in Irland und Liebherr-MCCtec Rostock GmbH in Deutschland verliehen wurden, stellt der Goldstatus eine bedeutende Verbesserung unserer Nachhaltigkeitsleistung dar. Mit dieser Auszeichnung wurde die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Aktivitäten und unser Bekenntnis zur verantwortungsvollen Unternehmensführung honoriert.

Im Gespräch über die Auszeichnung meint Tatjana Grissemann, Corporate-Responsibility-Managerin der Liebherr-MCCtec: „Der verantwortungsvolle Umgang mit der Umwelt war schon immer ein wichtiger Bestandteil der Liebherr-Philosophie. Wir sind seit vielen Jahrzehnten Teil unserer jeweiligen Ortschaften und haben uns immer um unsere lokale Umwelt gekümmert. Daran hat sich bis heute nichts geändert, aber als Teil der globalen Lieferkette haben wir inzwischen auch eine globale Verantwortung.“

Die nachhaltige Wahl für unsere Kunden

Als international tätiges Unternehmen mit über 48.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trägt die Liebherr-Gruppe gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt eine große Verantwortung. Aus diesem Grund hat sich das Familienunternehmen klar zum Ziel gesetzt, das Thema Nachhaltigkeit in seinen Grundwerten zu verankern. Da wir Teil der Liebherr-Gruppe sind, ist einer unserer Grundwerte die Verantwortung:

„Wir wollen unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt zu jeder Zeit gerecht werden.“

Wir sind davon überzeugt, dass wir nur dann langfristig erfolgreich sein können, wenn wir dies in unserem Handeln immer berücksichtigen. Der Schutz von Menschen und Umwelt hat bei unseren Geschäftsaktivitäten eine besondere Bedeutung. Für unsere Produkte und deren Herstellung heißt dies, dass sie sicher, effizient und umweltverträglich sein müssen.

Alle elektrisch angetriebenen Portalkrane, eine batteriebetriebene Serie von Baumaschinen als Teil unserer Unplugged-Serie sowie unsere Hafen- und Terminalkrane mit Hybrid- und Elektroantrieb geben unseren Kunden die Möglichkeit, sich für nachhaltige Produkte zu entscheiden. Regierungen, Gesellschaft und Konsumenten fordern mehr Verantwortungsbewusstsein von den Unternehmen. Dank dem Engagement von Liebherr im Bereich Nachhaltigkeit – nicht nur im Bereich Umwelt, sondern auch bei Menschenrechten, Beschaffung und Arbeit – können unsere Kunden darauf vertrauen, dass Liebherr die nachhaltige Wahl ist.

United Nations Global Compact

Die Liebherr-MCCtec hat den United Nations Global Compact (UNGC) unterzeichnet. Der UN Global Compact verfolgt die Vision einer nachhaltigen Wirtschaft zum Nutzen aller Menschen, Gemeinschaften und Märkte, heute und in der Zukunft. Er dient als Aufruf für Unternehmen, ihre Strategien und Handlungen an zehn universellen Grundsätzen in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruptionsbekämpfung sowie an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) auszurichten. Die SDGs bilden das Herzstück der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“, die von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen (UN) im Jahr 2015 verabschiedet wurde.

Die Zukunft

„Unser jüngster Erfolg ist nicht das Ende, sondern lediglich ein weiterer Schritt auf unserem Weg“, ergänzt Grissemann. „Unser Bestreben ist es, uns weiter zu verbessern. Wir haben einen Weg in die Zukunft aufgezeigt und arbeiten daran, eine Kultur des verantwortungsvollen Umgangs mit Mensch und Umwelt auf allen Unternehmensebenen zu verankern – von den Mitarbeitenden bis zum Management. Wir haben unser Bekenntnis zur Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung unserer langfristigen strategischen Ausrichtung aktualisiert und erweitert, einschließlich der Festlegung von Zielen und messbaren Kennzahlen in den Bereichen Emissionen, Energie und Mitarbeitergesundheit. Darüber hinaus freuen wir uns darauf, als Teil der Firmengruppe Liebherr an einem gruppenweiten Nachhaltigkeitsbericht mitzuwirken – ein weiterer Beitrag für mehr Transparenz in unseren Lieferketten und die Zukunft unseres Planeten.“

Quelle und Foto: Liebherr-MCCtec Rostock GmbH 




Nachhaltigkeit hat große Bedeutung

Der erste Goodyear Sustainable Reality Survey von 2021 möchte herausfinden, was Transport­unter­nehmen aktuell tun, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern, und welche Ziele sie erreichen möchten. Die Antworten auf die Umfrage zeigen, dass Nachhaltigkeit für Akteure in der Transportbranche erhebliche Bedeutung hat.

Der Europäische Green Deal von 2019 verfolgt das Ziel einer 90-prozentigen Verringerung der vom Transportsektor verursachten Treibhausgasemissionen verglichen mit dem Stand von 1990. Die CO2-Emissionen neuer schwerer Lastkraftwagen müssen nach Berechnung gemäß VECTO ab 2025 um 15 Prozent und ab 2030 um 30 Prozent reduziert werden. Gleichzeitig bevorzugen und honorieren immer mehr Konsumenten und Investoren Unternehmen mit klarer CSR (Corporate Social Responsibility)-Strategie.

Unternehmen jeder Größe messen Umweltschutzmaßnahmen eine immer höhere Bedeutung zu. Drei Viertel aller Befragten bezeichnen Nachhaltigkeit als ein wichtiges oder sehr wichtiges Thema. In Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) sind es sogar 82 Prozent der befragten Unternehmen. 60 Prozent der Umfrageteilnehmer in den DACH-Märkten gaben an, das Thema sei Bestandteil ihrer Unternehmenswerte.

„Die Antworten auf den Goodyear Sustainable Reality Survey von 2021 sind sehr ermutigend. Sie unterstreichen, dass Umweltverträglichkeit hoch oben auf der Tagesordnung der Transportbranche steht. Während die Verringerung der Emissionen bei der Produktion von Neuwagen erhöhte Aufmerksamkeit genießt, ergreifen auch Flottenmanager passende Maßnahmen. Sie reagieren positiv auf die Herausforderungen durch den Klimawandel, um ihre Ziele für die CO2-Reduktion zu erreichen und den Übergang in eine klimaneutrale Zukunft zu unterstützen“, sagt Maciej Szymanski, Director Marketing Europe der Commercial Business Unit bei Goodyear.

Flottenbetreiber mit mehr als 500 Fahrzeugen sind wegweisend bei der Einbeziehung einer umweltorientierten Unternehmenskultur in ihr Tagesgeschäft. 70 Prozent der großen Flotten geben an, dass sie klar definierte Umweltziele haben. Bis 2022 wollen 4 von 5 der Umfrageteilnehmer umweltbezogene Leistungskennziffern einführen, eine Steigerung um 38 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021. In der DACH-Region haben knapp 50 Prozent der teilnehmenden Flotten Nachhaltigkeitsziele definiert, knapp 30 Prozent wollen innerhalb der nächsten zwölf Monate Nachhaltigkeitsziele einführen.

„Die Branche bewegt sich in Richtung einer grüneren Zukunft. Doch auch in anderer Hinsicht ist sie an einem Wendepunkt, denn europaweit sind Transport- und Logistikunternehmen mit Nachfrage­schwankungen, Zeit- und Kostendruck sowie höherer Komplexität konfrontiert. Damit diese Unter­nehmen sowohl ihre Nachhaltigkeits- als auch ihre Effizienzziele erreichen können, sind einfache Lösungen gefragt. Um die Entwicklung weiter zu beschleunigen, muss Nachhaltigkeit selbstverständlich werden“, sagt Szymanski.

Eine der am häufigsten ergriffenen Maßnahmen ist die Erneuerung des Fuhrparks. 68 Prozent der Fuhr­parkbetreiber modernisieren ihre Flotte mit umweltfreundlicheren Optionen (DACH-Region: 87 Prozent). Alternative Antriebe sind auf dem Vormarsch. So vollziehen 43 Prozent der Flotten mit mehr als 500 Fahrzeugen einen Wechsel zu Fahrzeugen mit Elektro-, Hybrid- oder LNG-Antrieb. In der DACH-Region vollziehen 75 Prozent der Flotten mit 251 bis 500 Fahrzeugen diesen Wandel.

60 Prozent der Flotten verwenden bereits kraftstoffeffizientere Reifen (DACH-Region: 74 Prozent). In diesem Zusammen­hang unterstützt Goodyear Lkw-Hersteller und Transportunternehmen auf dem Weg in eine grünere Zukunft. Der kürzlich eingeführte Goodyear-Reifen Fuelmax Endurance ist rollwider­standsoptimiert und robust. Mit diesen Leistungsmerkmalen unterstützt der Reifen Flottenbetreiber beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele, ohne die Komplexität im Tagesgeschäft zu erhöhen.

