Niedersachsen Ports erhalten Zertifikat

Die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports hat im August 2019 von EcoPorts das sogenannte PERS-Zertifikat erhalten. EcoPorts ist eine Umweltinitiative der Europäischen Seehafen-Organisation ESPO. Sie hat einen speziellen Prüfstand für Häfen entwickelt, das Port Environmental Review System, bei dem die ökologischen und sozialen Auswirkungen der Hafenaktivitäten untersucht werden.

Weiterhin wird untersucht, in wieweit das Umweltschutz systematisch im Unternehmen umgesetzt wird und in wie fern gezielte Maßnahmen z.B. gegen Lärm, für geringeren Energieverbrauch und zur Verbesserung der Wasser- oder Luftqualität, umgesetzt wurden.

„Wir haben uns entschieden, dass wir uns mit unserem Umweltmanagement und unseren Aktivitäten an den europäischen Standards der EcoPorts messen lassen wollen. Mit diesem Zertifikat wird unser nachhaltiger Kurs bestätigt. Darüber freuen wir uns, da es eine Bestätigung unserer Arbeit für die Küstenregion ist“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Erstmals ist in 2019 die gesamte Hafengruppe Niedersachsen Ports betrachtet worden. Zuvor wurde seit 2016 die Hafenstandorte Wilhelmshaven, Emden, Cuxhaven und Brake einzeln Zertifikat erteilt. Grund für diese Änderung ist ein neuer, ganzheitlicher Ansatz, dem das Umweltmanagement, die Nachhaltigkeitsstrategie und der Nachhaltigkeitsbericht von Niedersachsen Ports zugrunde liegt, der in diesem Jahr erarbeitet wurde. Von der Nachhaltigkeitsstrategie über Darstellung der Aktivitäten bis hin zu den Kennzahlen ist in dem Bericht alles umfassend aufgezeichnet.

Große Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und demografischer Wandel werden in der Hafengesellschaft aktiv in Projekten aufgegriffen. Die niedersächsischen Häfen entwickeln vielfältige und innovative Lösungen für eine nachhaltige Logistik. Dieser Mehrwert, der über die klassischen Leistungen eines Hafens hinausgeht, wird unter hafen+ gebündelt.

https://www.nports.de/unternehmen/nachhaltigkeit/nachhaltigkeitsbericht/

Quelle und Foto: Sports, v.r.: Wirtschaftsminister und Aufsichtsratsvorsitzender von NPorts Dr. Bernd Althusmann und NPorts-Geschäftsführer Holger Banik freuen sich über das PERS-Zertifikat

 

 

 




Auf dem Weg zum smarten Hafen

Die Vision vom CO2-neutralen Hafen wird konkret. Und der Weg dorthin heißt SHARC. Das Kürzel steht für ein Forschungsprojekt, das seit Anfang des Jahres mehrere Partner zusammengeführt hat. Unter der Koordination von bremenports arbeiten die Siemens AG, das Deutsche Forschungszentrum für künstliche Intelligenz /DFKI),  die TU Berlin und das Institut für Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH an einem „Smarten Hafen-Applikationskonzept zur Integration erneuerbarer Energien“.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling, misst dem Projekt eine besondere Bedeutung zu: „Die Koalition hat sich das Ziel gesetzt, das Thema nachhaltiger Hafen mit großen Schritten voranzutreiben. Sharc kann einen wesentlichen Beitrag leisten,  in absehbarer Zeit die Klimaneutralität des Hafens zu erreichen. Damit kann der  Hafen auch für  andere Wirtschaftszweige beispielgebend vorangehen.“

Das Forschungsprojekt setzt sich unter anderem mit folgenden Fragestellungen auseinander:

Welche Beiträge kann ein Hafen zur angestrebten Energiewende im Verkehr leisten?

Wie lassen sich Energieverbräuche senken und erneuerbare Energiequellen einbinden?

Welche Energiespeicher sind erforderlich, um komplett auf regenerative Energien umzustellen?

Um auf diese komplexen Fragen kompetente Antworten geben zu können, wird derzeit im Überseehafen Bremerhaven eine umfangreiche Untersuchung der Energieverbräuche erarbeitet. Dabei wird die öffentliche Infrastruktur betrachtet, für die bremenports verantwortlich zeichnet. Für eine erfolgreiche Untersuchung ist wesentlich, dass auch die Terminalbetreiber bei der Untersuchung mit im Boot sitzen.

bremenports Geschäftsführer Robert Howe hob das Engagement der beteiligten Unternehmen hervor: „Klimaneutralität ist für alle europäischen Häfen eine zentrale Aufgabe. Uns ist es ein Anliegen im Rahmen unserer greenports-Strategie  bei diesem Thema auch künftig eine Spitzenposition in Europa einzunehmen. Es ist erfreulich, dass dieses Engagement die am Hafengeschehen Beteiligten eint.“

Das BLG-Autoterminal, Eurogate-Containerterminal, Eurogate Technical Services und das große Kühllagerhaus von BLG-Klosterboer stellen Daten zur Verfügung. Die Aufzählung deutet an, wie umfassend eine qualifizierte Analyse ausfallen muss. Dabei geht es unter anderem um Energieoptimierung im Bereich der Hafeneisenbahn, um die Energieversorgung der Gebäude, um die Beleuchtung des Hafens, die Antriebssysteme von Kränen und Van-Carriern aber auch um die Möglichkeit,  Elektroversorgung  bei der Abfertigung der Schiffe im Hafen zu nutzen.

In der Projektbeschreibung ist das Ziel so formuliert: „Mittels zu simulierender Zukunftsszenarien ist ein Investitionskonzept für das Zusammenwirken verschiedener Akteure im Hafenquartier abzuleiten, welches dieses für die beabsichtigte nachhaltige energietechnische und logistische Entwicklung vorbereitet“.

Um dies zu erreichen werden derzeit im Überseehafen die Gebietsdaten gesammelt, auf deren Basis verschiedene Szenarien entwickelt werden können, wie die Versorgung des Hafens schrittweise auf regenerative Energien umgestellt werden kann.  Das Projekt geht über die Analyse und Beschreibung deutlich hinaus. So sollen innerhalb des Projektes bis zum Herbst des kommenden Jahres auch konkrete Investitionsplanungen und Businessmodelle erstellt werden.  Untersucht wird  auch welche Investitionen in regenerative Energiequellen erforderlich sind, um das Ziel einer CO2-neutralen Hafeninfrastruktur zu erreichen.

Nach dem erfolgreichen  Abschluss des Projektes  Ende des kommenden Jahres ist über  konkrete Investitionen zu entscheiden, mit denen das Ziel eines CO²-neutralen Hafens erreicht werden kann. Hierzu können dann weitere  Förderanträge gestellt werden.

Quelle bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports GmbH & Co. KG/ Wolfgang Scheer

 

 

 




Die Billerbeck wird renaturiert

Aus einem artenarmen, weitgehend kanalisierten Gewässer wird ein mäandernder Bachlauf, der Flora und Fauna beste Lebensbedingungen bietet. Dies ist das Ziel einer Ausgleichsmaßnahme, die die Hafenmanagementgesellschaft bremenports derzeit am Mittel- und Oberlauf der Billerbeck durchführt.

Die Billerbeck ist ein linkes Nebengewässer der Lune. Ihre Lauflänge beträgt insgesamt rd. 11 km, das Einzugsgebiet umfasst insgesamt 41,33 km² und befindet sich in den Landkreisen Osterholz und Cuxhaven, auf Flächen der Gemeinden Axstedt, Holste und Beverstedt-Bokel. Das Gebiet steht als FFH-Gebiet und Naturschutzgebiet unter Naturschutz.

Zusammen mit dem Unterhaltungsverband Lune wurde ein ergänzendes Maßnahmenkonzept für die verfügbaren Flurstücke entlang der rund 5 km langen Fließstrecke der Billerbeck zwischen den Eisenbahnunterquerungen südlich von Stubben und nordöstlich von Axstedt aufgestellt.

An der Billerbeck wird eine umfassende Renaturierung einer Gewässeraue realisiert, die sowohl das aquatische System des Gewässers an sich als auch auenbezogene Maßnahmen umfasst. In der Gesamtplanung sind auch Maßnahmen zur Umgestaltung des Stubbengrabens, Maßnahmen am Oldendorfer Bach und im Großen Moor enthalten.

Auf einer Länge von 2850 Metern wird die Billerbeck in einen mäandrierenden Verlauf verlegt, dazu wird abschnittsweise auf eine Länge von 1600 Metern Kies eingebaut. Um das Gewässer zu lenken, werden 30 Grundschwellen und Totholz eingebaut. In den Randbereichen entstehen sieben Stillgewässer und 25 Blänken. In den Ausgrabungsflächen wird der Oberboden gegen Unterboden getauscht. Überschüssiger Oberboden aus dem Gewässerbereich wird zur Verbesserung der Bodenstruktur auf Ackerflächen aufgebracht. Torfhaltige und lehmhaltige Böden werden in ein nahegelegenes Moor verbracht, um dort die Moorentwicklung zu fördern.

Die flächigen Auebereiche, die an die Billerbeck angrenzen, werden zu hochwertigen Grünland-, bzw. Gehölzlebensräumen entwickelt. Direkt neben dem Bachlauf entstehen nährstoffarme Sukzessionsbereiche, in denen eine natürliche Entwicklung zugelassen wird.

Durch die Maßnahmen direkt an der Billerbeck wird die Eignung dieses Baches als Lebensraum für Pflanzen und Tiere optimiert. Bei den Fischen ist mit einer Zunahme der Artenvielfalt und Besatzdichte, z.B. mit einer deutlichen Bestandsverbesserung bei den geschützten Neunaugen, zu rechnen. Außerdem werden die Voraussetzungen für die Ansiedlung von Meerforellen geschaffen. Bei der beabsichtigten Verbesserung des Fischbestandes ist mit der Ansiedlung des Eisvogels zu rechnen und auch der Fischotter wird zukünftig an der Billerbeck sehr gute Lebensraumbedingungen vorfinden. Mit dieser Kompensationsmaßnahme wird ein Flächenpool geschaffen, der für die Kompensation hafenbezogener Eingriffsvorhaben geeignet ist. Die Baumaßnahmen verursachen Kosten von rd. 1.600.000 € brutto.

bremenports Geschäftsführer Robert Howe hob die enge Zusammenarbeit mit den Landkreisen und dem Unterhaltungsverband Lune hervor: „Gemeinsam ist es gelungen, für die Billerbeck ein überzeugendes Renaturierungskonzept zu erarbeiten. Unser Anspruch ist es, hier einen ökologisch hochwertigen Bereich zu entwickeln. Zugleich schaffen wir die Voraussetzungen, bei künftigen Hafenbauprojekten auf diese Flächen als Kompensationsmaßnahmen zurückgreifen zu können. Sowohl die Natur als auch der Hafen gewinnen dabei.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG, bremenports Geschäftsfüher Robert Howe und Thomas Ströer, Geschäftsführer Unterhaltungsverband Lune am ersten Bauabschnitt der neuen Billerbeck.




Nase, Augen und Ohren des Chempark

Seit zwölf Jahren hält Klaus Spieker in der Umweltüberwachung der Chempark-Standorte die Fäden in der Hand. Der Verfahrensingenieur hat durch seine beruflichen Erfahrungen die beste Grundlage für diese verantwortungsvolle Position. Aber was genau sind eigentlich die Aufgaben der Umweltüberwachung?

„Ganz einfach“, lautet die Antwort von Spieker, „wir sorgen dafür, dass die chemische Produktion im Chempark ohne Umweltbeeinträchtigung abläuft.“ Ganz so simpel, wie es aus seinem erfahrenen Munde klingt, ist diese Aufgabe dann aber doch nicht. Zumindest nicht für Außenstehende. Im Gegenteil: Ein perfekt durchdachtes und bewährtes System stellt sicher, dass Wasser und Luft aus Produktionsprozessen und Entsorgungsanlagen durchgehend überwacht und geprüft werden. So ist im Bedarfsfall eine sofortige und punktgenaue Reaktion möglich.

Spieker und sein Kollege Detlef Wolf haben vor kurzem mit dem Luftmesswagen einen Chemiekurs des Gymnasiums Fabritianum in Krefeld-Uerdingen besucht. Die Idee dahinter ist, mehr jungen Menschen diese „mobile Spürnase“ und ihre Einsatzfelder näher zu bringen. Die Schülerinnen und Schüler konnten sich die Messinstrumente im Inneren des Luftmesswagens anschauen und bekamen erklärt, was damit alles gemessen wird. Sie konnten zum Beispiel beobachten, dass die Instrumente sofort anzeigen, wenn z.B. ein Filzstift ohne Kappe in den Messluftstrom gehalten wird. Außerdem gab Spieker einen Einblick in die Aufgaben des Chempark, insbesondere in die Umweltüberwachung. Junge Menschen für eine Ausbildung im Chempark zu begeistern, ist außerdem eine besondere Herzensangelegenheit von Spieker und seinem Kollegen.

Dafür sorgt das jeweilige Team vor Ort: Jeder Standort hat im Bereich Umweltüberwachung einen Teamleiter, meist ein Chemiker, den zwei weitere Kollegen bei der Sacharbeit unterstützen. Bei Spieker bündelt sich die Verantwortung als Leiter der Umweltüberwachung aller Standorte. „Viele Menschen wundern sich, dass wir in diesem wichtigen Aufgabenbereich mit so wenigen Beschäftigten auskommen“, weiß er. „Aber das täuscht – denn hinter uns steht ein großes Netzwerk.“

Dies lässt sich anschaulich am Beispiel Abwasser erklären. „Beim Abwasser haben wir erst einmal die Grundüberwachung“, erklärt der 59-Jährige. „Mit Online-Messungen und Probensammelautomaten in Messstationen sowie regelmäßigen Laboranalysen beobachten wir kontinuierlich den Zustand in den Kanälen und sichern so die Einhaltung der Grenzwerte. Die strengen gesetzlichen Vorgaben müssen zu jeder Zeit eingehalten werden.“ Und genau da kommt das besagte Netzwerk zum Tragen: Alle Informationen laufen in der Sicherheitszentrale zusammen. Diese Zentrale ist Tag und Nacht besetzt. Wenn es zu Auffälligkeiten kommt, kann jeder der Mitarbeiter dort auf detaillierte Aktionspläne zugreifen, die das weitere Vorgehen und die Verantwortungen genauestens regeln – das Ereignismanagement wird gestartet.

Weist das Wasser Verunreinigungen auf, ist es dank der flächendeckenden Überwachung möglich, den betreffenden Teilstrom aufzufangen, innerhalb kürzester Zeit die Ursache zu finden und das Problem zu beheben. Die Sicherheitszentrale hat aber weit mehr Zuständigkeiten – hier laufen alle Drähte des Chempark im Bereich Sicherheit zusammen. Und: Diese Zentrale ist auch der Anlaufpunkt für die Anwohner.

„Es ist uns sehr wichtig, dass sich die Menschen in der Nachbarschaft sicher fühlen können“, sagt Spieker. „Ein Anwohner bemerkt vielleicht einen ungewöhnlichen Geruch – dann ruft er bei uns an, und wir schicken sofort unseren Luftmesswagen raus.“ Jeder Hinweis wird ernst genommen und überprüft, und jeder Anrufer wird zeitnah über die Ergebnisse der Nachforschungen informiert. Außerdem wird bei täglichen Routinefahrten die Qualität der Umgebungsluft überprüft. Bei auffälligem Geruch ist sogar noch die zeitversetzte Analyse möglich – Luftmessstationen auf dem Gelände speichern ihre Ergebnisse. Doch im Ereignisfall ist die „mobile Spürnase“ des Chempark schnell vor Ort und nimmt die Untersuchungen auf.

Das Wichtigste für Spieker: Er kann sich auf seine Mitarbeiter voll und ganz verlassen. „Zusammen mit den Anwohnern sind wir ein richtig gutes Team. Gemeinsam machen wir uns stark – für die Sicherheit!“ 

Sicherheitstelefon Chempark Krefeld-Uerdingen: (02151) 88 99 333

Quelle und Foto: Currenta, alles auf einem Blick: Mit der Karte in der Hand und dem Luftmesswagen im Hintergrund wird den Schülern und Schülerinnen die Umweltüberwachung nähergebracht. 

 

 

 




TFG summt beim Bienenschutz mit

Mit einer Bienenpatenschaft setzt sich TFG Transfracht im Rahmen ihres Umweltmanagements aktiv gegen das Bienensterben und damit für den Natur- und Artenschutz ein. Denn Nachhaltigkeit hört für den Spezialisten in der Seehafenhinterlandlogistik nicht bei umweltfreundlichen Transporten auf der Schiene auf.


Die Bienenanzahl in Deutschland geht seit Jahrzehnten beständig zurück. Auch wenn sie aufgrund ihrer Bedeutung für die biologische Vielfalt durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt ist, so fehlt es vor allem den Wildbienen zunehmend an geeigneten Lebensräumen. Die Honigbienen können in der freien Natur ohnehin kaum mehr allein überleben und sind auf Pflege von Imkern angewiesen.

Zur Unterstützung übernimmt TFG zum 06. August 2019, eine Patenschaft für ein eigenes Bienenvolk, welches auf den Namen „Happy Bee by TFG“ getauft wurde. Wohnhaft ist das TFG-Volk in Norddeutschland, Buxtehude, bei Imker Heinrich Goller, der Mitglied im deutschen Imkerbund ist und die Pflege der TFG-Bienen übernimmt.

„Es freut uns sehr, einem neuen Volk ein geschütztes Zuhause zu bieten und damit unserer Verpflichtung als Unternehmen nachzukommen, uns für den Schutz der Umwelt zu engagieren – im Kleinen wie im Großen,“ sagt Dr. Bernd Pahnke, Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht.

Der Hamburg-nahe Standort in Buxtehude ist hierfür hervorragend geeignet, da er mit seiner Lage zwischen Geest, Moor und Obstplantagen ideale Lebensbedingungen bietet. So werden die „glücklichen“ TFG-Bienen in Zukunft sowohl entlang der Feuchtgebiete als auch in den vielen Grünflächen von Buxtehude zahlreiche Bäume und Pflanzen bestäuben und die Stadt damit ökologisch vielfältiger gestalten.

Nachhaltiges Wirtschaften nimmt heute zunehmend eine Schlüsselrolle ein. Der Logistikdienstleister geht in Sachen ‚Green Logistics‘ mit guten Beispielen voran. TFG setzt auf den Hauptlauf per Schiene und vermeidet rund 80 % CO2-Emissionen gegenüber einem Transport per Lkw. Mit dem EcoPlus-Angebot, Strom aus regenerativen Energiequellen, bietet TFG 100% Co2-freien Schienentransport an.

TFG Transfracht bietet die Möglichkeit, Zertifikate über eingesparte CO2-Emissionen bei einem Transport per Schiene gegenüber einem Alternativtransport per Lkw auszustellen.

Foto: TFG / Astrid Doerenbruch, Übergabe Patenschaftsurkunde v.l.: Heinrich Goller und Dr. Bernd Pahnke

 




Deutliche Reduzierung der Emissionen

„Just-In-Time“ (JIT)-Abläufe haben das Potenzial, die Zeit zu verkürzen, welche Schiffe außerhalb der Häfen stillliegen, und tragen dazu bei, schädliche Emissionen zu reduzieren und Treibstoffkosten einzusparen.

Dies kann erreicht werden, indem einem Schiff im Voraus die relevanten Informationen über die gewünschte Ankunftszeit mitgeteilt werden, so dass es die optimale Geschwindigkeit einstellen kann. Ein Desktop-Test im Just-in-Time-Schiffsbetrieb hat zu positiven Ergebnissen geführt und gezeigt, dass die Emissionen deutlich reduziert werden können. Der Versuch wurde von Mitgliedern der IMO-geführten Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (GIA) beim Hafenbetrieb Rotterdam durchgeführt (10. Juli).

Die technische Beraterin Astrid Dispert sagte dazu: „Es ist mehr Validierung erforderlich und letztlich eine Echtzeit-Just-in-Time-Version – und genau darauf arbeiten wir hin. Der Desktop-Test zeigte jedoch das Potenzial und den klaren Nutzen, den eine frühzeitige Kommunikation zwischen Schiffen, Hafenbehörden und Terminals mit sich bringen kann, da diese eine Geschwindigkeitsoptimierung während der Reise ermöglicht.“

Während des Desktop-Tests, wurde ein paar Mal eine Fahrt zwischen Bremerhaven und Rotterdam (eine Entfernung von 247 nm) simuliert. Im ersten Business-as-usual-Szenario erhält das Schiff ein Update darüber, wann es beim Pilot Boarding Place am ersten Calling-In-Point ankommen soll, (wenn sich das Schiff in UKW-Funkreichweite befindet, in einer Entfernung von etwa 30 nm vom Hafen). Der Zeitpunkt, zu dem das Schiff am Pilot Boarding Place ankommen soll, hängt von einer Reihe von Variablen ab; dazu gehört die Verfügbarkeit des Terminals sowie die der Lotsen und Schlepper. Die Informationen werden jedoch häufig erst dann geschickt, wenn das Schiff bereits relativ dicht in der Nähe des Hafens ist.

Im zweiten Just-in-Time-Szenario erhält das Schiff wesentlich früher auf seiner Fahrt nach Rotterdam verschiedene Updates darüber, wann es beim Pilot Boarding Place ankommen soll. So kann das Schiff seine Geschwindigkeit optimal anpassen.

Beim Vergleich der zwei Szenarien wurden beim Just-in-time-Szenario 23 % weniger Treibstoff konsumiert – ein beträchtlicher Rückgang in puncto Treibstoff und daher auch bei den Emissionen.
Aus diesem Test erhaltene Daten werden in einen Just-in-Time-Leitfaden eingegeben, der derzeit von der GIA erstellt wird. Der Test wurde von Vertretern des Hafenbetriebs Rotterdam, Maersk, MSC, IMO und Inchcape Shipping durchgeführt.

Die GIA ist eine innovative Public-Private-Partnership-Initiative der IMO im Rahmen des GEF-UNDP-IMO Global Maritime Energy Efficiency Partnerships (GloMEEP)-Projekts, das darauf abzielt, führende Vertreter der Schifffahrtsindustrie zusammenzubringen, um ein energieeffizientes und CO2-armes maritimes Transportsystem zu unterstützen.

Quelle und Foto: IMO, Vertreter von Hafenbetrieb Rotterdam, Maersk, MSC, IMO en Inchcape Shipping

 

 

 

 




Blaues Band Deutschland

Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge, Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung – all dies steht im Mittelpunkt des Bundesprogramms „Blaues Band Deutschland“, einer gemeinsamen Initiative von Bundesverkehrsministerium (BMVI) und Bundesumweltministerium (BMU).

Unter dem Leitspruch „Ein neuer Blick auf Bundeswasserstraßen und ihre Auen“ haben die Teilnehmer der 3. Statuskonferenz in Berlin über die Zukunftsperspektiven für die einzigartige Wasserlandschaft Deutschlands diskutiert.

Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir wollen Verkehr und Natur in Einklang bringen – und zwar nicht nur an Land auf den Straßen, sondern auch auf dem Wasser und an den Ufern. In den kommenden Jahren werden wir alle betroffenen Bundeswasserstraßen an die neuen Anforderungen anpassen. Mit dem ‚Blauen Band‘ geben wir jenen Wasserstraßen, die nicht mehr für den Güterverkehr benötigt werden, eine Zukunftsperspektive: Zusätzlich führen wir auch im Kernnetz der Bundeswasserstraßen Renaturierungsmaßnahmen durch. Klar ist: Wir gestalten unsere Wasserstraßen ökologisch und ökonomisch sinnvoll.“

Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium: Florian Pronold, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium: „Wir wollen mit dem ‚Blauen Band‘ einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung aufbauen. Unser gemeinsames Ziel ist ein bundesweites Netz von Lebensräumen an unseren Flüssen. Mit unserem „Förderprogramm Auen“ werden wir ab jetzt Renaturierungsmaßnahmen an Bundeswasserstraßen planen und durchführen. Besonders an Nebenwasserstraßen werden wir in die Renaturierung von Fließgewässern und ihren Auen investieren. Damit setzen wir neue Akzente in Richtung Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge und Erholung.“

Das BMVI und das BMU wollen die Umsetzung des Bundesprogramms „Blaues Band“ weiter beschleunigen. Dafür hat das BMU zum Beispiel das Förderprogramm Auenrenaturierung gestartet. Bund und Länder sind sich zudem einig, dass die Maßnahmen des „Blauen Bands“ bundesweit zentral geregelt werden sollen. Das BMVI hat daher einen Gesetzesentwurf erarbeitet, mit dem die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) die hoheitliche Zuständigkeit für den wasserwirtschaftlichen Ausbau von den Ländern übernimmt. Für diesen Entwurf hat das BMVI im Mai 2019 die Zustimmung der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser erhalten.

Das BMVI und das BMU haben mit dem gemeinsam erarbeiteten Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ einen Handlungsrahmen für die nächsten Jahre und Jahrzehnte geschaffen. Damit soll verstärkt in die Renaturierung von Bundeswasserstraßen und Auen investiert und neue Akzente in Natur- und Gewässerschutz, Hochwasservorsorge sowie Wassertourismus, Freizeitsport und Erholung gesetzt werden.

Das Bundesprogramm bietet für jene Wasserstraßen eine Zukunftsperspektive, die nicht mehr für den Güterverkehr benötigt werden: sog. Nebenwasserstraßen mit einer Länge von ca. 2.800 Kilometern. Auch im verkehrlich intensiv genutzten Kernnetz der Bundeswasserstraßen werden Renaturierungsmaßnahmen für den Aufbau eines bundesweiten Biotopverbunds durchgeführt. Zur Umsetzung des Bundesprogramms werden ein Zeitraum von 30 Jahren und ein jährlicher Investitionsbedarf von 50 Millionen Euro angesetzt. Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort werden nun regionale Entwicklungskonzepte erarbeitet.

Weitere Informationen gibt es hier

Quelle: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur

 

 




Sonnenenergie im Hafen

Vom Boden aus sieht man sie nicht, denn immer häufiger liegen sie auf Dächern von im Hafen angesiedelten Betrieben: die Solarmodule. Das sind gute Nachrichten, denn die Sonne stellt eine der nachhaltigsten Energiequellen für den Hafen Rotterdm dar. Dächer voll mit Solarmodulen: eine schöne Entwicklung, findet Michel Bresser, Gebietsmanager und ‚Manager für Sonne‘ beim Hafenbetrieb Rotterdam.

„Erneuerbare Energie wie Wind und Sonne sind ausschlaggebend beim nachhaltiger Werden des Hafens. Wir halten es aus diesem Grunde für wichtig, dass Betriebe, wo immer dies möglich ist, Sonnenenergie nutzen.“ Das Element „wo es möglich ist“ möchte er gern besonders unterstreichen. Man kann nämlich nicht immer Solarmodule aufstellen. „Dächer müssen einer Reihe von Anforderungen entsprechen, wobei es erforderlich ist, dass das Dach beispielsweise genügend Tragkraft aufweist, der Anschluss des Gebäudes an das Stromnetz groß genug ist und die Module fünfzehn Jahre liegen bleiben können. Gemeinsam mit einem Team berät Michel daher Betriebe, die Sonnenenergie nutzen wollen, denn auf den Dächern im Hafen ist genügend Potenzial vorhanden. Immer mehr Betriebe statten ihre Dächer mit Solarmodulen aus. Das ist logisch, denn es ist eine attraktive Art und Weise, Nachhaltigkeit zu betreiben. Das ist derzeit häufig möglich, ohne dass Betriebe selbst viel Geld darin investieren müssen.

Vier Beispiele im Hafen

1. Kühle Erdbeeren
Wenn es einen Ort im Hafen gibt, wo viel Energie willkommen ist, dann ist es zweifellos derCool Port. In dem Kühl- und Tiefkühlhaus von Kloosterboer werden Obst und andere Nahrungsmittel gekühlt und in gefrorenem Zustand gelagert. Der Standort im Eemhaven verfügt über genügend Platz auf dem Dach für Solarmodule: Das Dach ist 27.000 m2 groß. „Wir haben beinahe 11.000 Solarmodule auf dem Dach liegen“, erzählt Projektmanager Jeffrey van der Krogt. Jeffrey: „Diese Module haben eine installierte Leistung von 2,93 MWp, was einem Ertrag von 2.637 Mwh entspricht.

Diesen Wert kann man mit dem Verbrauch von 737 Haushalten vergleichen. Solarmodule erzeugen vor allem während der warmen Tage Strom, und wir verbrauchen in diesen Tagen auch viel Strom, um das Kühlhaus in der geeigneten Temperatur zu halten. Für uns ist es sehr interessant, dass wir die erzeugte Energie direkt nutzen können.“ An einem guten Tag kann der Standort seinen gesamten Tagesverbrauch mit der Solarenergie decken. Während der Spitzenzeiten bietet die Sonne sogar so viel Energie, dass der Betrieb Strom ans Netz zurückliefern kann. „Ich kann die Nutzung von Solarmodulen absolut empfehlen. Es handelt sich dabei wohl um eine Investition, die man nicht so schnell wieder hereinbekommt.

Als Familienunternehmen jedoch gilt bei uns die langfristige Perspektive: Dann amortisiert sich diese Investition sehr wohl. Ein diesbezüglicher Vorteil ist zudem, dass der niederländische Staat fünfzehn Jahre lang Subventionen dafür anbietet.“ Ein interessantes Detail: Auf dem Dach von Cool Part bildet eine Reihe schwarzer Solarmodule das Wort KLOOSTERBOER ab.

2. Hauchdünne Folie
Es sind vor allem Tankdächer, die zur Verfügung stehen. Und die sind anders als Dächer auf Lagerhäusern und Büros. Tankdächer haben eine runde und abgeschrägte Form und können nicht ohne Weiteres mit einer schweren Last versehen werden. Das Unternehmen denkt daher über sich für gewöhnliche Dächer eignende Solarmodule hinaus.

Das Tanklagerunternehmen hat vor kurzem die flexible, dünne und leichtgewichtige Folie Solar Powerfoil auf dem Tankdach eines Lagertanks bei Vopak Vlaardingen anbringen lassen. Die wichtigsten Produkte, die in diesem Terminal gelagert werden, sind Öle für den Verzehr. „Es ist ziemlich viel Energie erforderlich, um diese Produkte zu lagern und umzupumpen, da viele Öle zum Verzehr in unserem Klima schnell dickflüssig werden“, sagt Ard Huisman, Managing Director Vopak Vlaardingen. „Diese Solar Powerfoil ist, abgesehen von der Isolierung, eine der Maßnahmen, die wir derzeit testen, um zu zeigen, wie wir unseren CO₂-Fußabdruck weiter reduzieren können.“

Sollte sich der Test als erfolgreich erweisen, können auch andere Tankdächer und Tankwände mit Solarfolie ausgerüstet werden.

3. Sonnenenergie auf Dächern
Nicht nur Unternehmen im Hafen verfügen über Dächer, auf die man Solarmodule legen kann – auch der Hafenbetrieb Rotterdam hat eine Reihe von Betriebsgebäuden, die mit Solarmodulen versehen werden. Maasvlakte Plaza und Scheepsbouwloods auf RDM sind bereits mit Solarmodulen ausgestattet, deren Kapazität bei 0,56 MWp liegt. Es hat sich herausgestellt, dass auf gut zwanzig dieser Gebäude Solarmodule montiert werden können. Für deren Montage ist ein Subventionsantrag gestellt worden. Der Hafenbetrieb kann, indem diese Gebäude mit Solarmodulen versehen werden, einen Teil der jährlich erforderlichen Energie selbst erzeugen.

4. Schwimmende Module
Rijksvastgoedbedrijf (die Immobilienorganisation des niederländischen Staats), Rijkswaterstaat (die oberste niederländische Wasserbaubehörde) und der Hafenbetrieb Rotterdam möchten im Rotterdamer Hafen den größten schwimmenden Solarpark der Niederlande anlegen. Dafür wird eine geeignete Vertragspartei gesucht. Die schwimmenden Solarmodule werden auf dem „Slufter“ montiert – dem Depot für verunreinigtes Baggergut auf der Maasvlakte. Sobald ein Solarpark auf dem „Slufter“ errichtet worden ist, können hier Solarmodule mit einer Kapazität von 80 bis 100 MW montiert werden. Dies entspricht dem Stromverbrauch von 33.000 Haushalten.

Quelle, Video und Foto: Port of Rotterdam

 




Hafenausbau hilft gegen den Klimawandel

Als erste deutsche Millionenstadt hat Köln mit großer Mehrheit im Stadtrat den Klimanotstand ausgerufen. In Deutschland wird intensiv über die Einführung einer Co2-Steuer diskutiert. Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat einen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz vorgelegt. Angesichts dieser Entwicklungen appelliert die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) an die Politiker des Rates der Stadt Köln, den gültigen Beschluss zum Ausbau des Godorfer Hafens aufrecht zu erhalten.

Denn die Erweiterung in Godorf stellt einen aktiven Beitrag gegen den Klimawandel dar.

Klimaschutz geht alle an, für die Häfen und Güterverkehr Köln AG gehört nachhaltiges und ökologisches Handeln zur Unternehmensphilosophie. Die HGK-Gruppe verfolgt mit Tochter- unternehmen und Beteiligungen ein Logistikkonzept, dessen zentraler Bestandteil der umweltfreundliche Transport per Binnenschiff und Bahn ist. Nur die verstärkte Verlagerung von Gütern auf die Schiene und die Wasserstraße – wofür der Ausbau in Godorf steht – kann den Straßenverkehr angesichts von Co2-Problematik und Überschreiten der Grenzwerte bei Feinstaub-Immissionen sinnvoll reduzieren. Der tägliche Verkehrskollaps in Städten und auf den Autobahnen zeigt ebenfalls, dass hier zwingend ein Umdenken notwendig ist.

In Zukunft wird in Köln aufgrund des Ratsbeschlusses zum Klimanotstand die „Stabsstelle Klimaschutz“ bewerten, ob Beschlüsse des Rates, der Ausschüsse und der Bezirksvertre- tungen klimarelevant sind. Ziel ist, Handlungsempfehlungen im Sinne des Umweltschutzes zu geben. Da stellt sich für die HGK AG die Frage: Wie passt dazu ein Stopp des geplanten Hafenausbaus in Godorf, den Politiker der Kölner Mehrheitsfraktionen von CDU und Bündnis 90/Die Grünen kürzlich forderten?

Zur Verdeutlichung der Bedeutung: Die HGK AG plant in Godorf die Errichtung eines vierten Hafenbeckens mit einem integrierten Container-Terminal. Das HGK-Logistik-Konzept sieht vor, dass nur die so genannte „Letzte Meile“, also die finale Strecke zum Endkunden, in der Regel auf der Straße absolviert werden muss. Containertransporte über die Langstrecke sollen hauptsächlich per Binnenschiff und Bahn stattfinden. Um das zu erreichen, ist eine Stärkung der Umschlagknoten der HGK im Kölner Norden und Süden, wo auch die großen Industrien angesiedelt sind, notwendig. Die Fahrt per Lkw durch die City wird so obsolet, weil es dann im Süden Kölns analog zum Norden ein direkt erreichbares Verteilzentrum gibt.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass ein Co2-Vergleich zwischen Lkw, Binnenschiff und Bahn eindeutig für Wasserstraße und Schiene spricht. Das Umweltbundesamt hat 2015 dazu eine Studie veröffentlicht. Demnach betragen die Co2- Emissionen für den Straßengüterverkehr in Deutschland 96 Gramm pro tkm (tkm: eine transportierte Tonne pro Kilometer), für die Binnenschifffahrt 38 g/tkm und für den Schienengüterverkehr 36 g/tkm. Um die Analyse belastbar zu gestalten, wurden neben dem Fahrbetrieb auch Bau und Unterhalt von Infrastruktur und Fahrzeuge bei allen Verkehrsträgern eingerechnet.

In einer im Februar 2019 erschienenen weiteren Analyse hat das Umweltbundesamt die Kosten für die Umwelt bei der Beförderung von einer Tonne Fracht für Lkw, Bahn und Binnenschiff über einen Kilometer ermittelt. Demnach entstehen bei einem Lkw (Trailer, 28-40t) Kosten von 6,96 €-Cent pro Kilometer, beim Güterzug dagegen nur 1,28 €-Cent / km und beim Binnenschiff 2,01€-Cent / km. Da unabhängige Organisationen wie die Planco Consulting GmbH oder das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik einen weltweiten Anstieg der Container-Verkehre auch für den Binnenverkehr voraussagen, ist die ablehnende Haltung für ein Container-Terminal in Godorf für die HGK AG durch Teile der Politik nicht nachvollziehbar.

Weil bei dem geplanten Vorhaben eine als Naturschutzgebiet ausgewiesene Fläche, die erst im Zuge des Hafenbaus in Godorf um 1930 aufgeschüttet worden war, weichen müsste, hat die HGK AG als vorbereitende Maßnahmen bereits Ausgleichflächen renaturieren lassen. Das Unternehmen ist damit schon im Vorfeld den spezifischen Anliegen der Bürger und dem Naturschutz gerecht geworden.

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG

 

 




Flüssiggüter im Rampenlicht – viadonau


Sektoren vernetzen, um Transporte zu initiieren – das steht auch im Mittelpunkt der neuen 2-jährigen Initiative Donaulogistik für „Chemische und petrochemische Produkte mit dem Binnenschiff“. Rund 25 Expertinnen und Experten aus Donaulogistik und Mineralölindustrie nahmen die Gelegenheit wahr, im Tech Gate Vienna, gemeinsam das Potenzial von flüssigen Produkten der chemischen und petrochemischen Industrie für die Donauschifffahrt zu diskutieren.

Egal ob Mineralöle, Biodiesel oder weitere chemische Produkte – die Donau kann eine sichere und günstige Transportlösung für diese Produkte bieten. Zahlreiche Ballungszentren, Raffinerien und Unternehmen der chemischen Industrie liegen entlang dieser Wasserstraße. Im Bereich der Flüssiggüter laufen bis dato vor allem Mineralöle über die österreichische Donau, die mit 1,3 Millionen Tonnen im Jahr 2018 etwa 20% des Transportvolumens ausmachen – eine wichtige Gruppe, die daher auch im Mittelpunkt der Auftakt-Veranstaltung der neuen Schwerpunktinitiative stand.

Welches Zukunftspotenzial bietet die Donau dafür und welche strategischen Entwicklungen sind möglich? Dazu führten zahlreiche Expertinnen und Experten aus der Mineralölindustrie sowie der Tankschifffahrt rege Fachgespräche. So präsentierten Attila Heves von MOL Austria und Piotr Zielinski von Lukoil Lubricants Europe – beides Unternehmen, die über einen oder mehrere Standorte mit direktem Zugang zur Wasserstraße verfügen – darüber, wie die Donauschifffahrt effizient in die Logistik eingebunden werden kann. Welche Herausforderungen das tägliche Transportgeschäft auf der Donau bereithält, beleuchtete Norbert Baumann von Danu Trans, bevor viadonau-Experte Mario Kaufmann abschließend einen Ausblick auf aktuelle und geplante Möglichkeiten von elektronischen Gefahrgutmeldungen und des Flottenmanagements über das River Information Service (RIS) gab und dabei die Ziele von RIS für die nächsten Jahre erklärte: eine harmonisierte Korridorlösung, die ein einmaliges Melden und Reporting für donauweite Transporte ermöglichen soll.

In einer gemeinsamen Diskussion mit allen Sprecherinnen und Sprechern sowie dem Auditorium wurde der Fokus vor allem auf strategische Entwicklungen, wie LNG (liquefied natural gas) – sowohl als Transportgut als auch als Antrieb – für Binnenschiffe gelegt. Dabei zeigte sich klar, dass solche Systemveränderungen des Sektors nur auf Basis der Zusammenarbeit von Industrie und Logistikanbietern erfolgen können.

Die Initiative „chemische und petrochemische Produkte mit dem Binnenschiff“ steht erst am Anfang. Weitere chemische Produkte wie chemische Düngemittel, verschiedene Kunststoffe und andere chemische Erzeugnisse sollen in den Folgeveranstaltungen näher beleuchtet werden.

Ein Video des Auftakt-Workshops gibt es hier

Quelle: viadonau, Foto:  viadonau / Marlene Bettel