Rheinmetall treibt Wasserstoffstrategie weiter voran

Rheinmetall treibt die Wasserstoffstrategie des Unternehmens weiter voran und ist jetzt auch Teil der vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen finanziell unterstützten nationalen Wasserstoff- und Brennstoffzelleninitiative. Rheinmetall ist industrieller Partner des Forschungs- und Entwicklungskonsortiums des in Punkto Wasserstoff renommierten Zentrums für Brennstoffzellen Technik (ZBT) in Duisburg, das als eines von vier in Deutschland geförderten Innovations- und Technologiezentren für Wasserstofftechnologie (ITZ) ausgewählt wurde.

Zum Auf- und Ausbau des ITZ, das sich hauptsächlich den Mobilitätsanwendungen in Verbindung mit der Wasserstofftechnologie widmen wird, sollen nach Duisburg und an die beteiligten Konsortialpartner in den kommenden Jahren bis zu 100 MioEUR Fördermittel des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie der NRW-Landesregierung fließen.

Rheinmetall entwickelt und produziert seit über zwanzig Jahren Produkte für Brennstoffzellensysteme. Kurzfristig sieht das Unternehmen bei Komponenten für Brennstoffzellensysteme für sich ein Potenzial zwischen 150 MioEUR und 220 MioEUR. Allein in den vergangenen Monaten wurden davon Aufträge mit einem Laufzeitvolumen von rund 50 MioEUR gebucht. Die Erfahrung und Kompetenz auf diesem Gebiet wird Rheinmetall künftig einsetzen, um sich noch stärker als ein führendes Unternehmen im Bereich der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie zu positionieren.

Am Standort Neuss wird Rheinmetall dazu in den kommenden Jahren ein leistungsfähiges Technologie- und Industrialisierungszentrum für mobile wie auch für stationäre Anwendungen der Wasserstofftechnologie aufbauen. Neben der sicheren Erzeugung und Distribution von Wasserstoff sowie der Datensicherheit für die Wasserstoffinfrastruktur wird der Schwerpunkt auf dem Brennstoffzellensystem selbst liegen. In Neuss soll in synergetischer Ergänzung zum ITZ in Duisburg die eigene produktnahe Erforschung, Entwicklung und Industrialisierung von Wasserstofftechnologie vorangetrieben werden.

Das Rheinmetall-Technologiezentrum für Wasserstoff dient aber auch als Umgebung für kleinere und mittlere Unternehmen oder für Start-ups, in der diese ihre Produktideen mit Hilfe eines etablierten Technologiekonzerns schneller in den Markt bringen können. Als Konsortialpartner wird Rheinmetall im Wesentlichen die Expertise bei der Industrialisierung neuer Produkte und in der

Unterstützung von jungen Unternehmen beim Marktzugang in das von Duisburg aus gesteuerte ITZ einbringen. Damit will der Düsseldorfer Technologiekonzern einen Beitrag leisten, um Deutschland und Nordrhein-Westfalen als führenden Standort für Wasserstofftechnologie in Europa zu etablieren.

Wasserstoff gilt als ein Schlüsselelement bei der Umstellung auf eine klimaneutrale Energieversorgung der Zukunft und im Rahmen der klimaneutralen Transformation der Industrie. Fachleute gehen daher von einem weltweit erheblichen Wachstumspotenzial für die Produktion, Lagerung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff aus. Eine Projektion auf Basis der Ziele des Pariser Klimaabkommens geht davon aus, dass sich das jährliche Marktvolumen von derzeit rund 5 MrdEUR auf über 100 MrdEUR bis im Jahr 2030 ausweiten könnte.

Weitere Informationen zum Thema gibt es hier

Quelle und Video: Rheinmetall




Blaupause für die Renaturierung von Süßwasser-Ökosystemen

Das EU-Projekt MERLIN, gefördert im Rahmen des Green Deals der EU mit insgesamt 21 Millionen Euro, vernetzt 44 europäische Partner und 17 Fallstudien für die Renaturierung von Bächen, Flüssen, Mooren und Feuchtgebieten. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist Teil dieser Partnerschaft und bringt dabei insbesondere die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland (BBD) ein.

Gewässer und ihre Auen benötigen mehr Raum – das ist inzwischen allgemeiner Konsens und weitestgehend anerkannt von Wissenschaft, Wasserwirtschaft und anderen Akteuren an Bach, Fluss und Co. Doch wie gelingt es, die durch den Menschen veränderten Gewässer, in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen, soll das am 1. Oktober gestartete EU-Projekt MERLIN (Mainstreaming Ecological Restoration of freshwater-related ecosystems in a Landscape context: INnovation, upscaling and transformation) beitragen.

In MERLIN suchen 44 Partner aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute, Naturschutzorganisationen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen nach neuen, anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser- Ökosystemen. Die BfG ist ein Partner in MERLIN und Bindeglied zwischen dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland und dem EU-Projekt.

Wesentliches Ziel des Bundesprogramms ist es, Deutschlands Wasserstraßen wieder naturnäher zu gestalten, damit einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung zu schaffen und so auch neue Akzente für Freizeit und Erholung zu setzen.

MERLIN nahm am 1. Oktober 2021 offiziell die Arbeit auf. Koordiniert wird das Projekt von Herrn Prof. Daniel Hering und seinem Team an der Universität Duisburg-Essen

„Ich freue mich, dass wir als Bundesanstalt für Gewässerkunde nun unsere langjährigen Erfahrungen und das Fachwissen aus dem Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ und anderen Projekten zur ökologischen Gewässerentwicklung auch europaweit einbringen können“, sagt Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG. „Das Projekt MERLIN ist eine großartige Chance um bestehende Renaturierungsansätze und -projekte europaweit zu vernetzen, voneinander zu lernen und so einen wichtigen Schritt bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu leisten“, so Dr. Birgit Esser.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz. Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer (Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen Wissenschaftslandschaft

Quelle und Foto: Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), BBD-Modellprojekt Kühkopf-Knoblochsaue (Rhein-Km 474,0 und Rhein-Km 476,5). Eine Entsteinung in Hessens größtem Naturschutzgebiet bewirkt, dass sich das Ufer nun eigendynamisch entwickeln kann.




Grundsteinlegung für C3 Bremen

Im größten deutschen Güterverkehrszentrum, dem GVZ Bremen, fand jetzt die Grundsteinlegung für ein Logistikzentrum statt, das Maßstäbe in puncto Kundennutzen, Umweltschutz und Erfüllung von Mitarbeitendenbedürfnissen setzt. Ab Herbst 2022 will BLG LOGISTICS im C3 Bremen die Produktionsversorgung der internationalen Montagewerke eines deutschen Automobilherstellers bündeln.

Projektentwickler der 82.500 Quadratmeter großen Logistikanlage ist Baytree Logistics Properties. Als Logistikimmobilienberater begleitet Logivest das Projekt mit fachlicher Expertise. BLG wird die Immobilie langfristig mieten.

Anlässlich der Grundsteinlegung betonte Frank Dreeke, Vorstandsvorsitzender BLG LOGISTICS: „Das C3 Bremen ist für uns ein ökologisch zukunftsweisendes Leuchtturmprojekt für Industrielogistikanlagen. Es befindet sich im GVZ Bremen, und damit an einem der besten Logistikstandorte Deutschlands.” Das 150.000 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das C3 Bremen errichtet wird, war die letzte große Freifläche im GVZ. Es bietet eine Infrastruktur, die es ermöglicht, dass die Autoteile, die nach der Completely-Knocked-Down-Methode (CKD) in Container verpackt werden, über die großen deutschen Seehäfen weltweit versendet werden können.

„Mit dem C3 macht BLG LOGISTICS vor, dass sich wirtschaftliche Entwicklung und Klimaschutz nicht ausschließen, sondern sich – wenn man es klug angeht – positiv ergänzen“, sagte Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte. „Das ist der Weg, den wir in Bremen gehen wollen. Der Neubau sichert langfristig 500 qualifizierte Arbeitsplätze und setzt mit der Solaranlage neue Maßstäbe.“

Die Abkürzung C3 steht für die Anfangsbuchstaben der Worte Customer, Climate und Comfort, also Kunden, Klima und Komfort. Die nachhaltige Immobilie soll kein singuläres Projekt sein, sondern als Blaupause für weitere Standorte des international aufgestellten Seehafen- und Logistikdienstleisters mit Hauptsitz in Bremen dienen.

Der zentrale Gedanke, der hinter „C“ wie Customer steckt, ist die optimale Abstimmung der Anlagenbewirtschaftung auf die Kundenbedürfnisse. Dabei geht es vor allem darum, die Arbeitsabläufe effizient zu gestalten und die Intralogistik intelligent zu planen. Basis dafür ist eine hoher Automatisierungs- und Digitalisierungsgrad. Für die Intralogistik plant BLG LOGISTICS hohe Investitionen in innovative Technologien. Geprüft wird beispielsweise der Einsatz von Moving Floors zur Beladung von Lkw, fahrerlosen Transportsystemen, Datenbrillen sowie eine Automatisierung im Verpackungsbereich.

In puncto Nachhaltigkeit wurde ein ganzheitliches Konzept entwickelt, mit dem eine Zertifizierung in Platin bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) sowie eine WELL GOLD Zertifizierung angestrebt wird. „Das Logistikzentrum ist ein sichtbarer Bestandteil unserer Nachhaltigkeitsstrategie, bis 2030 klimaneutral zu sein. Unsere Ziele zur absoluten Reduktion der Treibhausgasemissionen wurden von der Science Based Targets Initiative 2020 anerkannt. Damit war BLG LOGISTICS der erste deutsche Logistikdienstleister mit einer wissenschaftlich anerkannten Klimaschutzzielsetzung”, so Frank Dreeke.

Herzstück ist eine Dach-Photovoltaikanlage im XXL-Format: Auf dem Immobiliendach wird auf ca. 80.000 Quadratmetern Fläche eine Anlage errichtet, die rund 10 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich erzeugen soll. Sie wird in Deutschland die derzeit größte zusammenhängende Photovoltaikfläche auf dem Dach eines Logistikzentrums sein. „Der erzeugte Photovoltaikstrom wird größtenteils direkt in der Immobilie und für die Logistikprozesse vor Ort eingesetzt”, erklärt Sascha Petersmann, Head of Germany bei Baytree.

Auch für den Innenbereich des Logistikzentrums mit insgesamt acht Hallenabschnitten gibt es einen Nachhaltigkeitsplan. Dazu zählen unter anderem bodentiefe Sektionaltore zur Vermeidung von Kältebrücken, ein intelligentes Lichtsteuerungskonzept und reduzierter Gasverbrauch durch den Einsatz von optimierten Gasdunkelstrahlern. Als Baumaterial wird zudem in mehreren Bereichen Holz verwendet – etwa für Bereiche des Betriebsrestaurants, weitere Gebäudeteile sowie die Fußgängerbrücke. Für eine angenehme Arbeitsumgebung sorgt darüber hinaus ein erhöhter Anteil an natürlichem Licht durch eine Vielzahl von Tageslichtbändern und Fassadenfenster. Mooswände verbessern in Büros das Klima in den Innenbereichen. Mit den Investitionen in die Gesundheit der Mitarbeitenden und eine angenehme Arbeitsumgebung will BLG LOGISTICS im Logistikbereich ein Zeichen setzen.

Nachhaltige Konzepte standen auch im Mittelpunkt der Außenanlagenplanung, die vor allem den Mitarbeitenden zugutekommt. Das Stichwort dazu lautet Comfort. Der Obstgarten und die als Dünenlandschaft kreierte Parkanlage mit Teich sollen der Erholung dienen.

„Nachhaltigkeit ist ein langfristiges Thema – auch in puncto Kosten. Für Bauherren und Mieter lohnen sich die Investitionen, da die Immobilien auf lange Sicht attraktiver sind und höher bewertet werden”, betont Kuno Neumeier, CEO der Logivest-Gruppe.

Quelle: BLG LOGISTICS, Grafik: engel & haehnel




Gehölzarbeiten an den Donau-Dämmen

Ab November werden zwischen Barbing und der Schleuse Geisling auf beiden Seiten der Donau Gehölzarbeiten zur Sicherung der Dämme durchgeführt. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten ist der Umbau des Gehölzbewuchses auf den Dämmen abgeschlossen, so dass dort zukünftig nur noch kleinere Pflegemaßnahmen erforderlich sind.

Jens Böldicke, Projektingenieur des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Donau MDK: „Mit dieser Maßnahme haben wir eine ideale Balance zwischen technischen Anforderungen und größtmöglicher ökologischer Wertigkeit gefunden. Die Gehölzarbeiten werden naturschutzfachlich von einem externen Ingenieurbüro für Landschaftsökologie und Umweltplanung begleitet und finden ausschließlich in der vegetationsarmen Zeit zwischen November und Februar statt, also außerhalb der Brutzeit geschützter Vogelarten.“

Vorgesehen ist die Entwicklung hochwertiger Heckenstrukturen im oberen landseitigen Böschungsbereich, die sich mit großflächigen Wiesen- und Magerrasenflächen abwechseln. Dazu muss in der Regel der gesamte Bewuchs bodennah abgeschnitten werden. Nach dem Ausfräsen unerwünschter Baumstümpfe treiben die restlichen Wurzelstöcke dann schnell wieder aus.

Die Arbeiten werden durch einen Biologen des beauftragten Ingenieurbüros für Landschaftsökologie und Umweltplanung begleitet, der die Flächen und Bäume begutachtet, zum Beispiel auch im Hinblick auf die Winterruhe von Fledermäusen. Darüber hinaus sind die erforderlichen Gehölzarbeiten mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Der Eingriff in die Natur wird durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Diese Dammsicherungsmaßnahmen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Donau MDK werden in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Naturschutzbehörde koordiniert und umgesetzt.

Bereits in den vergangenen drei Jahren fanden Gehölzarbeiten zur Sicherung der Dämme an der Donau zwischen Regensburg und Geisling statt.

Die großen Hochwasser der vergangenen Jahre wurden von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) zum Anlass genommen, die Dämme im Staubereich der Donau nach aktuellem Regelwerk zu untersuchen. Die Standsicherheit der Dämme konnte nachgewiesen werden, allerdings unter der Voraussetzung, dass ein Teil des Bewuchses zur dauerhaften Sicherung der Dämme und zum Schutz vor Hochwasser entfernt wird.

Durch die Verteilung der Arbeiten über einen Zeitraum von mehreren Jahren werden die Auswirkungen auf Flora und Fauna minimiert.

Quelle und Grafik: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK




Sechs Projekte für CES Rotterdam-Moerdijk

Die erste Cluster Energie Strategie (CES) Rotterdam-Moerdijk hat sechs Schlüsselprojekte identifiziert, die als Katalysatoren für die Energiewende in der Region dienen und gleichzeitig für die Volkswirtschaft und die zukünftige Ertragskraft der Niederlande wichtig sind.

Eine Arbeitsgruppe, der Vertreter von Deltalinqs, der Provinz Südholland (Zuid-Holland), des Hafenbetriebs Moerdijk, von Stedin und des Hafenbetriebs Rotterdam (Vorsitz) angehörten, analysierte nicht nur die zukünftigen Energieströme und die Nachhaltigkeitspläne der Industrie, sondern befasste sich auch mit der Erhaltung und, wo möglich, der Stärkung der strategischen Position von Rotterdam-Moerdijk in Nordwesteuropa. Dies führte zu einer Auswahl von sechs Projekten.

Auch andere Industriecluster haben ihre Auswahl getroffen, zu denen noch in diesem Jahr Entscheidungen im Rahmen des Mehrjahresprogramms für Infrastruktur und Klima (Meerjarenprogramma Infrastructuur Energie en Klimaat – MIEK) getroffen werden sollen. Dabei handelt es sich vor allem um Projekte, die dringlich und von nationaler Bedeutung sind und zudem einen überzeugenden Nutzen und Bedarf aufweisen – sie sollen dann vorrangig entwickelt werden. Das nationale Programm Infrastruktur Nachhaltige Industrie (PIDI) wird im Endeffekt die Koordination des Ganzen übernehmen. Mit PIDI und MIEK übernimmt der niederländische Staat die Regie bei der Energiewende in den Niederlanden.

Eine zeitnah angelegte, auf das Energiesystem der Zukunft zugeschnittene Infrastruktur hat für Rotterdam-Moerdijk positive Effekte in petto, die von einer Energiewende im Sinne des Klimaabkommens bis hin zum Erhalt der für die Niederlande wichtigen internationalen Marktposition reichen. Im Umkehrschluss ist der verzögerte Bau von Infrastruktur katastrophal für die Region, die mit 385.000 Arbeitsplätzen als treibende Kraft für die Beschäftigung gilt und für einen wirtschaftlichen Wert von rund 45,5 Milliarden Euro (6,2 % des BIP) sorgt.

Die vorstehend genannten Projekte dienen der Versorgung mit Produkten und sauberen Energieträgern bei gleichzeitiger CO2-Ableitung. Dadurch wird die Industrie in den Niederlanden und im Ausland in der Lage sein, ihre Emissionen erheblich zu reduzieren. Insgesamt könnten die Auswirkungen der genannten Infrastrukturprojekte zu einer CO2-Senkung von 33 Millionen Tonnen pro Jahr führen.

Ein kurzer Überblick über die sechs Projekte

  • Das erste Projekt beschäftigt sich mit der Einführung eines Wasserstoff-Backbone im Rotterdamer Hafen. Diese HyTransPort.RTM-Pipeline integriert die lokale Produktion, den Import großer Mengen Wasserstoff aus anderen Teilen der Welt sowie die Weiterleitung ins Hinterland. Nordwesteuropa wird in Zukunft einen erheblichen Bedarf an Wasserstoff haben, der nur durch Importe gedeckt werden kann. Die strategische Rolle, die Rotterdam derzeit in den überwiegend fossilen Energieströmen spielt, kann demnächst auch im neuen Energiesystem übernommen werden. Dieses Projekt wird von Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam entwickelt.
  • Das zweite Projekt – mit dem Namen Delta Corridor – hat ebenfalls eine internationale Dimension, da es den Ausbau der Infrastruktur von Rotterdam über Moerdijk /Geertruidenberg nach Geleen und die Anbindung an Nordrhein-Westfalen betrifft. Ein neuer Pipeline-Korridor für Wasserstoff, CO2, Flüssiggas, Propylen und möglicherweise auch Gleichstrom und zirkuläre Rohstoffe wird Nachhaltigkeitsprojekte in Moerdijk, Chemelot und in Deutschland einfacher machen und dazu beitragen, dass Rotterdam seine Position als Energiedrehscheibe für Nordwesteuropa behält.
  • Zusätzliche Stromanlandungen aus Offshore-Windparks (≥ 2 GW) und die Pläne der Netzbetreiber, die Verstärkung des Elektrizitätsnetzes umzusetzen, sind das dritte Projekt. Dies leistet einen wichtigen Beitrag zur Bereitstellung von grünem Strom, zur Produktion von grünem Wasserstoff sowie als Basis für u. a. Landstrom und Elektrifizierung in der Prozessindustrie. Hierbei geht es auch um die Erweiterung der Kapazität in Übereinstimmung mit den Investitionsplänen der Netzbetreiber und den Visionsdokumenten „Ein Hafen voller neuer Energie“ (Een haven vol nieuwe energie) und dem E-Masterplan Moerdijk.
  • Das vierte Projekt befasst sich mit Porthos, dem Bau einer Hauptinfrastruktur für den Transport von CO2 zu leeren Gasfeldern unter der Nordsee und die Unterwasserspeicherung in diesen. Porthos ist von entscheidender Bedeutung für die kurzfristige drastische Verringerung der Industrie-Emissionen.
  • WarmtelinQ ist das nächste Projekt auf der Liste. Dieses Projekt von Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam sieht eine Transportpipeline für Wärme aus dem Rotterdamer Hafen zu Haushalten, Büros und Gewächshäusern in der Region Südholland (Zuid-Holland) vor. Hafenwärme kann hierbei Erdgas als Energieträger ersetzen, so dass die Energiewende in der bebauten Umgebung und im Unterglas-Gartenbau ermöglicht wird.
  • Und zum Abschluss H-vision, das Projekt zur Entwicklung von Anlagen für die Produktion und den Transport von kohlenstoffarmem Wasserstoff, der insbesondere in der Industrie als Kraftstoff verwendet werden kann. H-vision plant drei Produktpipelines: für die Versorgung mit industriellen Restgasen, als Grundlage für die Produktion, für die Ableitung von CO2 und für den Transport des kohlenstoffarmen Wasserstoffs zu den Kunden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Vorreiter bei der Landstromversorgung

Gemeinsam mit den RheinWerken ist die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt inzwischen Vorreiter in Sachen Landstromversorgung. Am Burgplatz in Düsseldorf ist jetzt ein weiterer elektrifizierter Steiger in Betrieb genommen worden. Die beiden Unternehmen haben damit in diesem Jahr im Rahmen ihrer Kooperation bereits fünf Anleger mit dieser nachhaltigen Technik ausstatten können.

Ausflugs- und Hotelschiffe können jetzt während ihrer Liegezeiten klimafreundlich von Land aus mit Strom versorgt werden und ihre Dieselgeneratoren abschalten. Luftschadstoffe wie Feinstaub, Stickstoff- und Schwefeloxide sowie klimaschädliche CO2-Emissionen und nicht zuletzt Lärm werden dadurch verhindert.

Dabei ist der Effekt der Elektrifizierung von Steigern durchaus bemerkenswert. Durch die Umstellung auf diese klima- und umweltschonendere Versorgung können jedes Jahr bis zu 1.250 Tonnen Kohlendioxid-Emissionen vermieden werden. Auch der Luftschadstoff Stickstoffdioxid ist eine relevante Größe. Laut des aktuellen Luftreinhalteplans für Düsseldorf von 2019 liegt der Anteil des Schiffsverkehrs an den Emissionen zwischen sieben und zwölf Prozent. Zwar entfällt der Löwenanteil dabei auf die Fracht- und Tankschifffahrt, trotzdem trägt die Installation und Nutzung der Landstromversorgung wirkungsvoll dazu bei, einen Teil dieser Emissionen zu reduzieren und dem Ziel in Richtung klimaneutrale Stadt bis 2035 näher zu kommen.

Für Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der KD, ist der Ausbau der Landstromversorgung eine nachhaltige Investition in die Zukunft, die auch die Lebensqualität der Menschen verbessert. „Der konsequente Ausbau einer nachhaltigen klima- und umweltfreundlichen Strominfrastruktur entlang der Flüsse ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Als Marktführer in der Personenschifffahrt auf dem Rhein nutzen wir unser Know-how und haben uns das Ziel gesetzt, alle Landebrücken der KD sowie weiterer Betreiber für Landstrom in enger Kooperation mit den RheinWerken zu erschließen. Die gebündelte Expertise von RheinWerken und KD ins Sachen Schifffahrt, Landstrom, Services ist dabei ein überzeugendes Argument.“

Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, sieht in der Elektrifizierung der Steiger großes Potenzial: „Die Landstromversorgung ist ein ideales Beispiel für die kluge Weiterentwicklung der urbanen Infrastrukturen. Durch die Verbindung von Strom und Schiffsverkehr werden die Umwelt- und Klimabelastungen in unserer Stadt verringert und die Lebensqualität gesteigert. Klasse, dass wir damit dem Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2035 wieder ein Stück näherkommen.“

Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke, weist daraufhin, dass bundesweit entlang von Flüssen und Kanälen Steiger elektrifiziert werden: „Der Bedarf an Landstrom und unse- ren Aktivitäten geht weit über die Stadtgrenzen hinaus. Daher sind wir gemeinsam mit der KD auch überregional unterwegs. Mit unserem Know-how decken wir als Anbieter das ganze Spektrum ab, vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung. Und das kommt gut an.“

In den kommenden Jahren beabsichtigen die KD und die RheinWerke weitere Landstromanschlüsse in zahlreichen anderen Städten an Flüssen und Kanälen entlang der Binnenwasserstraßen in Deutschland zu installieren und zu betreiben. Durch die mehrjährige Erfahrung sind die RheinWerke ein idealer Kooperationspartner in diesem Geschäftsfeld. In den RheinWerken haben die Kölner RheinEnergie und die Stadtwerke Düsseldorf ihr Know-how in diesem Geschäftsbereich gebündelt.

Quelle und Foto: KD und RheinWerke, v.l. Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt, Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke.




HGK: Sonne im Herzen und auf dem Dach

Zwei Unternehmen des Stadtwerke Köln Konzerns setzen sich gemeinsam für eine nachhaltige Energieversorgung ein: Die RheinEnergie AG baut ihre bisher größte Aufdach-Photovol- taikanlage auf den neu errichteten Logistikhallen der neska in Ladenburg bei Mannheim, einer Tochter des Geschäftsbereichs Logistics and Intermodal der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). Die Anlage entwickelt eine Leistung von rund vier Megawatt Spitzenleistung (MWp).

Ein Teil der Stromleistung (ca. 750 kW) aus der Photovoltaikanlage fließt direkt vor Ort in das moderne Multi-User-Logistikzentrum mit 50.000 Quadratmetern Nutzfläche, das von der neska betrieben wird. Ausgerichtet auf die regionale Kundenstruktur mit vielen Unternehmen der Pharma- und Chemie-Industrie, wird bei vielen der rund 70.000 Paletten-Stellplätze eine Kühlung angeboten. Der dadurch erhöhte Energiebedarf lässt sich aufgrund der Photovol- taik-Lösung regenerativ decken.

Die RheinEnergie hat für das Projekt ein umfassendes Energiekonzept erarbeitet. Damit unterstützt der Energieversorger die neska dabei, energiebedingte CO2-Emissionen zu senken und gleichzeitig Energiekosten einzusparen. „Gemeinsam mit unserem Partner RheinEnergie ist eine Lösung entstanden, durch die wir regionalen Unternehmen und globalen Partnern genau den nachhaltigen Service bieten können, die diese für Ihre Leistungen benötigen und verlangen. Zugleich lassen sich so etwa zehn Prozent des rechnerischen CO2-Verbrauchs der Logistik-Infrastruktur der neska-Gruppe einsparen“, freut sich neska-Geschäftsführer Dr. Jan Zeese.

Den übrigen Teil der Photovoltaikanlage betreibt die RheinEnergie Solar, eine 100%ige Tochter der RheinEnergie. Der dabei erzeugte Strom gelangt nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in das öffentliche Stromnetz. Einen entsprechenden Zuschlag von der Bundesnetzagentur hat die RheinEnergie auf eine Ausschreibung hin erhalten.

„Bei vielen Unternehmen in Deutschland wächst zunehmend der Wunsch, ihre Energieversorgung aus erneuerbaren Quellen zu bestreiten. Aufdach-Photovoltaikanlagen sind an dieser Stelle eine sehr gute Lösung. Die Experten der RheinEnergie bieten ein Gesamtpaket aus einer Hand an, indem sie einerseits eine PV-Anlage planen und errichten und zudem ein auf die speziellen Anliegen der Kunden zugeschnittenes Energiekonzept erarbeiten“, sagt Achim Südmeier, Vertriebsvorstand der RheinEnergie.

Neben der Photovoltaik-Anlage in Ladenburg, die 2022 in Betrieb gehen soll, bereitet die RheinEnergie aktuell den Bau einer weiteren großen Freiflächen-Photovoltaikanlage mit rund 19 MW Spitzenleistung vor. Weitere Erneuerbare-Energien-Projekte sind in Planung.

Quelle und Foto: HGK




Schifffahrt auf dem Weg zur Klimaneutralität

Der Motorenhersteller MAN Energy Solutions hat das Feeder-Containerschiff „ElbBLUE“, welches im Besitz der Reederei Elbdeich ist und von dem Charterer Unifeeder betrieben wird, im Brunsbütteler Elbehafen mit rund 20 SNG (Synthetic Natural Gas), auch synthetisches LNG oder eLNG genannt, bebunkert. Die weltweit erstmalige Bebunkerung eines Schiffes mit SNG stellt einen Meilenstein auf dem Weg zur Dekarbonisierung der Schifffahrt hin zur Klimaneutralität dar.

Mit dem Ziel einer zukünftig klimaneutralen Schifffahrt wird synthetischen und aus erneuerbaren Energien hergestellten Kraftstoffen, wie z.B. SNG, eine entscheidende Bedeutung zukommen. Das im sogenannten truck-to-ship Verfahren gebunkerte synthetische LNG wurde mittels der „Power-to-Gas Technologie“ aus 100% erneuerbaren Energien in Werlte erzeugt.  Synthetische Kraftstoffe wie SNG können ermöglichen, dass die Schiffe zu 100% klimaneutral fahren und jedes Schiff, dass über einen LNG angetriebenen Motor verfügt, kann mit diesem Kraftstoff betrieben werden. Die CO2 Emissionen der „ElbBLUE“ werden auf ihrer kommenden Reise durch den Einsatz des gebunkerten SNG um 56 Tonnen reduziert.

Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, erläutert: „Der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen wie SNG wird der Schlüssel für eine klimaneutrale Schifffahrt sein. Durch den Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, die aus erneuerbaren Energien hergestellt werden, können die Schiffe sowohl während der Fahrt als auch während der Hafenliegezeiten klimaneutral betrieben werden. Die heutige Bebunkerung zeigt, dass der Einsatz von Kraftstoffen dieser Art bereits heute Realität und umsetzbar ist. Bis flächendeckend ausreichend klimaneutrale Kraftstoffe zu wirtschaftlichen Konditionen für die Schifffahrt zur Verfügung steht, wird der Einsatz von LNG die notwendige Brücke sein, mit der bereits heute Schiffsemissionen signifikant verringert werden können.“

MAN Energy Solutions hat anlässlich der Bebunkerung der „ElbBlue“ zu einem Festakt geladen und hochrangige Gäste folgten der Einladung, um die weltweit erste SNG Bebunkerung eines Schiffes live zu verfolgen. Unter anderem fanden sich der schleswig-holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht und der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Norbert Brackmann, zum Festakt im Brunsbütteler Elbehafen ein und unterstrichen in ihren Redebeiträgen die große Bedeutung dieses Meilensteins in der Energiewende der Schifffahrt.
Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther kommentiert die heute in Brunsbüttel stattgefundene Premiere: „Heute ist ein wichtiger Tag für die Fracht-Schifffahrt. Zum ersten Mal wird synthetischer Kraftstoff in Form von SNG als potenziell klimaneutrale Alternative zum Schiffsdiesel auf einem kommerziellen Container-Schiff eingesetzt. Etablieren sich aus erneuerbaren Energien hergestellte Kraftstoffe, wäre das ein Meilenstein hin zur klimaneutralen Container-Schifffahrt. Ich wünsche MAN Energy Solutions und der „ElbBLUE“ eine erfolgreiche Premiere und ich freue mich, dass die heutige Bebunkerung im Hafen Brunsbüttel stattfindet, unser maritimes und industrielles Herz an der schleswig-holsteinischen Westküste, dem Kraftzentrum der Energiewende.“

Das ehemals als „Wes Amelie“ bekannte 1.036 TEU Feeder Containerschiff sorgte bereits im Jahr 2017 für Schlagzeilen als der MAN Hauptmotor auf ein Dual Fuel betriebenes MAN Viertakt Aggregat umgerüstet wurde, um den Betrieb mit konventionellen Kraftstoffen sowie mit LNG zu ermöglichen. Dies stellte die weltweit erste Umrüstung eines solchen Schiffstypen auf einen LNG Dual Fuel Betrieb dar, wodurch die Abgasemissionen des Schiffes signifikant verringert werden konnten.

Die Wahl des Brunsbütteler Elbehafens für die erstmalige Durchführung einer SNG Bebunkerung wurde bewusst getroffen, nachdem der Hafen der Brunsbüttel Ports GmbH schon mehrfach für Aufmerksamkeit im Bereich LNG-Bunkering gesorgt hatte. Unter anderem fand dort im Oktober 2019 die erste LNG ship-to-ship Bebunkerung in deutschen Gewässern statt. Das Bunkerschiff „Kairos“ versorgte damals den Laderaumbagger „Scheldt River“. Inzwischen sind LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel, sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship, ein regelmäßiger Vorgang.

Frank Schnabel ergänzt: „Brunsbüttel ist einer der führenden LNG-Bunkerstandorte an der deutschen Nordseeküste. Die Rahmenbedingungen für LNG-Bunkering, und damit auch für SNG Bebunkerungen, sind bei uns besser als in vielen anderen deutschen Häfen, sodass Reedereien sich bewusst für Brunsbüttel als LNG-Bunkerstandort entscheiden. Wir freuen uns sehr, dass sich MAN Energy Solutions, die Reederei Elbdeich sowie Unifeeder für die Durchführung der ersten Bebunkerung eines Schiffes mit SNG ebenfalls für Brunsbüttel entschieden haben.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports




Klima-Workshop für Contargo-Azubis

Contargo hat jetzt zum zweiten Mal Auszubildende und duale Studierende zu einem KlimAzubi-Workshop in Mannheim und Heidelberg eingeladen. Ziel des Workshops, der in Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg durchgeführt wurde: junge Mitarbeitende an Nachhaltigkeitsthemen in ihrem Berufsumfeld heranzuführen und sie zu Multiplikatoren für diese Themen zu machen.

Zehn Auszubildende und duale Studierende aus sechs verschiedenen Contargo-Standorten nahmen in diesem Jahr am KlimAzubi-Workshop teil. „Unser Programm war ziemlich sportlich, denn in diesen drei Tagen wollten wir bei den Teilnehmenden eine gute Basis für ein künftiges Nachhaltigkeits-Engagement legen“, sagt Kristin Kahl, Contargo Sustainable Solutions. „Unser Programm umfasste ganz unterschiedliche Formate, zum Beispiel ein Speed-Chatting mit vier Contargo-Experten zu den Themen Kleinwasser, Hochwasser, Sturm und Nachhaltigkeit. Vorortbesichtigungen vom Containerterminal sowie eine Exkursion zum Mausbach und zum Neckar, um dort Gewässerstrukturen zu untersuchen, zeigten praxisnah potenzielle Klimawandel-Einflüsse auf den Kombinierten Verkehr.“

Im Labor der Pädagogischen Hochschule Heidelberg wurden passende Klimaanpassungs-Maßnahmen präzise erklärt und nachgestellt. Im Ergebnis entwickelten die Azubis und Studierenden spannende Projekte mit Design Thinking, insbesondere Themen rund um Veränderungen durch Hitze. In den nächsten Wochen wird dann geprüft, ob sich Contargo durch Maßnahmen wie farbliche Änderungen, Sprinkleranlagen oder auch Begrünungen besser auf die bevorstehenden Herausforderungen einstellen kann.

Ein Teil des Workshops wurde in Kooperation mit dem Projekt Climate Change Education (CCE) im Rahmen von TRANSFER TOGETHER in der Abteilung Geographie – Research Group for Earth Observation (rgeo) unter Prof. Dr. Alexander Siegmund an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg umgesetzt. Ziel von CCE ist, Auszubildende für die branchenspezifischen Folgen des Klimawandels zu sensibilisieren. Dazu gehörten beim Contargo-Workshop unter anderen eine Einführung in die Themen Klimawandel, Klimaschutz & Klimaanpassung, das Kennenlernen des Simulations-Tools En-ROADS sowie Experimente und Modelle zu Hochwasser, Hitzeschutz und Sturmwurf.

Insgesamt wurden also alle drei Säulen der Nachhaltigkeit berührt: Die Ökonomie, weil Unternehmen Strategien im Umgang mit dem Klimawandel entwickeln müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Ökologie war ohnehin das Hauptthema, denn auch der Beitrag jedes Unternehmens zum Klimaschutz wird in den nächsten Jahren mehr Aufmerksamkeit erhalten.

Nicht zu kurz kam auch der soziale Aspekt: „Der KlimAzubi Workshop hat gezeigt, dass sich gute Lösungen am besten gemeinsam finden. Das stimmt für die Zusammenarbeit mit Kollegen genauso wie für Hochschulen, Forschungsinstitute und Online-Plattformen“, sagt Kristiane Schmidt, Contargo Sustainable Solutions. „Und nicht zuletzt kommunizieren wir nachhaltige Herausforderungen und auch Angebote an die Kunden. Voraussetzung dafür ist eine Sensibilisierung der jungen Mitarbeitenden für diese Themen.“

Quelle und Foto: Contargo, die Contargo-Azubis bei einer Terminalbesichtigung




„Hafenbau und Naturentwicklung“

Bei bestem Fahrradwetter haben sich am Sonntag  zahlreiche Besucherinnen und Besucher auf den Weg zur Luneplate gemacht. Zum dritten Mal bot die Hafengesellschaft bremenports die Gelegenheit, sich an mehreren Stationen über die Besonderheiten dieses Gebietes zu informieren, das im Zuge von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen entstanden ist. Auch die Senatorin für Wissenschaft und Häfen Dr. Claudia Schilling nutze den „Fahrradtag auf der Luneplate“, um gemeinsam mit bremenports-Geschäftsführer Robert Howe die Informationsangebote im größten Naturschutzgebiet im Land Bremen wahrzunehmen.

Für den Ausgleich des vor zehn Jahren fertiggestellten Containerterminals IV hatte Bremen vom Land Niedersachsen eine große Fläche erworben. Damals erhielt die Stadt Bremerhaven etwa 15 Quadratkilometer Fläche hinzu und wuchs damit um fast 20 Prozent. Eine 1400 Hektar große Fläche wurde 2015 unter Naturschutz gestellt. Neben der großen Naturschutzfläche entsteht derzeit im Norden des großen Gebietes ein Gewerbegebiet, in dem sich vor allem Green Economy ansiedeln soll.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe berichtete, dass die Hafengesellschaft rund 50 Hafen-Kompensationsflächen in Bremen, Bremerhaven und dem niedersächsischen Umland betreut. Zuletzt hatte bremenports an dem Luneseitenarm Billerbeck einen fünf Kilometer langer kanalisierten Flussabschnitt zu einem mäandernden Fließgewässer umgestaltet, Und auch in unmittelbarerer Nähe zur Luneplate ist in den vergangenen Jahren die alte Weser umfassend ökologisch aufgewertet worden.

Robert Howe: „Ökologische Ausgleichsmaßnahmen sind für bremenports mehr als eine gesetzlich vorgegebene Notwendigkeit. Unser Anspruch ist es, hier einen Beitrag zur bestmöglichen Entwicklung des Lebensraumes für Wasser- und Watvögel zu leisten. Auf der Luneplate läßt sich besonders gut erfahren, wie vielfältig die Maßnahmen sind, die ergriffen werden müssen, um einen solch wertvoellen Naturraum zu gestalten.“

Häfensenatorin Dr. Claudia Schilling hob den Stellenwert der Öffentlichkeitsarbeit für die Hafenentwicklung und den Naturschutz hervor. „Der Fahrradtag ist besonders geeignet, um zu zeigen, dass bauliche Entwicklung im Hafen und Naturentwicklung Hand in Hand gehen können. Mit den Aussichtspunkten gibt es hier besonders gelungenen Beispiele dafür, dass Naturschutz auch für die Büregrinnen und Bürger erlebbar gestaltet werden kann.“

Am Fahrradtag hatten Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich von Experten über Themen wie Wasserhaltung, die Bedeutung der Wasserbüffel für die Naturentwicklung oder die besondere ornithologische Bedeutung des Naturschutzgebietes zu informieren. Auf der alten Hofstelle gab es zudem Unterhaltungsangebote für Kinder.

Quelle: bremenports GmbH, Foto: bremenports/ Scheer