Tag der Logistik begeisterte Neusser Schüler

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Firmen und Institutionen stellten den Besuchern die große Vielfalt logistischer Berufe vor und zeigten Chancen

Zehntausende Besucher nutzten auch in diesem Jahr wieder den „Tag der Logistik“ der Bundesvereinigung Logistik, BVL, um einen
Blick hinter die Kulissen der knapp 650 beteiligten Unternehmen zu werfen. In Neuss wartete auf die Interessenten dabei erneut ein
ganz besonderes Angebot.

Der Arbeitskreis Logistik der MIT Rhein-Kreis Neuss hatte mit 24 Unternehmen und Institutionen eine interessante Ausstellung organisiert, in der den hunderten Schülerinnen und Schülern
der Klassen 9 bis 12 die Vielfalt und die Möglichkeiten der logistischen Berufe anschaulich vorgestellt wurde.  Mit dabei natürlich auch die RheinCargo, die einen Eisenbahnsimulator
aufgestellt hatte.

„Da will ich hin“, entfuhr es der 16-jährigen Marion gleich am Eingang des Gare du Neuss. Kurzentschlossen zog sie ihre beiden Freundinnen am Arm und steuerte auf den RheinCargo-Stand
zu. Ob sie sich für eine Ausbildung in der Verwaltung interessiere, so die höfliche Frage. „Nein, ich möchte das einmal ausprobieren. Ich
wollte schon immer einmal eine Lok steuern.“ Sprachs, setzte sich auf den Hocker und ließ zufrieden den Blick über die Schalter und Hebel schweifen.

Nur ein Beispiel, wie unter der Überschrift „Vom Klicken bis zum Klingeln“ die Schülerinnen und Schülern die spannende Welt der Logistik am Beispiel verschiedener Berufsbilder in gewerblichen
und kaufmännischen Ausbildungsberufen sowie an verschiedenen Logistik-Studiengängen für sich entdeckten. An verschiedenen
interaktiven Ständen konnten sie selbst zum Logistiker werden oder sich bei Auszubildenden, Studenten, Professoren und Praktikern
über eine Branche informieren, die in Deutschland und weltweit Karriere macht.

„Ich freue uns, dass es gelungen ist, zum einen das Image der Logistik bei den Schülern aufzuwerten“, zog Thomas Klann, Leiter des  Arbeitskreises Logistik der MIT, eine Bilanz. Denn nicht jedem sei vorher die große Bedeutung der Branche auch für ihr Leben klar
gewesen. „Es ist auch für Außenstehende manchmal schwierig, die Chancen und die Komplexität zu erkennen. Und hier konnten wir
eine wunderbare Plattform bieten, auf der wir uns in unserer ganzen Brandbreite vorstellen konnten.“ Aber auch die Unternehmen haben die Chancen genutzt, sich möglichen Bewerbern einmal  vorzustellen. Denn die Suche nach ausgebildetem und motivierten Nachwuchs wird immer schwieriger.




Weitaus mehr als der Umschlag von Gütern

Hafenzeitung, NDH

Hafenbetriebe in Düsseldorf und Neuss sind bestens ausgerüstet und verfügen über beste Verbindungen

Für viele Außenstehende ist es das Erste, was ihnen beim Begriff  „Hafen“ einfällt: Der Umschlag von Gütern, dazu das Bild stolzer Kräne, die sich in einen blauen Himmel recken. Die RheinCargo hat
an den Standorten Neuss und Düsseldorf rund um Abteilungsleiter
Jan Eckel eine etwa 60-köpfige Mannschaft.

Und die leisten Schwerstarbeit. 15,7 Mio. Tonnen wurden im Jahr 2013 mit eigenem Umschlagequipment bewegt. Das war Spitze.
Doch die beeindruckende Zahl beschreibt trotzdem nur  unzureichend das große Leistungsspektrum des Hafenbetriebes. „Wir betreiben in den Hafenstandorten eigene trimodale Umschlags
und Lagerterminals für Massengüter“ fasst Eckel erst einmal zusammen. Genauer sind das 25 Krananlagen sowie 10 Rad- und Kompaktlader, die die Schütt- und Stückgüter von allen drei
Verkehrsträgern Schiff, Bahn und Lkw ent- und wiederbeladen.
Hinzu kommen Flächen und Hallen für die offene und gedeckte
Lagerung, die sich auf rund 200 Tsd. Quadratmeter summieren. Auf diesen Lägern bietet die RheinCargo auch Veredelungsprozesse
an den Gütern an. Dieses geht vom Sieben, Brechen, bis hin zum Mischen von Schüttgütern.

Dort ist dann auch eine Befeuchtung oder ergänzende Dienstleistung wie Schiffseichungen, Lkw- und Waggonverwiegung
möglich – ebenfalls wieder ganz wie gewünscht. Und das ist nur
ein Teil der Serviceleistungen, die die Mitarbeiter im Übrigen in Telen rund um die Uhr anbieten. Und beinahe jeden Tag im Jahr.
„Vor allem bei den so genannten Schüttgütern sind wir sehr gut aufgestellt. Wir können vieles darstellen, was nicht jeder andere Hafen-Standort umsetzen kann“, fasst Eckel zusammen. Und ergänzt: „Durch unsere Größe sind wir in einem hohen Maße flexibel, das ist definitiv eine unserer Stärken.“ Denn durch die hervorragende Ausstattung, die Erfahrenheit der Mitarbeiter
und ihren Einsatzwillen können bei Bedarf schnell Alternativen und weitere Möglichkeiten gefunden und umgesetzt werden.

Zweites Plus ist die hervorragende Anbindung sowohl der rechts- als auch der linksrheinischen Hafenstandorte. „Wir verfügen
zu beiden Seiten des Rheins über Umschlags- und Lagerkapazitäten,
die jeweils sehr gut nicht nur an die Wasserautobahn Rhein angebunden sind sondern auch an das enge Schienennetz sowie
die zumindest in der Region Düsseldorf / Neuss intakte Straßeninfrastruktur.“




Zuverlässig und flexibel

Hafenzeitung, NDH

Auch andere Unternehmen nutzen die NDH-Eisenbahnwerkstatt

Die wenigsten Neusser wissen, dass sie nicht nur einen der größten Güterbahnhöfe sondern auch eine große Lok- und  Güterwagenwerkstatt auf dem Stadtgebiet liegen.

„In unserer großen Halle können wir die Schienenfahrzeuge der RheinCargo und anderer Unternehmen warten und instand setzen“,
zeigt Stefan Honnen mit berechtigtem Stolz die Anlage an der Heerdterbuschstraße. Und das ist noch nicht alles, wie der  Stellvertretende Betriebsleiter erzählt: In der Güterwagenabteilung können vielfältigste Waggons auch dritter Kunden gewartet und bei Bedarf instand gesetzt werden. Loks und Güterwagen müssen zwar nicht wie ein Auto zu einem regelmäßigen TÜV. Das Allgemeine  Eisenbahngesetz schreibt dem Eigentümer aber vor, dass sein rollendes Material immer in einem Zustand sein muss, der einen sicheren Betrieb ermöglicht. „Diesbezüglich ist der Fahrzeughalter selbst gehalten, einen Instandsetzungsplan auf zu stellen“, erläutert Honnen. Schon zu diesem Zeitpunkt können die Mitarbeiter ihr Fachwissen anbieten: „Die Sicherheit wurde bei der Eisenbahn
immer ganz groß geschrieben.“

Denn – so die einfache Rechnung – defekte Loks und Waggons verdienen kein Geld sondern verursachen Kosten. Von diesem hohen Erfahrungs- und Wissensstand in den verschiedensten Bereichen können auch andere Eisenbahnverkehrsunternehmen profitieren – und tun das auch. Nicht zuletzt, weil die Neusser über eine sehr flexible Einsatzbereitschaft verfügen. „Wir gehen auf Probleme zu und finden oft eine kundenorientierte Lösung – immer in enger
Absprache. „Dazu machen wir Vorschläge und setzen die wenn gewünscht auch um.“ Das nutzen bereits einige Unternehmen, so die
MGW im E-Lok-Bereich. Andere stellen ihre Loks ab, während die Waggons in einem der Hafenterminals abgefertigt werden. „Mit der
MGW werden die Loks während der Beladung gewartet, somit ist die Lok wieder einsatzbereit, wenn der Zug beladen ist.“

Sollten die Mitarbeiter einmal eine Aufgabe nicht selbst lösen können, greifen sie auf zertifizierte Partnerunternehmen zurück,
die diese Dienste teilweise schon seit Jahrzehnten anbieten. So wie auch die eigenen Mitarbeiter ständig weitergebildet und geschult
werden. So verfügt die Werkstatt über Qualitäts- und Arbeitsschutzsysteme sowie im Bereich der Güterwagen die ECM- und VPIZertifizierung.




