bremenports diskutiert Nachhaltigkeitsthemen

Im September wird in Bremerhaven mit der ENVOCONNECT ein neues Kapitel in der Nachhaltigkeitskommunikation aufgeschlagen

Mit diesem neuen Kongressformat will die Hafenmanagementgesellschaft bremenports das Nachhaltigkeitsprofil der Bremischen Häfen weiter schärfen und zu einem nationalen Austausch zu Fragen von Umwelt- und Klimaschutz beitragen. Die ENVOCONNECT wirbt mit einem hochkarätigen Konferenzprogramm und will so die Akteure im Bereich Häfen und Logistik im deutschsprachigen Raum ansprechen. Zielgruppe sind  hafennahe Branchen wie Umschlagunternehmen, globale Logistiker, mittelständische Betriebe, Start-ups, NGOs und Forschungseinrichtungen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Die Bremischen Häfen stehen seit Jahren für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und hervorragende Naturschutzprojekte. Mit der ENVOCONNECT wollen wir weitere Impulse setzen und eine Plattform schaffen, auf der sich Wissenschaft und der Wirtschaft begegnen, um gemeinsam Strategien zu diskutieren, mit denen die vielfältigen aktuellen Herausforderungen gemeistert werden können.“ Ziel ist es, das neue Veranstaltungsformat zu einem zentralen Branchentreff zu entwickeln und so einen wichtigen Beitrag für Kooperation in der Klimakrise zu leisten.

Zum Start in diesem Jahr stehen die Energiewende im Hafen, Klimaschutz und Klimaanpassung in der Infrastruktur im Mittelpunkt. In den verschiedenen ENVOCONNECT-Formaten: Keynotes, Best Cases, Panels und Sessions, werden Persönlichkeiten Denkanstöße geben, die berühren, inspirieren und den Horizont erweitern.

Eröffnet wird die Veranstaltung von der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Kristina Vogt. Die Staatsministerin für Bund-Länder-Beziehungen und Leiterin des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung im Bundeskanzleramt, Sara Ryglewski wird mit einem Impulsvortrag aus nationaler Sicht auf die breite Themenpalette blicken.

Dr. Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, Wissenschaftlerin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und Co-Vorsitzende des Beirats der Bundesregierung „Zivile Krisenprävention und Friedensförderung“ und Uli Meyer-Johanssen, Mitglied der Deutschen Gesellschaft ‚Club of Rome‘ und Expertin für Visions- und Transformationsprozesse sowie strategische Markenführung sind nur zwei Highlights der ENVOCONNECT unter dem diesjährigen Titel ‚green focus on ports‘.

Die Veranstaltung findet am 21. und 22. September im Kongresszentrum des ATLANTIC Hotel Sail City in Bremerhaven statt und wird durch eine Abendveranstaltung am 21. September im Klimahaus Bremerhaven abgerundet.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Registrierung gibt es unter www.envoconnect.com

Quelle und Grafik: bremenports

 




MSC Michel Cappellini in Bremerhaven getauft

Das größte Containerschiff der Welt ist heute an der Stromkaje in Bremerhaven feierlich auf den Namen „MSC Michel Cappellini“ getauft worden. „Das ist eine große Ehre und zugleich ein großartiges Bekenntnis von MSC zu unseren Häfen“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe in einer kurzen Ansprache. Das Containerschiff misst 400 Meter, ist 62 Meter breit und kann in 24 Reihen insgesamt 24.346 Container transportieren.

Neben der feierlichen Taufzeremonie setzten die beteiligten Parteien ein wichtiges Signal für die Vermeidung von CO2-Emissionen im Hafen. In einem Memorandum of Understanding heißt es:

„Die Vertragsparteien vereinbaren eine Zusammenarbeit im Hinblick auf die Nutzung von Landstrom für MSC-Containerschiffe, die den Hafen von Bremerhaven anlaufen. Dies ist ein erster Schritt auf dem Weg zur emissionsfreien Schifffahrt und zur Dekarbonisierung der Geschäftstätigkeit der MSC-Gesellschaften.“

Landstromanlagen werden an der Stromkaje in Bremerhaven voraussichtlich im Januar 2025 betriebsbereit sein. MSC wird diese Anlagen immer dann nutzen, wenn ihre hierfür vorbereiteten Containerschiffe den Containerterminal Bremerhaven anlaufen werden. Es soll zudem sichergestellt werden, dass der bereitgestellte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Die Parteien können im Laufe der Zeit eine Ausweitung der Vereinbarung auf weitere Schiffstypen und Terminals (z.B. Kreuzfahrtschiffe, andere Liegeplätze usw.) anstreben.

Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Soren Toft (CEO von MSC), Kai Stührenberg (Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation) und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe.

Quelle: bremenports, Foto: bremenports/ Scheer




Immer mehr Solarenergie im Rotterdamer Hafen

Die Anzahl der Solaranlagen auf den Dächern der großen Gebäude im Rotterdamer Hafen steigt stetig. Jetzt wurde eine Solaranlage auf den Patrizia-Gebäuden am Witte Zeeweg 3-21 auf der Maasvlakte eröffnet. Mit dieser 25 MWp-Anlage erhöht sich die auf den Dächern des Hafens installierte Solarstromleistung auf rund 89 MWp.

Die Port of Rotterdam Authority hat berechnet, dass das Gesamtpotenzial für Solaranlagen auf den Dächern der Hafengebäude zwischen 130 und 150 MWp liegt. Das Wachstum kann also weitergehen. Erfreulicherweise setzen immer mehr Unternehmen im Hafen auf Nachhaltigkeit und installieren Solarmodule auf ihren Dächern.

Das Solardach am Witte Zeeweg wurde von der Firma Sunrock installiert. Die 120.000 m2 große Solaranlage auf dem Dach hat eine Leistung, die dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von rund 8.000 Haushalten entspricht. Sunrock wird den erzeugten Ökostrom ins Netz einspeisen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: playbackimages.com




FAIRway Danube II geht in die Fortsetzung

Die erfolgreiche Modernisierung der Wasserstraße Donau wurde in den vergangenen Jahren vor allem mit einem Begriff verbunden: FAIRway Danube. Das herausragende EU-kofinanzierte und von viadonau koordinierte Projekt schuf nicht nur enorme Aufmerksamkeit für die Bedeutung grenzübergreifender Zusammenarbeit für eine top-entwickelte Wasserstraße. Mit seinen Erfolgen ebnete das internationale Vorzeigeprojekt den Weg für starke Folgevorhaben.

Mit der insgesamt 70 Mio. Euro schweren (47 Mio. Euro EU-Förderung), Ende Juni offiziell von der EU bewilligten, ambitionierten Fortsetzung FAIRway Danube II ist der Erfolgskurs in Sachen Wasserstraßen-Modernisierung entlang der gesamten Donau für die kommenden Jahre gesichert.

Das erfolgreich abgeschlossene Projekt FAIRway Danube (Juli 2015 bis Dezember 2021) – an dem sich Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und Rumänien beteiligten – war die erste Umsetzungsphase des „Fairway Rehabilitation and Maintenance Master Plan for the Danube and its navigable tributaries“ und erweiterte die Serviceflotte der Verwaltungen um neun Schiffe zur Vermessung und Kennzeichnung der Wasserstraße. Während „FAIRway Works! in the Rhine-Danube-Corridor“ seit April 2020 in die Modernisierung der serbischen Schleuse Eisernes Tor II und zum Beispiel drei Liegestellen in Österreich investiert, werden im Rahmen von „Preparing FAIRway 2 works in the Rhine Danube Corridor“ seit Juli 2020 unter anderem die Planungen für weitere Liegestellen in Österreich, Kroatien und Serbien erstellt, sowie die nächsten Schritte für das Wasserstraßenmonitoringsystem (WAMOS 2.0) erarbeitet bzw. die Grundlagen für mögliche weitere Schritte an der gemeinsamen kroatisch-serbischen Donau gelegt .

