Grundsteinlegung für C3 Bremen

Im größten deutschen Güterverkehrszentrum, dem GVZ Bremen, fand jetzt die Grundsteinlegung für ein Logistikzentrum statt, das Maßstäbe in puncto Kundennutzen, Umweltschutz und Erfüllung von Mitarbeitendenbedürfnissen setzt. Ab Herbst 2022 will BLG LOGISTICS im C3 Bremen die Produktionsversorgung der internationalen Montagewerke eines deutschen Automobilherstellers bündeln.

Projektentwickler der 82.500 Quadratmeter großen Logistikanlage ist Baytree Logistics Properties. Als Logistikimmobilienberater begleitet Logivest das Projekt mit fachlicher Expertise. BLG wird die Immobilie langfristig mieten.

Anlässlich der Grundsteinlegung betonte Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender BLG LOGISTICS: „Das C3 Bremen ist für uns ein ökologisch zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt für Industrielogistikanlagen. Es befindet sich im GVZ Bremen, und damit an einem der besten Logistikstandorte Deutschlands.” Das 150.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das C3 Bremen errichtet wird, war die letzte große Freifläche im GVZ. Es bietet eine Infrastruktur, die es ermöglicht, dass die Autoteile, die nach der Completely-Knocked-Down-Methode (CKD) in Container verpackt werden, über die großen deutschen Seehäfen weltweit versendet werden können.

„Mit dem C3 macht BLG LOGISTICS vor, dass sich wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz nicht ausschließen, sondern sich – wenn man es klug angeht – positiv ergänzen“, sagte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. „Das ist der Weg, den wir in Bremen gehen wollen. Der Neubau sichert langfristig 500 qualifizierte Arbeitsplätze und setzt mit der Solaranlage neue Maßstäbe.“

Die Abkürzung C3 steht für die Anfangsbuchstaben der Worte Customer, Climate und Comfort, also Kunden, Klima und Komfort. Die nachhaltige Immobilie soll kein singuläres Projekt sein, sondern als Blaupause für weitere Standorte des international aufgestellten Seehafen- und Logistikdienstleisters mit Hauptsitz in Bremen dienen.

Der zentrale Gedanke, der hinter „C“ wie Customer steckt, ist die optimale Abstimmung der Anlagenbewirtschaftung auf die Kundenbedürfnisse. Dabei geht es vor allem darum, die Arbeitsabläufe effizient zu gestalten und die Intralogistik intelligent zu planen. Basis dafür ist eine hoher Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad. Für die Intralogistik plant BLG LOGISTICS hohe Investitionen in innovative Technologien. Geprüft wird beispielsweise der Einsatz von Moving Floors zur Beladung von Lkw, fahrerlosen Transportsystemen, Datenbrillen sowie eine Automatisierung im Verpackungsbereich.

In puncto Nachhaltigkeit wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, mit dem eine Zertifizierung in Platin bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) sowie eine WELL GOLD Zertifizierung angestrebt wird. „Das Logistikzentrum ist ein sichtbarer Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie, bis 2030 klimaneutral zu sein. Unsere Ziele zur absoluten Reduktion der Treibhausgasemissionen wurden von der Science Based Targets Initiative 2020 anerkannt. Damit war BLG LOGISTICS der erste deutsche Logistikdienstleister mit einer wissenschaftlich anerkannten Klimaschutzzielsetzung”, so Frank Dreeke.

Herzstück ist eine Dach-Photovoltaikanlage im XXL-Format: Auf dem Immobiliendach wird auf ca. 80.000 Quadratmetern Fläche eine Anlage errichtet, die rund 10 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich erzeugen soll. Sie wird in Deutschland die derzeit größte zusammenhängende Photovoltaikfläche auf dem Dach eines Logistikzentrums sein. „Der erzeugte Photovoltaikstrom wird größtenteils direkt in der Immobilie und für die Logistikprozesse vor Ort eingesetzt”, erklärt Sascha Petersmann, Head of Germany bei Baytree.

Auch für den Innenbereich des Logistikzentrums mit insgesamt acht Hallenabschnitten gibt es einen Nachhaltigkeitsplan. Dazu zählen unter anderem bodentiefe Sektionaltore zur Vermeidung von Kältebrücken, ein intelligentes Lichtsteuerungskonzept und reduzierter Gasverbrauch durch den Einsatz von optimierten Gasdunkelstrahlern. Als Baumaterial wird zudem in mehreren Bereichen Holz verwendet – etwa für Bereiche des Betriebsrestaurants, weitere Gebäudeteile sowie die Fußgängerbrücke. Für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgt darüber hinaus ein erhöhter Anteil an natürlichem Licht durch eine Vielzahl von Tageslichtbändern und Fassadenfenster. Mooswände verbessern in Büros das Klima in den Innenbereichen. Mit den Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeitenden und eine angenehme Arbeitsumgebung will BLG LOGISTICS im Logistikbereich ein Zeichen setzen.

Nachhaltige Konzepte standen auch im Mittelpunkt der Außenanlagenplanung, die vor allem den Mitarbeitenden zugutekommt. Das Stichwort dazu lautet Comfort. Der Obstgarten und die als Dünenlandschaft kreierte Parkanlage mit Teich sollen der Erholung dienen.

„Nachhaltigkeit ist ein langfristiges Thema – auch in puncto Kosten. Für Bauherren und Mieter lohnen sich die Investitionen, da die Immobilien auf lange Sicht attraktiver sind und höher bewertet werden”, betont Kuno Neumeier, CEO der Logivest-Gruppe.

