König besucht Rotterdamer Hafen zum Thema Wasserstoff

Seine Majestät der König stattete dem Rotterdamer Hafen  einen Arbeitsbesuch ab. Das Thema des Besuchs war Wasserstoff.

Auf Jahresbasis kommt in Rotterdam fast die dreifache Menge des Gesamtenergieverbrauchs der Niederlande an. Dies entspricht 13 % des gesamten Energiebedarfs der Europäischen Union. Als Energiehafen in Nordwesteuropa verfolgt Rotterdam eine ehrgeizige Nachhaltigkeitsstrategie, bei der Elektrifizierung und Wasserstoff eine wichtige Rolle spielen. Der Schwerpunkt liegt auf der Produktion von grünem Wasserstoff, Wasserstoff auf Basis von Restgasen, Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff über Pipelines, Import und Anwendung in Industrie und Verkehr. Der König Willem-Alexander ließ sich während seines Besuchs die Wasserstoffbestrebungen des Rotterdamer Hafens erläutern.

Während einer Bootsfahrt auf der Maasvlakte sprach der König mit Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, Randolf Weterings, Programmmanager für Elektrifizierung und Wasserstoff, und Alice Krekt, Leiterin des Klimaprogramms bei Deltalinqs, über die Wasserstoffentwicklung im Rotterdamer Hafen. Anhand von Entwicklungen in verschiedenen Projekten erläuterten verschiedene Unternehmen die Wasserstoff-Wertschöpfungskette: vom Import und Export über die Wasserstoffproduktion im Hafen, die Entwicklung der Nachfrage in der Industrie und den Transport von Wasserstoff bis hin zum Bau von Wasserstoff-Pipelines (das sogenannte „H2-Backbone“ durch den Hafen und der „Delta-Korridor“ weiter Richtung Nordrhein-Westfalen über Chemelot). Das Unternehmen ThyssenKrupp Steel hob die Nachfrage nach Wasserstoff in Deutschland hervor.

Nach der Bootsfahrt folgte ein Besuch bei Neste, wo Bart Leenders, Vice President Global Production, erklärte, wie Neste an der Nachhaltigkeit arbeitet und welche Rolle Wasserstoff dabei spielt. Schließlich berichteten Vertreter verschiedener Unternehmen im Hafen dem König von ihren Herausforderungen im Bereich Wasserstoff.

Zuvor hatte König Willem-Alexander die erste wichtige Testanlage für grünen Wasserstoff Hystock (2019) eröffnet und auf der Konferenz „Wind meets Gas“ (2021) über die Bedeutung von Wasserstoff für die Niederlande und die Energiewende gesprochen. Das Thema Wasserstoff war auch bei verschiedenen Besuchen im In- und Ausland ein Thema.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Jerry Lampen, Allard Castelein und seine Majestät König Willem-Alexander (r.) in Rotterdamer Hafen




European Green Corridors Network

Die ersten Häfen in Nordeuropa und in der Ostsee beginnen derzeit mit einer ehrgeizigen Klimaschutz-Partnerschaft mit dem Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping. Gemeinsam werden sie die Grundlage für das neue europäische Netz grüner Korridore bilden, das in seiner Anfangsphase grüne Korridore in Nordeuropa und der Ostsee schaffen soll.

Das Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping startet diese ehrgeizige Initiative mit den Hafenbehörden von Gdynia, Hamburg, Roenne, Rotterdam und Tallinn. Das Projekt wird die frühe Kommerzialisierung von Lieferketten für alternative Kraftstoffe aufzeigen und einen Fahrplan für die Skalierung der Lieferketten sowie eine Blaupause für die Einführung grüner Korridore an anderen Standorten liefern. Um dies zu erreichen, ist ein stufenweiser Ansatz geplant:

  • Vor der Durchführung: Ermittlung der potenziellen Routen, Schiffstypen und Kraftstoffe für die Einrichtung von grünen Korridoren mit großer Wirkung in der Region.
  • Durchführbarkeit: Bewertung der technischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Machbarkeit der in die engere Wahl gezogenen Strecken.
  • Umsetzung: Umsetzung der Vision und Einrichtung grüner Korridore in Nordeuropa und an der Ostsee.

Auf dem Weg dorthin werden weitere öffentliche und private Akteure einbezogen, um die gesamte Wertschöpfungskette zu aktivieren, die zur Verwirklichung der Vision erforderlich ist. Grüne Korridore sind als Schlüssel für den Wandel in der Schifffahrt anerkannt, und die Partner des Konsortiums sind stolz darauf, diese Initiative anzukündigen, die die verkündete Clydebank-Erklärung der COP-26 in Glasgow direkt unterstützt.

