Düsseldorf: Aufbau eines Schnell-Ladenetzes

Seit Jahren engagieren sich die Stadtwerke Düsseldorf für den Ausbau der Elektromobilität. Mittlerweile gibt es in der Landeshauptstadt ein dichtes Netz an Ladeinfrastruktur – erst vor kurzem konnte der 1000. Ladepunkt der Stadtwerke unter Vertrag genommen werden. Jetzt forciert das Unternehmen auch den Aufbau eines öffentlich zugänglichen Schnell-Ladenetzes für E-Fahrzeuge.

Die ersten zehn Schnell-Ladepunkte laufen schon beziehungsweise werden in Kürze in Betrieb genommen: Vier Ladepunkte befinden sich an der Cäcilie-Beuken-Straße in Benrath, zwei weitere an der Schuchardstraße in Garath – diese Stationen laufen bereits. Zusätzlich gehen in Kürze vier weitere Schnell-Ladepunkte an den Ladesäulen beim Kooperationspartner TOTAL an der Tankstelle am Höherweg, direkt gegenüber der Automeile, in Betrieb.

An allen drei Standorten gibt es mindestens je einen Gleichstrom-Anschluss mit 50 Kilowatt Ladeleistung sowie einen mit bis zu 43 Kilowatt für das Wechselstrom-Laden. Stadtwerke-Vertriebsvorstand Manfred Abrahams erklärt: „Nach einem Ladevorgang von etwa einer Viertelstunde lassen sich mit fast jedem modernen E-Fahrzeug wieder an die 100 Kilometer zurücklegen. Und zwar mit umweltfreundlich erzeugtem Strom.“

Alle Ladesäulen verfügen über die drei gängigen Steckertypen
(CCS-, CHAdeMO- und Typ 2-Stecker), sie sind fest an den Säulen mit einem angeschlagenen Ladekabel angebracht, so dass das Auspacken und Anstecken von mitgebrachten Kabeln nicht mehr nötig ist.

Das „Tanken“ erfolgt am einfachsten mittels handelsüblicher RFID-Karten, wie zum Beispiel der Stadtwerke-Tankkarte. Diese eröffnet auch den Zugang zu mehr als 20.000 Ladepunkten in Deutschland, die bei Ladenetz.de oder e-clearing.netangeschlossen sind.

Schon bald soll das Schnell-Ladenetz der Stadtwerke Düsseldorf weiterwachsen: „Noch in diesem Jahr sollen auch Ladepunkte mit einer Leistung von 150 Kilowatt ans Netz gehen, um der Nachfrage der stetig wachsenden Zahl schnell-ladefähiger E-Fahrzeuge gerecht zu werden“, sagt Abrahams.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




Geesteniederung sichert Hafenentwicklung

In einem Vertrag mit der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven hat sich die Hafenmanagementgesellschaft bremenports Kompensationsfläche in der Geesteniederung bei Ringstedt gesichert.

Die Naturschutzstiftung wird demnach Kompensationsmaßnahmen auf 100 ha für die Freie Hansestadt Bremen bereitstellen. Sie übernimmt die weitere Planung, die genehmigungsrechtliche Absicherung, die Umsetzung und die weitere Entwicklung der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe bedankte sich bei der Naturschutzstiftung für die enge Kooperation. „Hafen- und Naturentwicklung gehen Hand in Hand. Damit schafft dieser Vertrag ein wichtiges Stück Sicherheit für die Hafenentwicklung in diesem Jahrzehnt. Denn die Kooperation mit der Naturschutzstiftung ermöglicht es, zukünftige Hafenentwicklungsprojekte zügig und rechtssicher abzuwickeln.“

Bei der Umsetzung hafenbezogener Planungen im Bereich Bremerhavens können Natur und Landschaft beeinträchtigt werden. Deshalb müssen im Zuge dieser Planungen bereits geeignete Kompensationsmaßnahmen nachgewiesen werden. Um diese  durchführen zu können, ist im Regelfall ein Ankauf von Flächen erforderlich. Die Kompensationsmaßnahmen sind zudem oftmals bis zur Zulassungsentscheidung für das jeweilige Bauvorhaben auch noch planungsrechtlich abzusichern.