Quelle: BLG LOGISTICS, Grafik: engel & haehnel




Italienischer Terminal kauft Hafenmobilkrane

Terminal Flavio Gioia S.p.A. (TFG) hat in kurzen Abständen zwei ökoeffiziente Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane für sein Terminal in Neapel bestellt. Mit der daraus resultierenden höheren Umschlagskapazität will TFG der steigenden Nachfrage gerecht werden. Der erste Kran wurde im März 2021 bestellt. Im August wurde dann die Option auf einen zweiten Kran gezogen, was die schnelle Geschäftsentwicklung in Neapel unterstreicht. Während der erste Kran bereits seine Arbeit in Neapel aufgenommen hat, wird der zweite Anfang 2022 dort in Betrieb gehen.

TFG ist das Hauptterminal der Gruppo Bucci, einem in Neapel ansässigen Spezialisten für internationale Logistik. Das Unternehmen bietet der in Italien ansässigen produzierenden Industrie Import- und Exportdienstleistungen, u.a. im Containertransport und bei multimodalen Lösungen innerhalb des Landes.

„Die neuen Krane sind von zentraler Bedeutung für unsere Wachstumspläne mit Blick auf die Ausweitung und Verbesserung unseres Angebots. Mit Konecranes verbindet uns seit fast 20 Jahren eine enge Partnerschaft. Das Unternehmen hat uns immer zuverlässig und professionell unterstützt, was wir sehr schätzen“, so Roberto Bucci, Chairman und Gründer, Gruppo Bucci.

Gino Gherri, Regional Sales Manager, Konecranes Port Solutions, unterstreicht: „TFG hat diesen Auftrag schnell von einem auf zwei Krane erweitert und damit gezeigt, dass das Unternehmen bei der Umsetzung seiner Ziele auf unsere Technologie vertraut. Dieses Vertrauen resultiert aus unserer langjährigen Zusammenarbeit, und wir freuen uns darauf, diese auch künftig fortzusetzen.“

Der im März bestellte Kran ist ein Konecranes Gottwald Modell 7 Hafenmobilkran in der Variante G HMK 7608 mit einer Ausladung von bis zu 54 m und 150 t maximaler Traglast. Beim zweiten vorgesehenen Kran handelt es sich um ein Modell 6 in der Variante G HMK 6507 mit bis zu 51 m Ausladung und 125 t maximaler Traglast. Dank großer Reichweite, hohen Arbeitsgeschwindigkeiten und einer umfassenden Ausstattung verfügen die Krane über die nötige Präzision und Flexibilität für den effizienten Umschlag von Stück- und Projektgut. Mit der Fernüberwachung lassen sich Wartungs- und Reparaturarbeiten vorzeitig planen. Die Krane sind für den Anschluss an externe Stromquellen vorbereitet, so dass die Umstellung auf elektrischen Betrieb schnell und einfach erfolgen kann, wenn die Ressourcen dies zulassen. Sie sind mit einer ganzen Reihe von Kranfahrer-Assistenzsystemen ausgestattet. Diese tragen zu mehr Leistung und Effizienz bei und sorgen auch dafür, dass die Krane in Einklang mit den EU-Klimarichtlinien sowie mit dem staatlichen Industrie-4.0-Plan betrieben werden können, mit dem Italien industrielle Innovation fördert.

Eine besonders große Kundennähe sowie ein Fokus auf Wachstum und stetige Weiterentwicklung machen Konecranes zu einem Marktführer im Bereich Hebetechnik. Dazu trägt neben Investitionen in Technologie und Digitalisierung unsere tägliche Arbeit bei, mit der wir Lieferketten effizienter machen. Dabei setzen wir auf Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Förderung des Güterkreislaufs und der Sicherheit.

Quelle und Foto: Konecranes




Sechs Projekte für CES Rotterdam-Moerdijk

Die erste Cluster Energie Strategie (CES) Rotterdam-Moerdijk hat sechs Schlüsselprojekte identifiziert, die als Katalysatoren für die Energiewende in der Region dienen und gleichzeitig für die Volkswirtschaft und die zukünftige Ertragskraft der Niederlande wichtig sind.

Eine Arbeitsgruppe, der Vertreter von Deltalinqs, der Provinz Südholland (Zuid-Holland), des Hafenbetriebs Moerdijk, von Stedin und des Hafenbetriebs Rotterdam (Vorsitz) angehörten, analysierte nicht nur die zukünftigen Energieströme und die Nachhaltigkeitspläne der Industrie, sondern befasste sich auch mit der Erhaltung und, wo möglich, der Stärkung der strategischen Position von Rotterdam-Moerdijk in Nordwesteuropa. Dies führte zu einer Auswahl von sechs Projekten.

Auch andere Industriecluster haben ihre Auswahl getroffen, zu denen noch in diesem Jahr Entscheidungen im Rahmen des Mehrjahresprogramms für Infrastruktur und Klima (Meerjarenprogramma Infrastructuur Energie en Klimaat – MIEK) getroffen werden sollen. Dabei handelt es sich vor allem um Projekte, die dringlich und von nationaler Bedeutung sind und zudem einen überzeugenden Nutzen und Bedarf aufweisen – sie sollen dann vorrangig entwickelt werden. Das nationale Programm Infrastruktur Nachhaltige Industrie (PIDI) wird im Endeffekt die Koordination des Ganzen übernehmen. Mit PIDI und MIEK übernimmt der niederländische Staat die Regie bei der Energiewende in den Niederlanden.

Eine zeitnah angelegte, auf das Energiesystem der Zukunft zugeschnittene Infrastruktur hat für Rotterdam-Moerdijk positive Effekte in petto, die von einer Energiewende im Sinne des Klimaabkommens bis hin zum Erhalt der für die Niederlande wichtigen internationalen Marktposition reichen. Im Umkehrschluss ist der verzögerte Bau von Infrastruktur katastrophal für die Region, die mit 385.000 Arbeitsplätzen als treibende Kraft für die Beschäftigung gilt und für einen wirtschaftlichen Wert von rund 45,5 Milliarden Euro (6,2 % des BIP) sorgt.

