Erstes Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern

Für den langfristigen Erfolg der Energiewende und die Transformation der Industrie an Rhein und Ruhr werden große Mengen an erneuerbaren Energien benötigt. Der Duisburger Hafen spielt beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur eine zentrale Rolle. Das Chemie-Logistikunternehmen Bertschi AG aus der Schweiz sowie die duisport-Beteiligungsgesellschaft Duisburg Gateway Terminal GmbH gehen nun den nächsten Schritt und stellen konkrete Pläne für das erste Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern und weiteren Chemieprodukten im größten Binnenhafen der Welt vor.

Das Lager, das für den Chemiestandort Nordrhein-Westfalen und die Transformation der Wirtschaft hin zur Klimaneutralität eine hohe Bedeutung hat, soll auf einer Fläche des zweiten Bauabschnitts des Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet werden. Vorgesehen ist, dass dort bis zu 900 mit Wasserstoff, Ammoniak, Methanol und weiteren Chemieprodukten beladene Tankcontainer zwischengelagert werden können.

Die Bertschi AG und die Duisburg Gateway Terminal GmbH haben dazu die Gründung einer gemeinsamen Projektgesellschaft vereinbart. Vorbehaltlich der Freigabe durch die Kartellbehörden werden die Bertschi AG 75 Prozent und die Duisburg Gateway Terminal GmbH 25 Prozent der Anteile an dieser Investitions- und Betreibergesellschaft halten.

„Klimaschonende Logistik-Konzepte sind bei unseren Kunden am Chemiestandort Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus sehr gefragt. Bereits über 90 Prozent unserer Transporte werden intermodal abgewickelt. Wir freuen uns deshalb mit Duisburg Gateway Terminal ein für alle Parteien offenes Lagerkonzept für grüne Energieträger und Chemieprodukte zu realisieren. Das Konzept passt ideal in unsere weltweite Infrastruktur für Tankcontainer-Logistik.  Die Integration der Container-Lagerung in das trimodale DGT wird in bedeutendem Ausmaß Transporte von und zu den Überseehäfen in der Nordrange von der Straße auf die Schiene und das Binnenschiff verlagern,“ sagt Jan Arnet, CEO der Bertschi Gruppe.

„Der Bedarf an Wasserstoff ist groß – insbesondere in der deutschen Chemie- und Stahlindustrie. Gemeinsam mit Bertschi wollen wir einen Teil dieses Bedarfs decken und das erste Lager für grüne Energieträger in einem deutschen Binnenhafen errichten. Damit werden wir unserer Rolle als Vorreiter gerecht und leisten einen wichtigen Beitrag, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industrie- und Chemiestandortes Nordrhein-Westfalen deutlich zu stärken“, sagt duisport-CEO Markus Bangen in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Duisburg Gateway Terminal GmbH.

Die Inbetriebnahme des Lagers ist für Ende 2025 vorgesehen. Für die Errichtung der Anlage ist ein Genehmigungsverfahren nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz erforderlich, welches zeitnah eingeleitet wird. Das vorgesehene Gelände im Herzen des Industriegebiets Duisburger Hafen liegt jedoch fernab von Schutzobjekten wie Wohnbebauung, sodass selbst die größten gesetzlichen Abstandsvorgaben unproblematisch eingehalten werden können. Für den Umschlag und die bis zu 24-stündige Lagerung der genannten Stoffe liegen bereits heute Genehmigungen vor.

Auch eine zusätzliche Verkehrsbelastung durch Lkw kann bereits im Vorfeld ausgeschlossen werden, weil die Anlage keine weiteren als die bereits für das DGT genehmigten Lkw-Transporte verursachen wird. Im Gegenteil: Die meisten Zu- und Abfuhren der Ladeeinheiten sollen per Bahn und Binnenschiff abgewickelt werden.

Unabhängig von den offiziellen Genehmigungsverfahren planen die Projektpartner eine erste öffentliche Bürgerinformation nach den Sommerferien, um mögliche Bedenken aus der Bevölkerung frühzeitig anhören und ausräumen zu können.

Quelle und Bild/Montage: duisport, das Lager soll auf einer Fläche des zweiten Bauabschnitts des Duisburg Gateway Terminal (DGT) errichtet werden.




Mehr flüssige Massengüter im Duisburger Hafen

duisport setzt die Standortentwicklung von Duisburg zur zentralen Drehscheibe für erneuerbare Energien konsequent fort: Die Duisburger Hafen AG und Koole Terminals B.V., ein niederländischer Entwickler und Betreiber von Flüssigmassengut-Terminals, haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, um ein Tanklager für flüssige erneuerbare Brennstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak im Duisburger Hafen zu entwickeln. Ammoniak ist ein wichtiger Energieträger für Wasserstoff. Als künftiger Standort wurde ein Grundstück am Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld gewählt.

