Grüner Wasserstoff von Island nach Rotterdam

Landsvirkjun, die nationale Energiegesellschaft Islands, und der Rotterdamer Hafen haben eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding – MOU) zur Durchführung einer Machbarkeitsstudie für den Export von grünem Wasserstoff von Island nach Rotterdam unterzeichnet. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein solches Projekt technisch umsetzbar und finanziell attraktiv sein könnte und einen bedeutenden Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel leisten würde, da die Volkswirtschaften in den kommenden Jahrzehnten weltweit von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energien umsteigen werden.

Die beiden Unternehmen arbeiteten zusammen, um die Schlüsselkomponenten der Wertschöpfungskette von erneuerbarer Stromerzeugung und Wasserstoffproduktion in Island und den darauffolgenden Transport der Produkte zum Hafen von Rotterdam zu erfassen. Es wurde ein Vergleich möglicher Wasserstoffträger unter Berücksichtigung von Energiedichte, Kosten, Bedarf und anderen Kriterien durchgeführt.

Die Studie zeigt, dass das erste derartige Projekt in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts realisiert werden und zwischen 2 und 4 TWh (etwa 200 bis 500 MW) liefern kann. Diese ersten Schritte können zu einer CO2-Senkung von bis zu einer (1) Million Tonnen pro Jahr beitragen, während längerfristig eine Senkung im Rahmen von mehreren Millionen Tonnen möglich ist. Die benötigte Energie kann mit einer Kombination aus erneuerbaren Energien wie Wasser, Geothermie und Wind generiert werden. Die Verfügbarkeit verschiedener nachhaltiger Energiequellen ist ein großer Vorteil für Island und führt zu einem wettbewerbsfähigen Preis für den isländischen Wasserstoff auf dem europäischen Markt. Der Wasserstoff soll durch Elektrolyse erzeugt und dann entweder verflüssigt oder zwecks des Transports nach Rotterdam in einen Träger umgewandelt werden, wo er zur Verwendung im Hafen oder im Hinterland zurückgewonnen würde.

Die Vision von Landsvirkjun ist eine mit erneuerbaren Energien betriebene, nachhaltige Welt. Das Unternehmen spielt bereits jetzt eine bedeutende Rolle bei der Senkung der CO2-Emissionen und beabsichtigt, auch bei der Energierevolution, die in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erfolgen muss, eine bedeutende Rolle zu spielen.

Der Rotterdamer Hafen als Europas größter Hafen und wichtigste Energiedrehscheibe hat einen ehrgeizigen Wasserstoff-Masterplan entwickelt, mit dem er vorhat, die wichtigste Importdrehscheibe für Wasserstoff zur Versorgung der sich wandelnden Energie-Auskopplung in Europa zu werden. Auf Anfrage der niederländischen staatlichen Behörden ermittelte der Hafenbetrieb Rotterdam, zwecks der Deckung der zukünftigen europäischen Nachfrage, Länder und Unternehmen mit hohem Potenzial für den Wasserstoffexport, wobei Island zu den starken Kandidaten zählt.

Landsvirkjun und der Rotterdamer Hafen beabsichtigen, weiterhin eng zusammenzuarbeiten, um diese einzigartige Gelegenheit zu untersuchen und zu entwickeln. Sie erwarten, diese Pläne in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu konkretisieren.

Hordur Arnarson, CEO Landsvirkjun: „Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie sind sehr vielversprechend. Wir bei Landsvirkjun sind entschlossen, auch weiterhin eine Vorreiterrolle im Bereich der erneuerbaren Energien zu spielen. Dies ist der Weg in eine bessere Zukunft für uns alle. Wir glauben an unsere Partnerschaft mit dem Rotterdamer Hafen und freuen uns darauf, den besten Weg zu finden, unsere saubere Energie in ausländische Märkte zu transportieren.“

Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam, sagt dazu: „Die Ergebnisse der Studie und die gute Chemie zwischen unseren beiden Unternehmen, die der Schlüssel zur Entwicklung solch wirkungsvoller neuer Lieferketten ist, stimmen uns sehr optimistisch. Island nimmt von je her eine Vorreiterrolle bei der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien ein. Diese neue grüne Energie für Europa, die über die Rotterdamer Terminals und Pipelineinfrastruktur vertrieben werden soll, kann einen weiteren Beitrag zur Dekarbonisierung unseres Industriekomplexes und unserer Kunden in anderen Teilen Europas leisten.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Erste Kandidaten für NextGen District

Der NextGen District im Hafen von Antwerpen, das ehemalige 88 Hektar große General Motors-Gelände, wird in einen Hotspot für Kreislaufwirtschaft umgewandelt. Hier werden ausgediente Produkte ein zweites oder drittes Leben erhalten, kreislauffähige Kohlenstofflösungen erforscht und Experimente mit erneuerbaren Energien durchgeführt.

Der Hafen von Antwerpen hat sich bewusst dafür entschieden, dieses große Areal in der Nähe von Europas größtem Chemie-Cluster für die Kreislaufwirtschaft zur Verfügung zu stellen und damit einen Beitrag zum Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu leisten. Um nationale und internationale Investoren anzuziehen, wurde im Oktober 2020 eine Marktbefragung gestartet, deren erste Runde nun abgeschlossen ist. Infolgedessen wurden Gespräche mit einer Reihe von Kandidaten, die die vordefinierten Kriterien erfüllen, im Hinblick auf die Erteilung einer Konzession aufgenommen.

Die Kandidaten sind allesamt Vorreiter auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft. Einige können schon vorgestellt werden:

Biondoil ist ein Pionier in der Entwicklung von Biokraftstoffen und Biochemikalien der zweiten Generation. Das Unternehmen möchte auf dem NextGen-Gelände eine Raffinerie errichten.

Laupat Industries wandelt Altreifen in neue Rohstoffe um, wie zum Beispiel grünes Öl, Stahl und Wasserstoff. Das CO2-freie und energieneutrale Projekt erreicht damit eine Materialverwertung von mindestens 95 Prozent.

Auch Novali gehört zu den Anwärtern auf einen Platz auf dem Gelände. Das Unternehmen entwickelt und produziert die nächste Generation von Lithium-Batterien für die Automobilindustrie und die stationäre Energiespeicherung.

Ein weiterer Kandidat ist Triple Helix‘ Molecules as a Service (THX MaaS). Ihr Projekt, SurePUre, ist eine Pilotanlage für das Recycling von Polyurethanschaum und PET-Schalen, die in Polyole umgewandelt werden.

In den kommenden Wochen werden mit allen Kandidaten Gespräche geführt, in denen die beteiligten Betriebe ihre Argumente vertiefen müssen. Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, werden die Projekte nicht nur auf Machbarkeit, sondern auch auf Zukunftsorientierung, Innovationswert, Klimawirkung und Agilität geprüft.

Nachdem nun die erste Runde der Marktbefragung abgeschlossen ist, wird der Hafen von Antwerpen am 10. Juni die zweite Runde dieser Befragung auf seiner Webseite starten. Durch die Arbeit mit verschiedenen Umfragen erhalten möglichst viele Unternehmen, die in der „New Economy“ tätig sind und mit den neuesten und sich weiterentwickelnden Technologien arbeiten, die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Zeitpunkten zu bewerben. Weitere Interessenten werden gebeten, ihre Projektvorschläge bis zum 20. Oktober 2021 einzureichen. Es gelten weiterhin die gleichen Bedingungen wie bei der ersten Befragungsrunde: innovative Akteure, die der Kreislaufwirtschaft Impulse geben wollen. Das Programm richtet sich speziell an Kandidaten mit Kernaktivitäten in der Kreislaufwirtschaft und in der Fertigungsindustrie mit dem Schwerpunkt auf der Energiewende. Nach dem Sommer wird es außerdem eine Befragung für NextGen Demo geben, die sich an Parteien richtet, die Platz für eine innovative Pilotanlage suchen.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen: „Der Hafen von Antwerpen will und muss eine führende Rolle bei der Energiewende übernehmen. Der Hafen von Antwerpen ist Heimat des größten Chemie-Clusters in Europa. Wir möchten dieses Cluster beim Übergang zu einer kohlenstoffneutralen und zirkulären Wirtschaft stärken, verankern und unterstützen. Ziel ist es, dass NextGen District zu einem Zentrum für Innovation und Austausch in der Kreislaufwirtschaft heranwächst und die nächste Generation mit Sauerstoff versorgt. Die Projekte der ausgewählten Kandidaten spiegeln unsere Ambition perfekt wider: Innovation, Mut und Kreislaufwirtschaft.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Mit dem NextGen District möchten wir viele neue Arbeitsplätze schaffen, die weiter zum nachhaltigen Wachstum unseres Hafens beitragen werden. Dieses Testfeld für technologische und nachhaltige Innovationen, in dem Pionieren Raum zum Wachsen gegeben wird, wird zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beitragen. Außerdem ist dies der ideale Standort, um den Wandel im Antwerpener Chemie-Cluster zu beschleunigen. Auf diese Weise konzentrieren wir uns weiterhin auf den Mehrwert der Zukunft und damit auch auf unseren Wohlstand.“

Quelle und Grafik: Port of Antwerp




Contargo geht auf Umwelt-Tour

Am 10. Juni startete in Basel ein Info-Container von Contargo seine Reise zu sieben weiteren Terminal-Standorten. Der nächste Halt ist Straßburg, die Tour endet voraussichtlich am 28. August 2021 in Emmerich. Ziel dieser Aktion ist es, Mitarbeitende und Anwohnende zu motivieren, am 11. September an der Müllsammelaktion RhineCleanUp 2021 entlang des Rheins teilzunehmen.

„Der Rhein ist für uns ein wichtiger Verkehrsweg, wir fühlen uns dem Fluss besonders verbunden“, sagt Cok Vinke, Managing Director bei Contargo Waterway Logistics. „Durchschnittlich 224 Lkw-Fahrten ersetzt eines unserer Containerbinnenschiffe im Hauptlauf und wir haben 46 Schiffe im Einsatz. Das ist nachhaltig.“

Der Auftakt für die „My Rhine Tour 2021“ fand in Basel statt, wo RhineCleanUp bei einem Pressegespräch die Aktion vorstellte. Mit dabei war auch Prof. Dr. Andreas Fath von der Universität Furtwangen, der dort erste Ergebnisse seiner aktuellen Wasserproben präsentierte. 2014 war Contargo an einigen Standorten Gastgeber für ihn und sein Team von „Rheines Wasser“.

In diesem Jahr lädt Contargo RhineCleanUp an einige Standorte ein: „Die perfekte Kulisse für diese Marketing-Aktion sind unsere Terminals“, sagt Kristin Kahl, Sustainable Solutions bei Contargo. „Das Herzstück ist unser gesponserter 20-Fuß-Container, ein echter Hingucker. Der Container wurde von zwei Graffiti-Künstlern so gestaltet, dass das Anliegen – ein sauberer Fluss – sofort erkenntlich ist. Den grandiosen maritimen Innenausbau in eine mobile Info- und Aktionszentrale hat unser Maintenance & Repair-Team am Duisburg Intermodal Terminal durchgeführt.“

Im und um den Container sollen Contargo-Mitarbeitenden, Anwohnenden sowie Politik und Presse die Ergebnisse der jeweiligen Wasserqualität und viele weitere Informationen rund um Binnenschifftransporte, Klein- und Hochwasser sowie Klimawandel präsentiert werden. Damit sollen die Menschen nicht nur für diese Themen sensibilisiert, sondern auch motiviert werden, am 11. September gemeinsam mit Tausenden Menschen unter Federführung der gemeinnützigen Organisation RhineCleanUp den Rhein und die Rheinufer von Müll zu befreien.

Mehr Informationen über den RhineCleanUp: www.rhinecleanup.org

Link zum Video von Contargo über die Aktion und den Umbau des Containers: https://www.youtube.com/watch?v=Rpaq03-yBNQ&t=308s

Quelle: Contargo, Foto: Royal Spirit Media GmbH, (v.l.n.r.) Meik Müller, Leiter M&R Duisburg Intermodal Terminal, Christoph Hartmann und Grigoriy Gusev, GraffitiMotion und Michael Kleifges, Geschäftsführer Duisburg Intermodal Terminal




Düsseldorf: Aufbau eines Schnell-Ladenetzes

Seit Jahren engagieren sich die Stadtwerke Düsseldorf für den Ausbau der Elektromobilität. Mittlerweile gibt es in der Landeshauptstadt ein dichtes Netz an Ladeinfrastruktur – erst vor kurzem konnte der 1000. Ladepunkt der Stadtwerke unter Vertrag genommen werden. Jetzt forciert das Unternehmen auch den Aufbau eines öffentlich zugänglichen Schnell-Ladenetzes für E-Fahrzeuge.

Die ersten zehn Schnell-Ladepunkte laufen schon beziehungsweise werden in Kürze in Betrieb genommen: Vier Ladepunkte befinden sich an der Cäcilie-Beuken-Straße in Benrath, zwei weitere an der Schuchardstraße in Garath – diese Stationen laufen bereits. Zusätzlich gehen in Kürze vier weitere Schnell-Ladepunkte an den Ladesäulen beim Kooperationspartner TOTAL an der Tankstelle am Höherweg, direkt gegenüber der Automeile, in Betrieb.

An allen drei Standorten gibt es mindestens je einen Gleichstrom-Anschluss mit 50 Kilowatt Ladeleistung sowie einen mit bis zu 43 Kilowatt für das Wechselstrom-Laden. Stadtwerke-Vertriebsvorstand Manfred Abrahams erklärt: „Nach einem Ladevorgang von etwa einer Viertelstunde lassen sich mit fast jedem modernen E-Fahrzeug wieder an die 100 Kilometer zurücklegen. Und zwar mit umweltfreundlich erzeugtem Strom.“

Alle Ladesäulen verfügen über die drei gängigen Steckertypen
(CCS-, CHAdeMO- und Typ 2-Stecker), sie sind fest an den Säulen mit einem angeschlagenen Ladekabel angebracht, so dass das Auspacken und Anstecken von mitgebrachten Kabeln nicht mehr nötig ist.

Das „Tanken“ erfolgt am einfachsten mittels handelsüblicher RFID-Karten, wie zum Beispiel der Stadtwerke-Tankkarte. Diese eröffnet auch den Zugang zu mehr als 20.000 Ladepunkten in Deutschland, die bei Ladenetz.de oder e-clearing.netangeschlossen sind.

Schon bald soll das Schnell-Ladenetz der Stadtwerke Düsseldorf weiterwachsen: „Noch in diesem Jahr sollen auch Ladepunkte mit einer Leistung von 150 Kilowatt ans Netz gehen, um der Nachfrage der stetig wachsenden Zahl schnell-ladefähiger E-Fahrzeuge gerecht zu werden“, sagt Abrahams.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




Geesteniederung sichert Hafenentwicklung

In einem Vertrag mit der Naturschutzstiftung des Landkreises Cuxhaven hat sich die Hafenmanagementgesellschaft bremenports Kompensationsfläche in der Geesteniederung bei Ringstedt gesichert.

Die Naturschutzstiftung wird demnach Kompensationsmaßnahmen auf 100 ha für die Freie Hansestadt Bremen bereitstellen. Sie übernimmt die weitere Planung, die genehmigungsrechtliche Absicherung, die Umsetzung und die weitere Entwicklung der erforderlichen Kompensationsmaßnahmen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe bedankte sich bei der Naturschutzstiftung für die enge Kooperation. „Hafen- und Naturentwicklung gehen Hand in Hand. Damit schafft dieser Vertrag ein wichtiges Stück Sicherheit für die Hafenentwicklung in diesem Jahrzehnt. Denn die Kooperation mit der Naturschutzstiftung ermöglicht es, zukünftige Hafenentwicklungsprojekte zügig und rechtssicher abzuwickeln.“

Bei der Umsetzung hafenbezogener Planungen im Bereich Bremerhavens können Natur und Landschaft beeinträchtigt werden. Deshalb müssen im Zuge dieser Planungen bereits geeignete Kompensationsmaßnahmen nachgewiesen werden. Um diese  durchführen zu können, ist im Regelfall ein Ankauf von Flächen erforderlich. Die Kompensationsmaßnahmen sind zudem oftmals bis zur Zulassungsentscheidung für das jeweilige Bauvorhaben auch noch planungsrechtlich abzusichern.

Der Ankauf geeigneter Flächen und die Planung von Kompensationsmaßnahmen sind zeitaufwendig und können daher zu einer Verzögerung wichtiger Bauvorhaben im Hafen führen. bremenports hat sich vor diesem Hintergrund entschieden entsprechende Kompensationsmaßnahmen ohne einen konkreten Bezug zu einem Eingriffsvorhaben vorzubereiten. Der Flächenerwerb durch die Naturschutzstiftung soll bis Ende des Jahres 2022 erfolgen.

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Antwerpen führend in Europa

Ein internationales Konsortium aus 46 Partnern, das führende Häfen, Terminal- und Transportbetreiber, Spediteure, Wissensinstitute, Technologieentwickler, Innovatoren und öffentliche Einrichtungen repräsentiert, erhält einen Zuschuss in Höhe von 25 Millionen Euro aus dem europäischen Programm Horizont 2020. Ziel ist es, konkrete Lösungen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Häfen zu präsentieren und gleichzeitig deren Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Das Projekt hat einen Zeitrahmen von fünf Jahren ab Ende 2021.

PIONEERS ist ein sehr ehrgeiziges Projekt, bei dem alle Aspekte des Hafenbetriebs neu überdacht werden − von Terminalbetrieb, Konzessionsverträgen, Mobilität, Konnektivität, Kraftstoffen bis hin zu Modellen der Zusammenarbeit und der Erzeugung, Lagerung und Nutzung von Energie. Das PIONEERS-Konsortium überzeugte die Gutachter*innen mit insgesamt 19 ambitionierten Demonstrationsprojekten in den Bereichen saubere Energieerzeugung und -versorgung, nachhaltiges Hafendesign, Verlagerung und Optimierung von Verkehrsströmen sowie digitale Transformation.

Die Maßnahmen umfassen die Erzeugung erneuerbarer Energien und den Einsatz von Elektro-, Wasserstoff- und Methanolfahrzeugen, die Nachrüstung von Gebäuden und Heizungsnetzen für mehr Energieeffizienz, die Umsetzung von Ansätzen der Kreislaufwirtschaft bei Infrastrukturarbeiten, Automatisierung und den Einsatz digitaler Plattformen zur Förderung der Verkehrsverlagerung und zur Gewährleistung optimierter Fahrzeug-, Schiffs- und Containerbewegungen.

Der Hafen von Antwerpen wird als Leuchtturmhafen fungieren, der den Großteil der Demonstrationsprojekte beherbergt und einen Heimathafen für eine nachhaltige Zukunft darstellt. Die Häfen von Barcelona, Constanta und Venlo werden als Partnerhäfen eine aktive Rolle dabei spielen, die Übertragbarkeit der Lösungen zu maximieren und haben sich verpflichtet, die bewährten Praktiken aus dem Projekt umzusetzen.

Der Hafen von Antwerpen hat sich zum Ziel gesetzt, im Jahr 2050 ein kohlenstoffneutraler Hafen zu werden und ist davon überzeugt, dass eine Ökologisierung der Häfen nur durch Partnerschaften und einen aktiven Dialog mit einem breiten Stakeholder-Netzwerk möglich ist. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um alle Beteiligten ins Boot zu holen und innovative Lösungen einzuführen. PIONEERS ist die optimale Gelegenheit, genau das zu ermöglichen und eine maximale Übertragbarkeit von Innovationen zu gewährleisten.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Der Hafen von Antwerpen will der erste Welthafen sein, der Wirtschaft, Menschen und Klima in Einklang bringt. Um bis 2050 klimaneutral zu sein, müssen wir jetzt handeln. PIONEERS beweist, wie der Hafen von Antwerpen zusammen mit einem breiten Stakeholder-Netzwerk Pionierarbeit leistet, um unser Ziel zu erreichen.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Dies ist ein wichtiger Meilenstein für den Hafen von Antwerpen und die gesamte Hafengemeinschaft, der zeigt, dass wir mit unseren Ambitionen auf dem richtigen Weg sind. Wir wollen diesen finanziellen Hebel nutzen, um die weitere Ökologisierung und Nachhaltigkeit der Hafenplattform zu stärken und unseren Hafen als den Green Port schlechthin in Europa zu positionieren.“

Dieses Projekt hat Fördermittel aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union erhalten.

Quelle Foto und Grafik: Port of Antwerp

 




Hapag-Lloyd veröffentlicht neuen Nachhaltigkeitsbericht

Hapag-Lloyd hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Jahr 2020 veröffentlicht und erneut deutliche Fortschritte in ökologischer, sozialer, qualitativer sowie ökonomischer Hinsicht gemacht: Seit dem Beginn des letzten Jahres fährt die Hapag-Lloyd Flotte IMO 2020-konform mit schwefelarmem Treibstoff und emittiert dadurch rund 70 % weniger Schwefeloxide im Vergleich zu 2019.

Darüber hinaus konnte bei 39 Schiffen durch das Entfernen von Bewuchs an den Außenhüllen eine Treibstoffeinsparung von rund 15 % erzielt werden. Zugleich hat Hapag-Lloyd als erste Reederei weltweit ein Großcontainerschiff auf einen Dual-Fuel Antrieb umgerüstet, der mit Flüssiggas (LNG) betrieben werden kann. In einer ersten Testphase wurden zudem Biokraftstoffe auf Basis von Altspeiseöl verwendet. Weiterhin wurden sechs hochmoderne Containerschiffe mit je mehr als 23.500 TEU Kapazität bestellt, die durch den Einsatz von kraftstoffeffizienten Hochdruck-Dual-Fuel-Motor ebenfalls mit LNG fahren können und damit rund 15 bis 25 % CO2-Emissionen einsparen. Finanziert wurden diese Neubauprojekte mit Nachhaltigkeitsbezug über gleich zwei grüne Finanztransaktionen, die nach den Green Loan Principles der Loan Market Association abgeschlossen wurden.

Aufgrund der Coronavirus-Pandemie hatte die Sicherheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Berichtsjahr eine ganz besonders hohe Priorität, sodass in den Landbetrieben zeitweise über 90 % von zu Hause gearbeitet haben. Ganz besonders viel abverlangt wurde jedoch auch den Seeleuten auf den Schiffen, da Crew-Wechsel durch zahlreiche Einreisebeschränkungen erheblich erschwert wurden und viele von ihnen deutlich länger als ursprünglich geplant an Bord bleiben mussten. Deshalb wurden auch erhebliche Anstrengungen unternommen, um sie sicher und schnellstmöglich zur ihren Angehörigen zurückzubringen.

Die größte Herausforderung der nächsten Jahre bleibt jedoch der Klimawandel und um das Ziel der Klimaneutralität in der Schifffahrt zu erreichen, muss mehr in Forschung und Entwicklung bei Antriebskonzepten und Treibstoffen investiert werden. Die Schifffahrt hat heute bereits einen Anteil von 3 % aller CO2-Emissionen und der muss künftig weiter reduziert werden. Auch deshalb steht der neue Nachhaltigkeitsbericht unter dem Motto „Die Zukunft der Schifffahrt erschließen“. Zwar bleiben Containerschiffe auch unter Umweltaspekten das effizienteste Transportmittel, wenn es darum geht große Mengen an Waren zu transportieren. Doch trotz dieser Effizienzvorteile ist klar, dass beim Klimaschutz noch viel mehr bewegt werden muss.

„Wir haben gute Fortschritte in allen Nachhaltigkeitsdimensionen erzielt. Zugleich sind wir uns bewusst, dass wir eine sehr große Verantwortung insbesondere auch beim Klimaschutz haben. Deshalb werden wir weiter intensiv daran arbeiten, unsere Flotte zu modernisieren und unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. Dies bleibt auch ein wesentlicher Baustein unserer neuen Nachhaltigkeitsstrategie, die wir noch in diesem Jahr veröffentlichen werden. Im Kern geht es darum, unseren Nachhaltigkeitsbeitrag kontinuierlich zu stärken und schrittweise Verbesserungen zu erzielen“, so Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd.

Mit der neuen Nachhaltigkeitsstrategie wird sich Hapag-Lloyd für die nächsten zehn Jahre konkrete Ziele setzen. Eines wurde bereits im März 2021 mit der erfolgreichen Platzierung einer „Sustainability-Linked Anleihe“ bekannt gegeben, die an ein klar definiertes Nachhaltigkeitsziel geknüpft ist: Bis zum Jahr 2030 soll die CO2-Intensität der Hapag-Lloyd eigenen Flotte um 60 % im Vergleich zum Referenzjahr 2008 der International Maritime Organization (IMO) sinken. Die Verbesserungen bei der CO2-Intensität werden jährlich nach dem sogenannten Average Efficiency Ratio (AER) Indikator gemessen und veröffentlicht, der im Jahr 2008 noch bei einem Wert von 11,68 lag und bis zum Jahr 2030 auf 4,67 sinken soll. Der AER gibt Aufschluss über die CO2-Intensität, gemessen in Gramm CO2 pro Tonnenmeile (gCO2/dwt*nm).

Den neuen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2020 finden Sie hier.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd AG




Contargo unterstützt die ECTA

Als Mitglied der European Clean Trucking Alliance (ECTA) unterstützt Contargo deren Forderungen nach einem schnelleren Übergang zu einem sauberen Straßengüterverkehr. Das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk plant seine Dekarbonisierung bis 2050 und fährt bereits an zwei Standorten vollelektrische Sattelzugmaschinen.

„Unser Kerngeschäft ist der Kombinierte Verkehr, daher nutzen wir den Lkw dank der Langstreckentransporte auf Binnenschiff oder Zug nur im Nahverkehr. Der nationale und europaweite Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw ist allerdings dringend notwendig“, sagt Jürgen Albersmann, Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG. „Denn nur wenn das Interesse und die Akzeptanz alternativer Antriebe in der Transportbranche steigen, werden die Hersteller wirtschaftliche und noch bessere Lösungen vorantreiben.“

In ihrem Positionspapier fordert die ECTA im Vorfeld des Legislativpakets „Fit for 55“ die Europäische Kommission auf, verbindliche Ziele für die Infrastruktur in allen EU-Mitgliedsstaaten festzulegen, weil nur so nahtlose grenzüberschreitende Abläufe sowie regionale Zustellungen gewährleistet werden können.

„Aus meiner Sicht ist es zwingend erforderlich, dass die TEN-T Kernnetzkorridore zu Null-Emissions-Güterverkehrskorridoren werden, mit ausreichender Infrastruktur zum Tanken mit Strom und grünem Wasserstoff“, sagt Kristin Kahl, Sustainable Solutions bei Contargo. „Nur so können die Unternehmen und damit auch die EU ihre hochgesteckten Umweltziele erreichen.“

Quelle und Foto: Geschäftsführer Contargo GmbH & Co. KG, Geschäftsführer Jürgen Albersmann




Energie im Hafen: Die Zukunft ist grün

Grüner Wasserstoff ist in der Debatte um den Klimaschutz derzeit nicht wegzudenken. In den Häfen unterstützt Niedersachsen Ports (NPorts) viele Projekte rund um das Potenzial der grünen Moleküle für den Hafenumschlag und den Hafenbetrieb. Mit dem Abschlussbericht des Forschungsprojekts WASH2Emden präsentiert NPorts die gewonnenen Erkenntnisse.

Wasserstoff, vorausgesetzt er wird aus erneuerbaren Energien hergestellt, ist ein umweltfreundlicher Energieträger. Er kann dem landseitigen Hafenbetrieb helfen, Emissionen zu reduzieren. Die NPorts-eigenen Häfen an der niedersächsischen Küste bringen alle Voraussetzungen mit, um grüne Wasserstoffversorgungsketten von der Bereitstellung bis zur Anwendung aufzubauen. Der Bedarf an grünem Wasserstoff wird in Zukunft die lokalen Produktionskapazitäten übersteigen, sodass dieser über Häfen importiert werden muss. Als Einspeisepunkte für grünen Offshore-Strom sind Häfen ideale Standorte für die Produktion von grünem Wasserstoff. Zudem bieten sich vielfältige Anwendungsfelder in und um die Häfen, um diesen stofflich aber auch energetisch zu nutzen. „Die Entwicklungen an unseren Hafenstandorten beobachten wir sehr genau, unterstützen die Vorhaben von der Planung bis zur Realisierung und können hierfür attraktive Flächen bereitstellen“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

In einer eigenen Untersuchung hat sich NPorts intensiv mit den Möglichkeiten von Wasserstoff im Hafenumfeld beschäftigt. Der Fokus der Untersuchung des 2020 abgeschlossenen Projektes WASH2Emden liegt auf der Herstellung, Distribution und Anwendung von grünem Wasserstoff im Hafen. Besonders der regenerative Überschussstrom, der aufgrund von Netzengpässen nicht genutzt wird, spielt hier eine wichtige Rolle. Dieser kann mithilfe von Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt werden, welcher wiederum speicherbar und auch transportierbar ist. So ist es möglich Züge, Busse, Umschlaggeräte, LKW´s, Nutzfahrzeuge, etc. auf Wasserstoffantrieb umzurüsten.

Das Potenzial für die Produktion und Anwendung ist gegeben: Allein im Emder Hafen könnten mit dem jährlich anfallenden Überschussstrom der lokalen Windkraftanlagen rund 6700 H2-Fahrzeuge ein Jahr lang betankt werden. Vom technischen Aspekt ausgehend ist eine Wasserstoffwirtschaft sogar gut umsetzbar, da die Technologie weitestgehend erforscht ist. Damit grüner Wasserstoff jedoch tatsächlich Anwendung findet, müssen die Kosten in der Herstellung im Vergleich zu fossilen Energieträgern günstiger werden. Ein weiteres Hindernis ist, dass es für potenzielle H2-Fahrzeuge und -Geräte noch keine marktreifen Serienprodukte gibt. Es ist also notwendig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam die passenden Rahmenbedingungen schaffen, damit der grüne Wasserstoff wettbewerbsfähig wird.

Die Basiszutat für grünen Wasserstoff ist grüner Strom. „Wasserstoff ist ein Energieträger, keine Energiequelle. Deshalb ist ein paralleler Ausbau der erneuerbaren Energie wichtig“, erklärt Dr. Matthäus Wuczkowski, Manager für Nachhaltigkeit und Innovation bei Niedersachsen Ports GmbH. Es macht auch nicht immer Sinn alle energetischen Anwendungen auf Wasserstoff umzustellen. Je nach Anwendungsfall ist es unter CO2-Gesichtspunkten manchmal klüger, den grünen Strom – ohne Verluste – direkt zu nutzen. Dort wo elektrische Anwendungen an ihre Grenzen stoßen, wie z.B. im Schwerlastverkehr, macht der Wasserstoffeinsatz durchaus Sinn. „Da grüner Wasserstoff ein knappes Gut ist, muss auch an der Energieeffizienz gearbeitet werden. Wenn Prozesse und Anwendungen weniger Energie verbrauchen, wird auch weniger grüner Wasserstoff benötigt“, erklärt Matthäus Wuczkowski abschließend.

Das Projekt WASH2Emden wurde zusammen mit den Projektpartnern MARIKO GmbH, abh INGENIEUR-TECHNIK GmbH, DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, der Tyczka Unternehmensgruppe und den Kooperationspartnern EPAS Ems Ports Agency & Stevedoring Bet. GmbH & Co. KG, Hochschule Emden/Leer und EMDION GmbH durchgeführt. Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der IHATEC-Richtlinie.

Der Abschlussbericht sowie weiterführende Informationen sind abrufbar unter: https://www.nports.de/nachhaltigkeit/hafen/projekte/wash2emden/

Neben Emden werden in den Häfen Brake, Cuxhaven und Wilhelmshaven, somit an fast allen Standorten von NPorts, derzeit Wasserstoffprojekte entwickelt. Neben eigenen Studien, werden Vorhaben durch Know-how, Bereitstellung von Flächen für erneuerbare Energien sowie  Beratung und Erarbeitung von genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen unterstützt.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/Christian O. Bruch – Hafenansicht Emden

 




Stadtwerke Düsseldorf starten 1.000. Ladepunkt

Die Stadtwerke Düsseldorf haben einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht und den 1.000. Ladepunkt unter Vertrag genommen. In der öffentlich zugänglichen Tiefgarage des Hotels Hyatt Regency Düsseldorf und des Bürokomplexes „Hafenspitze“ werden kurzfristig 18 Ladepunkte der neuesten Generation mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW durch die Stadtwerke aufgebaut und betrieben. Bisher waren dort zwei Wallboxen installiert.

„Wir freuen uns, dass wir mit den Stadtwerken Düsseldorf als unserem langjährigen Partner im Bereich Ladeinfrastruktur zukünftig unseren Hotelgästen wie auch allen anderen Nutzerinnen und Nutzern der Tiefgarage einen noch höheren Komfort durch die vergrößerte Anzahl von Lademöglichkeiten anbieten können“, sagte Axel Ziegler, General Manager des Hyatt-Hotels in der Landeshauptstadt.

Stadtwerke-Vorstand Manfred Abrahams erklärte dazu: „Die neuen Ladepunkte im Medienhafen führen zu einer weiteren Verdichtung der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur. Damit wird die Elektromobilität wieder ein stückweit interessanter – und gleichzeitig bewegen wir uns einen weiteren Schritt auf das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2035 zu.“
Die Stadtwerke orientieren sich kontinuierlich an der stetig wachsenden Nachfrage nach Ladestrom und engagieren sich im Ausbau der Infrastruktur in allen drei Anwendungsfällen. Neben dem öffentlichen Laden sind dies private Ladelösungen – etwa für Immobilieneigentümer oder für Wohnungsbauunternehmen – sowie Ladelösungen für Firmen. Erst kürzlich haben die Stadtwerke Düsseldorf einen gewerblichen Ladepark mit 72 Ladepunkten für den Online-Versandhändler Amazon am Standort Düsseldorf in Betrieb genommen.

Mehr Infos zum Thema Ladeinfrastruktur gibt es hier:
www.swd-ag.de/mobilitaet/ladeinfrastruktur

Quelle: Stadtwerke Düsseldorf, Foto: Hyatt Regency Düsseldorf