IHK Mittlerer Niederrhein feiert ihre Gründung

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„Es war keine Zwangsehe – aber Liebe auf den ersten Blick war es sicherlich auch nicht.“ Mit diesen Worten kommentierte IHK-Präsident Elmar te Neues den Zusammenschluss der Industrie- und Handelskammern Krefeld, Mönchengladbach und Neuss zur IHK Mittlerer Niederrhein vor 40 Jahren.

„Diese vier Jahrzehnte waren für die IHK und für unsere Region eine Erfolgsgeschichte, zu der viele beigetragen haben“, ergänzte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. „Dafür möchten wir uns heute bedanken.“ Anlässlich ihres Gründungstages hatte die IHK im Anschluss an die Sitzung der Vollversammlung zu einem Sommerfest eingeladen.

Elmar te Neues erinnerte an die besonderen Umstände der Fusion: „Der Zusammenschluss von Industrie- und Handelskammern wurde Anfang der 70er-Jahre in Nordrhein-Westfalen zum Trend.“ Verschiedene Fusionsmodelle wurden diskutiert, unter anderem auch ein Zusammengehen mit Aachen, Düsseldorf oder Wesel. „Nach vielen Sitzungen, Gesprächen und Briefen bahnte sich dann aber doch die Verbindung an, die wir heute als IHK Mittlerer Niederrhein kennen“, so te Neues. „Der neue Kammerbezirk sollte die kreisfreien Städte Krefeld und Mönchengladbach sowie die Kreise Neuss und Viersen umfassen.“

Mit Dr. de Weldige-Cremer, dem ersten Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, war auch einer der maßgeblichen Akteure der „Kammer-Hochzeit“ von 1977 zu Gast beim Sommerfest. „Man kann sagen, dass Sie als Trauzeuge ein glückliches Händchen gehabt haben“, bedankte sich te Neues.

Anschließend blickte er auf wesentliche Meilensteine der IHK-Arbeit zurück: „Damals wie heute ist die Duale Berufsausbildung eines der wichtigsten Themen für uns. 516.000 Menschen haben in den vergangenen vier Jahrzehnten eine IHK-Prüfung gemacht.“ Te Neues erinnerte an die Erfolgsgeschichte des von der IHK initiierten dualen Studiums, das als Krefelder Modell in ganz Deutschland bekannt wurde.

Neben der beruflichen Bildung gehörte der Einsatz für eine leistungsfähige Infrastruktur und ein ausreichendes Angebot an Gewerbeflächen zu den Daueraufgaben der vergangenen 40 Jahre. Te Neues nannte beispielhaft die Initiative „Zukunft durch Industrie – Krefeld“, die Gründung der Metropolregion Rheinland und die Aktion „Heimat shoppen“ als weitere Meilensteine der vielfältigen IHK-Arbeit.

„Nach diesem Rückblick stellt sich die Frage: Was haben wir von den kommenden vier Jahrzehnten zu erwarten?“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz zur Begrüßung der Trend- und Zukunftsforscherin Birgit Gebhardt. „Wie entwickeln sich Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft angesichts des demografischen Wandels, einem veränderten Mobilitätsverhalten, fortschreitender Digitalisierung und Industrie 4.0?“

Gleich zu Beginn ihres Vortrags machte die Hamburger Trendforscherin eines unmissverständlich klar: „Die Digitalisierung, wie wir sie  heute erleben, ist weit mehr als nur ein weiteres Update, wie manche glauben.“ Vielmehr würden herkömmliche Fertigungsprozesse und Handelsmodelle grundlegend infrage gestellt. Nicht mehr die Produkte seien entscheidend, sondern die Daten der Konsumenten. „Damit wird demnächst das Geld verdient.“ Amazon, Google und Co. bezeichnete Gebhardt als „gatekeeper“ dieses Datenschatzes. „Die Macht dieser Unternehmen wird noch zunehmen – darauf sollten wir uns einstellen.“

Sie schilderte die Eindrücke von ihrer jüngsten Reise ins Silicon Valley. „Deep Learning“ sei das alles beherrschende Thema. „Es geht darum, Maschinen intelligent zu machen – das treibt alle großen Unternehmen um.“ Nachdem Roboter den Menschen die körperliche Arbeit abgenommen hätten, gehe es jetzt darum, dass die Maschinen die geistige Arbeit der Menschen übernehmen. „Operationsroboter sind heute besser als der Mensch in der Lage, komplexe und schwierige medizinische Eingriffe zu tätigen“, beschrieb Gebhardt ein Beispiel. „Ein solcher Roboter kann hier, in Krefeld, operieren und dabei von überall in der Welt aus gesteuert werden.“

Für die Arbeitswelt seien die Folgen des digitalen Wandels gravierend. „Digitalisierung bedeutet vor allem Vernetzung“, so Gebhardt. „In der Arbeitswelt der Zukunft werden Hierarchien und interdisziplinäre Gräben an Bedeutung verlieren, Kollaboration, Verhandeln und Austarieren dagegen immer wichtiger.“

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein, Anlässlich ihrer Gründung 1977 feierte die IHK Mittlerer Niederrhein 40 Jahre „Kammer-Ehe“: Präsident Elmar te Neues (r.) und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz schneiden die Torte an.




Koalitionsvertrag NRW aus Sicht der Logistik

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Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) begrüßt weitgehend den von der künftigen Landesregierung vorgestellten Entwurf des Koalitionsvertrages. Viele Forderungen der Logistik werden darin im Sinne des VVWL aufgeführt.

„Wir erhoffen uns von der neuen Landesregierung eine weitere Schärfung des Profils und Stärkung des Logistikstandortes NRW. Die Versprechen dazu sind im heute veröffentlichten Entwurf des Koalitionsvertrages enthalten, daran werden wir die Arbeit der künftigen Landesregierung messen“, betont Dr. Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer des VVWL NRW (Foto).

Wir freuen uns natürlich über das Bekenntnis zum Logistikstandort NRW und das Versprechen, alle Verkehrsträger und deren Schnittstellen auch für grenzüberschreitende Verkehre auszubauen und ausreichend Parkraum zu schaffen.

Besondere Bedeutung hat für uns, dass NRW zum Bundesland mit den schnellsten Planungs- und Genehmigungsverfahren werden soll. Die Leverkusener Autobahnbrücke, die seit 2013 für den Lkw-Verkehr gesperrt ist und deren Neubau physikalisch in 2017 trotz aller Priorisierung immer noch nicht begonnen hat, ist das Mahnmal dafür, wie dringend unser Planungsrecht modernisiert werden muss.

Ebenfalls aus Sicht der Logistik erfreulich: „Neubaumaßnahmen“ für Landesstraßen sind nicht mehr Tabu, sondern werden als Mittel zur Erschließung aufgeführt. Dass zur Finanzierung die Straßennutzer nicht noch stärker herangezogen werden sollen, entspricht 1:1 unseren in der Vergangenheit gestellten Forderungen.

Dass die neue Landesregierung pauschale Fahrverbote für Dieselfahrzeuge in Innenstädten ablehnt, ist im Sinne einer funktionierenden logistischen Versorgung und Entsorgung der Städte und Bürger sehr zu begrüßen. Der im Koalitionsvertrag angekündigte Schritt, Flottenfahrzeuge, die große Fahrleistungen im innerstädtischen Verkehr erbringen, schnell auf emissionsarme Antriebe umzustellen und den Anteil von Elektrobussen zu erhöhen, ist zwar grundsätzlich der richtige Weg, allerdings müssen in diesem Falle dringend Übergangsfristen eingeräumt werden. Die Verkehrswirtschaft muss sich bei der Investition in neue Fahrzeuge auf die bestehenden gesetzlichen Regelungen verlassen können. Es ist nicht vermittelbar, dass erst wenige Jahre alte Fahrzeuge plötzlich nicht mehr der Rechtslage entsprechen sollen. Der VVWL spricht sich hier zusammenfassend für intelligente Lösungen mit Übergangs- und Anpassungsfristen für den betroffenen allgemeinen Güter- und Wirtschaftsverkehr aus. Die gleichfalls gemachte Ankündigung, die wechselseitige gegenseitige Anerkennung der Handwerkerparkausweise zu ermöglichen, führt zu der Überlegung, hier auch das Umzugsgewerbe wieder mit in den Kreis der Antragsberechtigten einzuschließen.

Aus Sicht der Logistikbranche positiv zu werten sind die Ankündigungen, auch die LEP-Flächen für landesbedeutsame flächenintensive Großvorhaben zu ertüchtigen und weiterzuentwickeln und den newPark in den nächsten Jahren zum Top-Standort für neue Industrie in Nordrhein-Westfalen werden zu lassen. Auch der angekündigte Grundsatz, zum Erhalt der Wertschöpfungsketten sowie zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen in NRW seitens des Landes Standortsicherung und Standortentwicklung durch die Bereitstellung und Bevorratung von Flächen zur gewerblichen und industriellen Nutzung ermöglichen, signalisiert eine dringend notwendige ausgewogenere Flächenpolitik.

Der VVWL begrüßt, dass die neue Landesregierung beabsichtigt, die Potenziale der nordrhein-westfälischen Wasserstraßen besser zu nutzen. Zudem beabsichtigt die Landesregierung, die auch im Rahmen des 2016 vorgestellten Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzept getroffene Unterscheidung in landesbedeutsame und nicht landesbedeutsame Häfen (Binnenhäfen) aufzuheben, gleiches auch in Bezug auf die Flughäfen. VVWL und das von ihm mitgeführte Logistikcluster NRW hatten sich stets gegen eine solche Unterscheidung, insbesondere bei den Binnenhäfen, ausgesprochen.

Eine Stärkung, Weiterentwicklung und schnellstmögliche Umsetzung des Wasserstraßen-, Hafen- und Logistikkonzepts des Landes und die Entwicklung eines Landeshafengesetzes wird vom VVWL und der in ihm vertretenen maritimen Logistik gerne aktiv begleitet. Auf Basis des 2016 verabschiedeten Bundesverkehrswegeplans und der Verkehrswegeausbaugesetze begrüßt der VVWL zudem die Absicht, gegenüber dem Bund werden mit Nachdruck auf eine Sanierung der Schleusenbauwerke sowie auf die Anhebung der Fluss- und Kanalbrücken hinzuwirken und gemeinsam mit dem Bund und den anderen Rheinanliegerländern die Erhöhung der Abladetiefe des Rheins voranzutreiben. Überfällig ist es, analog zu dem Kooperationsabkommen mit dem Hafenstandort Hamburg ein Abkommen zur Zusammenarbeit zwischen Nordrhein-Westfalen und den ZARA-Häfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam anzustreben und möglichst abzuschließen.

Schienenprojekte, die im Bundesverkehrswegeplan 2030 nur im sogenannten „Potentiellen Bedarf“ eingestuft sind, möglichst schnell in den „Vordringlichen Bedarf“ zu bringen, ist angesichts der bundesweit überragenden Bedeutung des Schienenverkehrsstandortes Nordrhein-Westfalen ein richtiger Weg. Dazu gehört neben dem im Koalitionsvertrag unter anderem genannten zweigleisigen Ausbau der Bahnstrecken Münster-Lünen und Kaldenkirchen-Dülken, dem dreigleisigen Ausbau der Strecke Aachen-Düren aber nicht zuletzt auch der Eiserne Rhein. Die Aussage, sich gemeinsam mit den Partnern Belgien und Niederlande für eine leistungsfähige, schienengebundene Anbindung des Antwerpener Hafens „stark zu machen“, bedarf an dieser Stelle einer näheren Konkretisierung. Die angekündigte Initiative gemeinsam mit dem Bund, anderen Rheinanliegerländern und der Deutschen Bahn zu einem Masterplan „Lärmbekämpfung und Bahnübergangsbeseitigung im Rheintal“ ist angesichts der Problemlage und der hochausgelasteten Nord-Süd-Magistralen zu begrüßen. Gleiches gilt im Grundsatz für das Vorhaben, zur Stärkung der nichtbundeseigenen öffentlichen Eisenbahnen (NE-Bahnen) die Infrastrukturförderung wieder einzuführen.

Nordrhein-Westfalen mit seiner stark außenhandelsorientierten Wirtschaft ist auch ein wichtiger Standort für Luftfrachtverkehre. Das Bekenntnis zur dezentralen Flughafeninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen und zur Verbesserung der Anbindung der Flughäfen via Schiene und Straße ist zu würdigen. Bei den im Koalitionsvertrag angeführten Maßnahmen zum Thema Lärmschutz ist durch die neue Landesregierung dafür Sorge zu tragen, dass die Leistungsfähigkeit der Fracht-Drehkreuze und -Standorte, nicht zuletzt  von Köln-Bonn und Düsseldorf, erhalten bleibt und nicht durch weiter einschränkende Regelungen behindert wird.

Den Vorrang des Bestands vor dem Neubau bei Verkehrsinfrastrukturen werden wir weiterentwickeln. Alle Verkehrsträger müssen nicht nur in einem guten Zustand erhalten, sondern je nach ihrem Bedarf auch ausgebaut werden können.

Das Vorhaben, Nordrhein-Westfalen zu einer „Modellregion für Mobilität 4.0 zu machen“ – mit intelligenter Verkehrsführung, neuen Mobilitätskonzepten und autonomem Fahren, aber auch mit konsequenter Beachtung des Datenschutzes wird begrüßt. Die nordrhein-westfälische Logistikwirtschaft tritt hierzu gerne in einen konzentrierten, anwendungs- und umsetzungsorientierten Austausch mit der Wissenschaft, innovativen Unternehmen und Entwicklern.

Wir hoffen, dass durch das Land NRW mehr Innovationsimpulse für das Verkehrssystem insgesamt und für den Güterverkehr im Besonderen gesetzt werden und die Digitalen Infrastrukturen in NRW flächendeckend und schnell im Sinne eines Standortvorteils im internationalen Standortwettbewerb ausgebaut werden. Der hohe Stellenwert, den der Digitale Ausbau im Entwurf des Koalitionsvertrages NRW erfährt, lässt uns dabei hoffen.

Mit Interesse hat der VVWL zur Kenntnis genommen, dass die neue Landesregierung den Mittelstand vor unfairer Konkurrenz durch öffentliche Unternehmen schützen und das Beteiligungsportfolio des Landes auf Privatisierungsmöglichkeiten hin prüfen will. Eine Betätigung von öffentlichen Unternehmen soll nur dann gerechtfertigt sein, wenn die Betätigung zur Erfüllung öffentlicher Aufgaben dringend erforderlich ist und private Unternehmen diese Aufgabe nicht ebenso wirksam und effizient erledigen können. Erinnert sei hier an entsprechende Diskussionen und auch Beschwerden in Teilen der Logistikbranche (z.B. Entsorgungslogistik, Umzugsspedition und Hafenlogistik). Nach geltendem Landesrecht (§ 107 Gemeindeordnung NRW) gilt noch als Maßstab einer wirtschaftlichen Betätigung einer Gemeinde, dass der öffentliche Zweck durch andere Unternehmen nicht besser und wirtschaftlicher erfüllt werden kann. Hier müsste dann also auch folgerichtig die Gemeindeordnung geändert werden.

Über den VVWL: Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) e.V. ist der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der nordrhein-westfälischen Transport-, Speditions-, Logistik- und Entsorgungswirtschaft. Der VVWL ist Servicepartner und Interessenvertretung seiner Mitgliedsfirmen. Mit seinen rund 2.200 Mitgliedschaften ist er der führende Verband der nordrhein-westfälischen Verkehrs- und Logistikwirtschaft mit Geschäftsstellen in Düsseldorf und Münster.

Quelle und Foto: VVWL




Webinar: Der Effekt von Deepsea-Allianzen

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Das Wachstum im Rotterdamer Containersektor (8,8 % im Volumen [TEU]; 10,8 % im Gewicht) im 1. Quartal 2017 war auffallend.

Die neuen Terminals auf der 2. Maasvlakte laufen zunehmend besser und Reedereien haben große Mengen Ladung, die Ende 2015 – Anfang 2016 an andere Orte verlagert waren, wieder nach Rotterdam verlegt. Die Allianzbildung und Maßstabsvergrößerung erweisen sich für Rotterdam offenbar als günstig. Aber ist dies auch so?

Hier wierden die Zusammenhänge erklärt:

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Bundesrat macht Schiffsregister zukunftsfest

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Bundesrat schafft gesetzliche Rahmenbedingungen für den elektronischen Rechtsverkehr mit dem Schiffsregister.


Die Möglichkeit zur Einführung des elektronischen Rechtsverkehrs und der elektronischen Akte ist jetzt auch beim Schiffsregister angekommen. Auf Initiative Hamburgs hat der Bundesrat heute eine gesetzliche Änderung beschlossen, so dass der Schriftverkehr mit dem Schiffsregister zukünftig auch elektronisch abgewickelt werden kann. Bisher konnte die Übermittlung von Anträgen aufgrund fehlender Regelungen nur analog auf postalischem Weg oder per Fax erfolgen.

Justizsenator Dr. Till Steffen sagt dazu: „Die gesetzliche Regelung ist für Hamburg gleich doppelt gut. Mit dem digitalen Angebot können wir Hamburg als Wirtschaftsmetropole stärken und unseren sehr guten Ruf als attraktiver internationaler Rechtsstandort ausbauen. Das für unseren Hafenstandort wichtige Schiffsregister beim Amtsgericht Hamburg kann im Rahmen der nun möglichen Digitalisierung endlich weiter modernisiert werden. Schiffseigner, Notare und Anwälte, die Schiffe registrieren lassen möchten, kann mit dem elektronischen Rechtsverkehr zukünftig ein zeitgemäßer Zugang zum Schiffsregister angeboten werden. Das ist insbesondere für ausländische Eigner ein wichtiger Faktor.“

Der Bundesrat hat heute im Rahmen des „Gesetzes zur Einführung der elektronischen Akte in der Justiz und zur weiteren Förderung des elektronischen Rechtsverkehrs“ auch den elektronischen Rechtsverkehr für das Schiffsregister zugelassen.  Mit den neuen Regelungen ist zukünftig eine Eröffnung des elektronischen Rechtsverkehrs im Schiffsregister und somit eine elektronische Übermittlung von Anträgen (justiz- und bundesweit einheitlich) z. B. über das „Elektronische Gerichts- und Verwaltungspostfach“ (EGVP) möglich. Ebenso kann das Gericht seinen Kommunikationspartnern (sofern diese elektronisch erreichbar sind) Schriftsätze, z. B. Eintragungsmitteilungen, sicher auf elektronischem Wege übermitteln. In einem weiteren Schritt könnten zukünftig auch die Akten im Schiffsregister elektronisch geführt werden.

Quelle: Justizbehörde Freie und Hansestadt Hamburg, Foto: HHM/Dietmar Hasenpusch




Kompromiß hat Potenzial

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„Die nun vom Bundestag beschlossenen grundgesetzlichen Rahmenbedingungen für eine zentrale Verwaltung der Bundesfernstraßen durch den Bund sind ein Kompromiss, aber mit großem Potenzial für die Zukunft“, kommentiert Dr. Ulrich Nußbaum, Präsidiumsvorsitzender des Mobilitätsverbands Deutsches Verkehrsforum.

„Jetzt muss die neue Gesellschaft zeigen, dass sie es besser kann, als die Auftragsverwaltungen der Länder. Das ist der Benchmark“, so Nußbaum. Und weiter: „Es gibt noch viele Einzelheiten zu regeln, bei der mehrjährigen Finanzierung, beim Personalübergang, beim Einsatz von ÖPP sowie bei den Planungs- und Genehmigungsverfahren. Ich appelliere an alle Beteiligten zur Vernunft, das Ziel einer effizient bewirtschafteten Fernstraßeninfrastruktur im Auge zu behalten. Dieses Gesamtziel muss schnell erreicht werden.“

Der Beschluss des Bundestages stehe im Einklang mit der Empfehlung des DVF, eine Infrastrukturgesellschaft für die Bundesfernstraßen stufenweise aufzubauen. Nußbaum mahnt aber: „Durch den geplanten schrittweisen Übergang der Verantwortung von den Ländern an den Bund bis spätestens 2021 darf kein Vakuum entstehen. Planung, Instandhaltung, Betrieb und Ausbau der Autobahnen und Bundesstraßen müssen weiter laufen – egal wer formell hierfür die Verantwortung trägt.“

Quelle: DVF, Foto: straßen.nrw.de

 




Digitalisierung als Chance für Wirtschaft

"Wake up Call" Digitalisierung mit Robert JŠnisch, Ekkerhard Boden, Michael Cames, Philipp Depiereux, Peter Hornik, Dirk BrŸgge und Carmen Hentschel

„Wir im Rhein-Kreis Neuss wollen für unseren Standort alle Chancen und Potenziale nutzen, um aktiv an der Gestaltung der digitalen Zukunft mitzuwirken“ – diese Devise gab Kreisdirektor Dirk Brügge bei der Tagung „Wake-up Call: Digitalisierung als Chance für die Wirtschaft im Rhein-Kreis Neuss“ aus, die die Wirtschaftsförderung ausgerichtet hat.

Zahlreiche Unternehmen aus der Region waren trotz hoher Temperaturen zur Auftaktveranstaltung zum Thema „Digitalisierung“ in den „Gare du Neuss“ gekommen, wo Carmen Hentschel die Moderation übernahm.

Im Impulsvortrag „Digitize or die“ von Phillip Depiereux, Chef der Digitalisierungsagentur etventure GmbH, erfuhren die Gäste die grundlegendsten Aspekte der Digitalisierung und was es zu beachten gilt, wenn man sich als Betrieb digital aufstellen möchte. Sein wichtigster Hinweis war, dass die digitale Transformation nur gelingt, wenn die Unternehmensspitze hinter dem Projekt steht und die Mitarbeiter davon überzeugt. Zudem sei es für die Entstehung von neuen digitalen Produkten und Prozessen notwendig, den Mitarbeitern Freiraum und ein geschütztes Umfeld zu bieten.

Im Anschluss wurde den Gästen eine abwechslungsreiche Podiumsdiskussion geboten, die aufzeigte, wie die digitale Transformation gemeistert werden kann. Peter Hornik vom Digital Innovation Hub Düsseldorf/Rheinland und Robert Jänisch vom IOX LAB waren als Vertreter der sogenannten „New Economy“ eingebunden und berichteten, wie etablierten Unternehmen auf dem Weg zur Digitalisierung geholfen werden kann und wie Start-ups die Digitalisierung für sich und ihre Geschäftsprozesse nutzen. Michael Cames vom Logistiker Peter Cames GmbH & Co KG und Ekkehard Boden von den Neusser Stadtwerken erläuterten, welche Bedeutung die Digitalisierung für ihre jeweilige Branche hat, was sie heute bereits digital umgesetzt haben und wie sie die künftige Entwicklung sehen. Im Anschluss nutzten die Gäste noch die Gelegenheit zum Austausch.

Das nächste Wirtschaftsforum des Rhein-Kreises Neuss mit dem Titel „Meet-up Gesundheit/Medizin 4.0“ findet am 4. Juli auf Schloss Dyck statt. Information und Anmeldung im Internet unter der Adresse www.wirtschaft-rkn.deoder bei Madita Beeckmann von der Kreiswirtschaftsförderung. Ihre Telefonnummer lautet 0 21 31/928 75 04, ihre E-Mail-Adressemadita.beeckmann@rhein-kreis-neuss.de.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: (von links): Robert Jänisch, Ekkehard Boden, Michael Cames, Philipp Depiereux, Peter Hornik, Dirk Brügge und Carmen Hentschel. Foto: L. Berns/Rhein-Kreis Neuss




Die Zeit ist reif für den Trusted Carrier

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In einer Veranstaltung zur Sicherheit in der Transportkette des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. haben hochkarätige Fachleute aus dem In- und Ausland die gegenwärtigen Problemlagen und mögliche Lösungsansätze diskutiert.

Nach einer Einführung von BGL-Präsident Adalbert Wandt in die Problematik von Auftrags-, Identitätserschleichung und Frachtenbörsenbetrug, welche zunehmend die Leistungsqualität der Logistikketten beeinträchtigen und neben finanziellen Verlusten in Millionenhöhe dauerhafte Schäden am Marken- und Produktimage anrichten, leuchtete Prof. Dr. Tobias Bernecker vom Institut für Nachhaltigkeit in Verkehr und Logistik (INVL) der Hochschule Heilbronn in seinem Impulsreferat „Sicherheitsanforderungen an die digitale Auftragsvergabe im internationalen Transport“ deren Untiefen aus. Laut einer Untersuchung der Hochschule Bremerhaven wären 49 % der befragten Transportunternehmen bereits Opfer von Ladungsdiebstahl gewesen, 19 % im Zusammenhang mit Internet-Frachtenbörsen.

In der anschließenden Podiumsdiskussion zum Thema „Digitalisierung der Auftragsvergabe in der Transportlogistik und die Bedeutung des Trusted Carrier“ unter Moderation von Prof. Dr. Tobias Bernecker formulierten neun Experten aus unterschiedlichsten Blickwinkeln die Anforderungen und Möglichkeiten eines onlinegestützten Qualitätssystems, wie es sich mit dem Trusted Carrier seit dem 01.05.2017 erstmals im regulären praktischen Einsatz befindet.

Michael Bähr, Head of Industrial Supply Chain Germany der Ferrero Deutschland GmbH, hob auf die starken saisonalen Schwankungen beim Transportbedarf von Ferrero ab, wodurch viele oftmals wenig bekannte Frachtführer eingesetzt werden müssten. Hier helfe der Trusted Carrier, das extrem zeitaufwendige hausinterne Prüfungsverfahren für unbekannte Transportdienstleister auf ein Minimum zu reduzieren. Der nächste Schritt sei nun, den Trusted Carrier in konkrete Ausschreibungsunterlagen zu integrieren. Thomas Pütter, Geschäftsbereichsleiter Network Services und Innovation der Kraftverkehr Nagel GmbH & Co. KG, bestätigte den enormen Zeitgewinn durch den Trusted Carrier bei der Prüfung unbekannter Frachtführer auch für Speditionen, die Subunternehmer einsetzten.

Zeljko Jeftic, Head Global Innovation der International Road Transport Union (IRU), unterstrich, dass mit dem Trusted Carrier die Sprachbarriere bei der Findung vertrauenswürdiger Transportunternehmen überwunden werden könne: Das Trusted Carrier-Symbol zeige auf den ersten Blick, dass man dem betreffenden Unternehmen seine Fracht anvertrauen könne. Dies erspare dem Auftraggeber eine zeit- und kostenaufwändige Überprüfung, ob es das Transportunternehmen tatsächlich existiere, ob es über die notwendigen EU-Lizenzen verfüge usw., die vielfach in unterschiedlichsten Fremdsprachen durchgeführt werden müsse. Wieslaw Starostka, General Director des polnischer Frachtführerverbandes ZMPD, betonte die Bedeutung des Trusted Carrier für seine Mitgliedsunternehmen. Sein Verband unterstütze das System, da in Zukunft der Zugang zum deutschen Markt für polnische Frachtführer ohne den Trusted Carrier-Status schwieriger werden dürfte.

Klaus Schäfer, Vertriebsdirektor der KRAVAG/R+V Versicherung, verwies auf die durch sein Unternehmen abgedeckte Zahlung von 5.000 Euro an einen Trusted Carrier-Auftraggeber für den Fall, dass der Einsatz eines Trusted Carrier-Lkw zwar vereinbart, aber vom Transportdienstleister ein nicht im System registriertes Fahrzeug gestellt wurde.

Gunnar Gburek, Company Spokesman der Frachtenbörse TimoCom, erläuterte, dass der Trusted Carrier in Zukunft ein eigenes Suchkriterium bei TimoCom sein werde. Ebenso sei eine eigene geschlossene Benutzergruppe für Trusted Carrier geplant. Prof. Dr. Victor S. Meier, Managing Director der Ausschreibungsbörse Cargoclix, bezieht den Trusted Carrier ebenso als Suchkriterium ein und sieht spezielle Ausschreibungen ausschließlich für Trusted Carrier vor. Wolfgang Engel, Projektmanager Geschäftsbereich Auditsysteme der DQS GmbH – Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen, hob die Zusammenarbeit mit dem BGL beim DQS-Qualitätssystem Qualified Carrier hervor. Die gegenseitige Anerkennung von geprüften Unternehmensdaten ermögliche einen erleichterten Übergang vom System Trusted Carrier zum Qualified Carrier und umgekehrt.

Hubertus Kobernuß, Vorsitzender der TRANSFRIGOROUTE DEUTSCHLAND e.V. beschwor seine Transportunternehmer-Kollegen abschließend, jetzt die Chance zum Eintritt in den Trusted Carrier zu nutzen und sich frühzeitig am Markt von seinen Mitbewerbern abzuheben. Es deute sich bereits an, dass die Auftraggeberseite in Zukunft verstärkt auf geprüfte Transportdienstleister setze.

Alle interessierten Transportunternehmen – auch Nichtmitglieder – können ein oder mehrere Fahrzeuge unter „Carrier Neuanmeldung“ auf www.trusted-carrier.de registrieren lassen. Für Verbandsmitglieder, die über ihren BGL-Landesverband einen separaten Registrierungsprozess durchlaufen, gelten ein vereinfachtes Verfahren sowie erheblich reduzierte Teilnahmegebühren.

Als Patronatsverband übernimmt der BGL eine Leistungsgarantie für die registrierten Transportunternehmen. Diese verpflichten sich zur Einhaltung von systemrelevanten Qualitäts- und Zuverlässigkeitskriterien. Die Kfz-Kennzeichen der im Rahmen des Trusted Carrier eingesetzten Fahrzeuge sind in einer Datenbank gespeichert, in der registrierte Auftraggeber online gezielt nach ihnen suchen können; gleiches gilt für die EU-Lizenzen.

Interessierte Auftraggeber aus Industrie, Handel oder Spedition können sich unter „Neuanmeldung Auftraggeber“ ebenfalls auf www.trusted-carrier.de registrieren lassen.

Quelle und Grafik: BGL




Große Potenziale für Elbschifffahrt

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Die Binnenschifffahrt auf der Elbe muss digitalisiert werden, um zukunftsfähig zu bleiben. Darauf haben sich die Länder Brandenburg, Hamburg und Sachsen-Anhalt heute auf einer Konferenz in Magdeburg verständigt.

Nach Auffassung von Sachsen-Anhalts Verkehrsstaatssekretär Dr. Sebastian Putz bietet die Digitalisierung vielfältige Chancen für die künftige Elbschifffahrt. „Hieraus ergeben sich Potenziale, um Infrastrukturen, Ressourcen und die Umwelt zu entlasten“, sagte Putz nach einem Erfahrungsaustausch mit Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierungen Hamburgs und Brandenburgs. Zu-gleich trage die Digitalisierung dazu bei, den modernen Anforderungen der Transport- und Logistikwirtschaft gerecht zu werden.

Die drei Länder hatten sich bereits im Herbst 2015 darauf verständigt, die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifftransporte im Elbstromgebiet durch den gezielten Einsatz moderner Informationstechnologie zu erhöhen. Konkrete Maßnahmen, die geeignet sind, um dieses Ziel zu erreichen, wurden nun in einer gemeinsamen Studie „Digitalisierung des Elbkorridors – Elbe 4.0“ von der Arbeitsgemeinschaft Hanseatic Transport Consultancy (HTC) und dem Institut für Automation und Kommunikation (ifak) herausgearbeitet.

„Wir sind uns darüber einig, dass die vorliegende Studie als strategischer Leitfaden für konkrete Projekte im Bereich Digitalisierung der Binnenschifffahrt dienen soll“, erklärte Staatsrat Andreas Rieckhof von der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg. Die Studie zeige zahlreiche 2

Defizite auf, von denen viele zugleich jedoch die Chancen böten, mehr Ladung auf die Elbe zu bekommen. Hier gebe es nicht die e i n e ziel-führende Maßnahme. Vielmehr handele es sich um ein Maßnahmen-bündel, wobei die Durchgängigkeit und Transparenz in der logistischen Transportkette ein Schwerpunktthema ist, betonte Rieckhof.

Die Staatssekretärin im Brandenburger Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung, Ines Jesse, sieht im Gesamtkonzept Elbe die wesentliche Grundvoraussetzung für das künftige Handeln. „Für uns ist es wichtig, Güter vom Lkw auf das Binnenschiff zu verlagern. Die Digitalisierung des Gütertransportes entlang des Elbkorridors ist dafür ein wichtiger Beitrag. Jetzt kommt es darauf an, die Anregungen aus der Studie aufzugreifen und in konkrete Projekte umzusetzen. Davon profitiert die Binnenschifffahrt im gesamten Seehafenhinterlandverkehr“, erklärte Jesse anlässlich der Vorstellung der Studie.

Neben der weiteren Begleitung des Gesamtkonzeptes Elbe werden sich die Länder nach den Worten von Staatssekretär Dr. Putz nun dem Thema „Digitalisierung des Elbkorridors“ mit konkreten Umsetzungsprojekten widmen. Hier sind die vorgeschlagenen Maßnahmen zunächst im Detail mit den Beteiligten zu erörtern. „Mit Blick auf den Verkehrsträger Straße und das digitale Testfeld A9 zwischen München und Nürnberg halten wir die Elbe für das geeignete Testgebiet, um den Verkehrsträger Binnenschifffahrt als alternativen Verkehrsträger auf Augenhöhe zu bringen“, erklärte Putz. Schließlich gehe es darum, die Transportkette insgesamt abzusichern. „Da bringt es nichts, wenn nur ein Verkehrsträger digital arbeitet. Das verstehe ich auch als wichtiges Thema in der Betrachtung multimodaler Transporte“, betonte der Staatssekretär.

Die Studie „Digitalisierung des Elbkorridors – Elbe 4.0“ sowie eine Kurz-fassung sind ab sofort verfügbar unter: http://www.hamburg.de/bwvi/hafen-logistik/elbe-4-0/

Quelle: Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt, Foto: HHM / Thomas Wägener




Ausrollen in alle Ballungsräume

Mercedes-Benz Vans und Hermes unterzeichnen strategische Partnerschaft in Hamburg. Mercedes-Benz Vans and Hermes sign strategic partnership in Hamburg.

Mercedes-Benz Vans und Hermes haben einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft zur Entwicklung von Technologien und Dienstleistungen für die Fahrzeugflotte des Handels- und Logistikdienstleisters geschlossen.

Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans, und Hanjo Schneider, Mitglied des Vorstandes der Otto Group im Segment Services und Aufsichtsratsvorsitzender der Hermes Europe GmbH, unterzeichneten in einer Hamburger Mercedes-Benz Niederlassung eine entsprechende Vereinbarung. Insgesamt wird Hermes Germany ab 2018 sukzessive 1500 Mercedes-Benz Elektrotransporter für die Paketzustellung einsetzen. Anlässlich der Vertragsunterzeichnung gaben die Unternehmen weitere Details ihrer Partnerschaft bekannt.

Nach der Pilotphase in Hamburg und Stuttgart, die Anfang 2018 beginnt, weiten die Unternehmen ihre Zusammenarbeit auf Ballungsräume im gesamten Bundesgebiet aus. Die Zusam-menarbeit geht weit über den reinen Betrieb von batterie-elektrisch angetriebenen Fahrzeugen hinaus. Sie umfasst auch die gemeinsame Erarbeitung eines Konzepts für eine effiziente Lade-Infrastruktur in den Logistikzentren von Hermes und IT-Dienste zur optimalen Steuerung der Elektroflotte. Darüber hinaus beabsichtigen die Partner die Entwicklung von Gesamt-systemlösungen zur Steigerung der Effizienz über den gesamten Zustellungsprozess. Hierzu zählen beispielsweise automatische Laderaumsysteme, die das Be- und Entladen von Paketen beschleunigen können. Zudem unterstützt Mercedes-Benz Vans Hermes mit speziellen Leasingangeboten – auch für die von Hermes beauftragten Servicepartner – bei der Modernisierung der Zustellflotte.

„Transporterkunden von heute brauchen sehr viel mehr als einen Laderaum auf vier Rädern. Sie brauchen Fahrzeuge, die optimal an ihren Anwendungs-zweck angepasst sind. Dazu gehören emissionsarme und –freie Antriebe, aber auch intelligente Lösungen über das reine Fahrzeug hinaus. Die Zusammenarbeit mit Hermes, in der wir 1500 Elektrotransporter von Mercedes-Benz einsetzen, ist ein weiterer Schritt in der Elektrifizierung unseres Gesamt¬angebots. In den kommenden Jahren wird Mercedes-Benz Vans dazu 150 Millionen Euro investieren. Und natürlich profitieren wir insgesamt vom hohen Daimler-Investment der nächsten Jahre in Elektromobilität“, verdeutlicht Volker Mornhinweg, Leiter Mercedes-Benz Vans.

„Mit Mercedes-Benz Vans haben wir den optimalen Partner für unsere aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Handels- und Logistikbranche gewonnen. Ziel ist es, unsere Prozesse noch effizienter, produktiver und nachhaltiger zu gestalten. Emissionsarme und –freie Fahrzeuge sind eine wichtige Säule in unserer Strategie, genauso wie die fortgesetzte Entwicklung zukunftsfähiger Lösungen für den innerstädtischen Lieferverkehr sowie die weitere Verbesserung unserer Servicequalität“, sagt Hanjo Schneider, Mitglied des Vorstandes der Otto Group im Segment Services und Aufsichtsratsvorsitzender der Hermes Europe GmbH. „Gemeinsam streben wir an, bis 2025 sämtliche Innenstadtbereiche der deutschen Großstädte zu 100 Prozent emissionsfrei zu beliefern – ein Meilenstein für die Zukunft der Paketlieferung in Deutschland.“

Ein besonders wichtiger Aspekt der Zusammenarbeit besteht in der gemeinsamen Erarbeitung eines Konzepts für eine effiziente Lade-Infrastruktur in den Logistikzentren. Besonderes Augenmerk legen die Projektpartner auf intelligente IT-Lösungen, die das Flottenmanagement optimieren. Mercedes-Benz Vans bietet Hermes ein Konnektivitätspaket speziell für elektrische Nutzfahrzeuge. Es beinhaltet ein elektrospezifisches Flottenmanagement, das zum Beispiel Lade-Infrastruktur, Reichweite und Temperaturbedingungen in die Routenplanung miteinbezieht. Darüber hinaus sollen digitale Dienste den administrativen Aufwand für die Flottenverwaltung und den Arbeitsalltag des Fahrers reduzieren sowie die Fahrzeugverfügbarkeit an den jeweiligen Standorten insgesamt erhöhen.

Für den Fahrzeugladeraum werden intelligente Systeme entwickelt, die das Be- und Entladen der Fahrzeuge schneller, effizienter und schonender für das Personal machen sollen. Dabei spielen One-Shot-Loading-Konzepte für die Prozesse im Logistikzentrum und automatische Regalsysteme für den Fahrzeugladeraum eine Rolle. Denkbar sind aber auch weitergehende Lösungen, um die Servicequalität in der Zustellung weiter zu steigern. Durch höhere Geschwindigkeit und mehr Effizienz unterstützen diese Lösungen Lieferoptionen wie die Zustellung am selben Tag oder innerhalb definierter Zeitfenster. Ideen und Systeme, die in diese Richtung weisen, hatte Mercedes-Benz Vans bereits im vergangenen Jahr bei der IAA vorgestellt.

Mit der Zusammenarbeit unternimmt Mercedes-Benz Vans einen weiteren Schritt in der Umsetzung seiner Planung im Bereich batterie-elektrischer Antriebe. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Unternehmen angekündigt, nach 2011 erneut mit einem Elektrotransporter in Serienproduktion zu gehen. Die Batterien für die Fahrzeuge werden von der Deutschen Accumotive GmbH im sächsischen Kamenz gefertigt, die Antriebsstränge enstehen in Eigenentwicklung. Die Übernahme von Modulbestandteilen mit hohem Reifegrad aus dem PKW-Bereich ermöglicht dabei optimale Kosten für die Endkunden. Mercedes-Benz Vans entwickelt für unterschiedliche Baureihen flexible, elektrische Basisfahrzeuge, die in enger Abstimmung auf die Bedürfnisse der jeweiligen Kunden und Branchen angepasst werden können. Gleichzeitig erfüllen sie in bester Weise die markentypischen Standards hinsichtlich Ergonomie, Arbeitsplatzsicherheit, Komfort und Verkehrssicherheit.

Mercedes-Benz Vans investiert in den nächsten Jahren insgesamt rund 150 Millionen Euro in die Elektrifizierung seines gewerblichen Angebots basierend auf dem Vito und dem Sprinter. Das Geschäftsfeld kann dabei auf vorhandene Technologien des modularen Baukastensystems von Mercedes-Benz Cars zurückgreifen und profitiert dadurch von Skaleneffekten. Die Investitionen fließen in die Adaption vorhandener Technologien sowie in eigene Entwicklungsleistungen. Insgesamt investiert Daimler in den nächsten Jahren zehn Milliarden Euro in Elektro-PKW.

Mit der strategischen Partnerschaft will Hermes die Modernisierung seiner Fahrzeugflotte weiter vorantreiben. Neben batterie-elektrisch betriebenen Fahrzeugen spielen dabei Euro VI Transporter mit Verbrennungsmotor eine wichtige Rolle. Im Rahmen des neuen Logistik Partner Programms von Mercedes-Benz Vans erhält Hermes ein spezielles Leasingangebot, das an die besonderen Bedürfnisse von Paket-Express-Kurierdienstleistern angepasst wurde und auch den Servicepartnern von Hermes angeboten wird. Es ermöglicht flexible Leasingzeiträume und beinhaltet einen Pool an Mietfahrzeugen, um auch bei Auftragsspitzen kurzfristig die benötigten Fahrzeugkapazitäten zur Verfügung zu stellen, ohne diese im eigenen Fuhrpark vorhalten zu müssen. Zu den Services zählen auch Fahrerschulungen, die einen effizienten und störungsfreien Betrieb der Fahrzeuge unterstützen, und individuelle Dienstleistungen im Logistikzentrum – zum Beispiel kurzfristige Wartungen und Reparaturen, um die Fahrzeuge schnell wieder einsatzbereit zu machen. Das Logistik Partner Programm steht auch weiteren Kunden von Mercedes-Benz Vans offen.

Quelle und Foto: Daimler AG




DB: 3D revolutioniert die Instandhaltung

Michel David, Senior 3D Print Specialist, der Firma bigrep  beobachtet am 11.0.17  den Druck einer Kopfstütze. Foto: DB AG/Oliver Lang

Der 3D-Druck nimmt bei der Deutschen Bahn (DB) Fahrt auf. Den Anfang machte Ende 2015 der Druck eines einfachen Mantelhakens. Seitdem hat die DB bereits 1.000 Ersatzteile verschiedenster Art gedruckt, mit steigender Tendenz.

Bis Ende 2017 sollen insgesamt 2.000 Ersatzteile aus dem 3D-Drucker kommen, bis Ende 2018 schon 15.000 Stück. Dabei reicht die Bandbreite vom Lüftungsgitter über Kopfstützen bis zur Querdämpferkonsole.

„Für die Instandhaltung unserer Fahrzeuge brauchen wir sofort lieferbare Ersatzteile. Unsere Züge sollen rollen“, sagt Uwe Fresenborg, Vorsitzender der Geschäftsführung der DB Fahrzeuginstandhaltung und Pate für den 3D-Druck bei der DB. „Der 3D-Druck hilft uns genau dabei. Drucken ist schneller, flexibler und günstiger als herkömmliche Herstellungsverfahren und die Fahrzeuge sind innerhalb kürzester Zeit wieder verfügbar und für unsere Kunden im Einsatz.“

Ob ein Bauteil aus dem 3D-Drucker tatsächlich eingesetzt wird, entscheiden umfangreiche Tests, die alle Teile durchlaufen. Hierbei geht es beispielsweise um die Prüfung der Dauerfestigkeit. Die additive Fertigung beim 3D-Druck – also der schichtweise Aufbau der Ersatzteile – ermöglicht es zudem, Ersatzteile an besonders störungsanfälligen Stellen vorab zu optimieren. Dadurch können Störungen bereits im Vorfeld minimiert und die Verfügbarkeit von Zügen noch weiter erhöht werden. Während die ersten Ersatzteile ausschließlich aus Kunststoff waren, werden mittlerweile auch Metallbauteile im Pulverdruckverfahren produziert und im Hochgeschwindigkeitsverkehr eingesetzt. Ein Beispiel der Klemmenkasten, der empfindliche Kabel an einem Motor im ICE schützt.

„Wir setzen den 3D-Druck bei der Bahn nicht nur für die Instandhaltung ein, sondern sind im gesamten Unternehmen auf der Suche nach möglichen Verbesserungen, die wir durch diese Art der Produktion erreichen können“, so Stefanie Brickwede, Projektleiterin 3D-Druck bei der DB. So wird auch am Bahnhof der Einsatz von 3D-Druck bereits getestet: Mit Handlaufschildern in Blindenschrift können sich mobilitätseingeschränkte Personen im Berliner Hauptbahnhof leichter zurechtfinden. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, für Handläufe am Bahnsteig individualisierte Schilder zu fertigen.

DB Schenker untersucht zudem intensiv, wie in großen Materiallagern 3D-Drucker eingesetzt werden können, um Ersatzteile für die Kunden vor Ort auszudrucken und damit Lagerbestände zu verkleinern. Aktuell läuft die Suche nach geeigneten Testkunden.

Statt selbst teure 3D-Drucker-Farmen aufzubauen, setzt die DB auf die Partnerschaft im Netzwerk „Mobility goes Additive“. Industrie und Mobilitätswelt arbeiten hier Hand in Hand. Weit über 40 Unternehmen – von Anwendern über Universitäten bis hin zu Start-ups – haben sich auf Initiative der DB darin zusammengeschlossen, um Innovationen gemeinsam voranzutreiben. Mit an Bord sind auch Druckmaschinenhersteller und Druckdienstleister.

Der 3D-Druck ist Bestandteil des 2016 gestarteten DB-Qualitätsprogramms „Zukunft Bahn“, das die Angebote und Services der Bahn für die Kunden verlässlicher, komfortabler und sympathischer machen soll.

Quelle: Deutsche Bahn AG, Foto: DB AG/Oliver Lang, Ersatzteile für die DB aus dem 3D-Drucker: Kopfstütze für einen Regionalzug