RheinCargo übernimmt Rohrtransporte

 Mit dem gesetzlich beschlossenen Kohleausstieg endet auch die Förderung in den Tagebauen Hambach und Garzweiler im Rheinischen Revier. Nach der endgültigen Stilllegung soll hier durch RWE Power eine Wald-Seen-Landschaft entstehen. Um die künftigen Gewässer zu befüllen, werden für eine Leitung insgesamt 9.120 Rohre benötigt, die in den kommenden Jahren geliefert werden müssen. Im Auftrag der Projektgesellschaft DREMAR fungiert die RheinCargo GmbH & Co. KG (RC) dabei als eine Partnerin für die Transportlogistik. 

Konkret geht es um den Transport von acht und zwölf Metern langen Spezialrohren mit einem Durchmesser von 2,235 Metern. Diese sollen zum Bau einer insgesamt 45 Kilometer langen Pipeline zwischen dem Rhein bei Dormagen und den Tagebauen verwendet werden. Die in der Türkei und Algerien gefertigten Rohre kommen auf dem Seeweg in Brake an der Unterweser an. Von dort aus übernimmt RheinCargo die Rohre und transportiert sie auf der Schiene zum Be-triebsgelände von RWE Power in Grevenbroich im Rhein-Kreis Neuss. 

„Pro Ganzzug werden 40 Rohre geladen, zwei auf jedem Waggon“, erläutert RheinCargo-Projekt-leiter Necati Kula das Konzept. „Für die Traktion setzen wir Hybrid-Lokomotiven vom Typ Siemens Dual Mode ein. Das hat den Vorteil, dass wir in den kurzen Start- und Zielanschnitten, in denen es keine Elektrifizierung gibt, den bordeigenen Dieselantrieb des Fahrzeugs nutzen können, ohne umspannen zu müssen.“ 

RheinCargo hat für das auf drei Jahre angelegte Projekt 45 Güterwagen angemietet, bestehend aus zwei kompletten Sets und fünf Ersatzwagen. „Die Waggons verfügen über ein spezielles Befestigungssystem, welches im Vorfeld durch den RC-Bereich Eisenbahnsicherheit mit exter-nen Gutachtern umfangreich getestet wurde“, so Kula. Eines der beiden einzusetzenden Dual Mode-Triebfahrzeuge wurde eigens dafür mit dem Slogan „Wasser marsch“ gebrandet. Jetzt traf erstmals ein Zug aus Brake ein, die ersten Rohre konnten in Grevenbroich entladen werden. 

„Dieses Vorhaben setzt Maßstäbe in der Region, erstmals werden hier Rohre in einer solchen Größenordnung auf der Schiene transportiert. Der Auftrag ist ein weiterer Meilenstein für die RheinCargo und erweitert unser Portfolio um eine interessante Komponente. Wir freuen uns sehr, dass wir dabei als Partner unser Knowhow einbringen können“, erklärt RheinCargo-Ge-schäftsführer Götz Jesberg. 

Quelle und Foto: Rheincargo, in Brake an der Unterweser werden die Züge beladen. RheinCargo transportiert die Rohre dann ins Rheinland 




„SchachZUG“ zwischen Duisburg und Rotterdam gestartet

Für die Kunden ist es nicht nur im Wortsinn ein cleverer Zug:
Dreimal wöchentlich verbindet der „SchachZUG“, wie die HGK Intermodal GmbH (HGK I) ihr neues Zugprodukt getauft hat, das HGK-Terminal Duisburg Gateway West mit fünf Terminals im Seehafen von Rotterdam. Das erklärte Ziel: Mehr Containerverkehre von der Straße auf die Schiene verlagern.

Die Problematik ist bekannt: Container-Transporte aus dem Rheinland über die Straße zu den Seehäfen sind zeitaufwändig und verursachen klimaschädliche CO2-Emissionen. Die HGK Intermodal GmbH hat deshalb den „SchachZUG“ an den Start gebracht, um eine umweltfreundliche Alternative per Bahn anzubieten. Die Vorteile für die Kunden liegen auf der Hand:

– Zuverlässiger und pünktlicher Transport per Bahn
– Keine Staus auf überfüllten Autobahnen
– Nachhaltige und umweltschonende Logistik
– Reduzierung von Mautkosten
– Möglichkeit zur Zwischenlagerung im HGK-Terminal im Hinterland von Rotterdam
– Reibungslose Supply Chain aus einer Hand

„Mit unserem SchachZUG kommen wir den Wünschen der Kunden nach. Statt unnötige CO2- Emissionen auf der Straße zu verursachen, trägt die Verbindung zur positiven Klimabilanz
unserer Auftraggeber bei“, erklären Kerstin Lederer (Leiterin Vertrieb) und Rainer Görtler, Geschäftsführer der HGK Intermodal GmbH. Und weiter: „Darüber hinaus spart das Angebot auch Zeit und Kosten. Die ersten Erfahrungen bestärken uns in der Annahme, dass sich ‚Schach-ZUG‘ am Markt durchsetzen wird.“

Quelle und Foto: HGK I




Niehler Hafen wird zum digitalen Testfeld

Digitaloffensive am Rhein: Die HGK AG rüstet die Terminals für den Kombinierten Verkehr im Niehler Hafen in Köln mit digitaler Infrastruktur aus, um innovative Logistiklösungen zu erproben. Mit diesem digitalen Testfeld sollen künftig Warenströme aller Art mithilfe künstlicher Intelligenz autonom erfasst, verarbeitet und damit effizienter abgewickelt werden.

 

Mit Hilfe intelligenter Technologie werden Ladeeinheiten künftig automatisch erfasst und deren relevante Informationen ausgelesen – unabhängig davon, ob sie per Schiff, Bahn oder Lkw im Hafen ankommen. Das KI-gestützte System und die damit generierten Informationen werden für Effizienzsteigerungen beim Umschlag sorgen, das Personal entlasten und standardisierte Daten über Transporte leichter zugänglich machen. Das Projekt soll zudem als Blaupause für andere Standorte dienen. „Die Installation des digitalen Testfeldes ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der HGK AG in die digitale Zukunft, in der Logistikprozesse kontinuierlich optimiert und beschleunigt werden“, begründet HGK-COO Dr. Jens-Albert Oppel die Maßnahme. 

Die autonome KI-basierte Technologie kann selbstständig Informationen von Fahrzeugen und Ladeeinheiten erfassen und verarbeiten. Über eine zentrale Datenplattform und entsprechende Schnittstellen lassen sich so die Informationen der Ladeeinheiten im Ein- und Ausgang der Terminals über alle drei Verkehrsträger direkt und in Echtzeit synchronisieren. Dadurch können vor dem Hintergrund des akuten Fachkräftemangels die Arbeitsbedingungen verbessert und Kosten gesenkt werden. 

Durch die einheitliche Erfassung, Konsolidierung und Kombination der Informationen wird es beispielsweise möglich, Liegezeiten von Binnenschiffen und Standzeiten von Zügen im Terminal zu verkürzen. Dadurch werden die nachhaltigeren Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene im so genannten Modal Split gegenüber der Straße attraktiver, was wiederum zu einer Reduzierung der CO2-Emissionen führt. Über entsprechende Schnittstellen wird die HGK die Anbindung externer Partner, wie zum Beispiel Forschungseinrichtungen und Logistikdienstleister, an das System ermöglichen. So können vor- und nachgelagerte Logistikprozesse direkt integriert werden. 

Die HGK erhält dafür eine Förderung im Rahmen des Programms „Digitale Testfelder in Häfen“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Das Projekt startet Mitte Oktober und läuft über einen Zeitraum von 15 Monaten. 

Quelle und Grafik: HGK AG




Neuartiges Fluss-See-Schiff für Amadeus-Flotte

Die Amadeus Schiffahrts- und Speditions GmbH, ein Tochterunternehmen von HGK Shipping, hat in diesem Herbst ihre Charterflotte um das innovative Fluss-See-Schiff „Amadeus Saffier“ erweitert. Gründe dafür sind unter anderem, dass das hohe Durchschnittsalter der europäischen Short-Sea-Flotte und die wachsenden Anforderungen der Energiewende an die Logistik eine Modernisierung der Flottenbestände erfordern. Anfang Oktober 2024 hat die „Amadeus Saffier“ ihre erste Reise von Antwerpen ins spanische Gijon angetreten.

Das moderne Design des Schiffs zahlt auf die notwendige Reduzierung von CO2-Emissionen im Transportsektor ein. Ausgestattet mit einem dieselelektrischen „Future-Fuel-Ready“-Antrieb kann das Schiff flexibel vom derzeit genutzten schwefelreduzierten Marine Gas Oil (MGO) auf alternative, nachhaltigere Energieträger umgestellt werden. Zudem ist der Neubau mit so genannten VentoFoils, einem Wind Assisted Propulsion System (WAPS), ausgestattet. In Kombination mit der angepassten Rumpfform und einem optimierten Propeller reduziert dies bis zu 50 Prozent der Emissionen und soll eine um bis zu 30 Prozent höhere Energieeffizienz im Vergleich zur bestehenden internationalen Flotte erzielen können.

„Mit der Aufnahme der ‚Amadeus Saffier‘ in unsere Flotte bieten wir unseren Kunden einen weiteren wichtigen Baustein für eine ressourcenschonende Lieferkette. Sie ermöglicht es uns, sowohl auf See als auch auf den Flüssen nahtlose, umweltfreundlichere Transportlösungen umzusetzen. Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner De Bock Maritiem B.V. verfolgen wir konsequent diese Entwicklung“, so Wolfgang Nowak, Managing Director der Amadeus Schiffahrts- und Speditions GmbH.

Das Schiff, im Besitz der Reederei De Bock Maritiem, wird von Amadeus im Rahmen eines langfristigen Chartervertrags betrieben. Zu den Einsatzgebieten des von Conoship konzipierten Schiffs mit einer Ladefähigkeit von 3.500 Tonnen (tdwcc) zählen Bulk- und Break-Bulk-Ladungen in europäischen Short-Sea-Verkehren auf Nord- und Ostsee sowie im Mittel- und Schwarzmeerraum. Dank des geringen Tiefgangs von nur 5,00 Metern bei voller Abladung ist das Schiff zudem im Übergang vom offenen Meer auch auf dem Rhein, dem Albert-Kanal und weiteren Binnenwasserstraßen einsetzbar.

„Die Inbetriebnahme der ‚Amadeus Saffier‘ markiert ein neues Kapitel für unser Unternehmen. Wir setzen uns auch weiterhin für Innovation und Nachhaltigkeit in der Schifffahrt ein und stellen die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Amadeus auf ein breites Fundament“, ergänzt Gilbèrt de Bock, Inhaber und General Manager der De Bock Maritiem B.V.

Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping, kommentiert die Flottenerweiterung wie folgt: „Die Erneuerung der europäischen Short-Sea-Flotte ist unverzichtbar, um den steigenden Anforderungen der Kunden an eine moderne Transportlogistik gerecht zu werden. Die ‚Amadeus Saffier‘ steht beispielhaft für eine zukunftsorientierte, leistungsfähige Flotte, die sowohl auf See als auch im Binnenbereich überzeugt.“

Quelle und Foto: HGK Shipping




Jos Davidse verstärkt HGK Shipping Rotterdam

Zum 1. Januar 2025 wird Jos Davidse (58) den Vorsitz der Geschäftsführung von HGK Shipping Rotterdam BV übernehmen. Gemeinsam mit den Geschäftsführern Andreas Lemme und Egbert Schelhaas verantwortet er künftig die strategische Weiterentwicklung des Tochterunternehmens von HGK Shipping, dem europäischen Marktführer in der Binnenschifffahrt, in den Bereichen Schub-, Container- und Trockenschifffahrt sowie Agentur- und Umschlagsdienstleistungen im größten Seehafen Europas.

Ziel ist es, das Potenzial dieser bedeutenden Logistikdrehscheibe in einem dynamischen und zukunftsorientierten Marktumfeld zu heben.

Die Schaffung der neuen Position unterstreicht das Wachstumspotenzial von HGK Shipping in Rotterdam. Der Fokus liegt dabei nicht nur auf dem Ausbau traditioneller Güterströme, sondern auch auf neuen Geschäftsfeldern, die im Zuge der Energiewende entstehen.

„Rotterdam ist einer der bedeutendsten Umschlagplätze der Welt. Mein Ziel ist es, mit unserem erfahrenen Team und der Unterstützung des gesamten HGK-Konzerns das volle Potenzial der Binnenschifffahrt und der Logistikaktivitäten der Gruppe auszuschöpfen“, erklärt Jos Davidse.

Jos Davidse verfügt über mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung in der Schifffahrtsbranche und hat seine Karriere in führenden Positionen bei mehreren renommierten Reedereien aufgebaut. Als Senior General Manager bei thyssenkrupp Veerhaven hat er zuletzt alle operativen Tätigkeiten wie die Schubschifffahrtsaktivitäten und Seeschiffsagenturen verantwortet. Diese umfangreiche Branchenexpertise, kombiniert mit einem tiefen Verständnis der operativen Prozesse und der kaufmännischen Anforderungen, macht ihn zur idealen Besetzung für die Weiterentwicklung des strategisch bedeutenden Standorts in Rotterdam.

Als Teil der sogenannten ARAG-Range, die neben Rotterdam auch die Häfen in Antwerpen, Amsterdam und Gent umfasst, spielt der Standort eine Schlüsselrolle für den europäischen Binnen- und Außenhandel. „Mit der Ernennung von Jos Davidse setzen wir ein deutliches Zeichen für unsere Ambitionen in Rotterdam. Ein besonderer Fokus der zukünftigen Geschäftsentwicklung liegt auf nachhaltigen und innovativen Transportlösungen, die durch die Energiewende und die damit verbundenen neuen Gütergruppen erforderlich werden. Dabei wird auch die Schubschifffahrt eine entscheidende Rolle spielen“, so Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping.

Quelle und Foto: HGK Shipping, Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping (rechts) heißt den erfahrenen Logistikmanager Jos Davidse willkommen.




Brand in Industriebetrieb im Neusser Hafen

In einer Ölmühle an der Düsseldorfer Straße ist am Dienstag gegen 13.30 Uhr ein Brand in einer Produktionsmaschine ausgebrochen, die sich über mehrere Etagen bis zu einer Höhe von 14 Metern erstreckte. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass das Feuer im Inneren eines Saatguttrockners ausgebrochen war. Offene Flammen oder Rauchentwicklung waren von außen nicht erkennbar.

Um den Brand in der Maschine unter Kontrolle zu bringen, waren umfangreiche Löschmaßnahmen und das Ausräumen des Trockners durch Teams unter Atemschutz erforderlich. Diese Arbeiten erwiesen sich als sehr zeitintensiv und erforderten eine mehrmalige Ablösung der eingesetzten Teams. Unter Atemschutz mussten noch glühende Produktreste von Hand von den Wänden des Trockners gelöst und abgelöscht werden.

Zwischenzeitlich wurde die Düsseldorfer Straße in Fahrtrichtung Düsseldorf für den Verkehr gesperrt, um ein sicheres Arbeiten der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Gegen 16:10 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden. Die Brandbekämpfung dauerte jedoch bis in die Abendstunden an.

Gegen 20:30 Uhr konnte der Einsatz beendet und die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben werden, der nun weitere Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme einleiten wird. Verletzt wurde niemand.

Quelle und Foto: Feuerwehr Neuss




HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.

Der Name ist neu, Geschäftsmodell und Ansprechpartner bleiben bestehen: Die bisherige „neska Container Line B.V.“ firmiert jetzt unter dem Namen „HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.“ mit Sitz in Dordrecht. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Zugehörigkeit zur Kölner HGK Logistics and Intermodal GmbH.

Das neue Konzept wurde Kunden, Geschäftspartnern und Stakeholdern im Rahmen eines gemeinsamen Events in Rotterdam vorgestellt. 

Der niederländische Logistikdienstleister organisiert seit 1988 Containertransporte sowohl per Binnenschiff als auch per Bahn zwischen den großen ARA-Seehäfen Rotterdam und Antwerpen und den Containerterminals der HGK Logistics and Intermodal an Rhein und Ruhr. HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V. setzt bei den Angeboten für Containerverkehre auf die effiziente Verknüpfung von Binnenschiff, Bahn und Lkw. Das Unternehmen bietet Kunden ein Komplettpaket für die Abwicklung von Transporten im In- und Export. Unterstützung gibt es unter anderem bei der Organisation von Einfuhranmeldungen oder Transitdokumenten. Echtzeitdaten stehen zur Verfügung, so dass Kunden jederzeit über Standort und Zeitfenster informiert sind. Diese Angebote führen zu einer besseren Planung, Zeitersparnis und Vermeidung von Verspätungen. 

„Ich freue mich sehr, dass das Unternehmen mit der Umfirmierung in ‚HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.‘ nun auch namentlich zur HGK-Gruppe gehört. Das hat für uns mehr als nur eine symbolische Bedeutung“, erklärt Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal GmbH. Er ergänzt: „Die HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V. ist mit ihrer Expertise für Containertransporte auf dem Wasserweg ein zentraler Bestandteil unseres Leistungsangebots, das wir als Gruppe rund um Supply Chain und Warehousing Solutions anbieten.“ 

Mit der Namensänderung unterstreicht die HGK-Gruppe auch die Bedeutung der Seehafenanbindung für die intermodalen Logistikaktivitäten der HGK Logistics and Intermodal GmbH. Hans Buytendijk, Managing Director der „HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.”, betont: „Die Supply Chains werden immer komplexer. Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen den Seehäfen und dem Hinterland.“ Die Container-Verkehre entlang des Rheins werden unter der Marke „HGK Container Line“ weiterhin durch den Standort in Dordrecht organisiert und durchgeführt. 

Quelle: HGK-Gruppe, Foto: HGK LI




„Helios“ strahlt in Guinness-Buch-Glanz

Die Solarluken des für die HGK Shipping fahrenden Trockengüterschiffes „Helios“ hält einen durch das Label Guinness World Records anerkannte Bestmarke: Die 312 vom Clean-Tech-Start-up Wattlab installierten Solarpaneele sind im globalen Maßstab für Binnenschiffe einmalig.

Auf einer Veranstaltung im Zentrum Rotterdams, bei der neben den zentralen Projektpartnern HGK Shipping, Blommaert und Wattlab auch Honoratioren der Stadt anwesend waren, zertifizierte das weltberühmte Unternehmen die Konstruktion der „Helios“ bei den World Port Days für deren nachhaltige Konzeption. Mit bis zu 90 eingesparten Tonnen CO2 pro Jahr unterstützt der Solarmodulaufbau den so ressourcenschonenden Bordbetrieb.

In der griechischen Mythologie trägt der Sonnengott den Namen Helios. Die mit diesem zentralen Stern unseres Planetensystems assoziierte Farbe Gelb drückt sich auch im Design des Trockengüterschiffes an prominenter Stelle immer wieder aus. Mit einer Länge von 135 Metern und einer Breite von 11,45 Metern schafft die „Helios“ ein Laderaumvolumen von 5.570 Kubikmetern beispielweise für Rapssaaten, die HGK Shipping für den weltweit führenden Nahrungsmittel- und Agrarkonzern ADM transportiert.

Den Frachtraum überspannen 27 Lukendächer aus dem Hause Blommaert, die mit den Solarpaneele versehen sind. Sie generieren bis zu 90 Megawattstunden Strom pro Jahr, die dem Bordbetrieb der „Helios“ zur Verfügung gestellt werden. Das Trockengüterschiff kann somit bis zu 90 Tonnen Kohlenstoffdioxid per annum einsparen. Die Solarpaneele-Weltbestmarke bestätigte bei den World Port Days in der niederländischen Hafenmetropole Carl Saville, offizieller Vertreter des Unternehmens Guinness World Records Limited, das die begehrten Zertifikate vergibt. Von Seiten der Stadt Rotterdam wohnte Chantal Zeegers, ihres Zeichens Alderman der Gemeinde, der Auszeichnung bei.

Bei der Verleihung des Titels für die „Helios“ machte Steffen Bauer, CEO von HGK Shipping klar: „Der Weltrekord ist etwas Besonderes, aber natürlich kein Selbstzweck. Nicht nur als Logistikwirtschaft, sondern als gesamte Gesellschaft müssen wir schauen, wie wir den Schutz des Klimas und den Einsatz regenerativer Energien vorantreiben. Die Kraft der Sonne bietet dafür einen idealen Ansatzpunkt, den wir mit der Konzeption dieses Schiffes konsequent verfolgt haben. Ressourcenschonung leitet daher unsere Schiffdesigns.“

Die Zusammenarbeit zwischen den zentralen Partnern Wattlab, HGK Shipping und Blommaert zeigt, wie Innovation und Nachhaltigkeit für eine technisch moderne und ausgefeilte Binnenschifffahrt Hand in Hand gehen können. „Die Entwicklung und Installation der Solarpaneele auf der ‚Helios‘ ist ein Beispiel dafür, wie Technologie dazu beitragen kann, die ohnehin schon umweltfreundliche Binnenschifffahrt noch ressourcenschonender auszugestalten. Mit diesem Projekt gelingt uns ein wichtiger Schritt für umweltfreundlichere Binnenschifftransporte“, sagt Bo Salet, Co-Founder und CEO von Wattlab.

Tom Blommaert, CEO von Blommaert Aluminium, blickt voller Anerkennung auf diese Leistung: „Wir sind unglaublich stolz auf diesen Guinness-Weltrekord, der unser Engagement für Innovation und Nachhaltigkeit in der Binnenschifffahrt unterstreicht. Solarluken stellen eine bisherige Herangehensweisen ersetzende Lösung zur Kraftstoffverbrauchs- und Emissionsreduzierung dar – und so bestärkt uns dieser Erfolg in unserem Glauben, dass sie künftig ihr Potenzial in der Binnenschifffahrt entfalten werden.“

Quelle: HGK, Foto: HGK/ Maritime Filming Group




Duisburg Gateway Terminal startet

Es ist einer der bedeutendsten Meilensteine in der über 300-jährigen Geschichte des Duisburger Hafens: Am Montag ist das Duisburg Gateway Terminal (DGT) auf der ehemaligen Kohleninsel feierlich eröffnet worden. Um 12 Uhr drückten Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Vertreter der vier DGT-Gesellschafter duisport, HTS, Hupac und PSA sowie des Forschungsinstituts Fraunhofer UMSICHT im Beisein von rund 250 geladenen Gästen den symbolischen Startknopf. Der erste Bauabschnitt ist fertiggestellt und das DGT nimmt nun offiziell den Betrieb auf.

Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen: „Wo mehr als 100 Jahre lang Kohle umgeschlagen wurde, steht jetzt ein klimaneutrales Containerterminal. Das Duisport Gateway Terminal ist ein herausragendes Beispiel für den gelungenen Strukturwandel im Ruhrgebiet: Die Umsetzung von der Idee bis zu Fertigstellung in nur wenigen Jahren zeigt, dass wir in Nordrhein-Westfalen Tempo machen. Es braucht Wille und Mut, um die notwendigen Veränderungen schnell umzusetzen – das ist in Duisburg gelungen. Durch die Umstellung auf klimaneutralen Güterverkehr ist das Terminal auch ein Meilenstein auf unserem Weg zum klimaneutralen Industrieland. Mit der Eröffnung des Duisport Gateway Terminals zeigen wir, wie Industrie und Klimaneutralität erfolgreich zusammenwirken.“

Oberbürgermeister Sören Link: „Duisburg wird künftig eine immer zentralere Rolle in der deutschen Energiewende spielen. Schon jetzt ist das hier am Hafen zu sehen: Wo früher Millionen Tonnen Kohle umgeschlagen wurden, wird mit dem Duisburg Gateway Terminal ein wegweisender Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet. Mit Hilfe von Wasserstoff-Technologie entsteht Logistik der Zukunft. Darauf können alle beteiligten Partner zurecht stolz sein.“

Das DGT ist nicht nur das zehnte Containerterminal im Duisburger Hafen, es wird im Endausbau zugleich das größte im gesamten europäischen Binnenland sein.

„Wenn alle Seiten – Unternehmen, Planer, Behörden, Politik und Bürgervereine – zusammenarbeiten und nach Lösungen suchen, dann sind wir erfolgreich. Das Ergebnis eines solchen gemeinschaftlichen Erfolgsprojekts können wir hier heute sehen“, betonen die Geschäftsführer der Duisburg Gateway Terminal GmbH, Christoph Kahlert und Sven Zölle.

„Mit dem Duisburg Gateway Terminal erhöhen wir die Umschlagskapazitäten im Duisburger Hafen um rund 850.000 TEU pro Jahr. Damit bauen wir die Position als eines der wichtigsten Logistik-Drehkreuze in Europa weiter aus und stärken unsere Funktion als Rückgrat der Industrie in Nordrhein-Westfalen“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Das Duisburg Gateway Terminal setzt Maßstäbe in Sachen Produktivität und Marktnähe: Mit 730 Meter langen Umschlaggleisen, voll digitalisierten Prozessen und der zentralen Lage im Herzen Europas bietet die Anlage wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg des kombinierten Verkehrs“, sagt Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe. „Ob ARA-Häfen, Rhein-Alpen-Korridor oder Osteuropa – die Logistik in ganz Europa profitiert vom neuen Terminal.”

Marc Heuvelmann, Direktor HTS Intermodaal B.V.: „Durch die gute Lage, die Größe und die Klimaneutralität ergeben sich sehr gute Möglichkeiten für die Logistik- und Transportbranche. Das Terminal ist eine Bereicherung für die Logistik in und um Duisburg.“

Vincent Ng, Regional CEO von PSA Europe & Mediterranean und PSA Middle East South Asia: „Die Eröffnung des Duisburg Gateway Terminal ist ein Meilenstein für den Duisburger Hafen, und PSA fühlt sich geehrt, diesen Erfolg gemeinsam mit unseren geschätzten Partnern duisport, Hupac und HTS zu feiern. Durch die Integration von Innovation, Technologie und Nachhaltigkeitsinitiativen wird dieses Binnenterminal zu einer Anlage von Weltklasse werden und den Weg für ein effizienteres und umweltfreundlicheres Hafen- und Lieferkettennetzwerk für das Hinterland ebnen.“

Das Duisburg Gateway Terminal ist in vielfacher Hinsicht ein Modellprojekt für die Zukunft der Logistik: Auf dem insgesamt 33 Fußballfelder großen Areal werden alle Güterbewegungen digital gesteuert. Das Projekt „enerPort II“ spielt hierbei eine ganz entscheidende Rolle. Im Rahmen des Vorhabens, in das Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen eingebunden sind, wird im Duisburger Hafen ein Konzept zur vollständigen energetischen Transformation des Terminals realisiert.

Mit „enerPort II“ soll erstmals aufgezeigt werden, dass auch ein Terminal dieser Größenordnung mit lokaler Erzeugung von Wärme und Strom vollkommen klimaneutral betrieben werden kann. Auf dem DGT wird dazu ein nachhaltiges Energiesystem installiert, das erneuerbare Energien, Energiespeicher, Verbraucher und verschiedene Wasserstofftechnologien miteinander koppelt. Schlüsselkomponenten dafür sind neben einer Photovoltaik-Anlage, Brennstoffzellen-Systeme und Wasserstoffmotoren zur Stromerzeugung sowie Batteriespeicher. Ein intelligentes lokales Energienetz koppelte dabei die verschiedenen Energieanlagen und -speicher zur Versorgung der Verbraucher auf dem Terminal – dazu gehören Landstrom, Ladesäulen und Krananlagen. Darüber hinaus wird auch eine zukünftige Versorgung angrenzender Quartiere theoretisch betrachtet.

„Das Herausragende an enerPort II ist sowohl die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft als auch der mutige Schritt in die Umsetzung. Wir sammeln schon heute wertvolle Erfahrungen zu Planung und Betrieb zukünftiger Energiesysteme“, sagt Prof. Dr.-Ing. Anna Grevé, Abteilungsleiterin Elektrochemische Energiespeicher bei Fraunhofer UMSICHT. Das Oberhausener Institut leitet gemeinsam mit duisport das Forschungsprojekt.

Weitere Partner sind die Westenergie Netzservice GmbH, die Rolls-Royce Power Systems AG, die Netze Duisburg GmbH, die Stadtwerke Duisburg AG sowie die Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH. Das Projekt enerPort II wird im Rahmen der „Technologieoffensive Wasserstoff“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Quelle: duisport, Fotos: duisport/Marco Stepniak, gaben gemeinsam das Signal zum Start des Duisburg Gateway Terminals (v. links): Lars Nennhaus (duisport), Vincent Ng (PSA), Oberbürgermeister Sören Link, Prof. Dr. Anna Grevé (Fraunhofer UMSICHT), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Markus Bangen, Prof. Dr. Manfred Renner (Fraunhofer UMSICHT), Henk Heuvelman (HTS), Michail Stahlhut (Hupac), Christoph Kahlert (DGT), Marcel Heuvelman (HTS) und Sven Zölle (DGT)




Binnenschiff kollidierte in Neuss mit Brücke

Am Montag, den 16. September, wurden die Feuerwehr Neuss gemeinsam mit der Feuerwehr Düsseldorf auf den Rhein in Höhe des Neusser Rheinparkcenters alarmiert. Dort hatte aus bisher ungeklärter Ursache ein 110 Meter langes und rund 2700 Tonnen schweres Binnenschiff den Pfeiler der Hammer-Eisenbahnbrücke mit der rechten Schiffsseite gerammt. Aufgrund des Aufpralls drang Wasser in das Schiff ein und es drohte vollzulaufen und zu sinken.

Die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwehren Düsseldorf und Neuss fanden das Schiff schräg hinter dem Brückenpfeiler in Fließrichtung vor und konnten die ersten Meldungen bestätigen. Durch den Aufprall waren einige Schweißnähte in der doppelwandigen Hülle des Binnenschiffs gebrochen. Es drangen mehrere Kubikmeter Wasser in den Frachtraum ein, was zu einer Schieflage des Schiffs führte. Die Brücke beziehungsweise der Brückenpfeiler zeigte hingegen keine offensichtlichen Schäden.

Sofort wurden zwei Teams beider Wehren in den Laderaum geschickt, um eine Pumpe zu platzieren und die Lecks zu lokalisieren sowie abzudichten. Mithilfe von Schaufeln wurden mehrere Kilo Ladung, die aus Bauschutt und Kies bestand, zur Seite geschafft, wodurch Lecks gefunden und mit Holzpflöcken und Keilen abgedichtet werden konnten. Parallel dazu wurden mehrere Pumpen mit hoher Förderleistung angefordert und durch Landkräfte der Feuerwehren Neuss und Düsseldorf auf Düsseldorfer Seite bereitgestellt. Diese Pumpen mussten jedoch nicht zum Einsatz kommen, da das Abdichten der Lecks schnell Erfolg zeigte und der Wassereintritt unterbunden werden konnte.

Nun musste das immer noch manövrierunfähige Schiff abgeschleppt werden, da weitere Reparaturen im Strom nicht möglich waren. Ein weiteres Binnenschiff konnte den Havaristen in Schlepp nehmen und transportierte das Schiff, begleitet von Wasserrettungskräften, in den Neusser Industriehafen, wo nun weitere Reparaturmaßnahmen erfolgen können.

Nach rund sechs Stunden konnte das Frachtschiff an das Wasserschifffahrtsamt und die Reederei übergeben werden. Im Einsatz waren die Feuerwehren Düsseldorf und Neuss sowie die DLRG und die Wasserwacht Neuss. Verletzt wurde niemand, die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Quelle und Foto: Feuerwehr Neuss, Liegeplatz im Neusser Industriehafen