Die vorstehend genannten Projekte dienen der Versorgung mit Produkten und sauberen Energieträgern bei gleichzeitiger CO2-Ableitung. Dadurch wird die Industrie in den Niederlanden und im Ausland in der Lage sein, ihre Emissionen erheblich zu reduzieren. Insgesamt könnten die Auswirkungen der genannten Infrastrukturprojekte zu einer CO2-Senkung von 33 Millionen Tonnen pro Jahr führen.

Ein kurzer Überblick über die sechs Projekte

  • Das erste Projekt beschäftigt sich mit der Einführung eines Wasserstoff-Backbone im Rotterdamer Hafen. Diese HyTransPort.RTM-Pipeline integriert die lokale Produktion, den Import großer Mengen Wasserstoff aus anderen Teilen der Welt sowie die Weiterleitung ins Hinterland. Nordwesteuropa wird in Zukunft einen erheblichen Bedarf an Wasserstoff haben, der nur durch Importe gedeckt werden kann. Die strategische Rolle, die Rotterdam derzeit in den überwiegend fossilen Energieströmen spielt, kann demnächst auch im neuen Energiesystem übernommen werden. Dieses Projekt wird von Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam entwickelt.
  • Das zweite Projekt – mit dem Namen Delta Corridor – hat ebenfalls eine internationale Dimension, da es den Ausbau der Infrastruktur von Rotterdam über Moerdijk /Geertruidenberg nach Geleen und die Anbindung an Nordrhein-Westfalen betrifft. Ein neuer Pipeline-Korridor für Wasserstoff, CO2, Flüssiggas, Propylen und möglicherweise auch Gleichstrom und zirkuläre Rohstoffe wird Nachhaltigkeitsprojekte in Moerdijk, Chemelot und in Deutschland einfacher machen und dazu beitragen, dass Rotterdam seine Position als Energiedrehscheibe für Nordwesteuropa behält.
  • Zusätzliche Stromanlandungen aus Offshore-Windparks (≥ 2 GW) und die Pläne der Netzbetreiber, die Verstärkung des Elektrizitätsnetzes umzusetzen, sind das dritte Projekt. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von grünem Strom, zur Produktion von grünem Wasserstoff sowie als Basis für u. a. Landstrom und Elektrifizierung in der Prozessindustrie. Hierbei geht es auch um die Erweiterung der Kapazität in Übereinstimmung mit den Investitionsplänen der Netzbetreiber und den Visionsdokumenten „Ein Hafen voller neuer Energie“ (Een haven vol nieuwe energie) und dem E-Masterplan Moerdijk.
  • Das vierte Projekt befasst sich mit Porthos, dem Bau einer Hauptinfrastruktur für den Transport von CO2 zu leeren Gasfeldern unter der Nordsee und die Unterwasserspeicherung in diesen. Porthos ist von entscheidender Bedeutung für die kurzfristige drastische Verringerung der Industrie-Emissionen.
  • WarmtelinQ ist das nächste Projekt auf der Liste. Dieses Projekt von Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam sieht eine Transportpipeline für Wärme aus dem Rotterdamer Hafen zu Haushalten, Büros und Gewächshäusern in der Region Südholland (Zuid-Holland) vor. Hafenwärme kann hierbei Erdgas als Energieträger ersetzen, so dass die Energiewende in der bebauten Umgebung und im Unterglas-Gartenbau ermöglicht wird.
  • Und zum Abschluss H-vision, das Projekt zur Entwicklung von Anlagen für die Produktion und den Transport von kohlenstoffarmem Wasserstoff, der insbesondere in der Industrie als Kraftstoff verwendet werden kann. H-vision plant drei Produktpipelines: für die Versorgung mit industriellen Restgasen, als Grundlage für die Produktion, für die Ableitung von CO2 und für den Transport des kohlenstoffarmen Wasserstoffs zu den Kunden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Gewinn für European Bulk Services und Hafen

Neue Lagerhalle: ein Gewinn für European Bulk Services und den Rotterdamer Hafen: „Die Größe der Halle in Kombination mit dem Konzept und der Lage ist für Rotterdam einzigartig“, sagt André Brussé von EBS über die neue Halle, über Zukunftspläne und die Geschichte des Unternehmens.

EBS hat sich auf die Lagerung und den Umschlag von Bulk-Gütern aller Art spezialisiert und verfügt über zwei Terminals: in Botlek für nicht landwirtschaftliche Produkte und im Europoort für landwirtschaftliche Produkte. Hier steht auch die neue Halle. Die Halle verfügt über eine Lagerkapazität von 50.000 m3 für u. a. Getreide und Derivate. Sie umfasst 7 verschiedene Abteilungen. „So können wir unterschiedliche Produkte sowie auch kleinere Partien für mehrere Kunden einlagern. Das Konzept der Halle zielt auf Flexibilität ab. Dafür sorgt u. a. das Transportband, das mit modernster Technik gebaut wurde. Außerdem ist die Halle ATEX-beständig. Das heißt, dass sie die höchsten europäischen Sicherheitsrichtlinien für Explosionsgefahr erfüllt.“