Die Partnerschaft zwischen duisport und Koole schafft Voraussetzungen und setzt Synergien frei, welche die gesamte Industrieregion Rhein-Ruhr langfristig stärken und Duisburg als zentralen Wasserstoff-Hub kontinuierlich weiter ausbauen und stärken werden.

duisport-CEO Markus Bangen: „Damit die Energiewende gelingen kann, ist Deutschlands Industrie auf den raschen Ausbau einer leistungsstarken Infrastruktur für erneuerbare Energien wie Wasserstoff angewiesen – wir stellen sie ihr zur Verfügung. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um Duisburg als zentralen Hub für nachhaltige Energieprodukte in Nordrhein-Westfalen zu etablieren. Mit Koole haben wir einen starken und erfahrenen internationalen Partner mit dem nötigen Know-how gefunden, um diese Pläne als Teil unserer langfristigen Entwicklungsstrategie zu verwirklichen.“

„Das Thema Wasserstoff spielt schon lange eine zentrale Rolle für Duisburg und ist zugleich der Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft der Logistik. Wo am Rheinkai Nord ehemals Kohle gelagert und umgeschlagen wurde, sollen zukünftig grüne Produkte bewegt werden. Das ist Strukturwandel par excellence“, ergänzt Alexander Garbar, Leiter Unternehmensentwicklung bei duisport.

„Koole ist ein erfahrener unabhängiger Betreiber von 21 Flüssigmassengut-Terminals in sieben Ländern. Mit unserer aktuellen und geplanten Infrastruktur, unseren Terminals, Modalitäten und integrierten Lösungen spielen wir eine führende Rolle bei der Umsetzung der Energiewende. Wir freuen uns über die Möglichkeit, in Duisburg an einem zentralen Standort in Deutschland ein Terminal für nachhaltige Brennstoffe und Rohstoffe zu entwickeln. So können wir unsere bestehenden und neuen Kunden in dieser neuen Ära noch besser bedienen”, sagt Tamme Mekkes, Business Development Director bei Koole Terminals.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blossey, hier im Gebiet des Rheinkai Nord in Duisburg-Hochfeld plant Koole gemeinsam mit duisport künftig die Lagerung sowie den Umschlag von flüssigen Massengütern im Duisburger Hafen. 




Mehr Landstrom, weniger Emissionen

Schon bald werden sich noch deutlich mehr Binnenschiffe an den Liegeplätzen im Duisburger Hafen über moderne Ladesäulen mit Energie versorgen können. Denn: duisport stellt der Binnenschifffahrt bis Ende 2024 im Hafengebiet 60 zusätzliche Ladepunkte zur Verfügung. Hinzu kommt eine Landstromsäule für die Personenschifffahrt.

Finanzieller Rückenwind kommt aus Düsseldorf. So überreichte Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, vergangenen Freitag den offiziellen Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro zur Förderung dieses Projekts durch das Wirtschaftsministerium. Die Förderquote liegt hier bei 80 Prozent.

„Vor rund einem Monat haben sich das Europäisches Parlament und der Rat darauf geeinigt, dass ab Januar 2030 Schiffe in EU-Häfen ihren Strombedarf am Liegeplatz grundsätzlich über eine Landstromversorgung decken müssen. Bis dahin abzuwarten, wäre falsch. Ich bin davon überzeugt, dass die Landstrom-Infrastruktur von der Binnenschifffahrt auch zukünftig zunehmend angenommen und verstärkt genutzt wird“, sagt Lars Nennhaus, duisport-Vorstand für die Bereiche Technik und Betrieb.

Ministerin Neubaur: „Durch die Landstromanlagen können Dieselmotoren der Rheinschiffe während der Liegezeit abgeschaltet werden. Der an Bord benötigte Strom kommt dann von außen und muss nicht mehr von den Schiffsmotoren selbst erzeugt werden. Das verbessert die Luftqualität im Umfeld der ankernden Schiffe sofort, verringert die Lärmbelastung und vermindert die Entstehung von klimaschädlichen Emissionen deutlich. Das Projekt ist ein wichtiger Fingerzeig in Richtung einer künftig komplett klimaneutralen Schifffahrt und ich freue mich sehr, dass der Duisburger Hafen die klimaneutrale Transformation so ambitioniert angeht.“

Bereits vor rund vier Jahren hat duisport erfolgreich die ersten sechs hochwassersicheren Ladepunkte an der Promenade in Ruhrort in Betrieb genommen. „Wir freuen uns, nun den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur auf das gesamte Hafenareal auszuweiten. Die Schiffe müssen so während ihrer Liegezeit nicht mehr ihren Dieselmotor laufen lassen. Dadurch werden Schadstoff- und Lärmemissionen verringert. Das hat nicht nur einen positiven Effekt auf die Umwelt, sondern auch auf die Bürgerinnen und Bürger“, erklärt Alexander Garbar, Leiter Unternehmensentwicklung von duisport, bei der Übergabe des Förderbescheids.

Da der zur Verfügung gestellte Landstrom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien stammt, kann eine Einsparung von über 2.800 Tonnen CO₂ pro Jahr prognostiziert werden. Das ist in etwa so viel CO₂, wie ein mittelgroßer Benziner auf rund 16.000 Kilometern produziert.

 Quelle: duisport, Foto: MWIKE NRW, (von links): Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur, Lars Nennhaus (Vorstand Betrieb und Technik, duisport), Ann Kathrin Stinder (Junior Project Manager Corporate Development and Strategy, duisport), Alexander Garbar (Head of Corporate Development and Strategy , duisport) und Stefan Leuchten (MWIKE) 




duisport-Gruppe zeigt sich krisenfest und investiert

Die duisport-Gruppe hat auch im vergangenen Jahr allen Krisen getrotzt und zieht eine positive Jahresbilanz 2022. Das vergangene Geschäftsjahr wurde vom Ukraine-Krieg und seinen Folgen wie der hohen Inflation und stark gestiegenen Energiepreisen ebenso geprägt wie von gestörten Lieferketten, dem Niedrigwasser im Sommer und den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Obwohl die Gesamtleistung und der Güterumschlag leicht rückläufig waren, konnte das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr sogar gesteigert werden.

„Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs waren für die duisport-Gruppe glücklicherweise nicht so stark, wie wir zunächst befürchten mussten. Die Folgen des Niedrigwassers im Sommer und den Rückgang in der deutschen Chemie-Produktion haben wir dafür umso mehr gespürt. Trotz der massiven Beeinträchtigungen und Herausforderungen hat sich unser Kerngeschäft aber als äußerst stabil und resilient erwiesen“, fasst CEO Markus Bangen zusammen.

Die Gesamtleistung der duisport-Gruppe lag 2022 trotz des angespannten Marktumfeldes bei 332,7 Mio. Euro. Bereinigt um den Effekt eines Einmalerlöses im Vorjahr konnte das operative Ergebnis damit sogar gesteigert werden. 2021 war die Gesamtleistung in Höhe von 346,8 Mio. Euro maßgeblich durch den Verkauf einer Logistikhalle für rund 18 Mio. Euro geprägt worden.

„Dass wir es geschafft haben, im operativen Geschäft trotz aller Krisen zu wachsen, ist herausragend“, sagt Markus Bangen. „Mein großer Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz in diesem schwierigen Jahr.“

Das EBITDA betrug 42 Mio. Euro, das EBIT 22,2 Mio. Euro. Beide Werte liegen – abzüglich des Sondereffekts – damit wieder auf dem Niveau der Vorjahre. Die Bilanzsumme der duisport-Gruppe stieg im Vergleich zum Vorjahr aufgrund von Investitionen und der Ausweitung des Geschäftsbetriebes von 438,7 Mio. Euro auf 454,7 Mio. Euro (+3,6 Prozent).

Im Geschäftssegment Infra- und Suprastruktur erzielte die duisport-Gruppe eine Gesamtleistung in Höhe von 60,2 Mio. Euro und lag damit um 8,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (2021: 55,6 Mio. Euro). Die begonnenen Neuinvestitionen sowohl in Infrastruktur als auch in weitere Terminal- und Warehouse-Kapazitäten werden hier auch zukünftig für weiteres Wachstum sorgen, insbesondere auch durch Umstrukturierungen und neue Nutzungen in den bestehenden Hafenbereichen.

Im Geschäftssegment Logistische Dienstleistungen sank die Gesamtleistung im Jahr 2022 um 22,9 Prozent auf 90,0 Mio. Euro (2021: 116,7 Mio. Euro). Ausschlaggebend hierfür ist hauptsächlich der bewusste Rückgang des Projektgeschäfts der duisport consult GmbH.

Das Geschäftssegment Verpackungslogistik erreichte 2022 eine Gesamtleistung von 105,8 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr Erlöse in Höhe von 94,6 Mio. Euro erzielt werden konnten (+11,8 Prozent). Damit konnte das Vor-Corona-Niveau von 102,0 Mio. Euro aus dem Jahr 2019 übertroffen werden.

Das Geschäftssegment Kontraktlogistik erzielte eine Gesamtleistung in Höhe von 32,6 Mio. Euro. Dies entspricht einem Anstieg von 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 29,5 Mio. Euro).

Der Containerumschlag ist im Geschäftsjahr 2022 leicht auf rund 4,0 Mio. TEU (2021: 4,3 Mio. TEU; -7 Prozent) gesunken. Insgesamt hat die duisport-Gruppe im vergangenen Jahr 54,9 Mio. Tonnen (2021: 58,2 Mio. Tonnen) Güterper Schiff, Bahn und Lkw umgeschlagen. Der Gesamtumschlag in allen Duisburger Häfen (einschließlich privater Werkshäfen) ist 2022 ebenfalls leicht gesunken auf insgesamt 104,9 Mio. Tonnen (2021: 111,1 Mio. Tonnen; -5,7 Prozent).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die duisport-Gruppe trotz der kritischen Material- und Lieferantenverfügbarkeit sowie des starken Anstiegs der Einkaufspreise rund 55,0 Mio. Euro an finanziellen Mitteln für Sach- und Finanzinvestitionen sowie Instandhaltungsmaßnahmen aufgewendet, um die Infra- und Suprastruktur des Duisburger Hafens und damit den Standort Duisburg weiter zu stärken.

Schwerpunkt 2023: Investitionen in die Drehscheibe Duisburg

Massive Investitionen in den Standort Duisburger Hafen, die Weiterentwicklung zu einem zentralen Hub für nachhaltige Energieprodukte sowie der Ausbau des internationalen duisport-Netzwerks stehen im aktuellen Geschäftsjahr ganz oben auf der Agenda.

„Wir werden allein in diesem Jahr rund 100 Millionen Euro in die Hafeninfrastruktur, also Straßen, Brücken, Gleise und Hafenanlagen investieren, um die Leistungsfähigkeit der größten Logistikdrehscheibe Zentraleuropas zu erhalten und zu erweitern“, erläutert Lars Nennhaus, der seit dem 1. Januar dieses Jahres duisport-Vorstand für die Bereiche Technik und Betrieb ist. „Die Modernisierung und der Ausbau der Infrastruktur vor Ort hat für uns oberste Priorität“, so Nennhaus.

Im Bereich der Eisenbahn-Infrastruktur steht die Wiederherstellung der Anschlussbahn Walsum zur Anbindung von logport VI sowie die Modernisierung und Erweiterung der vorhandenen Gleisanlagen im Fokus. So erhält z.B. logport I ein weiteres mit Fahrdraht überspanntes Ausfahrgleis für 740 Meter lange Züge und eine Erweiterung der Einfahrtgleise.

Im Bereich der Hafeninfrastruktur stehen neben dem Aus- und Umbau interner Terminalstraßen der Ersatz und Neubau von Umschlagufern sowie der Start des zweiten Bauabschnitts der Süd-West-Querspange Hamborn/Walsum zur Anbindung von logport VI an das überregionale Straßennetz im Fokus.

Eines der wichtigsten Zukunftsprojekte im Duisburger Hafen nimmt dabei parallel Gestalt an: Der Bau des Duisburg Gateway Terminal (DGT) auf der ehemaligen Kohleninsel liegt voll im Zeitplan. Voraussichtlich im Sommer dieses Jahres wird die Brücke zum benachbarten Hafengebiet in Duisburg-Ruhrort fertig montiert. Anfang des zweiten Quartals 2024 soll das größte Containerterminal im europäischen Hinterland, das komplett klimaneutral betrieben wird, in Betrieb gehen.

Ebenfalls im Zeitplan befindet sich der Bau des Intermodal-Terminals „Railport“ in Kartepe bei Istanbul, das duisport gemeinsam mit der türkischen Arkas Holding baut. Mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts ist Mitte 2024 zu rechnen. Damit stärkt die duisport-Gruppe – vergleichbar mit der Beteiligung im Hafen von Triest – ihre Präsenz im Mittelmeerraum und wird durch den Aufbau und die Vermarktung zuverlässiger Logistikketten von künftigen Warenströmen in Zentraleuropa profitieren. „Neben der bestehenden Anbindung an die Westhäfen werden schnelle und sichere Verbindungen an die Häfen im Mittelmeer eine immer wichtigere Rolle spielen“, sagt Dr. Carsten Hinne, duisport-Vorstand für das internationale Netzwerk.

In 2022 hielt die duisport-Gruppe Beteiligungen an verschiedenen operativen Gesellschaften im Ausland, unter anderem in den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Italien, Polen, der Türkei, Indien, China und Singapur. „Wir werden den Logistik-Hub Duisburg ständig weiterentwickeln und unsere Aktivitäten nicht nur in Asien, sondern auch in Europa weiter diversifizieren“, erklärt CEO Markus Bangen.

Die strategischen Beteiligungen und Kooperationen mit Partnern im In- und Ausland zahlen ebenso wie die Investitionen in die Infrastruktur auf die langfristigen Ziele von duisport ein. Markus Bangen: „Eine zukunftssichere Infrastruktur, stabile Logistikketten und die Verknüpfung logistischer Dienstleistungen schaffen innerhalb der Energie- und Logistikdrehscheibe Duisburger Hafen die idealen Voraussetzungen für die unerlässliche Wettbewerbsvielfalt. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Wirtschaftsstandorte Duisburg, Nordrhein-Westfalen und Deutschland nachhaltig zu stärken.“

Quelle: duisport, Foto: duisport/ krischerfotografie, der Vorstand der duisport-Gruppe bei der Bilanzpressekonferenz von links: Dr. Carsten Hinne, Markus Bangen (CEO), Lars Nennhaus.




