Köln: Destination Nummer 1

Ohne sie würde dem Rhein etwas fehlen. Sie gehören zu Köln wie der Dom, die Museen, die Einkaufsstraßen: Die Fluss-Schiffe, die Tag für Tag in Köln an- und ablegen. Ob für die gemächliche Sightseeing-Tour, zum abendlichen Event oder im Rahmen einer Kreuzfahrt – zahlreiche Kölner und Touristen entern Tag für Tag die Boote am Rheinufer. In Corona-Zeiten reduziert, aber immer noch gerne.

Aber wie viele Ausflügler sind es eigentlich, die im Jahr stunden- oder tageweise auf dem Rhein schippern? Wie viele Touristen kommen per Schiff in die Stadt? Was investieren die Reedereien? Wieviel Geld geben die Schiffsgäste aus und wer profitiert davon? Kurz und gut: Welche wirtschaftliche Bedeutung hat die Fahrgast- und Personenschifffahrt für Köln? – Fragen, die sich im vergangenen Jahr der Ausschuss Gastronomie, Touristik und Freizeit der IHK Köln stellte. Fragen, auf die es keine Antworten gab. Über den Umfang der Flussschifffahrt in Köln war wenig bekannt. „Wir hatten das Gefühl, dass die Fahrgastschifffahrt in Köln in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit und auch der Kölner Politik als Wirtschaftsfaktor sehr unterschätzt wird“, erzählt Alexander Hoeckle, der bei der IHK Köln als Geschäftsführer „International und Unternehmensförderung“ auch den Bereich Tourismus verantwortet. Deshalb regten die Unternehmen des Ausschusses an, einmal genauer hinzuschauen, Fakten zu sammeln und Daten zu erheben. In Kooperation mit KölnTourismus und einigen Schiffsreise-Anbietern startete die IHK Köln daraufhin eine Umfrage unter den Anbietern und beauftragte die ift-Freizeit- und Tourismusberatung GmbH mit einer Studie.

Die jetzt vorgestellten Ergebnisse sind beeindruckend, testieren Köln eine Spitzenstellung und lassen sich zusammenfassen zu: Köln ist Deutschlands größter Flusskreuzfahrthafen. Sozusagen „Destination Nummer 1“.
„Ein großartiges Ergebnis, welches uns sehr freut“, sagt Dr. Jürgen Amann, Geschäftsführer der KölnTourismus GmbH. „Die Erhebung bringt endlich mehr Klarheit über das boomende Segment Flusskreuzfahrten und die Auswirkungen auf das Reiseziel Köln.“

In Zahlen heißt das: Rund 2.770 Flusskreuzfahrtschiffe sind es, die pro Jahr die 17 Anlegestellen für die Kreuzfahrtschiffe ansteuern. Weitere 16 Anlegestellen gibt es für die Schiffe, die zu Panorama-, Ausflugs- und Eventfahrten einladen. Am bekanntesten ist in Köln dabei wohl die Flotte der KD Schifffahrt. Die jedoch, wenn auch bei den Ausflugsfahrten mit erheblichem Marktanteil, nur eine von insgesamt 46 nationalen und internationalen Reedereien ist, deren Schiffe in Köln vor Anker gehen. Darunter die Kölntourist Personenschiffahrt am Dom GmbH, Viking River Cruises, Rhein River Company, Feenstra Rijn Lijn, Siebengebirge, Weisbarth Fahrgastschifffahrt oder auch Avista.

Die Zahl der Menschen, die Jahr für Jahr per Schiff zum Kölnbesuch anreisen oder Schiffe ab Köln für Ausflugsfahrten nutzen, ist gigantisch: Fast anderthalb Mal die gesamten Einwohner der Stadt, rund 1,46 Millionen. Rund 460.000 davon sind Gäste der Kabinenschifffahrt, die auf mehrtägigen Reisen auch in Köln Halt machen. Und mit diesen spült der Rhein über 12,6 Millionen Euro in die Stadt. Geld, das die Kreuzfahrtgäste für Essen und Trinken, den Besuch kultureller Einrichtungen und Veranstaltungen, für Souvenirs und Shopping ausgeben. Hinzu kommen weitere positive Effekte auf die Finanzlage der Stadt, beispielsweise über Steuern und Gebühren. Rund eine Million Gäste haben die Tagesausflugs-Schiffe pro Jahr. Hier werden allein durch den Ticketverkauf Umsätze von rund 26,5 Millionen Euro pro Jahr generiert.

Ob Kreuzfahrt oder Ausflug: Die immense Zahl der Schiffsgäste zieht Kreise wie ein ins Wasser geworfener Stein. Gastronomie und Hotellerie, Handel, Städteführer, Busanbieter, Kunst und Kultur, öffentlicher Nahverkehr, Taxen – sie alle profitieren von den Schiffsgästen. Unter den Altstadtwirten und Händlern sind bereits einige, die um die Bedeutung der per Schiff anreisenden Gäste wissen. Sie haben sich auf diese eingestellt, es gibt erste Ansätze zu Kooperationen mit den Reedereien. Ein Kölner Café-Inhaber moderiert als Kaffee-Sommelier Kurse auf Flusskreuzfahrtschiffen und macht den Reisenden dabei Lust auf Köln-Kaffee, ein Brauhaus empfängt regelmäßig Gruppen von Schiffsreisenden, die mit ihrer Reise einen Brauhaus-Besuch buchen.

„Schiffe auf dem Rhein vor Kölner Altstadtpanorama“: Also einfach ein schönes, malerisches Bild, hinter dem zudem noch wirtschaftlicher Erfolg steht? „Nicht ganz“, sagt Alexander Hoeckle. „Es gibt einige Dinge, über die man reden muss, wenn die Branche Personenschifffahrt in Köln erfolgreich bleiben soll.“
Zunächst einmal trübt derzeit natürlich die Corona-Krise das Bild. Die Pandemie-Einschränkungen haben die Branche, die ihren Hauptumsatz sonst zwischen März und Oktober generiert, schwer getroffen. Zwar haben die Reedereien ihre Angebote an die Corona-Erfordernisse angepasst und Schiffsfahren waren möglich, aber alles mit sehr viel weniger Passagieren. Fast noch mehr Sorgen machen den Reedereien jedoch mittel- und längerfristige Probleme. Alexander Hoeckle zählt auf, wo es hakt: zu wenig Anlegemöglichkeiten in Köln, Probleme mit den Pachtverträgen für die Landungsbrücken, anstehende Bauarbeiten an den Kaimauern der Altstadt, wo die Stadt den Uferbereich zwischen Schokomuseum und Dom erneuern will.

„Wenn wir in Köln unsere führende Position sichern wollen, müssen wir alles dafür tun, um für die Reedereien attraktiv zu bleiben“, sagt Amann. Die Reedereien selber haben rund 23 Millionen Investitionen für Modernisierung und Neubau der Anleger, für Landstrom und Hafengebäude geplant. Wenn jedoch bei städtischen Baumaßnahmen nicht klar ist, wann und in welchem Ausmaß sie kommen und wenn zudem Pachtverträge durch die Stadt nur so befristet vergeben werden, dass sich größere Investitionen für Unternehmen nicht lohnen, wenn dann auch noch städtische Genehmigungsverfahren recht lange dauern und sich allgemein der Eindruck breit macht, die Akzeptanz für Fahrgastschifffahrt sei in Köln nicht besonders groß, dann fällt es der Branche schwer, ihre Stellung als bedeutender Image- und Wirtschaftsfaktor für Köln zu halten.
Wie die kommenden Herausforderungen gemeistert werden können, soll in den nächsten Wochen ausgelotet werden. Auch die zuständigen städtischen Dezernate haben bereits, kurz nachdem die IHK ihnen die Studie vorgestellt hat, Gesprächstermine dazu angeboten.

Quelle: IHK Köln, Foto: KD




„Lockdown light“ lähmt Fahrgastschifffahrt

Die zwischen Bund und Ländern verabredeten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus treffen erneut die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt in Deutschland: Seit Montag müssen die Unternehmen mit ihrem attraktiven Freizeit- und Tourismusangebot ihren Betrieb einstellen. Die Umsatzausfälle sind enorm.

„Das ist schon der zweite heftige Schlag, den das durchweg klein- und mittelständisch strukturierte Gewerbe in diesem Jahr verkraften muss. Erst wurde zum Saisonbeginn im März deutschlandweit der Betrieb untersagt. Zwei Monate später durften die Betriebe ihre Tätigkeit aufnehmen, aber nur mit Abstands- und Hygieneregelungen an Bord, die den Betrieb teilweise unwirtschaftlich werden ließen. Und nun gehen auch noch alle Hoffnungen auf ein ‚goldenes Herbst- und Adventgeschäft‘ baden“, erklärt Dr. Achim Schloemer (KD, Köln), Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).

„Wir fordern, dass die nun entstehenden Umsatzverluste im Rahmen der getroffenen Beschlüsse und Zusagen kurzfristig und unbürokratisch ausgeglichen werden. Die Branche ist unverschuldet in eine wirtschaftlich existenzbedrohende Situation geraten. Der Staat muss sich der Verantwortung für sein Handeln stellen und 75 % bzw. 70 % der Umsätze erstatten. Wir nehmen die veröffentlichten Beschlüsse wörtlich: ‚Taschenspieler-Tricks‘, bei denen auf einmal unerwartet Kürzungen oder Anrechnungen von anderen Leistungen erfolgen oder Teile des Umsatzes unberücksichtigt bleiben, sind nicht zu akzeptieren“, so BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.

Bei allem Verständnis für das Bemühen, die Bevölkerung zu schützen und das Infektionsgeschehen einzudämmen, wird das Vorgehen mittlerweile von den Unternehmen als unverhältnismäßig empfunden. Es gibt keine Nachweise und nicht einmal den Verdacht, dass Tagesausflugsfahrten auf Rhein, Main, Donau, Elbe, Mosel oder Spree zum „Super-Spreading-Event“ mutiert wären, im Gegenteil: Mit großer Vorsorge und Umsicht haben die Unternehmer für das Wohl und die Gesundheit der Passagiere gesorgt und dabei auch in die Flotte investiert.

Quelle und Foto: BDB, erneut ist die Fahrgastschifffahrt mit ihrem attraktiven Freizeit- und Tourismusangebot von Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus betroffen. Die Unternehmer verlangen Ersatz für den Umsatzausfall aufgrund der angeordneten Betriebsschließungen im November 2020.




Versteigerung: Ein ganzes Schiff für sich

Ein ganzes Schiff für sich: Bei der gemeinsamen Auktion von VIVA Cruises und e-hoi eine exklusive Flusskreuzfahrt auf der MS TREASURES für bis zu 76 Gäste ersteigern.

Spontansein lohnt sich: Wer ein ganzes Schiff für sich buchen will, hat bei VIVA Cruises nun die Chance dazu. Denn der Düsseldorfer Flussreiseveranstalter bietet mit der Überführungsfahrt vom 31. August bis 1. September 2020 auf der MS TREASURES Kurzentschlossenen eine ungewöhnliche Location für die nächste Feier mit Familie, Freunden oder Arbeitskollegen. So kann das Schiff für die Fahrt von Frankfurt nach Köln mit Übernachtung über den Online-Anbieter e-hoi exklusiv ersteigert werden.

Wer die Fahrt mit Übernachtung ersteigert, hat die Möglichkeit mit bis zu 76 Gästen bei Doppelbelegung der Kabinen an Bord der MS TREASURES beispielsweise einen runden Geburtstag, eine Firmenfeier oder ein besonderes Event zu veranstalten. Dabei genießen die Gäste den erstklassigen Service an Bord und für die Nacht erwarten sie bis zu 30 Quadratmeter große Suiten mit französischem Balkon.

Während der Fahrt erfahren die Passagiere nicht nur modernen Komfort und entspannten Lifestyle an Bord ihres Premiumhotels, sondern profitieren auch vom VIVA All-Inclusive-Service. Darin enthalten sind alle Getränke inklusive einer Auswahl an alkoholischen Getränken sowie alle Mahlzeiten an Bord. Hinzu kommen der Sail-Away-Cocktail, eine Flasche Sekt zur Begrüßung in der Kabine sowie eine frisch gefüllte Minibar. Zudem dürfen sich die Gäste der exklusiven Fahrt auf ein mehrgängiges Galadinner mit passender Weinbegleitung freuen. Auch bei dieser Reise gilt das umfangreiche Hygiene- und Sicherheitskonzept von VIVA Cruises, das bereits seit Juni an Bord aller Schiffe erfolgreich umgesetzt wird.

