Digitale Prozesse für Binnenhäfen aller Größen

AKQUINET bietet mit der SaaS-Lösung „Hafenmeister“ Binnen- und kleineren bis mittleren Seehäfen eine umfassende und cloudbasierte Softwarelösung zur Digitalisierung ihrer Prozesse. Durch Anbindung vieler Schnittstellen und automatisierte Prozesse bündelt sie tägliche Arbeiten auf ein Minimum und schafft zugleich eine höhere Prozess- und Datensicherheit.

Viele europäische Binnenhäfen müssen sich auf die Umstellung der Ladungsarten und damit auf das weiter wachsende Containergeschäft einstellen. Containerladungen bedeuten deutlich mehr einzelne Registrierungen und Abrechnungen. „Momentan wird vieles noch per Hand in Excellisten eingetragen oder als Einzelerfassung im System erfasst. Mit unserer Hafenmeister Cloud-Lösung können Binnenhäfen ihre Prozesse digitalisieren und automatisieren. Über Schnittstellen zu Buchführung, Umschlagbetrieben und Ämtern werden Daten direkt übernommen und weiterverarbeitet“, erklärt Norbert Klettner, Geschäftsführer der akquinet port consulting GmbH, die Softwarelösung „Hafenmeister“, die sein Unternehmen nun an den Markt bringt (https://www.hafenmeister.eu/).

Binnenhäfen zahlen bei der Softwarelösung Hafenmeister nur für die Tonnage, die im Hafen von den Umschlagsbetrieben tatsächlich umgeschlagen werden, also „pay per Tonne“. „Wir wollen es auch kleineren Häfen ermöglichen, ihre Prozesse zu vereinfachen, sich zukunftsorientiert digital aufzustellen und damit den nächsten Schritt zu gehen“, erklärt Norbert Klettner. Die Lösung wurde für Binnenhäfen aller Größen und kleinere Seehäfen im europäischen Raum entwickelt. Häfen können mit dem Hafenmeister unter anderem Registrierungen der Umschläge von Schiff und Bahn (z.B. Excel-Import), Erfassung der Umschläge inkl. Eiche und Containerimport, Gebühren- und Leistungsabrechnungen (DATEV-Schnittstelle), Reports und Geschäftsberichte über die Vorgänge im Hafen auf einer einheitlichen Datenbasis erstellen und durchführen. In Vertrieb und Implementierung arbeitet AKQUINET zusammen mit der dbh.consulting, um hier die Breite der Prozesse und Integration abzudecken.

Die Lösung wurde gemeinsam mit dem Hafen Trier entwickelt. Geschäftsführer Volker Klassen der Trierer Hafengesellschaft mbH beschreibt die Vorteile: „Mit der Hafenmeister-Lösung haben wir einen vollständigen und sofortigen Überblick über unsere Schiffsanläufe und Umschlagsdaten. Unsere Statistiken für das Statistische Landesamt Rheinland-Pfalz werden damit beispielsweise mit nur einem Knopfdruck erstellt. Unsere Daten sind einheitlich und durchgehend im System hinterlegt, da deutlich weniger manuell erfasst werden muss.“ Über Schnittstellen sind Terminals auf der einen und Ämter auf der anderen Seite angebunden, so dass die Daten direkt im richtigen Format übernommen bzw. übergeben werden. „Gerade dies erleichtert und beschleunigt die Erfassungsprozesse, beugt Fehlern vor und entlastet die Mitarbeitenden“, berichtet Volker Klassen weiter.

Cloud aus deutschen, TÜV-zertifizierten Rechenzentren
Hafenmeister ist eine Cloud-Lösung, die die Häfen als Softwareleistung (Software as a Service, SaaS) buchen können. Vor-Ort-Installationen entfallen. Die Abrechnung erfolgt monatlich über die nur tatsächlich genutzten Leistungen. Die Daten liegen dabei in der Cloud von AKQUINET, die das Unternehmen über die eigenen deutschen Rechenzentren bereitstellt. „Viele haben ja Angst vor Cloud-Lösungen, weil sie nicht wissen, ob die Daten dann im Ausland liegen und auch sicher sind. Wir betreiben Hafenmeister in unseren TÜV-zertifizierten Rechenzentren in Deutschland bieten so volle Sicherheit und Verfügbarkeit“, erklärt Norbert Klettner.

Die Trierer Hafengesellschaft mbH betreibt mit dem Hafen Trier den einzigen deutschen Binnenhafen an der Mosel. 1965 eröffnet, wurden hier im Jahr 2005 erstmals mehr als 1 Millionen Güter umgeschlagen. Am Zusammenfluss von Mosel und Saar verfügt der Hafen über einen großen Einzugsbereich und ist trimodaler Verkehrsknotenpunkt für die Großregion Trier – Luxemburg – Eifel und das Saarland. In kürzester Zeit sind Güter aller Art per Schiff, Bahn oder LKW in alle Himmelsrichtungen unterwegs. Gesellschafter sind das Land Rheinland-Pfalz und der Kreis Trier Saarburg.

Die akquinet AG ist ein international tätiges, kontinuierlich wachsendes IT-Beratungsunternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. Aktuell werden 920 Spezialisten mit umfassenden Kenntnissen in zukunftsorientierten Technologien beschäftigt. Das Unternehmen hat sich auf die Einführung von ERP-Systemen (SAP und Microsoft) und die Individualentwicklung von Softwarelösungen spezialisiert. Speziell im Maschinen- und Anlagenbau, dem öffentlichen Sektor und der Logistik verfügt akquinet über langjährige Branchenexpertise und zertifizierte Lösungen. In vier hochleistungsfähigen Rechenzentren in Hamburg, Norderstedt und Itzehoe betreibt akquinet für Unternehmen aller Größen IT-Systeme im Outsourcing. Das Twin Datacenter erfüllt die Standards TÜV IT TSI 4.1 und EN50600. Standortübergreifende Projekte realisiert der IT-Anbieter über Niederlassungen in Deutschland und Österreich.

