Geplante Belastung des Schienengüterverkehrs

Die deutsche Seehafenwirtschaft hat vor den negativen Folgen einer erneuten Erhöhung der Trassenpreise im Schienengüterverkehr gewarnt und die Politik zum schnellen Umsteuern aufgefordert.

„Die guten Bahnanbindungen der deutschen Seehäfen an die Wirtschaftszentren in Deutschland und weiter in die europäischen Länder sind ein entscheidender Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsvorteil des Hafenstandortes Deutschland“, betont Angela Titzrath, die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). „Allein bei Containern erreicht die Bahn regelmäßig einen Anteil von deutlich über 50 % im Hinterlandverkehr. Die geplante erneute Erhöhung der Trassenentgelte bei der Bahn würde die deutschen Seehäfen empfindlich treffen und für eine Verlagerung der Verkehre von der Schiene auf die Straße sorgen. Das steht im direkten Widerspruch zu zentralen politischen Leitlinien, wie den Klimazielen, der Verkehrswende oder auch der Nationalen Hafenstrategie, da die deutschen Seehäfen im Wettbewerb deutlich geschwächt werden. Zudem werden bestehende Probleme wie Staus oder der Mangel an Fahrpersonal und LKW-Parkplätzen an Autobahnen deutlich verschärft. Zur Erinnerung: Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 LKW.“

Der ZDS schließt sich daher den Forderungen aus anderen Branchen nach Sofortmaßnahmen durch die Politik an. „Der Bundestag muss kurzfristig tätig werden und einen Kahlschlag auf der Schiene verhindern“, so Titzrath. „Konkret bedeutet das, die gesetzlich vorgesehene Verzinsung des Eigenkapitals der DB InfraGO zu reduzieren und die Mittel der Trassenpreisförderung zu erhöhen. Darüber hinaus muss die Finanzierung der Bahn in Deutschland grundsätzlich neu und vor allem verlässlich geregelt werden.“

Zum Hintergrund: Die gemeinwohlorientierte DB InfraGO verlangt von Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte für die Nutzung des DB-Netzes. 2025 steigen diese für Güter- und Personenverkehr im Schnitt um 6 %. Für 2026 plant die staatseigene DB InfraGO Presseberichten zufolge eine Erhöhung von durchschnittlich knapp 20 %. Dies muss noch von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Hintergrund hierfür ist die Einigung der Ampel-Koalition, die nötigen Gelder für Sanierung und Ausbau der Bahn nicht wie bislang üblich als Baukostenzuschüsse zu zahlen, sondern als Eigenkapitalerhöhung bzw. Darlehen an die DB. Diese sind von der DB zu verzinsen.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM




Südhafen schwer im Geschäft

BLG LOGISTICS löscht im so genannten Südhafen „Roter Sand“ – einer 60.000 Quadratmeter großen Erweiterungsfläche des BLG AutoTerminals in Bremerhaven – Schwergüter vom Schiff. Die Komponenten von zwei Kraftwerksmodulen werden direkt an der Kaje montiert und für den Seetransport fertiggestellt. Ein Großteil der Ladung erreicht den Hafen von Bremerhaven über die Weser per Binnenschiff. Nach Abschluss der Montage gehen die beiden je 500 Tonnen schweren Anlagen per Schwerlastschiff in Richtung USA.

Beste Voraussetzungen für außergewöhnliche Projekte bietet die neue Fläche mit Hallenkapazität im Südhafen „Roter Sand“ in unmittelbarer Nähe zum BLG AutoTerminal Bremerhaven. Der Umschlag und die Montage zweier Kraftwerksmodule des Kunden Siemens Energy bilden den Auftakt auf der jüngst in Betrieb genommenen Fläche. Im Südhafen montiert BLG LOGISTICS Anlagen und Maschinen, die aufgrund von Gewicht und Größe nicht mehr über die Straße transportiert werden können, direkt am seeschifftiefen Wasser.

Die Montage der fertigen Komponenten erfolgt unmittelbar an der Kaje. Dort befindet sich eine 20 Meter hohe Halle, die mit 32 Meter Breite und 50 Meter Länge für große Projektlogistikvorhaben besonders geeignet ist. Zwei Deckenkrane, die jeweils 35 Tonnen schwere Teile heben können, vereinfachen den Zusammenbau.

Mehrere Schiffsankünfte bringen die tonnenschwere Ladung in den Südhafen. Die schwerste Komponente ist der Generator mit über 130 Tonnen Gewicht. Ein fertig montiertes Kraftwerksmodul wiegt etwa 500 Tonnen. Beide Module werden nach Abschluss des Projekts auf einem Schwerlastschiff abtransportiert.

BLG LOGISTICS stellt neben der Fläche auch die Expertise für Schwergutumschlag zur Verfügung. Die bis zu 135 Tonnen schweren Teile wurden mit zwei je 400-Tonnen-Autokranen im Tandemhub aus dem Binnenschiff gelöscht und mit dem BLG-eigenen Self-Propelled-Modular-Transporter (SPMT) und Roll-Trailern in die Halle verbracht. Durch ein opulentes Hallentor von 25 Meter Breite und 10 Meter Höhe gelangen die Montageteile in die Halle. Dort werden die Komponenten von den Spezialisten für Industrieanlagen des Kunden Siemens Energy fachgerecht montiert.

Seit vielen Jahren planen und erstellen die Schwergutspezialisten von BLG LOGISTICS individuelle Logistiklösungen, für Projektladung und Schwergut, aus einer Hand. Die Schwerlast-Terminals an den Standorten Bremen und Bremerhaven verfügen über große Freilager-, Schuppen- und Hallenflächen sowie über das spezielle Equipment für Schwergut. Eisen oder Stahl, Röhren, Holzprodukte jeglicher Art, Maschinen, Anlagenteile, Projektladungen, Straßen- oder Schienenfahrzeuge werden bei BLG LOGISTICS bewegt, transportiert, gelagert, montiert und umgeschlagen. Die Kunden kommen aus den Branchen Maschinen- und Anlagenbau, Breakbulk, Windenergie und Spedition.

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS




Hamburger Hafen punktet bei nachhaltigen Transporten

Der Containerumschlag im Hamburger Hafen blieb im ersten Halbjahr mit 3,8 Millionen TEU stabil. Das entspricht auch der Entwicklung der Transhipment- und Kontinentalverkehre. Die fortschreitende Energiewende lässt sich am Massengutumschlag ablesen. Insbesondere die Kohlemengen gingen weiter zurück. Das führte auch zu weniger Massengutumschlag im Hafen. Damit lag der gesamte Seegüterumschlag bei 55,9 Millionen Tonnen. Positiv entwickelten sich hingegen die Anzahl der Schiffsanläufe mit Containerkapazitäten und der Bahnanteil beim Seehafen-Hinterlandverkehr.

Der Containerumschlag blieb konstant – trotz schwieriger Lage im Roten Meer und moderater Wirtschaftsleistung in Deutschland. Im ersten Halbjahr des Jahres 2024 wurden somit im Hamburger Hafen 3,8 Millionen TEU gelöscht und geladen. Damit liegt die Anzahl der umgeschlagenen Standardcontainer nahezu gleichauf mit der der ersten sechs Monate des vergangenen Jahres (-0,3 Prozent).

Positiv entwickelte sich in diesem Zeitraum der Umschlag beladener Container mit einem Plus von 0,5 Prozent auf 3,4 Millionen TEU. Der Umschlag konventioneller Stückgüter wies ebenfalls ein positives Ergebnis mit einem Plus von 4,3 Prozent und 585.000 Tonnen aus. Damit blieb die Gesamtzahl an umgeschlagenen Stückgütern mit 39,2 Millionen Tonnen (+/- 0,0 Prozent) stabil.

Insgesamt gingen im Hamburger Universalhafen in den ersten sechs Monaten 55,9 Millionen Tonnen an Seegütern über die Kaikanten der Terminals. Das entspricht einem Rückgang von 3,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die fortschreitende Energiewende lässt sich auch am Massengutumschlag ablesen. Insbesondere die Kohlemengen gingen weiter zurück.

„Wir sehen anhand der Umschlagzahlen im Massengut den Trend zur Dekarbonisierung und damit einhergehend den Wandel weg von fossilen Energieträgern und hin zu alternativen Energieformen. Das betrifft insbesondere den Umschlag von Kohle, der in den vergangenen sechs Monaten um 11,8 Prozent zurückging“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

Das hatte auch Einfluss auf den Gesamtumschlag beim Massengut, der um 12,1 Prozent auf 16,7 Millionen Tonnen zurück ging.

Beim Vergleich der zehn stärksten Handelspartner sticht Malaysia nach den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 hervor. Der Umschlag mit dem Land stieg um 14,7 Prozent auf 88.000 TEU und damit kommt es auf Rang zehn. Weiterhin positiv entwickelte sich der Umschlag mit den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit 341.000 TEU und einem Plus von 9 Prozent festigt das Land Position zwei. An der Spitze liegt weiterhin China mit einem Umschlag von 1,1 Millionen TEU (-2,2 Prozent). Darüber hinaus setzt die Türkei mit einem Plus von 26,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum die positive Entwicklung der vergangenen vier Jahre fort. Die Türkei rangiert in Hamburg mittlerweile auf dem zwölften Platz und hat sich im ersten Halbjahr um sechs Plätze verbessert.

In Summe stieg im ersten Halbjahr 2024 der Anlauf von Schiffen mit Kapazität für Containerladung. Das entspricht einer Steigerung von knapp einem Prozent. Verantwortlich dafür sind Schiffe der mittleren und kleineren Klassen. Anläufe von Großcontainerschiffen mit mehr als 10.000 Stellplätzen für Standardcontainer gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Diese Entwicklung ist eine Auswirkung der Krise im Roten Meer, verursacht durch die Angriffe der Huthi-Rebellen. Die Reedereien wählen seitdem die längere Route um das Kap der Guten Hoffnung, was alle Häfen in Europa belastet. Die Fahrzeiten der Schiffe von und nach Asien verlängern sich dadurch um bis zu 15 Tage. Entsprechend haben die Reedereien ihre Liniendienste angepasst. Hiervon unabhängig ist positiv festzustellen, dass Hamburg von neuen, zusätzlichen Liniendiensten angelaufen wird.

Die Versorgung mit Landstrom für Container-, Kreuzfahrt- und Binnenschiffe im Hamburger Hafen gewinnt immer mehr an Fahrt. In den vergangenen Monaten ist es gelungen, weitere Anlagen zu aktivieren.

„Der Hamburger Hafen ist bei der Einführung von Landstrom europaweit Vorreiter. Mittlerweile können neben Kreuzfahrt- und Binnenschiffen auch Containerschiffe mit Landstrom versorgt werden“, sagt Mattern.

Immer mehr Verlader setzen mit dem Transport ihrer Güter auf die Bahn. So baute die Bahn bei den Seehafen-Hinterlandverkehren einmal mehr ihre dominierende Position aus. Trotz einiger Herausforderungen durch Streckensperrungen und intensive Baumaßnahmen konnte die Bahn in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ihren Anteil an TEU auf 50,8 Prozent steigern. So lagen die transportierten Container bei 1,3 Millionen TEU, was einem Plus von 3,1 Prozent entspricht. Auch auf Tonnenbasis legte die Bahn mit einem Plus von 1,2 Prozent und 23,4 Millionen Tonnen zu.

Quelle: HHM, Grafik: HHM / Wischhusen




18 Liebherr-Kranen an der Rader Hochbrücke im Einsatz

Die Rader Hochbrücke überspannt den Nord-Ostsee-Kanal auf der Autobahn A7, der nördlich gehenden Schnellverbindung von Hamburg nach Dänemark. In den kommenden Jahren wird die Brücke neu gebaut und verbreitert. Für die Hebeaufgaben zuständig sind 18 Liebherr-Krane vom 65 K.1 bis zum 150 EC‑B. Teilweise sind die Krane im Wasser aufgebaut.

Eine der größten Brückenmodernisierungen in Deutschland ist der Neubau der Rader Hochbrücke in Schleswig-Holstein. Die Brücke aus dem Jahr 1972 überspannt den Nord-Ostsee-Kanal und ist Teil der Autobahn A7. Mit einer Länge von knapp 1500 Metern ist sie Deutschlands zweitlängste Straßenbrücke aus Stahl und spielt eine wichtige Rolle für den Verkehr in Richtung Dänemark und die Skandinavische Halbinsel. Durch das hohe Verkehrsaufkommen geht die Brücke auf das Ende ihrer Nutzungsdauer zu. Ein Neubau mit gleichzeitiger Erweiterung der Fahrspuren ist daher unerlässlich geworden.
Tatkräftige Unterstützung für die Großbaustelle kommt von 18 Liebherr-Kranen aus dem Mietpark der Unternehmensgruppe Friedrich Niemann GmbH & Co. KG mit Sitz in Kronshagen bei Kiel. Für den Bau der Fundamente sind fünf Schnelleinsatzkrane vor Ort, zwei 65 K.1 und drei 81 K.1. Die neuen Brückenpfeiler werden mit Unterstützung von sechs 125 EC‑B und sieben 150 EC‑B Flat-Top-Kranen gebaut.
Die Gegebenheiten der Baustelle sorgen für teils spektakuläre Kranmontagen: Der erste Kran für die Baustelle, ein 125 EC‑B, wurde Ende 2023 montiert. Er stand auf der neuen Pfahlkopfplatte des ersten Brückenpfeilers im Wasser des Borgstädter Sees, montiert auf Fundamentankern. Dabei kam es zum Teamwork mit einem Liebherr-Raupenkran aus Nenzing (Österreich). Der für den Aufbau benötigte 250-Tonnen-Raupenkran LR 1250 war auf einem Ponton zwischen dem Kranstellplatz und der zum Teiletransport genutzten Fähre positioniert. Der Flat-Top-Kran erreichte eine Hakenhöhe von 44 Metern. Auch drei 125 EC‑B wurden mit einem 250-Tonnen-Raupenkran montiert, der auf einem Ponton im Wasser stand. Die Krane wurden zunächst auf 30 Meter Höhe aufgebaut und kletterten anschließend mit einer hydraulischen Klettervorrichtung auf ihre endgültige Hakenhöhe von rund 50 Metern. So konnten sie rund 15 Meter über der Höhe der Fahrbahn arbeiten.
Ein 150 EC‑B 8 Litronic unterstützte den Bau der Brückenpfeiler zunächst von Land aus. Mit Fortschreiten der Baustelle musste auch der Kran seinen Standort wechseln. Ende Juni 2024 war es dann so weit: Der Flat-Top-Kran wurde von der Nordseite der Brücke zum nächsten Brückenfuß umgesetzt und im Wasser wieder montiert. Der zerlegte Kran wurde dafür auf einer Fähre zu seinem neuen Einsatzort gebracht und mit Hilfe eines 220-Tonnen-Raupenkrans, schwimmend auf einem Ponton, montiert. Fertig aufgestellt, kletterte er auf eine Hakenhöhe von rund 50 Metern und erreicht eine Auslegerlänge von 40 Metern. Maximal kann der Kran acht Tonnen heben.
Der Einsatz der Krane erforderte im Vorfeld eine genaue Planung, bei der die Liebherr-eigene Projektabteilung für Groß- und Sonderprojekte (Tower Crane Solutions, TCS), wertvolle Unterstützung leistete. Eine große Herausforderung war die Montage der Krane durch den auf dem Ponton stehenden Raupenkran: Da die zulässige Hakenhöhe des Raupenkrans auf einem Ponton sehr begrenzt ist, musste die Montagehöhe so gering wie möglich gehalten werden. Gleichzeitig war aber auch eine gewisse Turmhöhe erforderlich, damit die Krane geklettert werden konnten. Im Vorfeld wurden deshalb verschiedene Möglichkeiten und Turmsysteme untersucht, um die beste Lösung zu finden.

