Offshore Test- und Demostandorte

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Die maritime Hauptstadt Europas ist der perfekte Standort für Innovationen im Bereich Offshore Wind. Die Maasvlakte 2 bietet ausreichend Platz für Offshore Test- und Demoeinrichtungen.

Doch wo befinden sich diese Anlagen und was bieten die einzelnen Standorte?  Die Offshore Industrie und Offshore Wind sind Wachstumsbranchen. Die Entwicklung und Prüfung von Innovationen in diesen Branchen erfordert viel Platz. Die Karte vermittelt einen Einblick in das gesamte Angebot auf der Maasvlakte 2, die aufgrund der Bedingungen vor Ort, des Klimas und der ansässigen Unternehmen der perfekte Standort für das Testen von Offshore- Windanlagen ist. Es gibt Möglichkeiten an Land, in der Luft und im/auf dem Wasser. Lagebedingt herrscht auf der Maasvlakte 2 viel Wind. Darüber hinaus besteht dieser Bereich des Rotterdamer Hafens aus Nordseesand und bietet eine einzigartige Offshore-Grube mit über 25 m Tiefe.

Die Übersicht „Offshore Innovation“ ist eine Initiative der Gemeinde Rotterdam, des Hafenbetriebs Rotterdam sowie der Unternehmen InnovationQuarter(link is external) und TKI Wind op Zee(link is external). Gemeinsam setzen sie sich für die Branche Offshore Wind im Rotterdamer Hafen ein. Twan Romeijn, Business Analyst Maritime and Offshore bei Hafenbetrieb Rotterdam: „Wir haben festgestellt, dass Unternehmen vorhandene und neue Technologien, Hilfsmittel und Dienstleistungen testen und vorführen müssen, wenn sie ihre Vorrangstellung beibehalten oder ausbauen wollen. Rotterdam bietet den Unternehmen den erforderlichen Spielraum, und zwar an Land, in der Luft und im Wasser. Zurzeit wird die Maasvlakte 2 bereits von GBM Works und Amphibious Energy als Teststandort genutzt und vor Kurzem wurden dort Ankertests mit dem Gulliver durchgeführt.

Der Rotterdamer Hafen will zum primären Offshore-Zentrum Europas werden. Die vielfältigen Möglichkeiten, die maximale Wassertiefe von über 25 m, die Nähe zur Nordsee sowie die langjährigen Erfahrungen und Sachkenntnisse der Dienstleister machen den Rotterdamer Hafen zu einem clever gewählten Standort. Diese Entwicklung passt ausgezeichnet zu dem in der Region vorhandenen Know-how.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




Tausende neue Mitarbeiter im Hafen

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Unter den schattigen Bäumen summen und brummen sie voller Eifer: die neuen fleißigen Mitarbeiter im Team vom Holiday Inn Düsseldorf – Hafen. Denn heute haben zwei Bienenvölker im begrünten Innenhof des Hotels Einzug gehalten – freudig begrüßt von Direktor Christian Schmidt und seinem Team.

„Mich fasziniert das emsige Treiben der Bienen. Da macht es schon Freude, einfach mal zuzuschauen“, betont Christian Schmidt begeistert. „Zusätzlich tragen wir zum Gleichgewicht in unserem Ökosystem bei und werden in Kürze auch noch mit unserem eigenen Honig belohnt“. Die professionelle Betreuung der beiden Völker übernimmt der geprüfte Honig- und Bienensachverständige Dieter Weinkauf, der im Raum Düsseldorf zurzeit mehr als 48 Völker versorgt. „Als Stadtimker freuen wir uns über den neuen Standort an der Volmerswerther Straße“, so Dieter Weinkauf. „Denn die Bienen, die wichtig für die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsesorten sind, haben von dort aus einen großen Flugradius bis in das Umland von Düsseldorf.“

Die vermeintlichen Ursachen des Bienensterbens von Glyphosat bis hin zum Schädling Varroa Milbe werden seit Jahren heftig diskutiert. Doch der Düsseldorfer Imker Dieter Weinkauf verfolgt in seiner Stadtimkerei einen ganz eigenen Weg, um seine Bienen zu schützen. So betreut er seine Völker bereits von Anfang an nach den Richtlinien der Bienenwissenschaftler Dr. Pia Aumeier und Dr. Gerhard Liebig (www.immelieb.de) und beklagt deshalb keine Völkerverluste. Er behandelt die Bienenvölker nach der Honigernte im Spätsommer und Herbst nach einem bewährten Konzept ausschließlich mit Ameisen- und Oxalsäure gegen die Varroamilbe. „Ein weiterer wichtiger Aspekt für ein gesundes Volk ist die Wabenhygiene, die wir konsequent verfolgen“, erklärt Dieter Weinkauf. „So erneuern wir jedes Jahr ein Drittel des Wabenbaus. Dies ist arbeits- und kostenintensiv, doch es lohnt sich.“ Auch nach der Honig-Saison hört seine Arbeit nicht auf, denn die Bienen brauchen ausreichend Futter, um stark und gesund über den Winter zu kommen. „Mit dem Wissen des Profis hoffen wir, die artgerechte, naturnahe Bienenhaltung in Düsseldorf unterstützen zu können“, sagt Direktor Christian Schmidt. „Wer die Honigbienen einmal live erleben oder den leckeren Honig kosten möchte, ist in unserem ‚Bienen-Hotel‘ jederzeit herzlich willkommen.“

Das 4-Sterne Hotel Holiday Inn Düsseldorf – Hafen befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Medienhafen und liegt verkehrsgünstig zur Altstadt und zur Messe mit S- und Straßenbahnhaltestelle vor dem Hotel. Das Hotel verfügt über 160 modern eingerichtete Zimmer, davon 16 Maisonette Suiten. Alle Zimmer sind klimatisiert und bieten kostenloses Wi-Fi, LCD-TV, Kühlschrank, Safe, Kaffee/Tee-Set und einen komfortablen Arbeitsbereich. Drei Veranstaltungsräume für bis zu 120 Personen sowie zwei Tagungssuiten bieten Platz für Tagung und Meetings. In der Bar und dem Restaurant „Brasserie la vie” internationale Gaumenfreuden und Drinks genießen. Im angrenzenden Sportclub trainieren die Gäste kostenfrei.

Quelle: Holiday Inn Düsseldorf – Hafen, Foto: Lars-Eric Geewe, sie freuen sich über das gemeinsame Bienen-Projekt im Holiday Inn Düsseldorf – Hafen (v.l.): Imker Dieter Weinkauf und Hoteldirektor Christian Schmidt. 




Rotterdam will Koalition für CO2-Preis

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Der Hafenbetrieb Rotterdam ruft das Kabinett auf, mit Ländern in Nordwesteuropa eine Koalition zur Einführung eines gemeinsamen Preises für CO2 zu bilden.

Der CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, Allard Castelein, setzte sich, im Zusammenhang mit einer neuen Industriepolitik für die Niederlande, bei dem auf dem RDM-Gelände in Rotterdam veranstalteten Hafenbetrieb-Gipfel mit dem Titel Energy in Transition Summit 2018 nachdrücklich für einen wesentlich höheren Preis für CO2 ein. Auf dem Treffen gab der Hafenbetrieb zudem die Ergebnisse zu den Auswirkungen von CO2 für den Transport über das Meer sowie für den Transport im Hinterland bekannt. Der Hafenbetrieb kündigte eine Bereitstellung in Höhe von fünf Millionen Euro zur Unterstützung von Schiffseignern und Charterern an, die mit Blick auf eine klimaverträgliche Seefahrt Experimente mit Brennstoffen, die einen niedrigen oder gar keinen Kohlenstoffgehalt aufweisen, durchführen.

Castelein möchte durch einen beträchtlich höheren Preis für CO2 neue Investitionen in saubere Technologien sowie Innovationen stimulieren. „Ein Preis im Bereich von 50 bis 70 Euro pro Tonne CO2 stimuliert Betriebe dazu, in Lösungen zu investieren, die wir wirklich brauchen, um die Ziele des Pariser Klima-Abkommens umsetzen zu können.“

In diesem Zusammenhang warnt er vor ungleichen Wettbewerbsbedingungen. „Ich bin kein Befürworter eines Alleingangs, den Großbritannien beispielsweise im Hinblick auf die Elektrizitätserzeugung gewählt hat. Die Niederlande sind als Transitland stark mit den uns umgebenden Ländern verbunden. Eine nordwesteuropäische Koalition gewährleistet die gleichen Wettbewerbsbedingungen für die Industrie.“

Zusätzlich zur Bildung einer solchen Koalition unterstreicht der Hafenbetrieb die Bedeutung einer neuen Industriepolitik. „Die Regierung wirkt derzeit vor allem auf die Senkung der Treibhausgase hin. Für den Übergang zu einem neuen Energiesystem muss man als Regierung ebenfalls über eine integrale Vision und eine dazugehörige Industriepolitik in Sachen neue Wirtschaft, zukünftige Industrielandschaft und all das, was man an F&E dazu benötigt, verfügen. Auch das sehe ich als einen wichtigen Auftrag für das niederländische Kabinett. Fazit: internationale Preisfestlegung und nationale Stimulierung.“

Das Hafenindustriegebiet Rotterdam/Moerdijk steht vor der Aufgabe, bis zum Jahre 2030 jährlich 20 Millionen Tonnen CO2 zu senken (-49 % im Vergleich zu 1990). Der Hafenbetrieb ist davon überzeugt, dass dieses Ziel, als Beitrag zum niederländischen Klima-Abkommen, erreicht werden kann.

„Wir haben in diesem Gebiet rechtzeitig begonnen“, äußert sich Castelein als Vorsitzender des Runden Klima-Tisches für das Gebiet Rotterdam/Moerdijk. „In unserem Portfolio befinden sich derzeit ungefähr 40 Projekte, um der Energiewende Gestalt zu verleihen. In diesem Zusammenhang geht es ohne Ausnahme um sich aus Betrieben zusammensetzende Koalitionen, die sich gemeinsam der Aufgabe stellen, sowohl den Klimawandel zu stoppen als auch einen vitalen Hafen auf Weltklasseniveau zu behalten.“

Der Weg bis zum Jahr 2050 mit einer Treibhausgassenkung um 80 bis 95 % erfordert ein einschneidendes Vorgehen. Nach Ansicht des Hafenbetriebs braucht es hierfür eine radikale Veränderung. „Derzeit werden häufig so genannte End-of-Pipe-Lösungen zwecks einer Optimierung des vorhandenen Energiesystems ins Auge gefasst, wobei es jedoch auf dem Weg bis zum Jahr 2050 um eine radikale Veränderung des Systems geht.“

Auf dem Energy in Transition Summit 2018 hat der Hafenbetrieb zudem neue Untersuchungsergebnisse vorstellen können. Führte das Wuppertal Institut im vorigen Jahr im Auftrag des Hafenbetriebs eine Studie hinsichtlich der Möglichkeiten zur Erhöhung der Nachhaltigkeit für die Industrie im Hafengebiet durch, hat es sich jetzt mit dem Sektor Transport und Logistik beschäftigt. Aus dieser Studie geht hervor, dass der Transport über das Meer sowie im Hinterland, wobei Rotterdam als Start- oder Zielort fungiert, jedes Jahr ungefähr 25 Millionen Tonnen CO2 mit sich bringt.

Für den größten Teil davon, (21,5 Millionen Tonnen), zeichnet der Transport über das Meer verantwortlich. Damit ebenfalls dieser Sektor das Pariser Klima-Abkommen erfüllen kann, müssen die Emissionen im Jahre 2050 um 95 % gesenkt worden sein. Das ist für die erste Hälfte (bis zu 50 %) anhand von Effizienzmaßnahmen möglich, doch müssen zur Umsetzung der zweiten Hälfte andere Brennstoffe eingesetzt werden.

Nach Aussage des Wuppertal Instituts können LNG (Flüssiggas) und Biobrennstoffe in den kommenden Jahrzehnten dazu beitragen, der Energiewende Gestalt zu verleihen. Das endgültige Ziel kann jedoch nur auf der Grundlage von Elektrifizierung, Wasserstoff sowie anhand des Einsatzes von synthetischen Brennstoffen wie Methanol erreicht werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




KD und RheinEnergie schließen Liefervertrag

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Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt AG (KD) und die RheinEnergie haben einen Contracting-Vertrag zur Landstrom-Versorgung von Schiffen geschlossen. Der Vertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und ein Jahresvolumen von 6,2 Millionen Kilowattstunden (kWh).

Mit 32 Landstromanschlüssen im Niehler Hafen leisten beide Unternehmen so einen Beitrag zur Luftreinhaltung in Köln. Eine Ausdehnung auf alle Anleger der KD ist geplant. Bei der derzeit vereinbarten Stromliefermenge können jährlich rund 4.900 Tonnen CO2 eingespart werden, wenn dank des Landstrom-Anschlusses die Schiffsdiesel nicht laufen. Über die gesamte Vertragslaufzeit wird also bei Vollauslastung ein CO2 -Ausstoß von 73.500 Tonnen vermieden.

„Der gesamte Sektor Mobilität verursacht in Köln jährlich rund 2,6 Millionen Tonnen CO2 “, sagt KD-Vorstand Dr. Achim Schloemer, „da ist die Einsparung verhältnismäßig gering. Dennoch nehmen wir unsere Rolle sehr ernst und nutzen die Chance, Emissionen vor Ort zu vermeiden.“

RheinEnergie-Vorstand Achim Südmeier ergänzt: „So bescheiden ein einzelner Beitrag zur Luftreinhaltung sein mag, so groß kann die Wirkung in Summe sein. Da wir als Energiedienstleister eine besondere Verantwortung für Umwelt und Klima haben, nutzen wir möglichst viele Chancen, Emissionen zu reduzieren.“ Die KlimaExpo.NRW hat das Landstrom-Projekt als einen von 1.000 Schritten in eine klimafreundliche Zukunft qualifiziert. Zur Begründung sagte Dr. Heinrich Dornbusch, Geschäftsführer von der KlimaExpo.NRW unter anderem: „Weil die Schiffe durch die Stromanschlüsse beim Landgang ihre umweltschädlichen Dieselgeneratoren abstellen können, senken sie neben Feinstaub- und Stickoxid-Emissionen auch die Lärmbelästigung.“

Die KlimaExpo.NRW präsentiert das technische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens im Bereich Klimaschutz. Sie ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit bis zum Jahr 2022. Ziel ist es, erfolgreiche Projekte für ein breites Publikum verständlich und erfahrbar zu machen und dadurch zusätzliches Engagement für den Klimaschutz zu wecken und zu fördern.

Quelle und Foto: RheinEnergie, V. l. n. r.: Dr. Heinrich Dornbusch (GF KlimaExpo.NRW), Achim Südmeier (Vorstand RheinEnergie AG) und Dr. Achim Schloemer (Vorstand KD) bei der Übergabe der KlimaExpo.NRW-Plakette.




Hafengemeinschaft engagiert sich

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Rund 1.000 Häfen und Unternehmen der Hafenwirtschaft haben sich in Antwerpen auf die Einhaltung der 17 Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen verpflichtet. Konkret werden sie sich auf fünf praktische Handlungsfelder konzentrieren

1) Entwicklung einer soliden Infrastruktur, die den zukünftigen Herausforderungen gerecht wird;

2) Klima & Energie, mit dem Schwerpunkt auf Initiativen, die zur Einhaltung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen;

3) gesellschaftliche Integration durch Verbesserung der Beziehungen zwischen Häfen und Städten;

4) Sicherheitsanforderungen, einschließlich Cybersicherheit sowie

5) Durchsetzung transparenter, ethischer Richtlinien und Managementsysteme.

„Häfen auf der ganzen Welt streben eine Zukunft an, die auf nachhaltigen Geschäftsmodellen basiert“, erklärt Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority und zugleich Gastgeber und Hauptredner der Veranstaltung im Rahmen des World Ports Sustainability Program (WPSP). „Dieser Übergangsprozess berücksichtigt alle notwendigen Maßnahmen, die uns helfen werden, nicht nur den lokalen Anforderungen, sondern auch den globalen Herausforderungen zu entsprechen, wie Klimawandel, Mobilität, Digitalisierung, Migration und gesellschaftliche Integration“, so sein Fazit.

Weitere Redner auf der WPSP-Veranstaltung waren die belgische Königin Mathilde, eine der weltweiten SDG-Botschafterinnen, Kitack Lim, Generalsekretärin der Internationalen Seeschifffahrts-Organisation, und Christiana Figueres, ehemalige Generalsekretärin des UN-Klimasekretariats.

Die Verpflichtungen der internationalen Hafengemeinschaft sind in der historischen Charta des World Ports Sustainability Program (WPSP) festgehalten, die die Gründerväter unterzeichnet haben: ESPO, die European Sea Ports Organisation, AIVP, das Worldwide Network of Port Cities, AAPA, die American Association of Port Authorities, PIANC, die World Association for Waterborne Transport Infrastructure und IAPH, die International Association of Ports and Harbours, die zusammen mit der Antwerp Port Authority die Initiative zur Gründung der WPSP ergriffen haben. Zusammen vertreten diese Organisationen fast 1.000 Häfen sowie hafennahe Unternehmen und Einrichtungen aus mehr als 100 Ländern.

Die Grundlagen der WPSP wurden bereits 2008 mit dem Start der World Ports Climate Initiative der IAPH, der International Association of Ports & Harbours, geschaffen. Bei diesem Anlass haben sich 55 große internationale Häfen zu Maßnahmen zur Eindämmung der Folgen des Klimawandels verpflichtet. „Daraus resultierten unter anderem praktische Initiativen wie der Environmental Ship Index, Onshore Power für Seeschiffe und LNG als Bunkertreibstoff“, erklärt der IAPH-Geschäftsführer und WPSP-Koordinator Patrick Verhoeven.

Während zehn Jahre zuvor vor allem das Klima im Mittelpunkt stand, wurde der Themenbereich nun auf sozial verantwortungsvolles Unternehmertum ausgeweitet. „Auch die Welthäfen stehen vor dem Dilemma der Vereinbarkeit von nachhaltiger Entwicklung mit weiteren industriellen Herausforderungen“, so Verhoeven weiter. „Es war daher notwendig, dass sich die WPCI zum WPSP entwickelt, einem internationalen Programm, das einen praktischen Beitrag zur Erreichung der 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung leisten wird.“

Ab sofort kann die Charta unter www.sustainableworldports.org eingesehen werden. Die Webseite wird in Kürze um eine Bibliothek von Best Practices sowie ein Portal zu Projekten und Initiativen von Hafenorganisationen aus aller Welt erweitert. „Wir sehen die Webseite als eine Art Denkfabrik und Nährboden für neue Projekte. Letztendlich wird die WPSP auch regelmäßig über die Fortschritte im Hafensektor berichten“, fügte Verhoeven im Namen der IAPH hinzu, die für die Koordinierung des Programms zuständig sein wird.

Es ist kein Zufall, dass Antwerpen Gastgeber der WPSP und damit zur Wiege einer historischen Charta geworden ist. „Die Antwerpener Gemeinschaft hat in Sachen Nachhaltigkeit eine Vorreiterrolle eingenommen. Wir verfolgen eine sehr aktive Politik, und es gibt eine Fülle inspirierender Beispiele innerhalb unserer Hafenplattform“, sagt Eric de Deckere, Sustainable Transition Manager und CSR Professional of the Year der Hafenbehörde. „Unser Ziel ist es, die Rolle des nachhaltigen Marktführers im Bereich Hamburg – Le Havre zu übernehmen. Die Tatsache, dass Antwerpen als Gastgeber für diese internationale Veranstaltung ausgewählt wurde, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, so de Deckere.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Plastikfrei von der Quelle bis zur Mündung

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Kunststoff wird trotz seiner vielen Vorteile mittlerweile als ernstzunehmendes globales Problem angesehen. Insbesondere Kunststoffabfall in marinen Ökosystemen stellt auf regionaler sowie globaler Ebene ein großes Umweltproblem dar. Flüsse werden als einer der Hauptpfade für die Verschmutzung angesehen, jedoch sind Quellen und Wege sowie Umweltauswirkungen in Flüssen nach wie vor unbekannt.

Das Projekt „PlasticFreeDanube“ fokussiert auf Makro-Kunststoffverschmutzungen (> 5 mm) in und entlang der Donau. Ziel des Projekts ist die Etablierung eines fundierten Wissensstands zu Kunststoffverschmutzungen sowie die Festlegung standardisierter Methoden zur Einschätzung von Eintragsquellen, Quantitäten, Transportverhalten und Umweltgefahren.

In den letzten Jahren ist das Bewusstsein für eine saubere Donau in allen ihren Anrainerstaaten deutlich gewachsen. So ist das Reinhalten des internationalsten Stroms der Welt inzwischen ein gemeinschaftlich europäisches Anliegen, das auch in der sogenannten Plastic Strategy der Europäischen Kommission seinen Ausdruck findet. Im grenzübergreifenden Projekt PlasticFreeDanube engagiert sich viadonau gemeinsam mit österreichischen und slowakischen Partnern zur umfassenden Untersuchung und für nachhaltige gemeinsame Lösungsansätze zur Vermeidung von Kunststoffabfällen in der Donau. Zu dem frischen bilateralen Donauprojekt fand am 24. Jänner in Hainburg das erste Meeting mit nationalen und internationalen strategischen Partnern statt.

Kunststoffe zählen zu den vielseitigsten Materialien überhaupt und begegnen uns heute in beinahe allen Bereichen des Alltags. Ihr großer Erfolg als Allzweckstoff macht sie zugleich aber zu einem wesentlichen Teil des Müll- und Müllentsorgungsproblems – auch an und auf der Donau. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes aus 2015, die sich auf das Vorkommen von Mikroplastik (Teile in der Größe von 0,5 bis 5 mm) konzentrierte, landen jährlich bis zu 40 Tonnen Plastik (Hochrechnung für alle Größenfraktionen, Messstelle Hainburg) in der Donau. Etwa 90 Prozent der in den untersuchten Proben gefundenen Kunststoffe gelangten durch Abschwemmung, Windverfrachtung, Abwasser und durch Wegwerfen in den Fluss. Die restlichen rund 10 Prozent sind industriellen Ursprungs und stammen aus Produktion, Verarbeitung und Logistik. Während ein Teil des Plastikmülls insbesondere im Umfeld der Staustufen wieder anlandet und dabei die Flussufer verschmutzt, leitet der Strom große Mengen des Kunststoffs schließlich bis ins Schwarze Meer. Auf diese Weise wirken Flüsse als bedeutende „Lieferanten“ für die zunehmende Kunststoffbelastung der Meere und die wachsenden, ziellos über die Ozeane treibenden Müllinseln.

Für wirkungsvolle Maßnahmen braucht es umfassende und verlässliche Daten. PlasticFreeDanube zielt daher vor allem darauf ab, das Wissen über Eintragsquellen, Transportverhalten und mögliche Umweltgefahren durch die fortschreitende Kunststoffbelastung der Donau zu erweitern. Mithilfe der Analysedaten sollen standardisierte Methoden entwickelt werden, um die Verschmutzung durch Makro-Kunststoffe (Teile größer als 5 mm) von Flussökosystemen zuverlässig beobachten und bewerten zu können. Die gewonnenen Daten und daraus entstehenden Monitoring-Konzepte bilden wiederum die Basis für ein zentrales Anliegen der Projektpartner: ein Aktionsplan für Kunststoffabfälle und treffsichere Pilotmaßnahmen gegen die Verschmutzung durch Kunststoffe in und entlang der Donau. Ein wichtiger Ansatzpunkt des Projekts ist dabei konsequente Bewusstseinsbildung. Neben der Erstellung maßgeschneiderter Lehr- und Ausbildungsmaterialien setzt PlasticFreeDanube auf eine eigens geschaffene Kommunikations- und Informationsplattform zum Thema Plastikverschmutzung in Flussökosystemen – ein starkes und nachhaltiges grenzübergreifendes Signal für eine saubere und lebendige Lebensader Donau.

Das bilaterale Projekt PlasticFreeDanube wird von fünf Partnern aus Österreich und der Slowakei (Universität für Bodenkultur Wien (BOKU) – Institut für Abfallwirtschaft (ABF) & Institut für Wasserwirtschaft, Hydrologie und konstruktiver Wasserbau (IWHW), viadonau, RepaNet o.z., PISAS – Polymer Institute der Slowakischen Akademie der Wissenschaften und der Nationalpark Donau-Auen) und 17 strategischen Partnern umgesetzt.

Mehr über PlasticFreeDanube
Über den Circular Economy Action Plan der EU
European strategy for plastics

Quelle und Foto: via donau

 

 




Saubere Schifffahrt und nachhaltige Logistik

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Innovative Binnenschifffahrtpartner können zum gegenwärtigen Zeitpunkt im Rahmen der Stimulierungsrichtlinie „Saubere Binnenschifffahrt und nachhaltige Logistik in Rotterdam“ des Hafenbetriebs Rotterdam einen Antrag auf finanzielle Unterstützung einreichen.

Im Rahmen dieser Richtlinie werden neue Projekte bezuschusst, die zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs, der Treibhausgase (CO2, CH4) und der Luftemissionen (NOx, PM) der Binnenschifffahrt beitragen. Die Anträge können bis einschließlich 28. Februar 2018 beim Expertise- und Innovationszentrum Binnenschifffahrt (EICB, Expertise- en InnovatieCentrum Binnenvaart) eingereicht werden.

Die Stimulierungsrichtlinie steht für Anträge von Unternehmen, Organisationen öffentlichen Rechts und Kombinationen beider Rechtsformen zur Verfügung. Die maximalen Zuschüsse betragen 25 % der in Frage kommenden Studienprojekte sowie 75 % bei Projekten, die sich auf die konkrete Umsetzung tastbarer Demonstrationen richten. Die Projektträger haben bis einschließlich 28. Februar 2018 Zeit, einen Vorschlag einzureichen.

Anschließend wird ein unabhängiger Innovationsrat die eingereichten Vorschläge beurteilen. Die Einordnung findet auf Basis des erwarteten Umweltertrags (Senkung des Kraftstoffverbrauchs, der Treibhausemissionen und der Luftemissionen) pro jeden in die betreffende Initiative in der Region Rotterdam bis 2025 investierten Euro statt.

Weitere Informationen zu diesem Projekt sowie die Antragsunterlagen gibt es hier

Quelle: EICB, Foto: Edith van Ginneke




Windpark-Flotte im Hamburger Hafen wächst

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Kräne, Frachter, Container – und immer mehr Windkraftanlagen prägen das Panorama des Hamburger Hafens.  Mit dem jetzt eingeweihten Windpark des städtischen Ökostromversorgers HAMBURG ENERGIE auf dem Stahlwerksgelände von ArcelorMittal sind drei neue Anlagen entstanden.

Sie setzen ein weiteres Zeichen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und festigen Hamburgs Rolle als Windhauptstadt. Die Doppelnutzung der Industriefläche bedeutet Herausforderungen bei Bau und Betrieb – durch die erfolgreiche Umsetzung steigert HAMBURG ENERGIE die Produktion von sauberem Strom im städtisch verdichteten Raum.

Jetzt sind drei neue Windenergieanlagen mit einer Leistung von jeweils 3 MW am Netz. Mit dabei waren Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz und Umweltsenator Jens Kerstan, HAMBURG ENERGIE-Geschäftsführer Michael Prinz, der Luxemburger Botschafter Jean Graffund Lutz Bandusch, CEO ArcelorMittal Europe, long products, bars and rods.

Die drei Windenergieanlagen ragen rund 180 Meter hoch in den Himmel. Beachtlich ist der Rotordurchmesser von etwa 117 Metern. Zum Vergleich: Die Elbphilharmonie misst eine Höhe von 110 Metern.  Die Rotorfläche zur Windernte beträgt mehr als 10.700 Quadratmeter – umgerechnet sind das etwa anderthalb Fußballfelder. Die drei Anlagen produzieren im Jahr gut 23 GWh – das entspricht dem Strombedarf von mehr als 8.000 Haushalten.  Bau und Betrieb der Windenergieanlagen auf einer industriell genutzten Fläche stellen die Projektbeteiligten vor besondere Herausforderungen:  Die Standorte unterliegen Sicherheitsauflagen, die sowohl dem außergewöhnlichen Standort im industriellen Umfeld als auch dem geforderten Sicherheitskonzept Rechnung tragen müssen. Mit dem regionalen Hersteller Nordex hatte HAMBURG ENERGIE einen kompetenten Partner an der Seite, der komplexe Brandschutzlösungen entwickelt hat. Zudem sorgen Kamerasysteme zur Sichtprüfung, eingebaute Eissensoren und spezielle Schutzdächer für Sicherheit. Diese Maßnahmen stellen in der konkreten Umsetzung sicher, dass Mitarbeiter, Betriebe oder Industrie-anlagen nicht gefährdet werden können. Die drei Windenergieanlagen sind technisch exakt zugeschnitten auf den Ort, an dem sie stehen und bieten eine individuelle Ausstattung, die in dieser Zusammenstellung bei Onshore-Anlagen bislang einmalig ist.

Mit dem Bau außergewöhnlicher Projekte hat HAMBURG ENERGIE bereits Erfahrung: Schon Anfang des Jahres konnte der städtische Ökostromversorger den ersten Windpark im Hamburger Hafen in Betrieb nehmen. In unmittelbarer Nachbarschaft zu den Anlagen auf dem ArcelorMittal-Gelände  produzieren beim Aluminiumherstellers Trimet ebenfalls drei Windenergieanlagen Ökostrom.

Olaf Scholz, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Diese drei neuen Windkraftanlagen sind ein Beweis dafür, dass Hamburg und seine Unternehmerinnen und Unternehmer den Ausbau der erneuerbaren Energien, sogar im Herzen des Hafens, aktiv unterstützen, ja es zu ihrer Sache machen. Dass es zudem ArcelorMittal als weltweit größter Stahlproduzent ist, der dieses Projekt möglich gemacht hat, ist ein weiteres deutliches Signal. In einem solch zentralen industriellen Bereich das Prinzip der Erneuerbaren Energie zu verorten, das ist eine zukunftsweisende Verbindung.“

Umweltsenator Jens Kerstan: „Ich freue mich sehr darüber, dass mit den drei neuen Windkraftanlagen bei ArcelorMittal in unserer Stadt jetzt 65 Windkraftanlagen fast 115 MegaWatt regenerativer Energie produzieren. Das würde ausreichen, 100.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Hier speist die Energie das werkseigene Netz und entlastet das energieintensive Stahlwerksunter-nehmen. Ein guter, ein richtiger Schritt auf dem Weg in Richtung Energiewende. Das Projekt belegt erfolgreich, was auch auf schwierigem Terrain für Windkraftanlagen besonders hier im Hafen möglich ist, wenn Antragsteller, Nachbarbetriebe und Genehmigungsbehörde an einem Strang ziehen.“

Michael Prinz, Geschäftsführer HAMBURG ENERGIE GmbH: „Unsere Priorität und unser Auftrag ist es, die Energiewende im Norden – und insbesondere hier in Hamburg – voranzubringen. Auch im urbanen, verdichteten Raum ist das umsetzbar, wie HAMBURG ENERGIE mit diesem Projekt erneut zeigt. Wir brauchen flexible, individuelle Lösungen für die Herausforderungen eines jeden Standorts; dann sind selbst industriell genutzte Flächen  mit sensiblen Betriebsanlagen als Windpark geeignet.  Zur Umsetzung braucht es darüber hinaus engagierte Partner, die mit viel Erfahrung und Know-How zum Erfolg beitragen – ihnen gilt mein besonderer Dank. Inzwischen kann HAMBURG ENERGIE in eigenen regenerativen Anlagen einen Großteil des eigenen Strombedarfs produzieren, den unsere Kundenhaushalte benötigen. Das ist eine stolze Bilanz und ein wichtiger Beitrag für die Klimaschutzziele der Stadt Hamburg.“

Jean Graff, Botschafter des Großherzogtums Luxemburg: „Der in Luxemburg beheimatete ArcelorMittal-Konzern, heute weltweit führender Stahlhersteller, zeigt, dass er mit der Herstellung innovativer Produkte den Anforderungen der Digitalisierung voll gerecht wird. Des Weiteren untermauert der Konzern, dass er sowohl mit Walzdraht aus Hamburg oder Stahl für Windräder, aber auch mit klimafreundlichen und energieeffizienten Produktionsprozessen – wie der Nutzung von Strom aus Windkraft – seinen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele leistet. Dass ArcelorMittal dies sowohl in den deutschen, als auch den luxemburgischen Produktionsstätten tut, unterstreicht die gemeinsame Vorreiterrolle, welche Luxemburg und Deutschland auf diesen Feldern spielt und beweist, dass Industrieproduktion und Klimaschutz zu einer Win-Win-Situation für alle Beteiligten werden können.“

Lutz Bandusch, CEO ArcelorMittal Europe, long products, bars and rods: „ Mit der Installation der drei Windräder leistet ArcelorMittal in Hamburg einen weiteren Beitrag zu nachhaltiger Stahlproduktion. Wir sind bereits jetzt mit der Direktreduktionsanlage ein besonders umweltfreundlicher und energieeffizienter Stahlhersteller. Investitionen in die Zukunft treiben wir kontinuierlich voran. Als Industrieunternehmen beteiligen wir uns auch an dem neuen Fernwärmeprojekt zur Versorgung der Stadt Hamburg.“

Quelle: Hamburg Energie: Foto: Hamburg Energie/Johannes Arlt, v.l. Senator Jens Kerstan, Hamburg Energie-Geschäftsführer Michael Prinz, Bürgermeister Olaf Scholz, Arcelor Mittal-Geschäftsführer Dr. Uwe Braun sowie Jean Graff, Botschafter des Großherzogtums Luxemburg

 




Konferenz der Küsten-Minister unter Strom

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Am Montag hat in der Hansestadt Greifswald die Konferenz der Wirtschafts- und Verkehrsminister und Senatoren der norddeutschen Küstenländer stattgefunden.

Vor Ort diskutierten die Senatoren und Minister Themen wie die Lage der Werftindustrie, die Zusammenarbeit im Bereich des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN), Ausweisung von Schutzgebieten, Ausschreibungen für Windenergie an Land sowie Anforderungen an die Luftreinhaltung. Darüber hinaus wurde von den Küstenministern eine Kooperationsvereinbarung zur verbesserten Zusammenarbeit im Bereich Luftverkehr unterzeichnet.

Ein Thema war die Lage der Werftindustrie im Norden. Im Fokus stand der Schiffbau. „Trotz einer schwierigen Marktlage im internationalen Schiffbau herrscht bei vielen deutschen Werften nahezu Aufbruchstimmung. Die Auftragsbücher sind vielerorts gefüllt. Es wird in erheblichem Maße investiert. Die maritime Industrie leistet einen wesentlichen Beitrag zur Beschäftigungssicherung und zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage im Norden“, betonte der Gastgeber der Konferenz, Mecklenburg-Vorpommerns Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe.

„Deutsche Werften behaupten sich weiterhin in volatilen Weltschiffbauzeiten. Die erfolgreiche Spezialisierung deutscher Werften auf Nischenmärkten sorgt derzeit für stabile Beschäftigung und sehr gute Auftragsbestände, die Konkurrenzbestrebungen in diesem lukrativen Marktsegment unter anderem aus dem asiatischen Raum werden jedoch immer realer“, sagte der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie Justiz und Verfassung Martin Günthner.

Die Minister haben die norddeutsche Zusammenarbeit im Rahmen des Maritimen Clusters Norddeutschland (MCN) begrüßt. Über 290 Mitgliedern zählt das Netzwerk. Es bündelt die Kompetenzen der Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Zentrale Aufgaben des MCN e.V. bestehen darin, auch über Ländergrenzen hinweg Kooperations- und Innovationsprojekte zu initiieren, die internationale Wettbewerbsfähigkeit der norddeutschen maritimen Akteure zu stärken sowie deren regionale Kompetenzen auszubauen.

Die norddeutschen Länder stehen in der Verpflichtung, die nationale Sicherung der gemäß europäischem Recht an die Europäische Kommission gemeldeten Schutzgebiete umzusetzen. Vor diesem Hintergrund sind in Niedersachsen entsprechende Schutzgebiete in Anwendung der Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes auszuweisen, um den europarechtlichen Anforderungen zu Natura 2000 gerecht zu werden. In Planung sind unter anderem ein Schutzgebiet „Niedersächsischer Mündungstrichter Elbe“ und ein Schutzgebiet „Tideweser“. Seitens der Wirtschaft und seitens der Konferenz der Wirtschafts- und Verkehrsminister/-senatoren wird anstelle der bisher vorgesehenen Naturschutzgebiete der Gebietsstatus „Landschaftsschutzgebiet“ präferiert. Die bestehenden und künftigen wirtschaftlichen Nutzungen könnten besser berücksichtigt werden. Wirtschaftliche Interessen, insbesondere an Betrieb, Unterhaltung und Entwicklung der Häfen, der Schifffahrt und der angrenzenden Werftindustrie müssen mit den Anforderungen des Naturschutzes in Einklang gebracht werden.

„Fest steht, dass Elbe und Weser als die wichtigsten seewärtigen Zufahrten zu den großen deutschen Häfen nicht in einen umfassenden Verbotskatalog einer Naturschutzgebietsverordnung einbezogen werden dürfen. Das würde künftige Hürden hinsichtlich Schiffbarkeit und Unterhaltungsmaßnahmen erzeugen, die nicht im Interesse der norddeutschen Länder insgesamt lägen. Die Einbeziehung relevanter Bereiche der Elbe und Weser in einen Naturschutz auf Basis der vorgelegten Entwürfe von Schutzgebietsverordnungen ist unverhältnismäßig. Vielmehr gilt es, die Schutzziele der angestrebten Gebietsausweisungen und die daraus folgenden Ge- und Verbote auf das europarechtlich notwendige Maß zu beschränken und zugleich einen adäquaten Ausgleich zwischen wirtschaftlichen Nutzungen und naturschutzfachlichen Zielen zu erreichen. „Dazu sollten alle Beteiligten im eigenen Interesse eine gemeinsame Verständigung erzielen“, betonte der Hamburger Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Frank Horch.

Die Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, die Freie und Hansestadt Hamburg und die Freie Hansestadt Bremen haben eine Kooperationsvereinbarung im Bereich Luftverkehrsverwaltung geschlossen. Kernpunkte beinhalten unter anderem eine vertiefte Zusammenarbeit im Bereich der Luftverkehrsverwaltung, gemeinsame Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowie die gegenseitige Unterstützung bei internen Auditverfahren der Luftfahrtbehörden und bei der Durchführung der Auditierung ihrer Flughäfen. „Es geht darum, zukünftige Aufgaben insbesondere auf Europäischer Ebene, gemeinsam besser und effizienter wahrnehmen zu können“, betonte der Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen sowie Justiz und Verfassung Martin Günthner.

„Es ist wichtig, auch über die Landesgrenzen hinaus zu kooperieren und Synergien zu nutzen. Mit der Vereinbarung wird ein wichtiger Schritt dafür getan“, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe.

Christian Pegel, Minister für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, begrüßt, dass damit nun die Weichen gestellt sind für die Ausgestaltung und Vertiefung der Zusammenarbeit der norddeutschen Länder: „Dies ist ein einmaliger Vorgang in der Bundesrepublik Deutschland, der zeigt, dass durch die Bündelung von Kompetenzen und wechselseitige Unterstützung die künftigen Herausforderungen für die Luftverkehrsbehörden gemeinsam gemeistert werden können.“

Für die Wirtschafts- und Verkehrsminister/-senatoren der norddeutschen Küstenländer ist von wesentlicher Bedeutung, dass das Ausschreibungssystem für Windenergieanlagen den im EEG vorgesehenen Ausbaupfad sowie der Erhalt der Akteursvielfalt gewährleistet wird. Minister und Senatoren sprechen sich daher dafür aus, dass künftig nur Projekte mit der erforderlichen immissionsschutzrechtlichen Genehmigung an den Ausschreibungen teilnehmen können. „Mit den Ergebnissen der ersten Ausschreibungsrunden für Windenergie an Land werden wesentliche Ziele des EEGs verfehlt. Damit sind nicht nur viele qualifizierte Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet, sondern auch der mühevoll erarbeitete internationale Innovationsvorsprung in diesem Sektor“, so Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Olaf Lies.

Die norddeutschen Länder haben die Bundesregierung erneut aufgefordert, bei der Energiewende das Thema „Überschussstrom“ in den Griff zu bekommen und dabei die industriepolitischen Chancen zu nutzen. „Bürger und Betriebe mit wachsenden dreistelligen Millionenbeträgen für Strom zahlen zu lassen, der gar nicht produziert wird, weil die Stromnetze ihn nicht aufnehmen können, ist ein Irrweg“, sagte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz. Der Strom müsse vielmehr in andere, „grüne“ Energieträger wie etwa Wasserstoff oder synthetische Kraftstoffe umgewandelt werden. Damit würde dann auch eine echte Kopplung der Sektoren Strom, Wärme, Industrie und Mobilität ermöglicht. Buchholz und seine Länder-Kollegen fordern darum vom Bund ein zeitlich befristetes und zielgerichtetes Markteinführungsprogramm für so genannte Power-to-X-Energieträger. „Damit leisten wir nicht nur einen großen Beitrag zur CO2-Reduzierung, sondern bringen unser Industrie weiter voran und bauen unseren Technologievorsprung weiter aus“, so Buchholz.

Die norddeutschen Küstenländer sind der Überzeugung, dass es für eine flächendeckende Versorgung mit Landstromanlagen und deren Nutzung durch die Reedereien veränderter Rahmenbedingungen bedarf. Sie kommen daher überein, auf Bundesebene und europäischer Ebene gemeinsam auf entsprechende Weichenstellungen und Rahmenbedingungen hinzuwirken. „Die meisten deutschen Ballungszentren stehen vor der schwierigen Aufgabe, die Anforderungen an die Luftreinhaltung zu erfüllen. Zugleich müssen wir den wachsenden Mobilitätsansprüchen von Wirtschaft und einer wachsenden Bevölkerung gerecht werden. Die Seeschifffahrt ist eine Zukunftsbranche, dabei wird sie in den kommenden Jahren im wachsenden Maße steigende Anforderungen an Umweltverträglichkeit und Energieeffizienz zu erfüllen haben. Eine alternative Stromversorgung von Schiffen ermöglicht die Abschaltung der schiffseigenen Generatoren während der Liegezeiten in Häfen. Schiffsbetreiber werden diese umweltfreundlichen Technologien jedoch nur nutzen, wenn die Kosten im Rahmen sind. Landstrom ist derzeit noch zu teuer. Darum setzen wir uns für eine Befreiung beziehungsweise Begrenzung der EEG-Umlage und eine Änderung der Rahmenbedingungen für Netzentgelte ein“, betonte der Hamburger Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Frank Horch.

Die Konferenz der Wirtschafts- und Verkehrsminister der norddeutschen Küstenländer hat das Ziel, die gemeinsamen Interessen zu Themen, wie beispielsweise maritime Wirtschaft, Verkehrsinfrastruktur und Energie gegenüber dem Bund und der EU zu vertreten. Es nehmen daran die Senatoren und Minister aus Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein am gemeinsamen Treffen teil.

Im Anschluss an die KüWiVerMinKo haben sich die Minister und Senatoren mit Spitzenvertretern der IHK Nord zu einem Austausch über norddeutsche Kooperationen im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald getroffen.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Foto: BWVI/Florian Jaenicke




Biohütten im Calandkanaal

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Der Hafenbetrieb Rotterdam platzierte jetzt versuchsweise vier Biohütten im Calandkanaal. Eine Biohütte ist ein künstlich geschaffener Lebensraum für heranwachsende Fische.

Die Initiative trägt zum Bestreben des Hafenbetriebs bei, den Fischbestand sowie die Wasserqualität zu verbessern. Unter dem Namen Grünes Tor versucht der Hafenbetrieb in enger Zusammenarbeit mit dem WWF an anderen Stellen im Hafen die Ufer seichter zu gestalten, damit Fische dort wieder laichen können.

Die Biohütte sieht wie eine Art Doppelkäfig aus, ein feinmaschiger, dreidimensionaler Rost. Im Inneren befinden sich Muscheln, an denen allerlei Organismen wachsen können, die ideales Futter für junge Fische darstellen. Im Außenring sind die jungen Fische sicher vor Räubern. Die Hütten können an Landungsbrücken bzw. Kais oder sogar am Boden des Hafens installiert werden. Die Biohütte ist entwickelt und von dem französischen Unternehmen Ecocean vermarktet. Versuchsreihen mit unter anderem 108 Biohütten im Hafen von Marseille haben gezeigt, dass die Biohütten sich positiv auf die Unterwassernatur auswirken.

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In letzter Zeit wurde der Calandkanaal neugestaltet, unter anderen mit Bojen- und Dalbenkonfigurationen, einem LNG-Tankerliegeplatz und sieben neuen Liegeplätzen für die Binnenschifffahrt. Eine besondere Initiative stellt in diesem Zusammenhang der Bau des Binnenschifffahrtliegeplatzes der Zukunft dar. Der Versuch mit den Biohütten passt ausgezeichnet zu diesem Thema. Die Biohütten können zu einer Verbesserung des Fischbestands beitragen, die Hersteller sind jedoch natürlich auch neugierig, ob die Hütten den sehr unterschiedlichen Strömungen im Kanal standhalten können, die entstehen, wenn Riesentanker an den Hütten vorbeifahren.

Quelle, Foto und Grafik: Port of Rotterdam