Bo Cerup-Simonsen, CEO des Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping: „Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Dekarbonisierung der Schifffahrtsindustrie zu beschleunigen und die Klimaziele der EU für 2030 zu erreichen. Die Entwicklung grüner Korridore ist für die Aktivierung von Branchenvorreitern in der gesamten Wertschöpfungskette von entscheidender Bedeutung, und dieses Projekt kann als Referenz für die Branche dienen, um Entwürfe für neue Geschäftsmodelle zu entwickeln und die gegenseitigen Abhängigkeiten in der maritimen Wirtschaft zu ermitteln. Es ist wirklich faszinierend zu sehen, wie sich eine ganze Region und verschiedene Interessengruppen dafür einsetzen. Außerdem hoffen wir, dass dieses Projekt dazu beitragen wird, die wichtige Arbeit an den maritimen Standards bei der EU und der IMO zu erleichtern.“

Valdo Kalm, CEO des Hafens von Tallinn: „Bis vor kurzem war der Seeverkehrssektor der einzige Verkehrssektor in der EU, für den keine Ziele zur Verringerung der Treibhausgasemissionen festgelegt wurden. Diese Zeit ist vorbei, und die neue Realität ist da: Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die CO2-Emissionen zu reduzieren; es gibt keinen anderen Ausweg. Um die Dekarbonisierung des maritimen Sektors zu erreichen, müssen in den nächsten zehn Jahren emissionsfreie Kraftstoffe und Schiffe in großem Umfang eingesetzt werden. Dies ist zweifellos eine schwierige Aufgabe, aber sie kann durch die Bildung grüner Korridore unterstützt werden, in denen die großen Häfen die erforderlichen kohlenstofffreien Kraftstoffe in dem für das Bunkern erforderlichen Umfang bereitstellen. Der Hafen von Tallinn ist bereit, die Führung bei der Bereitstellung von Lösungen der nächsten Generation für einen emissionsfreien Schiffsverkehr zu übernehmen und gleichzeitig die Ziele des europäischen Green Deal sowie die im EU-Klimagesetz verankerten Ziele für 2030 und 2050 zu unterstützen.“

Thomas Bendtsen, CEO des Hafens von Roenne: „Der Hafen von Roenne möchte eine Schlüsselrolle bei der grünen Transformation spielen, und wir freuen uns über diese ehrgeizige Partnerschaft zur Entwicklung grüner Korridore mit anderen mitteleuropäischen Häfen. Wir freuen uns sehr auf diese Zusammenarbeit.“

Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority: „Unser Ziel ist es, Maßnahmen zur Dekarbonisierung voranzutreiben – nicht nur innerhalb Hamburgs, sondern auch darüber hinaus. Deshalb setzen wir uns für den Einsatz alternativer Kraftstoffe im Hafengebiet und auf See ein.“

Allard Castelein, CEO des Rotterdamer Hafens: „Der Rotterdamer Hafen steht dieser Initiative sehr positiv gegenüber, da Projekte wie diese dringend benötigte, konkrete Schritte in Richtung einer emissionsfreien Schifffahrt darstellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Reedereien die Initiative zur Dekarbonisierung ihrer Geschäfte ergreifen und dass die Häfen sie dabei unterstützen, indem sie beispielsweise dafür sorgen, dass die richtige Bunkerinfrastruktur und die entsprechenden Regulierungen rechtzeitig zur Verfügung stehen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um das Europäische Netz Grüner Korridore zu einem Erfolg zu machen.“

Jacek Sadaj, Vorstandsvorsitzender des Hafens von Gdynia: „Der Hafen von Gdynia beteiligt sich an Initiativen zur Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Pommern, die Teil der Strategie ‚Grüner Hafen‘ sind. Grüner Wasserstoff wird mit Energie aus erneuerbaren Quellen hergestellt und kann eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der maritimen Industrie spielen.“

Mit 100.000 Schiffen, die jährlich etwa 300 Tonnen Treibstoff verbrauchen, ist die weltweite Schifffahrt für etwa 3 % der weltweiten Kohlenstoffemissionen verantwortlich, ein Anteil, der wahrscheinlich noch steigen wird, wenn andere Industrien in den kommenden Jahrzehnten gegen die Klimaemissionen vorgehen.

Um das langfristige Ziel der Dekarbonisierung zu erreichen, sind neue Brennstofftypen und ein Systemwechsel innerhalb der Branche erforderlich. Die Schifffahrt ist ein weltweit regulierter Wirtschaftszweig, der die Möglichkeit bietet, die Einführung neuer Technologien und Kraftstoffe auf breiter Basis zu gewährleisten.

Um die Entwicklung tragfähiger Technologien zu beschleunigen, sind koordinierte Anstrengungen in der angewandten Forschung über die gesamte Lieferkette hinweg erforderlich. Führende Vertreter der Industrie spielen eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Laborforschung erfolgreich zu skalierbaren Lösungen weiterzuentwickeln, die den Anforderungen der Industrie entsprechen. Gleichzeitig werden neue Rechtsvorschriften erforderlich sein, um den Übergang zur Dekarbonisierung zu ermöglichen.

Das Mærsk Mc-Kinney Møller Center for Zero Carbon Shipping ist ein gemeinnütziges, unabhängiges Forschungs- und Entwicklungszentrum, das in den Bereichen Energie und Schifffahrt mit Industrie, Hochschulen und Behörden zusammenarbeitet. Gemeinsam mit seinen Partnern erforscht das Zentrum mögliche Wege zur Dekarbonisierung, erleichtert die Entwicklung und Umsetzung neuer Energietechnologien, schafft Vertrauen in neue Konzepte und ihre Lieferketten und beschleunigt den Übergang durch die Definition und Ausreifung gangbarer strategischer Wege zum erforderlichen Systemwandel. Das Zentrum hat seinen Sitz in Kopenhagen, arbeitet aber mit Partnern auf der ganzen Welt zusammen.

