Warnstreik bei HGK und RheinCargo

Am Freitag, 1. April, fand ein Warnstreik von Beschäftigten der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) und der HGK-Beteiligung RheinCargo statt. Zwischen 13 und 15 Uhr legten zahlreiche Mitarbeiter ihre Arbeit nieder.

„Mit unserer Aktion haben wir den Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhand- lungen zum Eisenbahntarifvertrag (ETV) erhöht. In drei Verhandlungsrunden haben wir ver- sucht, mit dem ‚Arbeitgeberverband Deutscher Eisenbahnen e.V.‘ am Verhandlungstisch zu einer Einigung zu kommen. Das ist bisher leider nicht geglückt“, so der HGK-Betriebsratsvorsitzender Michael Auer.

Der stellvertretende HGK-Betriebsratsvorsitzende Jörg Müller ergänzt: „In der ersten Verhand- lungsrunde gab es überhaupt kein Angebot. In der zweiten Runde wurden 2,5% Erhöhung angeboten. In der dritten Verhandlung boten die Arbeitgeber zuletzt 3% Erhöhung an. Doch angesichts der weiter stark ansteigenden Verbrauchpreise ist dies völlig unzureichend. Deshalb waren wir jetzt zu den Warnstreik-Maßnahmen gezwungen.“

Die Betriebsräte erwarten, dass sich die Arbeitgeberseite bewegt. Gefordert wird seitens der Gewerkschaft ver.di für die Arbeitnehmer eine

– Erhöhung der Löhne und Gehälter um 7 Prozent und
– eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 100 Euro
– bei einer Laufzeit von 12 Monaten.

Die beiden HGK-Betriebsratschefs gaben sich nach dem Warnstreik kämpferisch: „Das war ein erster Weckruf, wir haben die Handlungsfähigkeit der Arbeitnehmer bewiesen. Wir erwarten von der Arbeitgeberseite, dass sie bei der nächsten Verhandlungsrunde ein realistisches Angebot vorlegt“, so Auer und Müller.

Quelle und Foto: HGK-Betriebsrat




„Innovation Harbour Cologne“ gegründet

Mit der Auswahl der ersten Gruppe von Start-Ups startet die HGK-Gruppe eine eigene Innovations- Plattform unter dem Namen „Innovation Harbour Cologne“. Für den Aufbau des als „Open Innovation Platform“ konzipierten Programms arbeitet die HGK mit dem Strascheg Center of Entreprenuership zusammen.

„Mit dem ‚Innovation Harbour Cologne‘ erweitern wir unsere Innovationsaktivitäten um eine weitere Säule. Während der Fokus unserer bestehenden Innovationsmaßnahmen primär auf die Optimierung genutzter Technologien und Prozesse in den bestehenden Geschäften ausgerichtet ist, wollen wir im ‚Innovation Harbour Cologne‘ mit ausgewählten Partnern gezielt an neuen Produkten und Services arbeiten, die potenziell unser unternehmerisches Portfolio ergänzen können“, erläutert HGK-CEO Uwe Wedig. „Gleichzeitig wollen wir durch die enge Zusammenarbeit mit den Start-Ups die interne Innovationskompetenz stärken.“

Für den „Innovation Harbour Cologne“ sucht die HGK-Gruppe Start-Ups, deren Produkte und Dienstleistungen sich mit der Logistik- und Transportbranche beschäftigen oder gut auf die Anforderungen der Branche ausrichten lassen. Gezielt wird dabei nach jungen Unternehmen Ausschau gehalten, die bereits erste Produkte und ein funktionierendes Geschäftsmodell etabliert haben. „Wir wollen nicht der klassische Inkubator oder Accelerator-Hub sein, sondern möglichst schnell und effizient Lösungen und Angebote entwickeln, die dem Markt und uns einen unmittelbaren Mehrwert bieten“, ergänzt Uwe Wedig.

