Einladung zum digitalen Hafenrundgang

NPorts lädt in seinem Nachhaltigkeitsbericht zu einem fiktiven und digitalen Hafenspaziergang ein. An verschiedenen Hafenstationen stellen Mitarbeitende und Kunden nachhaltige Projekte vor. Wie gelingt es Häfen mit natürlichen Ressourcen schiffbar zu halten? Was wird getan, um Plastik aus den Häfen zu fischen? Was tut NPorts, um die Anmeldung von Schiffen digitaler zu gestalten? Diese und andere spannende Fragen werden entlang des Hafenspaziergangs beantwortet.

Zudem gibt der Nachhaltigkeitsbericht Einblicke in die Schwerpunkte des nachhaltigen Engagements, und wie sich die Häfen mit Blick auf Kennzahlen und Zielsetzungen entwickelt haben. Hierbei zeigt sich auch: Nachhaltige innovative Projekte müssen nicht mit wirtschaftlicher Entwicklung konkurrieren.

In den letzten Jahren hat NPorts vielfältige Maßnahmen umgesetzt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Wir haben nicht nur unseren Energieverbrauch signifikant senken können, sondern auch unsere CO2-Emissionen deutlich reduziert. Unser Ziel, die Klimagase bis 2025 um weitere 25% zu reduzieren, haben wir bereits zur Hälfte erreicht und sind auf einem guten Weg in Richtung Klimaneutralität“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. Zu verdanken ist diese Entwicklung u.a. der schrittweisen Umstellung der Beleuchtung auf energieeffiziente LED, der Optimierung der Heizungsanlagen unter ökologischen Gesichtspunkten und der Umstellung des Fuhrparks auf alternative Kraftstoffe. Auch die Zusammensetzung des Stroms hat Einfluss auf die positive Klimabilanz. NPorts bezieht fast ausschließlich umweltfreundlichen Strom und stellt diesen mit Hilfe von Photovoltaikanlagen teilweise auch selbst her.

NPorts arbeitet in vielen Projekten standort-und länderübergreifend an digitalen Innovationen und umweltverträglichen Zukunftsszenarien für die Häfen. In Brake findet die intelligente Softwarelösung „dashPORT“ Anwendung, die Energieverbräuche im Hafen bündelt, visualisiert und analysiert. Bei hohen Verbräuchen leitet das System entsprechende Maßnahmen ab, um diese zu reduzieren.

Das Projekt „SmartKai“ in Cuxhaven beinhaltet die Entwicklung eines digitalen Anlegeassistenzsystems für Lotsen und Kapitäne, um Havarien vorzubeugen. An Kaianlagen installierte Sensoren übermitteln hierbei die Daten und unterstützen so die Schiffsführer bei ihren Hafenmanövern.

In Emden laufen mit dem Projekt „DUAL Ports“ Untersuchungen, um belastete Sedimente schonend zu beseitigen und zu bereinigen. Ein entsprechender Pilotversuch – bei dem schadstoffbelastete Sedimente gezielt belüftet werden – ist für dieses Jahr geplant.

Erfolgreich verlief die Testphase einer Beleuchtungssteuerung in der Niederlassung Norden, die sicherstellt, dass die Häfen bedarfsorientiert ausgeleuchtet sind. Zudem wurde in Norddeich eine zweite Photovoltaikanlage in Betrieb genommen.

In Wilhelmshaven gibt es inzwischen drei sogenannte „Seabins“, die Abfall und Ölreste aus dem Wasser filtern. Bis 2025 sollen 25 dieser Meeresmülleimer in den NPorts-eigenen Häfen installiert sein.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von NPorts, „hafen+“, ist als Mehrwertstrategie für Menschen, Umwelt und Wirtschaftskraft zu verstehen. Nachhaltigkeit beginnt schon bei den (potenziellen) Mitarbeitenden. NPorts setzt auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ist seit 2018 als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet. Um die Arbeitgebermarke NPorts zu stärken, gibt es seit letztem Jahr ein umfassendes Karriereportal sowie einen Unternehmensblog (Hafenpost).

Ökologische, soziale und ökonomische Belange sind inzwischen in allen Hafenbereichen fest verankert. Dies zeigt sich in der erfolgreichen Re-Zertifizierung des Umweltmanagementsystem PERS (Port Environmental Review System) und des Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2015 im Berichtszeitraum. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen entwickelt NPorts regelmäßig Perspektivpapiere für die Häfen, um die Wirtschaftskraft auch zukünftig sicherzustellen.

Mit der Veröffentlichung des Berichts hat NPorts ein Nachhaltigkeitsportal aufgebaut. Unter www.nports.de/nachhaltigkeit/hafen/ sind der Hafenspaziergang und weiterführende Informationen zum Nachhaltigkeitsmanagement von NPorts digital verfügbar. Der Download zum aktuellen Bericht ist ebenfalls dort zu finden.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/Christian O. Bruch,  NPorts-Mitarbeiterin Ilka Frerichs hat zu der Akzeptanz der PortSpot-App beigetragen, die digitale Binnenschiffanmeldungen in den Häfen ermöglicht.




LNG-Bunkerung im Port of Antwerp

Der Port of Antwerp, Fluxys und Titan LNG haben die Taufe eines neuen LNG-Bunkerleichters gefeiert; die FlexFueler 002. Die FlexFueler 002 gehört dem Gasinfrastrukturkonzern Fluxys und dem führenden physischen LNG-Lieferanten Titan LNG und macht LNG als Kraftstoff für Schiffe, die im Hafen bunkern, leicht zugänglich.

Die FlexFueler 002 arbeitet von ihrer Basis am Kai 526/528 aus und liefert LNG im gesamten Hafen und der Westerschelde. Es ist das dritte Schiff, das zur wachsenden Infrastruktur von Titan LNG in der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA) beiträgt und neben der FlexFueler 001 und der Green Zeebrugge betrieben wird.

