Contargo holt Neue Seidenstraße nach Frankfurt

Am Containerterminal der Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst ist Anfang April erstmals ein Güterzug aus der chinesischen Provinzhauptstadt Jinan eingetroffen. Damit ist nun auch die Region Frankfurt an die „Neue Seidenstraße“ angebunden. Nach dieser Premiere erwartet Contargo weitere Direktzüge aus China.

Zwischen 18 und 20 Tagen dauert der Transport auf der Schiene zwischen der Stadt Jinan und Frankfurt am Main. Der erste Zug des Railway Operators FELB mit 44 40-Fuß-Containern, die Konsumgüter aus China enthielten, traf am 3. April pünktlich am Terminal der Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst ein. Das Unternehmen übernahm den Umschlag sowie den Transport der Container zum Kunden im Nahverkehr.

„Endlich ist auch die Rhein-Main-Region an die Neue Seidenstraße angebunden“, sagt Kawus Khederzadeh, Managing Director, Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst GmbH. „Während viele Schiffe aus Fernost überbucht sind, Binnenschiffe in den Westhäfen oft lange auf ihre Abfertigung warten, die Seefrachtraten enorm gestiegen und Container in den Seehäfen Mangelware sind, suchen einige unserer Kunden nach einer Alternative. Das wird umso dringlicher, als der Stau im Suez-Kanal in den nächsten Wochen zu weiteren Belastungen der Hafenanlagen und der Verkehrsinfrastruktur führen wird. Ein guter Moment also, um auf die Schiene umzusteigen.“

Nach dem ersten Testzug sollen am Terminal in Frankfurt nicht nur zwei- bis dreimal monatlich Güterzüge aus Jinan eintreffen. Bereits in den nächsten Wochen werden weitere Züge aus verschiedenen chinesischen Regionen in Frankfurt erwartet.

Quelle und Foto: Contargo




Bessere, sichere und saubere Mobilität

Mit mehr als eine Million Euro unterstützt das Land Nordrhein-Westfalen zwei Projekte, um mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Mit dem Geld werden der Erhalt und die Erneuerung der Infrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) gefördert.

Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab jetzt zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt mehr als eine Million Euro an die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein und an den Eigenbetrieb des Kreises Wesel für die Kreisbahn.

„Für eine bessere, sichere und saubere Mobilität holen wir mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene. Mit unserer Förderung können Logistikstandorte, Industrie- und Gewerbegebiete auf der letzten Meile an das Netz der Bahn angeschlossen werden. So werden Zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

Die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) erhält 338.429 Euro. Sie nutzt das Geld, um eine Holzladestraße parallel zum Gütergleis zu befestigen. So kann das Holz sicherer von den Lkw auf Güterzüge verladen, schneller und in größerer Menge über die Schiene abtransportiert werden. Das ist besonders dringend, weil in dem waldreichen Gebiet zurzeit besonders viele Bäume, die vom Borkenkäfer befallen sind, geschlagen werden müssen.

Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW: „Mit dieser Förderung können wir der heimischen Holzwirtschaft, die ohnehin durch die Kalamität massiv in Mitleidenschaft gezogen wird, eine verlässliche Perspektive für die Abfuhr des Borkenkäfer-Holzes in Deutschlands waldreichstem Landkreis bieten und zugleich der holzverarbeitenden Industrie Versorgungssicherheit für den Zeitraum der anschließenden Aufforstung gewährleisten.“

Der Eigenbetrieb des Kreises Wesel erhält eine Förderung in Höhe von 742.500 Euro. Damit sollen bei der Ertüchtigung der Oststrecke der Kreisbahn unter anderem die Bahnübergänge erneuert werden. Ein Bahnübergang wird als Zufahrt für die Feuerwehr neu errichtet. Die Kreisbahn verbindet die Gleise von drei Häfen mit der Gleisinfrastruktur der DB Netz AG und dem Gewerbepark Hünxe.

Der Kämmerer des Kreises Wesel, Karl Borkes: „Der Eigenbetrieb des Kreises Wesel und alle Beteiligten an diesem Projekt freuen sich über die Förderzusage. Die Bewilligung der Mittel ermöglicht die Reaktivierung der Oststrecke der Kreisbahn und trägt somit für eine klimafreundliche Verlagerung von Güterströmen von der Straße auf die Schiene bei. Damit wird in die Zukunft investiert.“

Das Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen) wurde Mitte 2018 wiedereingeführt. Ziel ist es, mehr Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrs-netzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund unterstützt nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits über 80 Maßnahmen in Nordrhein-Westfalen mit insgesamt rund 18 Millionen Euro allein aus Landesmitteln bezuschusst werden.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen/ Ralph Sondermann




Schiene-Schiene-Umschlag in Lehrte

Mit vier nationalen Verbindungen hat die Kombiverkehr KG ihr neues Verkehrssystem von und nach Hannover Lehrte gestartet. Damit ist die neue Schnellumschlaganlage in das nationale und internationale Netzwerk des Operateurs integriert. Nach Ankunft der ersten Züge aus Duisburg und Ludwigshafen wurden die eingehenden Ladeeinheiten in der Anlage zwischen 3 Uhr und 5 Uhr für ihre Zieldestinationen Lübeck Dänischburg CTL und Lübeck Skandinavienkai neu zugeordnet und auf die zielreinen Ausgangszüge verladen, die das MegaHub gegen 6:30 Uhr verlassen haben.

„Zusammen mit DB Cargo und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Umschlaganlage haben wir den Schiene-Schiene-Umschlag in Hannover Lehrte und damit die grundlegende Systemidee des MegaHubs Wirklichkeit werden lassen. Der einzigartige Vorteil der Anlage – der schnelle Wechsel der Ladeeinheiten zwischen den Zügen in besonders kurzer Zeit – wird jetzt sichtbar“, kommentiert Armin Riedl, Geschäftsführer von Kombiverkehr, die Verkehrsaufnahme.

In der nun realisierten Startphase hat der Frankfurter Intermodal-Spezialist die Terminals Ludwigshafen KTL, Duisburg Ruhrort Hafen DUSS, Lübeck Dänischburg CTL und das Baltic Rail Gate am Lübecker Skandinavienkai im direkten Zugverkehr mit Hannover Lehrte verbunden. Über das Terminal CTL der Firma Lehmann sind kontinentale Intermodalverkehre mit Kombiverkehr bis nach Stockholm und Gävle möglich. Die Lübecker Kais dienen insbesondere als intermodale Durchgangsstationen für Verkehre von und nach Schweden, Finnland, Norwegen und ins Baltikum via Fähre oder per Bahn über die Öresund-Brücke. Am 26. April werden München-Riem und Verona Interterminal als weitere Versand- und Empfangsbahnhöfe folgen. Über das MegaHub als zentrale Drehscheibe sind alle angebundenen Terminals miteinander verknüpfbar. Die Verbindungen sind so konzipiert, dass die Züge zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens eintreffen und nur kurze Standzeiten haben. Mit dem neuen Systemangebot von Kombiverkehr erhalten Spediteure und Logistikunternehmen bereits heute eine neue Vielfalt in der Erreichbarkeit von wichtigen Wirtschaftsstandorten und Häfen in Europa. „Unsere Speditionskunden profitieren ab sofort von neuen durchgehend buchbaren und schnellen Routings, die wir zukünftig in einer zweiten Ausbaustufe erweitern wollen. Zudem haben wir mit dem nun erfolgten Verkehrsstart die Wirtschaftsregion Hannover an unser Gesamtnetzwerk angeschlossen“, sagt Geschäftsführer Alexander Ochs. Für die Planung des zukünftigen Ausbaus des Verkehrssystems ist das Unternehmen bereits in Gesprächen.

Straßen- und schienenseitig liegt das MegaHub an einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt in Deutschland und damit in geographisch bester Verkehrslage. Mit dem Anschluss des MegaHubs an die Netzwerke wird der Logistikstandort Hannover nun weiter gestärkt. War bisher nur Verona in Norditalien im Fahrplan enthalten, stehen Industrie, Handel und Logistikunternehmen nun ein bunter Strauß an nationalen und internationalen Verbindungen zur Verlagerung von Straßentransporten auf die klimafreundliche Schiene zur Verfügung. Hannover ist nicht nur mit den direkten Zielterminals verbunden, sondern im Gatewayverkehr auch unter anderem mit Madrid, Triest, Pendik bei Istanbul, Wien, Budapest oder Hallsberg und Stockholm in Schweden.

Die Schnellumschlaganlage MegaHub Lehrte, an deren Betreibergesellschaft die Kombiverkehr KG neben der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) zu 16,67 Prozent beteiligt ist, ist nach rund zweijähriger Bauzeit mit dem Güterumschlag zwischen Lkw und Zügen im Juni 2020 gestartet. Seit dem Spatenstich im Mai 2018 wurden auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Lehrte unter anderem sechs, jeweils rund 700 Meter lange Umschlaggleise und drei Portalkräne errichtet. Ein spezielles Betriebsleitsystem steuert das Zusammenspiel zwischen Kran, Längsförderanlage und Ressourcen. Damit wird eine überaus effektive Umschlag-Maximierung mit Berücksichtigung der einzuhaltenden Zeitfenster erreicht. Warte- und Stillstandzeiten werden vermieden, Energieverbrauch und Verschleiß auf ein Minimum reduziert. So genannte Automated Guided Vehicles, führerlose komplett elektrisch betriebene Fahrzeuge, befördern Ladeeinheiten in Längsrichtung zwischen den Portalkranen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr KG 




EGS verbindet Rotterdam-Bayern

European Gateway Services (EGS) erweitert erneut sein Netzwerk in Süddeutschland. Mit der neuen Verbindung zwischen Rotterdam und Regensburg in Bayern wird das EGS-Netzwerk in Süddeutschland, das bislang München, Nürnberg und Stuttgart (Kornwestheim) umfasste, um einen neuen vierten Bestimmungsort erweitert. EGS ist das Transportunternehmen von Hutchison Ports ECT Rotterdam.

Die Nachfrage nach zuverlässigen und effizienten Transportverbindungen zwischen Rotterdam und Süddeutschland steigt. Durch Erweiterung seines Netzwerks will EGS diese Nachfrage bedienen. Nach einem erfolgreichen Test werden Ende März die ersten Güterzüge zwischen Rotterdam und Regensburg verkehren. Dies ist ein weiterer Schritt auf dem Weg zum Ausbau des Verbindungs- und Bestimmungsnetzes zwischen den westeuropäischen Häfen – auch Antwerpen wird bedient – und Süddeutschland. EGS hat sich hierbei von Rotterdam aus als echter Pionier erwiesen. Inzwischen verfügt EGS über ein gutes Verbindungnetz in dieser Region, über das sowohl Süddeutschland als auch Teile von Österreich und Tschechien optimal bedient werden können. Zwischen Regensburg und Rotterdam existierte noch keine Verbindung.

In Rotterdam werden alle Deepsea Terminals auf der Maasvlakte angelaufen, wobei auch Anschlussmöglichkeiten nach Antwerpen geboten werden. Die Verbindung eignet sich ausgezeichnet sowohl für Export- als auch für Importfrachten. Rotterdam ist in vielen Fällen erster und letzter Anlaufhafen der internationalen Containerlinienschiffe, wodurch eingehende Containerfrachten früher ihren Bestimmungsort in Europa erreichen und ausgehende Frachten erst später angeliefert zu werden brauchen als beim Umschlag über andere nordwesteuropäische Häfen.

In Regensburg wird der Duss-Terminal Regensburg-Ost angelaufen, und in Rotterdam werden sämtliche Deepsea Terminals bedient, darunter die Terminals ECT Delta und ECT Euromax, Zunächst werden in beiden Richtungen zwei Züge pro Woche verkehren. Die Gesamtzahl der Güterzugabfahrten zwischen Rotterdam und Süddeutschland, die EGS pro Woche anbietet, erhöht sich damit auf 22. Bei steigender Nachfrage wird die Frequenz entsprechend erhöht.

EGS bietet außer den obengenannten Verbindungen auch Schienen- und Binnenschifffahrtsverbindungen in andere Regionen Deutschlands, in die Beneluxländer und nach Österreich an. Ergänzt wird das Angebot um verwandte Dienstleistungen wie den lokalen Güterkraftverkehr, die Abwicklung von Zollformalitäten und verschiedene Terminal-Services.

Quelle und Foto: EGS




Metrans baut Netzwerk in Ungarn aus

Die HHLA-Intermodalgesellschaft Metrans errichtet einen weiteren Bahnterminal in Ungarn, um ihre Verkehre auf dem Adriatischen Korridor sowie in Richtung Süd- und Südosteuropa auszubauen. Eine entsprechende Vereinbarung wurde zwischen der Tochtergesellschaft der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der ungarischen Regierung geschlossen. Der Hub-Terminal entsteht in Zalaegerszeg, das auf der Verkehrsachse mit den Adria-Häfen Triest, Koper und Rijeka liegt.


Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, betont die strategische Bedeutung des Vorhabens für den Logistikkonzern: „Wir investieren in Ungarn, weil wir dort erhebliche Potenziale für die Bahnverkehre der Zukunft sehen. Der Adriatische Korridor entwickelt sich zu einer überaus wichtigen europäischen Verkehrsachse. Deshalb haben wir kürzlich auch einen Hafenterminal im italienischen Triest erworben. Zudem ist Ungarn mit seiner Lage im Herzen Europas für eine Erweiterung des Metrans-Netzwerkes in Richtung Süd- und Südosteuropa von großer Bedeutung. Ich bedanke mich bei den ungarischen Ministerien und zuständigen Behörden der Region für die gute Zusammenarbeit.“

Peter Kiss, Vorstandvorsitzender der Metrans-Gruppe, kündigt Investitionen in Höhe von mehr als 40 Millionen Euro an, um den neuen Terminal aufzubauen und auszurüsten. „Dieses große finanzielle Engagement zeigt, wie wichtig Ungarn für die weitere Entwicklung der Metrans ist. Wir wollen in Ungarn und mit den Ungarn wachsen. Der geplante Terminal wird dabei helfen, das Land noch stärker zu einer der effizientesten logistischen Drehscheiben Europas auszubauen.“

Sobald die notwendigen rechtlichen Grundlagen geschaffen sind, wird im Herbst dieses Jahres der Grundstein gelegt werden. Der erste Bauabschnitt der Anlage soll schon im Jahr 2023 in Betrieb gehen. Die Investitionssumme von mehr als 40 Millionen Euro enthält eine Förderung durch ungarische Institutionen in Höhe von ca. 11 Millionen Euro. Metrans rechnet damit, dass etwa 120 neue Arbeitsplätze in Zalaegerszeg entstehen.

Die Menge der in Ungarn auf der Schiene transportierten Container wuchs in den letzten Jahren stetig. Metrans konnte davon profitieren, insbesondere durch den im Jahr 2017 eröffneten Hub-Terminal in Budapest. Im ersten Jahr wurden auf der Anlage etwa 250.000 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, im Jahr 2019 waren es bereits 425.000 TEU. 2020 blieben die Umschlagzahlen ungeachtet der in Folge der Corona-Pandemie bestehenden Beschränkungen in der Summe stabil.

Regelmäßige Blockzüge der Metrans verbinden Ungarn bisher über Budapest und das slowakische Dunajska Streda mit den Nordseehäfen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam wie auch mit Duisburg und den Adriahäfen Triest und Koper. Das gesamte europäische intermodale Netzwerk der Metrans umfasst mittlerweile 17 eigene und weitere assoziierte Terminals. Dieses Netzwerk und besonders der Terminal Budapest sind auch ein wichtiger Teil der Neuen Seidenstraße.

Quelle: HHLA, Foto: Metrans / Grubyi Viacheslav




Wasserstoffrangierlokomotive im Duisburger Hafen

Pilotprojekt mit Zukunftscharakter – Der Duisburger Hafen (duisport) setzt sich gemeinsam mit dem DLR (Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt) und dem ZBT (Zentrum für Brennstoffzellen-Technik) für die Entwicklung und Inbetriebnahme einer Wasserstoffrangierlokomotive ein. Ein Meilenstein in der langfristigen Vermeidung von Treibhausgasen und Ausbau umweltfreundlicher Verkehrsmittel.

Die Gesamtprojektkosten betragen 185.000 EUR. Jetzt ist die Förderzusage über 50 Prozent der Kosten des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen offiziell erteilt.

Aktuell befinden sich deutschlandweit noch rund 2.700 Diesellokomotiven im aktiven Rangierdienst. Diese Lokomotiven sind häufig vor dem Jahr 1972 ohne Emissionsregulierung gebaut worden. Dies beeinträchtigt insbesondere am Einsatzort die Luftqualität.

Dieser Herausforderung nimmt sich die durch das Land Nordrhein-Westfalen durch progres.nrw – Programmbereich Emissionsarme Mobilität – geförderte Vorstudie von duisport an, um eine langfristige und umfassende Umstellung auf wasserstoffbetriebene Loks zu prüfen. Neben einer grundsätzlichen Prüfung der Machbarkeit, soll konkret analysiert werden, welche Anforderungen und Lösungsansätze für eine Umrüstung bzw. einen Neubau bestehen. Es gilt festzustellen, ob ein Umbau von Bestandsfahrzeugen oder komplette Neubauten anzustreben sind.

Alexander Garbar, stellv. Leiter Unternehmensentwicklung und Strategie duisport: „Mit der offiziellen Förderzusage fällt der Startschuss für eine bis dato einzigartige Studie in einem komplexen Anwendungsfeld. Durch den direkten Praxisbezug können wir als Duisburger Hafen einen elementaren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele bieten. Die erzielten Erkenntnisse sollen auch anderen Häfen und Terminals zur Verfügung gestellt werden. Ein wertvolles Signal an die Entwicklung der gesamten Mobilitätsbranche und den Einsatz der Projektbeteiligten“.

„Der Mobilitätssektor ist ein elementarer Baustein zur Erreichung von Europas Klimazielen. Als größter europäischer Hinterland-Hub nehmen wir unsere Verantwortung ernst, uns für eine umfassende Reduzierung der Emissionen in unserer Branche einzusetzen. Dabei werden wir auf vielfältigen Ebenen aktiv“, erklärt duisport-CEO Erich Staake.

Nachhaltigkeit ist bei duisport ein in allen Geschäftsfeldern, Projekten und Aktivitäten gelebtes Unternehmensleitbild. Daher verbindet duisport Nachhaltigkeit mit technischen Innovationen, ökologischen Transportketten und einer effizienten Flächennutzung und engagiert sich aktiv in zahlreichen Förderprojekten, um Fortschritte voranzutreiben.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ © Frank Reinhold, zur Reduzierung von Dieselabgasen wird neben der grundsätzlichen Prüfung der Machbarkeit auch analysiert, welche Anforderungen und Lösungsansätze für eine Umrüstung bzw. einen Neubau der Loks, wie hier im Duisburger Hafen, bestehen.




Kombiverkehr fährt Krefeld – Montara

Die Kombiverkehr KG hat drei neue Verbindungen in ihr internationales Netzwerk aufgenommen. Ab dieser Woche ergänzen die Direktzug-Relationen Krefeld – Mortara v.v., Gent – Mortara v.v. und Rotterdam CTT – Mortara v.v. die Leistungsangebote in den Verkehren zwischen Deutschland, Belgien sowie den Niederlanden und Italien via Gotthard.

Das Unternehmen bietet neben den heute bereits bestehenden Verbindungen von und nach Busto und Novara in Italien, die gemeinsam mit der Partnergesellschaft Hupac vermarktet werden, einen weiteren wichtigen Terminalstandort in Norditalien an. Mortara liegt in der Provinz Pavia und deckt mit nur rund 70 Kilometern Entfernung den norditalienischen Wirtschaftsraum rund um Mailand straßenseitig bestens ab. Die Züge von und nach Mortara verkehren je Relation bis zu fünfmal pro Woche aktuell. Neben Containern und Wechselbehältern ist der Transport auch von Sattelaufliegern möglich, in absehbarer Zeit auch mit Profil P400.

„Mit den Zügen von und nach Mortara in Norditalien stärken wir unser Angebot über den Gotthard-Korridor, der für unsere Kunden an Bedeutung gewinnen wird“, so Geschäftsführer Alexander Ochs. „In Kombination mit den Brenner- und Tauernverkehren, die wir gemeinsam mit Mercitalia Intermodal anbieten, werden wir zukünftig auf den wichtigsten europäischen Relationen Deutschland – Italien, Benelux – Italien und Skandinavien – Italien mit der Nutzung aller drei Routings die Bandbreite an Transportmöglichkeiten besitzen, die keine Kundenwünsche offen lässt“, ergänzt Peter Dannewitz, Leiter Vertrieb.

Quelle: Kombiverkehr KG, Foto: Kombiverkehr KG/ Gabriele Lanotte




34 Millionen Euro für Gleisanschlüsse

Mit der Veröffentlichung der neuen, ab dem 1. März 2021 geltenden „Richtlinie zur Förderung des Neu- und Ausbaus, der Reaktivierung und des Ersatzes von Gleisanschlüssen sowie weiteren Anlagen des Schienengüterverkehrs (Anschlussförderrichtlinie)“ gibt der VDV Hilfestellung bei der Beantragung der Fördermittel.

VDV-Vizepräsident Joachim Berends: „Für unser übergeordnetes Ziel, bis 2030 rund 25 Prozent Marktanteil beim Schienengüterverkehr zu erreichen, gibt es weiterhin diese wichtige Förderung von Gleisanschlüssen seitens des Bundes. Mit Hilfe des aktualisierten Info-Flyer ‚Zeichen setzen, Weichen stellen‘, werden Unternehmen aus der verladenden Wirtschaft auf die Gleisanschlussförderung und deren Möglichkeiten hingewiesen. Ziel ist es, den am Schienengüterverkehr interessierten Verladern, Transport- und Logistikunternehmen auf einen Blick schnelle Hilfe und Orientierung bei der Realisierung von Gleisanschlussprojekten zu geben.“

Das Fördervolumen beträgt rund 34 Millionen Euro. Hervorzuheben ist die erstmalige finanzielle Förderung für die Errichtung multifunktionaler Terminals in Höhe von bis zu 80 Prozent. Dadurch kann das bestehende Terminalnetz nur erhalten und ausgebaut werden. Neben weiteren Verbesserungen bei der Richtlinie ist nun eine Kumulierung von Bundes- und Landesmitteln ist genauso möglich, wie die Förderung von Investitionen in logistische Infrastruktur und die Zwischenabstellung.

Die neu aufgelegte VDV-Information „Zeichen setzen, Weichen stellen“ steht hier zum Herunterladen bereit. Auf Wunsch werden Interessenten auch gedruckte Exemplare zur Verfügung gestellt.

Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) begrüßt die seit 1. März 2021 geltende Richtlinie zur Anschlussgleis-Förderung als einen wichtigen Meilenstein zur Umsetzung der Gleisanschluss-Charta. Sie unterstützt die Verlader aus Handel und Industrie, Speditionen und Eisenbahnen bei Aus-/Neubau, Reaktivierung und Erhalt von Gleisanschlüssen und multifunktionalen Güterterminals.

Besonders zu begrüßen ist die erstmalige finanzielle Förderung von Ersatzinvestitionen in bestehende Gleisanschlüsse sowie die Erneuerung der Anschlussweiche. Auch die verbesserte Förderung von multifunktionalen Terminals wird der Entwicklung multimodaler Verkehre einen wichtigen Schub geben.

Förderfähig sind nun auch Industriestamm- und Zuführungsgleise, wenn diese durch ein Unternehmen in Privatrechtsform betrieben werden. Dies ist ein neues und wichtiges Förderinstrument für vorgelagerte Infrastrukturen in direkter Nähe zu den Zugangsstellen der Schiene.

„Viele unserer Mitgliedsunternehmen aus Handel und Industrie sehen großes Potential für die Verlagerung ihrer Gütertransporte auf die Schiene. Nicht zuletzt aufgrund der hohen Investitionen verfügt aber nur ein Teil der Kunden und Transportpartner über einen eigenen oder in der Nähe gelegenen Gleisanschluss. Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Die Förderrichtlinie ist ein dringend erforderlicher Schritt in die richtige Richtung“, so BWVL-Präsident Jochen Quick.

Die Gleisanschluss-Charta haben 43 Verbände und Vereine aus Industrie, Handel, Logistik, Entsorgung, Bauwirtschaft, Agrar-/ Forstwirtschaft und öffentlichen Einrichtungen mitgezeichnet. Die Gleisanschluss-Charta setzt sich für eine stärkere Fokussierung der verkehrspolitischen Diskussion auf die wesentliche Schlüsselfunktion von Gleisanschlüssen, kundennahen Zugangsstellen und regionalen Eisenbahninfrastrukturen ein. Ziel ist es, dem Markt leistungsfähige und wirtschaftlich darstellbare Transportsysteme im Kombinierten Verkehr und im Wagenladungsverkehr anbieten zu können. Mit der neuen Gleisanschlussförderrichtlinie ist dem Bund der Einstieg in die Umsetzung der Vorschläge aus der Gleisanschluss-Charta gelungen.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV) und Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e.V. (BWVL), Foto: DEGES2020




Kombiverkehr steigert Volumen im 4. Quartal

Die Kombiverkehr KG hat das Geschäftsjahr 2020 mit insgesamt 858.079 Lkw-Sendungen (eine Sendung entspricht der Kapazität eines Lastzuges) beziehungsweise 1,72 Millionen TEU abgeschlossen, die von der Straße und dem Seeweg auf die klimafreundliche Schiene verlagert wurden. Im Vergleich zum Vorjahr wurden damit insgesamt 3,0 Prozent weniger Container, Wechselbehälter und Sattelanhänger transportiert.

Nachdem sich bereits 2019 die deutsche Wirtschaft an der Schwelle zur Rezession befand, verstärkten vor allem die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie diesen Trend im vergangenen Jahr. In den Monaten April und Mai verlor der Operateur im Gesamtnetzwerk rund 15 Prozent des Aufkommens durch den Wirtschaftseinbruch. In den Folgemonaten stabilisierte sich das Sendungsvolumen, so dass im letzten Quartal 2020 auch wieder Wachstum erzielt wurde.

„Mit den Ergebnissen im letzten Quartal 2020 können wir als Kombiverkehr in diesen sehr volatilen und nur schwer kalkulierbaren wirtschaftlichen Zeiten zufrieden sein, auch wenn unser Anspruch um ein Vielfaches höher liegt. Aktuell spüren wir am Markt wieder eine verstärkte Nachfrage nach Transportlösungen mit ökologischem Mehrwert und damit Rückenwind für unsere Dienstleistung“, resümiert Robert Breuhahn, Geschäftsführer des Unternehmens. „Multimodaler Verkehr ist und bleibt prädestiniert dafür, aufgrund der weniger aufgebrachten Energie pro Tonnenkilometer CO2 in hohen Mengen einzusparen. Damit erfüllen wir die klimapolitischen Anforderungen aus Industrie und Handel, die unserer Speditionskunden und letztlich die Vorgaben aus dem Green Deal der Europäischen Union.“ 1.005.000 Tonnen des schädlichen Kohlendioxids haben die Kunden durch ihr intermodales Engagement zusammen mit Kombiverkehr im Jahr 2020 eingespart.

In das europäische Jahr der Schiene ist Kombiverkehr mit einer Vielzahl an Erneuerungen im Netzwerk erfolgreich gestartet. Am 1. Februar erfolgte die erste Zugabfahrt des neuen Direktzuges Lübeck – Verona v.v., der Italien mit Skandinavien und dem Baltikum in Transportzeiten verbindet, die je nach Land zwischen 48 (Schweden) und 72 Stunden (Finnland) liegen. Das neue Produkt wird im One Stop Shop-Verfahren mit nur einer Buchung in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit Fährgesellschaften durchgehend offeriert. Zudem wird seit Jahresbeginn zusammen mit Mercitalia Intermodal und Lugo Terminal S.p.A. im inneritalienischen Verkehr eine neue Verbindung zwischen Verona und Bari Giovinazzo angeboten. „Erst kürzlich haben wir im Spanienverkehr die Atlantikroute auf das DUSS-Terminal in Duisburg-Ruhrort Hafen umgestellt. Damit hat sich die Anzahl an effizienten Weiterleitungsverkehren in Deutschland sowie von und nach Benelux, Skandinavien und Polen nochmals erhöht. Durch unser einmaliges Gatewaykonzept schaffen wir mit jedem neuen Zugangebot eine Vielzahl von neuen Routings, die die nationalen und internationalen Transportketten auf der klimafreundlichen Schiene noch attraktiver machen“, sagt Geschäftsführer Alexander Ochs.

Damit der positive Sendungstrend aus dem letzten Quartal 2020 sich fortsetzt und der Modal Split sich langfristig zu Gunsten der Schiene entwickelt, sieht Kombiverkehr auch die Politik in der Pflicht, alle Nutzer des umweltfreundlichen Intermodalverkehrs für ihr tägliches Engagement zu belohnen. Das Unternehmen fordert Anreize sowohl für Neueinsteiger als auch die langjährigen Nutzer des Systems, wie sie in anderen Ländern heute schon bestehen. Eine Aufstockung der finanziellen Mittel und ein Programm „DeMinimis für die Schiene“ sollen Entlastungen schaffen, die potenziellen KV-Nutzern den Umstieg von der Straße auf die Schiene deutlich erleichtern und das wirtschaftliche Risiko der Logistik-Umstellung reduzieren. „Im Jahr der Bundestagswahl steht der Verkehrssektor weiterhin vor der Herausforderung, die Verkehrswende schnell und unbürokratisch herbeizuführen und den Anteil sauberer Verkehrsträger zu erhöhen. Der intermodale Verkehr ist das Maß aller Dinge, um Güter und Waren über Ländergrenzen hinweg und regional flexibel mit Bahn und Lkw klimafreundlich zu verteilen. Jetzt gilt es, sich pro Bahn zu bekennen und Tempo für die Verkehrswende aufzunehmen“, sieht Geschäftsführer Armin Riedl die richtige Zeit für die Schiene in diesem Jahr gekommen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, Die Weichen für eine Verkehrswende in 2021 hat Kombiverkehr gestellt: Mit neuen Zugangeboten reagiert das Frankfurter Unternehmen auf die Nachfrage nach klimafreundlichen und wirtschaftlichen Transportalternativen auf der Schiene. Der Neuverkehr Verona – Lübeck v.v. mit Fähranschluss von und nach Skandinavien und ins Baltikum ist nur ein Beispiel unter vielen.




Bahndienstleister bündeln ihre Kräfte

Die Zunahme des Güterumschlags auf der Schiene entlang der Neuen Seidenstraße erfordert dringend Antworten auf die infrastrukturellen Herausforderungen sowie eine Erhöhung der Kapazitäten des grenzüberschreitenden Verkehrs. Bahnunternehmen, Häfen und Dienstleister streben eine engere Zusammenarbeit zur Gewährleistung eines störungsfreien Transits an.


Auf Initiative des russisch-kasachisch-belarussischen Logistikdienstleisters „United Transport and Logistics Company – Eurasian Rail Alliance” (UTLC ERA) diskutierten Spitzenmanager chinesischer, russischer und europäischer Unternehmen im Rahmen des sogenannten „One-Million-Clubs“ Ende Januar in einer Digitalkonferenz die Entwicklungen im Jahr 2020/21 sowie staatliche und privatwirtschaftliche Initiativen zur Aufstockung des Containerumschlags auf der Strecke China-Europa-China.

Bis 2025 könnte der Güterumschlag auf der euroasiatischen Route auf rund eine Million Standardcontainer (TEU) ansteigen. Dieses Ziel bestätige Alexey Grom, Generaldirektor von UTLC ERA. „Die Pandemie hat zu einem Zuwachs der Bahntransporte von teilweise über 64 Prozent im Jahr 2020 geführt. Dieser Trend zeigt, dass es jetzt nicht so sehr um die Erhöhung der Geschwindigkeit der Züge selbst, sondern vielmehr darum geht, die Zeitpläne einzuhalten und die Zahl der Grenzübergänge und -abfertigungen zu erhöhen“, erklärte Grom.

Bereits 2020 transportierte UTLC ERA, das 91 Prozent aller Bahntransporte auf der Breitspurbahn der Neuen Seidenstraße verantwortet, 546.900 TEU von Europa nach China und von China nach Europa. Das bedeutet einen Anstieg um 64 Prozent gegenüber 2019. Vor allem der Austausch medizinischer Präparate und Geräte, aber auch von Autoteilen, Elektronik und Kühlmitteln, lief auf Hochtouren. Positiv ausgewirkt hat sich ebenso, dass Russland seit Frühjahr 2020 den Transit sogenannter Sanktionswaren, vor allem Obst, Gemüse und hochwertige Lebensmittel, durch sein Gebiet erlaubt.

Nach Ansicht vieler Teilnehmer der Konferenz wird der Schienenverkehr zwischen Europa und China, der trotz aller Zuwächse etwa drei Prozent am Gesamttransport ausmacht, Frachttransporte auf See immer stärker ergänzen. Insgesamt beläuft sich der Container-Umsatz im Europa-Asien-Verkehr auf etwa 23 Millionen TEU.

Zwar sei die Fracht auf See billiger als auf der Schiene, aber viele Wochen länger unterwegs, manchmal sogar Monate. Die Fahrtzeiten der Bahntransporte würden dagegen immer kürzer und betrügen jetzt bereits im Schnitt zwölf Tage. Gleichzeitig nehme die Anzahl der täglich abgefertigten Züge zu. Berechnungen zufolge verursacht der Transport per Bahn 95 Prozent weniger CO2-Emissionen als Luftfracht.

Dem eurasischen Containerverkehr sind laut UTLC ERA 21 Länder und 92 Städte angeschlossen. Besonders für Deutschland ist der Vorteil der Bahn spürbar. Fast die Hälfte aller Güterzüge, die zwischen China und Europa verkehren, haben Deutschland als Bestimmungsort und machen das Land zur Drehscheibe zwischen Europa und China. DB Cargo Eurasia, eine Tochter der Deutschen Bahn, hat im vergangenen Jahr 12.000 Züge mit insgesamt 200.000 Containern befördert – 3000 Züge mehr als im Jahr 2019. Die Züge verkehren auf der 11.000 Kilometer langen Strecke zwischen Duisburg beziehungsweise Hamburg in die chinesischen Wirtschaftszentren von Chongquing, Xi’an, Heifei und Zhengzhou.

Für alle auf dem Eurasischen Eisenbahnkorridor operierenden Unternehmen aus West und Ost sei es wichtig, „nicht in Konkurrenz zueinander zu stehen, sondern sich zusammenzuschließen und gemeinsame Kooperationsformate zu entwickeln und zu pflegen“, forderte Fabio Amato, Vizepräsident des italienischen Eisenbahnunternehmens „Mercitalia Rail“.

Seit 2019 gibt es neue Verbindungen über die Häfen Mukran und Rostock nach Kaliningrad, von denen u.a. auch Italien profitiert. So kooperiert eines der größten italienischen Logistikterminals Porto Quadrante Europa in Verona mit UTLC ERA und dem Hafen Rostock und trägt so zur weiteren Entwicklung der multimodalen Routen bei.

„Die ersten Lieferungen über multimodale Strecken zeigen bereits ein sehr hohes Potenzial. Der Erfolg der neuen Verbindung hängt aber vom Grad der Integration und der Interaktion aller Verkehrsteilnehmer ab. Wir freuen uns daher auf die weitere Entwicklung unseres Gemeinschaftsprojekts“, sagte in der Konferenz Alberto Milotti, Geschäftsführer von Interporto Quadrante Europa Verona, des zweitgrößten Logistikterminals in Europa. Das Unternehmen plant seine Kapazitäten in den nächsten Jahren auszubauen, z.B. ist der Bau eines neuen 750m-langen Terminals geplant.

Die multimodalen Routen, Bahn-Schiff-Bahn, über den Hafen Baltysk im russisch-polnischen Grenzgebiet Kaliningrad haben sich insgesamt als gute Alternative erwiesen, die Transporte zu diversifizieren. Der Hafen im russisch-polnischen Grenzgebiet kann bis zu 16 Züge am Tag abfertigen und ist über kurze Seewege mit dem gesamten deutschen Ostseeraum, auch den skandinavischen Ländern, verbunden.

Mehrere Diskussionsredner verwiesen auf die bereits in Angriff genommenen Modernisierungen und Innovationen. So arbeite man daran, die Züge energiesparender zu machen, die Abfertigung an den Grenzübergängen zwischen Europa und China sowie die Umladungen auf Grund der verschiedenen Spurbreiten, von 1520 mm in Kasachstan, Russland und Belarus, auf 1435 mm in Europa, zu beschleunigen.

In Kasachstan sind fünf neue Umschlagterminals geplant. Zudem würden neben dem bislang wichtigsten Grenzübergang bei Brest zwischen Polen und Belarus neue Grenzübergänge getestet, um eine Diversifizierung der Transportwege zu erreichen.

Auch Deutschland plant, die neue Route über Kaliningrad in Zusammenarbeit mit UTLC ERA im nächsten Jahr noch aktiver zu nutzen, erklärte Dr. Carsten Hinne, CEO DB Cargo AG. Insgesamt hat das Unternehmen vor, im Jahr 2021, das von der EU-Kommission zum Europäischen Jahr der Schiene erklärt wurde, mehr auf die Strategie des nachhaltigen Wachstums zu setzen und die Präsenz im eurasischen Schienenverkehr auszubauen. Zudem ist geplant, mehr digitale Lösungen und umweltfreundliche neue Technologien anzuwenden. Dazu gehörten die papierlose Abwicklung von Transportaufträgen oder digitale Transportverfolgung.

„Unser ‚One-Million-Club‘ bekommt immer mehr Zuspruch. Die Zahl der an einer Zusammenarbeit interessierten Unternehmen wächst stetig. Das zeigt auch das starke Interesse an unserer heutigen Veranstaltung. Ich bin optimistisch, dass wir in 2021 gemeinsam eine Steigerung der TEU um 20 Prozent schaffen können und uns damit unserem Ziel, 2025 auf rund eine Million TEU zu kommen, weiter annähern. Deshalb ist es jetzt unsere wichtigste Aufgabe, uns gegenseitig zu neuen Rekorden zu motivieren, Engpässe zu identifizieren und gemeinsam zu beseitigen“, fasste Alexey Grom die Diskussion zusammen.

Quelle und Grafik: United Transport and Logistics Company – Eurasian Rail Alliance UTLC ERA