Deutsche Bahn: Operatives Ergebnis wie erwartet negativ

Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Milliarden Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro). Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro. Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen.

Auch bei ihren Angeboten für Reisende hat die DB 2023 deutliche Fortschritte gemacht, etwa mit einer größeren und moderneren Fahrzeugflotte, zusätzlichen Verbindungen und mehr digitalem Service. „Wir sind 2023 in Vorleistung gegangen und haben so viel gebaut wie noch nie, denn die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur duldet keinen Aufschub“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz in Berlin: „Gleichzeitig markiert das Jahr 2023 eine Zeitenwende: Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren. Damit treiben wir die Umsetzung unserer Strategie der Starken Schiene weiter voran. Denn nur mit einem leistungsfähigen Netz können wir die klima- und verkehrspolitischen Ziele des Bundes und mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene erreichen.“

Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 sogenannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Dabei werden die Strecken durchgängig saniert – vom verlängerten Bahnsteig über den Oberbau bis hin zum digitalen Stellwerk. Bis 2030 soll so ein über 9.000 Kilometer langes Hochleistungsnetz in Deutschland zur Verfügung stehen. Den Anfang macht in diesem Jahr die rund 70 Kilometer lange Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Während einer Testphase im Januar ist es gelungen, gegenüber konventionellen Baustellen das Fünffache an Baumaterial zu verbauen.

Bei den Brutto-Investitionen hat die DB 2023 gemeinsam mit dem Bund gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent zugelegt auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Die Rekordinvestitionen sind zu mehr als 94 Prozent in die Eisenbahn in Deutschland geflossen und dort vor allem in die Infrastruktur. Unter anderem infolge der Investitionen in die Schieneninfrastruktur und die Fahrzeugflotte sowie der Vorfinanzierung für den Bund stiegen die Netto-Finanzschulden per 31. Dezember 2023 wie erwartet an. Das Jahresergebnis lag 2023 bei rund minus 2,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: minus 227 Millionen Euro). Hier schlug unter anderem der deutlich gestiegene Zinsaufwand negativ zu Buche, getrieben auch durch die höhere Verschuldung für Investitionen. Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem zusätzliche Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen, stark gestiegenen Personalaufwand und mehrere Streiks aus.

Rund 1,8 Milliarden Reisende in den Zügen der DB

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein die Fernverkehrsreisenden sparten 2023 gegenüber Fahrten mit dem Auto rund 7,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen ein. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, hat die DB ihr Angebot auch im vergangenen Jahr weiter ausgebaut: Pro Monat hat das Unternehmen durchschnittlich drei neue ICE in Betrieb genommen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurden die Fernverkehrsverbindungen erheblich erweitert. Der digitale DB Navigator, die beliebteste deutsche Mobilitätsapp, erhielt viele neue Service-Funktionen.

Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent (im Vorjahr: 91,8 Prozent).

Ausblick

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber sind Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungsarbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sowie aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen.

„Unsere Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen künftig wieder Geld verdienen und ihre Investitionen perspektivisch aus den laufenden Einnahmen bezahlen“, sagte DB-Finanzvorstand Dr. Levin Holle anlässlich der Vorstellung der Bilanz: „Dazu müssen wir deutlich effizienter werden.“

Die Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem Bund sollen auf etwa 21 Milliarden Euro weiter steigen. Seine Netto-Investitionen aus Eigenmitteln will der DB-Konzern 2024 ebenfalls erneut deutlich anheben. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

Die Prognose unterliegt Unsicherheiten insbesondere mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola




Kombiverkehr verbindet Rotterdam RSC und Köln-Eifeltor v.v.

Im Verkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden erweitert die Kombiverkehr KG ihr Leistungsangebot um einen neuen Zug zwischen Rotterdam und Köln-Eifeltor. In Rotterdam wird das Rail Service Center (RSC) im Waalhaven angefahren. Der erste Zug wird am 12. März von Rotterdam starten und Köln-Eifeltor in nur zwölf Stunden erreichen.

Das neue Angebot können Speditionen und Logistikunternehmen in beiden Richtungen an den Versandtagen Dienstag, Donnerstag und Samstag buchen. Vom kontinentalen Terminal RSC aus sind Umfuhren in nahegelegene Hafenteile möglich. Diese können optional dazu gebucht werden. Die intermodalen Transporte sind mit P400-Ladeeinheiten möglich. Bis auf die Klasse 7 sind alle Gefahrgüter beförderbar. Leistungspartner der Kombiverkehr KG in der Traktion ist KombiRail Europe B.V.

„Mit diesem neuen Zugprodukt spielen wir unseren Netzwerkvorteil aus. Köln-Eifeltor ist eines unserer größten Hub-Terminals in Deutschland mit zahlreichen nationalen und internationalen Weiterleitungsmöglichkeiten.“, stellt Andrea De Ambrogi, Leiter Vertrieb Benelux, die Besonderheit der neuen Verbindung heraus. Innerhalb Deutschlands sind München, Ulm, Kornwestheim und Basel angeschlossen. Im internationalen Verkehr bietet der Operateur Anschlussverkehre von und nach Slowenien, Italien, Spanien sowie von und in die Türkei und nach Griechenland an. Durch den schnellen Wechsel der Ladeeinheiten zwischen den Zügen ist beispielsweise Melzo in Norditalien in 48 Stunden vom Rotterdamer Hafen aus erreichbar. Die genauen Fahrplanzeiten können der Fahrplanauskunft auf der Webseite www.kombiverkehr.de entnommen werden.

Quelle und Foto: Kombiverkehr KG, neues Angebot im Benelux-Verkehr: Kombiverkehr bietet ab 12. März eine direkte Verbindung zwischen Rotterdam RSC und Köln-Eifeltor mit zahlreichen Anschlussverkehren an.




Schienengüterverkehr im Hinterland gewachsen

Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) hat die Entwicklung der Containerverkehre auf Wasserstraße und Schiene über einen längeren Zeitraum analysiert. Danach stiegen im Zeitraum von 2005 bis 2022 die Containerbeförderungen im Schienengüterverkehr in Deutschland von knapp 4,2 Mio. TEU um rund 85,9 % auf rund 7,7 Mio. TEU, insbesondere aufgrund einer positiven Entwicklung im Hinterland des Seehafens Hamburg.

Ein wesentlicher Grund hierfür waren Anteilsgewinne des Schienengüterverkehrs am Modal Split. Ähnlich wie in Hamburg verzeichnete der Schienengüterverkehr auch in Bremerhaven entsprechende Anteilsgewinne am Modal Split; die absoluten Zuwächse bei den Containerbeförderungen fielen auf der Schiene allerdings vergleichsweise geringer aus.

In der Binnenschifffahrt auf deutschen Wasserstraßen erhöhte sich das Containeraufkommen von rund 2,1 Mio. TEU im Jahr 2005 sukzessive bis auf knapp 2,6 Mio. TEU im Jahr 2017, bevor es in den Folgejahren bis auf knapp 2,0 Mio. TEU im Jahr 2022 zurückging. Kennzeichnend für das Jahr 2018, in dem der Abwärtstrend in der Binnenschifffahrt einsetzte, war eine außergewöhnlich langanhaltende Niedrigwasserphase in den deutschen Flüssen, infolge derer die Schifffahrt auf dem Rhein, insbesondere im Süden Deutschlands, stark eingeschränkt wurde. Letzteres bedingte in Verbindung mit einer deutlichen Verteuerung der Binnenschiffstransporte Ausweichreaktionen auf andere Verkehrsträger. Die verlorenen Beförderungsvolumina im Hinterland der Seehäfen Rotterdam und Antwerpen, die aufgrund ihrer geographischen Lage für die Containerbinnenschifffahrt von besonderer Bedeutung sind, konnten in der Folge seitens der Binnenschifffahrt nicht immer in vollem Umfang zurückgewonnen werden.

Der vollständige Bericht steht ab sofort kostenfrei zum Download im Internet unter www.balm.bund.de zur Verfügung.

Quelle: Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) , Foto: HHM




Herausfordernde Rahmenbedingungen

Im Jahr 2023 beförderte die Hupac Gruppe rund 975.000 Strassensendungen im Kombinierten Verkehr Strasse/Schiene. Die rückläufige Transportnachfrage in Europa, wenig marktgerechte Preiserhöhungen im Bahnsystem und erhebliche Qualitätsdefizite im deutschen Schienennetz setzen den umweltfreundlichen Kombinierten Verkehr unter Druck.


Im vergangenen Jahr beförderte die Hupac Gruppe rund 975.000 Strassensendungen bzw. 1.866.000 TEU im Kombinierten Verkehr Strasse/Schiene und im maritimen Hinterlandverkehr. Dies entspricht einem Rückgang von rund 130.000 Sendungen oder 11,7% gegenüber dem Vorjahr. Von dieser negativen Entwicklung waren alle Verkehrssegmente des europaweiten Netzwerks der Hupac betroffen, wenn auch in unterschiedlichem Ausmass. Im Kernmarkt des alpenquerenden Verkehrs durch die Schweiz verzeichnete Hupac einen vergleichsweise moderaten Rückgang von 7,6% auf 540.000 Strassensendungen.

Diese negative Entwicklung ist in erster Linie auf die rückläufige Transportnachfrage in Europa zurückzuführen. Der rezessive Trend setzte bereits im Herbst 2022 im Zusammenhang mit der Ukraine- und Energiekrise ein und erfasste im Laufe des Jahres 2023 weite Teile der Weltwirtschaft.

Erschwerend kommt eine Reihe von Faktoren hinzu, die das System Schiene zunehmend belasten. Dazu gehört in erster Linie die mangelhafte Qualität insbesondere im deutschen Schienennetz aufgrund vernachlässigter Instandhaltung und unzureichender nationaler und internationaler Baustellenplanung. Kapazitätsengpässe, Verspätungen und Zugausfälle sind auf vielen Korridoren an der Tagesordnung. Als ausserordentlicher Faktor kam im August 2023 der schwere Unfall im Gotthard-Basistunnel hinzu. Die Vollsperrung einer der beiden Tunnelröhren bis September 2024 schränkt die Trassenkapazität erheblich ein. «Die Auswirkungen auf den Schienengüterverkehr sind glücklicherweise gering, da gemeinsam mit SBB gute Lösungen gefunden werden konnten», sagt Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe. «Wir erwarten, dass die anstehende notwendige Generalsanierung des deutschen Schienennetzes marktverträglich gestaltet wird, um die politisch angestrebte Verkehrswende nicht im Keim zu ersticken.»

Kontraproduktiv sind auch die massiven Kostensteigerungen im Bahnsystem, die in der Spitze im zweistelligen Bereich liegen. Die hohen Trassen- und Traktionskosten stehen in keinem Verhältnis zur erbrachten Leistung. «Wir müssen alles tun, um die Rückverlagerungstendenzen von der Schiene auf die Strasse zu stoppen», fordert Stahlhut. Stattdessen wird dem System die Unterstützung entzogen, die es gerade in Krisenzeiten dringend benötigt. Die aktuelle, ungeplante deutliche Kürzung der Trassenpreisförderung in Deutschlanverschlechtert die Rahmenbedingungen für den Kombinierten Verkehr und führt bei der derzeitigen Margensituation zwangsläufig zu einer Weitergabe der Mehrkosten an den Markt.

Positiv zu bewerten ist hingegen die Förderpolitik des Schweizer Bundesamts für Verkehr. Die Fördermassnahmen sind stabil und wirken somit antizyklisch, was Vertrauen schafft und den Markt langfristig stützt. Umso wichtiger ist es, den alpenquerenden Kombinierten Verkehr auch in den kommenden Jahren weiter zu unterstützen. «Die geplante Fokussierung auf transalpine Kurzstreckenverkehre aus Süddeutschland und der Schweiz darf nicht zu Lasten anderer Segmente gehen», fordert Hans-Jörg Bertschi, Verwaltungsratspräsident der Hupac. Gerade die Langstreckenverkehre sind aufgrund der angespannten Performance-Situation von Rückverlagerungen bedroht und sollten unverändert unterstützt werden.

Ebenso wichtig wie eine marktgerechte Dotierung der Fördermittel sind Infrastrukturmassnahmen zur Sicherung der Kapazität und Stabilität auf dem Nord-Süd-Korridor. «Die Strecken Lauterbourg-Strasbourg-Basel und Antwerpen-Metz-Basel sind für weitere Verlagerungsfortschritte von entscheidender Bedeutung: Sie stellen eine Alternative zur Rheintalbahn dar und sollten prioritär für den Güterverkehr ausgebaut werden“, so Bertschi. Auch kleinere Massnahmen wie die Bereitstellung von Abstellgleisen schaffen eine gewisse Entlastung. Hier können Züge bei Störungen auf die Weiterfahrt warten, statt bereits an der Abfahrt gehindert zu werden. Bereits vorhanden und aktivierbar sind Gleisanlagen bei Dottikon.

Trotz der aktuell schwierigen Wirtschaftslage hält Hupac an ihrer Strategie zur Weiterentwicklung des klimafreundlichen Kombinierten Verkehrs fest. Das europaweite Netzwerk wird situativ der Marktnachfrage angepasst. «In einigen Fällen haben wir die Abfahrten vorübergehend konsolidiert», erklärt Alessandro Valenti, Direktor Shuttle Net, «andere Verkehre konnten wir ausbauen, wie zum Beispiel den Korridor Benelux-Italien mit zusätzlichen Abfahrten zwischen Zeebrugge und den Terminals Novara, Busto Arsizio und neu Piacenza ab Februar 2024.» Neu ist auch eine Frequenzerhöhung auf der Relation Rotterdam-Warschau/Brwinów.

Darüber hinaus arbeitet Hupac kontinuierlich an Faktoren, die die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Kombinierten Verkehrs langfristig stärken. «Längere, schwerere Züge, effiziente Terminals, die Stärkung des Wettbewerbs durch die Förderung privater Bahnunternehmen und die digitale Transformation sind die wichtigsten Stichworte für den Erfolg des Kombinierten Verkehrs», so Stahlhut. Hinzu kommen umfangreiche Investitionen in Terminalstandorte in Italien, Deutschland und Spanien.

Quelle und Foto: HUPAC      




Swissterminal kehrt auf den Rhein zurück

Die Logistikunternehmen Danser Group, Swissterminal und DP World haben sich für den Gütertransport auf dem Rhein zum 1. Februar 2024 zusammen geschlossen. Sie haben sich in der Kooperation gemeinsam zum Ziel gesetzt, einen nachhaltigen, zuverlässigen und flexiblen Binnenschifffahrtsdienst vom Dreiländereck bis an die Westseehäfen zu etablieren. Mit zwei wöchentlichen Abfahrten verbinden die Koppelverbände die Terminals Birsfelden, Basel, Ottmarsheim und Strassburg direkt mit den grössten europäischen Tiefseeterminals in Rotterdam und Antwerpen.

Die kundenorientierte Transportlösung soll die Logistikprozesse weiter optimieren und die Wettbewerbsfähigkeit stärken. Swissterminal schafft in Kombination mit ihrem Schweizerzug damit einen redundanten Gütertransport auf der wichtigsten Verkehrsachse zwischen dem Hinterland und den Westseehäfen.

Die geopolitische Lage, Nachfrageveränderungen und schwankenden Märkte erschweren die Rahmenbedingungen für die produzierende Wirtschaft im europäischen Hinterland. Zuverlässige und robuste Transportketten bieten die Basis für effiziente Logistikprozesse, die wiederum die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen im weltweiten Handel stärken.
Vor diesem Hintergrund haben sich die Logistikunternehmen Danser Group, Swissterminal und DP World für den Gütertransport auf dem Rhein zusammengeschlossen und den gemeinsamen Binnenschifffahrtsdienst zum 1. Februar 2024 aufgenommen. Mit zwei wöchentlichen Abfahrten verbinden die Koppelverbände die Terminals Birsfelden, Basel, Ottmarsheim und Strassburg direkt mit den grössten europäischen Tiefseeterminals in Rotterdam und Antwerpen.

Danser Group, Swissterminal und DP World teilen die gemeinsame Ambition, ihren Kunden eine exzellente Qualität zu bieten. So haben sich die drei Partner in der Kooperation zum Ziel gesetzt, eine grösstmögliche Fahrplanstabilität mit wettbewerbsfähigen Transitzeiten zwischen dem Hinterland und den Hochseehäfen sicherzustellen. Mit einem geringen Kraftstoffverbrauch bei gleichzeitig hoher Tragfähigkeit zählt das Binnenschiff zudem zu den umweltfreundlichsten und wirtschaftlichsten Transportmitteln im Inland.

Der Binnenschiffdienst bietet den Kunden damit eine zuverlässige, nachhaltige und kostengünstige Transportlösung, welche deren Logistikprozesse weiter optimiert. Die Kooperation schafft Synergien, die nicht nur die drei Partner, sondern die gesamte Logistikbranche im europäischen Hinterland stärkt.

Die drei Partner setzen für die kundenorientierte Transportlösung auf ihre kombinierten Stärken. Während Danser Group ein beispielloses Fachwissen in der Rheinschifffahrt mitbringt, zählt Swissterminal als Schweizer Pionier im Containerdepot und ‑umschlag und seit 2021 als Betreiber von drei elsässischen Häfen. DP World ergänzt die Kooperation als einer der führenden globalen Tiefseeoperateure. Ziel ist es, den Kunden eine flexible Transportlösung zu bieten, die ihren individuellen Bedürfnissen gerecht wird.

„Die Einführung unseres eigenen Binnenschiffservices in die Schweiz und unsere Terminals im Elsass über die Seehäfen in Rotterdam und Antwerpen ermöglicht es DP World und Swissterminal, ein Produkt anzubieten, das wirklich von der Fabrik bis zur Haustür unserer Kunden reicht. Wir sehen dies als Erweiterung der Dienstleistungen von unseren Terminals Rotterdam World Gateway und Antwerp Gateway zu den Binnenhäfen, die von Swissterminal betrieben werden. Swissterminal betreibt bereits einen massgeschneiderten Zugservice, den Schweizerzug, auf diesem Korridor, und mit dieser Verbesserung der Dienstleistungen stärken wir unser Engagement für diesen wichtigen Markt weiter“, führt John Woollacott, Chief Operating Officer Port & Terminal, Europa, von DP World aus.

Mit der Gründung der Binnenschiff-Kooperation finden Danser Group und Swissterminal in Basel wieder zusammen, die bereits von 1990 bis 2010 gemeinsam in der Penta Group die Rheinschifffahrt belebt haben. Zwei einstige Partner finden wieder zusammen – Partnerschaft und Vertrauen bilden in der Kooperation die Basis für den Erfolg des gemeinsamen Binnenschifffahrtdienstes.

„Unser Trio strebt nicht nur nach Effizienz in der Rheinschifffahrt, sondern auch nach qualitativ hochstehenden Transportlösungen für unsere Kunden. Vertrauen und Expertise bilden die Basis dafür. Die bisherige Zusammenarbeit sowohl mit Danser Group in Basel als auch mit DP World hat mir gezeigt, dass ich auf zwei starke und erfahrene Partner in ihren Fachgebieten zählen darf. Wir bündeln unsere Stärken und schaffen dadurch eine nachhaltige und effiziente Transportmöglichkeit, die unseren Kunden einen echten Mehrwert bringt“, unterstreicht Roman Mayer, CEO von Swissterminal.

Durch die Einführung des neuen Barge-Services und der Integration des bestehenden Schweizerzugs schafft Swissterminal ein redundantes Transportsystem zwischen dem Dreiländereck Schweiz-Frankreich-Deutschland und den Westseehäfen Rotterdam und Antwerpen. Diese Kombination auf Schiene und Wasser bietet den Kunden nicht nur eine höhere Flexibilität, sondern gewährleistet auch eine zuverlässige und effiziente Anbindung an den Welthandel. Das robuste System setzt auf die Stärken beider Verkehrsträger, um eine kontinuierliche und sichere Verbindung zu gewährleisten.

Operative und technische Details des Binnenschifffahrtdiensts

  • Der Binnenschifffahrtsdienst wird mit vier Koppelverbänden betrieben.
  • Der Fahrplan des Binnenschiffdienstes ist hier veröffentlicht.
  • Pro Schiff stehen eine Kapazität von 342 bis 348 TEU sowie 24 bis 32 Reeferplätze zur Verfügung.

Quelle und Foto: Swissterminal AG




Kombiverkehr KG erhöht Abfahrtsfrequenz

Die Kombiverkehr KG bietet ihren Kunden aus Spedition und Logistik seit Anfang Januar eine höhere Flexibilität in der Disposition ihrer intermodalen Verkehre mit der Türkei und Griechenland. Das Unternehmen erhöhte die Abfahrtsfrequenz auf der Verbindung München – Triest v.v. von drei auf fünf wöchentliche Rundläufe.

Die neuen Abfahrtstage sind mittwochs und freitags ab München und dienstags und donnerstags ab dem Terminal Triest, das von Samer Seaports & Terminals (Samer Group) betrieben wird. Ab dem Hafen Triest sind per Fähre in der Türkei die Hafenterminals Pendik, Mersin und Cesme sowie Patras in Griechenland über durchgehende Buchungen im One-Stop-Shop-Verfahren erreichbar. Weitere Anschlussverkehre bestehen ab München-Riem sowohl innerhalb Deutschlands als auch von und nach diversen Terminals in Benelux, Großbritannien, Polen, Norwegen und Schweden. Der Transport von Gefahrgut ist möglich. Ausgenommen sind lediglich Gefahrgüter der Klassen 1 und 7. Hinsichtlich der Ladeeinheitsprofile gibt es keine Einschränkungen. Somit sind auch Trailer mit dem Profil P400 auf allen Routen zugelassen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr




Einblick in die Zugbildung im Rotterdamer Hafen

„Rail Connected“, das Programm zur effizienteren Gestaltung des Informationsaustauschs zwischen Spediteuren, Schienenverkehrsbetreibern und Terminals, ist auf einem guten Weg. Im kommenden Frühjahr können die Nutzer selbst verfolgen, wie die Züge in Bezug auf Waggons, Lokomotiven und Container zusammengestellt werden. Die Rotterdamer Schienengüterverkehrsbranche ist inzwischen weitgehend angeschlossen und die Teilnehmer haben beschlossen, das Programm um zwei Jahre zu verlängern.

Das Wachstumsprogramm „Rail Connected“ ist das Ergebnis des Maßnahmenpakets Schienengüterverkehr zur Förderung des Gütertransports auf der Schiene. Das Programm wird vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und der Port of Rotterdam Authority finanziert. Die Port of Rotterdam Authority koordiniert das Programm, das gemeinsam mit den Marktteilnehmern gestaltet wird.

Ziel ist es, den Informationsaustausch zwischen Spediteuren, Schienenverkehrsbetreibern und Terminals durch Digitalisierung effizienter zu gestalten und so die Anzahl manueller Vorgänge zu reduzieren. Der erste Schritt ist getan: die Voranmeldung der Züge. Einmal wöchentlich melden sämtliche Teilnehmer digital, welche Züge in der Folgewoche verkehren werden. Schritt 2 – die „Zugbildung“ – geht im Januar in die letzte Testphase. Dann wird die Zusammenstellung der Güterzüge in Bezug auf Lokomotive, Waggons und Container digital dargestellt.

Vor kurzem konnte Rail Connected die Cabooter Group als 25. Partei begrüßen. Gemeinsam mit APM Terminals Maasvlakte II, Combi Terminal Twente-Rotterdam, Contargo, Danser Containerline, DB Cargo Nederland, DistriRail, DP World Intermodal, ERS Railways, Hutchison Ports Europe Intermodal, Haeger & Schmidt Logistics, Hutchison Ports ECT Rotterdam, KombiRail Europe, Lineas, LTE Logistics & Transport, Neska Container Line, Optimodal, PortShuttle, Rail Force One, Raillogix, Rail Service Center Rotterdam, Rotterdam Rail Feeding, RTB Cargo, Rotterdam World Gateway und Trimodal Europe ist die Rotterdamer Schienengüterverkehrsbranche damit weitgehend abgedeckt.

Rémon Kerkhof, stellvertretender Geschäftsführer von Optimodal, einem Logistikdienstleister mit Schwerpunkt auf den europäischen Containertransport auf Wasser, Schiene und Straße, bewertet diese Schritte als positiv. „Für uns als Betreiber liefert das keinen großen Mehrwert, aber für den Eisenbahnsektor insgesamt ist es von großer Bedeutung. Es ist ein Anfang. Das Momentum ist da, ausgehend von der gesamten Branche. Es wäre schade, wenn wir jetzt aufhören würden, vor allem auch, wenn man die Wachstumschancen betrachtet“.

Arno van Rijn stimmt dem zu. Der kaufmännische Geschäftsführer des Terminalbetreibers Hutchison Ports ECT Rotterdam war bereits an den Vorgängern von Rail Connected beteiligt, HaROLD und OnTrack. „Bei ECT ist uns seit längerem bewusst, dass Digitalisierung unabdingbar ist, um auch in Zukunft ein wettbewerbsfähiges Bahnangebot zu schaffen. Die vorgenannten Projekte waren sehr ehrgeizig. Die Schritte, die wir jetzt im Rahmen von Rail Connected unternehmen, sind überschaubarer. Sie liefern Ergebnisse und sind für alle Beteiligten umsetzbar. Damit schaffen wir die richtige Basis.“

„Wir erhöhen Effizienz und Qualität“, so Van Rijn weiter. „Wir tippen PDF-Dateien nicht mehr in unser eigenes System ein, was zwangsläufig zu Fehlern führte. Das ist natürlich noch nicht alles. Vieles ist noch erreichbar, so z. B. Vorhersagen zur voraussichtlichen Ankunftszeit von Zügen.“

Wichtig bei jedem Digitalisierungsprojekt ist die Verwendung bestehender Schnittstellenstandards. Was ist mit den verwendeten Termini und Begriffen gemeint? „Man muss eine gemeinsame Sprache sprechen. Das ist ausschlaggebend“, erläutert Gerwin Roke, Anwendungsmanager bei DB Cargo Nederland. „Durch die European Union Association for Railways (ERA) wurden bereits Standards für Frachtbrief- und Zugdaten geschaffen. Bei der Art und Weise, wie Terminals und Spediteure Standorte in ihren Systemen kodieren, bestehen jedoch noch Unterschiede. Diese werden wir jedoch allmählich auflösen. Die Stimmung bei Rail Connected ist gut. Jeder, ob groß oder klein, leistet seinen Beitrag. Es winkt die Aussicht auf mehr Effizienz, Transparenz und Zuverlässigkeit.“

„Wir haben das Gewicht, um gemeinsam grundlegende Schritte zu unternehmen“, äußert Suzanne Smit, Programmmanagerin im Auftrag der Port of Rotterdam Authority. „Die Voranmeldung läuft. Die Zugbildung steht in den Startlöchern. Im Jahr 2024 werden wir auch die Einführung der „estimated time of arrival“ (ETA) in Angriff nehmen. Wie das möglich ist, haben wir bereits herausgefunden, die Umsetzung müssen wir jedoch noch optimieren. Traktionsanbieter müssen die Zugnummer in MCA Rail hinzufügen, damit sie über das Zuginformationssystem von RailNetEurope mit der „Strecke“ verknüpft werden kann. Mit Hilfe von Sensoren im Gleis kann ProRail die ETA auf den Strecken verfolgen und aktualisieren. Dabei handelt es sich um den so genannten „überwachten Bereich“ von ProRail. Im „nicht überwachten Bereich“ fehlen diese Informationen noch. ProRail arbeitet jedoch an Kameras und Sensoren, so dass auch diese Abschnitte Informationen liefern werden. Dazu laufen Gespräche.“

Laut Smit werden bei der Digitalisierung der manuellen Vorgänge gute Fortschritte erzielt. „Das heißt allerdings nicht, dass wir unser Ziel schon erreicht haben. 2024 möchten wir ein integriertes Konzept erstellen, wie wir mit den digitalisierten Prozessen und den daraus resultierenden Daten Verladung, Strecken und Terminalbelegung optimieren können. Dies ist ganz im Sinne von Nextlogic, der integralen Planung für die Abfertigung der Containerbinnenschifffahrt im Rotterdamer Hafen.“

„Das wäre natürlich ein großer Schritt“, kommentiert Arno van Rijn von ECT. „Zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit des Schienengüterverkehrs genießt Zuverlässigkeit bei unseren Kunden höchste Priorität. Alles, was dazu beiträgt, die Züge rechtzeitig zu platzieren und zu entfernen, unterstützen wir mit ganzer Kraft. Heute ist es so, dass sich die Ineffizienz der Kette bei einer Partei manifestiert und für Flexibilität und Effizienz bei einer anderen Partei sorgt. Davon müssen wir weg. Das muss straffer und zuverlässiger werden. Ein integralerer Ansatz kann dabei sicherlich helfen.“

Rémon Kerkhof von Optimal hält dies ebenfalls für eine gute Lösung. „Jetzt müssen wir alles eins zu eins mit jedem Terminal und jeder anderen Partei separat koordinieren. Dies führt häufig zu Kompromissen, die nicht zwangsläufig die besten Lösungen sind. Bald wird das System das optimieren. An sich dürfte dies bei der Schiene leichter zu bewerkstelligen sein als bei der Binnenschifffahrt. Bei uns gibt es weniger Einflussparameter. Der Schienenverkehr ist per definitionem weniger flexibel. Damit will ich nichts bagatellisieren. Die Initialisierung wird allen Beteiligten einiges abverlangen, aber das war bei Nextlogic in der Binnenschifffahrt nicht anders. Das funktioniert dort jetzt immer besser. Und das wird uns auch auf der Schiene gelingen!“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




DistriRail stellt sich neu auf und stärkt seine Position

Der niederländische Bahnoperateur DistriRail stellt sich neu auf, um seine Position entlang der Rheinschiene auszubauen und zu stärken. Dazu wird Contargo, eines der führenden Container-Hinterlandlogistik-Netzwerke Europas, zum 1. Januar 2024 neuer Mitgesellschafter der DistriRail B.V. duisport, Contargo und Van Donge & de Roo B.V. halten dann jeweils ein Drittel an der Gesellschaft. Die Neuaufstellung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Kartellbehörden.

DistriRail wird künftig von allen drei Partnern gleichberechtigt geführt und erhält eine unabhängige Geschäftsführung. duisport hatte bereits 2015 50 Prozent der Anteile an DistriRail von Van Donge & de Roo B.V. erworben, um die Schienenanbindung der Rotterdamer Hafenterminals an die Drehscheibe Duisburg weiterzuentwickeln.

„Wir freuen uns, durch die Beteiligung an DistriRail den Bereich Schienenverkehr bei Contargo weiter zu stärken. Schon seit vielen Jahren sind wir sowohl Kunde von, als auch Dienstleister für DistriRail. Eine Kooperation auf gesellschaftlicher Ebene war dementsprechend ein logischer nächster Schritt, von dem insbesondere unsere Kunden profitieren werden“, sagt Thomas Löffler, Geschäftsführer der Contargo GmbH & Co. KG. „Gemeinsam mit unseren Mitgesellschaftern planen wir in den kommenden Jahren einen deutlichen Ausbau der Rundlaufanzahl auf der Relation Rotterdam-Duisburg.“

„Mit Contargo haben wir einen weiteren starken Partner für DistriRail gewinnen können. Gemeinsam können wir die Warenströme aus Rotterdam über den zentralen Logistikhub Duisburg und die Rheinschiene noch effizienter steuern und dabei auf individuelle Kundenbedürfnisse eingehen. Gleichzeitig stärken wir den klimafreundlichen Verkehrsträger Schiene und verbessern den Modal Split“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

Quelle: duisport, Foto: dws/ duisport, mit der Kooperation können gemeinsam die Warenströme aus Rotterdam über den zentralen Logistikhub Duisburg (im Bild: logport I) und die Rheinschiene noch effizienter gesteuert werden. 




Güterverkehrslok mit klarer Botschaft auf die Schiene

TX Logistik, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) und der Verband DIE GÜTERBAHNEN haben in Duisburg eine speziell beklebte Lokomotive vorgestellt, die ab sofort im Schienengüterverkehr in ganz Europa eingesetzt wird. Das Design, ganz in schwarz mit grüner Schrift, ist einer Digitaluhr nachempfunden, die als festes Datum den 1. Januar 2030, 00:00 Uhrund eine Minute, zeigt. Die Botschaft: Bis dahin bleibt noch Zeit, um durch entsprechende Maßnahmen deutlich mehr Güter auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern und die Klimaschutzziele im Verkehrssektor rechtzeitig zu erreichen.

Die anwesenden Vertreter des Schienengüterverkehrs wiesen im Zuge der Lok-Präsentation darauf hin, dass in der Verlagerung von mehr Gütertransporten von der Straße auf die Schiene ein erhebliches Einsparpotenzial an CO2-Emissionen liege. „Wir müssen bis 2030 den CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 65 % reduzieren. Das geht im Verkehrssektor nur mit einer konsequenten Stärkung und Verlagerung auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger. Im Güterverkehr ist das ohne Zweifel vor allem die Schiene“, so  Albert Bastius, COO von TX Logistik, dem zur Mercitalia Logistics (Gruppo FS Italiane) gehörenden Eisenbahnlogistikunternehmen.

„Auf der Langstrecke spielt die Bahn eindeutig ihre Stärken aus – und das sowohl wirtschaftlich als auch hinsichtlich des Klimaschutzes. Eine sinnvolle Arbeitsteilung von Schiene und Straße, wie etwa beim Kombinierten Verkehr, ist aus unserer Sicht der richtige Weg“, betonte BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov. Auf den Einsatz von Lkw müsse nicht grundsätzlich verzichtet werden. „Lastkraftwagen haben bei Gütertransporten eine wichtige Funktion, vor allem in der Feinverteilung vor Ort“, fügte Frau Melnikov abschließend hinzu.

Die Politik müsse dazu weitere Maßnahmen für eine Stärkung des Schienengüterverkehrs zeitnah und konsequent umsetzen. „Diese Woche endete eine weitere Weltklimakonferenz, die uns erneut zeigt, dass wir weltweit und gemeinsam mehr tun müssen, um den Klimawandel aufzuhalten. Gerade die führenden Industrie- und Wirtschaftsnationen müssen dazu schnell und konsequent vorangehen. Deutschland hat vor allem im Verkehrssektor noch erheblichen Nachholbedarf bei der Emissionsminderung. Deshalb ist die Stärkung des klimafreundlichen Schienengüterverkehrs ein zentraler Baustein, um die angestrebten Ziele zu erreichen“, so VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke.

Abschließend sagt Peter Westenberger, Geschäftsführer von DIE GÜTERBAHNEN „Schienengüterverkehr ist gelebter Klimaschutz. Er produziert sieben Mal weniger CO2 als der Lkw-Transport und ist vier Mal energieeffizienter. Allein diese Lok wird bis 2030 rund 100.000 Tonnen des Treibhausgases vermeiden. Damit das aus den Klimaschutzzielen abgeleitete Ziel erreicht werden kann, 2030 auf der Schiene 25 Prozent des Güterverkehrs abzuwickeln, müssen Regierung und DB jetzt den Infrastrukturausbau hochfahren. Neue Gleise, Verladeeinrichtungen, Abstellanlagen, längere Überholgleise und mehr kranbare Sattelauflieger sind einige der Dinge, mit denen die Verlagerungswirkung dieser Lok so richtig zur Geltung kommt. Das Interesse der verladenden Wirtschaft an der Schiene wächst im Moment stärker als der Rückenwind aus der Politik“.

Quelle und Foto: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)




TX Logistik AG wird zweitgrößter Schienenlogistiker

Die TX Logistik AG, eine Tochtergesellschaft der Mercitalia Logistics, hat die Übernahme der Exploris Deutschland Holding GmbH Hamburg, einem europäischen Schienengüterverkehrsunternehmen, abgeschlossen und wird damit zur zweitgrößten Güterbahn in Deutschland.

Nach der Unterzeichnung des Vorvertrags im vergangenen Juli wurde die Transaktion nach der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden nun finalisiert.

„Unser Spielfeld endet nicht an den nationalen Grenzen, sondern erstreckt sich über ganz Europa“, kommentierte Carlo Palasciano, Chief International Officer der Ferrovie dello Stato Italiane Group (FS). „Mit dem Abschluss dieser Transaktion kommen wir der Rolle, die der Geschäftsbereich Logistik als europäischer Logistikdienstleister spielen will, ein gutes Stück näher. Wir haben einen Wachstumskurs eingeschlagen, um das Volumen der auf der Schiene beförderten Güter dank immer leistungsfähigerer Anschlüsse an das nationale Netz und die europäischen Schienenkorridore zu erhöhen, die Integration der Verkehrssysteme Schiff-Schiene-Straße zu konsolidieren und eine wettbewerbsfähige Alternative zum Straßentransport in ganz Europa zu bieten.“

Mit dem Abschluss dieser Vereinbarung verfügt der Geschäftsbereich Logistik nun über eine Präsenz in 11 Ländern, auch über die Exploris-Gesellschaften, darunter Via Cargo, HSL Logistik und Delta Rail, und stärkt damit die Position der FS-Gruppe auf dem europäischen Markt, indem er den Verkehr von und nach Italien um neue Möglichkeiten erweitert, was auch den Import- und Exportdienstleistungen der italienischen Industrie zugutekommt.

Die internationalen Bahnverbindungen von Exploris, die stark auf den Ost-West-Verkehr ausgerichtet sind, ergänzen das Netz von TX Logistik, das bereits eine starke Präsenz entlang der europäischen Nord-Süd-Achse hat.

Das Dienstleistungsnetz von Exploris erstreckt sich über acht Länder (Deutschland, Polen, Belgien, die Niederlande, die Tschechische Republik, die Slowakei, Österreich und die Schweiz) und bietet zwölf Direktverbindungen. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Rangierdienste in Deutschland und Polen an und verfügt über ein eigenes Schulungszentrum für Personal.

Die Übernahme ist Teil der Strategie der FS-Gruppe, über Mercitalia Logistics zu einem Systembetreiber auf europäischer Ebene zu werden, der einen strukturierten Ansatz verfolgt, um internationale Frachtströme zu generieren, das Netzwerk zu erweitern und neue Synergien zu aktivieren. Die Transaktion ermöglicht es dem Geschäftsbereich Logistik, sein internationales Geschäft mit der Integration der beiden deutschen Unternehmen weiter auszubauen, die zusammen einen Umsatz von rund 500 Millionen Euro erzielen und insgesamt mehr als 1.000 Mitarbeitende beschäftigen. Dadurch erhöht sich die Gesamtzahl der Beschäftigten des Geschäftsbereichs Logistik in Europa auf über 6.000.

Dank dieser Vereinbarung stärkt Mercitalia Logistics seine Präsenz in Deutschland, der führenden Güterdrehscheibe in Europa. 2022 wurden dort ca. 386 Milliarden. Tonnen Güter auf der Schiene befördert (Quelle Destatis), was einem Marktanteil der Schiene von 19 Prozent entspricht. In Italien liegt dieser Anteil bei 11 Prozent und im EU-Durchschnitt sind es 17 Prozent. Außerdem entfallen auf die Länder, in denen Exploris tätig ist, 34 Prozent der Einfuhren und 26 Prozent der Ausfuhren Italiens.

Die FS-Gruppe betrachtet Europa als ihren Heimatmarkt, auf dem sie mit verschiedenen Unternehmen operativ tätig ist. Aktuell vertreten ist sie in Frankreich mit Trenitalia France und in Spanien mit Iryo im Hochgeschwindigkeitsverkehr, in Griechenland mit Hellenic Train im Stadt-, Vorort-, Mittel- und Fernverkehr, in Deutschland mit Netinera, einem regionalen Personenverkehrsunternehmen, im Vereinigten Königreich mit c2c und Avanti West Coast und in den Niederlanden mit Qbuzz, einem Straßenverkehrsunternehmen. Dazu kommt im Logistiksektor TX Logistik. Außerhalb Europas ist das Unternehmen seit langem in den Bereichen Engineering und Zertifizierung tätig. Die Entwicklung der internationalen Strategie sieht eine Steigerung des Konzernumsatzes von 1,6 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf rund 5 Milliarden Euro im Jahr 2031 vor.

Quelle und Foto: TX Logistik AG