Ulfert Cornelius übernimmt bei Evos

Ulfert Cornelius übernimmt am 1. Juli 2020 die Geschäftsführung von Evos Hamburg, einem Tanklager für Mineralöl -und Chemieprodukte im Hamburger Hafen. Der 52-Jährige kann auf 20 Jahre Erfahrung im Tanklagergeschäft zurückblicken, davon 10 Jahre in Führungspositionen. Das Tanklager, damals noch bekannt als Vopak Dupeg Terminal, wurde im Oktober 2019 von First State Investments (auch bekannt als First Sentier Investors) gekauft. Es ist bereits seit 1953 in Hamburg-Wilhelmsburg ansässig und bietet 149 Tanks mit einer Lagerkapazität von 670.000 m³ für verschiedene Flüssiggüter.


Zuversichtlich geht Ulfert Cornelius seine neue Aufgabe an:
„Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen bei Evos Hamburg. Gemeinsam mit der gesamten Mannschaft werde ich dafür sorgen, dass unsere bestehenden und zukünftigen Kunden weiterhin hervorragende Dienstleistungen und hohe Standards an Sicherheit, Nachhaltigkeit und Effizienz erwarten können. Zudem wollen wir das Tanklager und unser Serviceangebot weiterentwickeln und sicherstellen, dass die von uns bereitgestellte Infrastruktur für eine zunehmend klimaneutrale Energie- und Treibstoffversorgung genutzt wird.

Sein Vorgänger, Jos Steeman, resümiert:
„Flüssiggüter und damit Tanklager werden für die Energieversorgung integral bleiben. Tanklager stellen somit eine relevante Infrastruktur für die Energiewende in Deutschland zur Verfügung. Mit seinem breit gefächerten Produktportfolio und seinen weltweit anerkannten Umschlags- und Lagerungsdienstleistungen bringt Evos Hamburg ideale Voraussetzungen mit, um zukünftige klimaneutrale und synthetische Kraftstoffe zu lagern. Ich wünsche Ulfert Cornelius und seinem Team viel Erfolg bei der Weiterentwicklung dieses hervorragenden Tanklagers. Hier haben zwei leistungsstarke Partner zusammengefunden.“

Quelle Evos, Foto: privat

 

 




Baustellensicherung selbst gemacht

Jährlich erreichen das Currenta-Ideen-Management zahlreiche Ideen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die den Arbeitsalltag sicherer, effizienter und einfacher gestalten. Eine solche Idee hatten Michael Kazuch, Peter Gentsch, Jean Claude Jansen, Florian Fischer, Daniel Opitz und Klaus Loepke, als sie noch gemeinsam im Rohrnetzbetrieb am Standort Krefeld-Uerdingen gearbeitet haben.

Bei Instandhaltungsarbeiten in den Rohrnetzen kommt eine Hebebühne zum Einsatz, die auf der Straße einiges an Platz in Anspruch nimmt. Um die Baustelle zu sichern, mussten externe Firmen beauftragt werden. Das kostet nicht nur mehr Geld, sondern auch mehr Zeit. Nicht notwendig, fanden die sechs Kollegen und schlugen vor, die eigenen Mitarbeiter zu schulen und Schilder und Absperrbarken selbst anzuschaffen. „Wir können so viel spontaner Arbeiten an den Rohrbrücken vornehmen und sind nicht mehr abhängig von externen Firmen“, erklärt Kazuch. „Das Material wird auf dem Rohrplatz gelagert und ist so leicht erreichbar und schnell einsatzbereit.“ Inzwischen arbeiten Jansen, Fischer und Opitz zwar in anderen Abteilungen und Loepke ist im Ruhestand, aber Kazuch, Gentsch und die restlichen Kollegen der Betriebstechnik profitieren nach wie vor von dem Vorschlag, der eine jährliche Ersparnis von rund 8.600 Euro erbringt.

Tüftler aller Geschäftsfelder reichten 2019 insgesamt 2.676 Verbesserungsvorschläge beim Currenta Ideen Management ein — und bewiesen damit, dass die Verbesserung der Betriebsabläufe durch Mitarbeitervorschläge weiterhin fester Bestandteil des Chempark-Managers und -Betreibers ist. „Wir freuen uns sehr über die Vielzahl an eingereichten Ideen unserer Belegschaft aus den unterschiedlichen Bereichen. Das zeigt ihr hohes Engagement, ihr eigenes Unternehmen selbst mitgestalten zu wollen. Das honorieren wir aus voller Überzeugung. Davon profitieren alle Beteiligten“, resümiert Currenta-Geschäftsführer Pieter Wasmuth. So hatten 43 % der Mitarbeiter im vergangenen Jahr eine Idee, mit der sie ihr Arbeitsumfeld sicherer, effizienter und einfacher gestalten konnten. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten alleine 151 Vorschläge ein. Die 559 Currenta-Mitarbeiter aus Krefeld-Uerdingen reichten insgesamt 572 Verbesserungsvorschläge ein.

Mit 1.390 Ideen im vergangenen Jahr konnten über die Hälfte der Vorschläge auch umgesetzt werden. Die Realisierungsquote liegt bei 53 %. 101 Verbesserungsvorschläge zielen dabei auf das Thema Umweltschutz und 39 Ideen verbesserten die Energieeffizienz von Currenta. Der Chempark-Betreiber belohnte die Kreativität der Mitarbeiter mit einer Gesamtprämiensumme von rund 630.000 Euro. Die höchste Einzelprämie lag bei rund 19.000 Euro.

Die Idee mit dem höchsten Gesamtnutzen spart rund 69.061 Euro jährlich. Es sind aber nicht nur die „großen“ Ideen, von denen ein Unternehmen profitiert. Gerade die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5.000 Euro tragen zu Fortschritt und Effizienz bei. Diese 1.368 realisierten „kleinen“ Ideen machen rund 98 % aus und sparen knapp 890.000 Euro im ersten Jahr der Realisierung. Gemeinsam mit dem wirtschaftlichen Nutzen der „großen“ Ideen liegen die Gesamteinsparungen im ersten Jahr bei rund 1,3 Millionen Euro.

Quelle und Foto: Currenta, legen bei der Absicherung von Baustellen nun selbst Hand an: Mit der Idee von Michael Kazuch (r.), Daniel Opitz (l.) und weiteren Kollegen spart der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta jährlich rund 8.600 Euro.

 

 

 




Stadtwerke als Motor der Entwicklung

Die Stadtwerke Düsseldorf sind und bleiben Motor der Entwicklung der Düsseldorfer Infrastrukturen. Wie wichtig leistungsfähige und zukunftsgerichtete Infrastrukturen sind, zeigt sich gerade in der aktuellen Corona-Krise: Die sichere Versorgung einer ganzen Stadt mit Energie und Trinkwasser sowie eine verlässliche Entsorgung sind das oberste Ziel von mehr als 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Stadtwerke Düsseldorf-Konzern, die in diesen Zeiten ihre Arbeit mit großen Engagement und Verantwortungsbewusstsein nachgehen.

Diese Leistungsfähigkeit soll erhalten und sogar noch ausgebaut werden. Möglich machen das die soliden Ergebnisse der letzten Jahre – so auch im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019: Hier erreichte der Umsatz 1,92 Milliarden Euro (2018: 1,97 Milliarden), der Jahresüberschuss lag mit 70,2 Millionen Euro auf einem guten Niveau. Dieses Ergebnis liegt zwar um 6,6 Millionen Euro niedriger als im Vorjahr, in dem außerordentliche Gewinneffekte zu Buche geschlagen sind, aber deutlich über Plan. „Wir hatten operativ ein solides Jahr. Wir konnten unsere gesteckten Ziele erreichen und setzen damit unsere positive Entwicklung fort“, bilanzierte Finanz-Vorstand Hans-Günther Meier. Und er ergänzte: „Die gute Ertragslage und die gesunde Gesamtverfassung des Unternehmens schaffen die Voraussetzungen für verstärkte Investitionen in die Düsseldorfer Infrastrukturen.“

Im Mittelpunkt stehen dabei Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Lebensqualität sowie für die Erreichung der Klimaschutzziele im wachsenden Wirtschaftsstandort Düsseldorf. Dafür planen die Stadtwerke, die bereits hohen Investitionen von 90 Millionen Euro im Jahr 2019 weiter zu erhöhen. Konkret geht es um Investitionen in Ausbau, Erneuerung und Digitalisierung der Netze, wobei insbesondere der Ausbau des Fernwärmenetzes mit Blick auf den Klima- und Umweltschutz von besonderer Bedeutung ist. Zudem soll das Angebot an intelligenten Produkten und Infrastrukturen für die Kundinnen und Kunden weiter ausgebaut und in nachhaltige Erzeugungsanlagen für Strom und Wärme investiert werden.

Ein Schwerpunktthema dabei ist die urbane Mobilität: Hier geht es insbesondere darum, weitere ganzheitliche Mobilitätsangebote für Bürgerinnen und Bürger sowie für Pendler zu etablieren – wie zum Beispiel Ridepooling- und Sharing-Angebote wie eddy und CleverShuttle sowie digitale Plattformen, die unterschiedliche Angebote vernetzen. Dazu kommen Investitionen in Mobili-täts-Infrastruktur wie etwa (Schnell-)Ladesäulen und Sensorik. Die Planung und Umsetzung er-folgt überwiegend in Kooperationen – etwa mit der Landeshauptstadt Düsseldorf oder dem Unternehmensverbund Düsselschmiede, zu dem die Messe, der Flughafen, die Rheinische Post Mediengruppe und die Stadtsparkasse Düsseldorf gehören.

Ein weiteres Investitionsfeld ist der Bereich Immobilien/Quartiersentwicklung. Ein besonderes Beispiel ist dabei das Projekt „Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt“. Dabei erfolgt die Weiterentwicklung der urbanen Infrastrukturen wie in einem Reallabor: Produkte und Prozesse, die dort erfolgreich sind, können auf die ganze Stadt ausgerollt werden.

Über Investitionen in Technik und Bautätigkeiten hinaus spielen Investitionen in aktuelle und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine wichtige strategische Rolle. Neue Qualifikationen ins Unternehmen holen und den demographischen Wandel gestalten – das sind die wesentlichen Ziele bei der systematischen Suche nach neuen Fachkräften und der zielgerichteten Weiterqualifikation der bestehenden Belegschaft. Dementsprechend haben die Stadtwerke Düsseldorf im vorigen Jahr 166 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt.

Diese Expertise bildet die Basis für den wirtschaftlichen Erfolg, heute und in Zukunft: „Wir wollen unsere Marktposition ausbauen und unsere Ertragsstärke weiter verbessern“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Dr. Udo Brockmeier. „Für das Jahr 2030 haben wir uns ein weiteres erhebliches Ergebniswachstum vorgenommen.“ Hintergrund: Mit Blick auf die langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens haben die Stadtwerke Düsseldorf ein strategisches Zielbild entwickelt, das die Ausrichtung des Unternehmens für die kommende Dekade bis in das Jahr 2030 skizziert. In diesem Zielbild wird deutlich, dass sich die Produkte und Dienstleistungen der Stadtwerke weiter verändern werden. Das gilt auch für die Zusammenarbeit mit Akteuren, innerhalb und außerhalb der Energiebranche. Bereits in den vergangenen Jahren haben die Stadtwerke zunehmend auf Kooperationen gesetzt – diesen Pfad werden sie auch in Zukunft beschreiten.

„Denn in einem zunehmend kleinteiligen und vernetzten Markt sind Kooperationsprojekte ein Schlüssel zum Erfolg“, so Dr. Udo Brockmeier. Im Zuge der fortschreitenden Sektorenkopplung – also dem Zusammenwachsen der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität – sei es wichtig, die Expertise aus verschiedenen Bereichen und Branchen zu bündeln: „In diesem Sinne entwickeln wir unsere klimafreundliche Energieinfrastruktur weiter. Hierzu haben wir beispielsweise ein Projekt angestoßen, bei dem wir aus dem Strom unserer Müllverbrennungsanlage grünen Wasserstoff erzeugen möchten. Durch seine Verwendung im Verkehrssektor trägt Wasserstoff dazu bei, Emissionen zu senken. Geeignete Einsatzfälle sind Busse sowie Nutz- und Sonderfahrzeuge. Wasserstoff ist eine ideale Ergänzung zu batterieelektrischen Antrieben. Mit diesem Projekt stärken die Stadtwerke Düsseldorf ihren Anspruch, Infrastrukturen für emissionsfreie Mobilität zu etablieren und damit die Voraussetzung für eine Mobilitätswende zu schaffen.“

Aber auch darüber hinaus spielt die Müllverbrennungsanlage eine wichtige Rolle bei der Weiterentwicklung zukunftsgerichteter Infrastrukturen: Nach mehr als 50 Betriebsjahren, in denen die MVA über die Instandhaltung hinaus auch modernisiert wurde, entwickeln die Stadtwerke Düsseldorf zurzeit ein Konzept, den Standort in Flingern zu einem Ressourcen-Center weiter zu entwickeln und hierfür unter anderem auch die Müllverbrennungsanlage neu zu bauen. Die nächsten Schritte werden der Entscheidungsfindung dienen. Dazu sollen die technische Planung sowie die Genehmigungsplanung für einen Rückbau der alten und einen Neubau der Müllverbrennungsanlage starten. In einem weiteren Schritt soll es um das mögliche Gesicht des Standortes gehen. In diesem Zusammenhang wurden vor kurzem die ersten Vorbereitungen für einen Gestaltungswettbewerb in die Wege geleitet.

Eine ebenso große Bedeutung wie der Entwicklung neuer Produkte kommt der Optimierung und Sicherung des Bestandgeschäfts zu. Dabei bildet vor allem die große Leistungsfähigkeit der Stadtwerke die Basis des Erfolges. Und die wurde dem Unternehmen im Frühjahr 2020 erneut vom Hamburger Marktforschungsinstitut Statista attestiert: Im Auftrag von Focus Money wurde ein bundesweites Ranking der Stromversorger aufgelegt. Mehr als 10.000 Menschen waren befragt worden. Neben einer Bewertung durch die Kunden und deren Weiterempfehlungsbereitschaft wurden in einem detaillierten Website- und Servicetest alle Versorger im On- und Offline-Bereich bewertet sowie hinsichtlich ihrer Angebotsmerkmale (Tarifofferten, Energieberatung, E-Commerce-Angebote usw.) unter die Lupe genommen. Sieger in Nordrhein-Westfalen sind die Stadtwerke Düsseldorf – und zwar auf Basis sämtlicher Kundenbewertungen in NRW. Vertriebsvorstand Manfred Abrahams: „Das belegt erneut, dass die Kundinnen und Kunden bei uns gute Produkte und besten Service zu einem fairen Preis erhalten.“

Das große Kunden-Vertrauen spiegelt sich auch in den Verkaufszahlen 2019. Sowohl beim Strom- als auch beim Erdgas- und Fernwärme-Verkauf konnten die Erlöse im Endkundengeschäft gesteigert werden. Unter dem Strich stiegen entsprechend auch die Gesamtverkaufsmengen bei Erdgas und Fernwärme. Allein beim Stromverkauf gab es ein Minus, das im Wesentlichen aus geringeren Handelsmengen resultiert.

Unklar ist indes, wie stark sich die aktuelle Corona-Krise auf das laufende Geschäftsjahr auswirken wird. Finanz-Vorstand Hans-Günther Meier: „Zurzeit scheint es so, dass die Energiebranche nicht so hart getroffen wird wie andere Branchen. Dennoch haben unsere Kunden zum Teil erhebliche Einschränkungen und Probleme durch die Pandemie. Wir begleiten unsere Kunden und Partner hierbei und suchen nach gemeinsamen Lösungen. Dies wird zu finanziellen Belastungen auch für die Stadtwerke führen, eine genauere Prognose ist derzeit nicht möglich.“

Mehr Infos gibt es in der digitalen Version des Stadtwerke-Geschäftsberichtes 2019 hier

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




Robert Erni wird Finanzvorstand von DACHSER

Mit Robert Erni hat DACHSER einen erfahrenen Logistik-CFO zum Nachfolger von Burkhard Eling bestellt. Erni startet am 1. September 2020 als Deputy Director seine Einarbeitungszeit bei Dachser.

Der 54-jährige Schweizer zeichnete zuletzt als CFO für die Finanzen des börsennotierten Logistikdienstleisters Panalpina verantwortlich und begleitete in dieser Funktion auch die Fusion mit dem dänischen Logistikkonzern DSV. In seiner Zeit bei Panalpina schloss er neben zwei maßgeblichen SAP-Einführungen und den damit verbundenen organisatorischen Änderungen verschiedene Akquisitionsprojekte erfolgreich ab und unterstützte damit die globale Wachstumsstrategie des Unternehmens. Begonnen hatte Erni seine Karriere beim Logistikkonzern Kühne+Nagel, wo er nach Auslandsstationen in Hongkong, Indien, Argentinien und den USA zuletzt das weltweite Controlling am Hauptsitz des Logistikunternehmens verantwortete.

“Robert Erni ist ein äußerst erfahrener CFO mit mehr als 30 Berufsjahren in der Logistikbranche. Wir freuen uns, ihn als Teil unseres neuen Vorstandsteams an Bord zu haben und mit ihm gemeinsam die zukünftigen Herausforderungen wert- und wachstumsorientiert zu adressieren“, so Burkhard Eling, CFO von DACHSER

„Im Familienunternehmen DACHSER muss der Finanzvorstand weit mehr beherrschen als die Geschäftszahlen: Er steht im intensiven Austausch mit den Gesellschaftern, er gestaltet den Strategieprozess und damit auch das operative Geschäft wesentlich mit“, erklärt Bernhard Simon, CEO von DACHSER, der 2021 an die Spitze des Verwaltungsrats des Unternehmens treten wird. „Mit Robert Erni haben wir einen CFO gefunden, der diese Rolle ab dem 1.1.2021 voll ausfüllen kann.“

Quelle und Foto: Dachser

 

 




Staake im Hupac-Verwaltungsrat

Mit dem Beschluss ihres Parlaments, die Förderung des Kombinierten Verkehrs durch die Alpen bis 2030 zu verlängern und die Beträge gegenüber dem Antrag der Regierung deutlich zu erhöhen, setzt die Schweiz ein klares Signal zugunsten der Verkehrsverlagerung. Der EU-Mobilitätspakt wird hingegen den internationalen Kombinierten Verkehr in Europa schwächen. In der aktuellen Corona-Krise begrüsst Hupac die Massnahmen, die das Bundesamt für Verkehr zur Aufrechterhaltung der intermodalen Verkehrsnetze plant. Trotz COVID-19 schaut das Unternehmen nach vorne: Neu in den Verwaltungsrat wurden Erich Staake und Beni Kunz gewählt, während Michail Stahlhut zum CEO der Hupac Gruppe ernannt wurde.

Die Generalversammlung der Hupac AG fand wegen der COVID-19 Beschränkungen erstmals ohne Präsenz der Aktionäre statt. Über einen Stimmrechtsvertreter genehmigten die Aktionäre eine zufriedenstellende Jahresrechnung 2019. Daneben stärkten sie den Verwaltungsrat mit der Wahl von zwei neuen Mitgliedern. Erich Staake (66), Vorstandsvorsitzender der duisport AG, hat den Standort Duisburg zu einer bedeutenden Plattform für trimodale Logistik in Europa und zu einem wichtigen Hub für Seidenstrassen-Verkehre entwickelt. Seine langjährige, grosse Erfahrung im intermodalen Verkehr – insbesondere über den Landweg von und nach China – werden Hupac in diesem wachsenden Markt neue Impulse geben.

Neu in den Verwaltungsrat der Hupac gewählt wurde auch Beni Kunz (62). Nach 16 Jahren erfolgreicher Führung der Gruppe übergibt er die operative Leitung in jüngere Hände. In seiner neuen Funktion als Executive Board Member wird er Hupac bei strategischen Projekten unterstützen und somit auch die nächsten Jahre massgeblich zur Entwicklung des Unternehmens beitragen.

Ebenso am 12. Juni 2020 ernannte der Verwaltungsrat Michail Stahlhut (52) zum neuen CEO der Hupac Gruppe. Nach seiner zweijährigen Einführungszeit als CEO der Tochtergesellschaft Hupac Intermodal, die die kontinentalen Verkehre der Hupac-Gruppe betreibt, ist er bestens mit dem Geschäft vertraut. „Mit diesem Stabwechsel setzen wir einen wichtigen Schritt für die Zukunft unseres über 50-jährigen Unternehmens“, unterstreicht Verwaltungsratspräsident Hans-Jörg Bertschi.

Die Verlängerung und Aufstockung der Fördermittel schafft eine wichtige Grundlage für die Weiterführung der Verkehrsverlagerung im Alpentransit. Die Betriebsbeiträge an die Operateure des Kombinierten Verkehrs durch die Schweiz sollten ursprünglich per Ende 2023 eingestellt werden. Da jedoch der Ausbau der nördlichen Zulaufstrecken zu den Basistunneln um mindestens ein Jahrzehnt verspätet ist, kann der Kombinierte Verkehr auf dieser Achse die Produktivität, welche für ein kostendeckendes, wettbewerbsfähiges Angebot notwendig ist, noch nicht entfalten.

Anfang Juni hat das Schweizer Parlament entschieden, die Fördermittel bis 2030 weiterzuführen und diese um CHF 385 Millionen aufzustocken. Das ist deutlich mehr als die von der Regierung beantragten CHF 90 Millionen bis 2026. Gegenüber dem heutigen Förderniveau bedeutet das jedoch eine Halbierung der Förderung. Diese Entwicklung wird allen Beteiligten in der KV-Kette weitere Produktivitätssteigerungen abverlangen.

Damit hat das Parlament eine deutlich verlagerungsfreundlichere Lösung verabschiedet als ursprünglich vom Bundesrat vorgesehen. „Ein wichtiges Signal für den Markt“, erläutert Hans-Jörg Bertschi. „Die Schweiz steht konsequent für die Verkehrsverlagerung ein. Das gibt den beteiligten Unternehmen die Sicherheit, dass sich Investitionen in den umweltfreundlichen Kombinierten Verkehr weiterhin lohnen werden.“

Zu den zentralen Rahmenbedingungen des Kombinierten Verkehrs gehört auch die faire Regelung des Vor- und Nachlaufs auf der Strasse. Seit 1975 ist der internationale Kombinierte Verkehr in der EU mit dem internationalen Strassengüterverkehr gleichgestellt, indem in beiden Fällen nationale Strassen-Kabotage-Regeln nicht anwendbar sind. Mit dem Mobilitätspaket-Kompromiss, das Anfang Juli vom EU-Parlament verabschiedet werden soll, wird der Kombinierte Verkehr gegenüber dem internationalen Strassentransport benachteiligt.

Das Mobilitätspaket wird es Mitgliedsstaaten erlauben, in Zukunft auf den nationalen Vor- und Nachlauf zum Kombinierten Verkehr Kabotage-Regeln anzuwenden. „Das wird den Kombinierten Verkehr in Europa deutlich schwächen und kann den Green Deal gefährden. Die Befreiung des Vor- und Nachlaufs von den Kabotage-Regeln soll verbindlich bleiben, damit eine Benachteiligung des Kombinierten Verkehrs gegenüber der Strasse verhindert werden kann. Wir hoffen, dass die EU-Kommission hier zugunsten des Klima- und Umweltschutzes noch Änderungen vornehmen wird», kommentiert Bertschi.

Als Folge der Corona-Krise erwartet Hupac für das laufende Jahr einen starken Volumeneinbruch. Nach einem positiven ersten Quartal brach die Verkehrsnachfrage im April ein – dies als Folge des europaweiten Lockdowns und der speziellen Situation Italiens, wo sogar die Industrie während drei Wochen stillgelegt wurde. Obwohl sich gegenwärtig eine Erholung abzeichnet, werden die Verkehrsverluste der Hupac bis Ende Jahr gravierend sein.

Hupac ist gut aufgestellt für die Corona-Krise. Die eingeleiteten Sicherheitsmassnahmen in den Terminals und die Umstellung auf Homeoffice haben es dem Unternehmen ermöglicht, die operative Tätigkeit in der Krise bruchlos weiterzuführen. Daneben sind die starke Finanzlage und die getroffenen zusätzlichen Massnahmen zur Erhöhung der Liquidität der Hupac Gruppe entscheidende Voraussetzungen für ein erfolgreiches, krisenresistentes Logistikangebot.

Trotz dieser Vorkehrungen hat der pandemiebedingte Verkehrseinbruch gerade im Italien-Verkehr erhebliche Auswirkungen auf das Netzwerk der Hupac und der anderen Operateure. Durch die geringere Nachfrage sinkt die Auslastung der Züge, und Abfahrten müssen gestrichen werden. Der Ausfall für Operateure im Kombinierten Verkehr durch die Schweiz wird die Handlungsfähigkeit der Akteure in Zukunft deutlich beeinträchtigen.

Die entstehenden Defizite können die Akteure des Kombinieren Verkehrs kaum aus eigener Kraft stemmen, sagt Hans-Jörg Bertschi: „Ohne entsprechende Gegenmassnahmen riskieren wir, dass die Verkehrsverlagerung um Jahre zurückgeworfen wird“. Hupac begrüsst daher die Initiative der Schweizer Parlaments, einen Teil der COVID-19-verursachten Verluste im öffentlichen Verkehr zu kompensieren, damit das Angebot für die Nach-Krisenzeit erhalten wird. „Die Verlagerungspolitik der Schweiz mit NEAT und 4-Meter-Korridor ist ein Generationenprojekt“, so Bertschi. „Die angedachten Massnahmen tragen dazu bei, dass die Unternehmen des Kombinierten Verkehrs ihr Angebot in der Krise aufrechterhalten und somit auch künftig die Verkehrsverlagerung im Alpentransit realisieren können.“

Massnahmen zur Unterstützung des umweltfreundlichen Schienengüterverkehrs wurden auch von Italien, Deutschland und Österreich ergriffen. „In einigen Fällen ist das leider nur ein Tropfen auf den heissen Stein“, warnt Michail Stahlhut, CEO der Hupac. „Ohne teilweise Kompensationen sind die Operateure des Kombinierten Verkehrs gezwungen, ihr Angebot zu reduzieren, was eine gefährliche Abwärtsspirale in der Verkehrsverlagerung auslösen würde.“

In einer Langfristbetrachtung dagegen hat der Kombinierte Verkehr beste Karten, um zum Erfolg des europäischen Green Deals beizutragen. Allein im Netzwerk der Hupac Gruppe wurden 2019 – bei einem Transportvolumen von über einer Million Strassensendungen – rund 1,5 Millionen Tonnen CO2 im Vergleich zum reinen Strassentransport eingespart.

Zentrale Voraussetzung für den Erfolg des Kombinierten Verkehrs ist der Ausbau der Bahninfrastruktur auf Zuglänge 750 Meter und Profil P400. Wie wichtig eine grosszügige Dimensionierung des Bahnkapazität ist, hat sich in der Corona-Krise gezeigt: „Während der krisenbedingten Ausdünnung des Personenverkehrs konnten unsere Züge endlich wieder mit guten Pünktlichkeitswerten verkehren“, so Stahlhut.

Hupac ist der führende Netzwerkbetreiber im intermodalen Verkehr Europas. Das Angebot umfasst 150 Züge täglich mit Verbindungen zwischen den grossen europäischen Wirtschaftsräumen und bis nach Russland und Fernost. Die Hupac AG wurde 1967 in Chiasso/Schweiz gegründet. Die Hupac Gruppe besteht aus 22 Unternehmen mit Standorten in der Schweiz, in Italien, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Polen, Russland und China. Das Unternehmen beschäftigt 540 Mitarbeitende auf Vollzeitbasis, verfügt über 7.300 Wagenmodule und betreibt effiziente Terminals an wichtigen europäischen Standorten.

Der Geschäftsbericht 2019 der Hupac Gruppe ist online hier abrufbar

 Quelle: Hupac, 

 

 

 

 




Frank Hyldmar neuer Geschäftsführer bei Currenta

Frank Hyldmar (58) wird zum 1. Juli neuer Geschäftsführer beim Chemieparkmanager und -betreiber Currenta. Zum 1. Januar 2021 soll er die Nachfolge des Vorsitzenden, Günter Hilken (65) antreten, der zum gleichen Zeitpunkt in den Aufsichtsrat wechselt. Hilken, der seit August 2011 das Unternehmen lenkt, hatte seinen bis Ende Mai 2020 laufenden Vertrag um sieben Monate bis zum Jahresende verlängert. Gemeinsam mit seinem Geschäftsführungskollegen Pieter Wasmuth (53), der als CFO und Arbeitsdirektor fungiert, hat er die Weichen gestellt, unter neuer Eigentümerschaft die erfolgreiche Entwicklung der Unternehmensgruppe nachhaltig fortzusetzen.

Hyldmar ist ein erfahrener Manager und war zuletzt fünf Jahre als Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) des Energiedienstleisters und Serviceanbieters Techem GmbH tätig. Hilko Schomerus, Deutschlandchef des Eigentümers Macquarie Infrastructure Real Assets (MIRA) sowie Aufsichtsratsvorsitzender der Currenta-Gruppe betonte: „Wir kennen Frank Hyldmar aus unserer gemeinsamen Zeit bei Techem und schätzen seine große Erfahrung im Energie- und Servicesektor. Er steht für Kundenausrichtung und hat umfassende Transformations- und Digitalisierungsprojekte geleitet.“

„Die neue Herausforderung bei Currenta reizt mich. Ich freue mich, mit einem professionellen Team die Position von Currenta als einer der größten Standortbetreiber in Europa auszubauen, die Kunden mit ihren Produktionen zu unterstützen und den Erfolgskurs weiter fortzuführen,“ so Frank Hyldmar.

Als CEO der Techem GmbH war Frank Hyldmar seit 2015 für die digitale Transformation des Unternehmens verantwortlich. Zuvor war der gebürtige Däne als CEO bei der Elster Group GmbH, einem Hersteller von Messtechnik und anderen Lösungen für die Gas-, Elektrizitäts- und Wasseraufbereitungsindustrie in Verantwortung. In dieser Zeit war Frank Hyldmar auch Präsident der Europäischen Smart Meter Industry Gruppe (ESMIG) und gehörte der Arbeitsgruppe Smart Grid in der Europa Kommission Energie an. Davor war er in mehreren Managementfunktionen bei Deutsche Post World Net (DHL) tätig, zuletzt als Geschäftsführer für den globalen Marketing- & Vertriebsbereich. Eine weitere Station zuvor war die Geschäftsführung der Velux GmbH in Hamburg. Frank Hyldmar hat Volkswirtschaft in Kopenhagen und New York studiert.

Quelle und Foto: Currenta GmbH & Co. OHG




Corona-Krise: Motor für Verbesserungsvorschläge

Die beiden Kraftwerke im Chempark Krefeld-Uerdingen liefern den umliegenden Betrieben wichtige Energien wie zum Beispiel Dampf, Druckluft oder natürlich Strom– auch in Zeiten von Corona.

Betriebsleiter Ulrich Lohmann und sein Team sorgen für den reibungslosen Ablauf aller Prozesse – und unterstützen die Chempark-Kunden damit bei ihrer Produktion: Die Energie aus den Kraftwerken hält alles am Laufen. Die Corona-Pandemie stellt die gesamte Mannschaft dabei vor große Herausforderungen. Doch das Gesamtergebnis stimmt: „Die Produktion läuft ganz normal“, bringt Lohmann es auf den Punkt.

Das Team in den Kraftwerken produziert rund 350 – 450 Tonnen Dampf pro Stunde. Das erfordert viele intensive Absprachen der einzelnen Gewerke untereinander und häufig schnelle Reaktionen, um zum Beispiel bei Bedarf einen Ersatzkessel hochzufahren. In der aktuellen Ausnahmesituation gilt es, alle persönlichen Absprachen durch telefonische zu ersetzen. Das benötigt mehr Zeit. Auch in der Messwarte arbeiten die Mitarbeiter anders als sonst und zwar mit zwei Meter Abstand.

Ausnahmesituation als Motor für Verbesserungen
Die Stimmung beim Arbeiten in den Kraftwerken ist durchaus etwas angespannt. Doch obwohl es gilt, Abstand zu halten, wachsen die Mitarbeiter in dieser herausfordernden Situation – im übertragenen Sinne – enger zusammen: Sie entwickeln fortlaufend Ideen für Verbesserungen in den Prozessen. So kamen viele konstruktive Vorschläge, wie man sich bei der Arbeit gut aus dem Weg gehen kann, von den Mitarbeitern selbst. Die Erlaubnis-scheine für gefährliche Arbeiten beispielsweise werden jetzt auf einem Tisch vor der Messwarte gestapelt – dort können sie jederzeit abgeholt werden, ohne persönlichen Kontakt. Die Absprachen über die Arbeiten werden dann telefonisch getroffen. „Die Krise erweist sich förmlich als Motor für Verbesserungsvorschläge – und es steht jetzt schon fest, dass wir manches dauerhaft beibehalten werden“, sagt Lohmann.

Seine Aufgabe sieht er jetzt besonders darin, genau hinzuhören und die Ideen auch umzusetzen. Dafür hat er den heißen Draht zu seinem Team in regelmäßigen Telefonkonferenzen mit der Früh- und der Spätschicht. „Wir müssen das Arbeiten für die Mitarbeiter hier jetzt so angenehm und risikoarm wie möglich gestalten“ betont er. Wichtig ist für ihn auch, die persönlichen Ressourcen der Kollegen im Blick zu behalten. Schichtarbeit ist anstrengend – und die Ausnahmesituation zusätzlich fordernd. Da ist es für ihn doppelt wichtig, dass jeder ausreichend Erholungsphasen zwischen den Schichten hat und genug Schlaf bekommt.

Lohmann selber arbeitet mal im Chempark und mal mobil von zu Hause aus. Dabei wechselt er sich mit seinem Betriebsassistenten ab, so dass immer einer von ihnen vor Ort im Kraftwerk ist. Auch die beiden Betriebsmeister, die sonst in einem Büro sitzen, arbeiten nach diesem Modell. Von zu Hause aus arbeiten außerdem alle technischen Sachbearbeiter. Und so können die Schichten komplett vom Rest des Teams isoliert tätig sein – und sind dadurch noch besser geschützt. „Dass alles so gut läuft, kommt durch das unglaubliche Engagement des Teams zustande“, betont Lohmann. „Ich finde, die Mannschaft hat ein großes Dankeschön verdient.“

Quelle und Foto: Currenta GmbH & Co. OHG




RheinWerke elektrifizieren vier weitere Steiger

Die Elektrifizierung der Düsseldorfer Steiger für Hotel- und Flusskreuzfahrtschiffe schreitet weiter voran: Jetzt kommen die nächsten vier Anleger dran. Die RheinWerke GmbH, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf und der RheinEnergie mit Sitz in Köln, hat jetzt entsprechende Verträge abschließen können.

Es handelt sich dabei um drei Steiger der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH (KD) südlich der Theodor-Heuss-Brücke sowie um einen weiteren Steiger im Bereich der nördlichen Altstadt, der ebenfalls durch die KD betrieben wird.  Das Besondere: Erstmals haben die RheinWerke die Landstromversorgung inklusive Netzanbindung als Contracting angeboten. Die Verträge haben eine Laufzeit von 20 Jahren.

Die Landstromversorgung steht für Klima- und Umweltschutz: Schiffe können bei längeren Liegezeiten von Land aus mit Strom versorgt werden und müssen ihre Dieselgeneratoren nicht mehr laufen lassen. Durch diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Versorgung lassen sich auch Stickoxid- und Lärmemissionen vermeiden und die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger steigern. Damit ist auch ein weiterer Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt 2035 getan.

„Die Landstromversorgung leistet einen wichtigen Beitrag zur Luftreinhaltung in unserer Stadt“, betont Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf. Er sieht in der Elektrifizierung der Steiger ein großes Potenzial: „Sie ist ein weiterer wichtiger Schritt für die Sektorenkopplung. Auch dieses Beispiel zeigt: Nur durch enge Kopplung des Strom- mit dem Verkehrssektor gelingt es uns, Umwelt- und Klimabelastungen nachhaltig zu verringern.“

Und der Effekt der Elektrifzierung von vier Steigern ist durchaus bemerkenswert: Dadurch können geschätzt jedes Jahr bis zu 1.000 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden (abhängig von der Zahl der Liegetage). Auch der Luftschadstoff Stickstoffdioxid (NO2) ist eine relevante Größe: Laut des aktuellen Luftreinhalteplans für Düsseldorf von 2019 liegt der Anteil des Schiffsverkehrs an den Emissionen zwischen sieben und zwölf Prozent. Die Installalation und Nutzung von Landstromversorgung trägt wirkungsvoll dazu bei, diese Emissionen zu reduzieren.

Thomas Günther, Geschäftsführer der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH, betont in diesem Zusammenhang ausdrücklich die zukunftsweisende Umweltstrategie der KD. „Seit einigen Jahren bereits treiben wir auch in anderen Städten die Verstromung der KD-Landebrücken voran und fühlen uns hier ökologisch verantwortlich. Alle unsere Investitionen in Landebrückeninfrastruktur sind trotz hoher Investitionssummen inzwischen stets gekoppelt an eine gleichzeitige Umrüstung auf Landstromversorgung“, erläutert Günther. Die KD ist damit inzwischen federführend am Rhein und würde sich staatliche Förderprogramme wünschen, um den Ausbau noch schneller im Sinne der Umwelt vorantreiben zu können.

Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke, weist darauf hin, dass bundesweit entlang von Flüssen und Kanälen Steiger elektrifiziert werden. „Mit dem in den RheinWerken gebündelten Know-how decken wir als Anbieter das ganze Spektrum ab, vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung.“ Die Rheinwerke bieten Landstromversorgungen sowohl für Fracht- als auch für Passagierschiffe an. Das Unternehmen bietet seine Dienstleistungen in diesem Bereich auch überregional an. Durch mehrjährige Erfahrung sind die RheinWerke ein idealer Kooperationspartner in diesem Geschäftsfeld.

Die Umrüstung der vier genannten Steiger soll noch im Jahr 2020 umgesetzt werden. Die RheinWerke übernehmen dabei die technischen Ausrüstung der Steiger. Die Netzgesellschaft Düsseldorf mbH, eine Tochter der Stadtwerke Düsseldorf AG, ist für die landseitige Anbindung ans Stromnetz zuständig – auch die Kosten für diese Leistungen werden über das Contracting abgedeckt.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




Krise beschleunigt Neuorientierung

Die maritimen Zulieferer in Deutschland sind zufrieden mit dem Geschäftsjahr 2019 und erwarten, trotz aller kurzfristigen Unwägbarkeiten, gute Geschäftsentwicklungen in der weiteren Zukunft. „Aufgrund der guten Auftragslage haben wir im vergangenen Jahr unsere Belegschaft verstärkt. Wir sind insgesamt in der Branche gut aufgestellt“, sagt Martin Johannsmann, Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Vorsitzender der Geschäftsführung der SKF GmbH.

„In der Corona-Krise hat sich das ausgezahlt. Wir haben sehr schnell gelernt, mit der Pandemie umzugehen“, ergänzt er. Die Produktion in der Branche ist fast ohne Unterbrechungen weitergelaufen, trotz zeitweiliger Engpässe bei den Lieferanten. Die Aufträge konnten abgearbeitet werden und inzwischen funktioniert auch wieder die internationale Logistik.

Probleme melden die Unternehmen bei den derzeit geltenden internationalen Reisebeschränkungen, denn Service-Mitarbeiter können nicht vor Ort bei den Kunden sein. „Aber auch hier bieten sich teilweise neue Lösungsansätze. Wer frühzeitig in die digitalen Möglichkeiten des Teleservice investiert hat, ist jetzt im Vorteil“, sagt Johannsmann. „Sorgen macht uns aktuell eine zunehmende Kaufzurückhaltung der Kunden. Wir können hier aber keine verlässlichen Voraussagen machen und müssen weiter auf Sicht fahren. Die zügig eingeleiteten Maßnahmen der Bundesregierung wie degressive Abschreibung, Verlustrücktrag und die Ausweitung der steuerlichen Forschungsförderung sind wichtige Schritte, um diese Zeit gut zu überstehen und am Weltmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben.“

Die deutsche Schiffbau- und Offshore-Zulieferindustrie mit ihren 64.500 hochqualifizierten Beschäftigten (plus 3 Prozent im Vergleich zu 2018) hat 2019 den Umsatz auf 11,1 Milliarden Euro (plus 3,9 Prozent) gesteigert. Die Bestellungen legten im gleichen Zeitraum um 3,4 Prozent zu. Nach Abarbeitung dieses Auftragspolsters sind die weiteren Aussichten für 2020 nur schwer abschätzbar. Rund 40 Prozent der Unternehmen erwarten einen rückläufigen Auftragseingang im Inland, für das Auslandsgeschäft erwarten dies derzeit 25 Prozent der Unternehmen.

„Auf längere Sicht erwarten wir die zügige technische Modernisierung der weltweit oft veralteten Flotte in Hinblick auf Effizienz und Umweltschutz, denn nur so sind die gesetzten Klimaziele zu erreichen“, sagt Klaus Deleroi, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der VDMA Marine Equipment and Systems und Geschäftsführer der REINTJES GmbH. Insgesamt liefern die deutschen Schiffbau- und Offshore-Zulieferer ihre Komponenten und Systeme auf fast alle zu bauenden Schiffstypen. Natürlich gibt es Unternehmen, die sich auf bestimmte Schiffstypen spezialisiert haben und jetzt zum Teil sehr deutliche Auftragsrückgänge verkraften müssen. Hier gilt es, Neu- und Weiterentwicklungen für andere Kundenkreise interessant zu machen und sich möglichst breiter aufzustellen.

Technologietreiber sind dabei neben den Kreuzfahrtschiffen und Yachten gerade auch die Fähren, die Gas-Tanker, Arbeitsschiffe und Schiffe für die Marinen, die weltweit gebaut und nachgefragt werden. „Auf allen Schiffstypen wollen wir unsere High-Tech-Produkte und – Systeme über die gesamte Lebenszeit technisch betreuen und für einen ökologisch und ökonomisch optimalen Betrieb sorgen können. In der derzeitigen Situation wird immer deutlicher, dass vor allem die Digitalisierung ein wichtiger Treiber der maritimen Wirtschaft ist“, erläutert Deleroi. „Genauso wichtig ist aber auch insgesamt eine gesunde und wettbewerbsfähige europäische und deutsche maritime Industrie, um im Weltmarkt erfolgreich zu bleiben. In der derzeitigen Situation helfen deshalb die angekündigten Zukunftsunterstützungen der Bundesregierung, wie zum Beispiel das vorgezogene Flottenerneuerungsprogramm, das hoffentlich den deutschen Werften und der Zulieferindustrie zu Gute kommen wird“, sagt Deleroi.

Gleichzeitig gilt es für die Branche, genügend geeignete Nachwuchskräfte für die weitere Digitalisierung von Produkten und Prozessen durch attraktive Arbeitsbedingungen und interessante Tätigkeitsfelder zu gewinnen. Zukunftsthemen, wie zum Beispiel die Standardisierungen offener Schnittstellen nach dem Universal Machine Technology Interface (UMATI), sind ein wichtiger Baustein für die Entwicklung eigener neuer Produkte und Services. Nur wer die übergreifenden digitalen Systementwicklungen kennt und umsetzt, kann am Markt bestehen. Die gemeinsamen Anstrengungen der deutschen maritimen Industrie bei der Erstellung des VDMA Einheitsblatts zu MTP (Module Type Package) geben der Branche hierbei einen internationalen Wettbewerbsvorsprung.

Über 90 Prozent der Transporte werden weiterhin weltweit auf dem Seeweg durchgeführt. Klimaneutrale Antriebe in neuen Schiffen oder als Nachrüstung sind ein sehr großer Hebel zu Erreichung der weltweiten Klimaziele. Grüner Wasserstoff und daraus folgende Power2X-Energieträger sind die Lösung, insbesondere auch für den interkontinentalen Warenverkehr. Ein Ziel der jetzt von der Bundesregierung vorgestellten Nationalen Wasserstoffstrategie ist es, konventionelle Energieträger mit Hilfe erneuerbarer Energien zu dekarbonisieren. Die heimische Offshore-Windindustrie ist hier gefordert, genügend grünen Strom zu erzeugen. Gleichzeitig sieht der VDMA große Chancen in außenwirtschaftlichen Partnerschaften mit  Ländern, die dank ihrer geographischen Lage Wasserstoff effizient produzieren können. Dort sollen große Produktionsanlagen „made in Germany“ entstehen, von deren Betrieb beide Partner gleichermaßen profitieren können.

„Die derzeitige Situation in der Wirtschaft insgesamt und in unserer Branche speziell ist angespannt, da wir wenig verlässliche Zukunftsindikatoren haben. Wir sind überzeugt, nach der Corona-Krise mit unseren Innovationen in der Digitalisierung zusammen mit der Umsetzung der grünen Antriebskonzepte am gesamten weltweiten maritimen Markt erfolgreich zu sein und unseren Beitrag zur klimaneutralen Logistik zu leisten“, fasst Martin Johannsmann zusammen.

  • Beschäftigte: 64.500 Mitarbeiter
  • Umsatz (2019): 11,1 Milliarden Euro (2018: 10,7 Mrd. Euro)
  • Exportquote: 75 Prozent
  • Auftragseingänge gestiegen: Für 2019 im Durchschnitt ein Plus von 3,4 Prozent

Exportmärkte mit unterschiedlichen Entwicklungen: Das europäische Ausland bestätigte seine stabile Rolle als wichtiger Exportmarkt der deutschen Zulieferer (31 Prozent der Exporte). Hintergrund war die im Jahr 2019 gute Auftragslage führender europäischer Schiffbaubetriebe in ihren jeweiligen Spezialsegmenten, aber auch ein großes Liefervolumen europäischer Hersteller untereinander zur Bildung größerer Systeme für den weltweiten Schiffbau. Der gesamte asiatische Raum nahm in diese Zeit knapp 34 Prozent der deutschen Zulieferexporte ab. Bei den wichtigsten asiatischen Ländern konnte China im vergangenen Jahr mit 22,8 Prozent Anteile am Export deutscher Zulieferer gewinnen, wohingegen Korea mit 7 Prozent leicht sank. Das restliche Asien konnte 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 2,4 Prozent auf 4,1 Prozent wieder zulegen. Der Handel mit Nordamerika jedoch sank auf 11,4.

Im ersten Quartal 2020 wurden weltweit 186 Seeschiffe mit 7,0 Mio. BRZ bestellt (I. Quartal 2019: 302 mit 11,1 Mio. BRZ), davon 21 in Südkorea (102), 67 in der VR China (51), 31 in Japan (63) und 21 in der EU-28 (28). Der weltweite Auftragsbestand an Schiffen liegt zum I. Quartal 2019 bei 4.433 (4.706) Einheiten.

Der VDMA vertritt rund 3300 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. Die Industrie steht für Innovation, Exportorientierung, Mittelstand und beschäftigt rund vier Millionen Menschen in Europa, davon mehr als eine Million allein in Deutschland. Die VDMA Marine Equipment and Systems ist die Vertretung der exportstarken maritimen Industrie, die in die weltweiten Märkte der Schifffahrt, des Schiffbaus und der Offshore-Öl- & Gas-Industrie liefert.

Quelle: VDMA AG Marine Equipment and Systems, Foto: © www.mediaserver.hamburg.de / St.Wallocha

 

 

 




Hellmann verlädt im MegaHub Lehrte

 

Ab Mitte Juni nutzt Hellmann Worldwide Logistics als erster Kunde den MegaHub in Lehrte. Die Anlage für den Kombinierten Verkehr (KV) wird von der MegaHub Lehrte Betreibergesellschaft mbH, einer Tochter der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS), betrieben. In der Schnellumschlaganlage werden Ladeeinheiten von Lkw direkt auf Züge umgeladen und anschließend mit verkürzten Transportzeiten an die Zieldestination verbracht.

Die Nutzung des MegaHub Lehrte ermöglicht es dem global tätigen Logistikdienstleister, Routen flexibler zu kombinieren, das intermodale Transportnetz in Deutschland und Europa zu verdichten und so zu einer verbesserten Versorgungssicherheit seiner Kunden beizutragen.

Die neue Umschlaganlage befindet sich nur wenige 100 Meter von der Hellmann-Niederlassung in Lehrte entfernt. Durch verkürzte Wege zwischen Umschlaglager und KV-Terminal können die Abläufe im Vor- und Nachlauf zum Schienentransport optimiert werden. Gleichzeitig erhöht Hellmann seine Kapazitäten, indem Verlade- und Transportzeiten maßgeblich reduziert werden. Durch die Vermeidung von täglich rund 40 Lkw-Touren zwischen dem U-Lager und dem bisher genutzten KV-Terminal in Hannover Linden wird darüber hinaus nicht nur der CO2-Ausstoß maßgeblich reduziert, sondern auch der Verkehr im Stadtgebiet Hannover entlastet.

An dem Eisenbahnknoten in Lehrte laufen Strecken aus Skandinavien, Polen und den Benelux-Ländern zusammen. Die gleichzeitig gute Anbindung an den Straßenverkehr durch die unmittelbare Nähe zur A2 und A7 bietet Hellmann die Möglichkeit, den Kombinierten Verkehr weiter auszubauen und perspektivisch weitere Züge – zum Beispiel zwischen Hamburg und Nürnberg – über den MegaHub Lehrte anzubieten. Die Verlagerung von weiteren Straßentransporten auf die Schiene trägt auch zur Einhaltung des Klimapaketes der Bundesregierung bei, das vorsieht, bis 2030 Transporte vermehrt von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

„Dank der neuen KV-Anlage können wir unsere bisher singulären Zugleistungen zu einem Netzwerk verknüpfen, indem wir angebotene Routen neu kombinieren. Das birgt für uns als Unternehmen erhebliche Wachstumsperspektiven. Gleichzeitig profitieren unsere Kunden davon, dass wir Kapazitäten auf der Schiene erweitern und gleichzeitig unsere Servicequalität erhöhen“, so Dirk Baerbock, Head of Multimodal Solutions Europe, Hellmann Worldwide Logistics.

Hellmann Worldwide Logistics hat sich seit seiner Gründung 1871 zu einem der großen internationalen Logistik-Anbieter entwickelt. Der Hellmann-Konzern hat 2019 mit 10.743 Mitarbeitern einen Umsatz von rund EUR 2.4 Mrd. erzielt. Die Dienstleistungspalette umfasst die klassischen Speditionsleistungen per LKW, Schiene, Luft- und Seefracht, genauso wie ein umfangreiches Angebot für KEP-Dienste, Kontraktlogistik, Branchen- und IT-Lösungen.

Quelle und Foto: Hellmann Worldwide Logistics