Intermodale Wachstumschancen nutzen

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Dietmar Lonke will als Geschäftsführer der Ambrogio Deutschland die Möglichkeiten des Hafens ausschöpfen

Seit Januar ist Dietmar Lonke Geschäftsführer der Ambrogio GmbH in Deutschland mit Sitz in Neuss und weiterem Standort in Karlsruhe.

Der 46-Jährige ist in der Nähe von Detmold geboren. Beruflich  wechselte Lonke von der VTG, einem Bahn-Spezialisten für Flüssig-
und Bahntransporte sowie Waggonvermietung, zum italienischen Spediteur nach Neuss. Bei der VTG war er 15 Jahre in verschiedenen
Positionen tätig, zuletzt als Geschäftsführer der Tochtergesellschaft
Transpetrol in Hamburg.

Nach seinem Diplom 1993 als Betriebswirt in Münster war er zunächst bei der Rhenus-Gruppe und der Lehnkering tätig, bis er bei der VTG Linienverantwortung übernehmen konnte. Dort war er unter anderem Niederlassungsleiter für Transpetrol in Bitterfeld und auch für die Transpetrol-Tochter in Österreich. Seinen Wohnsitz hat er nach wie vor in Hamburg, seiner Wahlheimat und auch der Sitz der Transpetrol. Lonke hat einen elfjährigen Sohn.

„Ich bin jetzt ein Wochenendpendler“, meint er. Die Familie sei längere Abwesenheiten aus den vergangenen Tätigkeiten gewohnt
und könne gut damit umgehen. Wenn er neben der Familie noch Zeit findet, spielt Lonke in einer Freizeitmannschaft Hockey im Uhlenhorster Hockey Club (UHC). „In der Abwehr“, wie er sagt. Das „extreme“ Marathonlaufen, hat er indessen aufgegeben. „Ich jogge
aber regelmäßig“, sagt er. Neuss hat Lonke beruflich auch deshalb gereizt, weil die Bahnverbindung von hier nach Italien eine der wichtigsten im intermodalen Netzwerk von Ambrogio ist, wie er sagt. Das Motto der Spedition lautet: „Intermodal Only“. „Damit kann ich
mich eindeutig identifizieren“, sagt Lonke, der sich als Bahn-Fan sieht – zumindest was den Güterverkehr betrifft. Denn privat nimmt er als Pendler dann doch eher das Auto oder das Flugzeug.

Im intermodalen Bereich gebe es im Gegensatz zum konventionellen Bahngeschäft noch Wachstum. „Und nicht zuletzt ist die Bahn auf der Langstrecke schneller und auch günstiger als der LKW“, meint Lonke.
In Zukunft kann er sich auch mit Blick auf den Neusser Hafen  außerdem auch die Einbeziehung des Binnenschiffs in ein multimodales Netzwerk vorstellen.




Internationale Leitmesse wartet

transport logistic 2013

„transport logistic“ in München wartet wieder mit einem großen Programm auf

Die maritime Wirtschaft ist eine Wachstumsbranche. Und das Zentrum dieser Branche liegt wieder einmal in München während der „transport logistic“, die vom 5. bis 8. Mai 2015 stattfindet.

Auch wenn München selber keinen Hafen bietet, präsentieren alleine aus diesem Bereich über 170 Unternehmen ihre Dienstleistungen auf der Internationalen Leitmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management. Darunter namhafte Hafenausrüster, Liniengesellschaften und Reedereien. Noch nie waren so viele Binnen- und Seehäfen sowie Binnen- und Seeschiffsreedereien aus dem In- und Ausland vertreten.
Allein in Deutschland ist die maritime Logistik mit mehr als 380.000 Beschäftigten und einem jährlichen Umsatzvolumen von rund 50 Milliarden Euro einer der wichtigsten Wirtschaftszweige. Und alle großen deutschen und auch europäischen Häfen sind auf der „transport logistic“ dabei. Mit einem Stand stellen zum Beispiel die Häfen Hamburg, Bremen und Niedersachsens sowie Rotterdam, Göteborg und Kaliningrad aus. Noch nie zuvor hat sich dieser Logistikteilbereich in vergleichbarem Umfang und dieser vollen Breite auf einer Messe präsentiert.
Die Neuss Düsseldorfer Häfen sind gleich zwei Mal auf der „transport logistic“: Auf dem Messestand des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen BÖB, Halle B3, Stand 225/324, zum anderen auf dem von RheinCargo B 3, Stand 221/320.