Für den Aufbau des „Innovation Harbour Cologne“ arbeitet das von Kai Gülden geleitete Innovations-Team der HGK eng mit dem „Strascheg Center for Entrepreneurship“ (SCE) der Hochschule München zusammen. Das auf Innovationsmanagement und Unternehmensgründung spezialisierte Institut unterstützt die HGK unter anderem beim Scouting von Start-Ups und beim Mentoring während der Projektphase. Gemeinsam wurde auch der Name und die Marke des „Innovationshafens“ entwickelt. „Uns ist wichtig, dass die Verbindung zur HGK und zum Fokusthema Logistik erkennbar ist. Darüber hinaus sind wir aber offen, zukünftig gemeinsam mit Partnern weitere Inhalte aufzunehmen“, erläutert Kai Gülden.

Nach der Auswahl der Unternehmen für den sogenannten ersten „Batch“ wird bis Juli gemeinsam an drei bis vier Projekten gearbeitet. Anschließend werden die Ergebnisse einem größeren Kreis von Geschäftspartnern und Stakeholdern vorgestellt.

Interessierte können sich ab sofort auf der Website www.innovationharbourcologne.com informieren und dort Kontakt aufnehmen.

Quelle und Grafik: HGK




RheinCargo übernimmt Werksbahn in Bayern

Der Logistikdienstleister RheinCargo und der Kunststoff- und Chemiekonzern Lyondellbasell haben sich auf eine langfristige Zusammenarbeit am Standort Münchsmünster in Bayern verständigt. RheinCargo konnte die Ausschreibung für die Übernahme der dortigen Werksbahn gewinnen. Damit wächst der RheinCargo-Bereich „Werks- und Industriebahnen“ weiter an.

Auf dem etwa zehn Kilometer langen Gleisnetz rund um das Werk zur Herstellung von hochdichtem Polyethylen wird seit Beginn des Jahres 2022 von RheinCargo der Rangierbetrieb mit zwei Lokomotiven an sieben Tagen in der Woche abgewickelt. „Herausfordernd war zunächst, kurzfristig das erforderliche Personal zu rekrutieren. Das ist uns gut gelungen, so dass wir alle logistischen Dienstleistungen in der von uns gewohnten Qualität abliefern können“, erklärt RC- Bereichsleiter Peter Jacobs, der vor Ort auch die Position des Eisenbahnbetriebsleiters über- nommen hat.

„Die erneute Zusammenarbeit mit einem Weltkonzern zeigt, wie geschätzt die Produkte von RheinCargo sind. Wir sind optimistisch, dass wir in der Region weitere Projekte entwickeln können“, freut sich Wolfgang Birlin, für den Eisenbahnbereich zuständiger Geschäftsführer der RheinCargo.

Quelle und Foto: RheinCargo, v.l.n.r.: Peter Jacobs (Bereichsleiter Werks- und Industriebahnen), Klaus Seifert (Standortleiter Münchsmünster), Thomas Nebich (Lehrlokführer/Standortleiter Bottrop), Hakan Bulgurcu (Standortleiter Münchsmünster) 




duisport beendet alle Aktivitäten in Belarus

Die Duisburger Hafen AG zieht sich mit sofortiger Wirkung aus sämtlichen geschäftlichen Aktivitäten in Belarus zurück. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine und der Unterstützung durch Belarus in enger Abstimmung zwischen Vorstand, Aufsichtsrat und Gesellschaftern getroffen.

duisport wird sich sowohl von der Minderheitsbeteiligung (0,59 Prozent) an der internationalen Entwicklungsgesellschaft des Industrie- und Logistikparks Great Stone sowie von der Beteiligung an der Eurasian Rail Gateway CJCS (38,9 Prozent), die den Bau und Betrieb eines bimodalen Terminals geplant hat, trennen. Darüber hinaus wurde bereits das Repräsentations-Büro in Minsk endgültig geschlossen.

Zum Zeitpunkt der Investition befanden sich Deutschland und die EU in einem konstruktiven Dialog mit Belarus. Die Entwicklung seit den letzten Präsidentschaftswahlen und die Unterstützung des russischen Angriffs auf die Ukraine waren nicht abzusehen.

„Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine, und wir hoffen auf ein schnelles Ende des Krieges“, sagt duisport-CEO Markus Bangen. „Wir ziehen einen klaren Schlussstrich unter unser Engagement in Belarus. Wir haben unsere Aktivitäten dort schon seit den Wahlen im Jahr 2020 kritisch in Frage gestellt und auf Veranlassung des Aufsichtsratsvorsitzenden unsere Handlungsoptionen geprüft, konnten und können als Teil eines internationalen Konsortiums aber keine einseitigen Schritte gehen. Umso wichtiger ist es uns jedoch in der aktuellen Lage, ein deutliches Zeichen zu setzen, sämtliche geschäftlichen Beziehungen zu Belarus einzustellen und konkrete Verhandlungen mit unseren Mitgesellschaftern für einen raschen Austritt aus den Gesellschaften zu forcieren“, so Markus Bangen weiter.

In der Ukraine und Russland ist der Duisburger Hafen weder geschäftlich aktiv, noch hat er etwaige Beteiligungen.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Oliver Tjaden




Duisburger Hafen AG tritt spc bei

Die Duisburger Hafen AG (duisport) ist seit 1. März 2022 Mitglied im Trägerverein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs e. V., dem Betreiber des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc). Die Duisburger Hafen AG ist Eigentums- und Managementgesellschaft des Duisburger Hafens und agiert mit ihren Tochtergesellschaften weltweit als duisport-Gruppe. Der weltweit größte Binnenhafen wird unter der Dachmarke duisport im spc präsent sein.

Pro Jahr werden im Duisburger Hafen über 20.000 Schiffe und 25.000 Züge abgefertigt sowie mehrere Millionen Container umgeschlagen. Das Portfolio der duisport- Gruppe reicht vom individuellen Ansiedlungsmanagement über die Entwicklung von integrierten Hafen- und Logistikkonzepten, intermodalen Transportdienstleistungen sowie spezialisierten Industriegüterverpackungen, bis hin zu Beratungsleistungen für internationale Kunden. Darüber hinaus engagiert sich duisport – nicht zuletzt auch bei der Förderung innovativer Startups durch das Tochterunternehmen startport GmbH – für die Zukunft der Logistikbranche.

„Binnenhäfen haben als multimodale Schnittstelle eine zentrale Rolle, wenn es um die Verlagerung von Güterströmen auf Wasser- und Schienenwege geht. Mit der duisport-Gruppe begrüßen wir einen sehr starken Partner in unserem Netzwerk. Dafür sind wir sehr dankbar und wollen gemeinsam diese zentrale Rolle und die damit verbundene, sehr hohe Bedeutung des Binnenhafensystems weiter hervorheben und stärken“, sagt Wolfgang Nowak, Vorstandsvorsitzender im spc.

„Starke Netzwerke sind wichtiger denn je. Die Logistik ist eine der wachstumsstärksten und dynamischsten Branchen weltweit, was viele Herausforderungen mit sich bringt. Globale Marktveränderungen, die anhaltende Corona-Pandemie, der Klimawandel sowie der akute Fachkräftemangel sind nur einige Faktoren, die sich auf die nationalen sowie internationalen Warenketten auswirken. Das betrifft auch den Duisburger Hafen. Die Ziele des spc, proaktiv für eine Umverteilung der Güter auf Wasser- und Schienenwege zu werben, sind enorm relevant für duisport. Vor allem angesichts der Verantwortung des Verkehrssektors, wichtige Beiträge in Sachen Klimaschutz zu leisten. “, erklärt duisport-CEO Markus Bangen.

„Die Aktivitäten des spc im Bereich Ausbildung sowie Fachkräftesicherung sind ein weiteres, wichtiges Kriterium, warum wir hier mit einer Mitgliedschaft aktiv unterstützen“, so Bangen abschließend.

Quelle: spc, Foto: duisport | Oliver Tjaden




Offizieller Startschuss für Projekt enerPort II

duisport-CEO Markus Bangen hat mit Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, dem Parlamentarischen Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, Oliver Krischer, Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, dem Präsidenten der Fraunhofer Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer, sowie zahlreichen weiteren Gästen den offiziellen Startschuss für Europas erstes klimaneutrales Hinterlandterminal gegeben. Mit dem symbolischen Spatenstich beginnt nicht nur in Kürze der Bau des Duisburg Gateway Terminal (DGT), sondern auch die Umsetzung des Verbundprojekts „enerPort II“

Auf dem Gelände der ehemaligen Kohleninsel in Duisburg-Meiderich errichtet duisport bis voraussichtlich Mitte 2023 gemeinsam mit den internationalen Partnern Cosco Shipping Logistics, Hupac SA und der HTS Group das trimodale DGT. Es gilt als Modellprojekt für die Zukunft der Logistik und wird mit einer Fläche von 235.000 Quadratmetern im Endausbau das größte Containerterminal im europäischen Hinterland sein.

„Der Duisburger Hafen wird auch in Zukunft die führende Energie-Drehscheibe in Nordrhein-Westfalen sein und übernimmt mit diesem Projekt auch die Vorreiterrolle im Hinblick auf die Nutzung neuer Energiequellen für eine klimaneutralen Hafen- und Terminalbetrieb“, sagte Markus Bangen.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Der Duisburger Hafen ist für unser Land ein wichtiges Tor zur Welt. Er steht für Offenheit, freien Handel und für Innovationen, wie das Modellprojekt enerPort II eindrucksvoll zeigt. Das erste mit Wasserstoff vollkommen klimaneutral betriebene Containerterminal stellt die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft und ist ein Beispiel für die exzellente Forschung im Bereich Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen, die wir als Landesregierung fördern. Wir zeigen, wie man beides schafft: das Klima schützen und gute Arbeitsplätze, Wohlstand und soziale Sicherheit erhalten. Hierbei kommt dem Energieträger Wasserstoff eine bedeutende Rolle zu. Mit Projekten wie enerPort II, dem Aufbau des Innovations- und Technologiezentrums Wasserstofftechnologie unter anderem in Duisburg-Hüttenheim und dem Projekt RH2INE sind wir auf dem richtigen Weg. Gemeinsam machen wir Nordrhein-Westfalen zum modernsten und klimafreundlichsten Industriestandort Europas.“

„Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 13 Millionen Euro geförderte Vorhaben enerPort leistet einen wichtigen Beitrag für eine klimaneutrale Zukunft. Hier wird der Einsatz und die Anwendung von Wasserstofftechnologie in der Praxis und in einem hochgradig national und international vernetztem Umfeld erprobt. Das so generierte Wissen kann auch in anderen Kontexten zum Einsatz kommen und so dazu beitragen, dass die Versorgung mit CO2-freiem Wasserstoff und dessen Folgeprodukten gesichert und gestaltet werden kann. Nicht zuletzt die enge Verknüpfung mit den Akteuren vor Ort im Projekt enerPort zeigt, wie wichtig hierbei auch die gesamtgesellschaftliche Einbindung ist“, sagte Oliver Krischer, Parlamentarischer Staatssekretär des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link: „duisport wird auf der Kohleninsel ein Paradebeispiel für gelungenen Strukturwandel entwickeln. Für die Stadt Duisburg und den Duisburger Hafen ist dies ein Meilenstein auf dem Weg in eine klimafreundlichere Zukunft, in der ökologische Verantwortung eine immer größere Rolle spielt.“

„Das Projekt enerPort II steht geradezu exemplarisch für einen gelungenen Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik auf der einen sowie zwischen Energiewende und Strukturwandel auf der anderen Seite. Hier entsteht eine Keimzelle für einen kontinuierlich voranschreitenden und ganzheitlichen Transformationsprozess. Gerade der Duisburger Hafen birgt großes Potential für die Entwicklung zukunftsorientierter sektoren- und quartiersübergreifender Energieversorgungskonzepte“, betonte der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Prof. Reimund Neugebauer.

Auch die weiteren Partner des Projekts enerPort II waren im Duisburger Hafen zu Gast, darunter Vertreterinnen und Vertreter der Westenergie Netzservice GmbH, der Rolls-Royce Power Systems AG, der Netze Duisburg GmbH, der Stadtwerke Duisburg AG sowie der Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH.

Die Westenergie Netzservice installiert ein intelligentes und nachhaltiges Energiesystem, um sämtliche Energiesektoren miteinander zu koppeln. Schwerpunkte bilden das Microgrid*, elektrische Energiespeicher, PV-Anlagen, der Anlagenbetrieb und die intelligente Steuerung. Die Stadtwerke Duisburg entwickeln ein Konzept für die Errichtung einer Wasserstofftankstelle und eines Elektrolyseurs zur Herstellung von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien. Über welche Netzinfrastrukturen der Wasserstoff verteilt werden kann, untersuchen die Netze Duisburg. Um einen wirtschaftlich optimalen Betrieb eines sektorenübergreifenden Energiesystems zu ermöglichen, bildet der Stadtwerke Duisburg Energiehandel die Schnittstelle zu den klassischen Energiemärkten und Börsenhandelsplätzen.

Rolls-Royce wird am künftigen Containerterminal im Praxisbetrieb zeigen, wie die klimaneutrale, dezentrale Energieversorgung der Zukunft aussehen kann – durch einen intelligenten Mix aus regenerativen Energien wie Photovoltaik, kombiniert mit Batterien und grünem Wasserstoff. Dazu wird das Unternehmen drei wasserstoffbetriebene mtu-Brennstoffzellenaggregate mit insgesamt 1,5 Megawatt für die Abdeckung von elektrischen Spitzenlasten sowie zwei mtu-Wasserstoff-Blockheizkraftwerke mit 2 Megawatt Leistung für die elektrische Grundlast und die Wärmeversorgung installieren.

Die duisport-Gruppe und das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT setzen sich schon lange gemeinsam für eine vollständige energetische Transformation des Duisburger Hafens ein. Im Rahmen des Projekts „enerPort“ wurden bereits zukunftsweisende Technologien analysiert und maßgeschneiderte Modelle entwickelt, die nun im Rahmen des Anschlussvorhabens „enerPort II“ Anwendung im DGT finden. Der weltweit größte Binnenhafen betreibt damit nicht nur Europas größten klimaneutralen Hinterland-Hub, sondern kann gleichzeitig durch eine intelligente Vernetzung benachbarte Quartiere zusätzlich mit Energie versorgen. Das gesamte Projekt wird im Rahmen der „Technologieoffensive Wasserstoff“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz für einen Zeitraum von vier Jahren gefördert (Förderkennzeichen: 03EN3046).

Die gesamten Arbeitsprozesse des DGT werden hocheffizient und zu 100 Prozent klimaneutral verlaufen. Alle Güterbewegungen sind digital bis ins Detail aufeinander abgestimmt und werden automatisiert gesteuert. Das DGT gilt als Leitmodell für die Energiewende von Binnenhäfen weltweit.

Mit der Fertigstellung und Inbetriebnahme des DGT 2023 baut duisport seine Rolle als zentraler Hinterland-Hub Europas aus.

*Microgrids sind kleine, lokale Energienetze (Strom, Wärme und Kälte), die unter anderem Betriebe mit Energie versorgen. Im Falle des DGT koppelt und steuert ein intelligentes lokales Energienetz erneuerbare Energien in Gestalt von Photovoltaik- und wasserstoffbasierten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit elektrischen, thermischen Energiespeichern sowie Wasserstoffspeichern und Verbrauchern wie Landstrom, Ladesäulen und Krananlagen.

Quelle duisport, Foto: duisport/krischerfotografie, (v. l.) – Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft Prof. Reimund Neugebauer, duisport-CEO Markus Bangen, NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, der parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Oliver Krischer sowie Oberbürgermeister der Stadt Duisburg Sören Link © duisport/krischerfotografie




Hinne komplettiert duisport-Vorstand

Dr. Carsten Hinne ist seit dem 1. Januar 2022 neues Vorstandsmitglied der duisport-Gruppe. Der 46-Jährige kommt von der Deutschen Bahn, wo er 20 Jahre in unterschiedlichen Funktionen tätig war, zuletzt als Senior Vice President der DB Cargo AG. Bei duisport verantwortet er künftig schwerpunktmäßig den Bereich „Netzwerk International“. Dr. Carsten Hinne komplettiert damit den Vorstand der Duisburger Hafen AG um den Vorsitzenden Markus Bangen und Prof. Thomas Schlipköther.

„Ich freue mich sehr, mit Dr. Carsten Hinne einen äußerst kompetenten sowie international erfahrenen Kollegen im größten Binnenhafen der Welt begrüßen zu dürfen. Der duisport-Vorstand ist damit wieder komplett. Wir werden nach innen und außen geschlossen als Team auftreten und gemeinsam die Zukunftsthemen der duisport-Gruppe angehen“, sagt Markus Bangen.

Dr. Carsten Hinne: „Ich habe schon sehr viele engagierte und hochmotivierte Kolleginnen und Kollegen kennengelernt und freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Vorstandskollegen. Ich bin überzeugt davon, dass Höchst- und Bestleistungen immer nur im Team vollbracht werden können, wenn wir unsere Kompetenzen und unser Know-how bündeln.“

„Ab sofort treffen wir alle wichtigen Entscheidungen für die duisport-Gruppe gemeinsam und leben damit einen echten Kulturwandel vor. Auch deshalb haben wir uns ganz bewusst dazu entschieden, als Vorstände aus den Geschäftsführungen der Tochtergesellschaften auszutreten, um den Kolleginnen und Kollegen die Verantwortung zu überlassen, die das operative Geschäft ohnehin steuern“, ergänzt Prof. Thomas Schlipköther.

Bereits im Herbst des vergangenen Jahres hatte duisport-CEO Markus Bangen im Rahmen der Zukunftsstrategie einen „klaren Kurs auf Innovation, Nachhaltigkeit und Digitalisierung“ ausgerufen und zentrale Unternehmensbereiche neu strukturiert. „Die Weichen sind gestellt: Durch die Komplettierung des Vorstands können wir nun Fahrt aufnehmen und uns einerseits auf die Weiterentwicklung unseres Heimatstandorts Duisburg konzentrieren, ohne den Ausbau unseres internationalen Netzwerks zu vernachlässigen“, so Bangen.

Während sich Dr. Carsten Hinne innerhalb der Duisburger Hafen AG künftig vor allem um die Bereiche Netzwerk International sowie Suprastruktur, Personal und Einkauf kümmert, verantwortet Markus Bangen u. a. die Bereiche Infrastruktur, Finanzen, Strategie und digitale Transformation, Beteiligungen und M&A sowie Recht. Prof. Thomas Schlipköther verantwortet unverändert in erster Linie die Bereiche Bau, Technik und Betrieb sowie Facility Management und den Hafen- und Bahnbetrieb.

Quelle: duisport, Foto: duisport/Oliver Tjaden, der Vorstand der duisport-Gruppe (v. l.): Prof. Thomas Schlipköther, Markus Bangen (CEO), Dr. Carsten Hinne. 




Holstein hat HGK Dry Shipping verlassen

Joachim Holstein ist mit Wirkung zum 9. Februar 2022 aus der Geschäftsführung der HGK Dry Shipping GmbH ausgeschieden. Nachdem er seit Anfang 2021 maßgeblich an der inzwischen abgeschlossenen Überführung und Integration der Befrachtungsaktivitäten der HTAG in die HGK Dry Shipping GmbH mitgewirkt hat, möchte er sich nun neuen Herausforderungen widmen.

„Joachim Holstein hat mit seiner Expertise und seinem Führungsgeschick die HTAG zu einem wichtigen Unternehmen im Markt der Binnenschifffahrt entwickelt. Für die Integration der HTAG Befrachtungsaktivitäten in den Bereich Dry Shipping des Schwesterunternehmens HGK Shipping hat er strategische Weichen gestellt und somit die Voraussetzungen für eine starke und zukunftsgerichtete Trockenschifffahrt geschaffen. Wir danken Joachim Holstein für die gute Zusammenarbeit und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute“, sagte Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.

Joachim Holstein war insgesamt 30 Jahre bei der HTAG beschäftigt, von denen er zehn Jahre die Geschäftsaktivitäten als Mitglied des Vorstands verantwortete.

Die Geschäftsführung der HGK Dry Shipping GmbH wird weitergeführt durch die bisherigen Geschäftsführer Andreas Lemme und Steffen Bauer.

Quelle: HGK, Foto: Joachim Holstein




HGK Shipping bestellt weiteres Gastankschiff

Die HGK Shipping erweitert erneut ihre Niedrigwasserflotte. Anfang Februar hat das Unternehmen dazu den Bau eines weiteren tiefgangoptimierten Gastankschiffs bei der TeamCo Shipyard im niederländischen Heusden in Auftrag gegeben. Wie bereits die Flottenzugänge zuvor wird auch die „GAS 95“ mit einem diesel-elektrischen Antrieb ausgestattet sein. Mit der Vertragsunterschrift am 9. Februar 2022 führt die HGK Shipping damit ihr strategisches Neubauprogramm für eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt weiter fort.

Nach der „GAS 94“ ist dies bereits das zweite Gastankschiff für die HGK Shipping, das eine extrem tiefgangoptimierte Konstruktion mit einem alternativen Antrieb verbindet. „Mit der ‚GAS 95‘ setzen wir unseren nachhaltigen Weg zielstrebig fort. Gleichzeitig wappnen wir uns mit dem Ausbau unserer Niedrigwasserflotte für die Herausforderungen des Klimawandels. So werden wir in der Lage sein, trotz zunehmender Niedrigwasser-Perioden auf europäischen Flüssen auch künftig die Rohstoffversorgung der hiesigen Industrie sicherzustellen“, sagt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping. Anke Bestmann, Geschäftsführerin der HGK Gas Shipping GmbH, ergänzt: „Die konsequente Kundenorientierung der HGK Shipping spielte auch bei der Entwicklung dieses Neubaus eine übergeordnete Rolle. Wir arbeiten im Bereich Flottenausbau und Innovation immer eng mit unseren Kunden zusammen, um ihnen eine langfristige Planungssicherheit mit dem Binnenschiff zu bieten.“

Die Indienststellung des neuen Gastankschiffes ist für das dritte bis vierte Quartal 2023 geplant. Eingesetzt wird es für den Transport von verflüssigten Gasen zwischen den ARA-Häfen und der Rhein-Region. Die „GAS 95“ wird sich durch eine enorme Flexibilität auszeichnen: Mit ihren Dimensionen von 110 Metern Länge und 11,45 Metern Breite, ihrer Charakteristik, auch bei niedrigen Tiefgängen fahrfähig zu bleiben, sowie der Konzeption des Ladungssystems eignet sich das Gastankschiff auch für den Einsatz in den Kanälen Westeuropas. Mittels des installierten Power Management Systems wird die bereitgestellte Leistung optimal an den Leistungsbedarf angepasst und damit der Brennstoffverbrauch sowie die Abgasemissionen reduziert. Erneut sind Konzeption, Grundidee und das Engineering des Neubaus im Design Center der HGK Shipping entstanden. Als valide Grundlage zur Weiterentwicklung und absolute Referenz in puncto Niedrigwasseroptimierung diente die im Jahr 2021 in Dienst gestellte „GAS 94“. Zudem wurde die zukunftsweisende Konstruktion abermals anhand der klaren Vorstellungen der Transportmanagement-Experten der HGK Gas Shipping GmbH in Hamburg entwickelt. So ist sichergestellt, dass das Neubauprogramm der HGK Shipping gleichermaßen den gesellschaftspolitischen Anforderungen gerecht wird und den Belangen der chemischen Industrie entspricht.

Noch in diesem Jahr soll die Beauftragung eines dritten zukunftsweisenden Gastankschiffs – der „GAS 96“ – erfolgen, vier weitere – die „GAS 97“ bis „GAS 100“ – sind bereits in Planung und sollen in den kommenden Jahren nach und nach realisiert werden. Auch in anderen Transportbereichen setzt die HGK Shipping auf die Kombination aus Tiefgangoptimierung und alternativem Antrieb. Die „Synthese 18“ – ein Typ-C-Tanker, der diese Eigenschaften für den Transport flüssiger Chemikalien vereint – soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus befinden sich zwei weitere Typ-C-Tanker, die zudem H2-ready sind, in Bau.

Quelle und Foto: HGK Shipping, die HGK Shipping zeichnete einen Vertrag mit der niederländischen TeamCo Shipyard für den Bau der „GAS 95“. Von links nach rechts: Nikolaus Schellenberger, Head of Fleet Management, HGK Shipping, Marcel Zweers, Managing Director, TeamCo Shipyard b.v., und Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping.Foto: HGK Shipping




Überdachtes Stahllogistik-Hub Duisburg eröffnet

Das neue trimodale Stahllogistik-Hub von Haeger & Schmidt Logistics (HSL) hat zum 1. Februar 2022 seine operative Geschäftstätigkeit aufgenommen. Auf der Stahlinsel in Duisburg gelegen, wurden im vergangenen Jahr etwa 12 Millionen Euro in den Neubau-Komplex investiert.

Anlässlich dem offiziellen Start sagte DI Horst Felbermayr, geschäftsführender Inhaber der österreichischen Felbermayr Gruppe, zu der HSL gehört: „Mit der Eröffnung dieser hochmodernen Lagerhalle vertiefen wir unser Angebot als trimodaler Full-Service-Logistikanbieter weiter. Damit werden unsere Möglichkeiten in der Distribution von hochqualitativen Stahlprodukten enorm ausgebaut. Zusammen mit unseren weiteren multimodalen Hafenterminals in Krefeld, Linz und Wien/Albern sowie dem seit vergangenem Jahr bestehenden Joint Venture mit PSA Beakbulk in Antwerpen ist dieser Standortausbau auch eine wesentliche Erweiterung unseres Dienstleistungsangebots.“

Herzstück des trimodalen Multifunktionshubs ist die beheizbare 9.000 m² große Stahlhalle mit einer Kapazität von etwa 60.000 t für hochwertige Stahlprodukte. „Die Resonanz am Markt ist sehr gut. Über die Hälfte der Lagerflächen sind bereits gebucht“, verrät HSL-Geschäftsführer Heiko Brückner. Zwei Halbzuggleise mit je 210 Metern Schienen führen in die Halle zur Abfertigung eines Ganzzuges. Außerdem wird der Neubau an die große Bestandshalle mit Wasseranschluss über eine Coil-Fähre überdacht angebunden.

Zu der strategischen Ausrichtung erklärt Brückner: „Mit dem Neubau stellt HSL die Weichen für ein signifikantes Wachstum im Bereich hochwertiger Stahlprodukte am Standort Duisburg. Durch die Investition ist möglich, tiefer in die Logistikkette einzusteigen und Stahllogistik aus einer Hand anzubieten.“ Sowohl für das stabile Exportgeschäft als auch das zunehmend an Fahrt gewinnende Importgeschäft bringt das moderne Terminal als Hub zahlreiche Zeit- und Qualitätsvorteile.

HSL-CFO Per Nyström hat bereits positive Rückmeldungen erhalten: „Die Kombination aus Trimodalität und umfangreichen Abfertigungs- und Lagerkapazitäten unter einem Dach wird angefragt. Wir schließen eine Marktlücke und das „Indoor-Stahlhandling“ eröffnet uns einen neuen Kundenkreis.“

Mit der Lieferung des Laufkrans mit einer Traglast von 40 t Mitte Januar 2022 ist die Stahllagerhalle jetzt bereit für den Umschlag und die Abfertigung der schweren Güter. Zu den Tätigkeiten von HSL gehört neben dem klassischen Handling und der Lagerung auch das seemäßige Stauen der Container sowie die fachmännische Entladung der Coils und Bleche aus den Boxen. Außerdem übernimmt HSL die termingenaue Steuerung des Nach- oder Vorlaufs per Binnenschiff, Bahn, LKW und Short Sea. Auf der Stahlinsel werden jährlich über 1 Mio. t Stahl umgeschlagen.

Stahllogistik-Hub in Kürze
– zwei Halbzuggleise mit je 210 Metern Schienen führen in die Halle zur Abfertigung eines Ganzzuges, Halle für Lkw befahrbar
– 9.000 m² beheizbare Halle (Länge: 210 m, Breite 45 m); Lagerkapazität von 60.000 t; Laufkran mit 40 t Traglast, Temperaturführung über Fußbodenheizung
– Anbindung an die Bestandshalle. Transporte zwischen den Hallen per Coil-Fähre
– LKW-Tiefhof mit 6 Rampen für schnellen Umschlag inkl. schnelles Stuffing und Stripping von Containern.
– 7.300 m² Bestandshallen mit Wasseranschluss
– LKW-Vorhof mit Selbstabfertigungsschalter für Lkw

Quelle: Jaeger & Schmidt Logistics, Foto: Hager & Schmidt Logistics/ Heike Kaldenhoff, symbolischer Auftakt für das neue Stahllogistikhub mit Björn Becker (HSL), Per Nyström (HSL), DI Horst Felbermayr (Felbermayr), Heiko Brückner (HSL) und Prof. Thomas Schlipköther (Duisport).