Brussé (58) ist Verkaufsleiter bei EBS und arbeitet seit 1983 im Hafen. „Ich bin nach meiner Militärzeit als 20-Jähriger hierhin gekommen. Ich habe zuerst im Außendienst und anschließend in der Planung gearbeitet. Dann wurde 1998 eine Stelle in der kaufmännischen Abteilung frei. Seitdem arbeite ich hier. Das Schöne an EBS ist, wie ich finde, dass das ein relativ junges Unternehmen mit einer langen Historie ist. EBS entstand im Jahr 1991 aus der Fusion dreier großer Stauereibetriebe: Interstevedoring, die Graan Elevator Maatschappij und der Koninklijke Frans Swarttouw, die im Jahr 1887 gegründet wurde. EBS ist eine 100-%-ige Tochter von HES International, die im Jahr 1908 gegründet wurde.“

Wer schon so lange im Hafen arbeitet, hat auch schon viel Veränderung miterlebt. Brussé: „Klar, viele Unternehmen haben fusioniert oder sind verschwunden. Bevor wir fusioniert haben, hatten wir 6 Terminals. Heute 2. Das lässt ich u. a. auf die technischen Entwicklungen, die die Arbeit erleichtern, und die Digitalisierung zurückführen. Früher wurden viele Tonnen Getreide umgeschlagen. Heute lagern wir mehr Halbfertigprodukte und Mineralien ein und schlagen sie um. Rotterdam ist nicht mehr ausschließlich ein Transithafen, sondern auch ein wichtiger Lager- und Umschlaghafen. Wir haben gemerkt, dass die Nachfrage nach Lagerplatz größer wurde. Daher konzentrieren wir uns heute auf den Ausbau einer geschlossenen und flexiblen Lagerung.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Kieler Landstromanlage ausgezeichnet

Die Fassade der Landstromanlage am Kieler Ostseekai wurde in München mit dem Deutschen Lichtdesign-Preis 2021 in der Kategorie „Projekte mit künstlerischem Hintergrund“ ausgezeichnet. Die Landstromanlage wurde von den BSP Architekten BDA entworfen.

Das Lichtdesign der modernen LED-Fassade stammt von team licht aus Hamburg, deren Geschäftsführer Hauke Giesecke den Preis entgegen nahm und sagte: „Durch die Kombination von Fassade und Lichtgestaltung wird die Funktion der Landstromanlage, die klimaneutrale Schiffsversorgung während der Hafenliegezeit, ganz bewusst nach außen visualisiert. Das Licht-Design verleiht den physikalischen Prozessen einen einmaligen Ausdruck. Mein Dank geht an den Bauherren und die Architekten für die gemeinsame Umsetzung dieses herausragenden Projektes.“ Dr. Dirk Claus, Bauherr der Landstromanlage und Geschäftsführer des PORT OF KIEL: „Mit der Fassade wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight in Kiel geschaffen. Wir gratulieren unseren Partnern zu dieser Glanzleistung. Ab dem kommenden Jahr werden wir mit den Landstromanlagen bereits 60 % des Energiebedarfs der den Hafen anlaufenden Schiffe emissionsfrei decken. Damit nimmt Kiel eine Vorreiterrolle ein.“

„Aufgrund seines herausragenden Standorts, an der Schnittstelle von Innenstadt und der Wasserkante an der Kiellinie, waren die stadtplanerischen Anforderungen an die im Juni 2021 eingeweihte Landstromanlage von Beginn an hoch. Die Positionierung des Gebäudes und Ausformulierung der Kubatur im Zusammenspiel mit der Fassaden- und Lichtgestaltung schafft es, an diesem Ort einen klaren architektonischen Akzent zu setzen“, so Doris Grondke, Stadträtin für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt der Landeshauptstadt Kiel. Architekt Jan O. Schulz, BSP Architekten BDA: „Diese Fassade ist bisher einmalig in ihrer Art. Sie hat schon am Tag durch ihre dynamisch strukturierten Lochungen und Reflektoren einen ganz eigenen Charakter, der sich wie eine Wasseroberfläche mit dem Licht verändert. Aber sobald die in der Fassade verborgenen über 12.000 LEDs in der Dunkelheit dazugeschaltet werden, sind Vielfalt und Kreativität kaum noch Grenzen gesetzt. Es ergibt sich eine weitere, völlig neue und steuerbare Gestaltungsebene.“ Die Wahrnehmung wird mit unterschiedlichen Lichteffekten kontinuierlich verändert und bleibt für die Betrachtenden immer interessant. Zudem hat das Abbilden von Schrift und Bild ein erklärendes Wesen, das einen informativen Mehrwert bietet.

Quelle: SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, Foto: SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG/ Markus Bollen




Vorreiter bei der Landstromversorgung

Gemeinsam mit den RheinWerken ist die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt inzwischen Vorreiter in Sachen Landstromversorgung. Am Burgplatz in Düsseldorf ist jetzt ein weiterer elektrifizierter Steiger in Betrieb genommen worden. Die beiden Unternehmen haben damit in diesem Jahr im Rahmen ihrer Kooperation bereits fünf Anleger mit dieser nachhaltigen Technik ausstatten können.

Ausflugs- und Hotelschiffe können jetzt während ihrer Liegezeiten klimafreundlich von Land aus mit Strom versorgt werden und ihre Dieselgeneratoren abschalten. Luftschadstoffe wie Feinstaub, Stickstoff- und Schwefeloxide sowie klimaschädliche CO2-Emissionen und nicht zuletzt Lärm werden dadurch verhindert.

Dabei ist der Effekt der Elektrifizierung von Steigern durchaus bemerkenswert. Durch die Umstellung auf diese klima- und umweltschonendere Versorgung können jedes Jahr bis zu 1.250 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden. Auch der Luftschadstoff Stickstoffdioxid ist eine relevante Größe. Laut des aktuellen Luftreinhalteplans für Düsseldorf von 2019 liegt der Anteil des Schiffsverkehrs an den Emissionen zwischen sieben und zwölf Prozent. Zwar entfällt der Löwenanteil dabei auf die Fracht- und Tankschifffahrt, trotzdem trägt die Installation und Nutzung der Landstromversorgung wirkungsvoll dazu bei, einen Teil dieser Emissionen zu reduzieren und dem Ziel in Richtung klimaneutrale Stadt bis 2035 näher zu kommen.

