Wasserstoffanlage im Hafen Rotterdam

Die Rotterdamer Hafenbehörde plant zusammen mit den Unternehmen Nouryon und BP die Errichtung der größten Anlage für grünen Wasserstoff von Europa. Denn Wasserstoff ist ein Wundermittel. Du kannst es benutzen, um Autos zu fahren oder das Haus zu heizen. Und das alles ohne Emissionen. Das einzige Restprodukt ist Wasser.

Der Nachteil ist, dass Wasserstoff bisher hauptsächlich durch die Umwandlung von Erdgas bei hohen Temperaturen erzeugt wurde. Und dann ist diese Energiequelle teilweise fossil. Es kann auch anders sein: Durch die „Elektrolyse“ kann Wasser (H2O) in Wasserstoff (H) und Sauerstoff (O) gespalten werden. Wenn Sie für diese Elektrolyse grüne Energie wie Wind- oder Sonnenenergie nutzen, dann ist Wasserstoff CO2-neutral.

Corné Boot, Head of Government Affairs der BP Nederland: „Die Anlage, die wir in dieser Partnerschaft im Sinn haben, muss jährlich 45.000 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren. Damit ist diese Anlage die größte in Europa. Auf diese Weise sparen wir 350.000 Tonnen CO2-Emissionen ein. Die Herausforderung besteht darin, dass wir viel Ökostrom brauchen, nämlich 250 Megawatt. Wenn man bedenkt, dass eine Windturbine auf See durchschnittlich 2 bis 3 Megawatt Strom pro Jahr liefert, dann ist das nicht 1-2-3 geregelt“. Die Partner haben drei Jahre Zeit zur Verfügung gestellt, um die „Infrastruktur“ für die Anlage zu ermöglichen.

Nico van Dooren, Manager für Energie und Prozessindustrie im Rotterdamer Hafen: „Wir halten es für wichtig, sich von Anfang an an an den Tisch zu setzen. Untersuchungen haben gezeigt, dass wir vierzig Fabriken dieser Größenordnung benötigen, um Erdgas durch einen nachhaltigen Kraftstoff zu ersetzen. Es ist ein herausforderndes Projekt, aber wir geben ihm gerne Raum.

Im Jahr 2022 wird entschieden, ob die grüne Wasserstoffanlage tatsächlich gebaut wird. In der Zwischenzeit wird der Planungsprozess in vielen Bereichen fortgesetzt. Es muss so sein. Corné: „Wir wollen eine Zukunft mit niedrigen CO2-Emissionen. So Prozesseffizienz, Elektrifizierung, CO2-Abscheidung und -Speicherung, Wiederverwendung von Restwärme und grünem Wasserstoff. Was mir gefällt, ist, dass der Hafen von Rotterdam in vielen dieser Bereiche eine Vorreiterrolle übernehmen will. Natürlich unterstützen wir das!

Wasserstoff ist bei der Herstellung von Ölprodukten unentbehrlich. In diesem Fall wird es verwendet, um Schwefel aus dem Öl zu gewinnen: „Entschwefelung“ im Fachjargon. Der Hafen von Rotterdam verfügt über fünf Ölraffinerien. Diese Raffinerien nutzen nicht den gesamten Wasserstoff: Ein Teil davon wird über zwei Pipelines nach Nordfrankreich gepumpt. Auf diese Weise findet der Wasserstoff von Rotterdam seinen Weg in die europäische Industrie.

Hast du schon mal von grauem, blauem oder grünem Wasserstoff gehört? Dies sind keine Hinweise auf die Farbe des Wasserstoffs (Wasserstoff ist farblos und geruchlos), aber sie sagen etwas über die Art und Weise aus, wie er hergestellt wird.

Grauer Wasserstoff wird aus Erdgas gewonnen. Dabei wird unter anderem CO2 freigesetzt, das in die Luft gelangt. Glücklicherweise entstehen umweltfreundlichere Produktionsmethoden.
Zum Beispiel blauer Wasserstoff: Das bei der Produktion freigesetzte CO2 wird in den leeren Gasfeldern unter der Nordsee gespeichert. Aber das Beste für Mensch und Umwelt ist der grüne Wasserstoff. Beim Ökostrom wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten, es wird überhaupt kein CO2 freigesetzt. Das macht es ideal, wenn Sie über große Mengen an Ökostrom verfügen: Dann können Sie ohne ein Gramm C02 endlose Mengen an Wasserstoff produzieren.

Quelle und Video: Port of Rotterdam




„UniPort 4.0“ in Berlin vorgestellt

Brunsbüttel Ports und Fachhochschule Westküste präsentieren gemeinsames digitales Forschungsprojekt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur. Erforschung von innovativer Hafentechnologie und Mensch-Maschine-Schnittstellen stehen im Vordergrund des Projektes. Digitalisierung bietet Hafenwirtschaft große Chancen.


Im Rahmen einer Statuskonferenz im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) präsentierte Brunsbüttel Ports gemeinsam mit der FH Westküste am Mittwoch das gemeinsame digitale Forschungsprojekt „UniPort 4.0“, für das der Brunsbütteler Hafenbetrieb gemeinsam mit weiteren Partnern Anfang des Jahres den Förderzuschlag erhalten hat. Eingeladen hatte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, um sich über den Fortschritt der Digitalisierung in den deutschen Häfen zu informieren und einen Austausch zwischen den Ministeriumsvertretern und den Forschungsprojekten des Förderprogramms zu ermöglichen.

Im Rahmen des Förderprogramms für Innovative Hafentechnologie (IHATEC) wird „UniPort 4.0“ vom BMVI für 34 Monate gefördert. Das gemeinsame Forschungsprojekt ist als Verbundvorhaben mit weiteren Hafenstandorten und Forschungseinrichtungen in Norddeutschland am 1. April 2019 gestartet. Brunsbüttel Ports hat die Federführung in diesem Projekt übernommen. Ziel von „UniPort 4.0“ ist es, die Digitalisierung in Universalhäfen weiter voranzutreiben, insbesondere unter Berücksichtigung der Mitarbeiter, die auch im Zuge der Digitalisierung weiterhin eine bedeutende Rolle in den Universalhäfen einnehmen werden. Deshalb ist insbesondere die Erforschung der Mensch-Maschine-Schnittstelle ein elementarer Bestandteil des Projektes, die das Westküsteninstitut für Personalmanagement der FH Westküste im Brunsbütteler Elbehafen übernimmt.

Dieses besondere Forschungsprojekt präsentierte Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, dem Plenum in einem Vortrag. Im Anschluss hatten die Ministeriums- und Hafenwirtschaftsvertreter die Möglichkeit, sich mit weiteren Projektmitarbeitern von Brunsbüttel Ports und der FH Westküste am Informationsstand von UniPort 4.0 auf der Konferenz auszutauschen.

Frank Schnabel freut sich über die Einladung zur Statuskonferenz im Bundesverkehrsministerium: „Die Einladung von Bundesminister Scheuer unterstreicht die große Bedeutung der Häfen für die deutsche Wirtschaft und die großen Chancen der Digitalisierung für die Hafenwirtschaft. Die Statuskonferenz war eine gute Möglichkeit, sich mit den Vertretern des Ministeriums und der Häfen auszutauschen. Es ist spannend zu sehen, wie vielseitig die Digitalisierung in der Hafenwirtschaft ist und mit welchen unterschiedlichen Digitalisierungs- und Forschungsprojekten sich die Häfen beschäftigen – hier können wir viel voneinander lernen“.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports, stellten das Projekt in Berlin vor (von links): Frank Schnabel (Brunsbüttel Ports), Esther Nauenburg (FH Westküste), Lisa Drescher (FH Westküste), Jan Lutz (Brunsbüttel Ports).




Saubere Schiffe im Hafen der Zukunft

Auf dem Weg zum sauberen Hafen 4.0: Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) verlängert das Förderprogramm für innovative Hafentechnologien (IHATEC) bis 2025 und startet eine neue Förderrunde für LNG-Antriebe für Seeschiffe.

Rund 11 Millionen Euro stehen für die Forschung und Entwicklung für innovativer Lösungen für See- und Binnenhäfen jährlich bereit, LNG-Projekte können mit bis zu 7 Millionen Euro je Vorhaben gefördert werden.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir geben der maritimen Wirtschaft ein Technologie-Update für saubere Schiffe im Hafen der Zukunft. Mehr als 36.000 Menschen sichern in Deutschlands Häfen jeden Tag unseren Wohlstand als Exportnation. Damit das so bleibt, müssen wir uns in allen Bereichen der Hafentechnologien ständig weiterentwickeln. Dafür verlängern wir das IHATEC-Programm bis 2025 mit 11 Millionen Euro jährlich. Allein im Hamburger Hafen werden jedes Jahr mehr als 131,1 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen. Eine Menge, die nur mit der entsprechenden Technologie zu bewältigen ist. Aber klar ist auch: Die mehr als 10.000 Schiffe, die dafür Hamburg anlaufen, müssen umweltfreundlicher werden.

Darum haben wir heute den zweiten Förderaufruf für die Aus- oder Umrüstung von Seeschiffen auf emissionsärmere LNG-Antriebe gestartet.“

Mit der IHATEC-Förderrichtlinie unterstützt das BMVI seit 2016 Projekte, die zur Entwicklung innovativer Technologien in den deutschen See- und Binnenhäfen beitragen. Die aktuelle, Ende 2020 auslaufende Richtlinie hat bisher insgesamt 34 Verbundprojekte und 125 Projektpartner (davon 51 Unternehmen der Hafenwirtschaft) mit einem Fördervolumen von rund 53 Millionen Euro unterstützt. Eine Übersicht zu den Projekten findet sich hier.

Im Rahmen der IHATEC-Konferenz wurden eine Reihe dieser Projekte gezeigt: von neuen Umschlagtechnologien zur Automatisierung und Digitalisierung über Industrie 4.0, Umwelt- und Klimaschutz bis hin zur Cyber-Sicherheit.

Der ZDS begrüßt die Verlängerung dieser erfolgreichen Förderrichtlinie zur Stärkung des Wirtschafts- und Logistikstandortes Deutschland. Das breite thematische Spektrum der bisher geförderten Projekte zeigt die Innovationskraft und Vielseitigkeit der Seehafenbetriebe.

In seinem Eröffnungsstatement zur Konferenz wies Herr Achim Wehrmann, Unterabteilungsleiter Schifffahrt im BMVI, auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der gut aufgestellten deutschen Häfen für Arbeitsplätze und ihre Eigenschaft als High-Tech-Standorte hin. Die IHATEC-Förderkulisse ziele darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Häfen zu erhöhen, deren Umschlagsleistung zu steigern, den Ausbau der digitalen Infrastruktur in den Häfen voranzubringen sowie die Hafentechnologien zugunsten des Umwelt- und Klimaschutzes weiterzuentwickeln.

In der Hauptrede, zu den „Herausforderungen der Digitalisierung für die Hafenwirtschaft“, stellte Herr Prof. Carlos Jahn (Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen) heraus, dass Häfen heutebereits lokale und internationale vernetzte Hochleistungs-Logistikmaschinen mit synchronisierten, intermodalen Transport-, Umschlag- und Lagerprozessen seien. Digitalisierung, Automatisierung und Emissionsvermeidung prägten zukünftig Technik, Infrastruktur und die menschliche Arbeit in Häfen maßgeblich. Als Schnittstellen für unterschiedliche Logistikakteure könnten sich Häfen in der Perspektive noch mehr als bisher zum Logistik-Innovationsmotor entwickeln.

Staatssekretär Dr. Michael Güntner hob in seinem Schlusswort hervor, dass die deutschen See- und Binnenhäfen als beste Umschlagplätze weltweit ein gelungenes Beispiel für die praktische Umsetzung der Digitalisierung darstellten. Die vor kurzem vom BMVI veröffentlichte Untersuchung zur volkswirtschaftlichen Bedeutung der deutschen Häfen auf der Grundlage ihrer Beschäftigungswirkung belege deren Systemrelevanz. Zudem sei IHATEC durch die Förderung von nachhaltigen Projektideen ein Aushängeschild für den zukunftsorientierten Umwelt- und Klimaschutz, der sich zunehmend auf die gesamte Lieferkette auswirken werde.

Die Anträge zur LNG-Förderung können ab dem 18. September 2019  und bis einschließlich 18. Dezember 2019 bei der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) gestellt werden.

Den Link zur Förderrichtlinie und dem zweiten Förderaufruf gibt es hier. Weitere Informationen zur Antragstellung, die dem Antrag beizufügenden Formulare sowie eine Unterlagencheckliste gibt es  auf der Homepage der BAV.

Quelle: BMVI, ZDS, Foto: HHM/ Hasenpusch

 

 




Klimawandel und Standortpolitik

Für die Veranstalter Kompetenznetz Logistik.NRW, seinem Trägerverein LogIT-Club e.V. und dem Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) NRW e.V. begrüßte Dr. Christoph Kösters, Manager des Kompetenznetzes und Hauptgeschäftsführer des VVWL rund 100 Entscheider aus Schifffahrt, Häfen, Logistik und der Industrie.

Kösters betonte, dass es gerade in Zeiten der umfangreichen Debatten über das Klima und eine „Verkehrswende“ wichtig sei, dass Politik und Wirtschaft sowie Akteure der Logistikwirtschaft und Branchenverbände untereinander das Gespräch suchten und gemeinsam Lösungsvorschläge diskutierten. Den alternativen und umweltfreundlichen Verkehrsträgern Binnenschifffahrt und Schiene komme hierbei eine besondere Rolle zu. „Eine Klimapolitik, die heimische industrielle Wertschöpfung  und Logistikprozesse so erschwert, dass sie hier keine Zukunft haben, würde nur zur Standortverlagerung und in der Gesamt-Klimabilanz zu im Zweifel noch höheren Weltemissionen, etwa an CO2, führen“, mahnte Kösters und forderte nachhaltige Ansätze und deutlich schnellere Umsetzung von Infrastrukturinvestitionen, damit auch in Zukunft NRW und Deutschland ein wettbewerbsfähiger Industrie-und Logistikstandort und zugleich ein Vorreiter in Sachen Klimapolitik sein könne.

Als langjähriger Kooperationspartner des Forums und Mitglied des Kompetenznetzes Logistik.NRW hob Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg,  in seiner Eröffnungsrede die große Bedeutung der Schifffahrt und der Logistik hervor: „Unsere hoch spezialisierten Logistik-Dienstleister sind für die Unternehmen der Schlüssel für das Tor zur Welt. Ohne ihren Erfindungsreichtum und die großen Fortschritte, die Effizienz zu steigern, könnten viele Industriebetriebe schon lange nicht mehr in NRW produzieren. Landers ging insbesondere ein auf die Wichtigkeit des Projekts „Sohlenstabilisierung des Rheins zwischen Duisburg und Stürzelberg“ und auf die Notwendigkeit eines Sonderprogramms „Schleusensanierung“ und eines Masterplans für den Umgang mit Niedrigwasser ein. So ginge es nicht an, dass Unternehmen wie evonik Schleusen reparierten, um das Schleusennetz zu nutzen. Insgesamt bestehe zudem die Sorge, dass durch aktuelle Gesetzesvorhaben des Landes erneut Hafen- und Terminalbetreiber einseitig belasten werden.

Als Keynote-Speaker der Veranstaltung des Kompetenznetzes Logistik.NRW unterstrich Ursula Heinen-Esser, Ministerin für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz NRW, wie wichtig es ist, Vorschläge zur Verbesserung des Klimaschutzes  in ihren Wirkungen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu betrachten. Der Klimaschutz habe in NRW schon lange hohe Priorität und werde weiter forciert, um die Ziele des Pariser Klimaüberreinkommens zu erreichen. Die Eindämmung des menschgemachten Klimawandels und die Anpassung an die nicht mehr aufzuhaltenden Klimaänderungen seien die großen Herausforderungen unserer Zeit. Als einen wichtigen Baustein nannte sie möglichst emissionsarme Antriebstechniken aller Verkehrsträger. Die Binnenschifffahrt sei durch Wetterextreme und in der Folge Hoch- sowie Niedrigwasserstände direkt vom Klimawandel betroffen, zugleich aber auch Teil der Lösung. Eine Umrüstung älterer Schiffsaggregate zur Minderung der Emissionen sei ein weiterer Schritt dahin, den Verkehrsträger Binnenschiff noch umweltfreundlicher zu gestalten. Dies stelle gerade für kleinere und mittelständische Unternehmen eine große Herausforderung dar. Das müsse bei der zukünftigen Entwicklung der Fördermöglichkeiten berücksichtigt werden.

In seinem Impulsvortrag „Der Industrie- und Logistikstandort NRW und Nachhaltigkeit“ erklärte Ingo Brauckmann, CEO Business Unit Logistik, thyssenkrupp Steel Europe AG die Pläne seines Unternehmens, die Stahlproduktion künftig beispielsweise durch teilweise Substitution von Kohle durch Wasserstoff und mittels Lichtbogenöfen klimaneutraler zu gestalten. „Wir fühlen uns von der Politik auf allen Ebenen sehr ernst genommen, was auch am Masterplan Binnenschifffahrt deutlich wird – dieser muss jedoch auch umgesetzt werden“, appellierte er an die Verantwortlichen in der Politik. Einen gut dreistelligen Millionenbetrag habe den Konzern das Niedrigwasser im Jahr 2018 gekostet, sagte Brauckmann. Für rund 80 Prozent der Transporte setzt das Unternehmen Bahn und Schiff ein, insbesondere über die zwei eigenen Rheinhäfen. Inzwischen habe man nach den erfahrungen 2018 Vorsorge getroffen: Neue Leichter wurden und werden beschafft, Schiffe umgerüstet und vor allem die Bahnversorgung sichergestellt. „Es gibt aber keine echte Alternative zum Rhein“, so Brauckmann. Nur mit der Bahn lasse sich vor allem die Rohstoffversorgung nicht darstellen.

In der ersten Podiumsrunde diskutierten unter dem Titel „Standortpolitik und maritimer Logistik- und Wirtschaftsstandort NRW: Praxis und Politik im Dialog“ neben Ministerin Ursula Heinen-Esser und Ingo Brauckmann auch Ulrich Reuter (MdL), Sprecher für Binnenschifffahrt, FDP-Landtagsfraktion NRW, sowie Steffen Bauer, Senior Vice President Operations Shipping & Deputy COO, Imperial Logistics International unter der Moderation von Sebastian Reimann, Chefredakteur der Deutschen Verkehrs-Zeitung DVZ. Steffen Bauer betonte, dass aufgrund der begrenzten Ressourcen sehr priorisiert gearbeitet werden müsse. Um Rückverlagerungen vom Binnenschiff auf andere Verkehrsträger zu vermeiden, müsse das Binnenschiff konkurrenzfähig bleiben, beispielsweise infrastrukturseitig durch beschleunigte Baumaßnahmen. Ulrich Reuter betonte, dass trotz der endgültigen Handlungskompetenz des Bundes das Land NRW viel für den Verkehrsträger Binnenschiff getan habe. Hinsichtlich der öffentlichen Diskussion sei das langanhaltende Niedrigwasser – so schlimm es auch für Branche und Industrie war – sehr förderlich für die Aufmerksamkeit für das Thema notwendiger Infrastrukturausbau gewesen. Beide betonten die Wichtigkeit effizienter Zusammenarbeit und den Schulterschluss der Industrie und Verbänden mit der Politik zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele.

Nach einer kurzen Netzwerkpause trafen sich zur zweiten Podiumsdiskussion unter dem Motto „Masterpläne Eisenbahn und Binnenschifffahrt – ein Erfolgsmodell?“ Dr. Arndt Glowacki, Director Logistics ESHQ Evonik Technology & Infrastructure GmbH / Vorsitzender Arbeitsgemeinschaft Häfen in Nordrhein-Westfalen des BÖB; Achim Wehrmann, Stv. Abteilungsleiter Wasserstraßen, Schifffahrt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur; Roberto Spranzi, Vorstand DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt eG / Vize-Präsident BdB; Wolfgang Birlin, Geschäftsführer RheinCargo GmbH & Co. KG sowie Werner Spionkowski, Geschäftsführer Ruhrmann Logistik GmbH / Vorsitzender Fachausschuss Binnenhafenlogistik im Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV).

Wolfgang Birlin machte deutlich, dass neben strategischen Masterplänen auch kurzfristige Maßnahmen beispielsweise bei der Darstellung der Berufe in der Binnenschifffahrt dringend erforderlich seien, wobei er die Verbände, aber auch die Unternehmen selbst in der Pflicht sah. Verbesserungen durch Digitalisierung sah er insbesondere hinsichtlich des Kombinierten Verkehrs: „Immer, wenn mehrere Verkehrsträger miteinander arbeiten, beschleunigt ein offener Datenaustausch nicht nur die Prozesse, er sorgt auch gleichzeitig für mehr Sicherheit.“

Dr. Arndt Glowacki lobte den gelungenen Dialog bei der Erstellung des Masterplans, dessen Umsetzung aber auch zeitnah durch die Akteure überprüft werden müsse. Es gelte zudem, den Zwiespalt zwischen Personalmangel und notwendigem Fortschritt zu überbrücken. Die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt arbeite insgesamt gut, aber es fehlen weiterhin zahlreiche Planstellen.

Roberto Spranzi betonte, dass die Straße dringend entlastet werden müsse, hierzu sollten Projekte der Wasserstraße nach dem Ausmaß ihres jeweiligen Nutzens priorisiert werden. Er verwies hierzu auch auf nach Kosten-Nutzen-Bewertung hochprofitable Projekte wie die Sohlenstabilisierungen an Niederrhein und Mittelrhein im Vergleich zu einem Projekt wie dem Elbe-Lübeck-Kanal. Auch digitale Maßnahmen könnten Erleichterungen bringen, wenn beispielsweise bei der Beladung des Binnenschiffs die Schleuse sowie der Kranführer des Empfängers bereits über die Ankunftszeit informiert seien. „Containerverkehre sind ideal für das Binnenschiff. Wegen zu geringer Durchfahrtshöhen von Brücken können die bereits bestehenden Kapazitäten jedoch nicht ausgenutzt werden“, mahnte er das heute noch oft verschenkte Potenzial an. Ebenso bedauerte er, dass die Negativbescheinigung beim Schwerlastverkehr entfallen sei. Dieser Verfahrensschritt habe in der Vergangenheit große Mengen Schwergut auf das Fluss- und Kanalnetz gebracht. Stattdessen würden heute aufgrund der maroden Infrastruktur Lkw hunderte von Umweg-Kilometern fahren.

Werner Spionkowski stellte fest, dass die Verbesserung des Images der gesamten Logistik nunmehr in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt werden müsse. Der  Mengenrückgang der Binnenschifffahrt in 2018 sei nicht nur dem extremen Niedrigwasser und den daraufhin erstellten Sicherheitskonzepten der betroffenen Verlader sowie der damit verbundenen Verlagerung auf andere Verkehrsträger geschuldet, vielmehr gebe es einen marktweiten Rückgang bei bestimmten Massengütern, beispielsweise bei der Kohle.

Achim Wehrmann hob hervor, dass sich die Lösungsaspekte der Masterpläne Binnenschifffahrt und Schienengüterverkehr ähnelten. Zur Umsetzung sei eine entsprechende Finanzierung notwendig, hier sei das Parlament bei den haushalterischen Entscheidungen gefragt. Bislang sei das Verhältnis zwischen dem tatsächlichen Bedarf und dem vorhandenen Budget, aber auch zu den tatsächlich planerisch und baulich abrufbaren Mittel in einer Schieflage gewesen. In der Vergangenheit habe es lange Versäumnisse zur Ertüchtigung der Infrastruktur gegeben, mittlerweile habe sich jedoch die politische Sichtweise deutlich geändert und die Planverfahren seien deutlich weniger komplex geworden.

Quelle und Foto: VVWL 

 




BDB betont Bedeutung der Binnenschifffahrt

Anlässlich einer Anhörung im nordrhein-westfälischen Landtag in Düsseldorf hat der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), vertreten durch seinen Vizepräsidenten Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip), die enorme Bedeutung der Binnenschifffahrt bei der Bewältigung des Güterverkehrs in NRW betont.

Konkret behandelte das Landesparlament zwei Anträge, die sich u.a. mit dem problematischen Zustand der Wasserwege und Wasserbauwerke in NRW und der angespannten Personalsituation in der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) beschäftigen. In beiden Anträgen kommt das berechtigte Anliegen zum Ausdruck, dass die Landespolitik sich beim Bund, bei dem die Zuständigkeit für die Bundeswasserstraßen liegt, dafür einsetzt, dass wichtige Wasserstraßenprojekte innerhalb NRWs beschleunigt umgesetzt werden und den innerhalb der Landesgrenzen liegenden Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern künftig mehr Personal zur Verfügung steht.

„NRW ist das ‚Binnenschifffahrtsland Nr. 1‘ in Deutschland. Das Binnenschiff trägt hier in besonderem Maße zur Versorgung der rohstoffintensiven Industriestandorte und damit zur Sicherung des Wohlstandes einer ganzen Region bei. Das extreme Niedrigwasser 2018 und die damit einhergehende deutlich eingeschränkte Schiffbarkeit haben aufgezeigt, dass kein anderer Verkehrsträger in der Lage ist, die Güter der Binnenschifffahrt zu übernehmen. Die Rahmenbedingungen für unseren Verkehrsträger müssen schnellstmöglich verbessert werden. Angesichts der Mammutaufgabe, die der WSV bei Instandsetzung und Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur bevorsteht, erwarten wir hierbei ein klares Engagement und Unterstützung der Landesregierung“, so Thomas Maaßen.

So ist die Binnenschifffahrt in NRW z.B. dringend auf eine schnellstmögliche Planung und Umsetzung der im Bundesverkehrswegeplan 2030 und dem Wasserstraßenausbaugesetz verankerten Verbesserung der Fahrrinne am Rhein zwischen Duisburg und Dormagen, die Sanierung der maroden Nischenpoller in den großen Schleusen am Wesel-Datteln-Kanal und die Anhebung von Kanalbrücken zur Ermöglichung eines wirtschaftlichen Containerverkehrs auf dem Wasser angewiesen. Die Realisierung dieser Maßnahmen bildet die Grundvoraussetzung dafür, dass die umweltfreundliche Binnenschifffahrt im Westen künftig noch mehr Güter übernehmen und die schon heute überfüllten und maroden Straßen signifikant von Lkw-Verkehren entlasten kann.

Der BDB fordert, dass die Landesregierung insbesondere auch die ihr selbst zur Verfügung stehenden Mittel nutzt, um den Binnenschifffahrtsstandort NRW zu stärken. Beispiel hierfür ist das bereits seit einigen Jahren angekündigte Hafengesetz NRW, mit dem die Landesregierung in eigener gesetzlicher Zuständigkeit die Schifffahrt und die Häfen stärken und damit ein klares Bekenntnis zum Güterverkehr auf den Wasserstraßen setzen könnte.

Quelle und Foto: BDB

 

 

 




BMVI-Programm: Logistikkonzept für die Zukunft

Bei der Vorstellung des Innovationsprogramms Logistik 2030 des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML, ein wegweisendes Logistikkonzept präsentiert: Es soll Deutschland zur Marktführerschaft in einer Plattformökonomie verhelfen.

Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz werden bisherige Geschäftsmodelle völlig auf den Kopf stellen. Aus dem Zusammenspiel von Plattformen, künstlicher Intelligenz und interagierenden Systemen entsteht eine Welt, in der Daten über alle Grenzen hinweg kommuniziert werden müssen. Damit deutsche Unternehmen in dieser entstehenden Plattformökonomie konkurrenzfähig sind, müssen die Weichen jetzt gestellt werden – und die Logistik wird dabei zur Schlüsselbranche. Das betonte ten Hompel am 4. September in Berlin. »Die Potenziale für den Einsatz künstlicher Intelligenz in der Logistik sind enorm und die Logistik wird die erste Branche sein, in der sich KI-Verfahren massenhaft durchsetzen werden. Wer die Logistikketten der Welt steuert, der steuert die Wirtschaft der Welt«, so ten Hompel.

»Im Privatkundenbereich (B2C) ist die Chance vertan. Plattformen wie Amazon, Uber oder Alibaba haben als Monopolisten längst gesamtwirtschaftliche Geschäfts- und Logistikprozesse übernommen. Die logistische Marktführerschaft im Bereich der B2B-Plattformen wird gerade erst entschieden. Gewinnen werden digitale Plattformen und KI-Algorithmen, die die gesamte Logistik und damit wesentliche Teile der Wirtschaft durchdringen. Es entsteht ein Silicon Valley des B2B-Wettbewerbs, die Silicon Economy«, erklärt ten Hompel weiter. Wie diese Silicon Economy konkret aussehen kann und welche Schritte jetzt nötig sind, um sie umzusetzen, hat ten Hompel in einem Impulsvortrag im Rahmen der Vorstellung des Innovationsprogramms durch Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, am 4. September im BMVI in Berlin präsentiert. Dazu gehörten auch konkrete Entwicklungen des Fraunhofer IML, in denen verschiedene Schlüsseltechnologien bereits umgesetzt sind.

Den gesamten Vortrag und die Vorstellung des Innovationsprogramms Logisitk 2030 gibt es als Video hier 

Bundesminister Andreas Scheuer und der Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, Steffen Bilger, hatten auf einer Fachkonferenz das gemeinsam mit der Branche erarbeitete Innovationsprogramm Logistik 2030 vorgestellt.

Bundesminister Andreas Scheuer: Die Logistik boomt – weltweit, und vor allem bei uns. Aber: Wir können uns auf den Erfolgen nicht ausruhen. Aktuell steht die Logistikbranche vor großen Herausforderungen, etwa vor der gemeinsamen Aufgabe, mehr Transporte und mehr Mobilität bei weniger Verkehr zu ermöglichen. Wir wollen eine intelligente Infrastruktur vorantreiben, die Verkehrsträger noch effizienter vernetzen, mehr Güter von der Straße auf Schiene und Wasserwege verlagern – und mit alledem auch die Emissionen im Güterverkehr reduzieren. Es geht weiter darum, die Berufe weiterzuentwickeln. Nur wenn logistische Prozesse auch in Zukunft mit neuesten Technologien gut gemanagt werden, ist es möglich, an der zunehmend global orientierten Wirtschaft teilzuhaben und Arbeitsplätze zu erhalten oder neue zu schaffen.

Steffen Bilger, Parlamentarischer Staatssekretär und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik: Die digitale Transformation der Transport- und Logistikwirtschaft ist in vollem Gange. Mit dem Innovationsprogramm legen wir den Fokus auf die Zukunft. Viele Experten aus unterschiedlichen Bereichen der Wirtschaft und der Wissenschaft haben sich in den Prozess eingebracht und engagiert. Allen Beteiligten möchte ich danken für das Engagement, die konstruktiven Diskussionen und die Beiträge, die uns dabei unterstützt haben, das Innovationsprogramm so auszugestalten, wie es heute vorliegt. Dieses Innovationsprogramm ist ein lebendes Werk, das uns für Güterverkehr und Logistik ein Leitbild für die Zukunft sein soll. Aktuelle Entwicklungen will ich aktiv in das Innovationsprogramm einbringen. Daher werde ich eine Innovationskommission unter meiner Leitung berufen, in der ich gemeinsam mit Experten aus Unternehmen und Wissenschaft das Innovationsprogramm weiterentwickeln will.

Das BMVI hat damit einen weiteren Auftrag aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt. Mit dem Programm werden in 10 Themenfeldern Ziele und Umsetzungsschritte dargestellt, mit denen Deutschland als Logistikstandort zukunftsfähig gemacht werden soll.

1: Digitale Infrastrukturen, Datenverarbeitung und Plattformlösungen
Maßnahmen u.a.:

  • Schaffung einer zukunftssicheren und flexibel erweiterbaren Datenaustauschinfrastruktur, über die innovative neue Informationsangebote im Bereich der Mobilität und Logistik einfach mit den verfügbaren Datenangeboten versorgt werden können.
  • Der Einsatz Künstlicher Intelligenz soll im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprogrammen des BMVI gefördert werden.

2: Verkehrsträgerübergreifendes digitales Transportmanagement – Supply Chain digital
Maßnahmen u.a.:

  • Schaffung von geeigneten Datenschnittstellen, um die Kommunikation und den datenschutzkonformen Informationsaustausch zwischen Behörden und Unternehmen auf elektronischem Weg zu ermöglichen.
  • Förderung von neutralen Plattformen und Blockchain-Lösungen, die transparente und sichere Informationsflüsse über eine globale Lieferkette ermöglichen.

3: Berufswelt der Zukunft
Maßnahmen u.a.:

  • Nachwuchssicherung durch konsequente Umsetzung der Maßnahmen in den Masterplänen Schienengüterverkehr und Binnenschifffahrt
  • Das BMVI setzt sich für die Weiterentwicklung des Förderprogramms für die Weiterbildung in Unternehmen des Straßengüterverkehrs mit schweren Nutzfahrzeugen mit Fokus auf digitale Instrumente und Informationstechnologie ein.

4: Mit innovativem Güterverkehr auf Klimaschutzkurs
Maßnahmen u.a.:

  • Das BMVI will die Fördermaßnahmen für alternative Antriebe und Kraftstoffe im Verkehrssektor ausweiten und verstetigen.
  • Das Förderprogramm für energieeffiziente und/oder CO2-arme Lkw wird verstetigt und bei Bedarf aufgestockt. Die Mautgestaltung soll deutliche Anreize für umweltfreundliche und emissionsarme Lkw setzen. Daher setzt sich das BMVI auf EU-Ebene für eine CO2-gespreizte Lkw-Maut ein.

5: Vernetzte Transportwelt
Maßnahmen u.a.:

  • KV-Umschlaganlagen in ausreichender Menge errichten bzw. ausbauen, so dass der bis 2030 prognostizierte Zuwachs des KV bewältigt werden kann. Zur schnellstmöglichen Abwicklung der Umschläge und Reduzierung der Aufenthaltszeiten aller Transport- mittel KV-Terminals digitalisieren und den Betrieb vermehrt automatisieren.
  • Errichtung bzw. Ausbau von multimodalen Zugangspunkten zur Schiene in Kundennähe und in unmittelbarer Nähe von Verkehrsknotenpunkten.

6: Schlaue Schiene, Intelligente Bahn
Maßnahmen u.a.:

  • Das BMVI unterstützt aktiv Innovationen im Schienengüterverkehr. Wichtige Maßnahmen dazu sind die Digitalisierung und Automatisierung der Zugbildung, die europaweite Einführung einer Digitalen Automatischen Kupplung, das Projekt Innovativer Güterwagen II, in dem u.a.auch Lösungsansätze für eine sichere, genaue und hochverfügbare Ortung von Einzelwagen entwickelt werden.
  • Es soll ein Testfeld für Digitalisierung und Automatisierung der Zugbildung im Schienengüterverkehr aufgebaut werden.
  • Das Projekt intelligenter Güterzug soll auf vorhandenen Erkenntnissen aus dem Innovativer-Güterwagen-Projekt aufbauen und neben der modularen Bauweise zukünftiger Güterwagen auch die technischen und rechtlichen Grundlagen für die Digitalisierung und Automatisierung des Schienengüterverkehrs schaffen.

7: Intelligente Häfen und Wasserstraßen
Maßnahmen u.a.:

  • Das BMVI erarbeitet eine neue Förderrichtlinie Innovative Hafentechnologien (Ihatec II) sowie Förderrichtlinien u.a. für Digitale Testfelder und umweltfreundliche Antriebe von Binnenschiffen und lässt Maßnahmen zu Innovationen der Logistik 4.0 unter Realbedingungen erproben.
  • Die Wirtschaft führt Machbarkeitsuntersuchungen und Einsatztests von neuen Transportsystemen wie Hyperloop und Schwerlastdrohnen durch.

8: Innovative Luftfracht
Maßnahmen u.a.:

  • Das BMVI prüft die Einrichtung eines digitalen Testfelds Flughafen nach dem Vorbild des digitalen Testfelds „Seehafen Hamburg“. Damit sollen Beteiligte in der Luftfracht-Logistikkette die Möglichkeit erhalten, neue und innovative Prozessansätze unter realen Bedingungen umfassend zu testen.
  • Das BMVI erarbeitet einen „Aktionsplan Unbemannte Luftfahrtsysteme und innovative Luftfahrtkonzepte“, um den Einsatz von automatisierten und ferngesteuerten UAS zu ermöglichen.
  • Das BMVI wird gemeinsam mit den Stakeholdern zeitnah die Voraussetzungen für die Anwendung der neuen EU-Drohnenverordnungen schaffen, die einen flexiblen Rechtsrahmen für den Betrieb der meisten Unbemannten Fluggeräte schaffen. Das Genehmigungsverfahren für kommerzielle Drohnenflüge in Deutschland wird vereinheitlicht und beschleunigt.

9: Straße der Zukunft
Maßnahmen u.a.:

  • Das BMVI schreibt den Intelligente-Verkehrs-Systeme- Aktionsplan „Straße“ fort und entwickelt erste Intelligente Verkehrsdienste auf Bundesautobahnen.
  • Das BMVI sorgt für eine Verknüpfung von meteorologischen Analysen, Modellvorhersagen sowie Daten zu Verkehrsbeeinträchtigungen und logistischer Planung mit Hilfe Künstlicher Intelligenz.
  • Auf Bundesautobahnen sollen ab 2022 auf ausgewählten Parkplätzen telematische Lkw-Parkleitsysteme sukzessive mit der Technik für intelligente Verkehrssysteme ausgestattet werden.

10: Wege auf der letzten Meile
Maßnahmen u.a.:

  • Mit einer neuen Förderrichtlinie des BMVI zur Städtischen Logistik werden Kommunen und Landkreise unterstützt bei der Erstellung von Logistikkonzepten, Machbarkeitsstudien und konkreten Einzelvorhaben im Bereich der städtischen Logistik wie zum Beispiel Mikrohubs, bei denen auch Lastenräder in der Auslieferung zum Einsatz kommen. Damit unterstützen wir auch den Einsatz von alternativen Fahrzeugen wie Lastenrädern auf der letzten Meile.
  • Das BMVI prüft, wie die Bahn und das Binnenschiff stärker miteinbezogen werden können und neue Logistikmöglichkeiten, z. B. die Nachtbelieferung von Geschäften oder den Transport von Gütern aus dem Vor- in die Innenstädte durch Röhren, unterstützen.
  • Das BMVI unterstützt die Evaluierung von lokal zu genehmigenden Pilotvorhaben zum Einsatz teleoperierter Lieferroboter im öffentlichen Straßenverkehr, um auf Basis der Ergebnisse die Schaffung des rechtlichen Rahmens für den Regelbetrieb voranzutreiben.
  • Das BMVI setzt sich dafür ein, dass Instrumente der Raumordnung und Flächennutzungsplanung mit Blick auf Bedarfe der letzten Meile angepasst werden.
  • Das BMVI setzt sich dafür ein, dass die Länder und Kommunen innovative Modellvorhaben umsetzen, z. B. zur Nutzung des ÖPNV, zur Nachtlogistik oder zur Nutzung unterirdischer Rohrwege zum Transport von Gütern.

Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. ZDS begrüßt das Innovationsprogramm Logistik 2030 und unterstützt die darin vom BMVI genannten Ziele. Aus Sicht des ZDS enthält das Programm viele Maßnahmen, die zu der Erhaltung der hohen Leistungsfähigkeit der Häfen und damit auch zur Sicherung des Logistikstandortes Deutschland beitragen werden. Wichtig ist nun eine zügige Umsetzung der Pläne, damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen mit Blick auf die internationale Konkurrenz gestärkt wird. In diesem Zusammenhang begrüßt der ZDS auch den Kommentar von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zur EEG-Umlage. Bei der Präsentation des Innovationsprogramms Logistik 2030 sprach er sich für eine Absenkung der EEG-Umlage, die nur in Deutschland erhoben wird, auf Landstrom aus.

Für den Ausbau der Spitzenposition der deutschen Seehäfen im internationalen Wettbewerb bietet das Innovationsprogramm eine gute Grundlage. Notwendig sind aber aus Sicht des ZDS vor allem auch die Optimierung des Erhebungsverfahrens der Einfuhrumsatzsteuer sowie eine Verkürzung von Planungs- und Bauprozessen für Infrastrukturvorhaben. Deutsche Häfen sichern bundesweit über 520.000 Arbeitsplätze und generieren Umsätze in Höhe von 62 Mrd. Euro jährlich. Sie sind systemrelevant für die deutsche Wirtschaft und ihr weiterer Erfolg muss auch durch die Beseitigung von Standortnachteilen wie dem Erhebungsverfahren der Einfuhrumsatzsteuer gesichert werden.

Bezüglich der Weiterentwicklung des Innovationsprogramms Logistik 2030 hat das BMVI angekündigt, dass eine Innovationskommission unter der Leitung von Steffen Bilger MdB, parlamentarischer Staatssekretär beim BMVI und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik, einberufen wird. Die Kommission soll aus Experten von Unternehmen und Wissenschaft bestehen.Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V.

Quelle: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, BMVI, ZDS, Foto: wuermser.communications, Diskussionsrunde (von l. nach r.): Prof. Michael ten Hompel (Geschäftsführender Institutsleiter, Fraunhofer IML), Dominik Fürste (Chief Information Officer, TX Logistik AG), Moderatorin Dr. Antje Grobe (Unternehmensleitung, Dialog Basis), Steffen Bilger MdB (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik), Dr. Rainer Wend (Executive Vice President, Politik und Regulierungsmanagement, Deutsche Post DHL Group)

 




Bund deutscher Baumschulen begeistert

Das wird ihn freuen: Der Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. begrüßt das „Innovationsprogramm Logistik 2030“, das Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und sein Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger (CDU) in Berlin vorgestellt haben.


Das Innovationsprogramm Logistik 2030 umfasst zehn Maßnahmenfelder, bei denen laut Bilger der Schwerpunkt auf den Klimaschutz und die Digitalisierung gelegt werden soll . „Automatisiert, vernetzt, digitalisiert, aber auch klima- und umweltfreundlich“, so sieht Andreas Scheurer die Zukunft der Logistik. Digitale Frachtinformationen, LNG-betriebene Containerschiffe, hochautomatisierte Hafenkräne und elektrifizierte Schienenstrecken gehören dabei u.a.zu den Zukunftsszenarien.

In dem Programm werden auch für die Baumschul-Branche konkrete Maßnahmen aufgezeigt, um die logistischen Aufgabenstellungen in den nächsten zehn Jahren zu bewältigen.

So soll im Rahmen des Programms ein Zertifizierungssystem für geräuscharme Logistik entwickelt werden, damit E-Lkws nachts geräuscharm durch Innenstädte fahren und im Stadtverkehr so gut wie geräuschlos bleiben. Der BdB befürwortet diesen Schritt, denn Nachtlogistik ist in den Niederlanden bereits gängige Praxis. BdB-Hauptgeschäftsführer Markus Guhl: „Das Ziel, bei der Logistik in Zukunft das Thema Klimaschutz ganz vorne anzusiedeln, befürworten wir ausdrücklich. Und die digitale Transformation der Transport- und Logistikwirtschaft ist ein Thema, dass auch die Baumschulwirtschaft zukünftig beeinflussen wird. Das Innovationsprogramm Logistik 2030 ist somit ein wichtiger Schritt nach vorne. Wir fordern in diesem Zusammenhang, die Ladeinfrastruktur für E-LKW auf den Verladehöfen der Baumschulen staatlich massiv zu fördern.“

Quelle: Bund Deutscher Baumschulen e.V. (BdB), Foto: Ministerium für Verkehr

 

 

 




Binnenschifffahrt klar umweltfreundlich

Der Güterverkehr per Binnenschiff trägt lediglich mit 0,8 % (1,1 Mrd. Euro) – und damit so wenig wie kein anderer Verkehrsträger – zu den jährlichen externen Gesamtkosten des Verkehrs in Deutschland in Höhe von 149 Mrd. Euro bei. Darunter versteht man jene Kosten, die durch die Mobilitätsteilnehmer verursacht, aber nicht von ihnen getragen werden, z.B. durch Klimabelastung, Luftverschmutzung, Unfälle oder Lärm. Negativer „Spitzenreiter“ ist der Straßengüterverkehr, der allein für 141 Mrd. Euro (94,5 %) der Kosten verantwortlich ist. Mit großem Abstand folgen der Schienenverkehr mit 5,7 Mrd. Euro (3,8 %) und der inländische Luftverkehr mit 1,3 Mrd. Euro (0,9 %).

Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie mit dem Titel „Externe Kosten des Verkehrs in Deutschland – Straßen-, Schienen- und Binnenschiffverkehr 2017“, die im Auftrag des Verkehrsbündnisses „Allianz pro Schiene e.V.“ vom Züricher Institut INFRAS durchgeführt wurde. Damit wird bestätigt, dass die Binnenschifffahrt ein effizienter und umweltfreundlicher Verkehrsträger ist.

Untersucht wurden auch die Durchschnittskosten des Güterverkehrs in Deutschland im Jahr 2017. Eingeflossen in die Berechnung sind die für die Ermittlung der externen Verkehrskosten maßgeblichen Kostenbereiche „Vor- und nachgelagerte Prozesse“, „Natur und Landschaft“, „Lärm“, „Unfälle“, „Luftschadstoffe“ und „Klima“. Die Binnenschifffahrt liegt dabei mit 2,19 Cent pro tkm nur kurz hinter der Güterbahn (2,04 Cent pro tkm). Die mit Abstand höchsten Durchschnittskosten des Güterverkehrs verursacht der Lkw mit 4,46 Cent pro tkm.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt, dass die „Allianz pro Schiene“ mit der vorliegenden Studie eine profunde und verkehrsträgervergleichende wissenschaftliche Untersuchung zu den Kosten des Verkehrs in Auftrag gegeben hat. Immerhin datiert die letzte Studie dieser Art, das sog. „Planco-Gutachten“, das seinerzeit vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegeben worden war, aus dem Jahr 2007, das Bezugsjahr für die Datengrundlagen war das Jahr 2005. Somit bestand immenser Bedarf, endlich einen aktuellen Verkehrsträgervergleich zu erstellen.

Der BDB hatte in den vergangenen Jahren, gerade vor dem Hintergrund einer immer intensiver geführten Umweltdebatte um die Emissionen des Verkehrs, gegenüber dem BMVI immer wieder angeregt, die Planco-Studie zu aktualisieren. Nur mit fundiertem und aktuellem Datenmaterial ist eine fachliche Diskussionsführung über die Umweltbilanz von Verkehrsträgern überhaupt möglich. Diese Bemühungen waren leider vergeblich. Umso erfreulicher ist es, dass INFRAS nun entsprechende Berechnungen veröffentlicht hat.

Die Ergebnisse der nun vorliegenden Studie zu den externen Verkehrskosten in Deutschland zeigen deutlich auf, wie unsachlich in jüngster Vergangenheit geäußerte Vorwürfe in Richtung der Binnenschifffahrt waren. Beispielhaft genannt seien die Behauptung, Binnenschiffe würden maßgeblich zur Schadstoffbelastung in Innenstädten beitragen oder die daraus abgeleitete unsinnige Forderung nach einem „Tempolimit“ auf dem Rhein. Dies wird umso deutlicher, wenn man die nun errechneten externen Folgekosten ins Verhältnis mit der transportierten Gütermenge der einzelnen Verkehrsträger im Bezugsjahr 2017 setzt. Demnach verursacht die Binnenschifffahrt mit lediglich 4,93 Euro pro Tonne die geringsten Folgekosten. Zum Vergleich: Die externen Folgekosten pro Tonne betragen bei der Güterbahn 14,22 Euro, beim Lkw 44,59 Euro pro Tonne.

Trotz des guten Ergebnisses für die Binnenschifffahrt ist das Gewerbe bestrebt, künftig noch umweltfreundlicher zu werden, beispielsweise durch Investitionen in moderne und emissionsärmere Antriebe.

Quelle: BDB

 

 

 




NRW investiert 2020 weiter auf Rekordniveau

Das Verkehrsministerium setzt mit dem Haushalt 2020 den Planungs-, Genehmigungs- und Bauhochlauf fort. Vernetzung und Digitalisierung, Reaktivierung von Schienenstrecken und Ausgaben in den ÖPNV sowie der Ausbau des Radwegenetzes sind weitere Schwerpunkte im Haushaltsentwurf 2020.

Der Etat des Verkehrsministeriums soll im nächsten Jahr weiter steigen auf insgesamt 2,93 Milliarden Euro. Das sind 65 Millionen Euro mehr als in 2019. „Wir erhöhen das Tempo. Mehr Personal für schnellere Planung und Genehmigung, Ausbau und Sanierung, mehr Mittel für Vernetzung und Digitalisierung. Die Investitionen in unsere Infrastruktur bleiben auf Rekordniveau. Noch nie zuvor wurde auch so viel Geld in das Radwegenetz in Nordrhein-Westfalen investiert wie heute“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Vorstellung der Haushaltseckdaten in Düsseldorf.

Um die deutlich gestiegenen Planungen möglichst schnell zu genehmigen, werden die für Genehmigung zuständigen Bezirksregierungen personell gestärkt. Sie sollen acht Stellen für Planfeststellungen bekommen. „Voraussetzung für den Bauhochlauf ist ein Planungs- und Genehmigungshochlauf. In den vergangenen zwei Jahren gab es mehr Mitarbeiter für Planung. Jetzt machen wir weiter Tempo bei den Genehmigungen“, erklärte Hendrik Wüst.

Die wesentlichen Haushaltszahlen im Überblick:

  • Erstmals sind für Maßnahmen der Digitalisierung und Vernetzung im ÖPNV in einem eigenen Haushaltsansatz Mittel von 12,8 Millionen Euro reserviert.
  • Für vernetzte Mobilität sind 11,5 Millionen Euro veranschlagt.
  • Für den ÖPNV sind in 2020 insgesamt über 1,8 Milliarden Euro eingeplant. Das sind rund 57,8 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr. Rund 1,5 Milliarden davon sind Bundesmittel.
  • Für das Azubi-Ticket sind 9 Millionen Euro eingeplant. Für die Ausbildungsverkehre insgesamt sind im Haushaltsentwurf 2020 etwa 139 Millionen Euro eingeplant.
  • 2020 sind für Investitionen in das Radverkehrsnetz 47 Millionen eingeplant: 12,4 Millionen Euro für Radwege an Landesstraßen, 17,1 Millionen für kommunalen Radwegebau, 9,25 Millionen für Radschnellwege und 8,5 Millionen Euro für Radwege an Bundesstraßen. Das entspricht dem Niveau von 2019.
  • Die Förderung der Nahmobilität wird verstetigt und bleibt im Etatansatz auf der Höhe von 26,77 Millionen Euro.
  • Die Investitionen in die Landesstraßen sollen steigen:

o   plus 5 Millionen Euro für den Ausbau von Landesstraßen von 47 auf 52 Millionen

o   plus 10 Millionen Euro für den Erhalt von Landesstraßen von 175 auf 185 Millionen

  • Die Ausgaben für den kommunalen Straßenbau sollen ebenfalls steigen, um 5 Millionen Euro. Das Verkehrsministerium hatte im März 2019 die Fördersätze von 60 auf 70 Prozent erhöht: Finanzschwache Kommunen erhalten einen erhöhten Satz von 75 Prozent. Für alle Kommunen beträgt die Förderung des kommunalen Anteils bei der Beseitigung und Sicherung von Bahnübergängen jetzt 80 Prozent statt bisher 70 bzw. 75 Prozent.
  • Das Land kompensiert die Entflechtungsmittel des Bundes, die die Kommunen erhalten haben. Die Mittel werden je zur Hälfte für Projekte im ÖPNV oder im kommunalen Straßenbau verwendet. Nordrhein-Westfalen kompensiert diese Bundesmittel von 259,5 Millionen Euro vollständig aus dem Landeshaushalt.
  • Der im vergangenen Jahr erhöhte Topf für kleinere Um- und Ausbaumaßnahmen von Landesstraßen (bis 3 Millionen Euro) wird auf dem Niveau von 2019 mit 10 Millionen Euro weitergeführt.
  • Die Förderung der NE-Bahnen wird auf dem Vorjahresniveau in Höhe von 6 Millionen Euro fortgeschrieben.
  • Für das Bündnis für Mobilität stehen auch 2020 weiterhin 1,25 Millionen Euro zur Verfügung, um frühe Bürgerbeteiligung zu gewährleisten.

Quelle und Foto: Ministerium für Verkehr des Landes NRW, Foto: Ministerium für Verkehr des Landes NRW/ Ralph Sondermann

 

 

 




3. Internationalen BME/VDV-Intermodalkongress

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) landen zum 3. Internationalen BME/VDV-Intermodalkongress am 29. und 30. Oktober in in Bremen ein. Der Kongress steht unter dem Motto „Intermodalverkehre über die Seehäfen der Nordrange – Strategien, Innovationen und Zukunftsperspektiven“

Die Schiene soll in Zukunft (noch) erheblich mehr Mengen transportieren, damit der Verkehrsbereich seinen Beitrag zum Klimawandel leisten kann. Aber wie sehen die Rahmenbedingungen für ein weiteres Wachstum aus? Nach einem rasanten Wachstum der Containerverkehre über die Seehäfen stößt die Schiene immer mehr an Kapazitätsgrenzen in den Häfen und im Hinterland. Die zentralen Frage lauten also: Wie können zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden? Wo stecken Potenziale in der Infrastruktur, beim Umschlag, beim Personal, bei Fahrzeugen und bei der Gestaltung der Prozesse in den Logistikketten.

Der 3. Internationale BME/VDV-Intermodalkongress wird Antworten auf diese Fragen suchen. Die Teilnehmer werden einen Blick in die Zukunftswerkstatt der unterschiedlichen Akteure werfen und sich mit Rahmenbedingungen, Potenzialen und Maßnahmen für Mehrverkehr auf der Schiene über die Seehäfen der Nordrange beschäftigen. Die Organisatoren erwarten mehr als 100 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Europas. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung wird angeboten).

Die Teilnehmer können die Gelegenheit zum Networking, Erfahrungsaustausch und Benchmarking mit nationalen und internationalen Vertretern von Transportkunden, Eisenbahnen, Bahnspeditionen, Intermodaloperateuren, Hafen-und Terminalbetreibern, Fahrzeuganbietern, Behörden, Verbänden und anderen Unternehmen/ Institutionen nutzen. Außerdem wartet auf sie ein attraktives Rahmenprogramm:  Am 28. Oktober gibt es ab 14.30 Uhr „Intermodalverkehr zum Anfassen“ wenn der Hafen Bremerhaven besucht und ein Blick in das Eurogate Container Terminal Bremerhaven geworfen wird.

Anmelden sind hier möglich

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)