Der Ankauf geeigneter Flächen und die Planung von Kompensationsmaßnahmen sind zeitaufwendig und können daher zu einer Verzögerung wichtiger Bauvorhaben im Hafen führen. bremenports hat sich vor diesem Hintergrund entschieden entsprechende Kompensationsmaßnahmen ohne einen konkreten Bezug zu einem Eingriffsvorhaben vorzubereiten. Der Flächenerwerb durch die Naturschutzstiftung soll bis Ende des Jahres 2022 erfolgen.

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Antwerpen führend in Europa

Ein internationales Konsortium aus 46 Partnern, das führende Häfen, Terminal- und Transportbetreiber, Spediteure, Wissensinstitute, Technologieentwickler, Innovatoren und öffentliche Einrichtungen repräsentiert, erhält einen Zuschuss in Höhe von 25 Millionen Euro aus dem europäischen Programm Horizont 2020. Ziel ist es, konkrete Lösungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Häfen zu präsentieren und gleichzeitig deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Projekt hat einen Zeitrahmen von fünf Jahren ab Ende 2021.

PIONEERS ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, bei dem alle Aspekte des Hafenbetriebs neu überdacht werden − von Terminalbetrieb, Konzessionsverträgen, Mobilität, Konnektivität, Kraftstoffen bis hin zu Modellen der Zusammenarbeit und der Erzeugung, Lagerung und Nutzung von Energie. Das PIONEERS-Konsortium überzeugte die Gutachter*innen mit insgesamt 19 ambitionierten Demonstrationsprojekten in den Bereichen saubere Energieerzeugung und -versorgung, nachhaltiges Hafendesign, Verlagerung und Optimierung von Verkehrsströmen sowie digitale Transformation.

Die Maßnahmen umfassen die Erzeugung erneuerbarer Energien und den Einsatz von Elektro-, Wasserstoff- und Methanolfahrzeugen, die Nachrüstung von Gebäuden und Heizungsnetzen für mehr Energieeffizienz, die Umsetzung von Ansätzen der Kreislaufwirtschaft bei Infrastrukturarbeiten, Automatisierung und den Einsatz digitaler Plattformen zur Förderung der Verkehrsverlagerung und zur Gewährleistung optimierter Fahrzeug-, Schiffs- und Containerbewegungen.

Der Hafen von Antwerpen wird als Leuchtturmhafen fungieren, der den Großteil der Demonstrationsprojekte beherbergt und einen Heimathafen für eine nachhaltige Zukunft darstellt. Die Häfen von Barcelona, Constanta und Venlo werden als Partnerhäfen eine aktive Rolle dabei spielen, die Übertragbarkeit der Lösungen zu maximieren und haben sich verpflichtet, die bewährten Praktiken aus dem Projekt umzusetzen.

Der Hafen von Antwerpen hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2050 ein kohlenstoffneutraler Hafen zu werden und ist davon überzeugt, dass eine Ökologisierung der Häfen nur durch Partnerschaften und einen aktiven Dialog mit einem breiten Stakeholder-Netzwerk möglich ist. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um alle Beteiligten ins Boot zu holen und innovative Lösungen einzuführen. PIONEERS ist die optimale Gelegenheit, genau das zu ermöglichen und eine maximale Übertragbarkeit von Innovationen zu gewährleisten.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Der Hafen von Antwerpen will der erste Welthafen sein, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Um bis 2050 klimaneutral zu sein, müssen wir jetzt handeln. PIONEERS beweist, wie der Hafen von Antwerpen zusammen mit einem breiten Stakeholder-Netzwerk Pionierarbeit leistet, um unser Ziel zu erreichen.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den Hafen von Antwerpen und die gesamte Hafengemeinschaft, der zeigt, dass wir mit unseren Ambitionen auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen diesen finanziellen Hebel nutzen, um die weitere Ökologisierung und Nachhaltigkeit der Hafenplattform zu stärken und unseren Hafen als den Green Port schlechthin in Europa zu positionieren.“

Dieses Projekt hat Fördermittel aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union erhalten.

Quelle Foto und Grafik: Port of Antwerp

 




Hapag-Lloyd veröffentlicht neuen Nachhaltigkeitsbericht

Hapag-Lloyd hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2020 veröffentlicht und erneut deutliche Fortschritte in ökologischer, sozialer, qualitativer sowie ökonomischer Hinsicht gemacht: Seit dem Beginn des letzten Jahres fährt die Hapag-Lloyd Flotte IMO 2020-konform mit schwefelarmem Treibstoff und emittiert dadurch rund 70 % weniger Schwefeloxide im Vergleich zu 2019.

Darüber hinaus konnte bei 39 Schiffen durch das Entfernen von Bewuchs an den Außenhüllen eine Treibstoffeinsparung von rund 15 % erzielt werden. Zugleich hat Hapag-Lloyd als erste Reederei weltweit ein Großcontainerschiff auf einen Dual-Fuel Antrieb umgerüstet, der mit Flüssiggas (LNG) betrieben werden kann. In einer ersten Testphase wurden zudem Biokraftstoffe auf Basis von Altspeiseöl verwendet. Weiterhin wurden sechs hochmoderne Containerschiffe mit je mehr als 23.500 TEU Kapazität bestellt, die durch den Einsatz von kraftstoffeffizienten Hochdruck-Dual-Fuel-Motor ebenfalls mit LNG fahren können und damit rund 15 bis 25 % CO2-Emissionen einsparen. Finanziert wurden diese Neubauprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug über gleich zwei grüne Finanztransaktionen, die nach den Green Loan Principles der Loan Market Association abgeschlossen wurden.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hatte die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Berichtsjahr eine ganz besonders hohe Priorität, sodass in den Landbetrieben zeitweise über 90 % von zu Hause gearbeitet haben. Ganz besonders viel abverlangt wurde jedoch auch den Seeleuten auf den Schiffen, da Crew-Wechsel durch zahlreiche Einreisebeschränkungen erheblich erschwert wurden und viele von ihnen deutlich länger als ursprünglich geplant an Bord bleiben mussten. Deshalb wurden auch erhebliche Anstrengungen unternommen, um sie sicher und schnellstmöglich zur ihren Angehörigen zurückzubringen.

Die größte Herausforderung der nächsten Jahre bleibt jedoch der Klimawandel und um das Ziel der Klimaneutralität in der Schifffahrt zu erreichen, muss mehr in Forschung und Entwicklung bei Antriebskonzepten und Treibstoffen investiert werden. Die Schifffahrt hat heute bereits einen Anteil von 3 % aller CO2-Emissionen und der muss künftig weiter reduziert werden. Auch deshalb steht der neue Nachhaltigkeitsbericht unter dem Motto „Die Zukunft der Schifffahrt erschließen“. Zwar bleiben Containerschiffe auch unter Umweltaspekten das effizienteste Transportmittel, wenn es darum geht große Mengen an Waren zu transportieren. Doch trotz dieser Effizienzvorteile ist klar, dass beim Klimaschutz noch viel mehr bewegt werden muss.

„Wir haben gute Fortschritte in allen Nachhaltigkeitsdimensionen erzielt. Zugleich sind wir uns bewusst, dass wir eine sehr große Verantwortung insbesondere auch beim Klimaschutz haben. Deshalb werden wir weiter intensiv daran arbeiten, unsere Flotte zu modernisieren und unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dies bleibt auch ein wesentlicher Baustein unserer neuen Nachhaltigkeitsstrategie, die wir noch in diesem Jahr veröffentlichen werden. Im Kern geht es darum, unseren Nachhaltigkeitsbeitrag kontinuierlich zu stärken und schrittweise Verbesserungen zu erzielen“, so Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.

Mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie wird sich Hapag-Lloyd für die nächsten zehn Jahre konkrete Ziele setzen. Eines wurde bereits im März 2021 mit der erfolgreichen Platzierung einer „Sustainability-Linked Anleihe“ bekannt gegeben, die an ein klar definiertes Nachhaltigkeitsziel geknüpft ist: Bis zum Jahr 2030 soll die CO2-Intensität der Hapag-Lloyd eigenen Flotte um 60 % im Vergleich zum Referenzjahr 2008 der International Maritime Organization (IMO) sinken. Die Verbesserungen bei der CO2-Intensität werden jährlich nach dem sogenannten Average Efficiency Ratio (AER) Indikator gemessen und veröffentlicht, der im Jahr 2008 noch bei einem Wert von 11,68 lag und bis zum Jahr 2030 auf 4,67 sinken soll. Der AER gibt Aufschluss über die CO2-Intensität, gemessen in Gramm CO2 pro Tonnenmeile (gCO2/dwt*nm).

Den neuen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2020 finden Sie hier.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd AG




Contargo unterstützt die ECTA

Als Mitglied der European Clean Trucking Alliance (ECTA) unterstützt Contargo deren Forderungen nach einem schnelleren Übergang zu einem sauberen Straßengüterverkehr. Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk plant seine Dekarbonisierung bis 2050 und fährt bereits an zwei Standorten vollelektrische Sattelzugmaschinen.

„Unser Kerngeschäft ist der Kombinierte Verkehr, daher nutzen wir den Lkw dank der Langstreckentransporte auf Binnenschiff oder Zug nur im Nahverkehr. Der nationale und europaweite Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw ist allerdings dringend notwendig“, sagt Jürgen Albersmann, Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG. „Denn nur wenn das Interesse und die Akzeptanz alternativer Antriebe in der Transportbranche steigen, werden die Hersteller wirtschaftliche und noch bessere Lösungen vorantreiben.“

In ihrem Positionspapier fordert die ECTA im Vorfeld des Legislativpakets „Fit for 55“ die Europäische Kommission auf, verbindliche Ziele für die Infrastruktur in allen EU-Mitgliedsstaaten festzulegen, weil nur so nahtlose grenzüberschreitende Abläufe sowie regionale Zustellungen gewährleistet werden können.

„Aus meiner Sicht ist es zwingend erforderlich, dass die TEN-T Kernnetzkorridore zu Null-Emissions-Güterverkehrskorridoren werden, mit ausreichender Infrastruktur zum Tanken mit Strom und grünem Wasserstoff“, sagt Kristin Kahl, Sustainable Solutions bei Contargo. „Nur so können die Unternehmen und damit auch die EU ihre hochgesteckten Umweltziele erreichen.“

Quelle und Foto: Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG, Geschäftsführer Jürgen Albersmann




Energie im Hafen: Die Zukunft ist grün

Grüner Wasserstoff ist in der Debatte um den Klimaschutz derzeit nicht wegzudenken. In den Häfen unterstützt Niedersachsen Ports (NPorts) viele Projekte rund um das Potenzial der grünen Moleküle für den Hafenumschlag und den Hafenbetrieb. Mit dem Abschlussbericht des Forschungsprojekts WASH2Emden präsentiert NPorts die gewonnenen Erkenntnisse.

Wasserstoff, vorausgesetzt er wird aus erneuerbaren Energien hergestellt, ist ein umweltfreundlicher Energieträger. Er kann dem landseitigen Hafenbetrieb helfen, Emissionen zu reduzieren. Die NPorts-eigenen Häfen an der niedersächsischen Küste bringen alle Voraussetzungen mit, um grüne Wasserstoffversorgungsketten von der Bereitstellung bis zur Anwendung aufzubauen. Der Bedarf an grünem Wasserstoff wird in Zukunft die lokalen Produktionskapazitäten übersteigen, sodass dieser über Häfen importiert werden muss. Als Einspeisepunkte für grünen Offshore-Strom sind Häfen ideale Standorte für die Produktion von grünem Wasserstoff. Zudem bieten sich vielfältige Anwendungsfelder in und um die Häfen, um diesen stofflich aber auch energetisch zu nutzen. „Die Entwicklungen an unseren Hafenstandorten beobachten wir sehr genau, unterstützen die Vorhaben von der Planung bis zur Realisierung und können hierfür attraktive Flächen bereitstellen“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

In einer eigenen Untersuchung hat sich NPorts intensiv mit den Möglichkeiten von Wasserstoff im Hafenumfeld beschäftigt. Der Fokus der Untersuchung des 2020 abgeschlossenen Projektes WASH2Emden liegt auf der Herstellung, Distribution und Anwendung von grünem Wasserstoff im Hafen. Besonders der regenerative Überschussstrom, der aufgrund von Netzengpässen nicht genutzt wird, spielt hier eine wichtige Rolle. Dieser kann mithilfe von Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt werden, welcher wiederum speicherbar und auch transportierbar ist. So ist es möglich Züge, Busse, Umschlaggeräte, LKW´s, Nutzfahrzeuge, etc. auf Wasserstoffantrieb umzurüsten.

Das Potenzial für die Produktion und Anwendung ist gegeben: Allein im Emder Hafen könnten mit dem jährlich anfallenden Überschussstrom der lokalen Windkraftanlagen rund 6700 H2-Fahrzeuge ein Jahr lang betankt werden. Vom technischen Aspekt ausgehend ist eine Wasserstoffwirtschaft sogar gut umsetzbar, da die Technologie weitestgehend erforscht ist. Damit grüner Wasserstoff jedoch tatsächlich Anwendung findet, müssen die Kosten in der Herstellung im Vergleich zu fossilen Energieträgern günstiger werden. Ein weiteres Hindernis ist, dass es für potenzielle H2-Fahrzeuge und -Geräte noch keine marktreifen Serienprodukte gibt. Es ist also notwendig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam die passenden Rahmenbedingungen schaffen, damit der grüne Wasserstoff wettbewerbsfähig wird.

Die Basiszutat für grünen Wasserstoff ist grüner Strom. „Wasserstoff ist ein Energieträger, keine Energiequelle. Deshalb ist ein paralleler Ausbau der erneuerbaren Energie wichtig“, erklärt Dr. Matthäus Wuczkowski, Manager für Nachhaltigkeit und Innovation bei Niedersachsen Ports GmbH. Es macht auch nicht immer Sinn alle energetischen Anwendungen auf Wasserstoff umzustellen. Je nach Anwendungsfall ist es unter CO2-Gesichtspunkten manchmal klüger, den grünen Strom – ohne Verluste – direkt zu nutzen. Dort wo elektrische Anwendungen an ihre Grenzen stoßen, wie z.B. im Schwerlastverkehr, macht der Wasserstoffeinsatz durchaus Sinn. „Da grüner Wasserstoff ein knappes Gut ist, muss auch an der Energieeffizienz gearbeitet werden. Wenn Prozesse und Anwendungen weniger Energie verbrauchen, wird auch weniger grüner Wasserstoff benötigt“, erklärt Matthäus Wuczkowski abschließend.

Das Projekt WASH2Emden wurde zusammen mit den Projektpartnern MARIKO GmbH, abh INGENIEUR-TECHNIK GmbH, DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, der Tyczka Unternehmensgruppe und den Kooperationspartnern EPAS Ems Ports Agency & Stevedoring Bet. GmbH & Co. KG, Hochschule Emden/Leer und EMDION GmbH durchgeführt. Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der IHATEC-Richtlinie.

Der Abschlussbericht sowie weiterführende Informationen sind abrufbar unter: https://www.nports.de/nachhaltigkeit/hafen/projekte/wash2emden/

Neben Emden werden in den Häfen Brake, Cuxhaven und Wilhelmshaven, somit an fast allen Standorten von NPorts, derzeit Wasserstoffprojekte entwickelt. Neben eigenen Studien, werden Vorhaben durch Know-how, Bereitstellung von Flächen für erneuerbare Energien sowie  Beratung und Erarbeitung von genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen unterstützt.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/Christian O. Bruch – Hafenansicht Emden

 




Stadtwerke Düsseldorf starten 1.000. Ladepunkt

Die Stadtwerke Düsseldorf haben einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht und den 1.000. Ladepunkt unter Vertrag genommen. In der öffentlich zugänglichen Tiefgarage des Hotels Hyatt Regency Düsseldorf und des Bürokomplexes „Hafenspitze“ werden kurzfristig 18 Ladepunkte der neuesten Generation mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW durch die Stadtwerke aufgebaut und betrieben. Bisher waren dort zwei Wallboxen installiert.

„Wir freuen uns, dass wir mit den Stadtwerken Düsseldorf als unserem langjährigen Partner im Bereich Ladeinfrastruktur zukünftig unseren Hotelgästen wie auch allen anderen Nutzerinnen und Nutzern der Tiefgarage einen noch höheren Komfort durch die vergrößerte Anzahl von Lademöglichkeiten anbieten können“, sagte Axel Ziegler, General Manager des Hyatt-Hotels in der Landeshauptstadt.

Stadtwerke-Vorstand Manfred Abrahams erklärte dazu: „Die neuen Ladepunkte im Medienhafen führen zu einer weiteren Verdichtung der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur. Damit wird die Elektromobilität wieder ein stückweit interessanter – und gleichzeitig bewegen wir uns einen weiteren Schritt auf das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2035 zu.“
Die Stadtwerke orientieren sich kontinuierlich an der stetig wachsenden Nachfrage nach Ladestrom und engagieren sich im Ausbau der Infrastruktur in allen drei Anwendungsfällen. Neben dem öffentlichen Laden sind dies private Ladelösungen – etwa für Immobilieneigentümer oder für Wohnungsbauunternehmen – sowie Ladelösungen für Firmen. Erst kürzlich haben die Stadtwerke Düsseldorf einen gewerblichen Ladepark mit 72 Ladepunkten für den Online-Versandhändler Amazon am Standort Düsseldorf in Betrieb genommen.

Mehr Infos zum Thema Ladeinfrastruktur gibt es hier:
www.swd-ag.de/mobilitaet/ladeinfrastruktur

Quelle: Stadtwerke Düsseldorf, Foto: Hyatt Regency Düsseldorf




bremenports für Büroalltag ausgezeichnet

Beim Wettbewerb Büro & Umwelt des deutschen Arbeitskreises für Umweltbewusstes Management (B.A.U.M.) e.V. erreichte die Hafenmanagement-Gesellschaft bremenports den 3. Platz!
Die Preisverleihung erfolgt Corona-bedingt online über den Twitterkanal der Organisation @BAUMeV.


Für die Teilnahme am Wettbewerb wurde ein umfangreicher Fragebogen eingereicht, in dem die Kriterien für die Beschaffung von Bürogeräten, -materialien und -möbeln sowie Büroreinigung, Abfallentsorgung und die Verpflegung abgefragt wurden. An der Beantwortung der Fragen haben Mitarbeitende aus unterschiedlichsten Bereichen des Unternehmens teilgenommen.

Besonders gute Werte erzielte bremenports in den Kategorien Kopier- und Druckgeräte sowie Abfalltrennung. Die eingesetzten Multifunktionsgeräte sind mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifiziert. Zudem nutzt die Managementgesellschaft ausschließlich Strom aus erneuerbaren Energien.

Die in diesem Wettbewerb bewerteten Kriterien sind bei bremenports bereits 2018 in einer verbindlichen internen „Richtlinie zur nachhaltigen, energieeffizienten Beschaffung“ festgelegt worden. Diese setzt klare Vorgaben für soziale, ökologische und Energieeffizienz-Kriterien, und greift dabei auf anerkannte Siegel zurück. Die Richtlinie wird kontinuierlich um weitere Warengruppen bzw. Nachhaltigkeitskriterien erweitert.

Bei der Vergabe und Beschaffung machen die Büroprodukte jedoch nur einen kleineren Anteil aus; im Hafenbetrieb (bspw. Instandhaltungsarbeiten) werden ebenfalls nachhaltige Produkte eingesetzt. Zudem hat bremenports sich das Ziel gesetzt, den Mitarbeitern einen klimafreundlichen Fuhrpark zur Verfügung zu stellen.

Mehr Infos hierDen Nachhaltigkeitsbericht gibt es hier.

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Short List für schnelle CO2-Reduzierung

Am 25. März hat die IMO Global Industry Alliance (GIA) einen Leitfaden zur Unterstützung des Systemansatzes Low Carbon Shipping veröffentlicht. Dieser enthält acht praktische Maßnahmen, mit denen Seehäfen den durch die Schifffahrt verursachten Ausstoß von Treibhausgasen senken können. Der Hafenbetrieb Rotterdam war aktiv an der Entwicklung dieses Dokuments beteiligt und hat die empfohlenen Maßnahmen teilweise bereits in die Praxis umgesetzt.

Der Leitfaden wurde im Rahmen des GreenVoyage2050-Projekts erstellt. Diese Kooperation zwischen dem norwegischen Staat und der IMO soll einen Beitrag zur Reduzierung schädlicher Emissionen in der internationalen Schifffahrt leisten. Fachkräfte aus verschiedenen Häfen, von Terminals und aus der Schifffahrtsbranche haben sich an den Recherchen zur Entwicklung von Maßnahmen beteiligt, die kurzfristig und zu relativ niedrigen Kosten umgesetzt werden können.

Ben van Scherpenzeel vertritt den Hafenbetrieb Rotterdam in der IMO Global Industry Alliance, um Low Carbon Shipping und das WPCAP-Hafennetzwerk (World Ports Climate Action Program) voranzutreiben. Er ist außerdem Vorsitzender der International Taskforce Port Call Optimization, die im vergangenen Jahr 6 Industry Round Tables mit Fachkräften aus der Schifffahrt und verschiedenen Häfen organisiert hat. Auf den Versammlungen werden die Datenelemente ermittelt, die sich am stärksten auf die Sicherheits-, Gefahrenabwehr- und Umweltziele der IMO auswirken, und die operativen Tätigkeiten benannt, die den größten Einfluss auf die Emissionen haben. Auf dieser Grundlage haben die IMO GIA und das WPCAP eine Short List von Maßnahmen erarbeitet, mit denen der CO2-Ausstoß in der Schifffahrt gesenkt werden kann. Von den ca. zwanzig vorgeschlagenen Strategien wurden unter Berücksichtigung der Durchführbarkeit, der schnellen Einsatzmöglichkeit und der positiven Nebeneffekte auf Sicherheit und Gefahrenabwehr schließlich acht ausgewählt. Mithilfe dieser Maßnahmen sollen die Weiterleitung und Umschlagszeit in und zwischen den Häfen sowie der Treibstoffwechsel in den Häfen effektiver geplant werden. Weiterhin soll eine Rumpfreinigung für Schiffe angeboten und die Geschwindigkeit optimiert werden.“

Die Häfen können entweder einzelne oder sämtliche Maßnahmen einführen. Letzteres sorgt für eine optimale Reduzierung schädlicher Emissionen. Das WPCAP-Hafennetzwerk hat bereits entschieden, dass jeder der angeschlossenen Häfen in diesem Jahr mindestens eine der Maßnahmen von der IMO-Liste auf seine Durchführbarkeit überprüfen und diese im Idealfall auch umsetzen soll. In diesem Netzwerk bündeln zwölf internationale Häfen ihre Kräfte im Rahmen konkreter Projekte zur Bekämpfung des Klimawandels. So weit möglich werden Reedereien, Terminals und Energielieferanten mit einbezogen. „Man kann diese Dinge als Hafenbehörde nicht alleine durchsetzen“, erklärt Van Scherpenzeel. „An Themen, wie der rechtzeitigen Ankunft der Schiffe und der zeitgleichen Ausführung verschiedener Vorgänge im Hafen sind beispielsweise zahlreiche Interessenvertreter beteiligt. Um die Maßnahmen in diesen Bereichen erfolgreich umsetzen zu können, müssen die Hafenbehörden ihre eigenen Hausaufgaben machen.“

Der Hafenbetrieb Rotterdam wird in nächster Zeit gemeinsam mit den relevanten Interessenvertretern weitere Schritte zur Durchsetzung dieser und anderer Maßnahmen aus dem Leitfaden unternehmen. Alle acht Verbesserungen wurden im Hafen von Rotterdam bereits teilweise eingeführt oder sind im Rahmen des Programms Port Call Optimization geplant. „Zurzeit befassen wir uns beispielsweise intensiv damit, alle Tiefendaten im Einklang mit den internationalen Normen zu veröffentlichen“, beschließt Van Scherpenzeel. „Darüber hinaus haben wir die Rahmenbedingungen für die Reinigung von Schiffsrümpfen in unseren Seehäfen geschaffen.“

Nach der Veröffentlichung der Short List untersucht die IMO Global Industry Alliance jetzt auch Maßnahmen, die höhere Investitionen oder mehr Zeit erfordern.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




CMA CGM fährt mit Biomethan

Im Vorfeld des UN Global Compact und im Rahmen der ersten hochrangigen Vorbereitungsgespräche für den COP26-Gipfel hat Rodolphe Saadé, Chairman und CEO der CMA CGM Group, ein weltweit führendes Schifffahrts- und Logistikunternehmen, Sofortlösungen vorgelegt, die zur Erreichung des Ziels der Unternehmensgruppe beitragen, bis 2050 klimaneutral zu sein.

Die CMA CGM Group hat einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität bis 2050 vollzogen, indem sie die Produktion von 12.000 Tonnen Biomethan unterstützt (dies entspricht dem jährlichen Treibstoffverbrauch von zwei 1.400-TEU-Schiffen). Biomethan ist ein erneuerbares grünes Gas, das zum Teil durch die Methanisierung von organischen und pflanzlichen Abfällen aus Europa erzeugt wird. Diese Energiequelle ist ein gutes Beispiel dafür, wie Kreislaufwirtschaft funktionieren kann und zugleich dem Agrarsektor dienlich ist. CMA CGM beabsichtigt, die Entwicklung dieser Energiequelle voranzutreiben, indem sie in Biomethan-Produktionsanlagen investiert und die Machbarkeit von Verflüssigungsprozessen untersucht, damit Biomethan als Schiffskraftstoff eingeführt werden kann.

Durch die Förderung der Biomethanproduktion forciert CMA CGM sein Engagement, die Energiewende in der Schifffahrt voranzutreiben. Die Unternehmensgruppe hat ihre gesamten CO2-Emissionen im Jahr 2020 um vier Prozent senken können, nach einer sechsprozentigen Reduzierung im Jahr 2019. Seit 2008 hat die Gruppe ihre CO2-Emissionen pro Container-Kilometer um 49 Prozent verringert.

12.000 Tonnen Biomethan (mit Herkunftsnachweis) reichten aus, um das Äquivalent von zwei 1.400-TEU-Schiffen mit LNG-Antrieb zu betreiben, die ein ganzes Jahr lang auf der nordeuropäischen Balt3-Linie zwischen St. Petersburg und Rotterdam verkehren. Biomethan mit Herkunftsnachweis, kombiniert mit der Dual-Fuel-Gas-Antriebstechnologie von CMA CGM, kann die Treibhausgasemissionen (einschließlich CO2) auf der gesamten Wertschöpfungskette um mindestens 67 Prozent reduzieren. Auf Schiffsebene erreicht die Reduzierung der Treibhausgasemissionen 88 Prozent (einschließlich CO2).

Ab Mai 2021 können die Kunden der CMA CGM Group Biomethan über das Serviceangebot ACT with CMA CGM+ auswählen und damit die Umweltbelastung durch den Transport ihrer Güter erheblich reduzieren.

ACT with CMA CGM+ bietet eine umfassende Auswahl an Dienstleistungen, die es den Kunden ermöglichen, ihren ökologischen Fußabdruck zu analysieren, zu reduzieren und auszugleichen. Hierfür wird CMA CGM weiterhin die neuesten technologischen Fortschritte nutzen, um die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen.

Die CMA CGM Group nutzt die effizientesten verfügbaren Technologien, um die Energiewende in der Schifffahrts- und Logistikbranche voranzutreiben. Derzeit ist Flüssigerdgas (LNG) die optimale, bereits verfügbare Lösung, um den CO2-Fußabdruck der Schifffahrt zu reduzieren und die Luftqualität zu erhalten. Mit LNG können Schwefeldioxid-Emissionen um 99 %, Feinstaub-Emissionen um 91 % und Stickoxid-Emissionen um 92 % verringert werden, was weit über die geltenden Bestimmungen hinausgeht. Bis 2022 werden 32 Schiffe der CMA CGM Group mit LNG-Antrieb ausgerüstet sein.

Die CMA CGM Group investiert gemeinsam mit den Industriepartnern intensiv in Forschung und Entwicklung, um die Energiequellen der Zukunft zu identifizieren, mit dem Ziel, einen positiven Beitrag zur CO2-Bilanz der Kundinnen und Kunden zu leisten und die Umwelt zu schützen.

Rodolphe Saadé, Chairman und CEO der CMA CGM Group: „Mit der Einführung des ersten kohlenstoffarmen Transportangebots auf Basis von Biomethan haben wir eine neue Hürde genommen. Wir wissen, dass es noch ein weiter Weg ist, um die Vorgaben des Pariser Abkommens zu erfüllen. Das Erreichen dieser Ziele hängt nicht von einer einzigen Lösung ab, sondern von einer Reihe von Initiativen und neuen Technologien, die sich gegenseitig ergänzen.“

 Quelle und Grafik: CMA CGM