Möglichkeiten für den See- und Binnenschiffstransport

Anfang dieses Jahres ist das europäische Projekt SEAMLESS („Safe, Efficient and Autonomous: Multimodal Library of European Shortsea and Inland Solutions“) gestartet. Erklärtes Ziel ist die Entwicklung der organisatorischen und technologischen Bausteine für eine sichere, wirtschaftliche und autonome Schifffahrt und deren Integration in die Logistikketten der Zukunft. Unter Federführung der Nationalen Technischen Universität Athen (NTUA) fanden sich nun 47 Vertreter der 26 Partnerorganisationen aus zwölf EU-Ländern in Brüssel zusammen, um offiziell den Start des Projekts zu begehen. Aus Deutschland findet das Vorhaben tatkräftige Unterstützung aus Duisburg und Bremen.

Um die im Green Deal der Europäischen Kommission definierten Emissionsziele für den Güterverkehr erreichen zu können, ist eine erhebliche Verlagerung von Transporten auf die Wasserstraßen notwendig. Konzepten der Automatisierung bis hin zum vollständig autonomen Schiffsbetrieb wird eine besondere Bedeutung beigemessen, um einerseits die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit wassergebundener Transporte zu erhöhen und angesichts des bereits eingetretenen Fachkräftemangels die notwendigen Transportvolumen zu ermöglichen. Das SEAMLESS-Projekt adressiert vor diesem Hintergrund die Entwicklung von Technologien zur autonomen Navigation, dem Umschlag sowie der digitalen Integration in künftige Transportketten. Zudem werden auch die für die Einführung autonomer Schiffstransporte notwendigen regulatorischen Rahmenbedingungen und tragfähigen Geschäftsmodelle in den Blick genommen.

Neben dem Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) und dem Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) aus Bremen ist die Duisburger Hafen AG Teil des internationalen Konsortiums. „Die zunehmende Automatisierung des Schiffsbetriebs wird unmittelbare Auswirkungen auf den Betrieb von Häfen haben. Für uns ist es daher selbstverständlich, dass wir uns bereits heute gemeinsam mit unseren europäischen Partnern auf die ersten Anläufe durch teilautonome Einheiten vorbereiten“, so Jan-Christoph Maaß von der Duisburger Hafen AG.

Quelle: duisport, Bild: NTUA, Projektgruppe des SEAMLESS-Konsortiums 




Samskip, duisport und TX Logistik betreiben KV-Terminal logport III

Samskip, duisport und die TX Logistik AG werden das KV-Terminal auf logport III in Duisburg-Hohenbudberg künftig gemeinsam betreiben. Dazu haben die drei Partner die neue Gesellschaft „Ziel Terminal GmbH“ gegründet. Samskip ist daran mit 49,8 Prozent beteiligt, duisport und TX Logistik halten jeweils 25,1 Prozent der Anteile. Das Terminal wird langfristig von duisport an das Joint Venture vermietet.

Die von den drei Eigentümern unterzeichnete Terminalpartnerschaft unterliegt derzeit noch der Bewilligung durch die europäischen Wettbewerbsbehörden. Die Genehmigung wird in den nächsten Wochen erwartet. „TX Logistik befindet sich auf Wachstumskurs. Um diese Entwicklung fortsetzen und künftig noch mehr Verkehre auf die Schiene verlagern zu können, benötigt das Unternehmen Terminalkapazitäten, auf die es sicher zurückgreifen kann“, erläutert Gianpiero Strisciuglio, CEO Mercitalia Logistics, die Entscheidung. TX Logistik, innerhalb der Mercitalia-Gruppe (Gruppo FS Italiane) für die internationalen Schienengütertransporte zuständig, fährt aktuell für Samskip bereits zwei Umläufe pro Woche zwischen Duisburg und Katrineholm in Schweden. „Das Duisburger Terminal liegt in einer strategisch günstigen Lage im Herzen Deutschlands, in einem wichtigen Industriegebiet und an einer Hauptachse der europäischen Güter- und Handelsströme“, sagt Gianpiero Strisciuglio. „Die Beteiligung an der neuen Betreibergesellschaft bedeutet für unsere Kunden eine Erweiterung der geografischen Ziele, eine Verbesserung der Servicequalität, eine Synchronisierung der Traktions- und Zugangszeiten zu den Terminalbereichen sowie eine höhere Transporteffizienz – alles Aktivitäten, die auf einen Haus-zu-Haus-Service vorbereiten.“

„Die langfristige Partnerschaft stärkt nicht nur unseren Standort, sondern ebnet den Weg für nachhaltiges Wachstum und den Ausbau unseres Geschäftsmodells. Indem wir die Potenziale der drei starken Player duisport, Samskip und TX Logistik gemeinsam ausschöpfen, können wir das Terminal kontinuierlich weiterentwickeln und gemeinsam erfolgreich sein. Hierdurch entstehen weitere Umschlagkapazitäten am Standort Duisburg“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Kari-Pekka Laaksonen, CEO von Samskip: „Wir sind begeistert von der Idee, unsere langjährige Partnerschaft mit TX Logistik und dem Duisburger Hafen auf eine neue Ebene zu heben. Die Entscheidung ist eindeutig ein Win-Win-Win-Szenario, da der Nutzen für alle Parteien erheblich ist. Da Samskip sich sehr für die Erreichung seiner Nachhaltigkeitsziele einsetzt, wird dies auch die Nutzung und das Wachstum der Schiene am Standort weiter festigen.

Die 140.000 Quadratmeter große Terminalanlage in Duisburg-Hohenbudberg verfügt über sieben Umschlaggleise mit jeweils 720 Metern Länge, zwei Rangiergleise und zwei leistungsstarke Portalkräne für den Umschlag zwischen Straße und Schiene. Die jährliche Umschlagkapazität beträgt bis zu 250.000 Ladeeinheiten.

Darüber hinaus kann im Terminalbetrieb auf moderne IT und Kommunikationstechnik wie einem Control Tower System für die Vorplanung von Terminalaktivitäten und das Ausnahmemanagement zurückgegriffen werden. Dazu kommen weitere hohe Standards wie Hightech-Gate-Funktionen, das OCR-Scannen für Registrierung, Sicherheit, Auftragspriorisierung und die Lkw-Parkplatzzuweisung. Zusätzlich stehen verschiedene Einrichtungen zur Verfügung, wie z. B. Cross-Docking oder die Reparatur von Eisenbahnwaggons. Gianpiero Strisciuglio: „Das bietet Chancen, künftig weitere Services anzubieten – beispielsweise lassen sich über eine Fotoschleuse Daten zum Zustand der Lkw-Planen oder Reifen generieren, die dann im Sinne eines präventiven Instandhaltungsmanagements den Kunden übermittelt werden können.“

Mit der Beteiligung am KV-Terminal in Duisburg wird gleichzeitig auch der Businessplan der FS Italiane Gruppe, der von CEO Luigi Ferraris im vergangenen Jahr vorgestellt wurde, weiter umgesetzt. Er sieht für Mercitalia Logistics Investitionen in Höhe von 2,9 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren vor, um die operative und wirtschaftliche Entwicklung der nachhaltigen Logistik-Assets rund um den Schienengüterverkehr sowohl in Italien als auch in Europa deutlich zu fördern.

Quelle: duisport, Foto: Hans Blossey




Konzernbeauftragter Binnenschifffahrt der duisport-Gruppe

Joachim Holstein ist seit dem 1. März dieses Jahres Konzernbeauftragter Binnenschifffahrt der duisport-Gruppe. In der neu geschaffenen Position berichtet er direkt an den gesamten Vorstand.

Der 55-Jährige ist künftig erster Ansprechpartner für die Kunden und Terminals mit wasserseitigem Güterumschlag im Duisburger Hafen und agiert ebenso als Bindeglied zu Verbänden und politischen Institutionen. Darüber hinaus wird er die Zusammenarbeit mit allen anderen Häfen entlang des Rheins intensivieren und dabei die Vernetzung und Digitalisierung der Binnenschifffahrt mit dem dazugehörigen Hafengewerbe vorantreiben – zum Beispiel durch die Etablierung des RiverPorts Planning and Information System (RPIS) der RheinPorts GmbH.

Joachim Holstein war insgesamt fast dreißig Jahre bei der HTAG Häfen und Transport AG tätig, davon zehn Jahre als Mitglied des Vorstands. Zuletzt war er Geschäftsführer der HGK Dry Shipping GmbH. In dieser Funktion verantwortete er die Abspaltung der HTAG-Binnenschifffahrtsaktivitäten und die Integration in die HGK Dry Shipping maßgeblich mit. Darüber hinaus war der gelernte Speditionskaufmann und studierte Betriebswirt (VWA) Geschäftsführer der MASSLOG GmbH, der Duisburg Bulk Terminal GmbH und der Navigare Stauerei- und Speditions GmbH.

„Joachim Holstein ist ein anerkannter Experte im Bereich Binnenschifffahrt und Logistik und kennt sowohl unser Unternehmen als auch den Standort Duisburger Hafen bestens. Mit seiner langjährigen Expertise und Kompetenz wird er die Verbindung zwischen duisport und unseren Kunden sowie den Rheinhäfen nachhaltig stärken. Wir freuen uns, dass wir ihn für diese wichtige Position gewinnen konnten und wünschen ihm viel Erfolg“, sagt Vorstandsmitglied Lars Nennhaus stellvertretend für den gesamten duisport-Vorstand.

Quelle: duisport, Bild: Joachim Holstein © duisport/dws Werbeagentur GmbH




dpl verstärkt Präsenz in Baden-Württemberg

Die duisport packing logistics GmbH (dpl) hat zum 1. Januar 2023 die Niederlassung der RTI Packaging GmbH in Göppingen übernommen. Die dpl baut damit die vorhandene Präsenz und Expertise der Industrie- und Exportgüterverpackung in der Region weiter aus.

„Durch den Zusammenschluss bündelt die Verpackungsgesellschaft der duisport-Gruppe ihre Kompetenzen und baut das Angebot an Logistik- und Verpackungsleistungen in und um Baden-Württemberg herum weiter aus. Unsere Kunden profitieren dank vergrößerter Lagerfläche und gesteigerter Krankapazität von noch besseren maßgeschneiderten Lösungen“, erklärt Jan-Malte Wöhrle, Geschäftsführer der duisport packing logistics GmbH.

Neben den standortgebundenen Tätigkeiten wie Lagerung, Verpackung und Kistenproduktion ist Göppingen auch der Ausgangspunkt für Inhouse-Verpackungen und Werkslogistiktätigkeiten in der Region. Innerhalb des dpl-Netzwerkes stehen die Mitarbeiter in Göppingen als erster Ansprechpartner für Verpackungen an den anderen dpl-Standorten, wie beispielsweise Hamburg und Antwerpen, mit Rat und Tat zur Seite – oder unterstützen ihre Kunden bei sämtlichen Transportfragen.

Der Standort in Göppingen umfasst eine Hallenfläche von rund 4.000 Quadratmetern sowie eine große Freifläche zur Lagerung der verpackten Güter. Die Halle ist überkrant, die Hubkraft liegt bei bis zu 39 Tonnen, zusätzlich stehen verschiedene Stapler bis 16 Tonnen zur Verfügung.

Die duisport packing logistics (dpl) gehört seit 2007 zur duisport-Gruppe. Heute umfasst das Leistungsportfolio des Unternehmens mit Hauptsitz in Duisburg mit mehr als 20 Standorten weltweit und rund 500 Mitarbeitern die komplette Produktpalette rund um die Exportverpackung und Logistik. Die dpl ist einer der Marktführer der Industrie- und Exportverpackung für den Maschinen- und Anlagenbau. Durch die enge Verzahnung mit der Duisburger Hafen AG entstehen erhebliche Synergieeffekte, die den Kunden maßgeschneiderte Lösungen aus einer Hand ermöglichen.

Die RTI Packaging GmbH (RTI) als Teil der Runtime Packaging GmbH versteht sich als perfekter Partner, wenn es um die Erfüllung hoher Kundenansprüche bei Lagerung, Verpackung und Transport sensibler und hochwertiger Güter geht. Als Spezialisten mit langjähriger Erfahrung auf dem Gebiet der Verpackung und der Transportlogistik unterstützt RTI kompetent bei allen Fragen und bietet für jede Verpackungsproblematik die passende individuelle und kostengünstige Lösung. www.rtipackaging.de

Quelle und Foto: duisport packaging logistics, (von links): Jan-Malte Wöhrle, Geschäftsführer der duisport packing logistics und Andreas Walther Standortleiter Göppingen.




Lars Nennhaus vervollständigt duisport-Vorstand

Das Vorstands-Trio des Duisburger Hafens ist wieder komplett: Seit dem 1. Januar 2023 ist Lars Nennhaus neues Vorstandsmitglied der Duisburger Hafen AG und für den Bereich Technik und Betrieb verantwortlich. Der gelernte Diplom-Wirtschaftsingenieur folgt auf Prof. Thomas Schlipköther, der Ende 2022 mit Erreichen der Altersgrenze aus dem Hafen-Vorstand ausgeschieden ist.

Damit startet die Eigentums- und Managementgesellschaft des weltweit größten Binnenhafens das Jahr 2023 nicht nur mit einer neuen Generation an der Führungsspitze, sondern begrüßt auch einen erfahrenen und anerkannten Experten sowie ein vertrautes Gesicht zurück in Duisburg: Lars Nennhaus, der seine Karriere im Hamburger Hafen startete, war bereits von 2011 bis 2018 als Managing Director of Port & Logistics Development für duisport tätig. Nach einer vierjährigen internationalen Tätigkeit für einen der weltweit führenden Chemie-Logistiker komplettiert der 47-Jährige nun gemeinsam mit CEO Markus Bangen und Dr. Carsten Hinne den Vorstand.

„In den vergangenen achtzehn Monaten hat sich der duisport-Führungsstab personell stark verändert. Mit Lars Nennhaus haben wir das letzte fehlende Puzzleteil gefunden, um gemeinsam den Wandel zu gestalten und den Duisburger Hafen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Wir freuen uns, ihn wieder an Bord zu haben“, erklärt duisport-CEO Markus Bangen.

Lars Nennhaus: „Viele aktuelle Hafen-Projekte sind mir noch bestens bekannt. Bei einigen war ich selbst an der Initiierung beteiligt, nun befinden sie sich in der Realisierungsphase, die ich jetzt aktiv mitgestalten kann. Insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und Digitalisierung haben wir noch viel vor, das betrifft sowohl den Standort als auch unser gesamtes Netzwerk. Ich freue mich auf die Fortführung der herausfordernden Aufgabe zusammen mit einem hochmotivierten Team.“

„Ich erlebe den Duisburger Hafen seit einem Jahr als äußerst spannenden und herausfordernden Arbeitsplatz, überall ist eine große Aufbruchsstimmung zu spüren. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam den Wandel vorantreiben werden und freue mich außerordentlich auf die Zusammenarbeit mit Lars Nennhaus im Vorstandsteam“, ergänzt Dr. Carsten Hinne.

Lars Nennhaus verantwortet ab sofort die Bereiche Technik und Betrieb, inklusive Hafen- und Bahnbetrieb, sowie Bau und Facility Management. Dr. Carsten Hinne ist unverändert Vorstand für die Bereiche Netzwerk International, Suprastruktur, Personal und Einkauf. CEO Markus Bangen verantwortet u. a. die Bereiche Infrastruktur, Finanzen, Strategie und digitale Transformation, Beteiligungen und M&A sowie Recht.

Quelle: duisport, Foto: duisport/dws Werbeagentur GmbH




Rivergate: automatische Erkennung von Containern

duisport geht den nächsten wichtigen Schritt auf dem Weg zum digitalen Hafen der Zukunft: Während der Einsatz von „Optical Character Recognition“ (OCR)-Gates auf der Bahn- und der Straßenseite im Duisburger Hafen schon realisiert wurde, gab es auf der Wasserseite bisher keine Lösung.

Gemeinsam mit VITRONIC, einem der weltweit führenden Unternehmen für industrielle Bildverarbeitung, hat duisport in nur 15 Monaten ein auf der Basis von hochauflösenden 12K-Kameras arbeitendes „Rivergate“ entwickelt und erfolgreich an zwei Kränen getestet. Hiermit wurde eine nachhaltige Lösung geschaffen, um beim Be- und Entladen eines Binnenschiffs in wenigen Sekunden und mit einer Erkennungsrate von fast 100 Prozent die ID des Containers digital zu erfassen und mit der Ladeliste abzugleichen.

In Kombination mit dem „Crane Management System“ (CMS) der Firma POLO KNOW-HOW ist es damit möglich, Fehlverladungen zu vermeiden, da in Fällen eines sogenannten „Misspickings“ der Spreader nicht mehr entriegelt werden kann. Gleichzeitig ist das System in der Lage, die Unversehrtheit des Zollsiegels sowie etwaige Beschädigungen am Container zu erkennen. Dadurch werden bestehende Prozesse im Arbeitsalltag optimiert, und die Digitalisierung des weltweit größten Binnenhafens wird weiter vorangetrieben.

Das Tor zum digitalen Güterterminal

Zum Einsatz kommt das Rivergate zunächst auf einem Kran des Duisburg Trimodal Terminal (D3T) auf logport I in Duisburg-Rheinhausen sowie auf einem Kran auf dem Terminal GWW auf logport II in Duisburg-Hochfeld. Durch die Installation der speziell entwickelten Kamerasysteme wird eine effiziente und transparente Zustandsdokumentation und Erfassung in Echtzeit ermöglicht – auch nachts und bei schlechten Wetterbedingungen.

Während der Container die Kranbrücke passiert, erfasst das System den Zustand der Ladeeinheit in hochauflösenden Bildern. Im Hintergrund arbeiten mehrere speziell entwickelte Algorithmen, die die Daten umgehend dem Crane-Management-System (CMS) sowie dem Terminal-Operation-System (TOS) zur Verfügung stellen. So kann die Containernummer mit der Ladeliste abgeglichen werden, um eine Fehlverladung zu verhindern.

Rivergate ermöglicht nicht nur eine wichtige Prozessoptimierung, sondern ist ein weiterer Meilenstein bei der Digitalisierung des Duisburger Hafens. Dies ist ein großer Mehrwert für duisport und das gesamte Kunden- und Partnernetzwerk der zentralen Logistikdrehscheibe im Herzen Europas.

„Beim Entladen von Containern haben Kranführer selten die Chance, deren Zustand zu prüfen. Einmal abgesetzt gilt die Ladeeinheit als einwandfrei angenommen, auch wenn sie bereits beschädigt war. Dank des Rivergate können wir den Zustand der Container ab sofort beweiskräftig belegen und ihren Aufenthalt im Terminal lückenlos dokumentieren“, sagt Prof. Thomas Schlipköther, duisport-Vorstand für Technik und Betrieb, der sich schon seit vielen Jahren für die Digitalisierung der Hafenterminals einsetzt und dazu zahlreiche Projekte initiiert hat.

„Mit der Lösung Rivergate erschließt VITRONIC ein neues Geschäftsfeld. Wir nutzen die Technologie bereits in anderen Anwendungsbereichen, wie in der Mauterfassung oder der Identifikation von Paketen. Diese Expertise nutzen wir jetzt, um die Digitalisierung auch im Güterverkehr weiter voranzutreiben“, berichtet Daniel Scholz-Stein, Geschäftsführer (CEO) von VITRONIC.

Quelle: duisport, Foto: Copyright VITRONIC/Hosan