A40 Rheinbrücke bis nächste Woche gesperrt

DEU, Deutschland, Duesseldorf, 12.07.2016: Hendrik Wuest [copyright: Ralph Sondermann, Postfach 3221, 40748 Langenfeld,  http://www.ralphsondermann.com, http:www.nrwbild.de, M 0172/2074420 Keine Persoenlichkeitsrechte von Abgebildeten vorhanden. Nutzung nur journalistisch, gegen Honorar (Commerzbank, DE86342400500355604000, COBADEFFXXX) und gegen Urhebernennung und Belegexemplar. Es gelten meine AGB (www.nrwbild.de). No rights of privacy  of the shownpersons and objects available. Using only journalistic and for payment (Commerzbank, DE86342400500355604000, COBADEFFXXX),  copyright note and author's copy. My personal general conditions of business and delivery  are valid (www.nrwbild.de).] [#0,121#]

Die Vollsperrung der A40-Rheinbrücke Neuenkamp bei Duisburg kann nach umfangreichen Reparaturarbeiten voraussichtlich ab dem nächsten Donnerstag, 17. August 2017, 5.00 Uhr, wieder aufgehoben werden.

Dies hat Verkehrsminister Hendrik Wüst bei einem Informationsgespräch bekanntgegeben, zu dem die betroffenen Verbände, die Wirtschaft und Behörden der Region eingeladen waren. „Nach der Freigabe können Autos und Lkw wieder auf zwei Fahrstreifen je Fahrtrichtung die Brücke passieren“, sagte der Minister.

 Die Rheinbrücke war am Mittwoch der vergangenen Woche voll gesperrt worden, nachdem ein Riss in einer Seilverankerung der Brücke entdeckt worden war. Die sofort eingeleitete Überprüfung auf weitere Risse durch ein Expertengremium hat ergeben, dass mehr als 50 Risse in verschiedenen Längen saniert werden müssen. „Das aktuelle Beispiel zeigt, was passiert, wenn eine überlastete Infrastruktur so lange stiefmütterlich behandelt wird“, sagte Minister Wüst. „Ich danke allen Beteiligten, die derzeit mit Hochdruck an der Lösung des Problems mitarbeiten, um die belastende Situation in Duisburg für Anwohner, Pendler und den Güterverkehr so schnell wie möglich zu beenden. Dieser Dank gilt natürlich insbesondere den Arbeitern, die rund um die Uhr mit Schadenserhebung und Reparatur beschäftigt sind.“

 Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK) Duisburg-Wesel-Kleve, sagte: „Wir begrüßen, dass Minister Wüst über die aktuelle Situation informiert. Für die Unternehmen und die Pendler ist es wichtig zu wissen, wie es weitergeht. Wir haben bereits einen ersten Vorschlag gemacht, wie das weitere Vorgehen aussehen könnte. Jetzt müssen wir gemeinsam daran arbeiten, um die Erreichbarkeit des Logistikstandorts Niederrhein zu sichern.“

Vier konkrete Maßnahmen stellte Minister Wüst bei der IHK vor:

 1.     Tägliche Überprüfung der reparierten Schäden.

2.     Unter Leitung der Regierungspräsidentin Düsseldorf werden die Beteiligten im 14-tägigen Rhythmus die Verkehrssituation analysieren und an einer Verbesserung der Umleitungskonzepte arbeiten.

3.     Überladene Lkw werden konsequent abgeleitet.

4.     Alle Möglichkeiten einer weiteren Beschleunigung des Neubaus werden genutzt.

 Die Prüfung des gesamten Bauwerkes, insbesondere der sensiblen Bereiche, geht kontinuierlich weiter. Auch wenn die Brücke für den Verkehr wieder freigegeben wird, kann niemand absehen, ob künftig neue Schäden entdeckt werden. Insbesondere die jetzt reparierten Schäden werden täglich in Augenschein genommen. Alle zwei Wochen werden die Verantwortlichen tagen, um für den Fall weiterer Sperrungen weiträumige Umleitungskonzepte und mögliche Back-Up-Lösungen zu erarbeiten. „Außerdem werden wir alles dafür tun, rechtswidrig überladene Lkw vor der Brücke zu stoppen“, so Wüst weiter. „Um das zu gewährleisten, werden wir eine Waage- und Ableitungsanlage installieren“, so Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin des Landesbetriebs Straßenbau Nordrhein-Westfalen. Der Minister will auch beim Neubau Druck machen: „Ich bin mir mit Bundesverkehrsminister Dobrindt einig: Gemeinsam werden wir alle Möglichkeiten einer weiteren Beschleunigung des Neubaus angehen.“

 Nicht umsonst seien im Koalitionsvertrag der Erhalt, die Modernisierung und der bedarfsgerechte Ausbau der Verkehrsinfrastruktur zu einem Schwerpunkt der Landespolitik erklärt worden. „Das Geld ist da, aber es wurden zu lange nicht die nötigen Planungen und entscheidenden Schritte eingeleitet“, so Wüst. „Das hatte auch ideologische Gründe, aber in dieser Landesregierung sind sich alle einig: Wir wollen die Straßen und Brücken in NRW schnellstmöglich wieder in Schuss bringen.“

 Straßen.NRW nutzt die derzeitige Vollsperrung, um die Fahrbahn in Richtung Venlo zu sanieren. Eine bereits vorher geplante Vollsperrung in diesen Sommerferien für diese Arbeiten kann damit entfallen.

 Zum Hintergrund:

 Die Rheinbrücke Neuenkamp stammt von 1970, damals für 30.000 Autos und Lastwagen pro Tag geplant. Inzwischen nutzen 100.000 Fahrzeuge täglich die Brücke, davon 10.000 Lkw. Die DEGES Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH wurde im Sommer 2014 mit der Planung für den Ausbau der A 40 zwischen DU-Homberg und DU-Häfen einschließlich dem Bau der neuen Brücke Neuenkamp, die deutlich breiter sein wird, beauftragt. Noch in diesem Jahr soll das Planfeststellungsverfahren eingeleitet werden.

 Die Duisburger Rheinbrücke im Verlauf der A40 ist eine so genannte Schrägseilstahlbrücke. Sie ist 777 Meter lang und hat eine Fläche von rund 28.000 Quadratmetern. Instandsetzungsarbeiten gab es auch schon in den vergangenen Jahren: Die „Fahrbahnübergänge“ wurden 1977 ausgetauscht, und schon zweimal, 1996 bis 1998 und 2010 bis 2013, wurde die Fahrbahnplatte wegen aufgetretener Risse saniert. Seit einigen Jahren hat man auch immer wieder Schäden in den Querträgern festgestellt, die regelmäßig geschweißt wurden.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: Ralph Sondermann




IHK Duisburg schlägt 5-Punkte-Plan vor

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Angesichts der anhaltenden Sperrung der A40-Brücke bei Duisburg hat der Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve, Burkhard Landers, einen 5-Punkte-Plan vorgeschlagen.

„Die Sperrung der Brücke kostet die Unternehmen pro Tag 1,2 Millionen Euro. Auch unser Hafen als europäische Logistik-Drehscheibe leidet gewaltig. Deswegen müssen wir sehr zügig handeln, damit die Betriebe Planungssicherheit haben“, so Landers.

Der IHK-Präsident schlägt deswegen vor:

1) Verkehr intelligent und großräumig lenken

Die Verkehre sollen großräumig, nach Bedarf auch verkehrsabhängig, gesteuert werden, um so die Verkehrsbelastung gleichmäßig zu verteilen. Mit Blick auf die Seehäfen bedeutet das, bereits in Belgien und den Niederlanden Hinweisschilder aufzustellen. Auch eine angepasste Verkehrslenkung und optimierte Ampelschaltung im Stadtgebiet Duisburg ist erforderlich.

2) Sicherheitskonzept anpassen

Die veränderten Verkehre mit neuen Belastungspunkten erfordern ein angepasstes Sicherheitskonzept mit Tempo-Limits und Warn-Anlagen, besonders im nun veränderten Rückstau-Bereich.

3) Baustellen-Management optimieren

Die Baustellen auf den Autobahn-Ausweichstrecken und innerhalb des Stadtgebiets Duisburg müssen besser koordiniert werden. Hierfür ist erforderlich, das bestehende Baustellenmanagement für die Region neu zu organisieren und effizienter zu gestalten.

4) Zeitplan für Brücken-Neubau einhalten und Notfallpläne für Sperrungen bereithalten

Der aktuelle Zeitplan (bislang vorgesehen: Fertigstellung erster Brückenzug 2023) sollte unter allen Umständen eingehalten werden. Um auf etwaige Unwägbarkeiten wie die momentane Vollsperrung vorbereitet zu sein, braucht es klare Notfallpläne.

5) Politische Initiative: Brücken-Neubau zügiger realisieren

Trotz beschleunigtem Planungsverfahren und bereit stehender Gelder sollte überprüft werden, ob der Neubau der A40-Brücke noch früher realisiert werden kann. Für Ersatzbauten dürfen nicht die gleichen Anforderungen gelten wie für Neubauprojekte.

Landers: „Wir brauchen sowohl Sofort-Maßnahmen, mittelfristige Aktivitäten als auch eine langfristige Perspektive. Es darf nicht sein, dass die Unternehmen und ihre Beschäftigten als Pendler die Zeche zahlen. Und selbst wenn die Brücke kurzfristig wieder befahrbar ist, was wir alle sehr hoffen: Wir müssen damit rechnen, dass sich solch eine Sperrung jederzeit wiederholen kann. Darauf sollten wir vorbereitet sein.“

Die IHK schlägt der Landesregierung vor, zügig einen Koordinierungskreis einzurichten, um alle Beteiligten an einen Tisch zu holen und den Informationsfluss zu verbessern. Landesbetrieb Straßen.NRW, Planungsgesellschaft DEGES, Stadt Duisburg, Polizei, Bezirksregierung, Verkehrsministerium und Vertreter der Wirtschaft könnten so die Probleme gemeinsam in Angriff nehmen.

Quelle und Foto: IHK




Entwurf des Regionalplans liegt aus

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Nachdem die Bezirksregierung die Stellungnahmen zum ersten und zweiten Entwurf des Regionalplans Düsseldorf ausgewertet und den Entwurf überarbeitet hat, findet bis zum 4. Oktober eine dritte Offenlage statt. Unternehmen können sich daran beteiligen. Darauf weist die Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hin.


Der Plan, der aus textlichen Vorgaben und zeichnerischen Darstellungen besteht, schafft für die kommenden 20 Jahre die Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung der Planungsregion Düsseldorf. Er trifft beispielsweise Aussagen zu Gewerbe- und Industriestandorten, zu Binnenhafen-, Flughafen- und Kraftwerksstandorten sowie zu Abbaustätten für Kies, Sand und Ton. Darüber hinaus legt er fest, in welchem Umfang und an welcher Stelle die Kommunen zukünftig neue Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete ausweisen können.

Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, bewertet den jetzt vorliegenden Entwurf des Regionalplans positiv: „An dem Entwurf des neuen Regionalplans haben sich die Industrie- und Handelskammern und die Handwerkskammer Düsseldorf bereits frühzeitig gemeinsam beteiligt. Im August 2011 hatten wir einen Fachbeitrag der Wirtschaft zum Regionalplan veröffentlicht.“ Darin seien schon vor Erscheinen des ersten Entwurfs die Erwartungen der Wirtschaft an den neuen Regionalplan formuliert und der Bezirksregierung Düsseldorf übermittelt worden.

In den vergangenen sechs Jahren hat die IHK kontinuierlich gemeinsam mit den betroffenen Unternehmen in Stellungnahmen zu den Entwürfen, in Gesprächen mit der Bezirksregierung und bei Erörterungsterminen die Position der Wirtschaft vertreten. „Heute wissen wir, dass sich dieses Engagement gelohnt hat“, sagt Steinmetz. „Etliche Wünsche der Wirtschaft, wie beispielsweise ein Umgebungsschutz für Gewerbe- und Industrieansiedlungsbereiche oder die Darstellung großräumiger Ansiedlungsbereiche für Industrie und Logistik, wurden im Regionalplanentwurf berücksichtigt.“

Die Unterlagen zum dritten Regionalplanentwurf können zu den Öffnungszeiten bei der Bezirksregierung Düsseldorf (Regionalplanungsbehörde, Cecilienallee 2, 40474 Düsseldorf, Zimmer 371) und in den jeweiligen Planungsämtern der Kommunen eingesehen werden. Stellungnahmen mit Hinweisen und Anregungen können entweder schriftlich per Post (Bezirksregierung Düsseldorf, Dezernat 32, Postfach 300865, 40408 Düsseldorf) oder elektronisch per E-Mail (neue-regionalplanung@brd.nrw.de) eingereicht werden.

Sollten Unternehmen eine Stellungnahme abgeben, bittet die IHK Mittlerer Niederrhein bis spätestens 15. September um eine Information, da sich auch die Kammern zu dem Planentwurf äußern können. Ansprechpartnerin bei der IHK ist Silke Hauser (Tel. 02151 635-344, E-Mail: hauser@krefeld.ihk.de).

Sämtliche Informationen sind im Internet zu finden unter:
www.mittlerer-niederrhein.ihk.de/10993

Quelle: IHK Mittlerer Niederrhein




Hamburg präsentiert sich in China

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In China dominiert derzeit ein Thema die Transport- und Logistikbranche: Die Neue Seidenstraße im Rahmen der von China forcierten „One Belt, One Road“-Initiative. Und Hamburg als größter Hafen- und Logistikstandort sowie Eisenbahn-Hub Nordeuropas nimmt dabei schon heute eine wichtige Rolle ein.


Vor diesem Hintergrund hat sich der Hamburger Hafen beim 3. Maritime Silk Road Port International Cooperation Forum in Ningbo präsentiert. Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority, und Lars Anke, Leiter der Repräsentanz von Hafen Hamburg Marketing in Shanghai, waren als Redner auf dem hochkarätig besetzen Forum geladen.

Ein besonderes Augenmerk lag auf der digitalen Vernetzung der Transport- und Logistikketten. Vor dem Hintergrund der Konsolidierungswelle und neuen Allianzbildung in der Containerschifffahrt, wachsender politischer Unsicherheit mit Blick auf die Entwicklung des globalen Freihandels und dem Trend zu immer größeren Schiffen lastet auf den Häfen ein enormer Druck zur Effizienzsteigerung, insbesondere in den Hinterlandverkehren.

So sprach Jens Meier am 10. Juli beim Port Authority Round Table über die gewandelte Rolle von Port Authorities im digitalen Zeitalter. Lars Anke erläuterte einen Tag später vor gut 400 Teilnehmern des Forums über Hamburgs digitale Lösungsansätze im Bereich der Hafen- und Logistikwirtschaft.

Quelle und Foto: HHM, Hafen Hamburg-Repräsentant Lars Anke sprach vor gut 400 Teilnehmern des Forums über Hamburgs digitale Lösungsansätze




135 Autobahnkilometer werden mit Telematik ausgestattet

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Kein Bundesland setzt zur Stauvermeidung so stark auf elektronische Verkehrssteuerung – so genannte Telematik – wie Nordrhein-Westfalen.

„Die weitere Digitalisierung der Verkehrssteuerung birgt große Chancen, um die vorhandene Straßeninfrastruktur so effizient wie möglich zu nutzen und bei den nötigen Ausbaumaßnahmen den Verkehrsfluss so wenig wie möglich zu stören“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst beim Besuch der Verkehrszentrale in Leverkusen.

Auf rund 540 Kilometern Autobahn in NRW sind bereits entsprechende Anlagen zur Verkehrsbeeinflussung installiert. 76 Millionen Euro werden zu diesem Zweck allein in den nächsten zweieinhalb Jahren in technische Ausrüstung wie Streckenbeeinflussungsanlagen, temporäre Standstreifenfreigaben oder Zuflussregelungsanlagen investiert. 135 weitere Autobahnkilometer werden mit Anlagen ausgestattet, die von der Verkehrszentrale in Leverkusen geplant, gebaut und betrieben werden.

„Die Kapazitäten auf den Autobahnen in NRW sind begrenzt und werden in den kommenden Jahren an vielen Stellen für den tatsächlichen und zukünftigen Bedarf ausgebaut. Der Bund hat im neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 für NRW 14 Milliarden Euro allein für Maßnahmen des Vordringlichen Bedarfs und zur Engpassbeseitigung vorgesehen“, ergänzte Verkehrsstaatssekretär Hendrik Schulte. Staufreiheit könne in einem Ballungsraum wie NRW mit seinem dichten Autobahnnetz und der hohen Verkehrsbelastung niemand versprechen. „Aber um den Verkehr so flüssig wie möglich zu halten, brauchen wir viel mehr innovative Maßnahmen zur Steuerung des Verkehrs. Die Digitalisierung gibt uns dazu die Chance“, so der Minister.

Wüst bedankte sich beim Bundesverkehrsministerium, das in der vergangenen Woche einen Bewilligungsbescheid über 9,5 Millionen Euro an das Land geschickt hatte, um den Neubau der Verkehrszentrale zu ermöglichen. „Damit kann die Verkehrszentrale raus aus ihren beengten räumlichen Verhältnissen und sich für die Zukunft rüsten“, sagte Wüst.

Die Verkehrszentrale beim Landesbetrieb Straßenbau NRW bündelt sämtliche Aufgaben des Verkehrsmanagements. Die Einrichtung einer Verkehrsredaktion, die Verbesserung der Verkehrsinformation durch das weiter entwickelte Verkehrsportal www.verkehr.nrw sowie Planung, Bau und Betrieb der Telematik sind zentrale Bestandteile. Ziel ist auch die Verbesserung der Verkehrssicherheit.

In den kommenden beiden Jahren werden auf weiteren 135 Kilometern des Autobahnnetzes in NRW Streckenbeeinflussungsanlagen installiert. Sie geben – je nach Verkehrssituation – die Geschwindigkeiten vor und warnen vor Staus, schlechtem Wetter und Baustellen. Die zwei wesentlichen Projekte sind der Neubau von Anlagen auf der A3 zwischen Leverkusen, Hilden und Breitscheid und auf der A565 bei Bornheim.

Derzeit wird auf drei Streckenabschnitten in NRW durch die „temporäre Seitenstreifenfreigabe“ bei Bedarf ein zusätzlicher Fahrstreifen zur Verfügung gestellt: auf der A4 östlich von Köln, der A57 nördlich von Köln und der A45 bei Hagen. Dieses System wird künftig auf die A3 vor dem Kreuz Hilden und die A52 vor dem Kreuz Neersen ausgeweitet.

Den Zufluss auf die Autobahn steuern „Zuflussregelungsanlagen“. Wenn die Autopulks mit Hilfe von Ampeln nach und nach auf die Autobahn fahren, sorgt das für einen stetigeren Verkehrsfluss. Schon jetzt befinden sich 97 von bundesweit 104 dieser Anlagen in NRW. Künftig wird es elf weitere Anlagen auf der A57 bei Worringen und Dormagen, auf der A61 im Autobahndreieck Erfttal sowie auf der A3 zwischen Breitscheid und Oberhausen geben.

Zur Information über Umleitungen im Fall von Unfällen, Baustellen oder größeren Staus dienen „dynamische Wegweiser mit integrierter Stauinformation“. Weitere 58 dieser Tafeln werden demnächst an Autobahnkreuzen gebaut, damit die Autofahrer auf Grund der Informationen noch rechtzeitig eine alternative Route einschlagen können: Am Kamener Kreuz, am Westhofener Kreuz, an den Autobahndreiecken Heumar und Köln-Ost, bei Wuppertal-Nord, am Kreuz Breitscheid, am Kreuz Dortmund-Unna und am Autobahnkreuz Leverkusen.

Quelle und Grafik: strassen.nrw




NRW-Verkehrsministerium neu aufgestellt

DEU, Düsseldorf, 30.06.2017: Staatskanzlei: Dr. Hendrik Clemens Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr(r.) mit Verkehrsminister Hendrik Wüst (l.). [Bitte Copyright beachten: Lichtenscheidt Belegexemplar an: Eric Lichtenscheidt, Berger Allee 9, 40213 Düsseldorf, 0176 8215 4649, lichtenscheidt@feinefotos.de] [#0,26,121#]

Der neue Verkehrsminister Hendrik Wüst (r.) hat nach seiner Vereidigung in der vergangenen Woche sein Amt im Ministerium angetreten. Zugleich hat auch sein Staatssekretär Dr. Hendrik Schulte die Amtsgeschäfte aufgenommen.

Anlässlich seiner ersten Arbeitswoche sagte Minister Wüst: „Ich freue mich, Teil des Neuaufbruchs zu sein und mich in den kommenden Jahren mit aller Kraft in den Dienst des Landes stellen zu können. Als neuer Verkehrsminister möchte ich vor allem für eine intelligente, vernetzte Mobilität stehen. Wir werden unter anderem die Chancen der Digitalisierung nutzen, um für die Mobilität der Zukunft gerüstet zu sein.“

Staatssekretär Schulte ergänzte: „Den Verkehr im bevölkerungsreichsten Bundesland zu gestalten, ist eine große Herausforderung, der ich mich gerne stelle. In diesem Bereich die Weichen für die Zukunft zu stellen, wird eine spannende aber lohnende Aufgabe.“

Der 41-jährige Wüst wurde in Rhede geboren und war zuletzt wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion in NRW. Zudem war er in den Jahren 2006 bis 2010 Generalsekretär der nordrhein-westfälischen Union und auch viele Jahre Mitglied des CDU-Bundesvorstands. Der Westfale hat seine Tätigkeit als Geschäftsführer des Zeitungsverlegerverbands NRW nach seiner Ernennung als Minister beendet.

Schulte ist 58 Jahre alt und stammt aus Essen. Der Bauingenieur wechselt von der Privatwirtschaft ins Ministerium. Er war unter anderem für große Infrastrukturprojekte des Hochtief-Konzerns sowie des österreichischen Unternehmens PORR verantwortlich.

Quelle: MBWSV, Foto: E. Lichtenscheidt




Massive Schwierigkeiten beim Containerumschlag

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Die Containerabfertigung in den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen gerät zunehmend zum Desaster: Bereits seit Ende Mai kommen die Terminals dort mit der Abfertigung nicht mehr hinterher. Das beklagt der BDB.

Sowohl bei den ausgehenden Verkehren in Richtung Übersee, als auch bei der Verschiffung von Containern in das Hinterland kommt es zu massiven zeitlichen Verzögerungen. Binnenschiffe werden an den Containerterminals nur noch mit mehrtägiger Verspätung abgefertigt. Verbindliche Abfertigungstermine gibt es nicht mehr; die Wartezeiten zum Laden bzw. Löschen der Fracht betragen im Hafen Antwerpen bis zu 96 Stunden. In Rotterdam sind es sogar bis zu 120 Stunden.

Vertreter aus Wirtschaft und Industrie schlagen nun zusammen mit Firmenvertretern des Binnenschifffahrtsgewerbes und des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) Alarm, denn Wartezeiten beim Umschlag von bis zu einer Woche sind unzumutbar. Containercarrier in der Binnenschifffahrt können unter diesen Umständen die Einhaltung ihrer Fahrpläne nicht mehr garantieren. Entstehende Mehrkosten für das Löschen an anderen Terminals, zum Beispiel um Termine zu halten, können keinesfalls durch die Dienstleister bzw. deren beauftragende Verlader geschultert werden. „Folgekosten durch verpasste Seeschiffsabfahrten bzw. verspätete Gestellungen von Containern liegen außerhalb unseres Verantwortungsbereichs“, argumentiert die Branche, die sich selber häufig als „Spielball“ in Abfertigungsabläufen in den Seehäfen sieht und mit enormem Mehraufwand und zusätzlichen Kosten zu kämpfen hat.

Der Wirtschaftsstandort Deutschland leidet massiv unter dieser Situation in den Westhäfen. Und auch umweltpolitisch ist die derzeitige Situation ein Trauerspiel. Immer mehr Containerverkehre werden zurzeit aus der Not heraus auf die Straße verlagert, weil die Zuverlässigkeit den Kunden der Verlader gegenüber keine andere Wahl lässt. Und die derzeit niedrigen Wasserstände am Rhein verhindern, dem Stau in den Seehäfen schlicht mit mehr Schiffsraum im Hinterland zu begegnen.

Die Ursachen dieser unhaltbaren Zustände liegen nicht in Wetterkapriolen oder ähnlichem begründet, sondern sind in weiten Teilen hausgemacht. Die Fusion der großen Seereedereien mit komplett neuen Abfahrtplänen sorgt seit Monaten weltweit für Chaos in der Abfertigung. Große Seeterminals in den Westhäfen bewegen sich mit einer Auslastung von 90 % an der Grenze des Machbaren. Auch die bisher als Bypass genutzten Terminals sind inzwischen ausgelastet. Der Cyberangriff auf ein großes Seeterminal in den vergangenen Tagen hat die Abfertigung zusätzlich ins Stocken gebracht. Alle Versprechungen der Terminalbetreiber, diese Situation nun kurzfristig in den Griff zu bekommen, haben sich als haltlos erwiesen.

Wirtschaftsvertreter, die Binnenschifffahrtsbetreiber mit dem BDB und Vertreter von Terminal und Hafen hatten dazu in den letzten Monaten gemeinsame Konzepte verabredet, die auch Wirkung zeigten, nun aber wieder ins Gegenteil umzuschlagen scheinen. Auch die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen bemühen sich im Rahmen von Gesprächsrunden auf höchster Führungsebene und mit sämtlichen Beteiligten um eine Beseitigung der Misere.

Die Forderung von Industrie und Wirtschaft sowie der Binnenschifffahrtsunternehmen ist daher eindeutig: „Es genügt uns nicht, dass in gemeinsamen Gesprächen mit Terminalbetreibern Besserung gelobt wird. Die Seehäfen sind aufgefordert, die Abfertigungsprobleme endlich operativ in den Griff zu bekommen. Dazu müssen auch den Binnenschifffahrtsunternehmen verbindliche Abfertigungstermine gegeben werden, damit Planungen nicht immer wieder über den Haufen geworfen werden müssen oder von einer Vertröstung zur anderen gehangelt wird. Dies alles muss nun zeitnah geschehen, damit die Erfolgsstory ‚Container in der Binnenschifffahrt‘ fortgeschrieben werden kann!“

Quelle: BDB, Foto: Port of Antwerp




BDB begrüßt Absichten neuer NRW-Regierung

DEU, Deutschland, Duesseldorf, 12.07.2016: Hendrik Wuest [copyright: Ralph Sondermann, Postfach 3221, 40748 Langenfeld, http://www.ralphsondermann.com, http:www.nrwbild.de, M 0172/2074420 Keine Persoenlichkeitsrechte von Abgebildeten vorhanden. Nutzung nur journalistisch, gegen Honorar (Commerzbank, DE86342400500355604000, COBADEFFXXX) und gegen Urhebernennung und Belegexemplar. Es gelten meine AGB (www.nrwbild.de). No rights of privacy of the shownpersons and objects available. Using only journalistic and for payment (Commerzbank, DE86342400500355604000, COBADEFFXXX), copyright note and author's copy. My personal general conditions of business and delivery are valid (www.nrwbild.de).] [#0,121#]

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) gratuliert Hendrik Wüst zur Ernennung als neuer Verkehrsminister in Nordrhein-Westfalen.

Der Verband freut sich auf die zukünftige Zusammenarbeit mit dem gebürtigen Westfalen und früheren wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, der das Amt von Michael Groschek (SPD) übernimmt.

Der BDB sieht im aktuellen Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Landesregierung zahlreiche gute Anknüpfungspunkte, um die Attraktivität der Binnenschifffahrt in NRW noch weiter zu steigern: Mit seiner Wasserstraßen- und Hafeninfrastruktur ist NRW bereits heute anerkanntermaßen das Binnenschiffsland Nr.1 in Deutschland. Diesem Anspruch will die Landesregierung offenbar weiter gerecht werden.

Die Potenziale der Wasserstraßen sollen besser genutzt und der energieeffiziente Verkehrsträger Binnenschiff gestärkt werden, heißt es in dem bis 2022 gültigen Koalitionsvertrag. Dazu wird das NRW-Wasserstraßenverkehrs- und Hafenkonzept der Vorgängerregierung verbessert und schnellstmöglich umgesetzt. Der BDB wird sich gerne in die konstruktive Weiterentwicklung dieses Konzepts aus dem Jahr 2016 einbringen, wenn es um die Verwirklichung der Interessen der Güter- und Fahrgastschifffahrt im Land geht. Schließlich stellt der Branchenverband in diesem Konzept einen der Hauptakteure dar, u.a. für die Themenfelder „Sicherstellung einer ausreichenden Ausbildung für die Binnenschifffahrt der Zukunft“, „Forschung zur Sicherung nachhaltiger Mobilität in der Binnenschifffahrt“ und „Emissionsarme Binnenschifffahrt“.

Mit innovativen Lösungskonzepten sowie unter Ausschöpfung aller technischen und baulichen Maßnahmen sowohl im Bereich der Schiffe als auch der Wasserstraßen will die Regierung die Voraussetzungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Nutzung des westdeutschen Kanalnetzes schaffen. Gegenüber dem Bund wird NRW dabei mit Nachdruck auf eine Sanierung der Schleusenbauwerke sowie auf die Anhebung der Fluss- und Kanalbrücken hinwirken. Und auch das für die internationale Binnenschifffahrt und seine Kunden so wichtige Projekt der Vertiefung des Rheins soll gemeinsam mit dem Bund und den anderen Rheinanliegerländern vorangetrieben werden. Analog zu dem Kooperationsabkommen mit dem Hafenstandort Hamburg wird nun auch ein Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen NRW und den für die Binnenschifffahrt überragend wichtigen ZARA-Häfen Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen geschlossen.

Quelle: BDB, Foto: Ralph Sondermann




Leistungszentrum Logistik und IT

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Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML hat gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund, dem Leibniz-Institut für Arbeitsforschung (IfADo) und weiteren Partnern das Anfang 2017 gestartete Leistungszentrum Logistik und IT und seine Arbeit offiziell vorgestellt.

Von der Mensch-Technik-Interaktion bis zur Kognitiven Ergonomie decken die beteiligten Wissenschaftler im Zentrum alle Themenfelder ab, die die Zukunft der Logistikforschung und des Wissenschaftsstandorts Dortmund prägen werden. Die Vorstellung erfolgte am 29. Juni 2017 im LogistikCampus des Fraunhofer IML im Beisein von Annette Storsberg vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, und Prof. Dr. Gabriele Sadowski, Prorektorin Forschung der TU Dortmund.

Von der Gründung der Wissenschaftsdisziplin Logistik bis zum Internet der Dinge: Ohne Dortmund wäre die Geschichte der Logistik eine andere. Das Leistungszentrum Logistik und IT soll die Bedeutung der Logistikforschung nun national und international auf das nächste Level heben. »In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten hat sich der Standort Dortmund zu einem weltweit hoch angesehenen Forschungs- und Entwicklungszentrum für Logistik und IT entwickelt. Mit dem neuen Leistungszentrum bündeln und verschränken wir nun die Aktivitäten von ansässigen Hochschulen, Instituten, Initiativen und Projekten, um interdisziplinär an den relevanten Zukunftsfragen zu arbeiten. Durch die intensiven Kooperationen unterstreichen wir national wie international einmal mehr die Exzellenz des Wissenschaftsstandorts und unseres Instituts. Dabei wird deutlich: Die Logistik ist die zentrale Wissenschaft der industriellen Zukunft«, erklärt Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

Annette Storsberg, Abteilungsleiterin im Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW, betont: »Das Modell der Leistungszentren und der damit einhergehenden Verstärkung der regionalen Kooperation und dem Zusammenspiel zwischen universitärer und außeruniversitärer Forschung sowie der Wirtschaft ist eine Bereicherung für unser Land. Durch die enge Zusammenarbeit und die kombinierte Nutzung von Logistik- und IT-Kow-how entsteht eine innovative Plattform, die den Standort Dortmund als exzellenten Logistikstandort weiter stärkt.«

Die Vorteile eines solchen Zusammenspiels von universitärer und außeruniversitärer Forschung und den damit einhergehenden hohen Stellenwert der neuen Einrichtung unterstreicht auch Prof. Dr. Gabriele Sadowski, Prorektorin Forschung der TU Dortmund. »Die TU Dortmund freut sich sehr, dass mit dem neuen Leistungszentrum Logistik und IT die Logistik als wichtige Wissenschaftsdisziplin gestärkt und die internationale Bedeutung dieser Forschung am Standort Dortmund sichtbar wird«, so Sadowski.

Die Arbeit des Zentrums unterteilt sich derzeit in neun interdisziplinäre Forschergruppen, die in vier unterschiedlichen Themengebieten aktiv sind. In den Themenfeldern wie etwa »Mensch-Technik-Interaktion« oder »Digitale Prozesse« werden die Wissenschaftler jeweils Bestandsaufnahmen im Hinblick auf Methoden und Technologien durchführen, den Stand der Wissenschaft im Sinne einer generellen Übersicht erfassen und Positionspapiere mit für das jeweilige Themenfeld spezifischen Handlungsempfehlungen verfassen.

Einzige Ausnahme bildet das Themenfeld »Kognitive Ergonomie« – ein im Kontext der Logistik noch junges Forschungsfeld, das keine Bestandsaufnahme ermöglicht, da es noch von Grund auf zu erarbeiten ist. Kognitive Ergonomie hat das Ziel, Gesundheit, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu optimieren. Hierbei stehen vor allem kognitive Prozesse im Forschungsfokus, die das Arbeiten in komplexen Situationen kennzeichnen. Entsprechend werden die Forscher in empirischen Untersuchungen bewerten, ob und wie verschiedene Arbeitskontexte der Intralogistik den Menschen in seiner Arbeit unterstützen oder belasten. Das Ziel der Forschergruppe sind ebenfalls Handlungsempfehlungen – für einen humanzentrierten Einsatz und Umgang mit smarten Technologien wie Augmented Reality oder interaktive autonome Fahrzeuge. »Mensch und Maschine arbeiten in der Logistikbranche eng zusammen. Es gilt, die Stärken beider Interaktionspartner zu kombinieren«, sagt Prof. Dr. Edmund Wascher, wissenschaftlicher Direktor des IfADo.

Das Leistungszentrum Logistik und IT ist eine Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft, die mit verschiedenen Leistungszentren die Forschungslandschaft in Deutschland weiterentwickeln will. Das Leistungszentrum in Dortmund wird mit insgesamt 8,5 Millionen Euro von der Industrie, dem Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Fraunhofer-Gesellschaft gefördert. Die Anschubfinanzierung des Landes NRW beläuft sich dabei auf annähernd 3,4 Millionen Euro. Die am Vorhaben beteiligten akademischen Partner des Fraunhofer IML als Konsortialführer sind das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST, die Technische Universität Dortmund, die EffizienzCluster Management GmbH und das Leibniz-Institut für Arbeitsforschung an der TU Dortmund (IfADo). Industriepartner des Leistungszentrums ist Boehringer Ingelheim.

Weitere Informationen unter: http://leistungszentrum-logistik-it.de

Quelle und Foto: Fraunhofer IML, Das Leistungszentrum Logistik und IT soll die Bedeutung der Logistikforschung auf das nächste Level heben. Im Bild unter anderem: Prof. Dr. Boris Otto (Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer ISST/2. v.l.), Michael Schmidt (Leiter des Leistungszentrums Logistik und IT/3. v.l.), Prof. Dr. Edmund Wascher (Wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institut für Arbeitsforschung/5. v.l.), Prof. Dr. Gabriele Sadowski (Prorektorin Forschung der TU Dortmund/5. v.r.), Prof. Dr. Michael ten Hompel (Geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML/4. v.r.), Annette Storsberg (Ministerium für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW/3. v.r.) und Prof. Dr. Uwe Clausen (Institutsleiter am Fraunhofer IML/2. v.r.).




Betuweroute für das Wachstum wichtig

Nederland, Rotterdam, 2011 Foto; Freek van Arkel/Hollandse Hoogte

Die Betuweroute ist zehn Jahre nach der Eröffnung, eine unverzichtbare Bahnlinie für den Gütertransport von und zum Rotterdamer Hafen. Die Bahnstrecke trug in den vergangenen Jahren sehr zum Wachstum des Umschlags in Rotterdam und damit zur niederländischen Wirtschaft bei.

Zugleich ist es sehr wichtig, den Gütertransport mit der Bahn national und international weiterhin vorrangig zu behandeln, um diesen Erfolg weiter auszubauen; unter anderem zur nachhaltigeren Ausrichtung des Gütertransports.

Dies sind die Hauptschlussfolgerungen, die man beim Hafenbetrieb Rotterdam zehn Jahre nach der Eröffnung der Betuweroute im Jahr 2007 zieht. Ronald Paul, Chief Operating Officer (COO) des Hafenbetriebs Rotterdam: „Ein Hafen ist so gut wie seine Verbindungen zum Hinterland. Die Betuweroute war daher unseres Erachtens eine sehr gute Investition, sowohl für ein weiteres Wachstum des Hafens als auch zur Verlagerung von der Straße auf die Schiene. Davon profitiert nicht nur der Rotterdamer Hafen, sondern die gesamte niederländische Wirtschaft: weniger Staus, geringere Belästigung der Anwohner entlang der vorhandenen Bahnstrecke, nachhaltigerer Transport und mehr Platz auf der Bahnstrecke für die Personenbeförderung. Die Betuweroute ist von vitaler Bedeutung.“

Die Niederlande sind das einzige europäische Land mit einer speziellen Bahnstrecke, die nur für den Gütertransport bestimmt ist. Alleine schon für den Transport gefährlicher Stoffe ist dies eine sichere Lösung zur Umgehung der Städte entlang der vorhandenen Bahnstrecke, die zudem auch der Effizienz aller Transporte zugutekommt, wenn man das gemischte Bahnnetz (für den Personen- und Gütertransport) in den Niederlanden mit einem relativ hohen Aufkommen betrachtet. Die Hauptgüterarten, die per Bahn transportiert werden, sind Container, Eisenerz, Kohle und Chemie.

Von allen Containern, die von Rotterdam aus transportiert werden, verließen 2016 10,4 % den Hafen mit der Bahn. 35 % wurden auf dem Wasser transportiert, der Rest über die Straße. Über die Hafenbahnlinie, im Prinzip der Beginn der Betuweroute, fahren jährlich 50.000 Züge und auf der A-15-Strecke der Betuweroute über 20.000. Das Spitzenjahr war 2014 mit 25.000 Zügen. 2015 und 2016 mussten wegen Bauarbeiten in Deutschland mehr Züge über die Brabantroute und Bad Bentheim geführt werden. 2014 wurde 82 % des gesamten Bahnverkehrs auf der Achse Rotterdam-Deutschland über die Betuweroute geführt. 2016 verringerte sich dieser Anteil wegen der Umleitungen auf 57 % (siehe Abbildung).

Da ein wesentlicher Teil des Umschlags zum Hinterland per Bahntransport erfolgt, kommt es darauf an, noch vorhandene Hindernisse für ein weiteres Wachstum anzugehen. Ronald Paul: „Es ist sehr wichtig, dass dem Gütertransport per Bahn und der Personenbeförderung gleichermaßen große Aufmerksamkeit zukommt. Es ist Aufgabe von ProRail und des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt, Hindernisse für das weitere Wachstum des Bahntransports gezielt anzugehen.“

International ist es wichtig, eine Vereinheitlichung anzustreben. In den Niederlanden arbeiten wir auf der Betuweroute – z. B. – mit dem teureren europäischen Sicherheitssystem ERMTS und sind Lokführer obligatorisch zweisprachig. Dadurch sind die Nutzungskosten für Verkehrsunternehmen hoch. Außerdem gibt es in Deutschland einen Vorschlag zur Halbierung der Nutzungsvergütung. Es ist wichtig, dass der niederländische Tarif im Vergleich dazu nicht aus dem Rahmen fällt.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass für die Betuweroute in Deutschland eine zweckmäßige Fortführung geschaffen wird. Obwohl mit der Anlegung eines dritten Gleises zwischen Emmerich und Oberhausen begonnen wurde, hat sich kürzlich gezeigt, dass die Planung durch eine Verzögerung bei der Genehmigungserteilung für verschiedene Streckenabschnitte nicht eingehalten wird.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Freek van Arkel/Hollandse Hoogte