Um ihren CO2-Fussabdruck weiter zu verringern, lassen Flottenbetreiber ihre Reifen außerdem runderneuern. Weil die Karkasse dabei wiederverwendet wird, werden weniger Rohstoffe als bei der Herstellung von Neureifen benötigt. Weniger Abfall entsteht, und der Energieaufwand ist niedriger. Deshalb ist die Runderneuerung eine weitere einfache Lösung, mit der Flottenbetreiber ihren CO2-Fußabdruck reduzieren können. Goodyear verwendet bei der Runderneuerung hochwertige Laufflächen, die neuen Reifen ebenbürtig sind, und bietet so eine vergleichbare Leistung beim Fahren.

Um die ökologische Nachhaltigkeit ihrer Flotten weiter zu erhöhen, werden zusätzliche Maßnahmen genutzt, etwa die Optimierung des Fahrstils durch umweltschonende Fahrtechniken. 55% Prozent der Fuhrparkbetreiber nutzen diese Möglichkeit bereits. Auch Vorgaben für den Kraftstoffver­brauch werden dabei eingeführt (DACH-Region: 68 Prozent).

Von den Umfrageteilnehmern gaben 45 Prozent an, dass sie mit kommenden, auf die Transportbranche anwendbaren Umweltvor­schriften vertraut seien. Das gelte auch für umweltbezogene Anreize und Steuern sowie andere, restriktivere Aspekte der Regulierung. In der DACH-Region antworteten 47 Pro­zent „etwas vertraut“, 38 Prozent „vertraut“ und 4 Prozent „sehr vertraut“.

Finanzielle Anreize wie Steuervergünstigungen sind für 72 Prozent der befragten Flottenbetreiber entscheidende, motivierende Faktoren. Ein Drittel der Umfrageteilnehmer betrachtet Nachhaltigkeit als eine Möglichkeit, ihre Betriebskosten zu senken.

Kosten sind das größte Hindernis, um weitere Maßnahmen für Nachhaltigkeit zu ergreifen. Mehr als 60 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihnen manche Lösungen zu teuer seien (DACH-Region: 60 Prozent). 79 Prozent der Fuhrparkbetreiber mit mehr als 500 Fahrzeugen wären den Angaben zufolge motiviert, weitere Verbesserungen einzuführen, wenn finanzielle Anreize dafür verfügbar wären (DACH-Region: 100 Prozent).

45 Prozent der Unternehmen betrachten noch nachhaltigere Lösungen als zu komplex, um sie in ihr Tagesgeschäft einzubinden (DACH-Märkte: 51 Prozent). Doch gleichzeitig sind sich Transportunter­nehmen der Möglichkeiten bewusst, die sich durch Datenanalyse eröffnen. Bei 54 Prozent (DACH-Region: 66 Prozent) der Teilnehmer sind bereits telematikbasierte Lösungen im Einsatz, um die Kraftstoffeffizienz zu erhöhen und die Emissionen zu senken.

Das gesamte Goodyear-Sortiment an Lösungen aus einer Hand für das Reifen- und Flottenmanagement kann leicht in den Flottenbetrieb integriert werden. Die beiden Goodyear-Lösungen Drive-Over-Reader und DrivePoint führen jedes Mal, bevor ein Fahrzeug den Hof verlässt, in Sekundenschnelle eine automatische Reifenanalyse durch. Goodyear TPMS stellt Fuhrparkmanagern in Echtzeit Reifendaten aus der ganzen Flotte zur Verfügung. Außerdem bietet das System vollständige Konnektivität mit den Flottenmanagementlösungen (FMS) der Marke Transics von ZF. Dazu gehören eine webbasierte Back-Office-Lösung (TX CONNECT) und ein Portal, das Einblicke in den Status der Trailer im Fuhrpark bietet (TX TRAILERFIT).

Goodyear hat Transportunternehmen aus ganz Europa dazu eingeladen, im Rahmen der Sustainable-Reality-Umfrage ihre Ansichten zum Thema Nachhaltigkeit zu formulieren. 985 Flotten­betreiber aus 36 europäischen Ländern nahmen von August bis September 2021 an der Umfrage teil. Davon kamen insgesamt 98 Flottenbetreiber aus der DACH-Region, davon 83 aus Deutschland, 13 aus Österreich und zwei aus der Schweiz.

In Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation TreeNation wurde für jeden Umfrageteilnehmer ein Baum gepflanzt, um so das Engagement von Goodyear und sein Corporate Responsibility-Rahmen­programm Better Futurezu betonen.

Quelle und Foto: Goodyear