Auch die Konfiguration der Turmkombinationen war ein großes Thema im Vorfeld der Kraneinsatzplanung, um ein Kollidieren des Turms mit den neu errichteten Brückenpfeilern und eventuell auftretende Turmverformungen zu verhindern. So nutzen die Schnelleinsatzkrane ihre maximale Hakenhöhe nur teilweise aus. Die beiden 65 K.1 sind mit eingefahrenem Turm im Einsatz, da sie unter der Brücke drehen und auch die drei 81 K.1 sind sowohl für Arbeiten unter der Brücke vorgesehen als auch mit maximaler Höhe über der Brücke. Die 13 Flat-Top-Krane sind freistehend auf einem Kreuz und Fundamentankern montiert, teilweise werden sie im Wasser stehend einbetoniert. Sie arbeiten mit einer Hakenhöhe zwischen 49 und 68 Metern. Die hydraulische Klettervorrichtung stellte das Liebherr Tower Crane Center zur Verfügung, der Liebherr-Partner für die Vermietung von Spezialkranen, Krankomponenten und für Gebrauchtgeräte direkt vom Hersteller.

Eine weitere Herausforderung während der Bauarbeiten sind die Wetterbedingungen. Ab Windstärke 9 (Sturm mit Windgeschwindigkeiten von 75 bis 88 km/h) wird die Rader Hochbrücke für leere Lastwagen und Autos mit Anhänger gesperrt. Nimmt der Wind weiter zu, kann eine Sperrung für alle Fahrzeuge über 7,5 Tonnen erfolgen. Bei einem Orkan (Windstärke 12) kann die Brücke voll gesperrt werden. Die Windbedingungen mussten bei der statischen Berechnung der Krane entsprechend berücksichtigt werden.

Die Rader Hochbrücke liegt östlich der Stadt Rendsburg, circa. 30 Kilometer von Kiel und rund 65 Kilometer von Flensburg entfernt. Auf derzeit vier Fahrspuren und zwei Standstreifen fließt der Verkehr über den Nord-Ostsee-Kanal, die Rader Insel und die Borgstedter Enge, ein Teil des gleichnamigen Sees. Die Pfeiler der Brücke stehen sowohl auf Land als auch im Wasser. Für die drei Pfeiler, die im Wasser errichtet werden, ist eine Gründung aus 40 Meter tiefen Bohrpfählen erforderlich.

Der Neubau erfolgt in zwei Teilschritten im fließenden Verkehr auf der Brücke und dem Nord-Ostsee-Kanal, der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt. Zunächst wird die östliche Brückenhälfte neben der Bestandsbrücke errichtet und voraussichtlich 2026 für den Verkehr freigegeben. Die ursprüngliche Brücke wird anschließend gesperrt und gesprengt, an ihrer Stelle wird danach der westliche Brückenteil errichtet. Der Neubau wird auf sechs Fahrstreifen erweitert und soll 2031 komplett fertig sein.

Für den östlichen Ersatzneubau werden zuerst die Brückenpfeiler errichtet. Die Stahlteile für die Unterkonstruktion werden als vier Meter lange Bauteile angeliefert und an Land zu bis zu 80 Meter langen Elementen verschweißt. Diese werden dann im Taktschiebeverfahren zum nächsten Pfeiler geschoben, ein Takt bezeichnet ein Brückensegment. Dazu müssen die Pfeiler mit ausreichendem zeitlichem Vorlauf zum Verschub errichtet werden. Die Arbeiten starten im Norden der Brücke, der Vorschub erfolgt in Richtung Süden zum Borgstedter See und über die Rader Insel in Richtung Nord-Ostsee-Kanal. Parallel dazu wird auch im Süden der Brück am Ufer des Kanals gearbeitet. Durchgeführt werden die Bauarbeiten von einer Arbeitsgemeinschaft unter Federführung des Schweizer Bauunternehmens Implenia AG zusammen mit den beiden sächsischen Firmen Plauen Stahl Technologie GmbH und ZSB Zwickauer Sonderstahlbau GmbH.

Am 28. Juni hat das erste Brückensegment den ersten Pfeiler erreicht. Dieses Segment ist 56 Meter lang, 14 Meter breit und sechs Meter hoch. Hydraulische Pressen bewegten das tonnenschwere Segment mit einer Geschwindigkeit von neun bis zehn Metern/Stunde nach Süden hin zum ersten Pfeiler. Der Ersatzneubau wird aus insgesamt 14 Teilstücken bestehen, alle sechs bis sieben Wochen ist ein Vorschub geplant.

Quelle und Foto: Liebherr




viadonau veröffentlicht Jahresbericht Donauschifffahrt 2023

DIE jährliche Publikation für klare Sicht auf der Donau ist ab sofort digital verfügbar! Geht es um die Entwicklung der Wasserstraße Donau steht der viadonau-Jahresbericht zur Donauschifffahrt in Österreich seit vielen Jahren mit konkreten Zahlen zum Beispiel zu den Fahrwassertiefen, der Schleusenverfügbarkeit oder auch zum Güter- und Passagierverkehr Rede und Antwort. Die Daten und Fakten zum Jahr 2023 offenbaren: moderate Rückgänge im Gütertransportaufkommen, weiter wachsende Personenschifffahrt, hohe Verfügbarkeit der Wasserstraße und wichtige infrastrukturelle Modernisierungserfolge.

Apropos, ebenso wie der Entwicklungsansatz von viadonau sind auch die Projektmeilensteine zur nachhaltigen Modernisierung der Wasserstraße vielfältig, die Highlights des Jahres 2023: das neue, gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium ausgearbeitete Aktionsprogramm Donau, die Inbetriebnahme erster Landstrom-Terminals an aufgewerteten Liegestellen für die Güterschifffahrt in Linz und Wildungsmauer sowie auch der Startschuss von FAIRway Danube II, das als internationales Modernisierungs-Großprojekt starke Akzente in Sachen Kennzeichnung der Wasserstraße, Upgrade von Pegelmessstellen und Aufwertung der Vermessungsflotten setzt.

Während die Donau sowohl national als auch international klar auf Zukunftskurs ist, zeigt sich die Entwicklung des Schiffsverkehrs 2023 weiterhin durchwachsen. So stehen einem erneuten Rückgang des Gütertransportaufkommens um rund 5 Prozent auf sechs Millionen Tonnen eine – mit einem Zuwachs von rund 25 Prozent – weiter erstarkende Personenschifffahrt gegenüber. Ein nur leichter Rückgang der geschleusten Schiffseinheiten im Jahr 2023 sowie die mit 361 Tagen des Jahres hohe Verfügbarkeit der Wasserstraße bestätigen jedoch einmal mehr die Rolle des Stroms als verlässlichen Verkehrsträger sowie die Bedeutung proaktiven und treffsicheren Wasserstraßenmanagements Marke viadonau.

Mehr Daten und Fakten können ab sofort im viadonau-Jahresbericht zur Donauschifffahrt in Österreich 2023 nachgelesen werden.

eine Übersicht mit den wichtigsten Zahlen bietet eine digitale Entdeckungstour
Hier geht es zur Publikation im PDF-Format

Quelle und Grafik: viadonau




HHLA verzeichnet Umsatzsteigerung

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) konnte das erste Halbjahr 2024 nach einem schwachen Jahresstart in einem herausfordernden Umfeld sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis positiv abschließen. Dabei wirkten sich neben dem Anstieg von Containerumschlag und Containertransport auch ein vorteilhafter Erlösmix sowie der Ausbau des europäischen Netzwerks förderlich aus.

Der Konzernumsatz stieg um 4,6 Prozent auf 760,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 727,1 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 16,8 Prozent auf 58,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 50,4 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 7,7 Prozent nach 6,9 Prozent im Vorjahr. Das Konzernergebnis nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 13,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 8,2 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die HHLA bewegte sich auch im ersten Halbjahr in einem herausfordernden Marktumfeld. Trotz der erforderlichen Anpassungen durch die Störungen in den Lieferketten konnte die HHLA einen Zuwachs im Containerumschlag und -transport verzeichnen. Auch wenn der Ausblick durch die Konjunkturschwäche, aktuelle Krisen und Marktveränderungen weiterhin herausfordernd bleibt, ist die HHLA mit ihrer strategischen Ausrichtung gut aufgestellt. So investieren wir weiter in unser europäisches Netzwerk, die Modernisierung unserer Terminals, die Qualifizierung unserer Beschäftigten sowie die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen moderaten Umsatzanstieg auf 742,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 707,7 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um 27,5 Prozent auf 51,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 40,5 Mio. Euro). Die EBIT-Marge stieg im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 7,0 Prozent. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 8,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,7 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie betrug damit 0,12 Euro (im Vorjahr: 0,04 Euro).

Im Segment Container stieg der Containerumschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum schwachen Vorjahreshalbjahr um 2,2 Prozent auf 2.940 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 2.876 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag mit 2.811 Tsd. TEU um 1,7 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 2.763 Tsd. TEU). Zu dieser positiven Volumenentwicklung trugen im Wesentlichen bei den Überseeverkehren die Fahrtgebiete Nord-, Süd- und Mittelamerika bei, innerhalb derer insbesondere die Ladungsmengen der Vereinigten Staaten einen großen Zuwachs verzeichneten. Vor dem Hintergrund von temporären Routenveränderungen aufgrund des militärischen Konflikts im Roten Meer entwickelten sich zudem die Ladungsmengen mit anderen europäischen Seehäfen positiv. Die Umschlagmengen der Fahrgebiete Fern- und Nahost gingen dagegen moderat zurück. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung moderat über dem Vorjahr. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag lag bei 18,7 Prozent (im Vorjahr: 18,4 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen Anstieg im Umschlagvolumen von 13,5 Prozent auf 129 Tsd. TEU (im Vorjahr: 113 Tsd. TEU). Treiber war der starke Anstieg am Multifunktionsterminal HHLA TK Estonia. Die durch Schiffsumroutungen und Ausfälle infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer reduzierten Umschlagmengen bei HHLA PLT Italy in Triest konnten dadurch mehr als ausgeglichen werden. Am Container Terminal Odessa (CTO) blieb der seeseitige Umschlag im ersten Halbjahr angesichts des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung weiterhin aus.

Die Umsatzerlöse des Segments stiegen im Berichtszeitraum deutlich um 7,5 Prozent auf 378,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 352,2 Mio. Euro). Grund hierfür war im Wesentlichen die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum längere Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Containerterminals, die sich steigernd auf die Lagergelderlöse auswirkte. Darüber hinaus trug die positive Entwicklung an den internationalen Containerterminals der HHLA zur Umsatzsteigerung bei. Neben den Erlösen aus umschlagnahen Tätigkeiten am CTO wirkte sich der Mengenzuwachs am Terminal HHLA TK Estonia in Tallinn sowie höhere Erlöse am Multifunktionsterminal in Triest positiv aus.

Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg im Wesentlichen erlösbedingt um 80,0 Prozent auf 34,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 19,1 Mio. Euro). Die operativen Kostensteigerungen der ersten sechs Monate konnten durch ergebnissichernde Maßnahmen zu einem erheblichen Teil ausgeglichen werden. Die EBIT-Marge stieg um 3,7 Prozentpunkte auf 9,1 Prozent (im Vorjahr: 5,4 Prozent).

Das Segment Intermodal verzeichnete im ersten Halbjahr 2024 einen leichten Mengenzuwachs. Der Containertransport erhöhte sich insgesamt um 1,8 Prozent auf 833 Tsd. TEU (im Vorjahr: 819 Tsd. TEU).

Die Bahntransporte nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent auf 719 Tsd. TEU zu (im Vorjahr: 691 Tsd. TEU). Dabei konnte der starke Anstieg der Transportmengen in der DACH-Region den Rückgang der Verkehre mit den adriatischen Seehäfen sowie der polnischen Verkehre mehr als ausgleichen. Zudem trug der mehrheitliche Erwerb an der Roland Spedition GmbH im zweiten Quartal zum Anstieg bei. Die Straßentransporte verzeichneten einen starken Rückgang um 10,0 Prozent auf 115 Tsd. TEU (im Vorjahr: 128 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 327,7 Mio. Euro um 4,7 Prozent über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 313,0 Mio. Euro) und stiegen damit stärker als die Transportmenge. Grund hierfür war neben regulären Preisanpassungen insbesondere der höhere Bahnanteil an der Transportmenge, der sich gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozentpunkte auf 86,2 Prozent erhöhte (im Vorjahr: 84,4 Prozent).

Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 4,7 Prozent auf 39,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 41,1 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 1,2 Prozentpunkte auf 11,9 Prozent zurück (im Vorjahr: 13,1 Prozent). Neben Verschiebungen im Ladungsmix wirkten sich Tariferhöhungen sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren belastend aus.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg wiesen entgegen einem schwachen Marktumfeld auch im ersten Halbjahr 2024 weiter eine stabile Entwicklung bei annähernder Vollvermietung aus.

Die Umsatzerlöse sanken im Berichtszeitraum leicht um 1,8 Prozent auf 23,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 23,4 Mio. Euro). Grund hierfür waren rückläufige Erlöse im Fischmarktareal als Folge des projektvorbereitenden Abrisses von Kühl- und Lagerhallen, die durch Umsatzzuwächse in der Speicherstadt nicht vollständig kompensiert werden konnten.

Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) sank im Berichtszeitraum stark um 27,7 Prozent auf 7,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 9,7 Mio. Euro). Neben gestiegenen Instandhaltungskosten resultierte der Rückgang maßgeblich aus Aufwendungen, die im Zuge erfolgreicher Anschlussvermietungen von Flächen in der Speicherstadt angefallen waren. Zudem wurde das Ergebnis durch die Kosten im Zuge von projektbezogenen Bauvorbereitungen am Fischmarktareal belastet.

Die im ersten Halbjahr 2024 eingetretene wirtschaftliche Entwicklung der HHLA deckt sich im Teilkonzern Hafenlogistik und im Teilkonzern Immobilien im Wesentlichen mit der im zusammengefassten Lagebericht 2023 abgegebenen Erwartung, welche zum Zeitpunkt der Geschäftsberichtserstellung aufgrund der geopolitischen Spannungen, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtungen der Konsortialstrukturen der Reeder unter hoher Unsicherheit stand.

Die konjunkturelle Entwicklung verlief im aktuellen Geschäftsjahr in den für den Teilkonzern Hafenlogistik wesentlichen Märkten uneinheitlich. Der im ersten Quartal 2024 verzeichnete konjunkturbedingt moderate Anstieg im Umschlagvolumen hat sich im zweiten Quartal des laufenden Jahres leicht eingetrübt.

Vor diesem Hintergrund wird im Teilkonzern Hafenlogistik nunmehr mit einem moderaten Anstieg im Containerumschlag gegenüber dem Vorjahr gerechnet (vormals: deutlicher Anstieg). Der mehrheitliche Erwerb der Roland Spedition GmbH im zweiten Quartal wirkt sich positiv auf den Containertransport aus, sodass nunmehr für den Containertransport ein deutlicher Anstieg erwartet wird (vormals: moderater Anstieg).

Für den Teilkonzern Hafenlogistik wird bei den Umsatzerlösen von einem deutlichen Anstieg ausgegangen (vormals: moderater Anstieg). Diese Entwicklung ist zum einen auf den mehrheitlichen Erwerb der Roland Spedition GmbH zurückzuführen sowie zum anderen auf ein höheres Erlösniveau aufgrund temporär längerer Verweildauern von Containern an den Hamburger Terminals. Dabei wird im Segment Container unverändert von einem deutlichen Anstieg der Umsatzerlöse ausgegangen, wohingegen im Segment Intermodal aufgrund der vorgenannten Mehrheitsbeteiligung nunmehr von einem starken Anstieg (vormals: moderater Anstieg) ausgegangen wird.

Die Entwicklung für das Betriebsergebnis (EBIT) wird weiterhin in der Bandbreite von 70 bis 100 Mio. Euro erwartet. Innerhalb dieser Spanne wird für das Segment Container durch das höher erwartete Erlösniveau, den Effekten aus der Neubewertung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer für einige Anlagegüter sowie eine Teilauflösung der Restrukturierungsrückstellung von einem starken Anstieg ausgegangen (vormals starker Rückgang). Im Segment Intermodal wird unverändert ein starker Anstieg angenommen.

Für den Teilkonzern Immobilien wird ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres angenommen (vormals: deutlicher Anstieg).

In Summe wird auf Konzernebene ein deutlicher Anstieg (vormals: moderater Anstieg) bei den Umsatzerlösen erwartet. Im Hinblick auf das Betriebsergebnis (EBIT) wird weiterhin unverändert von einem Wert in der Bandbreite von 85 bis 115 Mio. Euro ausgegangen.

Auf Konzernebene werden Investitionen am unteren Ende der Bandbreite von 400 bis 450 Mio. Euro angestrebt. Davon entfällt mit 360 bis 410 Mio. Euro der wesentliche Teil auf den Teilkonzern Hafenlogistik.

Die herausfordernden Rahmenbedingungen, allen voran der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Krisen in Nahost sowie die aktuelle Konjunkturschwäche und Marktveränderungen führen zudem zu einer zeitlichen Anpassung der im Jahr 2021 herausgelegten Mittelfristambition 2025. Diese sah im Wesentlichen für das Geschäftsjahr 2025 neben einem EBIT von rund 400 Mio. Euro Gesamtinvestitionen im Zeitraum von 2021 bis 2025 in Höhe von 1,6 Mrd. Euro vor.

An dem Ziel, mittelfristig ein Ergebnispotenzial von 400 Mio. Euro zu erschließen, wird weiterhin festgehalten. Allerdings wird das EBIT-Potenzial unter Berücksichtigung der abweichend von der Planung eingetretenen Umfeldbedingungen sowie der Verzögerungen bei den geplanten Anlagezugängen nunmehr nicht vor dem Geschäftsjahr 2027 erwartet.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Thies Rätzke




Hafenmanager bereiteten Messebeteiligungen vor

Die Standortmanager der niedersächsischen Seehäfen trafen sich auf Einladung der Emder Hafenförderungsgesellschaft e. V. in Emden. Unter der Leitung von Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der Seaports of Niedersachsen GmbH, bereiteten sie dabei die Marketingaktivitäten der Häfen für den Rest dieses Jahres und auch schon für 2025 vor.

„Für diesen Herbst steht vor allem der „Niedersächsische Hafentag“ am 6. September in Nordenham auf dem Programm sowie die „WindEnergy“ vom 24.- 26. September in Hamburg“, erklärte Bullwinkel nach der Sitzung im „Alten Zollhaus“ an der Großen Seeschleuse.

Im nächsten Jahr wollen die niedersächsischen Häfen ihr Leistungsspektrum bei der „WindEurope“ in Kopenhagen, der „Intermodal South America“ in Sao Paulo, der „Breakbulk“ in Rotterdam sowie der „Transport Logistics-Messe“ in München zeigen. „Insbesondere unsere Beteiligungen an den großen internationalen Messen benötigen einen langen Vorlauf“, begründete Bullwinkel die Beratung darüber schon jetzt. Die Messen sind nach Ansicht der Hafenmanager sehr wichtig für Niedersachsens Seehäfen, die sich in diesem Frühjahr bereits in Bilbao, Rotterdam, Sao Paulo und Schanghai präsentiert hatten. Zu Beginn der Sitzung hatte Emdens Hafenmanager Reinhard Hegewald den Gästen aus Brake, Cuxhaven, Nordenham, Papenburg und Wilhelmshaven den Emder Hafen mit seinen wichtigsten Umschlagsgütern vorgestellt.

Bullwinkel bezeichnete die Entwicklungspläne der Emder für ihren Binnen- und Außenhafen als „wegweisend“ für das Gelingen der Energiewende. Einig waren sich die Hafenexperten darin, dass der Bund sich endlich bereit erklären müsse, die dafür erforderlichen Ausbauschritte in allen Häfen an der Nordseeküste finanziell massiv zu unterstützen. „Sonst wird das nichts mit der Energiewende“, prophezeite Bullwinkel.

Quelle: Seaports, Foto: EHFG




An der Josef-Kardinals-Frings-Brücke beginnen Bauarbeiten

In der Nacht von Freitag (9. August) auf Samstag (10. August) beginnt die Straßen.NRW-Regionalniederlassung Niederrhein wie angekündigt mit Instandsetzungsarbeiten an der Josef-Kardinals-Frings-Brücke in Düsseldorf. In der Nacht ist die Strecke vollgesperrt. Ab dem frühen Morgen des 10. August  ist nur eine Fahrspur pro Fahrtrichtung geöffnet.

Straßen.NRW bittet Ortskundige darum, die Josef-Kardinal-Frings-Brücke in Düsseldorf ab diesem Zeitpunkt weiträumig zu umfahren. Die Baustelle und die Umleitungsstrecken werden ausgeschildert. Die Rheinbahn bedient die Strecke weiterhin. Die Bauarbeiten enden voraussichtlich frühestens im November, allerdings bleibt die Ablastung der Brücke auf 30 Tonnen aufgrund des Allgemeinzustands bestehen.

Geplant sind eine umfassende Erneuerung der Fahrbahn und die Abdichtung des Bauwerks sowie eine Sanierung der Entwässerung. Die maximal zulässige Geschwindigkeit wurde bereits aufgrund aktueller Erkenntnisse auf 50 km/h begrenzt, um eine Verschlechterung des Schadenbildes bis zum Beginn der Arbeiten zu vermeiden.

Ziel der Sanierung ist es, die Brücke bis zum geplanten Ersatzneubau verkehrstüchtig zu halten. Der Ersatzneubau wird notwendig, weil eine vollständige Sanierung der in den 1950er Jahren gebauten Brücke inklusive der notwendigen Anpassungen an die heutigen und zukünftigen verkehrlichen Anforderungen nicht möglich ist. Die B1 führt über die Josef-Kardinal-Frings-Brücke. Straßen.NRW hatte im Rahmen der Auftragsverwaltung der Länder die Baulast zum 1. Januar 2024 von den Städten Düsseldorf und Neuss übernommen. Der Umfang der notwendigen Sanierungsarbeiten bis zum angestrebten Ersatzneubau wurde im Zusammenhang mit dem Baulastträgerwechsel frühzeitig zwischen den Städten und dem Bund festgelegt. Der Ersatzneubau einschließlich der Planung wird aus Kapazitätsgründen von der DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH) übernommen.

Quelle: Straßen.NRW, Foto: IStadt Düsseldorf




A40 in Bochum für 15 Wochen voll gesperrt

Die A40-Brücke am Schlachthof bei Bochum muss unter Vollsperrung neu gebaut werden. Die Sperrung begann am Dienstagabend, 6. August, wie die Autobahn Westfalen nun bekannt gegeben hat.

Dank innovativer Bauweise dauert die Vollsperrung 15 Wochen: „Hier konnten wir die örtlichen Gegebenheiten nutzen und auf Flächen bauen, auf denen früher weitere Gleise lagen“, erklärt Lars Batzer. Der Mittelpfeiler und die Widerlager – seitliche Konstruktionen, auf denen später die Brückenplatte aufliegt – werden derzeit unter dem laufenden Verkehr gebaut. Batzer erläutert: „So sparen wir ein Dreivierteljahr Vollsperrung.“

Die 1959 gebaute Brücke ist durch den zunehmenden LKW-Verkehr schwer belastet. Üblicherweise baut die Autobahn zunächst eine Brückenhälfte neu, während der Verkehr über die andere Hälfte läuft. „Dafür sind die Fahrspuren der Stadtautobahn A40 aber leider zu eng“, erklärt Batzer. „Die Vollsperrung ist unvermeidlich.“

Als Umleitungsstrecke für die Vollsperrung dient die A448 im Bochumer Süden, die pünktlich zur EM 2024 fertiggestellt wurde. Während der Sperrung wird eine der Brückenhälften neu errichtet, danach kann der Verkehr in der Baustelle wieder auf vier Spuren fließen.

Quelle und Foto: Autobahn GmbH des Bundes




Braker Hafen öffnet am 4. August seine Tore

Niedersachsen Ports lädt gemeinsam mit den ansässigen Hafenunternehmen die Gäste des Braker Binnenhafenfestes am 4. August zu Bustouren ein. Die Touren ermöglichen einen Blick auf die Vielseitigkeit des Hafens und auf seine Entwicklung.

Was wäre die Stadt Brake ohne ihren Hafen – und umgekehrt? Der Braker Hafen ist wichtiger Bestandteil der Stadt und ihrer Geschichte, längst hat er eine weit über die Region hinausgehende Bedeutung. Beim Umschlag von Gütern der Ernährungswirtschaft nimmt er beispielsweise eine exponierte gesamtgesellschaftliche Aufgabe zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit für den Standort Deutschland ein. Seit 2004 ist er aufgrund von Sicherheitsbestimmungen für den internationalen Schiffsverkehr zwar nicht mehr für die Öffentlichkeit zugänglich, doch am Sonntagnachmittag, 4. August, ändert sich das: Gemeinsam mit der Fa. J. Müller lädt die Hafenbetriebsgesellschaft Niedersachsen Ports (NPorts) von 13 bis 17 Uhr zu einstündigen Hafenbustouren ein. Die Teilnahme ist kostenfrei, Voraussetzung ist allerdings ein gültiges Ausweisdokument.

Die Bustouren beginnen am Südgate, Neustadtstraße 15. Im sogenannten Althafen geht es vorbei an der größten zusammenhängenden Siloanlage Europas. Es folgen die Lagerhallen im Althafen und im Braker Logistic Center, dem ehemaligen Kasernengelände, in denen die unterschiedlichsten Güter lagern. Anschließend passieren die Busse das wachsende Firmengelände der Firma Olenex Edible Oils, wo sich die Dimensionen des neuesten und sich stetig weiterentwickelnden Hafenareals rund um den Niedersachsenkai im Norden zeigen.

Begleitet werden die Touren von jenen, die den Hafen ganz genau kennen: den Menschen, die täglich im Hafen arbeiten. Sie agieren auch für den Braker Tourismus- und Marketingverein als Gästeführer.

Dass das Interesse der Brakerinnen und Braker an ihrem Hafen ungebrochen ist, hat der enorme Zulauf am Tag der offenen Hafentour im vergangenen Jahr bewiesen. Daher haben NPorts und J. Müller entschieden, in diesem Jahr die Anzahl der Busse zu erhöhen. Aufgrund der geltenden Sicherheitsbestimmungen wird ein Aussteigen während der Busfahrt nicht möglich sein.

Vor der Hafeneinfahrt am Südgate stellen sich außerdem viele am Hafengeschehen beteiligten Unternehmen vor, z. B. NPorts als Hafeninfrastrukturbetreiber, das seit über 200 Jahren im Hafen ansässige Umschlagsunternehmen J. Müller, der Raffineriebetrieb Olenex Edible Oils, die Spedition L.I.T., das Serviceunternehmen Thieling, das Wasser- und Schifffahrtsamt sowie die Freiwillige Feuerwehr Brake.

Die teilnehmenden Unternehmen freuen sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher und einen spannenden Austausch zwischen Hafen und Öffentlichkeit.

Quelle: NPorts, Foto: Hero Lang/NPorts