Wie funktioniert nun die Auktion? Interessierte haben von Mittwoch, den 12. August 9 Uhr bis kommenden Montag 9 Uhr Zeit, ihr Gebot auf https://www.e-hoi.de/vivacruises-auktion/ abzugeben. Die Reise hat einen Gesamtwert von 20.000 Euro. Auf der Homepage tragen Bieter ihren verbindlichen Wunschpreis ein und warten auf den Zuschlag, den der Gewinner nach Abschluss der Auktion am 17. August 2020 erhält.

VIVA Cruises mit Sitz in Düsseldorf ist seit 2018 als hauseigener Veranstalter der renommierten Schweizer Reederei Scylla AG auf dem Markt vertreten. Die Flotte des jungen Flusskreuzfahrtunternehmens umfasst derzeit zehn Schiffe, die mit maximal 153 Gästen an Bord Europas Flusswelten bereisen. VIVA Cruises bietet Flusskreuzfahrten auf Rhein, Donau, Main, Mosel, Elbe, Seine, Rhone und der Ostseeküste an. An Bord erleben Gäste einen legeren Lifestyle und genießen das VIVA All-Inclusive Angebot mit Vollpension, Trinkgeldern sowie ganztags hochwertigen Getränken wie Sekt, Longdrinks, Cocktails, Wein, Softdrinks, Kaffeespezialitäten und eine stets gefüllte Minibar in den Kabinen. Weitere Informationen unter https://www.viva-cruises.com/.

Quelle und Foto: VIVA Cruises

 




Plantours baut selbst

Der Bremer Kreuzfahrt-Veranstalter Plantours Kreuzfahrten nimmt Kurs auf die Zukunft. Gleich drei große Themen treibt Geschäftsführer Oliver Steuber aktuell gemeinsam mit der Eigentümergesellschaft Ligabue voran: Neben der technisch verbesserten Buchbarkeit durch die Reisebüros stehen die umfangreiche Modernisierung des Hochseeschiffes MS „Hamburg“ durch den Einbau von absenkbaren Panorama-Fensterfronten sowie das erste eigene Flussschiff auf dem Fahrplan.

Pünktlich zur Saison 2020 erweitert Plantours Kreuzfahrten die ohnehin gut aufgestellte Flussflotte um einen eigenen Neubau. Der Neubau im 4-Sterne-Plus-Segment gilt gleichzeitig als Auftakt einer Neubauserie für den Fluss: Inti Ligabue, Vorstandsvorsitzender und Hauptgesellschafter der Ligabue Group, unterstreicht: „Die seit Jahren sehr guten Buchungszahlen für die MS ,Hamburg‘ und die Flussreisen stimmen uns sehr optimistisch und lassen uns voller Zuversicht für die Zukunft planen. Auch deshalb soll es nicht bei nur einem eigenen Flussschiff bleiben. Wir sehen hier ein strategisches Investment, dass unsere Marktposition festigt und als Basis für weitere Planungen dient.“ Ligabue und Plantours Kreuzfahrten haben bei der holländischen Werft TEAMCO den Neubau unterzeichnet und gleichzeitig Optionen für weitere Neubauten vereinbart.

91 Kabinen, französische Balkone für 172 Passagiere bei 135 Metern Länge, so die technischen Eckdaten des noch namenlosen Neubaus. „Wir verteilen die Kabinen über zweieinhalb Decks, so dass wir auch bei schlechtem Wetter oder der Unterfahrt von Brücken den Gästen einen Aufenthalt im Außenbereich ermöglichen“, erklärt Ricardo Polito, Director Cruise Divison der Ligabue Group. Ganz neu ist eine weitere Besonderheit: Zehn spezielle Einzelkabinen sollen die Mitfahrt für die steigende Anzahl an Alleinreisenden auch preislich attraktiver machen. Dazu kommen acht Suiten mit eigenem Balkon – ebenfalls eine Seltenheit auf Flussschiffen in diesem Preis-Segment.

Quelle und Foto: plantours