Die Nachfrage nach LNG wächst, da seine Rolle bei der Energiewende in der Schifffahrt zunehmend anerkannt wird. LNG reduziert SOx- und Partikelemissionen auf vernachlässigbare Mengen, NOx um ca. 85% und führt zu erheblichen Senkungen der Treibhausgasemissionen. Es schafft auch einen Weg zur Dekarbonisierung durch die Einführung von Bio- und synthetischem LNG, die beide die gleiche Infrastruktur und Motorentechnologie nutzen. Flüssiges Biogas – aus organischen Abfällen – und flüssiges synthetisches Methan – aus grünem Wasserstoff und abgeschiedenem CO2 – sind skalierbare Lösungen für den Schifffahrtssektor, und die wachsende LNG-Infrastruktur im Port of Antwerp ist uneingeschränkt zukunftssicher und in der Lage, kohlenstoffneutrale Varianten von LNG zu liefern.

acques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp, kommentierte: „Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt sind wir entschlossen, eine Vorreiterrolle bei der Integration von emissionsarmen und -freien Kraftstoffen in den Bunkermarkt zu spielen. Die Ankunft der FlexFueler 002 stellt einen wichtigen Meilenstein beim Übergang zu einem Multi-Kraftstoff-Hafen dar. LNG als Schiffskraftstoff ist nun im gesamten Hafen verfügbar und ermöglicht es uns, die Energiewende der Schifffahrt im Hafen sowie in der Region Antwerpen weiter zu unterstützen.“

Hafenrätin Annick De Ridder: „Wir freuen uns, dass sich das Bunkerunternehmen entschieden hat, die FlexFueler von Antwerpen aus zu betreiben. Das beweist, dass wir Schritte in die richtige Richtung unternehmen, um unseren Hafen bis 2025 weiter in einen Multi-Kraftstoff-Hafen zu verwandeln: Ein Hafen, in dem neben den traditionellen Kraftstoffen auch nachhaltigere alternative Kraftstoffe wie LNG angeboten werden. Auf diese Weise werden wir nicht nur ein erfolgreicher Hafen sein, sondern auch ein nachhaltiger Hafen und eine Inspiration für die gesamte Branche.“

Pascal de Buck, CEO von Fluxys: „In Zusammenarbeit mit dem Port of Antwerp und Titan LNG sind wir stolz darauf, eine wichtige logistische Verbindung zu schaffen, die es mehr Reedern ermöglicht, LNG als alternativen Schiffskraftstoff zu wählen. Der neue Leichter und unsere sonstigen LNG-Bunkeranlagen im Hafen haben außerdem den Vorteil, dass sie klimaneutrale LNG-Optionen anbieten können, ohne dass zusätzliche Investitionen für die Schiffseigner erforderlich sind.“

Ronald van Selm, CTO von Titan LNG: „Die FlexFueler 002 ist das dritte Bunkerschiff in der Flotte von Titan, das LNG als Schiffskraftstoff in der gesamten ARA-Region anbietet. Wir werden voraussichtlich bis 2025 das größte Netzwerk von LNG-Bunkerschiffen in Europa haben und werden weiterhin mit unseren Partnern in Europa und auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Schiffseigner schon heute die Reise in eine klimaneutrale Zukunft antreten können.“

Die FlexFueler 002 ermöglicht flexibles LNG-Bunkern, so dass mit LNG betriebene Schiffe die Möglichkeit haben, während des Ladens oder Entladens zu bunkern. Dies unterstützt die Bemühungen des Port of Antwerp um die Entwicklung eines Multi-Kraftstoff-Hafens sowie die Verbesserung der örtlichen Luftqualität.

Als führender unabhängiger Anbieter von LNG ist Titan LNG der Vorreiter bei der wirtschaftlichen und sauberen (Bio-)LNG-Versorgung des Marine- und Industriesektors in Europa.

Titan LNG ist davon überzeugt, dass LNG der beste Transportkraftstoff ist und für die Energiewende in den kommenden Jahrzehnten unverzichtbar. Durch die Schaffung der Infrastruktur für eine weitere Dekarbonisierung über (Bio-)LNG und synthetisches LNG können klimaneutrale Lösungen erarbeitet werden.

Mit Hauptsitz im Raum Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen sind Titan LNG und seine Partner der Meinung, dass LNG für alle leicht zugänglich sein sollte. Durch den Aufbau eines globalen Versorgungsnetzes bietet Titan LNG komplette Erdgaslösungen an: LNG-Bunkerung, LNG-Transport und -Lieferung, Vermietung von LNG-Lagertanks und Verdampfern, einschließlich Wartung und Instandhaltung.

LNG unterscheidet sich von ölbasierten Kraftstoffen als sauberer, wirtschaftlicher und sicherer Kraftstoff. Er ist reichlich vorhanden und wird seit über 50 Jahren verwendet. Während LNG der Treibstoff der Wahl für Reisen zum Mars wird, glaubt Titan LNG, dass der Treibstoff auch einen sauberen Transport auf der Erde ermöglichen wird.

Fluxys mit Hauptsitz in Belgien ist eine vollständig unabhängige Gasinfrastrukturgruppe mit 1.200 Mitarbeitern, die in den Bereichen Gastransport und -lagerung sowie der Versorgung mit Flüssigerdgas tätig ist. Über seine Beteiligungsgesellschaften in ganz Europa betreibt Fluxys 9.000 Kilometer Pipeline und Flüssigerdgas-Terminals mit einer jährlichen Regasifizierungskapazität von insgesamt 29 Milliarden Kubikmetern.  Zu den Tochterunternehmungen von Fluxys gehört die an der Euronext notierte Fluxys Belgium, Eigentümerin und Betreiberin der Infrastruktur für Gastransport und -lagerung sowie der Versorgung mit Flüssigerdgas in Belgien.

Als zweckorientiertes Unternehmen trägt Fluxys gemeinsam mit seinen Anteilseignern zu einer besseren Gesellschaft bei, indem es eine strahlende Energiezukunft gestaltet. Auf der Basis der einzigartigen Vorzüge der Gasinfrastruktur und seines kommerziellen und technischen Know-hows engagiert sich Fluxys für den Transport von Wasserstoff, Biomethan oder jedem anderen kohlenstoffneutralen Energieträger sowie für die Aufnahme von Kohlenstoffabscheidungs- und Nutzungs-/Speicherketten.

Quelle und Video: Port of Antwerp




Arbeiten in einem aus PET-Abfall gedruckten ‚Iglu‘

In der Grofsmederij auf dem RDM-Gelände in Rotterdam wurde der erste, aus einem 3D-Drucker stammende Arbeitsbereich in Gebrauch genommen. Der Arbeitsbereich wurde mit PET-Abfällen aus der (Hafen-)Industrie in De Werkplaats im M4H-Gebiet gedruckt. Das sogenannte R-IGLO wurde, im Auftrag von Royal3D, von der ArchiTech Company entwickelt. Gemeinsam mit lokalen Unternehmern sucht der Hafenbetrieb Rotterdam nach nachhaltigen Entwicklungen. Das R-IGLO ist dafür ein gutes Beispiel.

Diese nachhaltige Immobilienlösung trägt wegen ihres charakteristischen Äußeren mit hohem Erkennungswert den Namen R-IGLO. Der Buchstabe „R“ steht für Reusable, Recycled, Rotterdam und Royal3D. Die ArchiTech Company konzipierte die Form und das charakteristische Muster des Iglus. Die Konstruktion setzt sich aus flexibel einzupassenden Elementen verschiedener Formate zusammen. Der modulare Charakter sorgt dafür, dass die losen Elemente einfach zu transportieren und aufzubauen sind. Hierdurch können sie auch problemlos demontiert oder gelagert werden.

Das R-IGLO wurde aus recyceltem, aus dem Rotterdamer Hafen stammendem PETG-Material, das mit 30 % Glasfaser verstärkt wurde, gedruckt. Mit dem Continuous Fibre Additive Manufacturing (CFAM)-Drucker von Royal3D in De Werkplaats im M4H-Gebiet ist es möglich, im industriellen Maßstab zu drucken. Die Maschine druckt mindestens 15 kg pro Stunde und kann Objekte mit einem Umfang von 4x2x1,5 Meter drucken. CFAM sorgt für eine kontinuierliche Faserhinzufügung zum Druckmaterial, wodurch die Materialstärke und -steifigkeit beträchtlich steigt.

Das R-IGLO ist ein Pilotprojekt des Hafenbetriebs Rotterdam, das jetzt in der Grofsmederij auf dem RDM-Gelände in Rotterdam genutzt und getestet wird. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist, in seiner Rolle als Betreiber, für alle Immobilien auf RDM verantwortlich. Real Estate Manager Ria Hoogendoorn: „Der Hafenbetrieb Rotterdam legt Wert darauf, Nachhaltigkeit und Innovation im Immobiliensektor zu stimulieren. Aus diesem Grunde kooperieren wir mit Unternehmern aus dem Rotterdam Makers District. Hier wird an Innovationen für eine nachhaltige Zukunft gearbeitet. Als mir die Frage vorgelegt wurde, eine Lösung für einen beheizten Arbeitsbereich in einer großen Hafenhalle zu finden, wollte ich diese Gelegenheit gerne nutzen, eine Pilotlösung für eine kreislauforientierte und lokale Lösung zu kreieren.“

Der Rotterdam Makers District setzt sich aus M4H Rotterdam und RDM Rotterdam zusammen. Im Rotterdam Makers District lassen sich Unternehmer und Wissenseinrichtungen nieder, die an Erfindungen für die Wirtschaft der Zukunft arbeiten. Start-Ups erhalten hier die Möglichkeit, zu etablierten Unternehmen heranzuwachsen. Junge Leute kommen hier mit Technik in Kontakt. Durch neue, manchmal spontane Kooperationen können neue Technologien entstehen, die dann vor Ort getestet werden und zur Anwendung kommen. Das Gebiet ist für die gesamte Region zugleich „Schmiede“, Versuchsfeld und Schaufenster. Kollektivität bildet die Basis für Kreislaufwirtschaft: Wissen, Raum und Ströme werden in physischen und digitalen Netzwerken geteilt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Neste produziert in Rotterdam nachhaltige Kraftstoffe

Neste gab bekannt, dass sie Rotterdam als Standort für eine Investition von 1,5 Milliarden Euro gewählt haben, um ihre Produktionskapazitäten für nachhaltige Kraftstoffe (erneuerbarer Diesel und Düsentreibstoff) und Rohstoffe für die chemische Industrie zu erweitern. Neste verfügt bereits über eine Fabrik auf der Maasvlakte in Rotterdam.

Diese geplante Erweiterung soll zum Teil auf dem bestehenden Gelände und zum Teil auf einem neuen Gelände auf der Zweiten Maasvlakte realisiert werden. Durch die Erweiterung der Produktionskapazität werden rund 100 Arbeitsplätze geschaffen. Der Investitionsbeschluss wird bis Ende dieses Jahres oder für Anfang nächsten Jahres erwartet.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, freut sich über die Standortwahl von Neste. ‚Wir sind stolz darauf, als zweiter europäischer Heimathafen für Neste auftreten zu dürfen. Diese geplante Erweiterung wird der Energiewende des Industrieclusters im Rotterdamer Hafen einen großen Impuls verleihen. Wir sehen in der von Neste beabsichtigten Entscheidung zugunsten von Rotterdam eine Bestätigung, dass Rotterdam ein geeigneter Standort für diese Art von Unternehmen ist. Die für das Projekt Porthos und das Wasserstoffprogramm vorgesehenen Investitionen werden eine zuverlässige Verfügbarkeit von nachhaltigem Wasserstoff in Rotterdam gewährleisten. Zudem hat Rotterdam eine extrem starke logistische Position aufzuweisen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Neste bei der Realisierung seiner Produktionsstätte. Neste geht davon aus, selbst über eine ausreichend hohe zulässige Stickstoffemission für den Bau der Anlage zu verfügen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Hafenbetrieb Rotterdam dabei für Unterstützung sorgen.‘

Die vorgesehene Neuinvestition von EUR 1,5 Milliarden gilt dem Bau einer Anlage, dank derer die Produktionskapazität für nachhaltige Kraftstoffe und erneuerbare Rohstoffe für die Chemie in den Niederlanden auf einen Schlag verdoppelt wird. Die geplante Investition führt zu beträchtlichen Auswirkungen. Dabei geht es nicht nur um mehr als 100 direkte Arbeitsplätze, denn der Bau der Anlage sorgt darüber hinaus für mehr als 4.500 Personenjahre an Arbeit. Gleichzeitig können damit rund 3,5 Millionen Tonnen zusätzlicher CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Dieser Produktionsstandort wird es Neste mit Hilfe von Innovationen ermöglichen, geringwertige Rest- und Abfallprodukte wiederzuverwenden. Mittels dieser geplanten Investition sollen nicht nur nachhaltige Kraftstoffe für den Straßenverkehr, sondern auch nachhaltige Rohstoffe für die chemische Industrie und Flugkraftstoffe produziert werden.

Neste ist der weltweit größte Hersteller von erneuerbarem Diesel und verwendet mehr als zehn verschiedene Arten von Abfall- und Restprodukten als Rohstoffe. Neste ist seit dreizehn Jahren ununterbrochen im Dow Jones Sustainability Index der weltweit nachhaltigsten Unternehmen vertreten. Von einem „traditionellen“ petrochemischen Unternehmen hat sich Neste innerhalb von zehn Jahren zu einem führenden Unternehmen im Bereich nachhaltiger Biokraftstoffe mit Werken in Finnland, Singapur und den Niederlanden entwickelt. Seit 2007 hat Neste über EUR 1,5 Milliarden in nachhaltige Aktivitäten in den Niederlanden investiert. Dies hat zu 960 Arbeitsplätzen (direkt und indirekt) geführt.

Neste hat drei Produktionsstandorte in den Niederlanden: Sluiskil, Vlaardingen und Rotterdam. Anfang März dieses Jahres schloss das Unternehmen die Übernahme der in Rotterdam ansässigen Bunge Loders Crocklaan-Raffinerie ab, die eine schnellere Aufstockung der Vorbehandlungskapazitäten von Rohstoffen ermöglichen wird. Seit 2019 ist Neste mit seinem weltweiten Hauptsitz des Geschäftsbereichs „Sustainable Aviation Fuels“ in Hoofddorp, Niederlande, ansässig. Seit kurzem hat Neste auch eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen AFS übernommen, das für die Kraftstoffversorgung auf dem Flughafen Schiphol zuständig ist.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ De Wolf images 




Die neue Emscher kommt!

„Wasser wertschätzen“ lautet in diesem Jahr das Motto des Weltwassertages, zu dem die Vereinten Nationen (UN) alljährlich am 22. März aufrufen. Die Emschergenossenschaft lässt sich nicht lange bitten und gibt zum Weltwassertag den Fahrplan für die Abwasserfreiheit in der Emscher bekannt. Bis zum Ende dieses Jahres soll der zentrale Fluss im Ruhrgebiet komplett von seiner Schmutzwasserfracht befreit sein – eine größere Wertschätzung könnte sich die Emscher nicht wünschen!

Ende 2021 wird die Emscher zum ersten Mal seit mehr als 170 Jahren von ihrer Abwasserfracht befreit sein! Seit zirka 1850 prägten offene Schmutzwasserläufe das Bild des Ruhrgebietes. Im Zuge des Strukturwandels im Revier nahm seit 1992 sein symbolträchtigstes Vorhaben Fahrt auf: das Generationenprojekt Emscher-Umbau. 30 Jahre, versprach die Emschergenossenschaft beim Beschluss des Vorhabens Ende 1991, würde diese Mammutaufgabe in Anspruch nehmen. „Wir sind voll im Zeitplan: Genau drei Jahrzehnte nach der visionären Entscheidung für dieses Jahrhundertprojekt wird Ende 2021 kein Tropfen Abwasser mehr in die Emscher eingeleitet werden“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Die künftige abwassertechnische Hauptschlagader der Region ist der unterirdische Abwasserkanal Emscher (AKE), der 51 Kilometer weit von Dortmund bis Dinslaken reicht. Er ist bereits auf ganzer Länge verlegt. Im 35 Kilometer langen Abschnitt zwischen Dortmund und Bottrop ist der AKE seit September 2018 bereits in Betrieb. Stück für Stück sind seitdem bereits große Nebenläufe wie zum Beispiel der Nettebach in Dortmund, der Hellbach in Recklinghausen oder der Ostbach in Herne an den unterirdischen Sammler angeschlossen worden. Die Emscher führt dadurch bereits deutlich weniger Abwasser als zuvor. Zahlreiche weitere Einleitstellen sind anschlussbereit, die Emschergenossenschaft nimmt das weltweit einzigartige Kanalsystem jedoch bewusst Stück für Stück in Betrieb.

Damit die „abwassertechnische Hauptschlagader“ auf der Gesamtstrecke bis Dinslaken geflutet werden kann, ist ein sprichwörtliches Herzstück notwendig: das Pumpwerk Oberhausen (siehe Info-Kasten). „Gemeinsam mit dem AKE wird es ab diesem Sommer die Emscher zu neuem Leben erwecken“, so Paetzel.

Deutschlands künftig größtes Schmutzwasserpumpwerk entsteht zurzeit in Oberhausen-Biefang und befindet sich in der Fertigstellung. Das Gebäude (Hoch- und Tiefbau) ist bereits errichtet. Ganz aktuell wird die Maschinen- und Elektrotechnik installiert. „Ab dem Frühjahr werden wir das Pumpwerk auf Herz und Nieren testen, bevor es dann im Sommer in den Vollbetrieb gehen kann: Insgesamt sind zehn mächtige Pumpen nötig, um künftig das Abwasser aus einer Tiefe von rund 40 Metern zu heben – mit einer Maximalleistung von 16.500 Litern pro Sekunde“, sagt Dr. Emanuel Grün, Technischer Vorstand bei der Emschergenossenschaft.

Die vollständige Inbetriebnahme des Pumpwerks Oberhausen plant die Emschergenossenschaft nach aktueller Planung für August 2021 – es wird der größte und wichtigste Meilenstein in der Geschichte des Emscher-Umbaus sein. Sobald das Pumpwerk läuft, können sukzessive bis Ende 2021 alle noch verbliebenen Abwassereinleitungen in die Emscher an den unterirdischen AKE angebunden werden. Die Aktivitäten in Oberhausen sind somit bedeutend für alle anderen Emscher-Kommunen. Einmal in Gänze in Betrieb genommen wird das Kanalsystem trennen, was nicht zusammengehört: Sauberes Fluss- und Regenwasser wird offen in und durch die Emscher fließen, das Abwasser dagegen unterirdisch durch Kanäle in Richtung der Kläranlagen transportiert.

Damit endet nach rund drei Jahrzehnten das Generationenprojekt Emscher-Umbau, in den die Emschergenossenschaft dann mehr als fünf Milliarden Euro zur Aufwertung der Lebens- und Aufenthaltsqualität in der Region investiert haben wird. „Der Umbau der Emscher steht symbolisch für die nachhaltige Transformation des Ruhrgebietes. Gleichwohl ist der Emscher-Umbau aber nicht der Abschluss dieser Transformation – sondern erst der Auftakt für weitere Veränderungen in unserer Region! Der Strukturwandel muss über das laufende Jahr hinaus weitergedacht werden! Gemeinsam müssen wir nun die Herausforderungen und Probleme der kommenden Jahrzehnte identifizieren, um Lösungen zu finden. Die Zukunft des Ruhrgebietes beginnt gerade erst“, sagt Uli Paetzel und verweist auf die Internationale Bauausstellung (IBA) Emscher-Park Anfang der 1990er-Jahre als ähnlich gelagerten Prozess.

Zahlreiche Chancen und Potenziale hat das wasserwirtschaftliche Projekt bereits aufgedeckt. Die Renaturierung der Emscher hat die Stadt Dortmund zum Bau des Phoenix Sees im Stadtteil Hörde inspiriert. Der See ist heute nicht nur ein Touristenmagnet und beliebtes Naherholungsgebiet, sondern ganz nebenbei auch ein Hochwasserrückhaltebecken für die Emscher. Am Ufer des Flusses im nördlichen See-Bereich wird seit 2012 Wein angebaut – auch dies ist ein Symbol für den Aufbruch im Ruhrgebiet: Wenn an einer ehemaligen Kloake Wein angebaut werden kann, dann geht bestimmt noch mehr….

Der städtebauliche Effekt des Emscher-Umbaus zeigt sich heute auch in den zahlreichen ehemaligen, einst verschlossenen Betriebswegen entlang der Gewässer, die von der Emschergenossenschaft geöffnet und zu heute stark frequentierten Radwegen ausgebaut wurden: Rund 130 Kilometer an Radwegen sind so bereits entstanden, denn die neue grün-blaue Infrastruktur an der Emscher soll schließlich erleb- und erfahrbar sein – wie zum Beispiel am Wasserkreuz in Castrop-Rauxel, wo die Emscher den Rhein-Herne-Kanal unterquert: Dort baut die Emschergenossenschaft gemeinsam mit ihren Partnerkommunen einen Natur-und-Wasser-Erlebnispark mit renaturiertem Suderwicher Bach, neu gestalteter Emscher – und weiteren Weinbergen!

Städtebaulich ergänzt wird das Areal in Kürze durch den Bau der 412 Meter langen Brücke „Sprung über die Emscher“! Der neu entstehende „Platz der Schichten“ verweist auf die Wasserstraßen unterhalb der Brücke: der Rhein-Herne-Kanal, die Emscher und in der Tiefe der unterirdische Abwasserkanal Emscher (AKE). Startschuss für das prestigeträchtige Projekt ist bereits am 1. April 2021.

Den vermutlich größten Einfluss hat der Emscher-Umbau in den vergangenen rund 20 Jahren auf die Anpassung der Region an die Folgen des Klimawandels gehabt. Bereits zu Beginn des Jahrtausends mahnte die Emschergenossenschaft einen nachhaltigen Umgang mit Regenwasser an. Einerseits, um Überflutungen nach Starkregenereignissen zu vermeiden – andererseits, um bereits renaturierte Gewässer in Hitzephasen vor dem Austrocknen zu bewahren.

Im Fokus des Ruhrkonferenz-Projekts ‚Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft‘ stehen aktuell Maßnahmen, die alle dem Ziel dienen, bis 2040 mindestens 25 Prozent der befestigten Flächen vom Kanalnetz abzukoppeln und den Verdunstungsgrad bis 2040 um zehn Prozent in der Region zu erhöhen. Damit setzt die Emschergenossenschaft fort, was bereits seit 2004 erfolgreich mit Kooperationen wie der „Zukunftsvereinbarung Regenwasser“ sowie der Zukunftsinitiative „Wasser in der Stadt von morgen“ begonnen wurde – auch hier arbeiteten das Land, die Kommunen sowie die Emschergenossenschaft zusammen.

Bis Ende 2021 wird die Emschergenossenschaft nicht nur die Emscher komplett vom Abwasser befreit haben. Zahlreiche bereits abwasserfreien Abschnitte – an der Emscher, aber auch an den Nebenläufen – sind auch schon renaturiert worden; obwohl dies nach der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie erst bis 2027 geschehen muss. Idyllische Flusslandschaften gibt es unter anderem an diesen Gewässern: gesamter Emscher-Oberlauf in Holzwickede und Dortmund inkl. aller Nebengewässer, Deininghauser Bach in Castrop-Rauxel, Hellbach-System in Recklinghausen, Ostbach in Herne, Resser Bach in Herten, Hofsteder Bach in Bochum, alle Gewässer in Gladbeck, Kirchschemmsbach in Bottrop, Borbecker Mühlenbach in Essen, Läppkes Mühlenbach in Oberhausen sowie die Emscher-Altarme in Duisburg. Sämtliche bereits ökologisch umgestalteten Abschnitte der Emscher und ihrer Nebenläufe stellt die Emschergenossenschaft seit Anfang des Jahres jeweils dienstags auf ihren Social-Media-Kanälen vor.

Im Zuge der Renaturierung hat sich die Artenvielfalt in und an den Gewässern seit Anfang der 1990er-Jahre (rund 170 Arten) nahezu verdreifacht – heute sind es rund 500 Arten, die in das Emscher-Gebiet zurückgekehrt sind. In der Emscher leben längst wieder Forellen, Groppen und Stichlinge. Der Eisvogel als Indikator einer guten Gewässerqualität fühlt sich mittlerweile an den Ufern der Emscher und ihrer Nebengewässer genauso wieder zuhause wie die Gebirgsstelze und die sogenannte Blauflügelige Prachtlibelle – der Emscher-Umbau hat es möglich gemacht!

Im Zuge des Emscher-Umbaus hat die Emschergenossenschaft stets auch ein nachhaltiges Energiemanagement im Blick. Als Projekt im Rahmen der „Innovation City Ruhr“ wurde im vergangenen Jahrzehnt die in den 1990ern neugebaute Kläranlage Bottrop weitestgehend energieautark gestaltet. Ein Bestandteil des sogenannten Hybridkraftwerks Emscher ist neben einer Windenergieanlage und modernen Blockheizkraftwerken die weltweit größte Anlage für solarthermische Klärschlammtrocknung (STT). Seit Dezember ist sie im Probebetrieb. Die offizielle Einweihung und Inbetriebnahme der STT findet im Juli statt.

Der öffentlich-rechtlichen Emschergenossenschaft war es schon immer wichtig, dass die Bevölkerung an den Umbauprojekten beteiligt wird bzw. von den Ergebnissen profitiert. „Die Emscher ist der Fluss mit Plus: Ihr Umbau bietet Mehrwert-Effekte für Natur und Menschen“, so Uli Paetzel. Zahlreiche Mitmach-Projekte wie die vielen Blauen Klassenzimmer an der Emscher und ihren Nebenläufen sowie Beteiligungsprozesse wie bei der Renaturierung des Katernberger Bachs in Essen oder der Außengestaltung des Pumpwerks Oberhausen waren dabei erst der Anfang. „Mit dem Erreichen der Abwasserfreiheit in der Emscher werden wir den Menschen ihren Fluss zurückgeben“, kündigt Uli Paetzel an.

Die Emschergenossenschaft arbeitet aktuell an mehreren Partizipationsformaten, bei denen sich die Menschen im Emscher-Gebiet künftig noch intensiver in die Entwicklung ihrer Region einbringen können. Details dazu wird die Emschergenossenschaft im Sommer nach der Inbetriebnahme des Pumpwerks Oberhausen bekanntgeben. Uli Paetzel dazu: „Erst die Pflicht, dann die Kür – aber man darf bereits sehr gespannt sein. Die neue Emscher kommt!“

Der 51 Kilometer lange Abwasserkanal Emscher, der das Schmutzwasser aus den Zuflusskanälen aufnimmt, besteht aus Stahlbeton-Rohren mit Innendurchmessern zwischen 1,60 und 2,80 Meter. In acht bis 40 Metern Tiefe fließt das Abwasser mit einer Geschwindigkeit von vier Kilometern in der Stunde. Dafür ist ein Gefälle von 1,5 Promille notwendig. Würde der Kanal mit diesem Gefälle in einer Linie verlaufen, würde er Dinslaken in 80 Metern Tiefe erreichen – zu tief, um das Abwasser anschließend in die Kläranlage Emscher-Mündung im Städte-Dreieck Oberhausen, Duisburg und Dinslaken zu heben. Das Gefälle wird künftig stattdessen durch drei gigantische Pumpwerke ausgeglichen: in Gelsenkirchen, Bottrop und in Oberhausen. Die Anlagen in Gelsenkirchen und Bottrop sind bereits im September 2018 an den Start gegangen. Auf das Bauwerk in Oberhausen schaut aktuell nun die gesamte Region…!

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das effizient Aufgaben für das Gemeinwohl mit modernen Managementmethoden nachhaltig erbringt und als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Sie wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet und kümmert sich seitdem unter anderem um die Unterhaltung der Emscher, um die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie um den Hochwasserschutz.

Seit 1992 plant und setzt die Emschergenossenschaft in enger Abstimmung mit den Emscher-Kommunen das Generationenprojekt Emscher-Umbau um, in das über einen Zeitraum von rund 30 Jahren prognostizierte 5,38 Milliarden Euro investiert werden. www.eglv.de

Quelle und Foto: Emschergenossenschaft




CO2-freien Strom rund um die Uhr im Hafen tanken

Auf dem Betriebsgelände von Amazon im Düsseldorfer Hafen sind innerhalb eines halben Jahres die Voraussetzungen geschaffen worden, dass Amazons wachsende elektrifizierte Lieferflotte rund um die Uhr mit Ökostrom betankt werden kann. Ein Hochleistungstrafo, der bereits für mögliche Erweiterungen des Ladeparks ausgelegt wurde, versorgt 72 intelligente Ladepunkte. „Mit diesem Projekt dokumentieren wir die Marktreife des elektromobilen Fahrens und hoffen auf weitere Nachahmer in der Düsseldorfer Wirtschaft“, freut sich Stadtwerke-Vertriebsvorstand Manfred Abrahams über die gelungene Kooperation mit Signalwirkung für das klimaschonende Autofahren.


Karsten Frost, Regional Direktor Amazon Logistics sagt: „Unser Ziel ist der Aufbau der nachhaltigsten Transportflotte der Welt. Die
72 Ladestationen komplementieren unsere Infrastruktur in Düsseldorf, die wir nutzen, um mit Elektrolieferfahrzeugen Pakete geräuscharm und kohlenstoffneutral an Kundinnen und Kunden in der Region zu liefern. Mit Shipment Zero haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2040 alle Lieferungen CO2-neutral zuzustellen. Bis 2030 soll das für 50 Prozent unserer Lieferungen gelten.“

Neben der Ladelösung im Düsseldorfer Hafen wurden in den vergangenen Monaten viele weitere Ladesäulen beziehungsweise Wallboxen sowohl für mittelständische Kunden, für Düsseldorfer Institutionen als auch für das öffentliche Laden in Betrieb genommen. In den nächsten Wochen werden die Stadtwerke Düsseldorf den insgesamt 1000. Ladepunkt unter Vertrag genommen haben. Sie orientieren sich beim Ausbau der Ladeinfrastruktur am Hochlauf der Elektrofahrzeuge. Die Anzahl der Ladepunkte wächst folglich mit dem Markt.

Neben der Vergrößerung der öffentlich zugänglichen Schnellladeinfrastruktur mit bis zu 150 kW Leistung erfolgt in diesem Jahr zusätzlich die Ergänzung der Produktpalette um weitere Ladelösungen für private Kunden. Hierfür setzt der Energieversorger wieder auf Partnerschaften mit ortsansässigen Firmen. Erste gemeinsame Projekte zum Voranbringen der Elektromobilität wurden bereits mit Düsseldorfer Autohäusern erfolgreich realisiert.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf




Wasserstoffdrehscheibe für Europa

Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Gasunie arbeiten gemeinsam an einer neuen Wasserstoffrohrleitung, die das Rückgrat der Wasserstoffinfrastruktur in Europas größtem Hafen bilden soll. Die Pläne befinden sich im Endstadium, bevor der Bau beginnt. Diese Haupttransportrohrleitung soll im zweiten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden.

Unternehmen, die Wasserstoff nutzen oder produzieren wollen, können einen Anschluss an diese frei zugängliche Wasserstoffrohrleitung vornehmen. Das Projekt erhält den Namen HyTransPort.RTM. Die Gasunie und der Hafenbetrieb werden in der zweiten Hälfte dieses Jahres eine endgültige Entscheidung über die Ausführung des Projekts treffen.

Der Bau der Wasserstoffrohrleitung im HyTransPort.RTM-Projekt ist ein wichtiger Schritt dabei, Rotterdam als europäische Wasserstoffdrehscheibe zu etablieren. Die Rohrleitung wird zwischen der Maasvlakte und Pernis gebaut und wird einen Durchmesser von 60 Zentimetern (24 Zoll) haben. Es handelt sich dabei um eine frei zugängliche Rohrleitung; das bedeutet, daβ die Rohrleitung für alle Unternehmen, die Wasserstoff abnehmen oder liefern möchten, geöffnet ist. In Zukunft wird die Rohrleitung an das nationale Wasserstoffnetz angeschlossen, das die Gasunie realisiert, und es wird eine Verbindung zu Chemelot in Limburg, Nordrhein-Westfalen in Deutschland und anderen europäischen Regionen hergestellt.

Wasserstoff ist für den Hafenbetrieb und die Gasunie von großer Bedeutung für das Erreichen der Klimaziele, die Stärkung der niederländischen Wirtschaft und für die Energiesicherheit. Daher traten beide Parteien der Wasserstoff-Koalition bei.

Shell hat sich bereits als potenzieller Nutzer der Wasserstoffrohrleitung sehr interessiert gezeigt und befindet sich in Gesprächen mit der Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam über die Voraussetzungen und Spezifikationen für die Nutzung der Rohrleitung. Das Unternehmen hält Wasserstoff für eine der wichtigsten Säulen der Energiewende. Shell entwickelt Pläne zum Bau eines Elektrolyseurs auf der Maasvlakte 2, mit dem sich Wasserstoff herstellen lässt. Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Gasunie führen ebenfalls mit anderen Akteuren Sondierungsgespräche. Unternehmen, die noch keinen Kontakt haben, jedoch an der Nutzung der Transportrohrleitung interessiert sind, können sich an die Gasunie und den Hafenbetrieb Rotterdam wenden und ihre technischen Wunschspezifikationen für die Wasserstoffrohrleitung besprechen. Unternehmen, die als Pilotkunde teilnehmen möchten, können sich bis zum 10. April beim Hafenbetrieb Rotterdam und der Gasunie melden.

Mit HyTransPort.RTM entsteht eine Möglichkeit, Wasserstoff per Rohrleitung zwischen den Unternehmen im Rotterdamer Hafengebiet zu transportieren, was eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Wirtschaft und einen nachhaltigen Hafen ist. In Zukunft kann Wasserstoff auch in den Rest der Niederlande, zum Beispiel zum Wasserstoffspeicher im Norden der Niederlande, und ebenfalls nach Nordwesteuropa transportiert werden. HyTransPort.RTM fügt sich nahtlos in die Wasserstoffvision des niederländischen Kabinetts ein.

In den kommenden sechs Monaten wird sich ein Team des Hafenbetriebs Rotterdam und der Gasunie mit der Ausarbeitung des Business Case, der Kundenverträge, der Technologie und der Genehmigungen für die neue Wasserstoffrohrleitung beschäftigen. In der zweiten Hälfte dieses Jahres werden die Geschäftsparteien eine endgültige Entscheidung über die Ausführung von HyTransPort.RTM treffen. Die Gasunie und der Hafenbetrieb Rotterdam beabsichtigen beide, in die Wasserstoffrohrleitung zu investieren. Zudem sind Gespräche über Beiträge von verschiedenen Behörden im Gange.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Mobilitäts-Hub geht in Neuss an den Start

An der Wingenderstraße im Wohnquartier Südliche Furth ist der erste Mobilitäts-Hub des Neusser Bauvereins an den Start gegangen. Vorstand Dirk Reimann hat mit Prokurist Niki Lüdtke die Station jetzt offiziell in Betrieb genommen.

Nachdem bereits seit dem vergangenen Jahr zwei E- Lastenräder zur Ausleihe direkt am Nachbarschaftstreff „Treff 20“ angeboten werden, lassen sich nun zwei vollelektrische Renault Zoe an der Wingenderstraße 15 einfach per App buchen. Damit wächst zugleich die E-Flotte von Bauverein und Stadtwerke Neuss auf sechs Fahrzeuge zum Ausleihen an. „Wir sind froh, dass wir jetzt nicht nur unseren Mietern, sondern allen Neussern an der Wingenderstraße in Bahnhofsnähe ein elektrisches Mobilitätsangebot machen können, das zugleich umweltschonend, leise und emissionsfrei ist“, sagt Dirk Reimann.

So lassen sich für unterschiedliche Zwecke die jeweils passenden Fahrzeuge buchen: ob zum Einkauf oder Ausflug, per App können E-Lastenrad oder E-Auto entweder spontan direkt vor Ort oder zu einem bestimmten Zeitpunkt reserviert und dann ausgeliehen werden.

Außer an der Wingenderstraße sind weitere Standorte für die Renault Zoe die Haltestelle am Niedertor in der Innenstadt und an der Moselstraße bei den Stadtwerken. „Jeder Neusser kann die Fahrzeuge buchen, Kunden der Stadtwerke oder Mieter des Bauvereins zahlen jedoch wesentlich günstigere Konditionen“, sagt Dirk Reimann.

Der Renault Zoe kostet beispielsweise für eine Stunde inkl. zehn Freikilometer 3,90 Euro oder für ein komplettes Wochenende 69,90 Euro (inkl. 50 Freikilometer). Für eine komplette Nacht (von 18 Uhr bis 8 Uhr) werden 9,90 Euro fällig. Diese Tarife gelten derzeit ohne Anmeldegebühr oder monatlicher Grundgebühr, aber inklusive Versicherung und Strom-Ladung. Die Elektroautos können dazu an über 5.000 Ladepunkten im Verbund von ladenetz.de kostenfrei aufgeladen werden.

Kostenfrei registrieren kann man sich im Internet oder direkt in der e-Mobil-Neuss-App. Nach erfolgreicher Registrierung und Führerschein-Überprüfung können die Fahrzeuge kinderleicht ausgeliehen werden. Sie bieten fünf Sitze, reichlich Kofferraum, eine automatische Schaltung und einen Park-Assistenten. Mit dem E-Fahrzeug lassen sich bei voller Ladung rund 350 Kilometer zurücklegen. Geöffnet werden die Fahrzeuge mit der App. Im Handschuhfach liegen Schlüssel und die Auflade-Karte für die Ladesäule bereit.

„Der E-Mobilitäts-Hub an der Wingenderstraße ist für uns ein erster Schritt unseren Mietern eine neue, alternative Form der Mobilität anzubieten und einen Beitrag zum Thema Klimawandel zu leisten“, sagt Vorstand Dirk Reimann. Das Wohnungsunternehmen will damit auch Erfahrungen für weitere Wohnquartiere sammeln, in denen diese Angebote künftig für die Mieter präsent sein könnten. Mobilität beginnt schließlich vor der eigenen Haustür.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein AG




Rotterdam: Aktion gegen Kunststoffkörner

Mehrere Unternehmen aus der kunststoffproduzierenden Industrie haben in Zusammenarbeit mit dem Havenbedrijf Rotterdam N.V., Ducor Petrochemicals BV, PlasticsEurope Nederland, DCMR Milieudienst Rijnmond und Rijkswaterstaat eine besondere Kooperation ins Leben gerufen: die „Taskforce Clean Sweep Rotterdam“. Die Zielsetzung der Taskforce Clean Sweep Rotterdam ist die Bekämpfung der Verschmutzung durch Kunststoffkörner, -pulver und -flocken im Rotterdamer Hafen.

Die Zusammenarbeit ist die Fortsetzung einer Konferenz, die im vergangenen September zu diesem Thema abgehalten wurde. Die Taskforce bekennt sich zur Operation Clean Sweep® (OCS), einem Zusammenschluss von Kunststoffherstellern zur Bekämpfung von Körnerverlusten.

Anlass für die Konferenz im September war die Publizität, die die Umweltorganisation Plastic Soup Foundation nach der Entdeckung von Plastikkörnern im Wasser und am Ufer im Rotterdamer Hafen suchte. Ann Geens, Standortleiterin des Herstellers Ducor und Vorsitzende der Taskforce, erkennt das Problem an. „Ich muss ehrlich zugeben, dass uns die Augen geöffnet worden sind. Im Rotterdamer Hafengebiet finden sich zu viele lose Pellets (Körner) auf Kais, in Industriegebieten und auch im Wasser. Ducor geht dieses Problem jetzt an, aber es versteht sich von selbst, dass dies in einem viel breiteren Rahmen geschehen muss. Ich bin daher sehr froh, dass wir so viele Akteure aus der ganzen Kette zusammenbringen konnten. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, dieses Problem zu lösen.“

Der vollständige Name der Taskforce lautet Taskforce Clean Sweep Rotterdam, dies nach dem Programm Operation Clean Sweep® von PlasticsEurope, der Branchenorganisation der kunststofferzeugenden Industrie. Dieser Zusammenschluss erfreut sich in der Branche breiter Unterstützung, und die Unterzeichner streben nach Nullemissionen von Kunststoffkörnern, -pulver und -flocken. Die Plattform ist offen für alle Organisationen und Unternehmen aus der Kunststoffindustrie, die bereit sind, die OCS-Zusage zu unterzeichnen. Ann Geens: „Mit der Taskforce Rotterdam stehen wir vollständig hinter dem OCS-Programm. Neben der Bewusstseinsbildung werden auch praktische Hilfsmittel zur Bewältigung des Problems bereitgestellt. Zum Beispiel durch die Verbesserung des Arbeitsortes, jedoch ebenfalls durch die Straffung von Abläufen, die Bewusstseinsbildung und Schulung der Mitarbeiter*innen. Immer mehr Unterzeichner des OCS treten hinzu, wie kürzlich der Hafenbetrieb Rotterdam, der als neutrale Plattform im Hafen von Rotterdam die Bedeutung des Programms unterstützt.

Ziel ist es, dass sich möglichst viele Unternehmen und Organisationen der gesamten Kette der Task Force anschließen. Eine ähnliche Task Force ist im Hafen von Antwerpen aktiv. Unternehmen, Transporteure, staatliche Stellen und Umweltorganisationen arbeiten gemeinsam daran, die Verschmutzung durch Kunststoffe zu reduzieren. Die Taskforce Rotterdam verfügt über eine Kerngruppe, die sich zusammensetzt aus: Havenbedrijf Rotterdam N.V., PlasticsEurope Nederland, Ducor Petrochemicals BV, DCMR, Deltalinqs, LyondellBasell, Shin-Etsu; Rijkswaterstaat, Huntsman und Rotterdam Polymer Hub.

Die Kerngruppe hat die ersten – digitalen- Treffen veranstaltet und arbeitet an Themen wie Bewusstseinsbildung, Aufrechterhaltung, historische Verschmutzung und Beseitigung. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden in den kommenden Monaten Aktionspläne im Rahmen dieser Themen geschmiedet.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Currenta investiert rund 50 Millionen Euro

Der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta plant, am Standort Krefeld-Uerdingen rund 50 Millionen Euro in die nachhaltige Sanierung des Kraftwerks N230 zu investieren. Das Kraftwerk soll bis 2025 umfassend erneuert werden. Im Zuge der Arbeiten sollen zwei veraltete Kohlekessel durch moderne, ressourcenschonende Gaskessel ersetzt werden. Diese sind auch für den Einsatz von Wasserstoff geeignet, so dass perspektivisch auch eine klimaneutrale Energieerzeugung möglich ist.

Durch die Modernisierungsmaßnahme können die CO2-Emissionen um rund 180.000 Tonnen im Jahr verringert werden. Noch im März soll ein entsprechender Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht werden.

Die geplante Sanierung folgt der Currenta -Nachhaltigkeitsstrategie für die Energiewende. „Wir wollen und werden im Zuge dieser Strategie weitere substanzielle Beiträge zur Transformation der europäischen Industrie hin zur Treibhausgasneutralität bis 2050 leisten. Die Kraftwerks-Modernisierung in Uerdingen stellt dabei einen wichtigen Zwischenschritt dar“, sagt Currenta-CEO Frank Hyldmar. „Wir wissen: Das ist ein ambitioniertes Ziel, das ein Unternehmen unserer Größenordnung nicht von heute auf morgen erreichen kann, sondern nur schrittweise. Wir werden deshalb weiter konsequent in Nachhaltigkeit und Umwelt investieren – an allen drei Chempark-Standorten“, so Hyldmar weiter.

Die großen Unternehmen im Chemparkverbund – wie Covestro und Lanxess – werden mit dem Betrieb des modernisierten Kraftwerks ebenfalls Einsparungen in ihren CO2-Bilanzen vorweisen können. So liegt die Einsparung für Covestro bei etwa 61.000 Tonnen, Lanxess spart etwa 59.000 Tonnen CO2. Auch bei den anderen Unternehmen führt die Maßnahme zu CO2-Einsparungen.

Die modernisierte Anlage wird nach dem Konzept der Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Somit wird neben Dampf auch Strom erzeugt. Mittels dieser dezentralen Stromerzeugung direkt in der Nähe großer Stromnutzer leisten wir einen Beitrag zur Entlastung und Stabilisierung der Stromnetze.

Bislang hatte Currenta beabsichtigt, gemeinsam mit dem Aachener Energieversorgungsunternehmen Trianel im Chempark Krefeld-Uerdingen ein Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk zu bauen. Nun geht Currenta mit der Kraftwerksmodernisierung einen wesentlichen Schritt zu einem nachhaltigen Versorgungskonzept.

Quelle und Foto: Currenta