Das Zentrum wurde 2020 mit einer Startspende von 400 Mio. DKK der A.P. Moller Foundation gegründet. Zu den Unternehmenspartnern des Zentrums gehören: Alfa Laval, American Bureau of Shipping, A.P. Moller – Maersk, bp, Cargill, Haldor Topsoe, MAN Energy Solutions, Mitsubishi Heavy Industries, Mitsui, NORDEN, NYK Line, Seaspan Corporation, Siemens Energy, Stolt Tankers, Sumitomo Corporation, Swire Group, TotalEnergies, DP World und V.Group. Weitere Informationen finden Sie unter www.zerocarbonshipping.com.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Gateway Basel Nord: Naturschutzkonzept

Das trimodale Gateway Basel Nord macht Basel zur wichtigsten Güterverkehrsdrehscheibe der Schweiz. Im Rahmen des Projekts sind weitreichende Naturschutzmassnahmen vorgesehen. Ein entsprechendes Konzept wurde jetzt beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Dieses enthält mehr Massnahmen zu Gunsten der Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt.

Gateway Basel Nord, ein für die Schweiz unverzichtbares Umschlagsterminal, soll künftig stark zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene beitragen. So können im Gateway Basel Nord in Zukunft 50 Prozent des Containertransports auf die Schiene verlagert werden, wodurch jährlich bis zu 100‘000 Lastwagenfahrten eingespart werden können.

Im Rahmen der Umsetzung des Projekts ist es das Ziel von Gateway Basel Nord, den Eingriff in den bestehenden Naturraum wo immer möglich zu minimieren und ausreichend zusätzliche Flächen bereitzustellen. Deshalb hat Gateway Basel Nord ein umfassendes und überarbeitetes Naturschutzkonzept beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.

Da sich auf dem für das Projekt vorgesehenen Gelände im Norden Basels im Laufe der Zeit eine grosse Anzahl an wertvollen Pflanzen und Tieren angesiedelt haben, hat Gateway Basel Nord im Jahr 2020 ökologische Ersatzflächen von 45.8 Hektaren definiert.

Dabei handelt es sich um eine Fläche, die insgesamt viermal grösser ist als das für das Projekt überbaute Gelände, welches insgesamt 11.5 Hektaren in Anspruch nehmen wird. Auf den 45.8 Hektaren ökologischer Ersatzfläche sind diverse Massnahmen geplant, die in dem überarbeiteten Naturschutzkonzept festgehalten sind.

«Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Naturschutzkonzept sehr umsichtig mit der Natur umgehen und die durch das Projekt beeinflussten Flächen gleichwertig ersetzen können», sagt Martin Haller, Verwaltungsratspräsident von Gateway Basel Nord. «Es liegt uns viel daran, unsere Versprechen aus dem Abstimmungskampf «Hafenbecken 3» einzulösen. Unser heutiges Konzept umfasst deshalb auch noch mehr Massnahmen für die Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt», fügt er an.

So ist auf dem Gelände beim Hafenbahnhof zusätzlich zu den bereits angekündigten Massnahmen eine Naturbrücke vorgesehen, um den Wanderkorridor für die Tiere und Pflanzen zu stärken. Über den Verkehrsflächen wird eine ca. 4000 m2 grosse, ca. 300 Meter lange Brücke entstehen, auf der eine artenreiche Trockenwiese angelegt wird.

Bei der Hard Pratteln wird das Gebiet in einen struktur- und artenreichen Waldlebensraum umgewandelt. Ziel ist es, eine höhere Artenvielfalt zu fördern und den Wald aufzulichten, ohne die Freizeitnutzung des Waldes zu beeinträchtigen.

Die drei Schweizer Logistik- und Transportunternehmen Contargo, Hupac und SBB Cargo haben im Juni 2015 die Gateway Basel Nord AG gegründet. Die Gesellschaft mit Sitz in Basel plant und realisiert das Gateway Basel Nord für den Schweizer Import/Export-KV-Verkehr.

Quelle und Foto: Port of Switzerland




„Fast-Tracking“ des Grünen Gas-Terminals in Wilhelmshaven

Tree Energy Solutions (TES) beschleunigt seine angekündigten Pläne, den deutschen Hafen Wilhelmshaven zu einem World-Scale-Hub für den Import von Grünem Gas zu entwickeln.  Die schnelle Umsetzung („Fast-Tracking“) wird für schnelle alternative Energieversorgung und -sicherheit für Deutschland und Europa sorgen und gleichzeitig das Wachstum der grünen Gasimporte zeitlich beschleunigen.

Mit grünem Wasserstoff als Grundlage ist das grüne Gasterminal Wilhelmshaven nachhaltig, klimaneutral und erlaubt die schnelle Deckung des kurz- und langfristigen Energiebedarfs der Bundesrepublik in nachhaltiger Weise.

Das 2019 initiierte Wilhelmshaven-Projekt von TES soll noch schneller eine bedeutende Rolle bei der Energieversorgung Deutschlands und einen nachhaltigen Beitrag zur europäischen Energiestrategie   spielen und gleichzeitig das Wirtschaftswachstum der regionalen Wirtschaft stärken.

TES bestätigt, dass eine Beschleunigung des Projekts in vollem Einklang mit den strategischen Prioritäten Nachhaltigkeit und Diversifizierung der Energieversorgung stehen und diese unterstützen wird, indem zusätzlich die Abwicklung von Gasimporten neben den geplanten Importen von grünem Gas in der Frühphase berücksichtigt wird. TES ist sich sicher, dass dieses Vorhaben die Möglichkeiten, die deutschen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, beschleunigen wird und keine Investitionen in später nicht mehr benötigte Anlagen erforderlich sind.

„Wir planen nun weitere Arbeiten, um einen operativen Start der Phase 1 bis Winter 2025 in großem Maßstab sicherzustellen. Angesichts unseres geplanten Umfangs (wir planen 6 unabhängige Tanks in Kombination mit 6 Schiffsliegeplätzen unter Verwendung eines neuartigen Ansatzes mit minimalen ökologischen und visuellen Auswirkungen) sind wir auch bereit, alle alternativen Gasimporteure konstruktiv einzubinden und den Zugang Dritter im Einklang mit den aktuellen Vorschriften und Praktiken der EU DG Energie sicherzustellen. TES begrüßt die Teilnahme anderer Unternehmen an dem Vorhaben- unter der Bedingung, dass diese das Projekt beschleunigen und die eindeutige langfristige Absichten und Selbstverpflichtung zu sauberer und grüner Energie, die für die TES-Unternehmensphilosophie von zentraler Bedeutung sind, nicht gefährden.  TES ist auch der Ansicht, dass die Bewältigung der aktuellen Krise so erfolgen sollte, dass langfristige Klimaziele nicht gefährdet werden oder beeinträchtigt werden müssen. Das TES-Wilhelmshaven-Projekt ist ein einzigartiges Projekt, das genau das leisten kann.“  sagt Paul van Poecke, Gründer und Geschäftsführer von TES.

Paul van Poecke fährt fort: „Das Projekt TES-Wilhelmshaven ist einzigartig in seiner Fähigkeit, die Pläne Deutschlands und Europas zur nachhaltigen Dekarbonisierung im industriellen Maßstab zu verwirklichen und gleichzeitig die aktuelle Energiekrise maßgeblich und umsichtig zu bewältigen. Wir wollen die Energiewende mutig vorantreiben mit dem Ziel, die Energieversorgung Deutschlands CO2-neutral zu gestalten. Erreicht wird dies durch die Entwicklung Wilhelmshavens als grüner Energiestandort. Die jüngsten Planungen der TES laufen dabei nicht gegen die energiepolitischen Ziele, die bis 2045 erreicht werden sollen. Bundeskanzler Scholz erwähnte bereits, wie Deutschland den Aufbau eines Importterminals in Wilhelmshaven mit Wasserstoffpotenzial unterstützen will. TES ist der festen Überzeugung, dass das vollständig nachhaltige Wilhelmshaven-Projekt mindestens die gleiche, wenn nicht sogar stärkere Unterstützung erhalten sollte, wie traditionelle LNG Terminals unter Berücksichtigung der gleichzeitigen Klima-Krise.“

„Das Hauptziel der Dekarbonisierungspolitik der Europäischen Union ist es, die schnellstmögliche Reduzierung der CO2-Emissionen zu möglichst geringen Kosten zu erreichen“, sagte Otto Waterlander, Chief Commercial Officer bei TES.  „Das derzeitige rasante Wachstum der erneuerbaren Energien muss fortgesetzt werden. Aber es wird unmöglich sein, alle Moleküle durch Elektronen zu ersetzen. Da nur 28 % des Primärenergieverbrauchs der EU von 17.407 TWh aus Elektronen stammen, müssen wir uns auch auf die anderen 72 % konzentrieren, um unsere Netto-Null-Ziele zu erreichen. Der von TES importierte grüne Wasserstoff wird die Energiewende in Deutschland deutlich beschleunigen und den Sektoren Mobilität, Industrie und Energie helfen, ihre Dekarbonisierungsziele zu erreichen und das Problem der Energiespeicherung zu lösen. Es wird sich unmittelbar auf die CO2-Emissionen auswirken und Dekarbonisierungskosten der Kunden minimieren. Unser Projekt Wilhelmshaven wird bis 2045 10 % des gesamten jährlichen Primärenergiebedarfs Deutschlands decken, was etwa dem jährlichen Energieverbrauch von 43 Millionen Haushalten im Land entspricht.“

TES Grüner Wasserstoff wird hauptsächlich mit Solar-, Wind- und Wasserkraft in Ländern mit sehr gut verfügbaren erneuerbaren Energiequellen hergestellt, wonach dem Wasserstoff dann CO2 hinzugefügt wird, um grünes CH4 herzustellen, das als „Energieträger“ verwendet wird. Diese wird dann mit einer eigens konstruierten Flotte von Schiffen nach Wilhelmshaven transportiert. In Wilhelmshaven kann das grüne CH4 wieder in grünen Wasserstoff umgewandelt werden, wobei das entstehende CO2 abgeschieden und in einem kontinuierlichen geschlossenen Kreislaufsystem per Schiff in die Erzeugerländer zurückgeführt wird – so garantieren wir, dass das CO2 niemals den Kreislauf verlässt und vermeiden THG-Emissionen.

In der Anfangsphase von 25 TWh pro Jahr grünem Gasimport können in Wilhelmshaven mehr als eine halbe Million Tonnen Wasserstoff produziert und importiert werden.  Diese wird auf 250 TWh pro Jahr in einer Endstufe und damit auf mehr als 5 Millionen Tonnen Wasserstoff steigen. Mit dem Energiebeitrag des Projekts wird ein wesentlicher Meilenstein der deutschen und europäischen Wasserstoff- und Klimaschutzstrategie erreicht

Quelle: Seaports of Niedersachsen, Grafik: TES Wilhelmshaven




Importplatz für grünen Wasserstoff

Behörde für Wirtschaft und Innovation (BWI) veröffentlicht Importstrategie: „Green Hydrogen Hub Europe – Hamburg als Drehkreuz für Wasserstoffimporte nach Deutschland und Europa“

Mit der nun vorliegenden Importstrategie will Hamburg den zu erwartenden Markthochlauf von grünem Wasserstoff als Chance für den Standort nutzen. Damit verfolgt Hamburg die Strategie, die Anforderungen an den Klimaschutz mit seinen wirtschaftspolitischen Zielen zu verbinden.

Die Importstrategie soll Hamburgs Vorreiterstellung als Wasserstoffstandort weiter festigen. Sie umfasst einen Aktionsplan, um dem großskaligen Import von Wasserstoff landseitig per Pipeline und auf dem Seeweg den Weg zu ebnen. Zur Umsetzung der Klimaziele ist in den nächsten Jahren auf nationaler und europäischer Ebene ein starker Zuwachs des Bedarfs an grünem, klimaneutralem Wasserstoff zu erwarten, der nicht über lokale Erzeugung abzudecken ist. Die Strategie sieht vor, durch Importe nicht nur regionale Bedarfe, z. B. zur Dekarbonisierung der ortsansässigen Industrie, sondern auch Teile des nationalen und europäischen Wasserstoffbedarfs zu bedienen. Dafür soll Hamburg als internationales Drehkreuz in ein europäisches Wasserstoffnetz eingebunden werden.

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation: „Ich freue mich, dass sich mit der Importstrategie für grünen Wasserstoff ein weiteres wichtiges Puzzlestück für die Zukunft des Wirtschafts- und Hafenstandortes einfügt. Hamburg will sich als verlässlicher Partner für Exportländer etablieren, dafür setzt die Strategie die richtige Grundlage. Wir sehen uns gut gerüstet, um zukünftige Wasserstoffbedarfe am Standort und weit darüber hinaus über Hamburg als Importhafen abzuwickeln. Damit wollen wir auch die lokale Wasserstoffwirtschaft fördern, Arbeitsplätze in bestehenden Industriezweigen sichern und neues Wertschöpfungspotential am Standort generieren.“

Die Umsetzung der konkreten Aktionspunkte der Strategie ist essentiell, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Zunächst sollen die Wasserstoffbedarfe auf lokaler und regionaler Ebene erfasst werden. Darauf aufbauend soll die bedarfsgerechte Umsetzung von Infrastrukturprojekten wie HyPerLink III, einem Anschluss Hamburgs an das skandinavische Wasserstoffnetz über Dänemark, und der Ausbau der notwendigen Terminalinfrastruktur im Hafen forciert werden. Einen weiteren wichtigen Punkt stellt der Abschluss von Kooperationsvereinbarungen mit europäischen und außereuropäischen Exportländern dar.

Das Strategiepapier gibt es auf der homepage www.hamburg.de/bwi/medien

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Grafik: HHLA




WVV versorgt jetzt auch Güterschiffe mit Landstrom

Die Würzburger Hafen GmbH (WHG), Tochter der Würzburger Versorgungs- und VerkehrsGmbH (WVV), hat eine Liegestelle im Neuen Hafen mit Strom für die Güterschifffahrt ausgestattet. Diese Produktvariante des bereits bekannten „Energieterminal“ für Fahrgastkabinenschiffe wurde durch die Stadtwerke Würzburg AG gemeinsam mit der Firma Grid & Co. GmbH aus Berlin entwickelt.

Dies stellt eine komfortable und einfach nutzbare Möglichkeit für die Güterschiffe dar, um vor Ort Strom aus erneuerbaren Energien zu beziehen. Ziel ist es, neben dem größeren Komfort des Schiffspersonals durch weniger Lärm und Vibrationen, auch ein Einsparen von Stickoxiden und CO2 zu ermöglichen.

Hierzu wurde eine Anschlusssäule geschaffen, die die Möglichkeit bietet, je nach Energiebedarf des Güterschiffes einen sogenannten 16/32/63A CEE-Anschluss zu wählen und Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Somit muss während der Liegezeit kein Diesel- oder HilfsAggregat zum Einsatz kommen. Die Anwenderplattform stellt in Form einer Web-App den Service bereit. Der Nutzer des Versorgungsschrankes kann vor Ort mit dem Smartphone oder Tablet einen QR-Code scannen und gelangt direkt auf das Portal, um die Versorgung zu starten. Abgerechnet wird direkt mittels Kreditkarte oder PayPal. Am 03.03.2022 wurde die neue Landstromversorgung am Neuen Hafen vorgestellt. Zur Veranschaulichung und als erster Test war ein Schiff der MSG eG vor Ort.

Sandra Schmitt, Geschäftsführerin der WHG, geht davon aus, dass das neugeschaffene Landstromangebot für Güterschiffe an den Erfolg des Energieterminals für Fahrgastkabinenschiffe anknüpft. Das Pilotprojekt wurde vom Freistaat Bayern finanziell großzügig unterstützt. „Die gesammelten Erfahrungen der Würzburger Hafen GmbH möchten wir in Zukunft anderen Häfen in Form einer erprobten Komplettlösung zur Verfügung stellen“, so Sandra Schmitt. Dank der Fördermittel und der neu geschaffenen anwenderfreundlichen Plattform wird so dazu beigetragen, die Güterschifffahrt schneller, umweltfreundlicher und komfortabler zu gestalten. Diese erprobte Gesamtlösung soll bereits im zweiten Quartal 2022 anderen Häfen zur Verfügung gestellt werden.

Auch Martin Staats, Vorstand der MSG eG, freut sich, hier einen Beitrag zu Nachhaltigkeit zu leisten und ist gespannt auf die Erfahrungen und die Nachfrage vor Ort. „Die Binnenschifffahrt ist per se heute schon einer der umweltfreundlichsten Verkehrsträger mit enormen Bündelungseffekten. Sie wird durch die Nutzung von Landstrom noch grüner und geräuschärmer für die Anwohner. Wir brauchen somit zur Versorgung der Schiffe keine Aggregate mit schwefelarmem Diesel in Tankstellenqualität zu betreiben“, so Staats.

Landstromversorgung ist bei der Würzburger Hafen GmbH nichts Neues. Bereits im Jahr 2005 wurde in Zusammenarbeit mit der STW AG eine Lösung zur Landstromversorgung von Fahrgastkabinenschiffen entwickelt. Mittlerweile sind alle innenstadtnahen Liegeplätze mit Strom versorgt. 2019 wurden an den Liegeplätzen in Würzburg 839.000 kWh Strom aus erneuerbaren Energien genutzt und somit ca. 605 Tonnen CO2 eingespart. Die entwickelten und standardisierten Versorgungsschränke wurden bereits an viele Kunden in Deutschland und Europa vermarktet. Der Würzburger Hafen wird als Vorreiter und erfahrener Betreiber und Lieferant im Markt betrachtet.

Quelle und Foto: WVV, Christian Bauer (WHG), Christoph Kreuzinger (STW), Sandra Schmitt (Geschäftsführerin der WHG) und Martin Staats (Vorstand der MSG eG). 




Rhenus setzt ab 2024 auf Wasserstoff-Lkw

Im Rahmen des Forschungsvorhabens „Bayernflotte“ hat Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus seine ersten Nutzfahrzeuge vorgestellt, die mit einem Wasserstoffantrieb ausgestattet sind. Für dieses Zukunftsprojekt stellt das Land Bayern eine Summe von 8,5 Millionen Euro zur Verfügung. Neben vier weiteren Unternehmen wird die Rhenus Gruppe die mit Wasserstoff betriebenen Brennstoffzellen-Trucks ab 2024 für ein Jahr im realen Einsatz testen.

Bereits seit über 15 Jahren gestaltet die Rhenus Gruppe den Wandel hin zu alternativen Antrieben innerhalb der Logistikbranche aktiv mit. Schon heute besitzt Rhenus eine der größten E-Lkw-Flotten und wird ab 2024 als Feldversuchspartner von MAN Truck & Bus auch mit wasserstoffbetriebenen Lkw unterwegs sein.

„Der Vorteil eines Wasserstoffantriebs gegenüber dem batteriebetriebenen Elektro-Lkw ist eindeutig die höhere Reichweite“, erklärt Sascha Hähnke, Geschäftsführer von Rhenus Transport. „Darüber hinaus können allein schon aufgrund der zu erwartenden Überlastungen der Stromnetze durch Spannungsspitzen rein batterieelektrische Antriebe nicht in Gänze den Diesel-Lkw ersetzen. Meiner Meinung nach müssen wir uns in Zukunft nicht für eine einzige Antriebstechnologie entscheiden, sondern werden auch weiterhin mehrere nachhaltige Technologien in verschiedenen Einsatzszenarien nutzen.“

Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG




weniger Schadstoffe am Liegeplatz

Durch die Nutzung von fossilen Schiffstreibstoffen tragen Schiffe erheblich zu Emissionen im Hafen und Hafenumfeld bei. Netzgebundene Landstromanlagen können eine effektive Lösung zur Emissionsreduzierung von Schiffen während der Liegezeit im Hafen sein, wenn diese mit 100% erneuerbarem Strom betrieben werden, jedoch nicht für jeden Hafen, nicht für jeden Liegeplatz und nicht für jedes Schiff. Aus diesem Grunde wollen deutsche Seehäfen weitere Lösungen kennenlernen, um einen möglichst klimaneutralen Betrieb von Schiffen am Liegeplatz zu ermöglichen und um Luftschadstoffe zu vermeiden.

Mit einem Innovationswettbewerb, zu dem neun deutsche Seehäfen gemeinsam mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland aufrufen, werden Lösungen gesucht, die zur Emissionsreduzierung am Liegeplatz beitragen können.

Dabei sollen innovative Ideen, Konzepte und technologieoffene Lösungsansätze zur Energieversorgung von Schiffen am Liegeplatz aufgezeigt werden. Von Interesse sind auch Lösungen, welche im Fahrtbetrieb zur Emissionsreduzierung beitragen.

In den folgenden Kategorien werden Innovationen gesucht:

► A. Konzepte – Gesucht werden konzeptionelle Beschreibungen für alternative Energieversorgungsansätze für Schiffe am Liegeplatz. Konzepte welche sich noch in einem F&E Stadium befinden, welche aber das Innovationspotential aufzeigen können.

► B. Prototypen – Gesucht werden Ideen, die eine technische Machbarkeit nachweisen, bei denen aber noch Entwicklungsschritte fehlen (z. B. Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen oder weitere Systementwicklungen)

► C. Existente Lösungen – Gesucht werden marktreife Lösungen, die bereits erfolgreich in anderen Häfen oder an Bord zum Einsatz kommen und verfügbar sind, die aber noch adaptiert und / oder skaliert werden müssen.

Der Innovationswettbewerb ist am 1. Februar gestartet und läuft bis zum 18. Juni diesen Jahres. Gesucht werden Innovationen aus dem In- und Ausland.  Die 7-köpfige Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden, Reedereien und der Wissenschaft. Neben der Jury sind auch Vertreter der Häfen in die Bewertung der Einreichungen involviert.

Nähere Informationen finden sich unter  www.zeroemissionatberth.com. Über diese Seite können auch die Wettbewerbsbeiträge eingereicht werden.

Die Preisverleihung wird voraussichtlich im September sein.

Quelle: bremenports, Foto: HHM/ Hasenpusch




Antwerpen ortet Treibgut per Drohne

Treibgut gehört nicht in den Hafen von Antwerpen. Um es so schnell wie möglich aufzuspüren und zu beseitigen, wird Port of Antwerp Drohnen einsetzen. Dies ist nur eine der innovativen digitalen Lösungen, die den Hafen zukunftssicher machen sollen. Bei ihrem heutigen Besuch im Hafen konnte sich Ministerin Petra De Sutter mit eigenen Augen davon überzeugen, wie diese Art von Lösungen zu einem sauberen und sicheren Hafen beitragen.

Jedes Jahr werden etwa 50 Tonnen Treibgut in den Docks im Hafen von Antwerpen gesammelt. Dieser Abfall besteht unter anderem aus Kunststoffen, Holz, Pappe, organischem Material und Leinen. Um die Wasserverschmutzung, die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Schäden an Schiffen zu verringern, ist es wichtig, diese Abfälle so schnell wie möglich zu erkennen und zu beseitigen.  Da das gesamte Hafengebiet jedoch mehr als 120 km² umfasst, sind viele Augen nötig, um dieses gigantische Gebiet zu überwachen. Dank ihrer einzigartigen Perspektive aus der Luft können Drohnen einen wichtigen Beitrag zur Erkennung dieses Treibguts leisten. Aus diesem Grund hat Port of Antwerp eine Bildverarbeitungsanwendung entwickelt, die auf der Grundlage von Drohnenbildern automatisch eine Karte erstellt, die zeigt, wo sich Treibgut befindet. Mit dem Einsatz von Drohnen, die bald mehrmals täglich den gesamten Hafen überfliegen werden, kann Treibgut schneller und effizienter geortet und gereinigt werden.

Nach Angaben von Port of Antwerp wird der Einsatz von Drohnen im Hafen der Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Angestrebt wird ein Netz autonomer Drohnen, die eine „Live-Übertragung“ der verschiedenen Hafenaktivitäten liefern und den Harbour Safety & Security (HSS)-Dienst und seine Sicherheitspartner so weit wie möglich unterstützen können. Dazu gehören Aufgaben wie die Inspektion der Infrastruktur, die Überwachung und Kontrolle, das Management von Zwischenfällen, das Management von Liegeplätzen und das Aufspüren von Ölverschmutzungen oder Treibmüll. Um die Bilder der Drohnen in Echtzeit übertragen zu können, wird in Zukunft 5G eingesetzt. Dies geschieht bereits beim Vorfallmanagement, wie etwa einem Brand im Hafengebiet im vergangenen Jahr, bei dem die Feuerwehr durch einen Live-Stream von Drohnenbildern über das 5G-Netz unterstützt wurde. Dank einer Kombination aus Farb- und Infrarotbildern konnte sich die Feuerwehr ein besseres Bild von der Lage der Brände machen.

Piet Opstaele, Manager Innovation Enablement Port of Antwerp, empfing jetzt Petra De Sutter, Vizepremierministerin und Ministerin des Öffentlichen Dienstes, der Öffentlichen Unternehmen, der Telekommunikation und der Post, im Nautischen Operationszentrum (NOC) des Hafens und erläuterte den Einsatz von Drohnen und einige andere innovative digitale Anwendungen im Hafen, wie die Echodrone, ein autonomes Peilboot mit einzigartiger Technologie.

Ministerin der Telekommunikation Petra De Sutter: „Ich erfahre hier im Hafen von Antwerpen einen Blick in die Zukunft. Drohnen, die den Hafen sauber und sicher halten. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung, eine saubere Umwelt und der Kampf gegen den Klimawandel Hand in Hand gehen können. Ich freue mich sehr auf den weiteren Mehrwert, den 5G im Hinblick auf ökologische Anwendungen bieten kann. Mit Hilfe von 5G kann eine Drohne problemlos sehr große Datenmengen übertragen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt. Auch zur Sicherheit. Der Hafen liegt in der Nähe der Stadt. Wenn es brennt, können die Wärmebildkameras der Feuerwehr sofort helfen.“

Piet Opstaele: «Ein sauberer und sicherer Hafen ist eine wichtige Priorität für Port of Antwerp. Der Einsatz von Drohnen zur Erkennung von Treibgut ist ein gutes Beispiel dafür, wie Innovation und Digitalisierung dazu beitragen können. Heute konnten wir der Ministerin zeigen, wie innovative Lösungen den Hafen zukunftssicher machen werden.“

Annick De Ridder, Hafendezernentin: “Der Hafen von Antwerpen ist der Motor unserer Wirtschaft. Wir müssen diesen Motor so sauber, sicher und reibungslos wie möglich laufen lassen. Ab 2023 werden wir mit Hilfe von Drohnen in der Lage sein, systematisch, intelligent und effizient Treibgut im riesigen Hafengebiet zu finden. Dank Innovation und Digitalisierung können wir so zum Beispiel die Wasserverschmutzung, die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Schäden an Schiffen minimieren.“

Quelle und Video: Port of Antwerp




Rotterdam ermittelt Transport-Emissionen

Der Hafenbetrieb Rotterdam und BigMile entwickeln gemeinsam eine digitale Plattform, um sich über die transportbezogenen Emissionen im Hafen einen Überblick zu verschaffen. Daten, die unter anderem von AIS stammen, einem System, das alle Schiffsbewegungen registriert, werden mit Rechenmodellen von TNO kombiniert. So wird genau betrachtet, wie die Emissionen des Transportsektors aussehen.

Die Plattform verschafft somit beispielsweise Einsicht in die Emissionen an einem Betriebsstandort. Zudem soll es Unternehmen mehr Anhaltspunkte bei der CO2-Menge und anderen Emissionen in ihrer gesamten Transportkette bieten. Die Emissionsplattform unterstützt damit den Hafenbetrieb und das Gewerbe beim Treffen von Entscheidungen auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Hafen.

Zunächst handelt es sich noch um ein Pilotprojekt, bei dem die Schiffsbewegungen der See- und Binnenschifffahrt in Rotterdam berechnet werden. In einem folgenden Stadium werden daran dann der Straßen- und Bahntransport hinzugefügt. Ziel ist es, im nächsten Halbjahr auch die Emissionen der Transportketten vor und nach dem Rotterdamer Hafen einzubeziehen, sodass die Emissionen des Transports von Tür zur Tür einsehbar werden. Geplant ist, in der zweiten Hälfte von 2022 die digitale Plattform und die erworbenen Erkenntnisse mit Reedereien und Terminals zu teilen.

Zurzeit ist die Plattform bereits einsetzbar, um beispielsweise zu veranschaulichen, wie viele Emissionen ein Schiff emittiert, wenn es am Kai liegt. Das sind nützliche Informationen bei der Entwicklung von Landstromprojekten. Wenn Schiffe Landstrom nutzen, schalten sie, während sie am Kai liegen, ihre Generatoren aus und schließen sich an die landseitige Stromversorgung an. So kann die BigMile-Plattform veranschaulichen, wie viel Luftverschmutzung ein Anschluss an Landstrom verhindern kann.

„Mit Millionen Transportbewegungen pro Jahr sind wir der größte Hafen Europas. Das bedeutet, dass wir mit unseren Aktivitäten einen großen Einfluss auf die nachhaltigere Gestaltung der Logistik nehmen können“, sagt Nico van Dooren, zuständig für das Energiewende-Programm des Hafenbetriebs Rotterdam. Der Hafenbetrieb arbeitet an einer Reihe zusammenhängender Projekte, um Industrie und Logistik nachhaltiger zu gestalten: von der Veranschaulichung, wie die optimale Verbindung mittels nachhaltigster Modalität aussieht, bis zur Herstellung alternativer Kraftstoffe in Rotterdam und der Förderung einer schnellen und effizienten Abwicklung von Hafenanläufen.

Mit BigMile unternimmt der Hafenbetrieb Rotterdam einen Schritt, um auf Grundlage fundierter Daten auf diese Reduzierungsstrategie hinzuwirken. BigMile hat eine Berechnungs- und Analyseplattform entwickelt, mit der Verlader und Logistik-Dienstleister die multimodalen transportbezogenen CO2-Emissionen ihres Transports optimieren und darüber berichten können. Die SaaS-Plattform, die bereits mehr als 200 Nutzer hat, ermöglicht es Verladern und Logistik-Dienstleistern, die bevorstehende Berichtspflicht für CO2 und künftige CO2-Abgaben einzuhalten.

„In der ersten Projektphase konzentrieren wir uns auf die Gebietsemissionen im Rotterdamer Verwaltungsbereich, ab 60 Kilometern außerhalb des Hafens bis zu Brienenoordbrug. Für See- und Binnenschifffahrt „kartieren“ wir wortwörtlich die Emissionen, aufgrund der tatsächlichen Bewegungen von Schiffen und Fahrzeugen“, erläutert Wouter Nering Bögel, Projektleiter bei BigMile.

„Dank dieser Analysen können wir auf Grundlage harter Daten direkt auf konkrete Verbesserungsmöglichkeiten einwirken. So können wir vorab besser sehen, wie die Auswirkungen von Maßnahmen aussehen“, ergänzt Nico van Dooren. „Dies soll es Unternehmen ermöglichen, auf eine CO2-Reduzierung hinzuwirken, sowohl im Hafen als auch in der gesamten Transportkette, die über Rotterdam verläuft.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam