duisport führt Gateway-Tarif für Schiene ein

duisport stärkt seine Funktion als zentraler Hinterland-Hub in Europa und führt zum 1. Januar 2024 einen neuen Gateway-Tarif für Schienengütertransporte des Kombinierten Verkehrs (KV) ein. Der entsprechende Antrag bei der Bundesnetzagentur wurde nun genehmigt.


Für beladene Container oder Trailer, die per Bahn in den Duisburger Hafen einfahren und diesen innerhalb von 96 Stunden wieder mit derselben Ladung verlassen, wird künftig nur noch die einfache Gebühr berechnet. Bisher sind sowohl für die Einfahrt als auch für die Ausfahrt Infrastrukturnutzungsentgelte angefallen. Die Ersparnis liegt also bei 50 Prozent.

Bei Gateway-Verkehren handelt es sich um Transporte, die im Duisburger Hafen nur einen Zwischenhalt machen und von einem Zugsystem auf ein anderes Zugsystem umgeladen werden. Sie spielen eine wichtige Rolle für die angestrebte Verkehrsverlagerung und sollen durch eine möglichst geringe Kostenbelastung gefördert werden. Insbesondere im Hinblick auf die zum 1. Dezember 2023 in Kraft tretende Mauterhöhung wird so der Nutzen des Kombinierten Verkehrs über den Logistikhub Duisburger Hafen weiter gestärkt.

„Mit der Einführung des neuen Gateway-Tarifs erhöhen wir die Attraktivität des Standorts Duisburger Hafen als wichtigen Logistik-Hub in Zentraleuropa. Zusätzlich leisten wir einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz, indem wir die Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die Schiene fördern“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Frank Reinhold




LOG4NRW: Erster Containerzug hat sich auf den Weg gemacht

Runter von der Straße, rauf auf Schiene und Schiff: Rund 27.000 Lkw-Fahrten will eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber in Nordrhein-Westfalen künftig überflüssig machen. Jetzt hat sich der erste Containerzug im Rahmen des „LOG4NRW“-Projekts auf den Weg gemacht.

Schon der Premieren-Zug war beim Start in Kreuztal zu über 90 Prozent ausgelastet. Vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal aus ging es für den Zug über Dortmund nach Duisburg. Hier wurden sie aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht. Künftig werden wöchentlich zwei Containerzüge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet verkehren.

Die Initiative steht unter der Schirmherrschaft von Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. „Es freut mich, dass LOG4NRW so schnell und erfolgreich an den Start gegangen ist. Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene ist ein wichtiger Baustein der Verkehrswende. Von nachhaltigen Lösungen der Logistik profitieren Wirtschaft und Klimaschutz gleichermaßen“, so Krischer.

Ziel ist es, für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen zu sorgen. Das geplante Konzept sieht folgende Verbindung vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück. Dies führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Da der Hafen Emmelsum am Niederrhein derzeit wegen einer defekten Brücke nicht per Zug angefahren werden kann, setzt duisport auf dieser Verbindung seine Wassertaxis ein.

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner hat die duisport agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe übernommen. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

„Dass wir schon zwei Monate nach den ersten Gesprächen mit potenziellen Kunden loslegen können, zeigt: Wir hatten zur richtigen Zeit die richtige Idee. Nicht zuletzt mit Blick auf die Erhöhung der Maut-Gebühren im Dezember beweist sich die Bahn einmal mehr als hervorragende Alternative und echter Problemlöser“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Insbesondere in unserem staubelasteten Nordrhein-Westfalen, mit leider zunehmenden Infrastrukturproblemen, sehen wir die Zukunft der Logistik in einer intelligenten Verknüpfung der Verkehrsträger. Unsere Kooperation schafft somit Resilienz durch gelebte Verkehrsverlagerung und wirkt immens nachhaltig durch Reduktion der Emissionslast der Verkehre“, sagt DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte.

„Die Marke ,LOG4NRW‘ rollt. Mit dem ersten Zug wird deutlich, dass wir als starke Partner am Markt gemeinsam gut funktionieren und ein zielgerichtetes und attraktives Logistikangebot liefern. Wir gestalten gemeinsam und aktiv mit den Unter-nehmen die Verkehrswende und bieten allen weiteren Interessenten ein zukunftsgerichtetes Produkt an“, sagt Dortmunder-Hafen-Vorständin Bettina Brennenstuhl.

„Das Interesse der verladenden Wirtschaft am neuen Zugprodukt ist ungeachtet des schwierigen Marktumfeldes für den Kombinierten Verkehr in Europa erfreulich groß. Unsere heimischen Unternehmen sind zwingend auf Transporte von Wagengruppen, einzelnen Waggons und den Kombinierten Verkehr angewiesen, schließlich sind die meisten von ihnen nicht in der Lage, das Volumen für Ganzzüge zu stemmen. LOG4NRW ist folglich existenziell notwendig für die Logistik von Nord-rhein-Westfalen stärkster Industrieregion Südwestfalen.“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH und Südwestfalen Container-Terminal GmbH.

Quelle: duisport, Foto: LOG4NRW, mit „LOG4NRW“ soll die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen entlastet werden. Ein erster Zug startete jetzt vom Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal. Über Dortmund ging es für den Zug nach Duisburg. Hier wurden sie aufs Binnenschiff geladen und nach Rotterdam gebracht.




Per AlbatrosExpress nach Dänemark

Mit dem „Albatros-Express“-Netzwerk wird Mitteleuropa auf der Nord-Süd-Achse miteinander verbunden. Zuständig dafür ist die DB Cargo-Tochter TFG Transfracht GmbH. Mit der neuen Dänemark-Verbindung wird dieses Netz nun nach Norden erweitert. Statt auf der Straße oder per Feederschiff fahren die Container auf den täglich fahrenden Zügen der DB Cargo Scandinavia A/S vom Rangierbahnhof Maschen in Richtung Norden.

Aktuelle Ziele der Güterzüge sind Taulov bei Fredericia und Høje Taastrup. Weitere Ziele sind Aarhus, Esbjerg und Aalborg.

Ab sofort können Container von den großen Häfen Hamburg und Bremerhaven, nach dem Entladen der Schiffe, per Güterzüge in den Norden, mit dem Ziel Dänemark, weiterfahren. Mit diesen Transporten werden gegenüber einem Lkw rund 900 km Co2-Emissionen eingespart.

Quelle und Foto: Deutsche Bahn AG




Klimaschonende Logistik mit HHLA Pure

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) erweitert das Portfolio ihres klimafreundlichen Produktes HHLA Pure. Ab heute baut die HHLA-Bahntochter Metrans das HHLA-Pure-Netzwerk in Europa signifikant aus und bietet ihren Kunden somit weitere Verbindungen zertifiziert klimaneutral an.


Mit dem Produkt HHLA Pure bieten HHLA und ihre Bahntochter Metrans ihren Kunden sowohl einen klimaneutralen Umschlag als auch Transport ihrer Waren und Güter von den Terminalanlagen im Hamburger Hafen bis ins europäische Hinterland. Ab dem 1. September wird Metrans die Seehäfen Gdansk, Rijeka, Rotterdam, Triest und Wilhelmshaven in das System für einen CO2-freien Transport aufnehmen. Zudem werden auch die Inlandterminals Duisburg in Deutschland und Indija in Serbien in das HHLA-Pure-Netzwerk integriert. Metrans hat das Angebot der Strecken somit mehr als verdoppelt und bietet nun insgesamt rund 340 Relationen über das HHLA-Pure-Netzwerk an. Im vergangenen Halbjahr hat Metrans bereits zwei Drittel ihres gesamten Containervolumens mithilfe von HHLA Pure klimafreundlich transportiert.

Peter Kiss, CEO der Metrans-Gruppe: „Mit der Erweiterung des HHLA-Pure-Netzwerks leisten wir einen weiteren wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und geben unseren Kunden noch mehr Möglichkeiten, ihre Container zertifiziert klimaneutral von den Seehäfen ins Hinterland zu transportieren.“

Bereits seit 2021 können im Rahmen von HHLA Pure alle Bahntransporte von und nach Hamburg, Bremerhaven und Koper CO2-frei abgewickelt werden. Die Erweiterung um weitere Relationen wurde im Zuge des diesjährigen Audits durch den TÜV geprüft und zertifiziert. Metrans setzt modernstes Equipment (E-Loks, Hybrid-Loks, moderne Leichttragwaggons und elektrische Kräne) und in Deutschland und Österreich Strom aus erneuerbaren Energien ein, um die transport- und umschlagbedingten CO2-Emissionen auf ein Minimum zu beschränken. Für jede Relation werden die verbliebenen CO2-Emissionen pro Standardcontainer (TEU) ermittelt und durch hochwertige Klimaschutzprojekte kompensiert.

Den klimaneutralen Umschlag bietet die HHLA ihren Kunden darüber hinaus an ihren Hamburger Container Terminals an. Der Container Terminal Altenwerder hat im August 2023 vom TÜV NORD erneut das Zertifikat für die Klimaneutralität des Unternehmens erhalten. Ziel ist es, bis zum Jahr 2040 im gesamten HHLA-Konzern klimaneutral zu produzieren. Dafür setzt die HHLA weiter auf die Entwicklung und den Einsatz technischer Innovationen.

Quelle: HHLA, Foto: Metrans/Ladislav Pesek




Schneller und bedarfsgerechter Ausbau

Die deutsche Hafenwirtschaft hat die Notwendigkeit eines schnellen und bedarfsgerechten Ausbaus der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Hannover betont.

Dazu erklärt der Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) Prof. Dr. Sebastian Jürgens: „Beim Ausbau der Strecke zwischen Hamburg und Hannover geht es nicht nur um den schnellen Verkehr zwischen den Metropolen. Es geht in erster Linie darum, mehr Kapazitäten für alle Verkehre zu schaffen, gerade auch für den Güterverkehr von und zu den Seehäfen. Das betrifft konkret nicht nur Hamburg, sondern auch die Seehäfen Cuxhaven, Lübeck und Kiel sowie indirekt auch Bremen/Bremerhaven.

Gleichzeitig gibt es das richtige politische Ziel, den Anteil der Schiene beim gesamten Güterverkehrsaufkommen auf 25 % zu steigern. Zudem ist davon auszugehen, dass der relative Anteil des Seehafen-Hinterlandverkehrs am gesamtdeutschen Güterverkehr auf der Schiene von gegenwärtig ca. 33 % auf rund 41 % im Jahr 2040 ansteigen wird. Die Schiene muss also gleichzeitig den erhöhten Anteil am Gesamt-Güterverkehrsaufkommen sowie die wachsenden Seehafen-Hinterlandverkehre schultern.

Dass dafür drei Gleise zwischen Hamburg und Hannover nicht ausreichen, haben wir zuletzt in einem gemeinsamen Gutachten mit der IHK Nord dargelegt. Die Bahnanbindung ist ein wichtiger Faktor für die deutschen Seehäfen im europäischen Wettbewerb. Der schnelle und bedarfsgerechte Ausbau ist daher nicht nur aus klima- und verkehrspolitischer Perspektive dringend geboten, sondern Teil einer strategischen Wirtschafts- und Standortpolitik.“

Quelle: ZDS, Foto: HHM




Entlastung für die Straßen in NRW

Eine schlagkräftige Allianz mehrerer Häfen und Eisenbahnbetreiber will für eine spürbare Entlastung der Verkehrssituation im Ruhrgebiet und in Südwestfalen sorgen. DeltaPort, duisport, der Hafen Dortmund sowie die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein werden unter dem Projektnamen „LOG4NRW“ zeitnah ein Bahn- und Binnenschiffsystem etablieren, mit dem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen von der Straße auf Schienen und Wasserstraßen verlagert werden kann. Dies haben die Partner heute in Siegen bekanntgegeben. Die Schirmherrschaft für das Projekt übernimmt Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen.

Bis zu 27.000 Lkw-Fahrten können durch das neue Verkehrsangebot überflüssig werden. Die ersten Züge sollen schon im vierten Quartal 2023 rollen. Das geplante Konzept sieht folgende Verbindung vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container- Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück. Dies führt zu einer unmittelbaren Entlastung der Autobahnen 2, 4 und 45 sowie der ohnehin angespannten Verkehrssituation in Südwestfalen, insbesondere im Sauerland. Darüber hinaus ermöglicht das kombinierte Bahn- und Binnenschiffsystem erstmals Transporte zwischen den Terminals in Duisburg, Voerde-Emmelsum, Dortmund und Kreuztal.

Minister Krischer begrüßt diese Entwicklung: „Es freut mich sehr, dass es unseren Logistikunternehmen erstmalig gelungen ist, Schienengüterverkehre zwischen wichtigen Wirtschaftsregionen Nordrhein-Westfalens zu schaffen. Dies ist gerade für die Region rund um die Rahmedetal-Brücke besonders wichtig. Die Zukunftskoalition Nordrhein-Westfalens will die Verkehrsverlagerung von der Straße auf Schiene und Wasserstraße. Darum fördert Nordrhein-Westfalen seit vielen Jahren die Nicht-Bundeseigenen Eisenbahnen im Infrastrukturausbau.“

DeltaPort als Impulsgeber der LOG4NRW-Projektidee hat sich bereits frühzeitig dem Thema der Verkehrsverlagerung gewidmet und in Zusammenarbeit mit der Universität Duisburg-Essen Lösungsansätze erarbeitet. Die regionale Vernetzung über den Einsatz von Binnenschiff und Bahn zur Hebung von Verkehrsverlagerungspotenzialen stand hierbei im Fokus. Aus diesem Impuls heraus wurde gedanklich das Projekt „LOG4NRW“ geboren. LOG steht hierbei für „Logistik“ und „4“, auf Englisch „four“ oder auch „for“ ausgesprochen, bedeutet „Logistik für Nordrhein-Westfalen“. Ziel des Projektes „LOG4NRW“ ist es, Quell- und Zielverkehre des bevölkerungsreichsten deutschen Bundeslandes auf alternative Verkehrsträger (Schiff / Bahn) zu verlagern. Im Rahmen der Kooperation mit dem größten Binnenhafen der Welt streben die Projektpartner nunmehr die kurzfristige Realisierung der Konzeptidee an.

Der Hafen Dortmund als Logistikdrehscheibe für den Raum Dortmund, östliches Westfalen, Sauer- und Siegerland, verfügt über starke tägliche Bahnverbindungen in Richtung der deutschen Seehäfen. Zahlreiche Großverlader werden auf der letzten Meile von den beiden Dortmunder KV-Terminals (KV = Kombinierter Verkehr) beliefert. Die ARA-Häfen (Amsterdam, Rotterdam, Antwerpen) sind über die Häfen in Duisburg und Voerde-Emmelsum angebunden.

Das Südwestfalen Container-Terminal der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein verfügt derzeit über keine Bahnanbindung an die Drehscheiben Dortmund und Duisburg/Voerde-Emmelsum. Container aus dieser Region werden also derzeit per Lkw zu den Hinterlandterminals Rhein/Ruhr oder direkt in die Seehäfen transportiert. Die Krombacher Brauerei als Großverlader liegt nur sechs Kilometer oder zehn Minuten Fahrzeit vom Terminal entfernt. Der bundesdeutsche Getränkefachgroßhandel nutzt das Südwestfalen Container-Terminal heute bereits zur Versorgung der Regionen Berlin, Bremen und Hamburg.

 „Mit LOG4NRW bieten wir Deutschlands drittstärkster Wirtschaftsregion, Südwestfalen, auf einen Schlag ein Füllhorn an maritimen und kontinentalen Schienenverkehren zur Entlastung der Stau geplagten Ausweichrouten entlang der A45“, betont Landrat Andreas Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisbahn. „Zugleich haben wir nun die Voraussetzung geschaffen, dass Unternehmen in der Region verstärkt über die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene nachdenken können, weil es praktikabel und wirtschaftlich ist sowie auch ökologisch Sinn macht“, so Kreisbahn-Geschäftsführer Christian Betchen.

„Wir müssen die Anstrengungen vorantreiben und erhöhen, um unsere Bürgerinnen und Bürger und die Wirtschaft mit resilienten und nachhaltigen logistischen Lösungen zu versorgen. Als Landrat des Kreises Wesel freue ich mich besonders über den Startschuss des durch DeltaPort initiierten Logistikkonzeptes LOG4NRW, welches nunmehr gemeinsam mit dem Duisburger Hafen, dem Dortmunder Hafen und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein umgesetzt wird. Dieses wird erhebliche Lkw-Verkehre von unseren Straßen auf Bahn und Binnenschiff verlagern und somit einen bedeutenden Beitrag zur Mobilitätswende und zur CO²-Reduktion in NRW leisten können“, freut sich Landrat Ingo Brohl.

Die Disposition der Buchungen für alle Kooperationspartner übernimmt die duisport agency GmbH als zentrale Marketing- und Vertriebsgesellschaft der duisport-Gruppe. Die Traktion der Züge wird gemeinsam von der duisport-Tochtergesellschaft duisport rail GmbH und der Dortmunder Eisenbahn durchgeführt – von Emmelsum über logport VI in Duisburg, den Dortmunder Hafen und das CTD bis nach Kreuztal.

„Das Projekt LOG4NRW ist ein weiterer Beweis dafür, wie sinnvoll und effektiv Kooperationen innerhalb der Logistikbranche sein können. Hier entsteht eine vielfältige Win-win-Situation, von der nicht nur die beteiligten Partner, sondern auch Wirtschaft, Verbraucher und die Umwelt in Nordrhein-Westfalen profitieren“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Nachhaltigkeit und Resilienz bilden die Grundlage für die Abbildung CO²-armer und systemstabiler Logistikketten, die wir im Rahmen des LOG4NRW-Projektes als Partner gemeinsam initiieren wollen. Wir sind daher davon überzeugt, einerseits auf der Relation Emmelsum/Duisburg nach Dortmund und andererseits zwischen Dortmund und Kreuztal erhebliche ‚Last-Mile‘-Verkehre von der Straße auf die Schiene verlagern und somit einen erheblichen Beitrag für die Umwelt und die Wirtschaft leisten zu können“, sagt DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte.

