startport begrüßt 31 neue Logistik-Startups

Im nun sechsten Jahrgang nimmt die Innovationsplattform startport 31 neue Startups aus dem Bereich Logistik und Supply Chain auf. Beworben hatten sich 97 Startups aus der ganzen Welt. In den kommenden zwölf Monaten unterstützt startport die ausgewählten Startups unter anderem durch Workshops und individuelles Coaching bei der Initiierung von Pilotprojekten und der Vernetzung innerhalb der Logistik-Branche.

Nachdem das Onboarding von Batch #5 digital stattfand konnte der sechste Jahrgang hybrid begrüßt werden: zur Hälfte digital und zur Hälfte vor Ort. „Mit startport wollen wir bewusst am Logistik-Standort Duisburg an den Logistik-Lösungen von morgen tüfteln! So treiben wir die Innovationen direkt in die Logistik-Branche. Durch das Onboarding und auch die zukünftige Zusammenarbeit vor Ort können wir zudem das Netzwerken und den Austausch untereinander wieder verstärken“, so Peter Trapp, startport-Geschäftsführer. Die ausgewählten Startups treiben Logistik-Innovationen in zahlreichen Bereichen, erklärt Jana Honeftidis, startport-Startup-Managerin: „Die 31 Startups beschäftigen sich mit Logistik-Lösungen in den Bereichen Logistics Digitalisation, Sustainability, Asset Management, Supply Chain, Fleet Management, Sustainability, Packaging, Smart City und Terminal Automation. Das Thema Nachhaltigkeit konzentriert sich mittlerweile nicht nur auf einzelne Startups, sondern ist ein wichtiger Bestandteil aller Geschäftsmodelle. Wichtig war uns insgesamt wieder, dass unsere Startups relevante Logistik-Herausforderungen angehen. Um das sicherzustellen, wählen wir die Startups gemeinsam mit Partnern aus.“

Bei startport erwartet die GründerInnen eine enge Betreuung durch Mentoren im Partner-Netzwerk, individuelles Matching für Projekte und potenzielle Kunden, exklusiven Zugang zu logistischen Assets, individuell zugeschnittene und kostenfreie Workshops und attraktive Arbeitsplätze im Co-Working-Space. Hinzu kommen spannende Veranstaltungen und aktives Netzwerken. startport coacht und hilft ebenfalls bei der Akquise potenzieller Investoren. Aus dem sechsten Jahrgang werden dabei 28 Startups im Accelerator-Programm und 3 im Incubator-Programm eng betreut.

startport verfolgt ein offenes Partnermodell und wird inhaltlich und finanziell durch regionale Akteure wie duisport, Duisburg Intermodal Terminal, Bohnen Logistik, der RAG Stiftung, dem Initiativkreis Ruhr, der Borussia Dortmund und den Wirtschaftsbetrieben Duisburg getragen. Sie stehen den Startups als Sparring-Partner und Anwender zur Seite – eine Win-Win Situation, welche Duisburg zu einem innovativen Standort macht.




Kommissionierung zum Anfassen

Am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML ist das »Picking Lab« entstanden, in dem sich verschiedene Kommissioniertechnologien und Warehouse-Management-Systeme (WMS) testen und vergleichen lassen. Davon profitieren Forschung und Industrie gleichermaßen.

Datenbrillen, Pick-by-Voice oder doch die klassische Pickliste mit Scanner? Es gibt viele Möglichkeiten, Kommissioniertätigkeiten durchzuführen. Häufig wissen Unternehmen nicht, welche Technologie sich am besten für ihr Lager eignet. Forscherinnen und Forscher des Fraunhofer IML haben deshalb im Rahmen des »Leistungszentrums Logistik und IT« ein Picking Lab aufgebaut, in dem sich die verschiedenen Varianten testen lassen. Dafür haben sie Fachbodenregale mit verschiedenen Behältern aufgebaut, um realitätsgetreue und standardisierte Testbedingungen zu schaffen.

»In unserem Picking Lab können typische intralogistische Bereiche wie E-Commerce, Kleinteilekommissionierung oder Lastenhandhabung simuliert werden. Wir untersuchen und bewerten die Technologien nach ergonomischen Kriterien und objektiven Leistungskriterien in einem Person-zur-Ware-Kommissioniersetting«, erklärt Dr. Veronika Kretschmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fraunhofer IML.

Im Rahmen des Picking Labs arbeitet das Institut mit verschiedenen Unternehmen zusammen: Zu den Partnern zählen der WMS-Anbieter Logistics Reply GmbH, der WMS- und Pick-by-Voice-Anbieter proLogistik GmbH + Co KG, der ePaper- und Pick-by-Light-Anbieter Crosscan GmbH sowie der Anbieter von Lager- und Betriebseinrichtungen BITO-Lagertechnik Bittmann GmbH, der ein ähnliches Testzentrum errichtet hat.

Das Motto des Picking Labs lautet »Technology, Transfer and Training« und verdeutlicht die drei Ziele, die die Forscherinnen und Forscher damit verfolgen. Sie vergleichen dafür beispielsweise klassische Kommissioniertechnologien wie Picklisten, Scanner und Geräte zur mobilen Datenerfassung (MDE) mit modernen wie Datenbrillen, Voice-Systemen oder der Pick-by-Light-Technik. Auch mechanische Assistenzsysteme wie Exoskelette, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter körperlich entlasten und nicht von der eigentlichen Tätigkeit ablenken sollen, werden herstellerunabhängig im Picking Lab getestet. Die Beteiligten planen, in Zusammenarbeit mit der TU Dortmund ein Bewertungsmodell für die unterschiedlichen Kommissioniertechnologien zu erstellen. Daneben evaluieren sie verschiedene Warehouse-Management-Systeme.

Die Ergebnisse der Studien sollen direkt in die Forschung einfließen. Dafür kooperiert das Fraunhofer IML mit dem Lehrstuhl für Förder- und Lagerwesen der TU Dortmund sowie verschiedenen Forschungsinstituten der Region.

Die Unternehmen profitieren ebenfalls vom Picking Lab und den Forschungsergebnissen: Sie können die Entwicklungen der Forschungspartner oder auch Eigenentwicklungen testen und erhalten so eine Entscheidungsgrundlage für die passende Hard- und Software in ihrem Kommissionierlager. Anhand der Ergebnisse können die Unternehmen die Technologien auch gemeinsam mit dem Fraunhofer IML weiterentwickeln. Zudem können die Firmen im Picking Lab Besuchertage oder Workshops vor Ort durchführen oder ihre Produkte ausstellen, um Neukunden zu gewinnen.

Das Projekt läuft im Rahmen des Leistungszentrums Logistik und IT und soll am Fraunhofer IML verstetigt werden. An einer Teilnahme interessierte Unternehmen können sich per E-Mail an veronika.kretschmer@iml.fraunhofer.de wenden. Eine Beteiligung mit Warengütern ist noch bis zum 15. November 2021 möglich. Weitere Informationen: https://twitter.com/LZ_LogIT/status/1457730379335483400

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




Großes Potential für kombinierten Verkehr

Zahlreiche kleinere und mittlere Transportunternehmen könnten den Kombinierten Verkehr (KV) von Lkw und Bahnen für den Hauptlauf auf geeigneten Transportrelationen nutzen und so Güterverkehre auf die Schiene verlagern. Doch viele dieser Firmen machen davon keinen Gebrauch. Dies zeigt die erste systematische Befragung von Transportunternehmen in Deutschland zu diesem Thema. Die Umfrage führten Allianz pro Schiene und Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. innerhalb des vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Projekts Truck2Train gemeinsam durch.

62 Prozent der befragten kleinen und mittelständischen Anbieter gaben dabei an, Waren auf Strecken von 300 Kilometern und mehr mit dem Lkw zu transportieren. Ab dieser Entfernung kann der umweltfreundliche KV seine wirtschaftlichen Vorteile ausspielen. Ebenfalls 62 Prozent der Befragten erklärten zugleich, dass sie diese Möglichkeit derzeit nicht nutzen. Insgesamt nahmen mehr als 200 Unternehmen an der Befragung teil.  

„Diese Umfrage belegt eindrucksvoll, welch großes Potential der Kombinierte Verkehr für mehr Klimaschutz beim Gütertransport in Deutschland bietet, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dienstag in Berlin. „Die Schiene ist eine Option für viele kleine und mittlere Transportunternehmen. Umso wichtiger ist, die Einstiegshürden abzubauen. Diese Chance für mehr Klimaschutz im Verkehr darf sich Deutschland nicht länger entgehen lassen“, so Flege weiter.

BGL-Vorstandssprecher Professor Dr. Dirk Engelhardt (Foto) betonte: „Uns war wichtig, die Transportunternehmen selbst reden zu lassen und die Hindernisse bei der Nutzung der Schiene offen zu legen. Mit den Rückmeldungen wollen wir helfen, bestehende Hürden abzubauen und aufzeigen, warum die Verlagerungsziele bisher nicht erreicht wurden. Anstatt immer nur nach einer Verlagerung zu rufen, wollen wir gemeinsam mit der Allianz pro Schiene Lösungen anbieten und die Nutzung des Kombinierten Verkehrs für kleine und mittelständische Transportunternehmen Realität werden lassen.“

Vor allem drei Hürden verhindern laut der Umfrage derzeit, dass der KV sein Potential bei kleineren und mittleren Unternehmen ausschöpft. Für viele Firmen ist aufgrund begrenzter Personalkapazitäten der Planungsaufwand für den Wechsel vom Lkw zu Bahnen und zurück zu hoch und das notwendige Know-how fehlt. Ihnen stehen im eigenen Fuhrpark zudem oft keine Ladeeinheiten zur Verfügung, die ein Kran zum Umladen auf die Schiene greifen kann. Nur so aber ist häufig im KV der Wechsel vom Lkw und zurück möglich. Schließlich sind vielen schlicht die Angebote und die Preise der KV-Operateure nicht bekannt. Oftmals fehlen aber auch geeignete KV-Zugverbindungen in Standortnähe. Ein wichtiges Thema für die Befragten sind zudem Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit im Schienengüterverkehr.

Die Allianz pro Schiene und der BGL arbeiten gemeinsam mit den Unternehmen des Transportsektors daran, die Zugangshürden zur Schiene abzubauen. Dafür führen sie in dem vom BMVI geförderten Projekt Truck2Train den Dialog mit Unternehmen und Verbänden des Straßen- und Schienengüterverkehrs. Ziel ist es, eine markgerechte Blaupause für digitale KV-Einstiegsportale zu erarbeiten, die auch den kleinen und mittleren Unternehmen den Zugang zur Schiene ermöglicht.

Die Allianz pro Schiene und der BGL treiben die Nutzung des Kombinierten Verkehrs durch kleinere und mittlere Unternehmen gemeinsam voran. Dafür arbeiten sie im Rahmen der Verlagerungsziele des Masterplans Schienengüterverkehr in dem vom BMVI geförderten Projekt Truck2Train intensiv zusammen. Zudem nutzen sie den Austausch mit weiteren Projekten, die in eine ähnliche Richtung zielen.

So fördert die EU im Rahmen des Life-Programms den Aufbau eines KV-Einstiegsportals auf europäischer Ebene. Dieser Intermodal Capacity Broker (www.rail-flow.com/intermodal-capacity-broker-spediteure/) der Rail-Flow GmbH richtet sich speziell an kleinere Unternehmen.

Modility (www.modility.com/) ist eine Plattform für den Kombinierten Verkehr Straße-Schiene, die von der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ins Leben gerufen wurde. Gefördert wird die laufende Pilotphase vom BMVI mit Mitteln aus dem Bundesprogramm Zukunft Schienengüterverkehr, mit dem Piloten und Tests im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung des Schienengüterverkehrs gefördert werden.

Quelle und Foto: BGL




Port of Antwerp sucht Kandidaten für Demo

NextGen District, der zukünftige Hotspot der Kreislaufwirtschaft im Herzen des Antwerpener Hafens, nimmt immer konkretere Formen an. Jetzt startete der Port of Antwerp eine Marktbefragung für die im Rahmen von NextGen Demo verfügbaren Flächen. Dieses Innovationszentrum, das Teil des NextGen District ist, richtet sich an Pioniere, die Platz und Unterstützung suchen, um ihre Projekte zu testen, bevor sie sie auf ein kommerzielles Niveau heben.

NextGen District ist ein 88 ha großes Gelände im Herzen des Hafens, das der Port of Antwerp mit dem Ziel freigegeben hat, dort einen Hotspot für die Kreislaufwirtschaft einzurichten und so zum Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft beizutragen. Innovative Akteure der Kreislaufwirtschaft und der Fertigungsindustrie werden Altprodukten ein zweites oder drittes Leben geben, kreislauffähige Kohlenstofflösungen erforschen und Experimente mit erneuerbaren Energien durchführen.

NextGen Demo ist ein Bereich innerhalb des NextGen District, in dem neue Technologien und Demoprojekte der Kreislaufwirtschaft, die aus dem Labor herausgewachsen sind, in größerem Maßstab und in einer industriellen Umgebung getestet werden, bevor sie kommerzialisiert werden. Die Demonstratoren profitieren von einem Industrienetzwerk, das dank der großen Gemeinschaft des Port of Antwerp mit den wichtigsten Akteuren weltweit verbunden ist. Ideal, um mit den richtigen Partnern und Kunden in Kontakt zu treten. Auch das Ökosystem wird zu Synergien innerhalb des NextGen District und mit anderen Hafenakteuren beitragen. Die logistische Top-Lage und die Bereitstellung der notwendigen peripheren Infrastruktur sind zusätzliche Pluspunkte, um die Demonstratoren zu überzeugen, sich zu melden. Schließlich wird der Port of Antwerp auf der Grundlage ihrer Bedürfnisse mit ihnen zusammenarbeiten, um das gewünschte Angebot zu erstellen und ihnen bestmöglich entgegenzukommen.

Für NextGen Demo sucht der Port of Antwerp Kandidaten (Start-ups, Scale-ups, Spin-off-Unternehmen und Pilotprojekte), die in der nachhaltigen und innovativen Chemie- und Energietechnologie tätig sind. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Technologien in den Bereichen Waste-to-X (Chemikalien/Kraftstoffe), CCU (Carbon Capture & Utilisation), biobasierte Technologien und Speicherung erneuerbarer Energien (Power-to-X). Um eine der Flächen im Rahmen von NextGen Demo zu ergattern, lädt der Port of Antwerp heute Pioniere der Kreislaufwirtschaft in diesen Sektoren ein, ihre Projektvorschläge einzureichen und ihre Bedürfnisse über einen Befragungsverfahren zu äußern. Die Frist hierfür ist der 28. Februar 2022.

Weitere Informationen über den genauen Umfang, die Bedingungen und die technischen Spezifikationen gibt es unter NextGen Demo | Port of Antwerp.

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp. „Durch die Bereitstellung eines geeigneten Standorts und der erforderlichen Einrichtungen will der Port of Antwerp die Nachteile der kleinen Größe überwinden, die solche Demonstrationsprojekte normalerweise mit sich bringen. Darüber hinaus ist die Bereitstellung von Unterstützungsdiensten und -einrichtungen von wesentlicher Bedeutung, um die Schwelle zu senken, ab der die Demonstratoren ihre Technologie weiterentwickeln können. Als Unternehmer kann man auch auf das Industrienetzwerk mit globalen Top-Playern und das dazugehörige Ökosystem zählen.“

Hafenschöffin Annick De Ridder bemerkt: „Mit dem NextGen District wollen wir Hunderte von neuen Arbeitsplätzen schaffen, die weiter zum nachhaltigen Wachstum unseres Hafens beitragen werden. Dieses Testfeld für technologische und nachhaltige Innovationen, in dem Pionieren Raum zum Wachsen gegeben wird, wird zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beitragen. Außerdem ist dies der ideale Standort, um den Wandel im Antwerpener Chemie-Cluster zu beschleunigen. Auf diese Weise konzentrieren wir uns weiterhin auf den Mehrwert der Zukunft und damit auch auf unseren Wohlstand. Als Innovationszentrum will NextGen Demo der ideale Katalysator für nachhaltige Innovationen in der verfahrenstechnischen Industrie und der Energiewende sein.

Quelle und Grafik: Port of Antwerp




Lärmreduzierung beim Containerumschlag

Forscher der Fraunhofer-Institute IML und LBF haben gemeinsam mit der TriCon GmbH den diesjährigen CNA-Innovationspreis »Intelligenz für Verkehr und Logistik« gewonnen. Sie entwickelten ein System, das Lärm beim Containerumschlag in Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) reduziert.


Wenn Container in KV-Terminals verladen werden, entsteht viel Lärm. Das ist besonders in Binnenhäfen störend, die häufig in dicht besiedelten Gebieten liegen. Forscherinnen und Forscher der Fraunhofer-Institute für Materialfluss und Logistik IML sowie für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF haben deshalb gemeinsam mit der TriCon Container-Terminal Nürnberg GmbH ein System an Portalkränen entwickelt, das die Lärmausbreitung stark reduziert.

Die Entwicklung ist Teil des Projekts »I2PANEMA«, das Prozesse in Häfen digitalisiert und sie dadurch effizienter und nachhaltiger gestaltet. Mithilfe von Demonstratoren zeigen die Forscher, wie sich Innovationen wie das Internet der Dinge auf Abläufe in Binnen- und Seehäfen übertragen lassen. Dabei arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Fraunhofer IML mit 17 Projektpartnern aus Deutschland, Spanien und der Türkei zusammen.

Für das Projekt zur Lärmreduzierung haben die Fraunhofer-Forscher und TriCon am 28. Oktober 2021 den CNA-Innovationspreis »Intelligenz für Verkehr und Logistik« erhalten. Die Verleihung fand im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung »25 Jahre CNA e.V.« in Nürnberg statt. Staatsministerin Kerstin Schreyer vom Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hielt die Laudatio.

»Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung, die auch die Wichtigkeit unserer Arbeit zu digitalisierten Binnen- und Seehäfen für die Logistik und die Wirtschaft insgesamt unterstreicht«, sagt Prof. Uwe Clausen, Institutsleiter am Fraunhofer IML.

Der Innovationspreis »Intelligenz für Verkehr und Logistik« wird bereits zum 19. Mal durch das Center for Transportation & Logistics Neuer Adler (CNA) vergeben. Der Preis zeichnet Unternehmen für herausragende Projekte, Produkte oder Dienstleistungen aus, die einen besonderen Beitrag zum nachhaltigen Wirtschaftswachstum, zur Sicherung von Arbeitsplätzen sowie zum Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der bayerischen Wirtschaft leisten.

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




KLU erhält Student Satisfaction Award

Die Kühne Logistics University (KLU) ist mit dem diesjährigen Global Student Satisfaction Award in der Kategorie „Overall Satisfaction“ ausgezeichnet worden. Studierende bewerten die Kühne Logistics University im weltweiten Vergleich als beste Hochschule mit englischsprachigen Studienprogrammen. KLU-Präsident Prof. Dr. Thomas Strothotte nahm den Preis am 14. Oktober 2021 im niederländischen Eindhoven entgegen. Verliehen wird der Award von der globalen Studienwahl-Plattform Studyportals.

“Nach dem Erfolg vor drei Jahren haben wir nun mit dem ‚Overall Satisfaction Award‘ ein weiteres hoch motivierendes Feedback erhalten“, sagte KLU-Präsident Prof. Dr. Thomas Strothotte mit Blick auf den Global Student Satisfaction Award in der Kategorie “Best Quality of Student Life” 2019.

Prof. Dr. Strothotte ergänzte: “Diese Preise sind mir besonders wichtig, weil sie auf Bewertungen von Studierenden beruhen. Das passt hervorragend zu unserem Anspruch, immer ein offenes Ohr für die Ideen, Wünsche und Anliegen unserer Studierenden zu haben. Ganz konkret wird das bei unseren quartalsweisen Treffen. Ich setze mich mit den Studierendenvertretenden aller Programme zusammen, frage nach und höre zu. Wir konnten auf dieser Basis schon viele exzellente Ideen zur Weiterentwicklung des Studiums und unseres Miteinanders auf dem Campus umsetzen.“ Selbst wenn die KLU einen Wunsch nicht erfüllen könne, wüssten die Studierenden immer, dass im Rahmen des Möglichen alles getan werde.

Der KLU-Präsident wies darauf hin, dass diese ausgezeichneten Bewertungen die Spitzenergebnisse zur internationalen Ausrichtung in der jüngsten U-Multirank-Umfrage und im jüngsten WirtschaftsWoche-Ranking zur akademischen Qualität widerspiegeln. „Die KLU bildet die Führungskräfte der Logistik von morgen aus. Damit dies gelingt, bleiben wir als Hochschule mit Wissenschaft, Wirtschaft und unseren Studierenden im engen Austausch. Die Auszeichnung ist ein ermutigendes Signal, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind.“

Während der online live übertragenen Preisverleihung wurden acht Hochschulen für herausragende Leistungen im Sinne einer gelungenen Studienerfahrung in folgenden Kategorien ausgezeichnet: Gesamtzufriedenheit/Overall Satisfaction, Kontakt zwischen Studierenden und Lehrenden/Student-Teacher Interaction, Qualität studentisches Leben/Quality of Student Life, Karriereentwicklung/Career Development, Studentische Diversität/Student Diversity, Einschreibungsprozess/ Admissions Process, Online-Lehre/Online Classroom Experience und Management Coronakrise/Covid-19 Crisis Management.

In der Kategorie „Gesamtzufriedenheit“ beantworteten die Studierenden die Frage „Wie würden Sie Ihre Studienerfahrung insgesamt bewerten?“ und gaben der KLU im Durchschnitt 4,8 von 5 möglichen Sternen. “Ich betrachte die Auszeichnung auch als ein Dankeschön an unsere großartigen Mitarbeitenden, die jeden Tag unermüdlich daran arbeiten, die Erfahrungen unserer Studierenden auf unserem hohen Niveau zu halten und zu verbessern“, betonte Prof. Dr. Strothotte.

Als regionaler Gewinner für Europa, Nahost und Afrika übertraf die KLU die zwei weiteren regionalen Gewinner für Nord- und Südamerika und den asiatisch-pazifischen Raum, Tecnológico de Monterrey (Monterrey, Mexiko) und Macquarie University (Sydney, Australien).

Studyportals ist eine globale Plattform zur Studienwahl. Nach eigenen Angaben basieren die Global Student Satisfaction Awards 2021 auf 108.000 Bewertungen, welche Studierende für Hochschulen in rund 120 Ländern verfasst haben. Alle Hochschulen mit englischsprachigen Studiengängen, die auf den Webseiten von Studyportals zu finden sind, waren zur Teilnahme berechtigt.

Quelle und Foto: KLU




WPCAP-Hafennetz in voller Fahrt

„Wir sind auf dem Weg zu etwas Großem“, erklärte Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, unmissverständlich in seinem Schlusswort auf der dritten virtuellen Sitzung des World Ports Climate Action Program (WPCAP).

Am 14. Oktober war Castelein Gastgeber der Sitzung für Geschäftsführer und Arbeitsgruppenmitglieder dieses Hafennetzes. Im Mittelpunkt des Treffens standen die Fortschritte des Programms und die anstehenden Schritte zur Verwirklichung des eigentlichen Ziels des WPCAP: den maritimen Sektor nachhaltiger zu gestalten, um zur Bekämpfung des Klimawandels beizutragen.

Das WPCAP-Netz besteht aus zwölf führenden internationalen Häfen, nämlich Antwerpen, Barcelona, Göteborg, Hamburg, HAROPA port Le Havre, Long Beach, Los Angeles, New York/New Jersey, Rotterdam, Valencia, Vancouver und Yokohama. Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen wies Castelein auf die beträchtlichen Fortschritte des WPCAP-Programms hin. Als eine Gruppe von Hafenorganisationen sind wir leidenschaftlich und entschlossen, etwas zu bewegen. Wir machen nicht nur Versprechungen, wir wollen sie auch halten. Die Gesellschaft erwartet dies von uns.

Der WPCAP gewinnt an Schwung und schaltet einen Gang höher. Ein anschauliches Beispiel ist die Arbeitsgruppe für Landstrom. Sie wurde vor zwei Jahren ins Leben gerufen, um die Vorteile der Zusammenarbeit in Handelswegkoalitionen und die finanziellen Vorteile einer solchen Zusammenarbeit zu untersuchen. Es war geplant, im Laufe des Jahres 2022 eine gemeinsame Vereinbarung über die Einführung der Landstromversorgung zu treffen.

Die Häfen von Antwerpen, Bremerhaven, Hamburg, HAROPA Port und Rotterdam beschlossen jedoch, die Dinge zu beschleunigen und unterzeichneten bereits im Juni dieses Jahres eine Kooperationsvereinbarung, um große Containerschiffe, die im Jahr 2028 anlegen, mit Landstrom zu versorgen.

Neu im Landstromprogramm ist das so genannte „Schiffseignermodul“, mit dem die Kostendifferenz zwischen Landstrom und Schiffskraftstoffen abgebildet werden kann. Die Arbeitsgruppe versucht auch zu klären, wie die Kosten Landstroms im Vergleich zu kohlenstoffarmen Brennstoffen in Zukunft aussehen werden. Die ersten Ergebnisse bestätigen, dass Landstrom langfristig kosteneffizient ist, insbesondere für Schiffe mit hohem Energiebedarf, wie Kreuzfahrtschiffe und Containerschiffe, aber auch RoRo-Schiffe und Fähren.

Die Arbeitsgruppe ist auch eine Zusammenarbeit mit Organisationen außerhalb des WPCAP eingegangen, die für das gesamte Hafennetz von großer Bedeutung ist. Das Ziel des WPCAP, Häfen und Schifffahrt schneller zu dekarbonisieren und bis 2050 CO2-neutral zu werden, erfordert eine aktive Zusammenarbeit innerhalb der maritimen Industrie.

Auf dem Treffen wurde beschlossen, intensiver mit internationalen Organisationen wie Getting to Zero sowie mit Spediteuren, Terminalbetreibern und Verwaltungen zusammenzuarbeiten. Die Mitglieder des WPCAP sind davon überzeugt, dass es jetzt eine gute Dynamik für den Ausbau der Zusammenarbeit gibt, um das Gesamtziel zu erreichen.

Auch andere Arbeitsgruppen erzielten Fortschritte. So hat die Arbeitsgruppe „Effizienz“ Fortschritte bei dem Ziel erzielt, im Jahr 2021 in einem Pilotprojekt zwischen Hafen, Terminal und Reederei eine „No Regret“-Maßnahme umzusetzen. Aus einer Reihe von Gesprächen und Diskussionen ging hervor, dass vorrangige Maßnahmen insbesondere in der Optimierung der Geschwindigkeit von Schiffen bei der Fahrt zwischen den Häfen, in der besseren Planung für Schiffe, die mehrere Liegeplätze im selben Hafen anlaufen, in der Verbesserung des Datenaustauschs zwischen Schiffen und Liegeplätzen sowie in der Optimierung der Tragfähigkeit von Schiffen zu suchen sind.

Noch in diesem Jahr soll die Arbeitsgruppe einen Leitfaden für die digitale Schnittstelle zwischen Schiff und Hafen herausgeben. Sie wird auch mit IAPH, IHMA und anderen Schifffahrtsorganisationen zusammenarbeiten, um eine IMO-Veröffentlichung über Effizienzmaßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen in der Schifffahrt zu erarbeiten.

Nach Ansicht der Arbeitsgruppe „Politik“ sind die WPCAP-Häfen bereits Vorreiter bei der Annahme und Umsetzung politischer Maßnahmen, obwohl der Mehrwert vor allem in gemeinsamen politischen Maßnahmen liegen würde – unter Berücksichtigung des Wettbewerbsrechts.

Eine Bestandsaufnahme und ein Screening-Tool für die verschiedenen politischen Maßnahmen sind fast fertig.  Dies hilft den Häfen, die wirksamsten Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität und zum Klimawandel für ihre Umgebung auszuwählen, und gibt den Anstoß für eine gemeinsame Politik.

Die Arbeitsgruppe „Nachhaltige Kraftstoffe aus dem Meer“ konzentriert sich hauptsächlich auf Pilotprojekte. So finanzierte der Hafenbetrieb Rotterdam in Zusammenarbeit mit verschiedenen Parteien eine Biokraftstoff-Demonstration, der Hafen von Antwerpen ergriff die Initiative zur Bestellung des weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Schleppers, und der Hafenbetrieb Vancouver Fraser arbeitete mit der Provinz British Columbia und der Industrie an einer Initiative zur Einrichtung von Pilotprojekten für kohlenstoffarme Kraftstoffe.

Die Arbeitsgruppe konzentriert sich nun darauf, aktiv auf Interessengruppen und internationale Organisationen zuzugehen, um einen Leitfaden für die Einführung von kohlenstoffarmen Schiffskraftstoffen zu entwickeln.

Am Ende der Sitzung fühlten sich die CEO ermutigt. „Wenn wir die Projekte extern präsentieren und mit einer wachsenden Zahl von Organisationen zusammenarbeiten, wächst unsere Wirkung erheblich“, so Castelein. „Wir haben etwas Großes vor. Unser Netz führender internationaler Häfen hat wirklich eine kritische Masse erreicht, um erfolgreich Veränderungen herbeizuführen“.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




1.000 Seemeilen autonome Fahrt nach Hamburg

Das US-amerikanische Unternehmen Sea Machines Robotics, führender Entwickler von autonomen Kommando- und Kontrollsystemen für die maritime Industrie, hatte am 30. September den Hochseeschlepper „Nellie Bly“ von Cuxhaven aus auf eine Testreise geschickt. Jetzt hat die Reise erfolgreich im Hamburger Hafen geendet.

Das Besondere ist, dass der Damen-Schlepper, ausgestattet mit Technik von Sea Machines, die rund 1.000 Seemeilen autonom und ferngesteuert zurückgelegt hat. Die Fahrt wurde von einem kleinen Team an Bord und einem Team in Boston, USA überwacht.

Die Reise mit dem Namen ‚The Machine Odyssey‘ ist ein Meilenstein für den autonomen Transport und soll beweisen, dass die Wasserstraßen der Welt für eine autonome Langstreckenfahrt gerüstet und bereit sind. Die Reise soll einer Vielzahl von Unternehmen zeigen, dass die Integration von autonomen Technologien viele Vorteile mit sich bringen kann. Nicht nur die Sicherheit und Zuverlässigkeit erhöhen sich, sondern es sind sogar Produktivitätssprünge möglich.

Während der Fahrt wurde, laut Angaben von Sea Machines, Biokraftstoff verwendet. Sogenanntes hydriertes Pflanzenöl (Hydrotreated Vegetable Oil, HVO) konnte die Schadstoffemissionen bei der Reise um 90 Prozent senken.

Quelle: HHM, Foto: Sea Machines Robotics




Wasserstoff-Studie für maritime Branche

Das Deutsche Maritime Zentrum hat die Studie „Die Rolle der maritimen Wirtschaft bei der Etablierung einer deutschen Wasserstoffwirtschaft“ vorgestellt. In der vom Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) erarbeiteten Studie werden die Bedarfe an Wasserstoff und Power-to-X-(PtX)-Energieträgern der maritimen Branche in Deutschland bis ins Jahr 2050 – von der Produktion über die Lagerung und den Transport bis zum Verbraucher – taxiert. Sie bietet einen breiten Überblick über den aktuellen Stand verschiedener Wasserstofftechnologien und betrachtet dabei alle maritimen Teilbranchen.

In der Studie werden unter anderem verschiedene internationale Wasserstoffstrategien, die Nationale Wasserstoffstrategie der Bundesregierung und die Strategien der norddeutschen Bundesländer sowie der Europäischen Union analysiert. Es werden Rahmenbedingungen und Entwicklungsstände von Wasserstoff- und PtX-Technologien betrachtet und in verschiedenen Szenarien Bedarfe, Kapazitäten und Kennzahlen zur Nutzung der Produkte mit ihren Prozessketten ganzheitlich dargestellt und in ihren Wirkungsgraden bewertet. Anwendungsprojekte und Forschung unterteilen sich jeweils in die Bereiche Erzeugung sowie Transport, Umschlag, Lagerung und die Nutzung der Energieträger. Die Aspekte „Maritime Branche als Verbraucher“ und „Maritime Branche für Logistik“ stehen dabei im Mittelpunkt.

„Es zeigt sich, dass, auch bei umfangreicher Erweiterung der regenerativen Stromerzeugungs-Kapazitäten in Deutschland, ein erheblicher Importbedarf an klimaneutralen Energieträgern besteht. Unsere Studie zeigt, dass dies beträchtlicher Anstrengungen bedarf, aber machbar ist, wenn die Bestrebungen konsequent vorangetrieben werden“, so Dr. Nils Meyer-Larsen vom ISL.

In der Studie werden unter anderem Australien, Chile, Island, Kanada, Marokko, Norwegen und die Vereinigten Arabischen Emirate als mögliche Erzeugungsorte für Wasserstoffprodukte betrachtet, die Deutschland importieren könnte. Eine diversifizierte Nutzung aller entsprechenden Energieträger bietet, so das Ergebnis der Untersuchung, die größten Vorteile für die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur. Es zeigt sich, dass bei der Erzeugung von Wasserstoffprodukten (zum Beispiel in Australien, in der Volksrepublik China und in Island) der Import nach Deutschland via Schiff im Vergleich zu möglichen Pipelines (zum Beispiel zwischen Marokko und Deutschland) durchaus konkurrenzfähig ist und mit wachsender Entfernung immer konkurrenzfähiger wird.

Beim Import synthetischer Varianten etablierter fossiler Energieträger wie E-Crude (synthetisches Rohöl) oder Methan (synthetisches Erdgas) sind, so die Studie, der Umschlag und die Lagerung in den Häfen sowie die Verteilung im Hinterlandverkehr gut zu realisieren. Die bestehende Infrastruktur – Raffinerien, Tankstellennetze, Erdgas-Verteilernetze usw. – könnte genutzt werden. Andere Wasserstoff- und PtX-Transporte sind möglich und für spezielle Anwendungen auch sinnvoll, bedürfen aber größerer Neu- oder Umbaumaßnahmen der Infrastruktur sowie der Anpassung und Erweiterung von Regelwerken.

„Für eine Erreichung der Klimaziele wird Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Die Studie zeigt, dass es noch einiges zu tun gibt, um eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft in Deutschland zu etablieren“, sagte die Projektleiterin Katja Leuteritz, Referentin Häfen und Infrastruktur im Deutschen Maritimen Zentrum. „Sie zeigt aber auch, welche Chancen Wasserstoff und seine Nebenprodukte für die maritime Wirtschaft bieten“, ergänzt sie.

„Die Ergebnisse der umfangreichen Studie dokumentieren, dass alle maritimen Teilbranchen einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten können“, unterstreicht Claus Brandt, Geschäftsführer des Deutschen Maritimen Zentrums. „Um den deutschen Bedarf an Wasserstoff und PtX-Energieträgern inländisch zu decken, sollten im Hinblick auf eine mögliche globale Technologieführerschaft in diesem Bereich frühzeitig politische Rahmenbedingungen für eine ausreichende Produktion regenerativen Stroms für die Herstellung geschaffen werden“, fährt er fort. Es sei wichtig für die Akteure der deutschen maritimen Industrie, frühzeitig neue Chancen und Möglichkeiten zu erkennen und konsequent zu nutzen.

In der Studie wurden Forschungsbedarfe und Handlungsempfehlungen formuliert. Letztere stehen zumeist im Zusammenhang mit der maritimen Branche bzw. sind von sektorübergreifender Relevanz. Es wurden Empfehlungen in drei Kategorien – politische, wissenschaftliche, technologische Dimension – erarbeitet, es handelt sich zum Beispiel um folgende:

  • Forschungs- und Entwicklungsprojekte sowie prototypische Demonstrationsvorhaben aufsetzen, um praktische Erfahrungen mit den verschiedenen Technologien zu sammeln, auf deren Basis fundierte Entscheidungen gefasst werden können. Denn bevor z.B. mit dem Aufbau von Infrastrukturen zur Bebunkerung von Schiffen begonnen werden kann, muss evaluiert werden, welche Art der wasserstoffbasierten Treibstoffe sich in den verschiedenen Bereichen der Schifffahrt durchsetzen wird.
  • Die inländische Erzeugung auf eine H2-Direktnutzung zu konzentrieren. Hierbei sind die Speicherung in Kavernen und ein Anschluss der Großindustrie über ein Verteilernetz geeignet, um schnelle Erfolge zu erzielen. Der Import von PtX wie E-Crude, synthetischem Methanol oder synthetischem Methan bietet die Option, aufgrund bestehender Infrastruktur eine rasche Einsparung von Treibhausgasen, insbesondere in den Sektoren Haushalt und Logistik, zu erreichen.

Quelle: Deutsche Maritime Zentrum, Foto: HHLA/ Raetzke




Blaupause für die Renaturierung von Süßwasser-Ökosystemen

Das EU-Projekt MERLIN, gefördert im Rahmen des Green Deals der EU mit insgesamt 21 Millionen Euro, vernetzt 44 europäische Partner und 17 Fallstudien für die Renaturierung von Bächen, Flüssen, Mooren und Feuchtgebieten. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist Teil dieser Partnerschaft und bringt dabei insbesondere die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland (BBD) ein.

Gewässer und ihre Auen benötigen mehr Raum – das ist inzwischen allgemeiner Konsens und weitestgehend anerkannt von Wissenschaft, Wasserwirtschaft und anderen Akteuren an Bach, Fluss und Co. Doch wie gelingt es, die durch den Menschen veränderten Gewässer, in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen, soll das am 1. Oktober gestartete EU-Projekt MERLIN (Mainstreaming Ecological Restoration of freshwater-related ecosystems in a Landscape context: INnovation, upscaling and transformation) beitragen.

In MERLIN suchen 44 Partner aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute, Naturschutzorganisationen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen nach neuen, anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser- Ökosystemen. Die BfG ist ein Partner in MERLIN und Bindeglied zwischen dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland und dem EU-Projekt.

Wesentliches Ziel des Bundesprogramms ist es, Deutschlands Wasserstraßen wieder naturnäher zu gestalten, damit einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung zu schaffen und so auch neue Akzente für Freizeit und Erholung zu setzen.

MERLIN nahm am 1. Oktober 2021 offiziell die Arbeit auf. Koordiniert wird das Projekt von Herrn Prof. Daniel Hering und seinem Team an der Universität Duisburg-Essen

„Ich freue mich, dass wir als Bundesanstalt für Gewässerkunde nun unsere langjährigen Erfahrungen und das Fachwissen aus dem Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ und anderen Projekten zur ökologischen Gewässerentwicklung auch europaweit einbringen können“, sagt Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG. „Das Projekt MERLIN ist eine großartige Chance um bestehende Renaturierungsansätze und -projekte europaweit zu vernetzen, voneinander zu lernen und so einen wichtigen Schritt bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu leisten“, so Dr. Birgit Esser.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz. Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer (Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen Wissenschaftslandschaft

Quelle und Foto: Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), BBD-Modellprojekt Kühkopf-Knoblochsaue (Rhein-Km 474,0 und Rhein-Km 476,5). Eine Entsteinung in Hessens größtem Naturschutzgebiet bewirkt, dass sich das Ufer nun eigendynamisch entwickeln kann.