Das Fortsetzungsprojekt von FAIRway Danube setzt einerseits dort an, wo bereits seine Vorgänger wichtige Entwicklungen initiierten, bezieht jedoch auch eine Reihe innovativer Maßnahmen in die weitere umfassende Modernisierung der Wasserstraße mit ein.

Die geplanten Aufgaben und Zielsetzungen von FAIRway Danube II:

  • Durchführung eines regelmäßigen transnationalen Monitorings der Fahrwasserbedingungen
  • Beschaffung von Sensoren zur Messung von Pegelständen, von Fahrwassertiefen und Brückendurchfahrtshöhen
  • Upgrade der nationalen Wasserstraßenmanagementsysteme und des transnationalen Wasserstraßenmonitoringsystems (WAMOS 2.0), um deren Leistungsfähigkeit und Effizienz zu erhöhen sowie die Informationsbereitstellung für Nutzer:innen zu verbessern
  • Verlängerung der Vorlaufzeit der Pegelprognose – ein Schlüsselinstrument für Logistiker
  • Test von flexiblen Infrastrukturelementen in Österreich, Kroatien, Rumänien und Bulgarien. Dieser einzigartige Ansatz wird eine nicht-invasive, naturbasierte Lösung für Niedrigwasserperioden bieten, da damit die Fahrwassertiefe flexibel beeinflusst werden kann. Auf diese Weise wird die Zuverlässigkeit der Binnenschifffahrt verbessert ohne dauerhafte Auswirkungen auf Lebensräume und Ökosysteme.
  • Modernisierung bestehender Liegestellen in Österreich und Rumänien zur Verbesserung der Infrastruktur, insbesondere der Sicherheit und Mobilität der Besatzungen. Die Arbeiten umfassen auch grüne Energielösungen für die Landstromversorgung an jeder Liegestelle. Darüber hinaus werden Pläne für zusätzliche Investitionen in Anlegestellen in Österreich, der Slowakei, Kroatien und Rumänien ausgearbeitet.

Die FAIRway Danube „Projektfamilie“ wird aus Mitteln der Connecting Europe Facility der Europäischen Union cofinanziert.

Quelle: via donau, Foto: skyoptik, mit dem FAIRway-Danube-Nachfolger „FAIRway works!“ erhielt die Donau zum Beispiel auch in Sachen Liegestellen-Upgrade ein maßgeschneidertes „Trainingsprogramm“




bremenports renaturiert die Untere Lune

So profitieren auch Fische und an Gewässern lebende Tiere und Pflanzen vom Bau einer neuen Kaje:  Zwischen der Autobahn 27 und dem Lune-Mündungsbauwerk an der Weser hat bremenports an der Unteren Lune einen Kompensationsflächenpool entwickelt, der jetzt schrittweise umgesetzt wird. Verschiedene Teilabschnitte werden ökologisch aufgewertet und kompensieren so hafenbaubedingte Eingriffe in Natur und Landschaft.

Aktuell wird westlich der Fleester Straße, zwischen den Ortschaften Fleeste und Stotel eine größere Renaturierungsmaßnahme durchgeführt. Konkret werden damit baubedingte Beeinträchtigungen kompensiert, die im Zuge des derzeitigen Neubaus der Kaje auf der Columbusinsel entstehen. Hier wird auf eine Länge von 800 Metern eine neue Kaje etwa 20 Meter vor der bisherigen Spundwand in die Weser gebaut. bremenports Geschäftsführer Robert Howe: „Es ist Anspruch von bremenports, solche Hafenbauprojekte dafür zu nutzen, um anderen Orts bessere Lebensräume für Flora und Fauna  zu schaffen. Das Projekt an der Lune zeigt, dass Hafenbau auch die Natur verbessern kann.“

Bei dem Renaturierunsprojekt werden, auf einer Länge von 500 Metern, drei hinter der Uferlinie liegende Seitengewässer mit Flach- und Tiefwasserbereichen neu hergestellt. Diese werden über Flutmulden an die Lune angeschlossen. So wird ein vielfältiger naturnaher Übergang vom Wasser- zum Landbereich geschaffen. Die geplanten Seitengewässer orientieren sich an Altarmen, die üblicherweise in natürlichen Gewässersystemen vorkommen. Mit der Renaturierung wird eine  Habitatverbesserung für die Fischfauna im Einzugsgebiet der Unterweser erreicht. Zudem werden die Lebensraumbedingungen für an Gewässern lebende Tierartengruppen wie Amphibien, Reptilien, Vögel (Röhrichtbrüter), Fledermäuse (Teichfledermaus) und den Fischotter verbessert.

Um die neuen Gewässer herzustellen, ist ein Bodenaushub von insgesamt ca. 19.000 m³ erforderlich. Der anstehende Kleiboden wird in einem Zwischenlager auf der Luneplate deponiert und für künftige Deichbaumaßnahmen in Bremerhaven verwendet. Um Beeinträchtigungen für die Anwohner zu minimieren, werden beim Bodentransport die Ortslagen der Ortschaften Fleeste und Stotel gemieden.

Quelle und Foto: bremenports




Tchibo und Contargo fahren neue Wege

Seit Mitte Mai übernimmt Contargo Road Logistics in Hamburg in einem Piloten einen Teil des Nahverkehrstruckings für Tchibo mit vollelektrischen Lkw. Der Logistik-Dienstleister transportiert Container mit Rohkaffee zwischen Hamburger Hafen und Kaffeelager und setzt dafür zwei Volvo FH Electric ein, die nicht nur Lärm und Emissionen im Hafengebiet reduzieren, sondern auch den ökologischen Fußabdruck beider Unternehmen verkleinern.

Erst Anfang Mai hat das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo sein neues Produkt „econtargo“ und seine Aktivitäten und Ambitionen im Bereich der Elektromobilität im Rahmen der transport logistic Messe in München vorgestellt. Unter dem Motto: Vermeiden vor Reduzieren vor Kompensieren baut das Unternehmen sukzessive seine E-Lkw Flotte auf 32 Fahrzeuge aus und investiert in eine flächendeckende Ladeinfrastruktur an allen Contargo Standorten.

Einer der ersten Kunden im vollelektrischen Container-Nahverkehr in Hamburg ist Tchibo. Die eingesetzten E-Lkw haben eine Reichweite von bis zu 300 Kilometern und können daher auch über das Stadtgebiet hinaus eingesetzt werden. Durch Ladesysteme mit einer Leistung von 250 Kilowatt können die Fahrzeuge bei Bedarf innerhalb von zwei Stunden vollgeladen werden. Das ermöglicht Contargo die E-Lkw so flexibel einzusetzen wie Diesel-Lkw, sogar im 24-Stunden-Betrieb.

„Wir drehen an vielen Schrauben, um nachhaltiger zu werden, dazu gehört natürlich auch die Logistik“, sagt Peter Maltzahn, Senior Projektmanager bei Tchibo. „Es freut uns, mit diesem Angebot von Contargo auch den Nahverkehr der Container im Hamburger Hafen emissionsärmer gestalten zu können.“

„Mit Tchibo haben wir einen starken Partner gefunden, der von Beginn an motiviert war, dieses Projekt zu verwirklichen.“, sagtFrank Hommel, Director Sales & Marketing bei Contargo.

Christian Schäfers, Niederlassungsleiter der Contargo Road Logistics Hamburg: „Es ist ein großes Kompliment für uns, dass Tchibo bereit ist, mit uns gemeinsam auf alternative Antriebe zu setzen. Mit der Erweiterung unserer Flotte um E-Lkw bieten wir unseren Kunden hier im Norden nun eine hervorragende Möglichkeit, CO2 Emissionen zu vermeiden. Wir werden unsere E-Lkw-Flotte in Hamburg in den kommenden Monaten sukzessive weiter ausbauen.“

Die beiden E-Fahrzeuge in Hamburg gehören zu 27 neuen E-Lkw, die Contargo über das Schwesterunternehmen Rhenus Trucking derzeit beschafft. Damit steigt die Anzahl der schweren vollelektrischen Sattelzugmaschinen bei Contargo auf 32 Fahrzeuge. Mit diesen bietet das trimodale Containernetzwerk seinen Kunden eine CO2-reduzierte Transportkette an. Wer „econtargo“ bucht, erhält nicht einfach Kompensationsleistungen, sondern den kombinierten Transport mit E-Lkw im Nahverkehr und ökostrombetriebenen Zügen im Hauptlauf. Die 44-Tonner werden zukünftig an 14 Contargo-Standorten in Deutschland stationiert.

Quelle und Foto: Contargo




Future Proof Shipping: wasserstoffbetriebenes Containerbinnenschiff

In Rotterdam wurde jetzt die H2 Barge 1 zu Wasser gelassen. Das emissionsfreie Schiff von Future Proof Shipping (FPS) ist 110 Meter lang und wird mehrere Male pro Woche für Nike zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem Inlandterminal von BCTN im belgischen Meerhout pendeln. Dies wird den jährlichen Ausstoß von Treibhausgasen erwartungsgemäß um 2.000 Tonnen CO2 reduzieren.

Der niederländische Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Mark Harbers war zugegen, um FPS-Gründer Huib van de Grijspaarde das besondere A-Zero-Emissionslabel (A0) auszuhändigen, mit dem ausschließlich emissionsfreie Schiffe ausgezeichnet werden. Future Proof Shipping (FPS) beabsichtigt, in den kommenden fünf Jahren eine Flotte von mehr als zehn emissionsfreien Binnen- und Shortsea-Schiffen zu bauen und zu nutzen.

Future Proof Shipping ist ein Partnerunternehmen von Condor H2, einem Projekt für die emissionsfreie wasserstoffbetriebene Binnen- und Küstenschifffahrt. Condor H2 arbeitet mit über 40 Partnern zusammen und wurde von einem Konsortium, an dem auch die Port of Rotterdam Authority beteiligt ist, Beginn dieses Monats auf dem World Hydrogen Summit präsentiert. Condor H2 will dafür sorgen, dass bis zum Jahr 2030 fünfzig emissionsfreie Schiffe unterwegs sind. Dadurch kann eine CO2-Reduzierung von insgesamt 100.000 Tonnen jährlich umgesetzt werden.

Quelle und Foto; Port of Rotterdam




duisport erzeugt erneuerbare Energie

duisport und die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, damit schon bald im Hafengebiet mehr erneuerbare Energie erzeugt werden kann. Gemeinsam mit der DVV sollen alle Möglichkeiten für den Bau von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer, insbesondere dezentraler Energie untersucht werden.

Im Fokus der gemeinsamen Initiative stehen der Betrieb der Ladestrominfrastruktur sowie der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, die auf Hallendächern und Freiflächen installiert werden sollen. „Strom aus Photovoltaik, also ,Grüner Strom‘, der vor Ort erzeugt wird, leistet einen erheblichen Beitrag zu einem möglichst CO2-neutralen Betrieb des Hafens“, so Lars Nennhaus, duisport-Vorstand für die Bereiche Technik und Betrieb. Vor allem Lager- oder Produktionshallen wären hier ideale Standorte für PV-Anlagen, da sie in der Regel über große, bisher nicht genutzte Flächen auf Dächern bzw. Außenwänden verfügen. Nennhaus: „Welche Flächen am besten geeignet sein werden, ermitteln wir gerade.“ In einem ersten Schritt unterstützt die DVV dabei, die ausgewählten Standorte wirtschaftlich und technisch zu bewerten. „Die letztlich verbleibenden potenziellen Areale werden im Zuge einer Machbarkeitsanalyse weitergehend betrachtet. Geplant ist, verschiedene Konzepte und Betreibermodelle für einen optimalen Betrieb der Anlagen zu erstellen“, erklärt Alexander Garbar, Leiter Unternehmensentwicklung bei duisport.

„Wir freuen uns, die Energiewende im Duisburger Hafen gemeinsam voranzubringen. Als Logistikstandort ist die Sektorenkopplung in diesem Wirtschaftszweig für Duisburg besonders wichtig, um die Stadt klimafreundlich aufzustellen. Die Hallendächer bilden dabei ein gewaltiges Flächenpotenzial, um in einer dicht besiedelten Großstadt Strom aus Sonnenkraft zu gewinnen“, sagt DVV-Geschäftsführer Marcus Vunic. Die DVV betreibt auf logport I in Rheinhausen bereits eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Duisburg.

Quelle: duisport, Foto: Stadtwerke Duisburg, auf logport I in Rheinhausen betreiben die Stadtwerke Duisburg bereits eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Duisburg. Auf einem rund 24.000 m² großen Hallendach sorgen knapp 18.500 Solarmodule für eine installierte Leistung von 1,2 Megawatt.  




HGK Shipping unterstützt Partikuliere bei Green-Award

Die HGK Shipping schließt sich dem Zertifizierungsprogramm Green Award für umweltfreundliche Lösungen für Binnenschiffe an und vollzieht damit einen weiteren wichtigen Schritt in ihrem Engagement für mehr Nachhaltigkeit. Als größtes Binnenschifffahrtsunternehmen Europas ist die HGK Shipping damit rückwirkend zum 1.  März 2023 Anbieter von Green Award-Anreizen geworden.

Schiffe, die unter der Flagge der Reederei fahren, aber nicht in ihrem Eigentum stehen oder beispielsweise durch sie ausgerüstet werden, haben nun die Möglichkeit, eine 100-prozentige Erstattung der Zertifizierungskosten für den Green Award zu beanspruchen. Ebenfalls bietet die HGK Shipping ihren Partnern an, den Zertifizierungsprozess aus dem hauseigenen Ship Management zu begleiten.

Dieser Anreiz zur Zertifizierung soll für alle Schiffe gelten, die im Rahmen einer festvertraglichen Vereinbarung für den Geschäftsbereich „Dry“ (HGK Dry Shipping GmbH oder HGK Shipping GmbH) oder den Geschäftsbereich „Liquid Chemicals“ (Royal Wijgula B.V.) eingesetzt werden.

Die HGK Shipping ist für die benannten Geschäftsbereiche kontinuierlich auf der Suche nach weiteren Partikulieren und somit auch auf der Suche nach Schiffseigentümern, die ihre Flotten oder Fahrzeuge nachhaltig betreiben wollen. Neben den bestehenden Partnern sollen auch sie mit Hilfe des Anreizsystems in ihren Nachhaltigkeitsbestrebungen unterstützt werden.

Steffen Bauer, CEO HGK Shipping: „Die Kooperation mit Green Award ist eine weitere Maßnahme, mit der die HGK Shipping dazu beitragen möchte, die Binnenschifffahrt noch umweltfreundlicher zu gestalten. Einmal mehr können wir dadurch beweisen, dass wir nicht nur Worte, sondern Taten sprechen lassen, wenn es um die Förderung des Übergangs in eine nachhaltige Zukunft geht.“

Die HGK Shipping verfügt mit 350 eigenen und gecharterten Schiffen über die größte Binnenschifffahrtsflotte in Europa. Jan Fransen, Executive Director von Green Award: „Wir sind stolz darauf, dass sich die HGK Shipping für Green Award entschieden hat. Dass ein so führender Marktteilnehmer Green Award als Instrument nutzt, um die Nachhaltigkeit in der Binnenschifffahrt voranzutreiben, gibt auch unserem Team einen großen Motivationsschub. Darüber hinaus haben wir den Ehrgeiz, Green Award in Europa weiter auszurollen, wobei uns dieser Schritt unterstützen wird.“

Quelle und Foto: HGK Shipping, von links nach rechts, Roel Strik, QEHS Superintendent, HGK Shipping, Jan Fransen, Executive Director, Green Award, Egbert Schelhaas, Financial Director Business Unit Liquid Chemicals, HGK Shipping, Steffen Bauer, CEO, HGK Shipping, Jan Eric Klonki, Head of QEHS, HGK Shipping




Flächen für die Energiewende

Für ein klimaneutrales Deutschland ist die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien unerlässlich. Im Zuge dessen wird in Deutschland der Ausbau der Windenergie an Land und auf See vorangetrieben. Die installierte Leistung der Windenergie an Land soll bereits bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu 2022 etwa verdoppelt und auf See fast vervierfach werden. Diese ambitionierten Ausbauziele der Bundesregierung, aber auch anderer EU-Staaten stellen eine große Herausforderung für Produktion, Installation, Betrieb und Logistik dar.

Die Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen hat daher in Kooperation mit Niedersachsen Ports eine Studie beauftragt, welche die Konformität der Häfen im Hinblick auf den Windenergieausbau untersucht, damit diese in den kommenden Jahren den bestmöglichen Beitrag zum Gelingen der deutschen Energiewende leisten können. Die Studie soll zur Nationalen Maritimen Konferenz, die Anfang September in Bremen stattfindet, vorgestellt und Eingang in die Nationale Hafenstrategie des Bundes finden. Erste Ergebnisse der Analyse haben Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen und Dr. Dennis Kruse, Geschäftsführer der mit der Studienerstellung beauftragten Deutsche WindGuard GmbH auf der diesjährigen Messe „transport logistic“ in München in Anwesenheit des Niedersächsischen Wirtschaftsministers Olaf Lies vorgestellt.

„Die Niedersächsischen Seehäfen sind bereit“, sagt Michael de Reese, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen. „Das Flächenpotential ist vorhanden. Wenn die Ausbauziele in der Windenergie bis 2030 erreicht werden sollen, müssen jetzt die politischen Investitionsentscheidungen getroffen werden, damit Umschlagsflächen auch kurzfristig entwickelt werden können.“ Man dürfe nicht auf zusätzliche Hafenkapazitäten bei europäischen Nachbarn wie in den Niederlanden oder Dänemark setzen, so de Reese weiter. Es sei damit zu rechnen, dass diese aufgrund von eigenen nationalen Ausbauzielen ausgelastet sein werden, die ähnlich ambitioniert wie in Deutschland seien.

„Wir erwarten, dass die Windenergiebranche künftig sowohl kurzfristig als auch langfristig einen deutlich höheren Bedarf an Hafenflächen haben wird, um die Ausbauziele on- und offshore zu erfüllen und den Bestand zu erhalten“, sagt Studienleiter Dr. Dennis Kruse, Geschäftsführer der Deutsche WindGuard. Faktoren seien u. a. hohe jährliche Zubauraten on- und offshore bereits ab dem Jahr 2025, wachsende Dimensionen der Windenergieanlagenkomponenten oder der zunehmende Rückbau älterer Windenergieanlagen zunächst onshore und danach offshore, so Kruse weiter. Da die Logistik insgesamt nicht zum Flaschenhals in der Wertschöpfungskette zur Erreichung der Ausbauziele werden dürfe, seien auch Kajen sowie die Hafenzufahrten und die Hinterlandanbindung Gegenstand der Untersuchung.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies: „Schon heute sind unsere Häfen unter anderem als Hauptumschlagbasis, Produktionshafen, Lagerfläche oder Servicehafen ein wichtiger Teil der Wertschöpfungsketten der Windenergiebranche. Das ist neben den Chancen auf neue Ansiedlungen ein wichtiger Aspekt, denn wir sind nicht nur Durchleitungsland, wir werden von der Transformation unserer Wirtschaft und Energieversorgung zur Klimaneutralität durch neue Wertschöpfung gerade an unserer Küste maßgeblich profitieren.

Und der Blick auf die nationalen und europäischen Windenergieausbauziele zeigt: Die Bedeutung der niedersächsischen Häfen wird noch einmal deutlich zunehmen. Wir erwarten ab 2025 einen jährlichen Anlagenzubau von rund 2000 On- und Offshore-Windanlagen – etwa dreimal so viel wie heute. Die heute vorgestellte Studie beinhaltet die gute Nachricht, dass unsere Häfen das Potential haben, wichtiger Teil dieses dynamischen Prozesses zu sein.“

Die Potenzialanalyse und die Presse-Information der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen gibt es hier

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen. v.l.n.r.: Dr. Dennis Kruse (Managing Director Deutsche WindGuard GmbH), Olaf Lies, (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung) und Michael de Reese (Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen).