DVF tagte in Travemünde

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Auf Einladung der Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) tagte gestern der Lenkungskreis „Häfen und Schifffahrt“ des Deutschen Verkehrsforums (DVF) am Travemünder Ostpreußenkai. Schwerpunkt der Tagesordnung war das Thema Russland-Verkehre.

Nach der Begrüßung durch Bernd Saxe, Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, eröffnete Frank Dreeke, Vorsitzender des Lenkungskreises und Vorstandsvorsitzender der BLG Logistics, die Sitzung mit einem Lagebericht. Anschließend erörterte der Lenkungskreis mit dem Außenwirtschaftsbeauftragten des Auswärtigen Amtes und Russland-Experten Tilo Klinner die Perspektiven der Handels- und Transportbeziehungen zwischen Deutschland und Russland. LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens ging in seinem Beitrag auf die Bedeutung des Russland-Geschäfts für den Lübecker Hafen ein.

Im Mittelpunkt des Gespräches mit Bundesminister a. D. Kurt Bodewig, EU-Koordinator für den Ostsee-Adria-Entwicklungskorridor und Vorstandsvorsitzender des Baltic Sea Forums, standen die europäische Hafenpolitik und die Entwicklung des Seeverkehrs im Ostseeraum. Thomas Bronnert, Leiter Logistik der Wacker Chemie AG, thematisierte abschließend die Anbindung Bayerns an die deutschen Seehäfen sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen für den Ausbau der Schieneninfrastruktur, die Vernetzung und den Intermodalverkehr.

Sebastian Jürgens kommentiert: „Wir freuen uns sehr, dass wir diese Expertenrunde aus der deutschen Verkehrswirtschaft nach Lübeck holen und ihnen einen Eindruck von der Position des Lübecker Hafens, insbesondere auch unserer Verkehre in das Baltikum und nach Russland, vermitteln konnten.“

Quelle und Foto: Lübecker Häfen-Gesellschaft mbH, v. li.: Thomas Hailer (DVF), Bernd Saxe (Bürgermeister Hansestadt Lübeck), Frank Dreeke (BLG Logistics), Sebastian Jürgens (LHG), Tilo Klinner (Auswärtiges Amt), Thomas Bronnert (Wacker Chemie)




„Bedeutung der Schifffahrt nimmt zu“

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„Wachstum der Weltbevölkerung, steigende Rohstoffbedarfe, verstärkte Globalisierung und die damit verbundene steigende Nutzung der Meere bieten der deutschen Schifffahrtsbranche hervorragende Zukunftsperspektiven“.

Darauf wies die Präsidentin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie, Monika Breuch-Moritz, anlässlich des Weltschifffahrtstages hin. Der Weltschifffahrtstag am 29. September 2016 stand unter dem Motto „Schifffahrt: Unverzichtbar für die Welt“.

„Mit der steigenden Nutzung der Meere sind Chancen für die gesamte maritime Wirtschaft verbunden“, so die Präsidentin der zentralen maritimen Behörde Deutschlands. „Gerade in dem noch jungen Bereich des Meeresbergbaus benötigt die Offshore-Industrie zunehmend hoch spezialisierte Schiffe mit sehr hohen Sicherheits-, Arbeits- und Umweltstandards.“ Und gerade in dem Marktsegment der Spezialschiffe sei Deutschland sehr gut aufgestellt. Auch in der Entwicklung maritimer Technologien für Extrembereiche wie den Tiefseebergbau, aber auch für das Monitoring der Meere und des Meeresbodens habe Deutschland gute Ausgangsbedingungen.

Schon jetzt sei zu beobachten, dass die maritime Industrie für diese Aufgaben bevorzugt Nordeuropäer einstellen würde. Die hohen Ausbildungsstandards qualifizieren sie für die besonderen Anforderungen der Arbeiten im Offshore-Bereich. Das waren die Ergebnisse des Arbeitskreises Ressource Meer auf dem 35. Seeschifffahrtstag, der vom 21. bis zum 25. September 2016 in Kiel stattfand.

Die Präsidentin forderte die maritime Branche auf, in Zusammenarbeit von Verwaltung und Wirtschaft spezielle Ausbildungs- und Qualifikationsmöglichkeiten zu entwickeln und anzubieten. „Die Sicherheits-, Verantwortungs- und Transparenzkultur der Offshore-Schifffahrt kann dabei als Vorbild dienen“, betonte Monika Breuch-Moritz.
Die Vereinten Nationen richteten den Weltschifffahrtstag erstmals am 17. März 1978 aus, um den Beitrag der internationalen maritimen Wirtschaft, insbesondere der Schifffahrt, zur Weltwirtschaft zu würdigen. Der Tag, der international begangen wird, soll die Bedeutung der Meere, der Meeresumwelt, der Schiffssicherheit und der Sicherheit des Seeverkehrs sichtbar machen. Deutschland weist auf die Bedeutung mit dem Deutschen Schifffahrtstag hin.

Quelle und Foto: Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie  (BSH)




Sperranlage in Leverkusen in Betrieb

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Verkehrsminister Michael Groschek hat die erste Sperranlage vor der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen in Betrieb genommen. Die Inbetriebnahme der kompletten Anlage soll bis zum Beginn der Herbstferien 2016 erfolgen.

Ab sofort können schwere Lastwagen damit nicht mehr ungehindert über das Bauwerk rollen und beschädigen. Mithilfe dieser in NRW erstmals errichteten Anlage – bestehend aus Schranken, Lichtzeichen und Fahrbahnverengungen – werden Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht vor dem Überfahren der Rheinquerung automatisch gestoppt und kontrolliert abgeleitet. Die gesamte Sperranlage kostet rund 4,9 Millionen Euro. Unterstützt wird die Maßnahme von der Polizei, die widerrechtliche Überfahrten ahnden wird.

„Skrupellose Lastwagenfahrer, die leichtfertig riskieren, dass die Rheinbrücke für den gesamten Verkehr gesperrt werden muss, werden seit heute ausgebremst“, sagte Verkehrsminister Michael Groschek bei der Inbetriebnahme der Sperranlage. „Für mich zählt vor allem, dass zumindest der Pkw-Verkehr bis zum Neubau weiterhin über die Brücke rollen kann. Die Leverkusener Rheinbrücke befindet sich auf einer der wichtigsten Verkehrsadern Europas. Jetzt wissen die Lkw-Fahrer, die sich bislang über das Verbot hinweggesetzt haben, dass sie ab sofort die Umleitungen nutzen müssen und somit die Rheinbrücke nicht weiterschädigen.“ Mit der Sperranlage im Zulauf der A59 wird heute der erste Teil der Anlage in Betrieb genommen.

„Die Sperranlage ist die letzte Chance eine dauerhafte Vollsperrung der Brücke zu verhindern. Wir haben alles daran gesetzt, die baulichen und verkehrlichen Rahmenbedingungen dafür schnell zu schaffen und umzusetzen. Wenn sich jetzt endlich alle Lkw-Fahrer an das Durchfahrtverbot halten, werden sich dadurch keine größeren Einschränkungen ergeben“, erklärte die Kölner Regierungspräsidentin Gisela Walsken.

Klaus Harzendorf, Leiter des Amtes für Straßen und Verkehrstechnik der Stadt Köln ergänzte: „Die Leverkusener Brücke ist auch für die Stadt Köln, die Bevölkerung und die Wirtschaft der Region, eine außerordentlich wichtige Verkehrsverbindung. Wir begrüßen daher, dass sich das Land seiner Verantwortung stellt und alle Maßnahmen ergreift, um diese Rheinquerung so lange zu erhalten, bis sie möglichst bald durch einen Neubau ersetzt werden kann. Wir sind uns bewusst, dass die notwendig gewordenen Einschränkungen mit Nachteilen für den Verkehrsfluss verbunden sind. Die Stadt Köln wird jedoch tun, was ihr möglich ist, um die Belastungen für die Anwohnerinnen und Anwohner, die Pendlerinnen und Pendler und nicht zuletzt für den Wirtschaftsverkehr abzumildern.“

„Ich hoffe sehr, dass wir mit diesen Maßnahmen die nötige Zeit gewinnen, bis die neue Brücke steht. Ich bin zuversichtlich, dass wir in vier Jahren, also 2020, die erste Hälfte der neuen Brücke stehen haben und die ersten Fahrzeuge darüber fahren können“, betonte Thomas Ganz, Regionalleiter von Straßen.NRW.

Seit Mitte 2014 dürfen Fahrzeuge mit einem Gesamtgewicht von mehr als 3,5 Tonnen die Rheinbrücke bei Leverkusen nicht mehr überfahren. Doch trotz eindeutiger und weiträumiger Beschilderung, trotz Überwachung durch Polizei und Gewichtsblitzer und trotz wiederholter Appelle über die Medien rollen täglich immer noch rund 150 schwere Lastwagen über das marode Bauwerk.

Parallel zu der Sperranlage hat Minister Groschek auch einen Vorstoß für eine drastische Bußgelderhöhung für widerrechtliche, vorsätzliche Fahrten mit schweren Fahrzeugen über gewichtsbeschränkte Brücken gemacht. Der Verkehrsausschuss des Bundesrats hat die Forderung Nordrhein-Westfalens gestern mit breiter Mehrheit unterstützt. „Dies soll ein klares Signal an alle schwarzen Schafe sein: Wer mit seinem Lkw absichtlich über eine gewichtsbeschränkte Brücke fährt, der soll künftig ein Bußgeld in einer Größenordnung von 1.000 Euro bezahlen“, so Groschek weiter. Die bislang gültigen Bußgelder in Höhe von 75 bis 150 Euro seien nicht abschreckend genug.

Seit heute sind die Fahrbahnen auf der A1-Rheinbrücke nur noch für Fahrzeuge mit einer maximalen Gesamtbreite von 2,30 Metern (inklusive Außenspiegeln) zugelassen. Breitere Fahrzeuge oder solche, die schwerer als 3,5 Tonnen sind, haben vor den Schranken die Möglichkeit die Strecke zu verlassen. Die Schranken verhindern die widerrechtliche Überfahrt über das Bauwerk. Im Bereich der ersten Signalanlage werden das Gewicht und die Abmessungen aller Fahrzeuge erfasst. Ist ein zu schweres Fahrzeug erkannt, springt die Signalanlage auf Rot und hält den Verkehr auf. Außerdem wird die Schranke geschlossen. Das zu schwere Fahrzeug wird so gestoppt und abgeleitet. Die Anlage funktioniert vollautomatisch, wird jedoch von Verwaltungshelfern ständig überwacht.

In den ersten Wochen ist mit zusätzlichen Verkehrsbehinderungen zu rechnen. Für die komplexen Sperranlagen auf der Leverkusener Rheinbrücke gibt es noch keinerlei vergleichbare Erfahrungen. Sollten sich Störungen ergeben und Staus bilden, können zusätzliche verkehrsabhängige Stauwarnungen in den Zuläufen zur A1 an geeigneter Stelle ergänzt werden. Voraussichtlich wird sich die Situation an den Sperranlagen in wenigen Wochen normalisiert haben, wenn die Lkw-Fahrer die Sperrung kennen.

Quelle und Grafik: MBWSV




Fördermittel für Logistikprojekt

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Die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve hat gemeinsam mit dem Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) der Universität Duisburg-Essen einen Projektantrag für eine Studie gestellt, der nun vom Wirtschaftsministerium gefördert wird. Der Förderbescheid wurde von Wirtschaftsminister Garrelt Duin in Duisburg übergeben.


Logistische Prozesse laufen 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Auch wenn der Verkehr ruht, geht die Logistik weiter: Wo und wie können Ladungen und Container sicher verwahrt werden? Wo können sich Lkw-Fahrer während ihrer Ruhezeiten aufhalten? Welchen Beitrag kann eine intelligente Steuerung der Verkehre zur Optimierung leisten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Kompass Logistik Niederrhein“, das die Niederrheinische IHK gemeinsam mit dem ZLV in diesem Herbst startet. Das Projekt hat ein Fördervolumen von 170.000 Euro und wird mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und mit Landesmitteln gefördert.

Den Startschuss gab NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin am 22. September und übergab den Bewilligungsbescheid offiziell an Vertreter der IHK und Universität. „Der Niederrhein mit dem Duisburger Hafen ist einer der führenden Logistikstandorte in der Welt. Hier werden Warenströme nicht nur über den größten Binnenhafen Europas verteilt, sondern auch mit Lkw transportiert. Um die Entwicklungsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes zu sichern, unterstützen Land und EU dieses innovative Projekt“, so Minister Duin.

Im Rahmen der Übergabe in der Niederrheinischen IHK betonte IHK-Präsident Burkhard Landers, dass bereits zahlreiche Unternehmen aus der Logistikbranche als Projektpartner gewonnen wurden: „Die Unternehmen haben ein großes Interesse, dass die Logistik am Niederrhein funktioniert, sie wollen ihren Beitrag leisten, um Belastungen für Bürger und Kommune so gering wie möglich zu halten. Gleichzeitig gilt es, neue Konzepte zu entwickeln, die den Logistikstandort attraktiv machen und neue technische Möglichkeiten zu nutzen, um Logistik sicherer, sauberer und effizienter zu machen.“

ZLV-Vorstandsvorsitzender Professor Bernd Noche betreut das Projekt auf Seiten der Universität und ist gespannt auf die neuen Blickwinkel: „In diesem Projekt konzentrieren wir uns bewusst auch auf die Situation und Herausforderungen der ruhenden Verkehre. Wir möchten nun zunächst Logistikstandorte besuchen und Gespräche mit Unternehmen führen, um ein erstes Bild von bestehenden und möglichen Maßnahmen zu gewinnen.“

Das Projekt läuft für ein Jahr. Im Sommer 2017 stellen die Niederrheinische Industrie- und Handelskammer und die Universität Duisburg-Essen einen Handlungsplan für die Region Niederrhein vor.

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK, NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin (mitte) übergab den Bewilligungsbescheid für das Projekt „Kompass Logistik Niederrhein“ an (v.l.) Professor Bernd Noche, ZLV-Vorstandsvorsitzender, IHK-Präsident Burkhard Landers, ZLV-Geschäftsführer Klaus Krumme und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Dietzfelbinger.




Euphorie oder Blues – Logistik bleibt stabil

Haben Sie schon gratuliert? Der Logistik-Indikator vollendet sein zehntes Lebensjahr. Zehn Jahre gemeinsamer Arbeit von Experten aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Wissenschaft.

Erstmals konnten die Befragungsdaten mit einer Saisonbereinigung ausgewertet werden, da die nötige Datengrundlage mit der Historie erreicht wurde. So ergab die Analyse, dass in Maibefragungen systematisch etwas höhere Werte ermittelt werden, als in den übrigen Quartalen. Auch wenn eine Frühjahrseuphorie sympathisch ist, wird dieses Saisonmuster ab sofort herausgefiltert, um Konjunktursignale klarer bewerten zu können.

Erfreulicherweise spiegelt die aktuelle Befragung aber keinen „Herbst-Blues“ wider, wie ihn die allgemeine Nachrichtenlage erwarten ließe. Das Konjunkturklima in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich leicht verbessert, auch wenn Industrie und Handel die aktuelle Lage etwas schlechter einschätzen, als ihre Kollegen aus der Logistik-Dienstleistung. Diese berichten höhere Kapazitätsauslastung und verbesserte Geschäfts- und Auftragslage.

Industrie und Handel sehen eine leichte Eintrübung der wirtschaftlichen Lage wegen ge-stiegener Einkaufspreise in Verbindung mit gesunkenen Verkaufspreisen. Zusätzlich ma-chen sich Unsicherheiten durch den Brexit-Beschluss bemerkbar. Denn 2.500 deutsche Unternehmen haben Niederlassungen in Großbritannien, das Land ist der drittgrößte Abnehmer deutscher Produkte und der wichtigste Absatzmarkt für Maschinenbau und Pharma-Branche. Insgesamt aber legten Nachfrage und Aufträge aus dem Ausland zu.

Beide Marktseiten schätzen die Entwicklung im kommenden Quartal und in den nächsten 12 Monaten optimistischer ein, als in der Befragung zuvor. So sieht es auch die Bertels-mann Stiftung: Deutschland sei Gewinner der Globalisierung, der freie Fluss von Waren und Dienstleistungen habe den Menschen Wohlstandszuwachs gebracht und die deutsche Wirtschaft erziele einen größeren Export-Überschuss als China. Nur fünf Länder ziehen einen noch größeren Nutzen aus der Globalisierung: Irland, Dänemark, Finnland, die Schweiz und Japan – Länder, die in langer Tradition international wirtschaften.

Und wie sieht es innerhalb Deutschlands aus, insbesondere in den Ballungsgebieten? Mehr als die Hälfte der Logistikdienstleister sehen ihre Arbeit durch Stau, Luftverschmut-zung und Lärm beeinträchtigt. Stadtbewohner beklagen diese Phänomene ebenfalls und mit Vehemenz in den sozialen Netzwerken. In Industrie und Handel sehen rund die Hälfte der Logistiker ihre Bedürfnisse bei der Stadt- und Verkehrsplanung nicht genügend be-rücksichtigt. Insgesamt geringen Bedarf sehen die Befragten an Lagerflächen im Stadtbe-reich, um die Zustellwege zu verkürzen. Auf beiden Marktseiten einhellig ist die Meinung, dass die Auslastung der Lieferfahrzeuge weiter optimiert werden könne.

Die BVL wird das Thema City-Logistik noch einmal aufgreifen, um als objektive Plattform relevante Akteure zusammenzubringen und eine Roadmap zu entwickeln, die für Wirt-schaft und Politik sinnvoll ist und den Menschen nützt – für eine Zukunft ohne Blues.

Quelle: BVL




Binnenschiff im Fokus der Hafenkonferenz

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Der in den nächsten Jahren erwartete Anstieg im Seehafenhinterlandverkehr eröffnet sehr gute Perspektiven für mehr Transporte mit dem Binnenschiff im Elbstromgebiet. Dafür muss nach Ansicht der Teilnehmer der Hafenkonferenz Haldensleben die Infrastruktur den Anforderungen angepasst werden.

Digitalisierung und Vernetzung der Verkehrsträger untereinander und eine optimierte Koordinierung der Binnenschiffsanläufe im Hamburger Hafen sollen zukünftig für mehr Ladung und eine einfachere Abwicklung von Transportketten entlang der Elbe und des Elbe-Seitenkanals sorgen.

Auf Einladung der UHH Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben und Hafen Hamburg Marketing trafen sich über 110 Experten aus den Bereichen der Verkehrs- und Hafenwirtschaft, Industrie, Verbände und Politik auf Schloss Hundisburg zur Hafenkonferenz Haldensleben. Die nahm dieses Jahr unter dem Motto „Haldensleben und mee(h)r“ den Seehafenhinterlandverkehr in den Fokus.

Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt, hob in seinen Begrüßungsworten hervor, dass in Sachsen-Anhalt in den zurückliegenden Jahren eine leistungsfähige Infrastruktur geschaffen wurde, mit der den veränderten Mobilitätsbedürfnissen und Transporterfordernissen Rechnung getragen wird. „Insbesondere durch den Lückenschluss der A 14 und dem entstehenden Schienengüterkorridor Ost wird das Land seine Zugänge zu den Seehäfen deutlich verbessern. Damit schaffen wir ideale Bedingungen für den Güter- und Containertransport zwischen den Binnenhäfen und den Seehäfen“, sagte Minister Webel.

Die Seeverkehrsprognose 2030 sagt für den Seehafenhinterlandverkehr in Deutschland ein überproportionales Wachstum voraus. Um dies zu bewältigen, muss neben den bereits stark ausgelasteten Straßen- und Schienennetzen deutlich mehr das Binnenschiff bei der Transportkettenplanung einbezogen werden. Andreas Rieckhof, Staatsrat der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Freie und Hansestadt Hamburg, wies in seinem Vortrag darauf hin, dass die mit Binnenschiffen von und nach Hamburg transportierte Gütermenge im Jahr 2015 mit 12,4 Millionen Tonnen ein Plus von 13,6 Prozent erreichte. „Hamburg hat damit Köln als zweitgrößten Binnenhafen in Deutschland abgelöst und bereitet sich für die Binnenschifffahrt auf weiteres Wachstum im Seehafenhinterlandverkehr vor. Die Seeverkehrsprognose erwartet bis 2030 eine Aufkommenssteigerung in der Binnenschifffahrt um 20 Prozent. Darauf müssen wir uns vorbereiten und die Infrastruktur ertüchtigen“, sagte Rieckhof. Dabei kommt seiner Ansicht nach dem Neubau der Schleuse Lüneburg eine besondere Bedeutung zu, da der Elbe-Seitenkanal für die Binnenschiffsverkehre von und nach Hamburg eine Hauptachse darstellt.

Für Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, ist klar, dass ohne stärkere Berücksichtigung des Binnenschiffs ein zunehmendes Ladungsaufkommen beim Transport von Massen- und Stückgut zwischen Binnenland und dem Universalhafen Hamburg schwer zu bewältigen sein dürfte. „Die Schiffbarkeit der Mittel- und Oberelbe ist für die in dieser Region ansässige Wirtschaft zum Teil überlebenswichtig. Die Ergebnisse der von den Ländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Hamburg in Auftrag gegebenen Elbschifffahrtsstudie liefern dafür den Beleg. So sind in der deutschen Elbregion insgesamt 16.400 Arbeitsplätze von einer funktionierenden Elbschifffahrt direkt oder indirekt abhängig. Der Binnenschiffsanteil von 24,6 Prozent an den zwischen Hamburg und Sachsen-Anhalt transportierten Gütern unterstreicht die Bedeutung der Elbe als Transportweg und Wirtschaftsfaktor für die Region“, erläuterte Egloff. In seinem Vortrag wies Egloff darauf hin, dass Sachsen-Anhalt über gut ausgebaute Umschlagterminals verfügt. Die drei Binnenhäfen Magdeburg, Aken und Haldensleben bieten eine multimodale Verlade- und Transportabwicklung. Die Bahnterminals in Halle/Saale und Schkopau sind leistungsfähige KV-Umschlaganlagen. „In Sachsen-Anhalt sind die Verlader aus Industrie, Handel und Logistik durch mehr als 26 Containerzugverbindungen und zwölf Binnenschiffsverbindungen sehr gut an den Hamburger Hafen angebunden“, betonte Egloff.

Für Regina Blenkle, Bürgermeisterin der Stadt Haldensleben, ist der Logistikstandort und Binnenhafen Haldensleben gut aufgestellt und auf wachsende Gütermengen vorbereitet. „Haldensleben verfügt vor allem im Bereich der Infrastruktur über großes Potenzial. Wir freuen uns über den intensiven Dialog im Rahmen der Hafenkonferenz und möchten mit den verschiedenen Partnern die weitere wirtschaftliche Entwicklung in unsere Region voranbringen. Das große Engagement des Hamburger Hafens für den Ausbau der Binnenschiffsverkehre und bei der Umsetzung des Gesamtkonzepts Elbe begrüßen wir“, sagte Blenkle.

In den Fachvorträgen der Hafenkonferenz wurde deutlich, dass die Binnenschifffahrt im Elbstromgebiet im Zusammenspiel mit dem Hamburger Hafen eine sehr wichtige Rolle spielt, das große Potenzial dieses umweltfreundlichen Verkehrsträgers erkannt wurde und ein gemeinsames Interesse an der weiteren Stärkung und Modernisierung besteht. Auch wenn wichtige Infrastrukturmaßnahmen wie der sogenannte Ost-Korridor zwischen Lüneburg-Stendal-Magdeburg-Erfurt-Hof-Regensburg bis hin zur österreichischen Grenze und der Ersatzneubau für das Schiffshebewerk Scharnebeck in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen sind, kommt es jetzt darauf an, dass die Länder Hamburg, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg diese Maßnahmen in gemeinsamer Anstrengung erfolgreich durch den Gesetzgebungsprozess bringen. „Die Messe ist noch nicht gesungen, und wir müssen aufpassen, dass es nicht bei der ministeriellen Bearbeitung zu zeitlichen Verschiebungen kommt“, warnte Egloff.

Die Teilnehmer der Konferenz setzen auf Unterstützung in Berlin und auf das für die weitere Entwicklung der Elbe wichtige Gesamtkonzept Elbe. Die Anforderungen und Erfordernisse aus den Bereichen Umweltschutz, Hochwasserschutz, Wasserwirtschaft, Schifffahrt und Industrie müssen fair geprüft und bewertet werden, sollten aber aus Sicht der Konferenzveranstalter und Teilnehmer bald zu einer einvernehmlichen Lösung führen.

Quelle und Foto: HHM, v.l.n.r.: Regina Blenkle, Bürgermeisterin der Stadt Haldensleben; Thomas Webel, Minister für Landesentwicklung und Verkehr des Landes Sachsen-Anhalt; Andreas Rieckhof, Staatsrat Freie und Hansestadt Hamburg




NRW will Bußgeld für Brückensünder erhöhen

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Die Landesregierung hat grünes Licht gegeben für den Vorstoß von Verkehrsminister Michael Groschek, im Bundesrat eine drastische Erhöhung der Bußgelder für widerrechtliche, vorsätzliche Lkw-Fahrten über „abgelastete“ (gewichtsbeschränkte) Brücken zu beschließen.

Die Entschließung unter der Überschrift „Einführung eines neuen Tatbestandes in die Bußgeldkatalog-Verordnung mit einer erhöhten Geldbuße zum Schutze der Infrastruktur“ soll im Bundesratsplenum am 23.09. 2016 eingebracht und beschlossen werden.

Mit der Entschließung fordert der Bundesrat die Bundesregierung auf, die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) so zu ändern, dass im Falle einer „vorsätzlichen Gefährdung einer volkswirtschaftlich unverzichtbaren Infrastruktur“ die Bußgelder deutlich erhöht werden. „Um wirklich die schwarzen Schafe abzuschrecken, brauchen wir Bußgelder in einer Größenordnung von 1.000 Euro“, forderte Groschek.

Hintergrund des Vorstoßes sind die Erfahrungen mit der Leverkusener Rheinbrücke der A1. Trotz der Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht ignorieren täglich bis zu 150 Lkw in beiden Fahrtrichtungen das Durchfahrtverbot. Vor der Sperrung querten an dieser Stelle täglich rund 20.000 Lkw den Rhein. Für die Schäden am Bauwerk ist eindeutig die Belastung mit schwerem Lkw-Verkehr ursächlich. Weitere Schädigungen könnten zur sofortigen und endgültigen Sperrung der Brücke für den gesamten Fahrzeugverkehr führen. „Eine Komplettsperrung auch für die täglich über 100.000 Pkw auf der Brücke müssen wir unbedingt verhindern“, so Groschek.

Nach den Erfahrungen der Polizei überqueren zumindest einige der Lkw-Fahrer die Leverkusener Brücke vorsätzlich, nicht versehentlich. Insbesondere im Wiederholungsfall ist von Vorsatz auszugehen. Die nach wie vor hohe Zahl von rund 150 Lkw-Überfahrten pro Tag in beiden Fahrtrichtungen zeigt, dass die heute gültigen Bußgelder in Höhe von 75 Euro und 150 Euro bei Vorsatz keinesfalls hoch genug für eine wirksame Abschreckung sind.

Da in Zukunft überall in der Bundesrepublik mit weiteren Brückensperrungen für Lkw wie an der A1 in Leverkusen, an der Schiersteiner Brücke zwischen Mainz und Wiesbaden oder an der Fechinger Talbrücke im Saarland (A6) gerechnet werden muss, will NRW die anderen Bundesländer von der Verschärfung der Bußgelder überzeugen. „Abschreckende Bußgelder sind der beste Schutz für unsere Infrastruktur. Jedenfalls können wir in Zukunft nicht überall, wo Brückensanierungen erforderlich sind, für Millionenbeträge Schrankenanlagen wie jetzt an der A1 aufbauen“, so Groschek.

Quelle: Land NRW, Foto: MBWSV/ Ralph Sondermann




Mehr Investitionen in Infrastruktur

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„Was soll mit den Mehreinnahmen des Bundes gemacht werden?“, fragte die ARD bei ihrer aktuellen Umfrage „ARD-DeutschlandTrend“. Die klare Meinung: 58 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die Mehreinnahmen für Investitionen, zum Beispiel in die Infrastruktur, verwendet werden.

Thomas Hailer, Geschäftsführer des Mobilitätsverbands Deutsches Verkehrsforum (DVF), sagt dazu: „Die repräsentative Umfrage zeigt, dass sich die Menschen Sorgen über den Zustand der Infrastruktur machen, also auch über marode Straßen und Schienen. Es ist kein Geheimnis, dass hier in den letzten Jahrzehnten versäumt wurde zu investieren: Die Investitionsquote des Bundes ist auf mittlerweile knapp unter zehn Prozent gesunken. Staus, verspätete Züge und Funklöcher sind ein Teil der Folgen dieser Politik – das spüren die Menschen sehr deutlich und nun sind Infrastrukturinvestitionen kein zu vernachlässigendes Nischenthema mehr.“

„Der breite Konsens in der Bevölkerung für Infrastrukturinvestitionen bestätigt unsere Forderung, in den nächsten Jahren mehr Geld in den Erhalt und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und der Breitbandnetze entlang der Hauptverkehrsadern zu stecken. Auch dafür hat der Bund eine Daseinsvorsorge“, so Hailer weiter. „Die Politik sollte das deutliche Signal des DeutschlandTrends sehr ernst nehmen.“

Bereits 2014 hatte das DVF in einer repräsentativen Umfrage ermittelt, dass die Deutschen eine deutliche Verschlechterung der Verkehrswege wahrnehmen. Acht von zehn Bürgern fanden, dass bei ihnen der Zustand der Verkehrsinfrastruktur über die vergangenen Jahre schlechter geworden ist. Dieses Warnsignal hat sich im aktuellen ARD-DeutschlandTrend nun bestätigt.

Quelle, Deutsches Verkehrsforum, Foto: © www.mediaserver.hamburg.de / Christian_Spahrbier




„Zukunftskongress Logistik“ in Dortmund

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Die vierte industrielle Revolution ist in vollem Gange. Sie wird die Wirtschaft und ihre bisherigen Geschäftsmodelle grundlegend verändern.

Doch wie kann sie gelingen? Der »Zukunftskongress Logistik – 34. Dortmunder Gespräche« zeigt am 13. und 14. September 2016 anhand von Innovationen aus der Logistikforschung und innovativen Umsetzungen aus der Praxis, wie sich die Herausforderungen der Digitalisierung in erfolgreiche Produkte, Dienstleistungen und Prozesse umsetzen lassen.

Unter dem Motto »Future Logistics – How to do the revolution« treffen sich zum 34. Mal Experten und Brachenführer aus Wissenschaft und Wirtschaft, um beim vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem EffizienzCluster LogistikRuhr gemeinsam veranstalteten Kongress den Blick in die Zukunft der Logistik zu richten.

Vom digitalen Darwinismus bis zur Social Networked Industry: Das ZukunftsPlenum am ersten Kongresstag, 13. September, stellt Herausforderungen und Themen in den Mittelpunkt, die die Logistik in Zukunft angehen muss. Zum Auftakt gibt Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, einen Einblick in »Die Welt nach der vierten industriellen Revolution« – jene Welt, in der Menschen und Maschinen im Sinne einer Social Networked Industry als gleichberechtigte Partner zusammenarbeiten. Im Anschluss eröffnet Michael Müller, Vorstandsvorsitzender bei Müller – Die lila Logistik AG, mit einer Keynote die Vortragsreihe namhafter Wirtschaftsvertreter. Philipp Hahn-Woernle, CEO bei viastore, stellt in seinem Vortrag die Frage, wie Industrie 4.0 und Mensch 1.0 zusammenpassen. Darüber hinaus präsentiert Dr. Christian E. Baur, CEO der Swisslog AG, das Thema Intralogistik 4.0. Weitere Themen sind unter anderem globale Supply Chains und Mobilität im digitalen Zeitalter.

Am zweiten Kongresstag, 14. September, widmet sich das Fraunhofer-Symposium »Future Logistics« dann der konkreten Realisierung von Industrie 4.0 in der Praxis. Fünf parallele Sequenzen geben einen Einblick in zentrale Themen der vierten industriellen Revolution. Mit Wegen des industriellen Datenaustauschs, bei denen der Besitzer auch Herr über seine Daten bleibt, beschäftigt sich etwa die Sequenz »Industrial Data Space – digitale Souveränität«. Die gleichnamige Initiative der Fraunhofer-Gesellschaft arbeitet an der Entwicklung eines sicheren Datenraums für Industrie 4.0. Die Sequenz diskutiert in diesem Zusammenhang Einsatz- und Verwertungsszenarien.

Den »Transfer von Industrie 4.0 in die mittelständische Praxis« hat die Sequenz »Mittelstand 4.0« zum Thema. Anhand von Best-Practice-Beispielen werden geeignete digitale Migrations- und Transformationsstrategien vorgestellt und über die durchgängige Digitalisierung von Unternehmensbereichen diskutiert. Die Sequenz »Gütermobilität 4.0« erörtert derweil »Neue Transportangebote und Technologien« – vom autonomen Fahren über Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge bis hin zu Smart Transportation Logistics.

Die Sequenz »Retail Logistics 4.0« stellt Technologien für die Handelslogistik auf den Prüfstand: Wann lohnt sich der Einsatz von Augmented Reality oder Drohnen? Wie lassen sich Fahrerlose Transportsysteme sinnvoll einsetzen? Außerdem diskutieren Wissenschaftler und Industrievertreter, inwieweit eine vollautomatische Kommissionierung durch mobile Roboter die Zukunft der Intralogistik prägen wird. Darüber hinaus rückt die Sequenz »Arbeit 4.0 – Mensch-Maschine-Dialog« die Rolle des Menschen in einer Industrie 4.0 in den Fokus. Die Vision von einer Social Networked Industry mit einer Kommunikation und Kooperation zwischen Mensch und Maschine reicht dabei von der digitalen Entscheidungsunterstützung über Smart Devices als Mensch-Maschine-Schnittstelle bis hin zu digitalen Weiterbildungsmöglichkeiten.

Anmeldungen zum diesjährigen Zukunftskongress können online unter http://www.zukunftskongress-logistik.de/ vorgenommen werden. Dort ist auch das Programm erhältlich.

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




BDB begrüsst neuen KV-Förderrichtlinie

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„Es ist sehr erfreulich, dass sich teils mehrere Jahre alte Forderungen des BDB und des Gewerbes in dem aktuellen Entwurf der KV-Förderrichtlinie wiederfinden“, erklärte jetzt  BDB-Vorstandsmitglied Heinrich Kerstgens (Contargo GmbH & Co. KG).

Ein Beispiel sei die Anerkennung von Pachtverträgen für Grundstücke, auf denen KV-Umschlaganlagen errichtet oder ausgebaut werden sollen. Damit erfolgt endlich eine Gleichstellung mit Eigentum und Erbbaurecht, was gerade in Hafengebieten deutliche Vorteile für den Kombinierten Verkehr bringt, so Kerstgens weiter.

Das neue Regelwerk soll die bisherige KV-Förderrichtlinie ablösen, die zum 31. Dezember 2016 außer Kraft tritt. Mit der Förderung wird das Ziel verfolgt, Verkehrsträger sinnvoll zu vernetzen und dabei Güter von der Straße auf die umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff und Güterbahn zu verlagern. Dafür werden der Neu- und Ausbau von KV-Umschlaganlagen mit bis zu 80 % vom Bund bezuschusst.

Sinnvoll sei Kur dem Vorstndsmitglied außerdem, dass – wie in dem Entwurf vorgesehen – künftig bei der Ermittlung des volkswirtschaftlichen Nutzens und damit bei der Förderberechnung die Hälfte der zurückgelegten Strecken im europäischen Ausland berücksichtigt werden sollen. Damit haben Projekte in Grenznähe – vor allem an Wasserstraßen – eine bessere Chance auf Realisierung.

„Auch durch die Aufnahme neuer Fördertatbestände wird künftig der Ausbau des Kombinierten Verkehrs und eine Verkehrsverlagerung auf saubere Verkehrsmittel wie das Binnenschiff erleichtert“, lobt Kerstgens. So sind in dem Entwurf zum Beispiel Abstellflächen für Ladeeinheiten sowie automatisierte Ausfahrschranken und Parkplätze, wenn sie im Zusammenhang mit der Umschlagfunktion der KV-Anlage stehen, zusätzlich anerkannt.

Der Verband hat in seiner Stellungnahme angeregt, diesen Katalog noch um weitere sinnvolle Maßnahmen an Grundstücken, Umschlageinrichtungen und Ausrüstung zu ergänzen. Dazu gehören u.a. der Grunderwerb an Wasserflächen, Telekommunikationsanlagen, Anwendungssoftware (die heutzutage kaum noch von der förderfähigen Computerhardware getrennt werden kann), Geräte zur automatischen Sendungserfassung nicht nur im Zu- sondern auch im Ablauf sowie Umzäunungen und Sicherheitseinrichtungen.

Eine per Beschluss des Bundeskabinetts durchgeführte Haushaltsanalyse für das Förderprogramm hat ergeben, dass der Kombinierte Verkehr ein taugliches und effektives Instrument darstellt, um Güter von der Straße auf alternative Verkehrsträger zu verlagern. Der BDB bedauert vor diesem Hintergrund, dass der entsprechende Fördertitel im Bundeshaushalt in den Jahren 2017 und 2018 abgesenkt werden soll.

„Wichtig ist, dass die Förderanträge deutlich schneller bearbeitet werden, damit die zur Verfügung stehenden Mittel auch vollständig abgerufen werden“, betont Kerstgens. In der Vergangenheit waren Bearbeitungszeiten von bis zu einem Jahr nämlich keine Seltenheit. Hier besteht dringender Handlungsbedarf, damit ein Ausbau des Kombinierten Verkehrs verwirklicht werden kann.

Quelle: BDB, Foto: Neuss Düsseldorfer Häfen