Volle Terminals in den Westhäfen sowie in anderen deutschen Seehäfen und damit verbundene Einschränkungen bei der Anlieferung von Containern führen zu verständlicher Verärgerung der verladenden Kundschaft und bei Dienstleistern. Aufgrund der vorhandenen, freien Kapazitäten bietet der JadeWeserPort Wilhelmshaven hierfür praktische Lösungen an, die der Kundschaft nicht nur helfen die internationalen Lieferketten ungestört aufrecht zu halten, sondern als oft letzter Ladehafen am Kontinent gleichzeitig auch mehr Zeit für Anlieferungen lassen als in anderen Häfen – und das bei einer meist kürzeren Transitzeit der Waren zur Endbestimmung.
Die Umstellung der Volumen auf Wilhelmshaven verschafft der Reederei- und Logistikwirtschaft wieder die gewohnte Zuverlässigkeit und Termintreue in seiner Supply Chain und bedeutet eine Stärkung des Systems. Geplante Schiffsabfahrten können erreicht und kostenintensive Umfuhren per LKW damit vermieden werden. Gegebenenfalls erforderliche Zwischenlagerungen von Containern bis zum Weitertransport per Schiff oder zum Empfänger im Binnenland sind im Güterverkehrszentrum zu günstigen Konditionen möglich.
Mit den Liniendiensten der Reedereikonsortien Ocean Alliance und 2M sind via Wilhelmshaven direkt die Destinationen Ningbo, Busan, Xingang, Dalian, Shanghai, Singapur, Yantian, Xiamen, Hong Kong und Kwangyang in Asien zu erreichen. Darüber hinaus besteht mit dem SLB-Dienst von Sealand eine regelmäßige Verbindung zu den Häfen Mersin, Limassol, Haifa, Ashdod, Alexandria und Port Said East sowie per Transshipment nach Iskenderun und Beirut im östlichen Mittelmeerraum.
„Wir hoffen sehr, dass die Kunden diese Vorteile für sich entdecken und in Anspruch nehmen und damit zu einer sicherlich für alle Beteiligten willkommenen Entzerrung der Verkehre beitragen“, so Andreas Bullwinkel, GF der JadeWeserPort-Marketing Gesellschaft. „Das umdisponieren auf die Destination CT Wilhelmshaven ist ohne großen Aufwand möglich, da ohnehin viele Zugverkehre über das Drehkreuz Maschen geroutet werden und daher kurzfristig umgruppiert werden könnten. Und LKW-Verkehre sind ohnehin so flexibel, dass eine kurzfristige Umstellung ermöglicht werden kann.“ so Bullwinkel weiter.
Quelle und Foto: JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG
Chempark versteigert Werksmodell für den guten Zweck
Die Kältefabrik des Chempark Leverkusen auf dem Kaminsims, das Kraftwerk im Einsatz als Briefbeschwerer oder die Chempark-Feuerwache für die heimische Eisenbahn – das ist jetzt möglich. Denn der Chempark wird versteigert – Stück für Stück. Genauer gesagt das maßstabsgetreue Modell des Leverkusener Chempark-Werks. Jahrzehntelang war es ein wichtiger Orientierungspunkt für zahlreiche Besucher, jetzt weicht das fast 25 Quadratmeter große Modell dem digitalen Wandel: Überblick und Details zu den Anlagen im Chempark gibt es für Gäste zukünftig virtuell.
Der Gesamterlös der Auktion wird an den Kinderschutzbund und das Netzwerk Kinderarmut in Leverkusen gespendet. „Wir haben uns bewusst für diese Institutionen entschieden, da Kinder in der aktuellen Corona-Situation mitunter die Hauptleidtragenden sind. Die beiden Vereine setzen sich in ganz Leverkusen für ihren Schutz und ihre gesellschaftliche Teilhabe ein. Sie zu fördern ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Nachbarschaftsbüroleiter Ulrich Bornewasser, der die Idee zur Auktion hatte. Für alle Interessierten gilt: Die einzelnen Bausteine können von jedem erworben werden. Es stehen nicht nur die weit über 100 Bürogebäude oder Anlagen des Chempark, sondern zum Beispiel auch Schiffe oder Parkhäuser zum Erwerb. Je nach Größe und Wert besteht ein Mindestgebotspreis von fünf Euro bis zu 500 Euro. Dabei gilt das Prinzip: Das höchste Gebot bekommt den Zuschlag.
Sieben Meter lang, dreieinhalb Meter breit und im Maßstab von 1 zu 500 hat sich das Miniaturmodell in der Firmenzentrale des Chempark-Manager und -Betreibers Currenta während seiner Dienstzeit zu einer kleinen Berühmtheit entwickelt. Dabei wechselte das noch vor den 80er Jahren erbaute Exponat mehrfach seinen Standort und wurde ständig an die Veränderungen innerhalb des Werks angepasst. Als feststand, dass das Modell ausgemustert werden soll, war für Bornewasser schnell klar: „Wir denken und handeln nach Möglichkeit nachhaltig. Im Großen wie im Kleinen. Unsere Auktion ist ein gutes Beispiel dafür. Von unserer Lösung profitieren alle Beteiligten: Die Interessenten, die ein Teil des Chempark ersteigern. Die Vereine, die Spenden erhalten. Und schließlich auch wir, weil wir das Modell nicht einfach entsorgen wollten.“
Der Zeitraum für die Abgabe der Angebote läuft ab sofort bis zum 31. März 2021. Eine Übersicht der zur Verfügung stehenden Modellteile inklusive ihrer Mindestgebotshöhe und eine genauere Erklärung, wie die Miniaturen erworben werden können, befindet sich auf www.chempark.de/werksmodell.html. Interessenten können sich auch direkt im Nachbarschaftsbüro Leverkusen bei Klaus Viehmann melden (klaus.viehmann@currenta.de, +49 175 3117858) und ein Angebot abgeben. „Jeder kann mitmachen und damit die Kinder unterstützen. Alle, die mit dem Chempark verbunden sind und sich für die Modelle interessieren, können mitbieten: Ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen im Chempark, Betriebsleiter, Pensionäre, ehemalige Auszubildende oder Hobby-Historiker“, lädt Bornewasser ein.
Ganz orientierungslos werden die Gäste des Chempark übrigens auch ohne das Modell nicht gelassen. Der Chempark ist auch in puncto Besucherbetreuung modern und digital. Eine Alternative zum Modell steht bereits parat: eine neue, per Touchscreen bedienbare virtuelle Landkarte. Über einen großen Monitor können interessierte Gäste im zentralen Besucherempfang ihren Blick über die Anlagen des Standorts schweifen lassen und sich so eine erste Orientierung verschaffen, bevor sie das Chempark-Areal betreten.
Quelle und Foto: Currenta, Nachbarschaftsbüroleiter Ulrich Bornewasser hält zwei Teile davon in der Hand, demnächst kann jeder eins haben: sein eigenes Stück des Chempark für zu Hause. Denn das berühmte Werksmodell wird ausrangiert. Seine Einzelteile werden in einer Wohltätigkeitsauktion an Interessenten versteigert.
Niedersachsens Häfen im Umschlag stabil
Innerhalb der niedersächsischen Seehafengruppe um Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind mit rund 48,7 Millionen Tonnen im Seeverkehr im letzten Jahr 9 % weniger Güter umgeschlagen worden. Damit liegt das Jahresergebnis Corona-bedingt und nach einem extrem starken Vorjahr auf dem Niveau von 2016.
„Mit einem Umschlagsergebnis von rund 48,7 Millionen Tonnen und im Vergleich zum sehr starken Vorjahresergebnis, fällt die Hafenbilanz der niedersächsischen Seehäfen sehr solide aus. Unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie, wie vorübergehende Unterbrechungen von Lieferketten, zeigt sich erneut, dass unsere niedersächsischen Seehäfen als Universalhafengruppe gut positioniert sind. Auch dass in wirtschaftlich schweren Zeiten die Hafenwirtschaft Investitionen u. a. in Umschlagsequipment und Lagerkapazitäten tätigt, ist ein starkes Signal für die Zukunft“, erläutert André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.
Nachfolgend ein detaillierterer Überblick über die Umschlagsergebnisse der einzelnen Standorte:
Der Seehafen Brake verzeichnete im Jahr 2020 im Seeverkehr ein Umschlagsvolumen von rund 5,45 Millionen Tonnen (rund – 17 % / 6,60 Millionen Tonnen in 2019). Im Stückgutumschlag wurde mit rund 2,09 Millionen Tonnen das Jahresergebnis aus 2019 (2,02 Millionen Tonnen) um 3,32 % übertroffen. Hierzu haben vor allem gestiegene Volumina im Holzexport beigetragen. Bedingt durch fehlende Getreideimporte sowie Verlagerungen von Transporten aus Südosteuropa vom Seeschiff auf den Zug blieb der Umschlag von Schüttgütern unter dem Ergebnis aus 2019 (4,04 Millionen in 2019 / 2,88 Millionen in 2020).
Cuxhaven kommt im Jahr 2020 auf ein Umschlagsergebnis von rund 2,17 Millionen Tonnen im Seeverkehr (3,51 Millionen Tonnen in 2019). Einen Rückgang gab es hier insbesondere beim Umschlag fester Massengüter. Hier machte sich unter anderem auch der umschlagsstarke Materialtransport in Folge der Elbvertiefung aus dem Jahr 2019 bemerkbar. Mit rund 505.193 umgeschlagenen Fahrzeugen im Jahr 2020, nahm der Umschlag von Neufahrzeugen zum Ende des Jahres wieder an Fahrt auf.
Der Hafen Emden verzeichnet einen Seegüterumschlag von rund 4 Millionen Tonnen im Jahr 2020 (-9 % / 4,42 Millionen Tonnen im Jahr 2019). Positiv entwickelte sich der Umschlag fester Massengüter, hier überwiegend der Import von Baustoffen per Seeschiff für Baustellen im regionalen Umfeld. Der Neufahrzeugumschlag von rund 1,03 Millionen Fahrzeugen liegt mit 24 % im Jahr 2020 unter dem hohen Niveau des Vergleichszeitraums (1,35 Millionen Fahrzeuge in 2019). Der Umschlag von Zellstoff und Windenergieanlagen konnte das Niveau von 2019 nicht halten, während pflanzliche Öle und Fette sowie chemische Grundstoffe das Ergebnis aus dem letzten Jahr übertroffen haben.
Der Hafenstandort Leer kam in 2020 auf 294.023 Tonnen Güter (See- und Binnenverkehr kombiniert), im Vergleich zum sehr guten Vorjahreszeitraum 11 % weniger (332.180 Tonnen Güter im See- und Binnenverkehr kombiniert). Der Rückgang ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Baumärkte vorübergehend geschlossen waren und in diesem Zeitraum u. a. nicht mit Marmorkieseln und sonstigen Ziersteinen beliefert werden mussten. Aufgrund von anstehenden Baggerarbeiten im Leeraner Hafen werden für 2021 mehr Seeschiffe erwartet.
In Nordenham belief sich das seewärtige Umschlagsergebnis auf rund 2,00 Millionen Tonnen (-16,92 % / 2,42 Millionen Tonnen in 2019). Positiv entwickelte sich im Bereich der Stückgüter der Umschlag von Fichtenholz, hier für den chinesischen Markt. Bedingt durch die eingeleitete Energiewende, verzeichnete der Hafenstandort einen Rückgang im Umschlag von Kohle (0,89 Millionen Tonnen in 2020, 1,14 Millionen Tonnen in 2019). Unter Vorjahresniveau blieb ebenso der Umschlag flüssiger Massengüter, wie der Mineralölumschlag.
Der Oldenburger Hafen verzeichnete im seeseitigen Verkehr ein Umschlagsplus von 14,6 % (81.463 Tonnen in 2020 / 71.060 Tonnen in 2019). Auf hohem Niveau ist auch in 2020 das Umschlagsergebnis im kombinierten See- und Binnenverkehr mit rund 1,06 Millionen Tonnen (1,11 Millionen Tonnen in 2019). Der Minderumschlag ist vor allem im Segment der Binnenschiffe entstanden. Zu den Hauptumschlagsgütern zählten erneut Baustoffe sowie Getreide und Futtermittel. Die Oldenburger Hafenwirtschaft blickt positiv nach vorne. Mit Fertigstellung des Wendebeckens (erwartete Freigabe noch im 1. Halbjahr 2021), für Schiffe mit einer Länge von bis zu 110 Metern, einem wichtigen Standortfaktor für den Oldenburger Hafen, wird mit einem Anstieg von Seeschiffverkehren gerechnet.
Papenburg bleibt im Jahr 2020 mit 647.719 Tonnen im Seegüterverkehr auf einem hohen Niveau (671.924 Tonnen in 2019 / -3,6 %). Registriert wurde ein deutlicher Anstieg von Torfimporten, Splitt und Schlacke per Seeschiff. Währenddessen ist in Papenburg aufgrund gedrosselter Schiffsproduktion der Stahlumschlag gesunken. Auch die geplanten Investitionen wie in Deutschlands modernste Substratfabrik am Seehafenstandort Papenburg, lassen erwartungsvoll in die Zukunft blicken.
Stade konnte mit 6,2 Millionen Tonnen trotz eines leichten Rückgangs von 4,8 % ein stabiles Jahresergebnis im Seeverkehr vorweisen (6,5 Millionen Tonnen in 2019). Sehr positive Entwicklungen gibt es in Stade vor allem im Umschlag von Stückgütern. In diesem Ladungssegment wurden 63.258 Tonnen über die Kaikanten bewegt (27.028 Tonnen in 2019).
Der Seehafen Wilhelmshaven erzielte mit einem Umschlagsvolumen von 28,08 Millionen Tonnen im Jahr 2020 ein starkes Ergebnis (-4 % / 29,29 Millionen Tonnen in 2019). Zuwächse wurden hier bei den flüssigen Massengütern generiert (+ 4 %, ca. 21 Millionen Tonnen in 2020; 20,15 Millionen Tonnen in 2019). Der Umschlag fester Massengüter sank von rund 2,94 Millionen Tonnen in 2019 auf rund 1,89 Millionen Tonnen in 2020. Hier kommt vor allem der geringere Kohleumschlag, bedingt durch den beginnenden Kohleausstieg, zum Tragen. Am Containerterminal Wilhelmshaven wurden 423.243 TEU (639.084 in 2019) umgeschlagen.
Die Seaports of Niedersachsen GmbH repräsentiert als Unternehmensverband und Hafenmarketinggesellschaft die neun niedersächsischen Seehäfen mit ihren zahlreichen Hafenumschlagsunternehmen, überregional aktiven Logistiknetzwerken und Spezialisten für Logistikdienstleistungen aller Art. Zusammen bilden die niedersächsischen Seehäfen entlang der Deutschen Nordseeküste eine der bedeutendsten deutschen Fracht-Drehscheiben. Seaports of Niedersachsen kommuniziert die vielfältigen Leistungen der niedersächsischen Seehafenstandorte auf dem Weltmarkt.
FELBERMAYR ÜBERSIEDELT PORTALKRAN
Mitte Dezember übersiedelte Felbermayr im Hafen Duisburg einen rund 18 Meter hohen Portalkran. Dank einer Lösung des neuen Felbermayr-Bereiches Engineered Solutions wurde es möglich, den 300 Tonnen schweren Kran mittels Selbstfahrer in einem Stück zu verfahren. Dadurch entfielen zeit- und kostenaufwendige De- und Montagearbeiten.
Mitte November erhielt der im Oktober vergangenen Jahres gegründete Felbermayr-Bereich Engineered Solutions den Auftrag zur Übersiedelung eines Portalkrans im Hafen Duisburg. Üblicherweise ist eine derartige Verlagerung mit großem Aufwand verbunden. Ein Aufwand, der sich auch mit Kosten in Bezug auf die Stehzeit des Krans nachteilig auswirkt. Durch eine Lösung von Felbermayr-Engineered Solutions konnte das jedoch verhindert werden. „Somit dauerte die eigentliche Übersiedelung des Krans nur etwa zwei Stunden.
Nach rund 700 Metern Transportweg war das Ziel des „Sondertransports“ erreicht.
„Der Kern der Lösung war die Kombination von Selbstfahrern, sogenannten SPMTs (im Engl.: SPMT – Self-Propelled Modular Transporter), mit sogenannten Schwerlasttürmen“, erklärt Bereichsleiter Kees Kompier. Diese Einsatzart kam bei Felbermayr erstmals zur Anwendung und erforderte eine akribische Vorbereitung in Bezug auf die wirkenden Kräfte. Dabei galt es, das Zusammenwirken der eingesetzten Technik durch Engineering-Know-how zu berücksichtigen. Nur so konnte ein sicheres Umsetzen des Krans gewährleistet werden.
Zum Einsatz kamen dafür zwei parallel geführte SPMTs mit jeweils zwölf Achslinien und einem Powerpack als Antrieb. Darauf standen vorne und hinten je zwei Schwerlasttürme mit parallel zum SPMT aufgesetzten Stahlträgern zum Anheben der Last. Diese waren mit je zwei horizontalen Stahlrohren oben und unten mit dem zweiten SPMT verbunden. Mit diagonal verspannten Stahlseilen wurde der Aufbau zusätzlich stabilisiert. Die Transportkonfiguration erreichte somit die Außenabmessungen eines Quaders mit etwa 20 Metern Seitenlänge. „Die Tauglichkeit dieser Konfiguration zu berechnen war schon eine gewisse Challenge“, merkt Kompier an und fügt hinzu, dass für die praktische Umsetzung aufgrund fehlender Befestigungspunkte auch das eingesetzte Schwerlastequipment modifiziert werden musste.
Schlussendlich gelang es aber, damit unter das Portal des etwa 51 Meter breiten Kranes zu fahren und diesen hydraulisch mit den SPMTs anzuheben. Daraufhin setzten sich die Selbstfahrer mit der etwa 300 Tonnen schweren Last in Bewegung. Da die neuen Gleise des Kranes etwa 170 Zentimeter über dem Geländeniveau liegen, wurde vorab noch eine temporäre Aufschüttung am neuen Kranstellplatz errichtet. Das Hochfahren mit der 300 Tonnen schweren Last stellte die Konfiguration nochmals auf eine Belastungsprobe, die dank korrektem Engineering aber perfekt gemeistert wurde. Somit erreichte der Kran seinen neuen „Arbeitsplatz“ ohne auch nur eine Schraube am Hubgerät gelöst zu haben.
„Vom Anheben bis zum Absetzen auf dem neuen, etwa 700 Meter entfernten Gleis des Krans, waren nur rund zwei Stunden vergangen“, freut sich Kompier und ist stolz auf die Leistung „seiner Jungs“.
Notwendig wurde der im Auftrag des Hafens Duisport durchgeführte Einsatz aufgrund des Neubaus einer Lagerhalle des Felbermayr-Tochterunternehmens Haeger & Schmidt und einer dadurch veränderten Platzaufteilung.
Quelle und Foto: Felbermayr, vom Anheben bis zum Absetzen des Laufkrans waren nur rund zwei Stunden vergangen.
CHEMION NIMMT NEUES CONTAINERTERMINAL IN BETRIEB
Um das Wachstum der produzierenden Unternehmen zu begleiten, hat das Logistikunternehmen Chemion seine Lagerkapazitäten im CHEMPARK Dormagen erweitert: Auf rund 15.000 Quadratmetern entstand im Nordwestteil des CHEMPARK Platz für rund 1.000 Fracht- und Tankcontainer. Das Projekt begann im Sommer 2018 mit der Einreichung der Genehmigungsunterlagen. Im September 2019 konnte mit behördlicher Zustimmung der Bau beginnen. Nach rund einem Jahr Bauzeit und anschließendem Probebetrieb hat das neue Containerterminal ‚CT DOR II‘ jetzt den regulären Betrieb aufgenommen.
„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zielgerichtet auf diesen Moment hingearbeitet – das ‚Containerterminal Dormagen II‘ nimmt seinen regulären Betrieb auf“, erklärt Chemion-Geschäftsführer Dr. Hans Richter. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns und unsere Kunden, die produzierenden Unternehmen am Standort, und eine wichtige Investition in die Zukunft. Die Inbetriebnahme hätten wir gerne mit unseren Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit gefeiert, aber Corona-bedingt muss die Einweihung leider ausfallen“, ergänzt Dr. Richter.
CHEMPARK-Leiter Lars Friedrich betont die Bedeutung des Containerterminals für den Standort: „Wir freuen uns über die Investition von Chemion, denn sie schaffen damit eine Infrastruktur für den gesamten CHEMPARK Dormagen und flankieren dessen kerngesundes Wachstum. Die produzierenden Unternehmen im Werk investieren laufend in ihre Betriebe und benötigen dafür eine gut entwickelte, effiziente Logistik.“
Das neue Containerterminal wird für die Ver- und Entsorgung der Produktionsbetriebe benötigt, die zunehmend auf den Einsatz von Tankcontainern setzen. Mit Inbetriebnahme der neuen Anlage stehen im CHEMPARK Dormagen nun zwei Containerterminals von Chemion zur Verfügung, um Rohstoffe sowie Zwischen- und Endprodukte für die Kunden des Logistikdienstleisters sicher zu lagern. „Sicherheit ist ein wesentlicher Kern im Leitbild unseres Unternehmens“, betont Projektverantwortlicher Günther Schoofs. „Mit unserem Partner Köster GmbH haben wir Sicherheits- und Qualitätsstandards realisiert, die weit über den gesetzlich geforderten Vorgaben liegen“, ergänzt Schoofs. So verfügt das neue Containerterminal zum Beispiel über umfangreiche Auffang- und Rückhaltekapazitäten sowie über eine hoch effiziente Brandmelde- und Löschanlage. Zudem findet eine flächendeckende Überwachung durch Messsensoren statt.
Quelle und Foto: Chemion
Smart Tyre Saving System
Liebherr präsentiert ein intelligentes System zur Reduzierung des Reifenverschleißes beim Reachstacker. Das neue System reduziert die Maschinengeschwindigkeit, um die Reifen abzukühlen, bevor sie eine kritische Temperatur erreichen. Höhere Effizienz und weniger Reifenverschleiß sind ein Beitrag zur Nachhaltigkeit und kommen der Umwelt zugute.
Bevor die Reifentemperatur eines Liebherr-Reachstackers ein kritisches Niveau erreicht, bei dem der Reifenverschleiß übermäßig zunehmen würde, reduziert das neue Smart Tyre Saving System automatisch die Maschinengeschwindigkeit. Sobald die Reifen wieder ein niedriges Temperaturniveau erreichen, wird die Leistung wieder erhöht. Dies gewährleistet maximale Performance und schützt die Reifen vor übermäßigem Verschleiß.
Bei der Betrachtung der Lebenszykluskosten eines Reachstackers spielen die Reifen eine bedeutende Rolle. Es ist auch bekannt, dass eine Überhitzung des Reifens einer der Hauptgründe für einen vorzeitigen Reifenverschleiß ist. Liebherr-Ingenieure haben sich daher der Herausforderung gestellt, eine innovative Gegenmaßnahme zu entwickeln. Kunden, die ihren Reachstacker mehr als acht Stunden am Stück betreiben, haben in der Regel einen hohen Reifenverschleiß, unabhängig davon, welcher Reachstacker-Hersteller oder welche Reifenmarke verwendet wird. Die Reifen neigen dazu, sehr heiß zu werden, je länger sie am Stück eingesetzt werden. Um einer Überhitzung vorzubeugen, reduzieren einige Kunden in der Regel die Geschwindigkeit des Reachstackers, was zu einem Verlust an Umschlagsperformance und damit zu weniger Effizienz führt.
Das neu entwickelte Liebherr Smart Tyre Saving System schätzt die Temperaturerhöhung des Reifens anhand der Achslast und der Geschwindigkeit des Reachstackers ab und reduziert die Geschwindigkeit nur, wenn es notwendig ist. Dadurch kann der Reachstacker so lange mit voller Geschwindigkeit fahren, bis die Reifen drohen, zu heiß zu werden. Sobald der Punkt der verstärkten Überhitzung erreicht ist, wird die Maschine kurzzeitig systematisch gedrosselt, bis die Reifen wieder eine Temperatur erreicht haben, die keinen erhöhten Verschleiß verursacht. Der Fahrer kann dann mit voller Geschwindigkeit weiterfahren.
In mehreren Feldversuchen konnte die Korrelation zwischen dem sogenannten TpKh-Wert, der für Tonnen mal Kilometer pro Stunde steht, und der Reifentemperatur ermittelt werden. Der TpKh-Wert setzt die Reifenbelastung in Relation zur aktuellen Geschwindigkeit des Reachstackers und zeigt somit die Entwicklung der thermischen Reifenbelastung. Die Verfolgung dieses Wertes während des Betriebs ermöglicht eine sinnvolle Reduzierung der Geschwindigkeit, um die Reifen abzukühlen, bevor sie eine kritische Temperatur erreichen. Ein großer Vorteil: Es werden keine zusätzlichen Temperatursensoren zur Überwachung
benötigt.
Bislang war es üblich, die Geschwindigkeit des Reachstackers generell zu reduzieren, um eine thermische Überlastung des Reifens zu vermeiden. Diese Vorgehensweise ging mit einem generellen Verlust der Umschlagleistung einher. Mit dem intelligenten Reifenschutz für Liebherr-Reachstacker steht nun eine geeignete Lösung zur Verfügung, um die Umschlagleistung zu erhöhen und gleichzeitig Reifenverschleiß zu sparen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Der Reifenverschleiß wird reduziert und damit die Lebensdauer des Reifens deutlich verlängert. Dieser Beitrag zur Nachhaltigkeit kommt eindeutig der Umwelt zugute und spart zudem Ausfallzeiten. Außerdem wird durch die kurzfristige Verringerung der Maschinenleistung die allgemeine Effektivität des Reachstackers nicht unnötig reduziert. Durch die höhere Effizienz und den geringeren Reifenverschleiß spart der Gerätebetreiber auf lange Sicht viel Geld.
Quelle und Foto: Liebherr-MCCtec Rostock GmbH
Mit intelligenter Logistik durch die Pandemie
Logistik und Supply Chain-Management sind relevante, stabilisierende und leistungsfähige Funktionsbereiche in unserem Wirtschaftssystem – das hat die Situation der vergangenen Monate auch in der breiten Öffentlichkeit deutlich gemacht.
Logistikdienstleister sowie die Logistikabteilungen der Unternehmen in Industrie und Handel übernehmen existenzielle Funktionen für die Gesellschaft, vom Befüllen der Regale im Einzelhandel bis hin zur Logistik für Impfstoffe und lebenswichtige Medikamente.
Dahinter stehen noch weitere anspruchsvolle Aufgaben wie Beschaffung, Lagermanagement, Distribution, Prozessoptimierung, Personalplanung – mit der wichtigen Unterstützung durch moderne IT-Lösungen. Auch als Berufsfeld bietet die Logistik also spannende, herausfordernde und sinnstiftende Tätigkeiten. Der Tag der Logistik ist für Unternehmen die Gelegenheit, diese Tatsachen bekannt zu machen, so das Image zu festigen, das der Wirtschaftsbereich in den vergangenen Monaten aufgebaut hat, und damit dauerhaft für mehr Akzeptanz zu sorgen.
Für das Jahr 2020 rechnen Experten mit einer Gesamtleistung von 268 Milliarden Euro, damit ist die Logistik der drittgrößte Wirtschaftsbereich in Deutschland. Mehr als 3 Millionen Menschen sind in Logistik und Supply Chain Management beschäftigt.
Um die Chance zur Imagearbeit zu nutzen, gilt es für Unternehmen und Organisationen jetzt, ein entsprechendes Veranstaltungsangebot auf die Beine zu stellen und bekannt zu machen. Ob es möglich sein wird, real die Türen zu öffnen und Besucher zu empfangen, ist zwar angesichts der Pandemielage fraglich. Doch Internet und digitale Tools beispielsweise bieten ebenfalls Möglichkeiten, den Aktionstag zu nutzen: Mit Webinaren, Videokonferenzen, Live-Streams, Vlogs, Blogs, Fotos und vielem mehr. Unternehmen, die keine Veranstaltung durchführen möchten, können an diesem Tag ihre Pressearbeit intensivieren, mit Aktionen auf ihren Webseiten auf die Logistik aufmerksam machen oder in den sozialen Medien aktiv sein. Auch so werden die Themen des Wirtschaftsbereichs Logistik gemeinsam der Öffentlichkeit präsentiert.
Einige Veranstaltungen sind auf der Webseite www.tag-der-logistik.de bereits im Angebot. Außerdem plant die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Rhein-Kreis Neuss eine digitale Berufserkundung gemeinsam mit zahlreichen Unternehmen, um potenzielle Nachwuchskräfte für Logistik und Supply Chain-Management zu interessieren. Auch Amazon hat angekündigt, am 15. April im Internet virtuelle Betriebsführungen aus verschiedenen Standorten anzubieten, um Interessierten spannende Einblicke in die Welt der Logistikzentren zu gewähren.
Der Tag der Logistik findet jährlich am dritten Donnerstag im April statt und wird seit 2008 von der BVL initiiert. Sie betreibt die Website www.tag-der-logistik.de, den zentralen Kommunikationskanal. Die Veranstaltungen werden von den Unternehmen selbst organisiert und dort online gestellt und sind für Teilnehmer kostenfrei.
So bietet der Tag der Logistik Chancen für alle – Unternehmen können für mehr Akzeptanz bei Nachbarschaft und Politik sorgen, Kunden- und Mitarbeiterkontakte stärken oder potenzielle neue Mitarbeiter ansprechen. Teilnehmer können sich live anschauen, welche logistische Arbeit, Funktionen und Prozesse sie im täglichen Leben auslösen und welche Berufschancen sich dort gegebenenfalls bieten.
Die Initiative „Die Wirtschaftsmacher“, ein Zusammenschluss von Logistikern in Deutschland, die sich für das Image der Logistik einsetzen und den Aktionstag seit ihrer Gründung eng begleiten, hat die Rolle der Logistik in Zeiten der Corona-Pandemie in einem Themenheft zusammengefasst. Es steht zum Download zur Verfügung unter hier zur Verfügung
Zentraler Anlaufpunkt für den Aktionstag ist die Website www.tag-der-logistik.de. Dort können Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Vereine und Verbände sowie Organisationen aus dem Wirtschaftsbereich Logistik ihre Veranstaltungen veröffentlichen und die Teilnehmeranmeldung abwickeln. Zur Unterstützung sind im Downloadbereich Dokumente hinterlegt, die die teilnehmenden Unternehmen zur Vorbereitung und Durchführung ihrer Veranstaltung am 15. April 2021 verwenden können. Der Tag der Logistik ist auch im Social Web präsent:
Quelle und Foto: BVL, der Tag der Logistik bietet die Chance, die Relevanz von Logistik und Supply Chain Management für die Versorgung zu zeigen – wie hier beim Pharmagroßhändler GEHE, der am Tag der Logistik 2019 Einblick in seine Logistik am Standort Magdeburg gab.
Philipp Best übernimmt Vertriebsleitung der TFG Transfracht
Rückwirkend zum 1. Januar 2021 hat Philipp Best (37) die Leitung des Vertriebs bei TFG Transfracht in Hamburg übernommen.
Philipp Best ist seit 2009 in verschiedenen Bereichen innerhalb des DB-Konzerns tätig und verfügt über langjährige Erfahrung sowohl in der Seehafen-Hinterlandlogistik als auch im Vertrieb und in der Produktion.
Er ist seit 2015 bei der TFG und leitete zuletzt den zentralen Kundenservice sowie das Key Account Management. Zuvor verantwortete er als Leiter Maritime Accounts den Vertrieb an Operateure zwischen den deutschen Seehäfen und Osteuropa sowie die Planung der maritimen KV-Verkehre der DB Cargo.
„Wir freuen uns, mit Philipp Best einen profunden Kenner sowohl des maritimen Kombinierten Verkehrs als auch der TFG gewonnen zu haben. Unter seiner neuen Vertriebsleitung bündeln wir zukünftig die Produktentwicklung, das Key Account Management, die Netzwerksteuerung und den Kundenservice zu einer gesamtheitlichen Marktbearbeitung für unsere Kunden“, so Frank Erschkat, Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht.
TFG Transfracht ist Marktführer im containerisierten Seehafenhinterlandverkehr der deutschen Seehäfen. Mit ihrem flächendeckenden AlbatrosExpress-Netzwerk verbindet die TFG Transfracht täglich die Häfen Hamburg, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Koper, Rotterdam und Antwerpen mit über 15.000 Orten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. TFG Transfracht ist ein Unternehmen der Deutschen Bahn AG mit einem Transportvolumen von über 900.000 TEU (2020).
Quelle: TFG Transfracht, Foto: TFG Transfracht/ Jürgen Hollweg
Umweltschonende Technologie aus Neuss
Rheinmetall Automotive hat erste Aufträge für ein umweltschonendes Tankabsperrventil erhalten. Dieses von Pierburg in Neuss entwickelte Fuel Tank Isolation Valve (FTIV) wird in modernen Plug-in-Hybridfahrzeugen eingesetzt, die in der Regel über ein hermetisch geschlossenes Tanksystem verfügen, damit im elektrischen Fahrbetrieb keine Kraftstoffdämpfe entweichen können. Das FTIV steuert dabei die Druckverhältnisse im Tank.
Die jüngst erhaltenen Aufträge für das Ventil stammen von namhaften internationalen Automobilherstellern aus Asien und Europa und belaufen sich auf einen Lifetime-Umsatz von über 10 Mio. EUR. Der Produktionsstart für das im tschechischen Pierburgwerk in Ústínad Labem gefertigte FTIV wird Anfang 2022 sein.
Dazu Dr. Karsten Sonnenschein, Leiter des Bereiches Magnetventile bei Pierburg: “Es zeigt sich, dass unser innovatives Ventil kurz nach seiner Einführung sehr schnell erste Auftragserfolge erzielen konnte, was vor allem auf den sehr geringen Bauraumbedarf unserer Komponente verbunden mit dem niedrigsten Gewicht im Markt zurückzuführen ist.“
In den heutigen geschlossenen Kraftstofftanksystemen baut sich je nach Betriebs- situation und Umgebungstemperatur ein Über- oder Unterdruck auf. Das FTIV ist ein normalerweise geschlossenes Ventil, das bei Bedarf elektrisch geöffnet wird. Es verfügt zusätzlich über zwei mechanische Bypässe, die das Druckverhältnis regulieren, sobald ein definierter Über- oder Unterdruck im Tank überschritten wird. Daher wird das FTIV normalerweise zwischen Kraftstofftank und Aktiv- kohlefilter platziert und kontrolliert dabei auch den Volumenstrom zum Filter, welcher zudem auf einen Maximalwert eingestellt werden kann. Aufgrund des Baukastensystems ist es möglich, das FTIV mit verschiedenen Funktionen auszustatten und an unterschiedlichste Einsatzanforderungen anzupassen.
Quelle und Foto: Rheinmetall Automotive AG
Saisonbeginn in Gefahr
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier hat die Vertreter zahlreicher Wirtschaftsverbände zu einer Videokonferenz eingeladen. Hintergrund ist, dass die ganz überwiegende Anzahl von Branchen nach den enttäuschenden Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz am 10. Februar 2021 keinerlei Planungssicherheit hinsichtlich eines Ausstiegsszenarios aus dem bereits monatelang andauernden „Lock-Down“ erhalten hat.
Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) kritisiert insbesondere, dass für den Gastronomie- und Freizeitsektor, zu dem auch die Fahrgastschifffahrt gehört, bisher kein Zeitplan für mögliche Wiederöffnungen vorgelegt wurde. Die in der sogenannte „Weißen Flotte“ tätigen, überwiegend klein- und mittelständisch geprägten Unternehmen haben somit von der Regierung keine Perspektive erhalten, wann sie ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen. Dies ist unverständlich, da die Betriebe bereits im vergangenen Jahr funktionierende Hygiene- und Abstandskonzepte an Bord ihrer Schiffe ausgearbeitet und erfolgreich angewendet haben und der Aufenthalt auf den luftigen Freidecks der Schiffe sehr risikoarm ist.
„Die Fahrgastschifffahrt ist durch die staatlich verhängten Maßnahmen unverschuldet in ihre größte wirtschaftliche Krise seit der Nachkriegszeit geraten. Unabhängig vom Fahrtgebiet wurden dramatische Umsatzrückgänge von bis zu 90 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 verzeichnet, was viele Unternehmen in eine existenzbedrohende Situation gebracht hat. Wir fordern die Verantwortlichen daher auf, unserer Branche nun schnellstmöglich eine Wiederöffnungsperspektive zu geben“, erklärt BDB-Vizepräsident Dr. Achim Schloemer (KD).
Der BDB regt daher konkret an, die Angebote der „Weißen Flotte“ – unter Zugrundelegung entsprechender Abstands- und Hygienekonzepte – ab einem stabilen Inzidenzwert von 35 auf 100.000 Einwohnern wieder freizugeben. Die Vertreter der Bund-Länder-Konferenz hatten diesen Zielwert unter anderem für den Einzelhandel und bestimmte kulturelle Einrichtungen wie Museen in Aussicht gestellt. Mit weiter sinkenden Inzidenzen wären dann auch die AHA-Regeln stufenweise zu lockern.
Die Zeit drängt, da die Unternehmen in der Fahrgastschifffahrt traditionell im Verlauf des Monats März in die Saison starten. Im Jahr 2020 wurde die Aufnahme des Saisongeschäfts durch die Verhängung der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie verhindert, so dass der eingetretene immense Umsatzverlust im weiteren Saisonverlauf nicht mehr aufgeholt werden konnte, während die hohen Fixkosten, unter anderem für das Personal, die Wartung und Instandhaltung der Schiffe sowie Investitionen in die Flotte, weiter bedient werden müssen.
Hinzu kommt, dass die in den vergangenen Jahren immer beliebter gewordenen Fahrten anlässlich von Veranstaltungen und Events komplett entfallen sind. Auch in diesem Jahr wird diese Problematik bestehen bleiben. So wurde gerade erst die beliebte Veranstaltung „Kölner Lichter“, die am 10. Juli 2021 stattfinden sollte, abgesagt.
„Als Gast auf einem Fahrgastschiff ist man keinem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt als im Einzelhandel oder beim Besuch eines Museums. Es wäre daher nicht nachvollziehbar, wenn unserer Branche die Ausübung des Berufs weiter untersagt wird. Wir unternehmen alles, um unseren Gästen einen sicheren Aufenthalt an Bord zu ermöglichen. Gerade in Zeiten strenger Reiserestriktionen bieten die Unternehmen in der Fahrgastschifffahrt einen großen Mehrwert für Freizeit und Erholung vor der eigenen Haustüre“, so Dr. Achim Schloemer.
Quelle und Foto: BDB, Bangen um den Saisonstart 2021: Die Unternehmen in der deutschen Fahrgastschifffahrt benötigen dringend eine Öffnungsperspektive.