Quelle und Grafik: akquinet AG




Projekte für den klimaneutralen Hafen

„H2Bx.MariTransGate“. Hinter diesem Kürzel verbirgt sich eines der ambitioniertesten Klimaschutz- und Verkehrswendeprojekte im Land Bremen. Im Rahmen eines bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs hat bremenports jetzt in Kooperation mit der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH (BIS) eine umfangreiche „IPCEI-Interessenbekundung“ auf den Weg gebracht.

„Mit diesem Antrag wollen wir Bremerhaven als Testfeld für Wasserstofftechnologien im maritimen Verkehrssektor profilieren“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe. „Besonders bedeutend ist dabei, dass die im Rahmen des Verbundvorhabens vorgelegten sieben Einzelprojekte einen engen Bezug zueinander haben. Es geht in der 180-seitigen Projektskizze um die Produktion von grünem Wasserstoff aus erneuerbarer Energie, um konkrete Anwendungsmöglichkeiten im internationalen Verkehrskotenpunkt Bremerhaven, aber auch um den Import von Wasserstoff. Diese Projekte sollen im Hafenbetrieb als Teil des Verkehrssektors wichtige Impulse zur Verbreitung von Wasserstofftechnologien auslösen.“

Ausgeschrieben war das Wettbewerbsverfahren vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, dem Bundesministerium für Digitale Infrastruktur und Verkehr und dem Bundesministerium für Umwelt. Gefördert werden Projekte, die geeignet sind, wichtige Impulse zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie  zu setzen.

IPCEI steht dabei für „Important Project of Common European Interest“. Dabei handelt es sich um ein transnationales, wichtiges Vorhaben von gemeinsamen europäischem Interesse, das mittels staatlicher Förderung einen wichtigen Beitrag zu Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und Wirtschaft leistet. IPCEI-Projekte sollen einen Beitrag zu den strategischen Zielen der Europäischen Union (EU) leisten und positive Effekte in der gesamten EU bewirken.

Robert Howe: „Mit der breiten Aufstellung die wir für unseren Antrag gewählt haben, soll Bremerhaven als europäischer Seehafenstandort und nationaler trimodaler Verkehrsknoten einen Beitrag zu den Wasserstoffstrategien leisten, die derzeit europaweit, national und auch lokal erarbeitet werden.“

Um dieses Ziel zu erreichen, soll im Hafengebiet zusätzliche erneuerbare Energie erzeugt und zur Versorgung eines „Hafen-Elektrolyseurs“ genutzt werden. Dieser dient der Produktion von Wasserstoff, und somit der besseren Integration von erneuerbarer Energie in die Gesamtenergieversorgung des Gebietes. Der erzeugte grüne Wasserstoff soll zur Versorgung hafen- bzw. verkehrsspezifischer Anwendungen genutzt werden. Gedacht ist dabei an mobile Power Packs, Schiffsantriebe, Rangierloks, LKW und später auch an Umschlagsgeräte.

Es ist absehbar, dass mittelfristig der Bedarf an Wasserstoff und dessen Derivaten steigen wird. Hierfür gibt die geplante Umstellung der Bremer Stahlproduktion auf Wasserstoff wichtige Hinweise. Um hierauf vorbereitet zu sein, werden in einem weiteren zentralen Baustein der Aufbau von Import- und Verteilstrukturen sowie die Verknüpfung von CO2-Abscheidung und CO2-Transportketten im Hafen aufgezeigt.
Für die weitere Planung und eine spätere Umsetzung ist das von bremenports und der BIS geführte Konsortium offen für die Unterstützung und Beteiligung durch weitere Projektpartner. Dieser Prozess soll gezielt von Bundes-, Landes- und EU-Seite unterstützt werden.“

„Das bereits im Juni des letzten Jahres mit 20 Millionen Euro vom Land und der Europäischen Union (EFRE) geförderte Vorhaben „Grüner Wasserstoff für Bremerhaven“ mit namenhaften Forschungspartnern ist der Grundstein für ein Kompetenzzentrum Wasserstoff in Bremerhaven. Das nun beantragte Projekt Testfeld für Wasserstofftechnologien ist ein weiterer Baustein dieser Strategie und bringt wichtige Impulse für zusätzliche Wasserstoffprojekte. Die enge Zusammenarbeit der Projektpartner für eine gemeinschaftliche Kompetenz in Bremerhaven ist hier der richtige Weg und lenkt auch die Aufmerksamkeit von auswärtigen Unternehmen auf Bremerhaven,“ ist Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der BIS überzeugt.

In einem Unterstützungsschreiben hat die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling, den Verbundantrag ausdrücklich begrüßt. Schilling: „Der Seehafen Bremerhaven bietet ideale Bedingungen, um beispielhaft die erfolgreiche Integration von grünem Wasserstoff für andere Seehäfen zu belegen und für den gesamten Transportsektor richtungsgebend vorzubereiten.“ Schilling hob insbesondere den breiten Ansatz zur Verwendung von Wasserstoff im Seehafenstandort Bremerhaven hervor, der ein auf erneuerbaren Energien bestehendes Gesamtenergiesystem ermögliche. Schilling: „Mit den verkehrsbezogenen Anwendungen und dem Aufbau von Importstrukturen können die Projekte einen bedeutenden Beitrag zur Marktfähigkeit der Wasserstofftechnologie erbringen.“

Die zuständigen Bundesministerien werden in den kommenden beiden Monaten die von den Antragstellern vorgelegten rund 200 Projekte bewerten und mit einer Vorauswahl auf die beteiligten Bundesländer zugehen. Die gemeinsam getragene Projektauswahl könnte dann der EU zur Zustimmung vorgelegt werden. Zum Ende des Jahres soll dann die Antragstellung möglich sein, bevor die Projekte in 2022 beginnen können. Eine Umsetzung der von bremenports in Kooperation mit der BIS Bremerhaven, der Siemens AG, der Weserfähre GmbH und der Brüssel & Maass Logistik GmbH sowie zahlreichen Unterstützern vorgelegten Projektskizzen ist auf einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt.

Die Erstellung des von bremenports und BIS eingereichten Verbundantrags ist von zahlreichen Institutionen unterstützt worden. Zu nennen sind insbesondere

Quelle: Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, der Oberbürgermeister der Seestadt Bremerhaven, das Maritime Cluster Norddeutschland, H2BX eV.,wab e.V., EWE, NTB, BEAN 




Aus Swedlink wird Rhenus

Der bislang unter dem Namen Swedlink agierende Logistikdienstleister aus Schweden firmiert ab sofort unter der Marke Rhenus Logistics AB. Das Unternehmen mit Sitz in Malmö sowie einer weiteren Niederlassung in der Hauptstadt Stockholm gehört seit Ende 2019 zur Rhenus-Gruppe. Die Umbenennung festigt die Integration in das Rhenus-Netzwerk. 

Der Fokus des Logistikdienstleisters aus Skandinavien liegt in Westeuropaverkehren sowie im Güterverkehr der skandinavischen Länder. Neben Schweden gehören Deutschland und Italien zu den Hauptmärkten. Deren Bedienung läuft über regionale Hubs in Stockholm, Malmö, Jönköping in der Provinz Småland sowie Göteborg. Auch unter neuer Rhenus-Flagge wird Swedlink seine Unabhängigkeit als lokal und regional agierendes Unternehmen beibehalten.

„Die persönlichen Kontakte unserer Mitarbeiter mit den Kunden, die wir vielfach seit Jahren kennen, sind für uns äußerst wichtig. Es ist uns leicht gefallen, uns in die Rhenus Gruppe einzubringen, da wir den Ansatz der Kundenfokussierung und die Werte des familiengeführten Logistikdienstleisters vollständig teilen. Wir sind stolz darauf, unsere Verbundenheit künftig auch im gleichen Namen zeigen zu können“, sagt Claes Ostrander, Geschäftsführer von Rhenus Logistics AB.

Die Übernahme durch Rhenus ist das Ergebnis eines jahrelang gewachsenen Vertrauens durch eine Partnerschaft, die mit der Gründung von Swedlink 2013 begann. Von der Zugehörigkeit zu Rhenus sollen vor allem die schwedischen Kunden profitieren.

„Mit der Integration in die Rhenus Gruppe können wir unseren schwedischen Kunden ein dichteres europäisches Road-Netzwerk anbieten mit höherer Taktung und mehr Linien. Hinzu kommen die Erfahrung sowie Kapazitäten von Rhenus entlang der gesamten Lieferkette, im Bereich multimodaler Transporte, bei der Lagerung und Verzollung“, so Claes Ostrander.

Künftig will Rhenus in Schweden zudem weitere IT-basierte Lösungen wie das Rhenus eigenen Track & Trace Portal oder automatisierte CO2-Auswertungen anbieten.

Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG.




neska Gruppe zieht unter Markendach der HGK

 

Seit Anfang März treten die Unternehmen der neska Gruppe einheitlich als Geschäftsbereich Logistics and Intermodal der HGK Gruppe auf. „In der HGK Gruppe vereinen wir aus einer Hand eine fast einzigartige Kompetenz für Transport und Umschlag großer Güterströme im kombinierten Verkehr. Diese Kompetenz stellen wir nun auch in den Mittelpunkt unserer Markenstrategie und vereinen viele Einzelauftritte unter einem Markendach“, erläutert Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK.

Die Umschlags- und Logistikspezialisten der neska gehören bereits seit 2015 zur HGK, nun vollzieht sich im Rahmen der im vergangenen Jahr eingeleiteten Neupositionierung der HGK Gruppe auch der Wechsel bei den Einzelunternehmen der neska.

Mit der Vorstellung des neuen HGK-Logos und der neuen Markenstruktur bei der Übernahme der HGK Shipping im August 2020 war dieser Markenwechsel bereits angekündigt worden, jetzt wird er umgesetzt. Die bisherigen Einzelmarken neska (unter anderem neska Logistik, neska Intermodal, neska Containerline), Pohl & Co., uct, dbt, CTS, KCT und RRT treten zukünftig einheitlich unter einem Markenzeichen als Geschäftsbereich HGK Logistics and Intermodal auf, bleiben aber als operative Einzelgesellschaften unverändert bestehen.

Stefan Hütten, Mitglied der Geschäftsführung der neska Gruppe, erklärt: „Für unsere Kunden ändert sich in bestehenden Geschäftsbeziehungen nichts. Alle Vertragskonstellationen und Stammdaten bleiben bestehen, auch die bewährten Ansprechpartner stehen unverändert für unsere Kunden bereit. Verändern werden wir aber die Art, wie wir als Teil der HGK Gruppe Logistiklösungen voranbringen und neue Lösungen entwickeln wollen. Im Verbund mit unseren Schwestergesellschaften können wir wie kaum ein anderes Unternehmen der Branche integrierte Leistungen anbieten, Transportketten multimodal absichern und Kompetenzen für spezifische Gütergruppen über die gesamte Supply-Chain anbieten.“

Für den jetzt eingeleiteten Wechsel nimmt man sich ganz bewusst etwas Zeit, nicht zuletzt unter Berücksichtigung aktueller Belastungen im operativen Bereich in Folge der Corona-Pandemie. Stefan Hütten: „Wir vollziehen den Wechsel mit Augenmaß. Wir starten die Umstellung bei den digitalen Medien und Schriftverkehren. Beschilderungen an Fahrzeugen, Hallen etc. werden sukzessive folgen. Uns ist es wichtig, noch stärker die Systeme und Prozesse zu integrieren, um so die Kooperation in der gesamten Unternehmensgruppe voranzubringen. Darauf bauen neue und bessere Lösungen für unsere Kunden auf.“

Quelle und Grafik: HGK




Öffnungsperspektive für Fahrgastschifffahrt

Mit großer Enttäuschung und Unverständnis hat der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) die Beschlüsse der jüngsten Bund-Länder-Konferenz zur Lage der Coronavirus-Pandemie vom 3. März aufgenommen. Trotz zuvor erfolgtem dringendem Appell des BDB an das Bundeskanzleramt, die zuständigen Bundesministerien und die Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder war das deutsche Fahrgastschifffahrtsgewerbe, eine wichtige Säule für den inländischen Tourismus, nicht Gegenstand der Beschlussfassung.

„Wir sind sehr enttäuscht darüber, dass man der deutschen Fahrgastschifffahrt erneut keinerlei konkrete Öffnungsperspektive gegeben hat. Für uns bedeutet dies bis auf Weiteres eine große Ungewissheit, wann wir in die Saison starten können“, so BDB-Vizepräsident Dr. Achim Schloemer (KD).

Die Unternehmen der „Weißen Flotte“ werden damit auf die nächsten Bund-Länder-Gespräche am 22. März vertröstet, wobei völlig unklar ist, ob dann seitens der Politik endlich umfangreichere Lockerungen für die Bereiche Freizeit und Gastronomie, denen auch die Fahrgastschifffahrt unterfällt, ins Auge gefasst werden. Selbst die Öffnung der Außengastronomie rückt durch die aktuell gefassten Beschlüsse in weite Ferne.

„Auch wenn eine Vielzahl der Unternehmen in unserer Branche auch einen Verkauf von Speisen und Getränken an Bord anbieten und eine Wiederfreigabe von Ausflugsfahrten daher im Idealfall gemeinsam mit der Gastronomie erfolgt, hätten wir uns erhofft, dass zunächst zumindest die reine Beförderung von Fahrgästen im Linienverkehr wieder ermöglicht wird“, so Dr. Achim Schloemer.

Die Nichtberücksichtigung der „Weißen Flotte“ ist auch vor dem Hintergrund unverständlich, dass die Unternehmen bereits im vergangenen Jahr funktionierende Abstands- und Hygienekonzepte im Hinblick auf den Betrieb an Bord und das Fahrgastmanagement erarbeitet und diese auch schon erfolgreich erprobt haben. Zudem befinden sich viele der Sitzplätze auf den luftigen Freidecks der Schiffe, so dass ohnehin ein äußerst geringes Infektionsrisiko besteht.

„Das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, ist auf einem Fahrgastschiff keinesfalls höher als beim Besuch eines Museums oder eines Gartencenters. Wir sind jederzeit bereit, unsere Fahrgäste sicher zu befördern und ihnen in diesen schweren Zeiten Momente der Erholung auf dem Wasser anzubieten. Daher fordern wir die Politik nochmals dazu auf, dass unserer Branche, die durch die Corona-Pandemie und die staatlich verhängten Maßnahmen ganz besonders stark betroffen ist, schnellstmöglich konkrete Öffnungsperspektiven aufgezeigt werden“, erklärt der BDB-Vizepräsident.

Die Fahrgastschifffahrt ist durch die Covid19-Pandemie und die zu ihrer Eindämmung verhängten staatlichen Maßnahmen unverschuldet in ihre größte Krise seit der Nachkriegszeit geraten. Dies liegt insbesondere daran, dass der Start in die Saison im Jahr 2020 erst im Verlauf des Monats Mai gestattet wurde, was dazu geführt hat, dass in diesen ersten Wochen ganz erhebliche Umsatzverluste eingetreten sind, welche dann im Saisonverlauf, gerade auch durch den Betrieb mit deutlich weniger Fahrgästen, nicht mehr aufgeholt werden konnten.

Gleichzeitig müssen die hohen Fixkosten, u.a. für Personal, Wartung und Pflege der Schiffsflotte sowie für kostenintensive Investitionen in den Schiffsraum zur Erfüllung der geltenden technischen Standards, weiterhin bedient werden. Erschwerend trat hinzu, dass aufgrund der reihenweisen Absage von Veranstaltungen und Events entlang der Flüsse und Seen auch keine Sonderfahrten stattfinden konnten. Da die Kapitaldecke der Unternehmen aufgrund dieser Umstände massiv belastet ist, ist ein schnellstmöglicher Start in das Saisongeschäft und damit die Chance, wieder Umsätze zu generieren, für die Branche von größter Wichtigkeit.

Quelle: BDB, Foto: KD




Jungfernfahrt des Containerships Borealis

Am Montagmorgen, dem 1. März 2021, ist Containerships Borealis am Shortsea-Terminal von Rotterdam, Heijplaat, eingetroffen. Es ist das neueste, mit LNG (Flüssiggas) betriebene Schiff der Tochter von CMA CGM. Das Schiff hat eine Länge von 170 m, eine Breite von 27 m und eine Kapazität von 1.400 TEU.

Containerships ist eine Reederei, die sich auf den intra-europäischen Transport konzentriert. Dazu verfügt sie über 32 Schiffe, 700 LKW sowie Bahn- und Binnenschifffahrtseinrichtungen.

Vier dieser Schiffe werden bereits mit LNG (Flüssiggas) betrieben. Dies sind: Containerships Nord, Containerships Aurora, Containerships Polar und Containerships Arctic. Containerships Borealis ist das zehnte Schiff der Muttergesellschaft CMA CGM, das mit LNG (Flüssiggas) betrieben wird. Die Reederei hat sich zum Ziel gesetzt, schon 2022 26 Schiffe, die mit LNG (Flüssiggas) betrieben werden, verfügbar zu haben.

Ebenso wie der Hafenbetrieb Rotterdam unterstützt CMA CGM die Energiewende in der Schifffahrt, und damit den Umstieg von Heizöl auf LNG (Flüssiggas) als Kraftstoff für die Schifffahrt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Unternehmenszentrale vor Fertigstellung

Im September 2019 begann Felbermayr mit der Errichtung seiner neuen Unternehmenszentrale in Wels-Oberthan. Die gesamten Baumeisterarbeiten wurden vom Unternehmen selbst durchgeführt, einschließlich der benötigten Transport- und Hebetechnikdienstleistungen. Derzeit läuft der Innenausbau auf Hochtouren, sodass von einer Fertigstellung im Juli dieses Jahres ausgegangen werden kann.


Als die Spatenstichfeier im September 2019 über die Bühne ging, waren die Erdarbeiten auf dem zehn Hektar großen Baufeld schon voll im Gange. So wurden insgesamt etwa 215.000 Kubikmeter Material bewegt. Das entspricht etwa dem Volumen eines fußballfeldgroßen Rechtecks mit 50 Metern Höhe. Etwa 115.000 davon entfielen auf die rund 400 Fahrzeuge fassende Tiefgarage und die Kellerbereiche. Es folgten Arbeiten zur Bodenstabilisierung im Bereich der Hallen sowie eine Sicherung bestehender Hochspannungsmasten im Süden der Baustelle durch den Felbermayr-Spezialtiefbau. Im Oktober waren die Erdarbeiten schon wieder nahezu beendet.

Als „sehr sportlich“ kommentierte Bauleiter Christian Daxer vom Felbermayr-Hochbau zu Beginn der Bauaktivitäten den Zeitplan im November 2019, noch nicht wissend, mit welchen Hindernissen er und seine Mitarbeiter im Frühjahr des darauffolgenden Jahres noch konfrontiert werden würden. Doch noch ging es zügig voran; bereits im Dezember war die 11.000 Quadratmeter große Tiefgarage asphaltiert. Ebenso konnte im alten Jahr auch noch eine Vielzahl der insgesamt 352 Köcherfundamente für die Stützen zum Einbau der Betonfertigteile hergestellt werden. Einige dieser unter Einsatz der Felbermayr-Kran und Bühnenvermietung aufgestellten Steher ragten bis zu 15 Meter in die Höhe und wirkten von einem angrenzenden Erdhügel aus betrachtet wie Wolkenkratzer, die sich gegenseitig in ihrer Höhe übertreffen wollten. „Des Weiteren haben wir im Februar auch schon mit den Schalungs- und Betonierarbeiten für die Tiefgarage und das Kellergeschoß begonnen“, erzählt Daxer. Ideale Voraussetzungen also, um das Gebäude zügig in die Höhe wachsen zu lassen.

Mitte März kam es dann zum Lockdown, ausgelöst durch eine Pandemie, deren Auswirkungen auch heute noch nicht absehbar sind – Corona hatte Österreich erreicht und dazu geführt, dass die Arbeiten für die mit mehr als 50 Millionen Euro bislang größte Einzelinvestition des Unternehmens für rund drei Wochen eingestellt werden mussten. „Zu dieser Zeit war es nicht vorhersehbar, wie es weitergehen wird“, sagt Daxer und erinnert an geschlossene Grenzen und fehlenden Materialnachschub. Durch das Umsetzen geltender Verordnungen und eines entsprechenden Sicherheitskonzeptes sei es allerdings gelungen, die Arbeiten nach dem etwa dreiwöchigen Lockdown langsam wieder aufzunehmen. Doch ein durch Grenzschließungen eingeschränkter Personenverkehr und Quarantänebestimmungen machten auch die dringend benötigten Arbeiter auf der Baustelle rar. „Denn nur mit heimischen Mitarbeitern ist ein solches  Projekt nicht zu stemmen“, merkt Daxer an und fügt hinzu, dass für einige  Wochen auch der Materialnachschub nahezu zum Erliegen gekommen war. Bis zum Sommer war es aber dann gelungen, einen Großteil der verlorenen Zeit wieder aufzuholen, sodass Mitte Juli eine Corona-bedingt reduzierte Gleichenfeier abgehalten werden konnte. Bis zum September waren die Rohbauarbeiten der drei Hallen für die operativen Bereiche sowie das 8.500 Quadratmeter umfassende Büro- und das Sozialgebäude mit Kinderbetreuungseinrichtung weitestgehend abgeschlossen, sodass mit dem Innenausbau und der Außengestaltung begonnen werden konnte. „Ich bin froh, dass ich das gemeinsam mit meinen Mitarbeitern noch so gut hinbekommen habe“, freut sich Daxer und fügt schmunzelnd hinzu, dass es gut sei, jetzt die Außengestaltung an seinen Kollegen vom Tiefbau übergeben zu können, denn schließlich wolle er sich die Zufahrt zu seinem neuen Arbeitsplatz nicht auch noch selber machen.

Quelle und Foto: Felbermayr, Großgewachsen – die neue Firmenzentrale




Deutsche Seeschifffahrt optimistisch

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) hat Zahlen zur Situation der deutschen Handelsschifffahrt vorgelegt. Aus diesem Anlass erläuterten Präsident Alfred Hartmann und Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, mit den Themen Schifffahrtsstandort Deutschland, Seeleute in der Pandemie und Klimaschutz die wichtigsten Themen auf der Agenda der deutschen Seeschifffahrt für dieses Jahr.

Deutschland ist den Zahlen nach weiterhin die fünftgrößte Schifffahrtsnation der Welt mit einem Anteil von 4,5 Prozent an der Welthandelsflotte (-0,4 Prozentpunkte ggü. Vorjahr). Ende 2020 waren in deutschen Schiffsregistern insgesamt 2.001 Schiffe mit 48,7 Millionen BRZ registriert, 139 weniger als ein Jahr zuvor. Zu einem großen Teil (mittlerweile mehr als 45%) führen die Schiffe der deutschen Flotte heute die Flagge eines EU-Landes am Heck, insbesondere von Portugal, Zypern und Malta. Die Anzahl der unter deutscher Flagge fahrenden Schiffe hat sich bei 290 stabilisiert Die Zahl der in Deutschland sozialversicherungspflichtig beschäftigen Seeleute ist, bedingt durch den Rückgang in der deutschen Handelsflotte, zuletzt etwas zurück gegangen auf 7.558, die Zahl der Neueinsteiger an Bord dagegen 2020 trotz Corona mit 409 in etwa gleichgeblieben.

Ralf Nagel, Geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, erläutert: „Nach den Jahren des ungewöhnlichen Wachstums vor allem in der Containerschifffahrt Anfang der 2000er-Jahre und dem darauffolgenden Rückgang haben wir jetzt eine neue Normalität: die deutsche Flotte ist ähnlich stark, in großen Teilen stärker als vor diesem Boom.“ Das betreffe etwa die Zahl der Schiffe in verschiedenen Segmenten, der Auszubildenden, der Seeleute als auch die Zahl der Reedereien. „Trotz der Pandemie sehen wir eine neue Dynamik in einigen Schifffahrtsmärkten, in denen deutschen Unternehmen aktiv sind.“ Umso wichtiger wären deshalb verlässliche und die Schifffahrt unterstützende Rahmenbedingungen am Standort Deutschland.

Seeleute in der Pandemie: VDR fordert bevorzugte Impfungen für Seeleute

Nach wie vor stellen Crewwechsel nicht nur für deutsche Reedereien ein großes Problem dar. Wie bei Waren muss dabei eine Logistikkette greifen: der Ein- und Ausstieg in einem Hafen muss erlaubt sein, es muss Flüge in und aus dem Heimatland geben und die Einreise in die jeweiligen Heimatländer muss möglich sein. „Wir sehen uns mit sich ständig verändernden Regelungen für Tests und Quarantäne konfrontiert, das erschwert die Aufgabe enorm“, sagt VDR-Präsident Hartmann. Nach wie vor sind geschätzt etwa 400.000 Seeleute weltweit von der Crewwechsel-Krise betroffen.

Zudem zeichne sich ab, dass bei den global laufenden Impfungen Seeleute bislang nicht ausreichend berücksichtigt würden. „Noch viel mehr Staaten müssen ihnen Keyworker-Status geben und sie bevorzugt impfen“, forderte der VDR-Präsident: „Wir dürfen nicht in eine Situation kommen, in der Seefahrer nicht an Bord kommen, weil sie noch nicht geimpft wurden.“ Dies würde die Crew-Wechsel-Problematik noch verschärfen, warnt Hartmann: „Es drohen Auswirkungen auf den weltweiten Warenhandel mit Folgen für uns alle.“

Im Blick auf den Klimaschutz erneuerte der VDR seine Kritik an einem regional begrenzten Emissionshandelssystem, wie es die Europäische Union dieses Jahr vorschlagen will.  „Schifffahrt ist wie wohl keine andere eine internationale Industrie, sie braucht deshalb internationale Regelungen“, sagt Präsidiumsmitglied Nagel. „Wir haben Zweifel, dass durch einen regional begrenzten Emissionshandel das Entscheidende, nämlich nachhaltig weniger CO2-Ausstoß, geschafft wird. In der Luftfahrt jedenfalls, die bereits derart reguliert ist, ist das nicht gelungen, im Gegenteil.“

„Die deutsche Seeschifffahrt ist entschlossen, eine vernünftige, weltweite Regelung aktiv zu unterstützen“, bekräftigte Nagel: „Das geeignete Forum zur Regulierung ist die IMO, sie hat jüngst erst mit der verpflichtenden Umstellung auf schwefelärmere Brennstoffe bewiesen, dass sie Schifffahrt global regulieren kann.“ Man wolle als Industrie die Klimaziele der IMO erreichen oder wo möglich übertreffen. Das Präsidiumsmitglied abschließend: „Entscheidend ist: wir brauchen eine Energie-Revolution. Alle Effizienzmaßnahmen an Schiffen reichen nicht aus, es sind andere, marktfähige Brennstoffe nötig.“

Der Verband Deutscher Reeder (VDR) vertritt die gemeinsamen wirtschafts- und sozialpolitischen Interessen der deutschen Reedereien auf der Ebene des Bundes und der Länder sowie gegenüber europäischen und internationalen Instanzen. Der VDR wurde 1907 gegründet und hat sich 1994 mit dem Verband der Deutschen Küstenschiffseigner zusammengeschlossen. Mit rund 200 Mitgliedern vertritt der VDR den größten Teil der deutschen Handelsflotte. Mehr Informationen unter www.reederverband.de.

Quelle: Verband Deutscher Reeder, Foto: HHM Lindner




Eurofrigo baut neues Kühlhaus

Der Logistikdienstleister Eurofrigo hat mit dem Bau eines neuen Kühlhauses auf der Maasvlakte begonnen. Das neue Kühlhaus ist der sechste Eurofrigo-Standort in den Niederlanden. Der Neubau beinhaltet auch eine hypermoderne Veterinär-Kontrollstelle. Das neue Kühlhaus von Eurofrigo wird voraussichtlich Mitte 2021 abgenommen.

Der Logistikdienstleister Eurofrigo ist äußerst aktiv. Und das in verschiedenster Hinsicht. Gegenüber der bestehenden Niederlassung in der Karimatastraat auf der Maasvlakte arbeitet das Unternehmen, das europaweit führend in der Lagerung von temperaturgeführten Lebensmitteln ist, mit Hochdruck am sechsten niederländischen Coldstore.

Mit den neuen Räumlichkeiten erhöht Eurofrigo nicht nur seine Lagerkapazität. Zudem kann der Logistikdienstleister damit schneller und flexibler auf eine sich ändernde und steigende Marktnachfrage reagieren.

Mit dem neuen Standort setzt Eurofrigo voll auf Value Added Services, kurz VAS genannt. Das Kühlhaus wird hochmodern eingerichtet, mit Zellen mit verschiedenen, einzeln einstellbaren Temperaturzonen und einer Veterinär-Kontrollstelle. Die Kontrollstelle entspricht den modernsten Anforderungen zur Gewährleistung eines schnelleren und effektiveren Güterstroms, was seit dem Brexit noch wichtiger als zuvor ist.

‚Wir haben uns entschieden, unsere Kapazitäten im Bereich der Kontrollstellen und der Lagerung zu erweitern, weil wir noch kundenorientierter arbeiten und mehr Flexibilität im Bereich der Kontrollen bieten wollen‘, gibt Jeroen Tempels, CEO von Eurofrigo, an. Die Kontrollstelle ist laut Aussage des CEO einer der größten Vorteile des neuen Standorts. ‚Wir sind bereits seit 27 Jahren Marktführer bei der Anzahl der Kontrollstellen und arbeiten bereits jahrelang mit der NVWA intensiv zusammen. Mit dieser neuen und modernen Kontrollstelle können wir unsere Position am Markt weiter konsolidieren.‘

Kunden erwarten heutzutage von einem Logistikdienstleister mehr als nur Fachwissen. Die Fähigkeit, sich mit dem dynamischen Markt zu bewegen, ist mindestens genauso wichtig. Das sieht auch Tempels so: ‚Die Nachfrage seitens unserer Kunden konzentriert sich immer spezifischer auf VAS-Lösungen. Mit der geplanten Erweiterung unserer Kapazitäten und Dienstleistungen auf der Maasvlakte sind wir noch besser in der Lage, diese wachsende Nachfrage zu bedienen und langfristig der starke Kettenpartner zu sein, den die Kunden suchen.‘

Zusammen mit dem Schwesterunternehmen Thermotraffic bietet Eurofrigo – neben VAS, Kontrolle und Lagerung – eine komplette Logistiklösung an: von der Zollabfertigung, dem Transport und Export über die Kontrolle, das Ent- und Beladen von Containern bis hin zu Lagerung, Kommissionierung, Umpacken, Verwiegung und Qualitätskontrolle.

Außer dem neuen Standort auf der Maasvlakte verfügt Eurofrigo über fünf weitere Kühlhäuser: zwei in Rotterdam (Eemhaven und Maasvlakte), jeweils mit Kontrollstellen, und drei in Limburg. Von diesen Standorten aus, mit einem Temperaturbereich von -25 °C bis +6 °C, bietet der Logistikdienstleister seinen Kunden eine große Auswahl, um temperatursensible Produkte, wie z. B. tierische Produkte und Agrarlebensmittel, möglichst effektiv zu lagern und zu verarbeiten.

Mit dem neuen Standort von Eurofrigo im Distripark Maasvlakte wird einer der Agrarlebensmittel-Hotspots im Rotterdamer Hafen weiter ausgebaut. Das ist eine Erweiterung, die zum Wachstum des Marktes passt. Im Bereich der Agrarlebensmittel, zu denen tierische Produkte wie Fisch und Fleisch gehören, ist schon seit Jahren ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Der Sektor hat mit 40 % einen großen Anteil am gesamteuropäischen Warenstrom. Dieses Wachstum wird sich voraussichtlich in den kommenden Jahren fortsetzen.

‚Wir möchten das Wachstum im Agrarlebensmittelbereich gerne weiter unterstützen‘, sagt Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Handel des Hafenbetriebs Rotterdam. ‚Mit der Erweiterung von Eurofrigo und den einzigartigen Wertschöpfungsdienstleistungen, die Eurofrigo bieten kann, wird auch die Position von Rotterdam als Agrofood-Hafen weiter gestärkt.‘

Nach den USA sind die Niederlande die weltweit größte Exportnation für Agrofood-Produkte. 2019 betrug das Handelsvolumen fast EUR 95 Mrd. Dies trug dazu bei, dass der Rotterdamer Hafen – mit einem Umschlag von 19 Mio. t jährlich – in Westeuropa Marktführer ist.

Das starke Bestreben des Hafens, Europas führende Agrofood-Drehscheibe zu bleiben und seine Bereitschaft, in diese Position zu investieren, machen Rotterdam zu einer ausgezeichneten operativen Basis für Agrofood-Unternehmen.

Quelle und Grafik: Eurofrigo




Kombiverkehr steigert Volumen im 4. Quartal

Die Kombiverkehr KG hat das Geschäftsjahr 2020 mit insgesamt 858.079 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,72 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße und dem Seeweg auf die klimafreundliche Schiene verlagert wurden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit insgesamt 3,0 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert.

Nachdem sich bereits 2019 die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zur Rezession befand, verstärkten vor allem die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie diesen Trend im vergangenen Jahr. In den Monaten April und Mai verlor der Operateur im Gesamtnetzwerk rund 15 Prozent des Aufkommens durch den Wirtschaftseinbruch. In den Folgemonaten stabilisierte sich das Sendungsvolumen, so dass im letzten Quartal 2020 auch wieder Wachstum erzielt wurde.

„Mit den Ergebnissen im letzten Quartal 2020 können wir als Kombiverkehr in diesen sehr volatilen und nur schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen Zeiten zufrieden sein, auch wenn unser Anspruch um ein Vielfaches höher liegt. Aktuell spüren wir am Markt wieder eine verstärkte Nachfrage nach Transportlösungen mit ökologischem Mehrwert und damit Rückenwind für unsere Dienstleistung“, resümiert Robert Breuhahn, Geschäftsführer des Unternehmens. „Multimodaler Verkehr ist und bleibt prädestiniert dafür, aufgrund der weniger aufgebrachten Energie pro Tonnenkilometer CO2 in hohen Mengen einzusparen. Damit erfüllen wir die klimapolitischen Anforderungen aus Industrie und Handel, die unserer Speditionskunden und letztlich die Vorgaben aus dem Green Deal der Europäischen Union.“ 1.005.000 Tonnen des schädlichen Kohlendioxids haben die Kunden durch ihr intermodales Engagement zusammen mit Kombiverkehr im Jahr 2020 eingespart.

In das europäische Jahr der Schiene ist Kombiverkehr mit einer Vielzahl an Erneuerungen im Netzwerk erfolgreich gestartet. Am 1. Februar erfolgte die erste Zugabfahrt des neuen Direktzuges Lübeck – Verona v.v., der Italien mit Skandinavien und dem Baltikum in Transportzeiten verbindet, die je nach Land zwischen 48 (Schweden) und 72 Stunden (Finnland) liegen. Das neue Produkt wird im One Stop Shop-Verfahren mit nur einer Buchung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Fährgesellschaften durchgehend offeriert. Zudem wird seit Jahresbeginn zusammen mit Mercitalia Intermodal und Lugo Terminal S.p.A. im inneritalienischen Verkehr eine neue Verbindung zwischen Verona und Bari Giovinazzo angeboten. „Erst kürzlich haben wir im Spanienverkehr die Atlantikroute auf das DUSS-Terminal in Duisburg-Ruhrort Hafen umgestellt. Damit hat sich die Anzahl an effizienten Weiterleitungsverkehren in Deutschland sowie von und nach Benelux, Skandinavien und Polen nochmals erhöht. Durch unser einmaliges Gatewaykonzept schaffen wir mit jedem neuen Zugangebot eine Vielzahl von neuen Routings, die die nationalen und internationalen Transportketten auf der klimafreundlichen Schiene noch attraktiver machen“, sagt Geschäftsführer Alexander Ochs.

Damit der positive Sendungstrend aus dem letzten Quartal 2020 sich fortsetzt und der Modal Split sich langfristig zu Gunsten der Schiene entwickelt, sieht Kombiverkehr auch die Politik in der Pflicht, alle Nutzer des umweltfreundlichen Intermodalverkehrs für ihr tägliches Engagement zu belohnen. Das Unternehmen fordert Anreize sowohl für Neueinsteiger als auch die langjährigen Nutzer des Systems, wie sie in anderen Ländern heute schon bestehen. Eine Aufstockung der finanziellen Mittel und ein Programm „DeMinimis für die Schiene“ sollen Entlastungen schaffen, die potenziellen KV-Nutzern den Umstieg von der Straße auf die Schiene deutlich erleichtern und das wirtschaftliche Risiko der Logistik-Umstellung reduzieren. „Im Jahr der Bundestagswahl steht der Verkehrssektor weiterhin vor der Herausforderung, die Verkehrswende schnell und unbürokratisch herbeizuführen und den Anteil sauberer Verkehrsträger zu erhöhen. Der intermodale Verkehr ist das Maß aller Dinge, um Güter und Waren über Ländergrenzen hinweg und regional flexibel mit Bahn und Lkw klimafreundlich zu verteilen. Jetzt gilt es, sich pro Bahn zu bekennen und Tempo für die Verkehrswende aufzunehmen“, sieht Geschäftsführer Armin Riedl die richtige Zeit für die Schiene in diesem Jahr gekommen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, Die Weichen für eine Verkehrswende in 2021 hat Kombiverkehr gestellt: Mit neuen Zugangeboten reagiert das Frankfurter Unternehmen auf die Nachfrage nach klimafreundlichen und wirtschaftlichen Transportalternativen auf der Schiene. Der Neuverkehr Verona – Lübeck v.v. mit Fähranschluss von und nach Skandinavien und ins Baltikum ist nur ein Beispiel unter vielen.