Für Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der KD, ist der Ausbau der Landstromversorgung eine nachhaltige Investition in die Zukunft, die auch die Lebensqualität der Menschen verbessert. „Der konsequente Ausbau einer nachhaltigen klima- und umweltfreundlichen Strominfrastruktur entlang der Flüsse ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Als Marktführer in der Personenschifffahrt auf dem Rhein nutzen wir unser Know-how und haben uns das Ziel gesetzt, alle Landebrücken der KD sowie weiterer Betreiber für Landstrom in enger Kooperation mit den RheinWerken zu erschließen. Die gebündelte Expertise von RheinWerken und KD ins Sachen Schifffahrt, Landstrom, Services ist dabei ein überzeugendes Argument.“

Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, sieht in der Elektrifizierung der Steiger großes Potenzial: „Die Landstromversorgung ist ein ideales Beispiel für die kluge Weiterentwicklung der urbanen Infrastrukturen. Durch die Verbindung von Strom und Schiffsverkehr werden die Umwelt- und Klimabelastungen in unserer Stadt verringert und die Lebensqualität gesteigert. Klasse, dass wir damit dem Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2035 wieder ein Stück näherkommen.“

Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke, weist daraufhin, dass bundesweit entlang von Flüssen und Kanälen Steiger elektrifiziert werden: „Der Bedarf an Landstrom und unse- ren Aktivitäten geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Daher sind wir gemeinsam mit der KD auch überregional unterwegs. Mit unserem Know-how decken wir als Anbieter das ganze Spektrum ab, vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung. Und das kommt gut an.“

In den kommenden Jahren beabsichtigen die KD und die RheinWerke weitere Landstromanschlüsse in zahlreichen anderen Städten an Flüssen und Kanälen entlang der Binnenwasserstraßen in Deutschland zu installieren und zu betreiben. Durch die mehrjährige Erfahrung sind die RheinWerke ein idealer Kooperationspartner in diesem Geschäftsfeld. In den RheinWerken haben die Kölner RheinEnergie und die Stadtwerke Düsseldorf ihr Know-how in diesem Geschäftsbereich gebündelt.

Quelle und Foto: KD und RheinWerke, v.l. Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt, Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke.




HPC untersucht Hafen-Informationssysteme

HPC Hamburg Port Consulting, die führende Logistikberatung für Häfen, See- und Binnenterminals sowie den intermodalen Bahnverkehr, ist von der deutschen Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) beauftragt worden, eine Studie über Informationsdienste für Häfen und Terminals zu erstellen. Die Analyse erfolgt im Rahmen eines europäischen Projektes, das eine Digitalisierungsstrategie für den Frachtverkehr auf den kontinentaleuropäischen Binnenwasserstraßen entwickelt.

Als zentrale Bundesbehörde der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes nimmt die GDWS am Projekt „Digitalisation of Inland Waterways“ (DIWA) teil, das von dem EU-Programm Connecting Europe Facility (CEF) gefördert wird und an dem mit den Niederlanden, Belgien, Frankreich und Österreich vier weitere nationale Binnenwasserstraßenbehörden beteiligt sind. Das Projekt hat zum Ziel, eine gemeinsame und integrale Stategie zur Digitalisierung der Binnenwasserstraßen der TEN-T-Korridore zu entwickeln, um den Verkehrsträger Binnenschiff langfristig wettbewerbsfähiger und nachhaltiger zu gestalten.
„Wir freuen uns, dass wir als GDWS gemeinsam mit den europäischen Projektpartnern die Zukunft der europäischen Binnenschifffahrt mitgestalten können und dazu beitragen werden, dass dieser umweltfreundliche Verkehrsträger seine Leistungsfähigkeit noch besser einbringen kann“, sagen Thomas Wagner, Dezernatsleiter Verkehrstechnik Binnen und Tobias Aretz, nationaler DIWA-Koordinator (beide GDWS).

Als Teil der Geschäftsprozessentwicklung im Rahmen des DIWA-Masterplans ist HPC mit der Exploration der Informationsdienste für Häfen und Terminals beauftragt. Der Fokus richtet sich auf eine Bestandsaufnahme der Geschäftsprozesse zwischen Binnenschifffahrt und Europäischen Häfen sowie der IT-Systemlandschaft, um den vorliegenden digitalen Reifegrad und die zukünftigen Potenziale in Bezug auf die Digitalisierung der Prozesse zwischen Hafen und Binnenschiff zu ermitteln.

„Die Einbindung der Binnenschifffahrt in die Gesamtentwicklung der intermodalen Verkehrskonzepte ist vor dem Hintergrund der starken Auslastung der Straßen- und Schinensysteme sehr zu begrüßen“, sagt Hartmut Beyer, Prokurist bei HPC, und ist überzeugt: „Die digitale Transformation der Binnenwasserstraßen wird die Attraktivität der Binnenschifffahrt für die Kunden deutlich erhöhen. Als HPC freuen wir uns sehr, mit unserem kombinierten Hafen- und IT-Know-How zur Strategieentwicklung dieses bedeutenden transeuropäischen Projekts beitragen zu dürfen.“

HPC verfügt über eine langjährige Expertise und hat national wie international Binnenhäfen bei operativen Fragestellungen, Analysen wie auch Digitalisierungsvorhaben beraten. So unterstützt HPC das Hamburg Vessel Coordination Center HVCC hinsichtlich der Optimierung und Koordinierung bei der Begegnung von Feeder- und Großschiffen auf der Elbe und im Hafen. Darüber hinaus hat HPC Digitalisierungs- und Binnenschifffahrtsprojekte am Rhein, in Indien und den USA erfolgreich umgesetzt.

Desweiteren ist HPC aktives Mitglied im Arbeitskreis Binnenschiff von Hamburg Hafen Marketing. Der Arbeitskreis hat zum Ziel, die Rolle der Binnenschifffahrt im Hafen Hamburg zu stärken.

Weitere Infromationen zum DIWA-Projekt und den TEN-T-Korridoren finden Sie auf www.masterplandiwa.eu

Quelle und Foto: HPC




Automatisierte Güterzüge auf der Betuweroute

Auf der Betuweroute, die den Hafen Rotterdam mit dem Ruhrgebiet verbindet und in den Niederlanden ausschließlich für Güterzüge zur Verfügung steht, ist am 1. Oktober 2021 das deutsch-niederländische Projekt „Erprobung von Automatic Train Operation Technologies for Cargo“ gestartet. Dabei sollen bis Ende 2025 zum ersten Mal die Steuerung und Fernüberwachung automatisierter Züge im Schienengüterverkehr erprobt und getestet werden.

Das Vorhaben sieht unter anderem einen einjährigen Probebetrieb für automatisierte Güterzüge auf freier Strecke auf dem niederländischen Abschnitt der Betuweroute vor.

Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des Bundesprogramms „Zukunft Schienengüterverkehr“ mit 18,9 Millionen Euro gefördert, wovon die DB Cargo AG 17,5 Millionen Euro erhält.

Das Vorhaben ist ein gemeinsames Projekt von DB Cargo AG, der Digitalen Schiene Deutschland (DSD), dem Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) sowie des niederländischen Infrastrukturbetreibers ProRail B.V.

Mit einer Automatisierung des Zugbetriebs soll eine bessere Ausnutzung der Streckenkapazitäten sowie eine Verbesserung der Transportqualität durch die jeweils optimale Wahl der Geschwindigkeit erreicht werden. Die Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs gegenüber dem Straßenverkehr kann damit erheblich verbessert werden. Die Technologie ist ein wichtiger Hebel, um Transportmengen von der Straße auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern.

Damit wird ein wichtiger Baustein der deutsch-niederländischen „Joint Declaration of Intent on the cooperation in promoting rail freight operations“ umgesetzt. Sie wurde 2019 unter der Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern des Schienenverkehrssektors beider Länder zwischen dem deutschen und niederländischen Verkehrsministerium erarbeitet und auf der Ebene der Staatssekretär:innen unterzeichnet.

Quelle und Foto: Deutsche Bahn AG




Logistik-Initiative Hamburg stellt sich neu auf

Nach 15 Jahren als Vorstandsvorsitzender scheidet Prof. Dr. Peer Witten aus dem Vorstand des Vereins aus und wird Ehrenvorsitzender. Kerstin Wendt-Heinrich übernimmt den Vorsitz des Vereins.

Auf der 15. Ordentlichen Mitgliederversammlung des Logistik-Initiative Hamburg e.V. wurde einstimmig ein neuer Vorstand für den privatwirtschaftlich geführten Verein der Logistik-Initiative Hamburg (LIHH e.V.) gewählt. Nach 15 Jahren als Vorsitzender des Vorstands und Gründungsmitglied des Vereins trat Prof. Dr. Witten nicht mehr für den Vorstand an. Der Entschluss Wittens nicht mehr für drei weitere Jahre dem Vorstand anzugehören, ist Teil einer planmäßigen Übergabe seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten bei der Logistik-Initiative Hamburg.

Auf der digitalen Mitgliederversammlung wurde ein neuer Vorstand für den LIHH e.V. gewählt. Zur Wiederwahl standen Manuela Herbort, Holger Scheemann und Kerstin Wendt-Heinrich. Mit Dr. Peter Bielert und Prof. Dr. Wolfgang Kersten stellten sich zudem zwei neue Kandidaten für einen Vorstandssitz zur Wahl. Alle Kandidatinnen und Kandidaten wurden einstimmig für die nächsten drei Jahre in den Vorstand gewählt.

Nicht mehr zu Wahl angetreten ist der 76-jährige Gründer und Vorsitzender des Vereins, Prof. Dr. Peer Witten. Dass er nicht mehr für die Wiederwahl zur Verfügung stand ist Teil einer geplanten Übergabe an seine Nachfolgerin Kerstin Wendt-Heinrich. Wendt-Heinrich wurde nach der Mitgliederversammlung einstimmig vom Vorstand als neue Vorsitzende gewählt.

Der Vorstand benannte Witten in der Versammlung zum Ehrenvorsitzenden des Vereins als Anerkennung für seinen persönlichen und engagierten Einsatz und jahrelanges Wirken zum Wohle des Logistikstandortes Hamburg sowie der Gründung und dem erfolgreichen Aufbau und Gestaltung der Logistik-Initiative Hamburg.

Witten wird zudem weiterhin die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden der Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH bis zum Ende seiner Amtszeit in 2022 wahrnehmen und damit weiterhin eine zentrale Rolle bei der Lenkung und Gestaltung der LIHH einnehmen. Auch bleibt Witten Mitglied im Kuratorium, welches als beratendes Gremium über 20 Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft der Metropolregion Hamburg vereint.

„Nach mehr als 15 intensiven Jahren im Vorstand des LIHH e.V. ist die Zeit gekommen, die Verantwortung für die LIHH schrittweise in jüngere Hände zu übergeben“, so Prof. Dr. Peer Witten. „Mit Kerstin Wendt-Henrich hat der Verein eine sehr engagierte und leidenschaftliche mittelständische Unternehmerin als Vorsitzende gewonnen, die auch über Hamburgs Grenzen hinaus gut in unserer Branche vernetzt ist.“ Witten gehört nicht nur zu den Gründungsvätern der Initiative, sondern prägte seit Beginn an maßgeblich die Arbeit der LIHH und sorgte mit der in 2018 erfolgten Umstrukturierung für eine Festigung und nachhaltige Weiterentwicklung der Initiative. Nicht zuletzt ist es ihm zu verdanken, dass sich die Logistik-Initiative Hamburg zum größten europäischen Standort-Netzwerk ihrer Branche entwickelt hat.
Kerstin Wendt-Henrich freut sich über das ihr entgegengebrachte Vertrauen und ihre Wahl zur Vorstandsvorsitzenden und betont: „Für uns alle ist es sehr wertvoll, dass Peer Witten uns in seiner Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender mit seinem Know-how und seiner Persönlichkeit aktiv erhalten bleibt. Ich bin froh, dass ich ihn in den nächsten Monaten begleiten kann, da ich ihn und seine Netzwerk-Erfahrungen sehr schätze.“

Der neue Vorstand des LIHH e.V.:

  • Dr. Peter Bielert, Geschäftsführer, F. Reyher Nchfg. GmbH & Co. KG
  • Manuela Herbort, Konzernbevollmächtigte für die Bundesländer
  • Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bremen, Deutsche Bahn AG
  • Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten, Leiter des Instituts für Logistik und Unternehmensführung, TU Hamburg
  • Holger Schneemann, Chief Sales Officer, DHL Freight GmbH
    Kerstin Wendt-Heinrich, Geschäftsführerin, TOP Mehrwert-Logistik GmbH & Co. KG
Unternehmen und Institutionen der aus gesamten logistischen Wertschöpfungskette aus der Metropolregion Hamburg haben sich 2006 im Logistik-Initiative Hamburg e.V. zusammengeschlossen. Mit mehr als 500 Mitgliedsunternehmen und -institutionen aus Industrie, Handel, Dienstleistung sowie Forschung & Entwicklung und zahlreichen öffentlichen Institutionen ist die Logistik-Initiative Hamburg das größte europäische Standort-Netzwerk ihrer Branche. Zusammen mit der Freien und Hansestadt Hamburg ist der LIHH e.V. Gesellschafter der Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH. Ziel dieses Public-Private-Partnership ist es, die Rolle der Metropolregion Hamburg als führende Logistikmetropole Nordeuropas weiter auszubauen und logistiknahe Unternehmen und Institutionen zu vernetzen. Dazu bietet die Logistik-Initiative Hamburg ein breites Leistungsportfolio in den Bereichen Informati-on & Öffentlichkeitsarbeit, Service & Support, Arbeitskreise & Projektarbeit sowie Networking & Events. Sie agiert in den Handlungs-feldern „Logistikgerechte Gewerbeflächen und Verkehrsinfrastruktur“, „Personal und Qualifizierung“, „Innovation und Technologie“, „Nachhaltigkeit“ sowie „Standortprofilierung“. Die Logistik-Initiative Hamburg ist mit ihren Partnern erster Ansprechpartner zu allen Fragen der logistiknahen Wirtschaft für Unternehmen, Institutionen und Öffentlichkeit in der Metropolregion Hamburg.



Europas modernste Mühle in Krefeld eröffnet

GoodMills, Europas führendes Mühlenunternehmen, hat im Krefelder Rheinhafen seinen neuesten Produktionsstandort eingeweiht. Die Castellmühle ist eine der modernesten, energieeffizientesten und sichersten Mühlen in Zentraleuropa. Von hier aus werden weit über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus Millionen von Menschen mit dem Grundnahrungsmittel Mehl versorgt.

„Lebensmittelindustrie und dem Backhandwerk stellen an uns und unsere Mahlprodukte hohe, vielfältige vor allem aber ständig steigende Anforderungen. Mit unserer neuen Castellmühle können wir die Markt- und Anwendungsbedürfnisse unserer Kunden bestmöglich bedienen – heute und in Zukunft“, so Gunnar Steffek, Executive Director der GoodMills Group und zuständig für das Projekt.

Nach nur zweijähriger Bauzeit hat die Castellmühle ab Herbst 2020 sukzessive den Betrieb von der inzwischen stillgelegten Ellmühle in Köln übernommen und befindet sich seit Mai 2021 im Regelbetrieb. Am Montag fand die offizielle Einweihung in Anwesenheit von Frank Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, Josef Pröll, Generaldirektor der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG, Muttergesellschaft der GoodMills Group sowie Erwin Hameseder, Aufsichtsratsvorsitzender der Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG statt.

Mit der Neuansiedlung auf dem rund 47.000m² großen Areal im Rheinhafen wird die lange Tradition Krefelds als Mühlenstandort wiederbelebt, wo es bereits vor über 100 Jahren industrielle Großmühlen gab. Im Zuge der Bauarbeiten stieß man zudem auf über 10.000 archäologische Funde, darunter ein Mühlstein aus der Zeit 20 n.Chr. Rund 2000 Jahre später findet nun an dieser Stelle eine der modernsten Mühlen Europas ihre Heimat.

Von 1909 bis 2021 hat GoodMills die Produktion vom Standort Köln aus der dortigen Ellmühle heraus betrieben, die eine große Bedeutung für die Mehlversorgung der Region West besaß. Um diese Marktstellung nachhaltig zu sichern und den steigenden Anforderungen bei Qualität, Produkt- und Lebensmittelsicherheit gerecht zu werden, investierte GoodMills mehr als 80 Millionen Euro in den Bau einer neuen Mühle, die die modernsten Standards in punkto Produktion und Effizienz erfüllt.

Für Frank Meyer, Oberbürgermeister der Stadt Krefeld, ist die Ansiedlung in Krefeld ein großer Erfolg für die Wirtschaftsförderung seiner Stadt: „Dieser Mühlenstandort ist historisch, und nun ist er auch zukunftsweisend. Europas modernste Getreidemühle steht ab sofort in Krefeld. Diese Ansiedlung freut mich auch deshalb, weil sie zu einem innovativen Industriestandort passt und weil wir hier unsere Stärken voll ausspielen konnten: Die gute Lage mitten in NRW, eine Top- Verkehrsanbindung und die professionelle Zusammenarbeit mit Investoren. Ich wünsche GoodMills alles Gute für den Neustart bei uns in Krefeld.“

Josef Pröll, Generaldirektor der LLI Beteiligungs-AG: „Die Castellmühle in Krefeld ist die größte Einzelinvestition unserer Mühlengruppe und damit ein klares Bekenntnis zu dem neuen Standort. Gleichzeitig wollen wir damit unsere führende Position in Europa festigen und weiter ausbauen. Das Werk in Krefeld ist ein Technologieträger und damit zugleich auch Startpunkt für weitere große Projekte und Entwicklungen in unserer Gruppe.“

Nach der Grundsteinlegung im Juni 2018 entstand innerhalb von nur zwei Jahren Bauzeit die größte Mühle der GoodMills Group. Nach Abschluss der Rohbauarbeiten Ende 2019 begann der sukzessive Umzug der Mühlentechnik von Köln nach Krefeld – eine besondere Herausforderung dieses Projektes, schließlich musste die Aufrechterhaltung der Lieferfähigkeit für die Kunden stets gewährleistet sein. Hinzu kamen die erschwerten Bedingungen, die mit der Corona- Pandemie einhergingen. Trotzdem konnte dieser sensible Prozess mit der Installation und Inbetriebnahme des letzten der drei Mühlensysteme Ende April 2021 erfolgreich abgeschlossen werden. Zuvor hatte das Werk bereits alle notwendigen Zertifizierungen (IFS, QS und Energieaudit) problemlos erhalten.

„Eine Standortentscheidung für eine Mühle ist eine nachhaltige und langfristige Entscheidung. Vor allem die Unterstützung durch Oberbürgermeister Meyer und die Wirtschaftsförderung, schnelle Entscheidungsprozesse und pragmatische Problemlösungen haben uns diese leicht gemacht. Mit der Aufnahme des Produktionsbetriebs leisten wir einen wichtigen Beitrag für den Wirtschaftsstandort Krefeld. Wir freuen uns auf eine gute und vertrauensvolle Beziehung zu Nachbarn, Bürgern und der Stadt“, sagt Christoph Klöpper, Geschäftsführer GoodMill Deutschland.

Die Castellmühle ist nicht nur die mit Abstand größte Getreidemühle von GoodMills, sondern gehört mit einer jährlichen Gesamtvermahlungskapazität von rund 408.000 Tonnen Getreide zu den bedeutendsten und derzeit neuesten Mühlenstandorten in ganz Europa. Sie ist „systemrelevant“ für die Ernährung vieler Millionen Menschen und ein wichtiges Element in der Ernährungs-Wertschöpfungskette Nordrhein- Westfalens.

Das Produktsortiment umfasst neben Mehlen für Brot und Brötchen auch solche für Tiefkühl-Teiglinge, Fladenbrote, Hamburger bzw. Buns, Pizzen, Nudeln, Waffeln, Kekse, Cerealien und Panaden. Außerdem werden am Standort zahlreiche hochwertige und innovative Spezialprodukte für die Lebensmittelindustrie hergestellt. Die neue Castellmühle, im Jahr 2020 als Greenfield-Projekt fertiggestellt, verfügt über die Möglichkeit des „Milling on Demand“, womit noch individueller und kundenspezifischer vermahlen werden kann. Zu den Kunden der Castellmühle zählen Unternehmen der Lebensmittel- und Backindustrie sowie das Bäckerhandwerk.

Ihren Namen erhielt die Mühle im Rahmen eines Mitarbeiterwettbewerbs. Der Name Castellmühle soll an das an dieser Stelle einmal existierende Römercastell erinnern, gleichzeitig beinhaltet er den Namen der Vorgängermühle, der Kölner Ellmühle.

Die GoodMills Deutschland GmbH mit Sitz in Hamburg bündelt unter ihrem Dach drei eigenständige Geschäftsbereiche: Der Bereich „Mühlen“ stellt Mahlerzeugnisse insbesondere für die Lebensmittel- und Backindustrie her. Der Geschäftsbereich „Innovation“, getrieben durch die GoodMills Innovation in Hamburg, ist führend in der Veredelung von Mehlen mit neuen und innovativen Funktionalitäten. Der Bereich „Einzelhandel“ bündelt das Markengeschäft für Mehl, Mahlerzeugnisse, Reis und Hülsenfrüchte. Zu den bekanntesten Marken im Endverbrauchergeschäft gehören Aurora, Diamant, Gloria, Goldpuder, Müller’s Mühle und Rosenmehl.

Die GoodMills Deutschland GmbH ist Teil der in Wien ansässigen GoodMills Group GmbH mit 24 Mühlenstandorten in sieben Ländern (Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien). Sie ist das größte Mühlenunternehmen Europas und zählt weltweit zu den Top vier der Mühlenbranche.

Quelle und Foto: GoodMills