„Die Kooperation der drei Binnenhäfen macht deutlich, dass Binnenhäfen zusammenarbeiten können und wollen und dabei einen großen Beitrag insbesondere im Bereich der Verkehrswende in NRW leisten. LOG4NRW ist ein gutes Beispiel für zukünftige Kooperationen von Binnenhäfen, um die vorhandenen Potenziale der Wasserstraße in Kombination mit der Schiene im Hinterland deutlich zu machen und diese zu heben“, sagt Dortmunder-Hafen-Vorständin Bettina Brennenstuhl.

Quelle: duisport, Foto: KSW, v.l.n.r.: Markus Bangen (CEO duisport), Andreas Müller (LR Kreis Siegen-Wittgenstein), Bettina Brennenstuhl (Vorständin Hafen Dortmund), Oliver Krischer (Minister MUNV NRW), Andreas Stolte (GF DeltaPort), Ingo Brohl (LR Kreis Wesel), Christian Betchen (GF Kreisbahn Siegen-Wittgenstein)




DB Schenker weiter sehr profitabel

Trotz erschwerter Rahmenbedingungen wie anhaltender Inflation und Preisrückgängen an den internationalen Frachtmärkten hat der DB-Konzern insgesamt im ersten Halbjahr mit 331 Millionen Euro erneut ein positives operatives Ergebnis (EBIT bereinigt) erzielt. Der operative Gewinn ist aber, auch wegen hoher Vorleistungen der DB für Verbesserungen in der Infrastruktur, im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2022 um mehr als 500 Millionen Euro (rund 62 Prozent) gesunken. Der Konzernumsatz (bereinigt) betrug im ersten Halbjahr 2023 rund 25 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: rund 28 Milliarden Euro).

Die Abweichungen beim Konzernergebnis gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 sind neben dem allgemeinen Kostenanstieg und dem erheblich gesteigerten Aufwand der DB für das Schienennetz im Wesentlichen auf die branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der Luft- und Seefracht zurückzuführen. Wie erwartet hat sich diese weltweite Entwicklung auch auf die Logistik-Tochter DB Schenker ausgewirkt. „DB Schenker hat trotz der sich normalisierenden Frachtraten im Luft- und Seefrachtverkehr im ersten Halbjahr 2023 einen deutlichen operativen Gewinn von 626 Millionen Euro erzielt“, sagte Lutz.

Der positive Beitrag der Logistik-Tochter zum Konzernergebnis liegt somit auf fast dreimal so hohem Niveau wie vor der Corona-Pandemie. DB Schenker hatte 2022 unter anderem aufgrund der damals weltweit extrem hohen Frachtraten den größten Gewinn seiner Unternehmensgeschichte erreicht.

Die Schienengüterverkehrstochter DB Cargo schreibt weiter Verluste. Negativ hat sich unter anderem das verschlechterte Wettbewerbsumfeld für den Schienengüterverkehr mit im Vergleich zu den Sprit- deutlich höheren Strompreisen und einer geringen Marktdynamik ausgewirkt. Insgesamt hat der Systemverbund Bahn in den ersten sechs Monaten 2023 einen Verlust von 339 Millionen Euro verzeichnet. Größter Treiber waren die deutlich höheren Ausgaben des Geschäftsfelds DB Netze Fahrweg für Verbesserungen bei der Infrastruktur.

Die Betriebsleistung auf dem Schienennetz ist im ersten Halbjahr 2023 mit rund 558 Millionen Trassenkilometern auf sehr hohem Niveau geblieben. Gegenüber den ersten sechs Monaten 2022 verringerte sie sich leicht um 0,9 Prozent.

Der Boom im Nah- und Fernverkehr hält an. Die Nachfrage in den Zügen der Deutschen Bahn (DB) ist im ersten Halbjahr 2023 weiter gestiegen – und zwar zweistellig. Das Deutschlandticket hat diesen Trend bereits in den ersten zwei Verkaufsmonaten mit branchenweit rund elf Millionen Abonnent:innen im Regionalverkehr zusätzlich beflügelt. Kräftiger noch als die Fahrgastzahlen ist dabei im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2022 die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr in Deutschland gewachsen – und damit die Anzahl der Kilometer, die Reisende klimafreundlich per Zug zurückgelegt haben. Der DB Fernverkehr erreichte bei der Verkehrsleistung sogar einen historischen Rekord.

„Unser Nachfragepotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft“, sagte DB-Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz in Berlin: „Das ist eine gute Nachricht für die DB und für das Klima.“ Er unterstrich: „Der Rückenwind für die Eisenbahn zeigt: Es ist unerlässlich, auch in herausfordernden Zeiten konsequent weiter in mehr Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene zu investieren. Gleichzeitig arbeiten wir entschlossen daran, unsere Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.“

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, haben im ersten Halbjahr 2023 alle Bereiche ihre Umsätze teils deutlich gesteigert. Dazu hat die gewachsene Nachfrage im Personenverkehr beigetragen. Über 808 Millionen Reisende fuhren im ersten Halbjahr 2023 im Regionalverkehr auf der Schiene in Deutschland– rund 11,5 Prozent mehr als in den ersten sechs Monaten 2022. Mehr als 68 Millionen Fahrgäste nutzten im gleichen Zeitraum den DB-Fernverkehr, ein Zuwachs um über 9 Millionen Reisende oder 15,4 Prozent.

Vor allem bei der Verkehrsleistung, die auch die Länge der Fahrten berücksichtigt und in sogenannten Personenkilometern gemessen wird, ist das Plus sichtbar: Mit rund 21,7 Milliarden Personenkilometern lag der DB-Fernverkehr hier weit über dem Vorjahreshalbjahr (18,3 Milliarden Personenkilometer) und über dem Rekordhalbjahr 2019. Beim operativen Ergebnis verbesserte sich DB Fernverkehr im ersten Halbjahr 2023 um mehr als 130 Millionen Euro.

Weil deutschlandweit auf Rekordniveau gebaut und modernisiert wird, ist die Pünktlichkeit im Fernverkehr im ersten Halbjahr 2023 auf 68,7 Prozent gesunken (erstes Halbjahr 2022: 69,6 Prozent). „Auch wenn das allen Beteiligten aktuell viel abverlangt: Der Schlüssel zu nachhaltigen Verbesserungen für unsere Kundinnen und Kunden liegt in der Infrastruktur“, sagte Bahnchef Lutz.

Die DB ist im ersten Halbjahr 2023 bei der Infrastruktur massiv in Vorleistung gegangen und hat erheblich mehr Geld für Instandhaltung ausgegeben. „Wir haben trotz angespannter finanzieller Lage unseren Mitteleinsatz für Verbesserungen in der Schieneninfrastruktur deutlich verstärkt. Das ist eine einmalige Kraftanstrengung, bis im kommenden Jahr die angekündigte höhere Bundesförderung wirksam wird“, sagte Finanzvorstand Dr. Levin Holle.

Die DB hat ihre Netto-Investitionen aus Eigenmitteln in den ersten sechs Monaten 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13,1 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro gesteigert – die Höchstmarke in einem ersten Halbjahr. Die Bruttoinvestitionen gemeinsam mit dem Bund sind um 16,7 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro gewachsen, ebenfalls ein Rekord. Mehr als 90 Prozent aller Mittel fließen weiterhin in die Eisenbahn in Deutschland – etwa in Gleise, Bahnhöfe und neue Züge.

„Um unsere Zukunftsinvestitionen abzusichern, müssen wir in allen Bereichen produktiver und effizienter arbeiten“, betonte Holle. Zusätzliche Kosten müssten durch mehr Produktivität und höhere Erträge ausgeglichen werden.

Holle verwies auf die Rahmenbedingungen, die sich für die DB im Jahr 2023 verschlechtert haben, wie gesunkene weltweite Frachtraten, gestiegene Zinsen und die anhaltende Inflation. Anstehende Tarifabschlüsse dürften künftig ebenfalls zu höheren Kosten führen.

Aufgrund dieser Belastungen rechnet der DB-Konzern für das Gesamtjahr 2023 – wie bereits im März prognostiziert – mit einem deutlich negativen operativen Ergebnis. Der operative Verlust wird jetzt mit etwas weniger als einer Milliarde Euro erwartet. Der Konzernumsatz wird voraussichtlich etwa 51 Milliarden Euro betragen. Alle Vorhersagen sind wegen weiterhin volatiler Marktentwicklungen mit großen Unsicherheiten behaftet.

Quelle und Foto: Deutsche Bahn AG




TX Logistik und FS Group übernehmen Güterbahn Exploris

Die TX Logistik AG, ein Unternehmen der Mercitalia-Gruppe, in der die Logistikaktivitäten der FS Italiane Group gebündelt sind, erwirbt die Exploris Deutschland Holding GmbH, Hamburg, und wird damit zum zweitgrößten Bahntransportunternehmen in Deutschland. Zu den Unternehmen der Exploris Deutschland Holding GmbH gehören auch Via Cargo, HSL Logistik und Delta Rail, die im Schienengüterverkehr in acht europäischen Ländern aktiv sind.


„Die Transaktion macht uns sehr stolz und bestätigt unsere große Entschlossenheit, das Logistikgeschäft international für die Entwicklung der Importe und Exporte unseres Landes zu positionieren und stärken, um das Made in Italy zu unterstützen“, sagt Sabrina De Filippis, CEO von Mercitalia Logistics. „Darüber hinaus schaffen wir mit dieser Akquisition einen weiteren Grundpfeiler, um die Ziele der Europäischen Union für die Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene zu erreichen.“

Die Übernahme stärkt nicht nur die Präsenz der FS-Gruppe auf dem europäischen Markt, sondern bietet auch neue Möglichkeiten für Verkehre von und nach Italien, was auch den Import- und Exportdienstleistungen der italienischen Industrie zugutekommt.

So sind die internationalen Bahnverbindungen von Exploris stark auf die Ost-West-Verkehrsachsen ausgerichtet und ergänzen ideal das TX Logistik-Netzwerk, das bereits entlang der Nord-Süd-Achse Europas stark verbreitet ist. Die Exploris-Betriebsgesellschaften operieren mit eigenen Sicherheitszertifikaten auf den Eisenbahnmärkten in Deutschland, Polen, Belgien, den Niederlanden, der Tschechischen Republik, der Slowakei, Österreich und der Schweiz.

Exploris konzentriert sich hauptsächlich auf den Schienengüterverkehr im konventionellen Transportsegment: Derzeit betreibt das Unternehmen rund 240 Züge pro Woche für den Transport von Stahl, Gips, landwirtschaftlichen Produkten, Automobilen, Baumaschinen oder Mineralölprodukten für zahlreiche Industrie- und Logistikkunden. Diese Verkehre ergänzen und vervollständigen die Verkehre von TX Logistik, das hauptsächlich auf den intermodalen Verkehr und den kombinierten Verkehr mit Verbindungen zu Containerzügen im Hinterlandverkehr der Seehäfen spezialisiert ist. Die komplementären Aktivitäten ergänzen somit das Portfolio um europäische Industriekunden. Mit der Exploris-Übernahme erhöht sich die Zahl der Beschäftigten bei TX Logistik um 500 auf dann insgesamt 1.200 Mitarbeitende. Der Fuhrpark setzt sich künftig aus 91 TX-Lokomotiven und 75 von Exploris zusammen. Der Umsatz wächst ebenfalls und könnte 500 Millionen Euro übersteigen.

Zu den Aktivitäten der übernommenen Exploris-Unternehmen gehören auch Schifffahrtsdienste in Deutschland und Polen sowie Rangierdienste, die ebenfalls in Deutschland und Polen erbracht werden, und eine eigene Akademie für die Aus- und Weiterbildung von Lokführern. Die Akademie stellt eine wichtige Ressource dar, um dem Mangel an qualifiziertem Personal entgegenzuwirken, der für den gesamten Eisenbahnsektor ein kritisches Element darstellt.

Die Übernahme muss nun noch von den Aufsichtsbehörden genehmigt werden, was eine notwendige Voraussetzung für den Abschluss der Transaktion ist

Quelle: TX Logistik, Foto: TX Logistik/ Jan Andreas Pucklitsch




Modal 3 fährt von Rotterdam nach Magdeburg

Seit diesem Monat bietet Modal 3 zweimal wöchentlich eine direkte Containerzugverbindung von Rotterdam nach Magdeburg an. Es ist die erste direkte Containerzugverbindung des deutschen Logistikunternehmens ab Rotterdam.

„Die Nachfrage unserer Kunden nach dieser Verbindung ist gestiegen“, erklärt Mats Lüer, Geschäftsführer von Modal 3 Logistik. „Hinzu kommt, dass es noch keine direkten Bahnverbindungen zwischen Rotterdam und diesem Teil Deutschlands gibt. Auch die kurze Transitzeit von 24 Stunden trägt dazu bei, dass bereits heute eine große Nachfrage aus dem Bereich Fast Moving, aber auch aus der Automobil- und Technologiebranche besteht. Das hat auch damit zu tun, dass es gute Anschlüsse zum Beispiel nach Berlin und Leipzig gibt.“

Der Containerzug verlässt Rotterdam sonntags und mittwochs und erreicht Magdeburg montags beziehungsweise donnerstags. In Rotterdam können alle Containerterminals auf der Maasvlakte bedient werden. Sowohl in Magdeburg als auch in Rotterdam werden auch Transporte auf der ersten und letzten Meile angeboten, unter anderem durch den eigenen Transportdienst von Modal 3 in Deutschland.

Bahnbetreiber ist Raillogix, das die hauseigene Güterbahn Rail Force One und die Waggons von Railrelease einsetzt. Alle diese Unternehmen sind Teil der Rail Innovators Group, einem Projektpartner.

„Wir gehen davon aus, dass der Fahrplan in den nächsten Monaten auf drei Hin- und Rückfahrten pro Woche ausgeweitet wird“, so Lüer weiter. „Viele Kunden schätzen die Schnelligkeit und Zuverlässigkeit des Schienenverkehrs. Aber auch die Tatsache, dass der Schienentransport auf diesen langen Strecken deutlich nachhaltiger ist als der Straßentransport, spielt eine immer größere Rolle.“

Eine Analyse von Routescanner zeigt, dass auf dieser Strecke jeder 96-TEU-Zug, der einmal pro Woche hin und zurück fährt, im Vergleich zum Lkw-Transport jährlich über 3 Millionen Kilogramm CO2-Emissionen einspart.

„Wir freuen uns über diese neue Bahnverbindung ab Rotterdam“, so Hans Nagtegaal, Direktor Container bei der Port of Rotterdam Authority. „Damit wird nicht nur eine neue Bahnverbindung in eine deutsche Region geschaffen. Das bedeutet auch weniger Lastwagen auf den niederländischen und deutschen Autobahnen und damit ein geringeres Stau- und Unfallrisiko.“

Sind Sie an dieser neuen Containerzugverbindung interessiert und bereit, die ersten Container zu buchen? Besuchen Sie Routescanner.com oder wenden Sie sich direkt an Modal 3 Logistik.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Rob Dammers




Baltic Rail Gate wird massiv ausgebaut

Die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) baut das Intermodalterminal von Baltic Rail Gate (BRG) am Skandinavienkai kräftig aus. Bis zum Spätsommer 2024 wird sich die Kapazität deutlich erweitern. Der Bund fördert das Investitionsvorhaben zu 80 Prozent.

„Damit beseitigen wir die in Spitzenzeiten immer wieder bei BRG aufgetretenen Kapazitätsengpässe“, erklärt LHG-Geschäftsführer Sebastian Jürgens, „und stellen uns im kombinierten Verkehr zukunftssicher auf. Für neue Verkehre ist jetzt der Weg frei.“ Die maximale Umschlagkapazität liegt derzeit bei 140.000 Ladungseinheiten jährlich. „Nach dem Ausbau werden wir hier mit 240.000 Einheiten den Umschlag massiv erweitern können“, kündigt Jürgens an. BRG betreibt schon jetzt ein bedeutendes Intermodalterminals für nachhaltige Verkehre im Ostseeraum. Verknüpft mit den wöchentlich rund 90 seeseitigen RoRo-Abfahrten an den Terminals der LHG bildet es ein wichtiges Bindeglied zwischen den Industriezentren Süd- und Westeuropas und den nordischen Ländern. „Mit dem Kapazitätsausbau können wir die Wettbewerbsfähigkeit Lübecks als Drehscheibe für Verkehre auf der Schiene, Straße und dem Wasserweg deutlich stärken. Die Nachfrage im Markt ist da“, so Antje Falk, Geschäftsführerin von Baltic RailGate.

Das sieht auch das Bundesverkehrsministerium so: Es unterstützt und fördert die Verlagerung von Gütertransporten von der Straße auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße. Dazu hat das Ministerium eine entsprechende Richtlinie erlassen. Im Rahmen dieser Richtline fördert das Eisenbahn-Bundesamt den Ausbau der Anlage zu knapp 80 Prozent aus öffentlichen Mitteln.

Derzeit verfügt die Anlage über sechs Gleise mit einer Länge von jeweils 600 Metern und zwei Krane. „Mit dem Ausbau verlängern wir alle Gleise auf 720 Meter nutzbare Gleislänge“, kündigt Christoph Adam, Bereichsleiter Anlagen und Geräte bei der LHG, an. „Damit passen wir das Terminal an die in Europa gängigen Zuglängen an und können so zeitaufwändige Rangierarbeiten vermeiden.“ Auf dem Bauplan stehen außerdem ein dritter Kran und ein neues Betriebsgebäude. Die Kranbahnen und die Kabeltrommeln für die Stromversorgung der beiden bestehenden Krane werden ebenfalls verlängert, so dass sie künftig die gesamten Gleislängen bearbeiten können.

Für die Umfuhr der Trailer auf dem Umschlaggelände schafft die LHG drei neue elektrische Zugmaschinen, so genannte Tugmaster, an. „Zudem bereiten wir jetzt schon alles vor, um zukunftssicher vom teil- auf den vollautomatischen Betrieb der Krane umzustellen“, kündigt Adam an. Noch im Spätsommer dieses Jahres sollen die ersten Gleis- und Tiefbauarbeiten beginnen. Nennenswert einschränken werden sie den laufenden Betrieb nicht. Der Großteil der Aus- und Neubauarbeiten soll im Spätsommer 2024 abgeschlossen sein.

Quelle und Foto: Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH