Erste Landstromanlage für Containerschiff bei RST

Rotterdam Shortsea Terminals (RST) und Reederei Samskip haben gemeinsam mit Port of Rotterdam Authority eine Landstromanlage in Betrieb genommen. Vorerst handelt es sich noch um einen Probelauf.

Laut der EU-Verordnung müssen ab dem Jahr 2030 alle Containerschiffe mit einer Bruttoraumzahl über 5000 ihren Strombedarf durch Landstrom decken. Für den Bezug von Landstrom über eine Niederspannungsanlage wurden noch keine Standards festgelegt, für den Bezug von Landstrom über eine Hochspannungsanlage gibt es das bereits.

Dieses Pilotprojekt am Terminal von RST soll zeigen, ob der Betrieb einer Niederspannungsanlage mit einer niedrigen Frequenz von 50 Hz anstatt 60 Hz auch schon für die Stromversorgung von Shortsea-Schiffen ausreichen würde. Die Landstromanlage mit einer niedrigeren Frequenz betreiben zu können, würde einen großen Unterschied bei den Kosten ausmachen.

Laut der EU-Verordnung müssen ab dem Jahr 2030 alle Containerschiffe mit einer Bruttoraumzahl über 5000 ihren Strombedarf durch Landstrom decken. Für den Bezug von Landstrom über eine Niederspannungsanlage wurden noch keine Standards festgelegt, für den Bezug von Landstrom über eine Hochspannungsanlage gibt es das bereits.

Dieses Pilotprojekt am Terminal von RST soll zeigen, ob der Betrieb einer Niederspannungsanlage mit einer niedrigen Frequenz von 50 Hz anstatt 60 Hz auch schon für die Stromversorgung von Shortsea-Schiffen ausreichen würde. Die Landstromanlage mit einer niedrigeren Frequenz betreiben zu können, würde einen großen Unterschied bei den Kosten ausmachen.

Quelle und Video: Port of Rotterdam




Universelle Authentifizierungs-App

Das Hamburger Softwarehaus DAKOSY hat eine universell einsetzbare Authentifizierungs-App mit dem Namen ImpalaID für die Logistik entwickelt. Das System steht allen Unternehmen und Institutionen gleichermaßen offen und ermöglicht den Teilnehmern eine barrierefreie und sichere Legitimierung über einen geschützten QR-Code. Im Hamburger Hafen startet jetzt der Pilotbetrieb. Die ersten Teilnehmer sind das Leercontainerdepot Hamburger Container Service (HCS) sowie das Veterinär- und Einfuhramt.

„Die neue App ImpalaID schließt eine große Lücke bei der sicheren und einheitlichen Authentifizierung an den verschiedenen logistischen Knotenpunkten, beispielsweise an Schranken- oder Gate-Systemen im Hafengebiet“, erklärt Nicolai Port, Leiter Verkehrsträger bei DAKOSY. So hätten beispielsweise Fuhrunternehmer perspektivisch die Möglichkeit, sich über nur eine App bei verschiedenen Akteuren wie Terminals, Depots oder zum Slotbuchungsverfahren anzumelden.

Technisch handelt es sich bei ImpalaID um ein zentrales Identity Provider System (IDP-System) für die Logistik. Das bedeutet, der Nutzer (beispielsweise ein Fahrer) kann auf dem IDP-System eine zentrale ID anlegen, mit der er sich bei unterschiedlichsten IDP-Services (Terminals, Apps, Webanwendungen) anmelden und authentifizieren kann. Die erstmalige Registrierung erfolgt online. Dabei lassen sich je nach Anforderung unterschiedliche Authentifizierungslevel hinterlegen (z.B. Art und Anzahl der zu prüfenden Ausweisdokumente), die in regelmäßigen Abständen erneut verifiziert werden.

Die Teilnehmer erhalten nach erfolgreicher Legitimation einen gesicherten QR-Code in der ImpalaID-App, mit dem sie ihre Nutzerinformationen bei den verschiedenen Anwendungen kommunizieren können. „Ein Schwerpunkt bei der Software-Programmierung lag auf der Datensicherheit. Diese gewährleisten wir durch ein sicheres Authentifizierungsverfahren, das darauf ausgelegt ist, die Identität in regelmäßigen Abständen zu verifizieren. Außerdem sind die App und damit die elektronische ID an mobile Endgeräte (ggf. biometrisch gesichert) gekoppelt. Das verhindert eine einfache Weitergabe der Daten an Dritte“, ordnet Port ein.

Die ersten beiden Pilotanwender, das Leercontainerdepot HCS und das Veterinär- und Einfuhramt, verfolgen mit der Nutzung der App ähnliche Ziele. Beide streben an, dass künftig jeder Fahrer vorangemeldet und registriert sein wird. Dies ist bisher nicht möglich. Denn nicht alle Lkw-Fahrer können den heute im Hafen Hamburg geläufigen physischen Legitimationsausweis (Truckerkarte) nutzen.

Bei HCS – mit etwa 200.000 Gatebewegungen jährlich und bis zu 1.000 Lkw-Abfertigungen täglich – treffen nach Schätzungen des Eigentümers Dr. Roland Karnbach etwa 10 Prozent der Fahrer ohne Registrierung und damit ohne Voranmeldung ein. „Einige der Trucker, die Leercontainertransporte zwischen den Depots und dem Hinterland übernehmen, verfügen über keine Truckerkarte. An dem bisherigen Verfahren können nur Fuhrunternehmer teilnehmen, welche auch die Hamburger Containerterminals anfahren“, berichtet Karnbach.

HCS implementiert aktuell die digitale Authentifizierung mit der ImpalaID-App als Alternative zu der Truckerkarte. So können sich die Lkw-Fahrer über die Truckgate-Webanwendung künftig auch via ImpalaID voranmelden und sich anschließend mit dem QR-Code im HCS-Depot für die Abholung oder das Bringen von Leercontainern legitimieren. Überzeugt haben Karnbach die einfache und schnelle Ausgabe von Identifikationen verbunden mit dem hohen Schutz gegen Datenmissbrauch. „Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung gepaart mit den hohen Sicherheitsanforderungen im Seefrachtgeschäft brauchen wir eine einheitliche Identifikation im gesamten Hafenumfeld“, so Karnbachs Überzeugung.

Das Veterinär- und Einfuhramt möchte ImpalaID für das eingesetzte Lkw-Slotbuchungsverfahren testen, das ebenfalls über die Truckgate -Webanwendung läuft. Zum Hintergrund: Seit 2019 können Lkw-Fahrer mit containerisierter Fracht online Zeitfenster für die Beschau an den zwei Kontrollzentren im Hamburger Hafen buchen. Eine wichtige Teilgruppe bleibt dabei unberücksichtigt. Das sind die nicht containerisierten Waren. Die Leiterin des Veterinär- und Einfuhramtes in Hamburg Dr. Bettina Gerulat beschreibt die aktuelle Situation: „Fahrer mit nicht containerisierter Ware kommen ohne Vorankündigung bei den Kontrollzentren an. Das führt gerade angesichts der in diesem Segment steigenden Mengen zu Mehrarbeit und Wartezeiten.“

Durch die neue Möglichkeit der digitalen Authentifizierung mit ImpalaID soll für alle Anlieferer ein Zeitfenster im Voraus buchbar werden. Dazu wird in der Truckgate-Webanwendung neben der Truckerkarte ein zweiter Login mit ImpalaID bereitgestellt. Das Ziel ist laut Gerulat, dass keine unangemeldeten Waren mehr bei den Veterinärämtern eintreffen. Zu den erwarteten Vorteilen zählt sie die vollständige Bereitstellung der verfügbaren täglichen Prüfkapazität über buchbare Zeitfenster, keine Ressourcenbindung für ungeplante Anlieferungen und die Vermeidung von Wartezeiten.

Quelle: DAKOSY, Foto: HCS




HHLA: Digitale Lösung ersetzt Truckerkarte

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) testet ab diesem Monat eine digitale Lösung, welche die Zufahrt für Trucker zu den Hamburger Containerterminals effizienter und sicherer macht. Die App passify wird die bisherige Lkw-Abfertigung mit der Truckerkarte ablösen. Entwickelt wurde das Produkt von HHLA Next, der Innovationseinheit der HHLA.


HHLA-Vorstandsmitglied Jens Hansen: „Mit passify erzielen wir einen erheblichen Zugewinn an Sicherheit und steigern die Effizienz auf unseren Anlagen in Hamburg. Wir sind dabei, die Terminalabfertigung so weit zu digitalisieren, dass unsere Anlagen ein Vorbild in Sachen digitale Terminals werden. Mit solchen Projekten setzt die HHLA ihren Anspruch um, Innovationstreiber in der Logistik zu sein.“

Die passify-App revolutioniert die Lkw-Abfertigung zunächst an den Hamburger Terminals der HHLA, indem sie einerseits die Sicherheit der Lkw-Zufahrt erhöht und andererseits die Abfertigung für die Lkw-Fahrer vereinfacht. Zukünftig sollen die mehr als 6.000 Trucker, die täglich die Container zu den Hamburger HHLA-Terminals bringen oder sie dort abholen, auf ihrem Smartphone über passify Zugriff auf alle nötigen Informationen erhalten. Die Smartphone-App ist vollständig in die Terminalabläufe integriert und digitalisiert die Gate-Prozesse. Das System begleitet Lkw-Fahrer durch die gesamte Abfertigung und vereinfacht damit den Ablauf. Außerdem bietet passify den Fahrern perspektivisch ein mobiles Selbstbedienungsterminal in einer zentralen App.

Weil jeder Fahrer sich mithilfe von passify eindeutig identifiziert, steigt auch die Sicherheit an den Zugängen der Anlagen. Gleichzeitig vereinfachen sich die Gate-Prozesse, da nur authentifizierte Lkw-Fahrer Zugang erhalten. passify gewährleistet die Standards in Bezug auf Sicherheit und Datenschutz und erfüllt alle Vorgaben des weltweit gültigen ISPS-Codes.

Noch in diesem Jahr wird die HHLA an ihren Hamburger Standorten beginnen, die herkömmliche Truckerkarte aus Plastik schrittweise durch passify abzulösen. Bereits ab Juli wird die Smartphone-App getestet und dann schrittweise an allen Hamburger HHLA-Standorten eingeführt.

Sukzessive erhalten dann auch alle Fuhrunternehmen Zugang zu passify. Sie werden bei der Transformation von der Truckerkarte zu passify aktiv begleitet. Dabei wird auch erklärt, wie sich die Fahrer selbst für die Nutzung in der Smartphone-App registrieren und verifizieren können. Nach erfolgreicher Einführung an den Hamburger HHLA-Terminals werden auch weitere Terminalbetreiber das praktische digitale Tool an ihren Gates nutzen können. Perspektivisch ist vorgesehen, passify auch für weitere Akteure im Hafen zu etablieren.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Thies Rätzke, Lkw am Gate des Container Terminal Burchardkai




Wissing: Digitalisierung im Güterverkehr beschleunigen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) nimmt zusammen mit dem Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) am EU-Projekt „eFTI4EU“ (electronic freight transport information) teil, bei dem grenzüberschreitend ein digitales System zur Übermittlung von Frachtbeförderungsinformationen im Güterverkehr zwischen Unternehmen und Behörden entwickelt und implementiert werden soll.

„eFTI4EU“ ist eine Kooperation eines europäischen Konsortiums von 22 Projektpartnern und einschließlich neun EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland. Ziel des Projekts ist der europaweit einheitliche Betrieb von sogenannten nationalen „eFTI-Gates“ als digitalen Zugang eines Mitgliedstaates zu schaffen. Damit soll eine europaweit kompatible digitale Umgebung für den Austausch von Logistik- und Transportdaten implementiert werden. Diese soll anhand von Anwendungsfällen sowohl national als auch grenzüberschreitend zunächst in allen neun Mitgliedstaaten erprobt werden. Es ist das erste Projekt, das die EU-Verordnung zu elektronischen Frachtbeförderungsinformationen grenzüberschreitend in die Praxis umsetzt (EU VO 2020/1056).

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Germany goes digital: Wir wollen die Chancen der Digitalisierung konsequent nutzen und gehen jetzt einen wichtigen Schritt im Logistikbereich, der die Planung und Abwicklung grenzüberschreitender Gütertransporte erheblich vereinfachen wird. Wir schaffen eine europaweite digitale Plattform zum Austausch und zur Kontrolle von Transportinformationen. Das spart nicht nur Zeit und Nerven, sondern macht die gesamte Logistikkette deutlich effizienter und damit kostengünstiger. Hierzu arbeiten wir eng mit unseren Projektpartnern zusammen. Alle Entwicklungen im Rahmen des Projekts werden den EU-Mitgliedstaaten und der Logistikwirtschaft open source zur Verfügung gestellt.“

Christian Hoffmann, Präsident des Bundesamtes für Logistik und Mobilität (BALM): „Das Bundesamt für Logistik und Mobilität verfolgt bei der Fortentwicklung des Verkehrskontrolldienstes zur Überwachung des Güterverkehrs auf der Straße eine konsequente Modernisierungsstrategie, in die sich die Digitalisierung der Frachttransportinformationen durch eFTI als weiterer wichtiger Baustein einfügen wird. Durch die Beteiligung an dem Projekt „eFTI4EU“ verstärkt das BALM zudem nochmals sein Engagement in der erfolgreichen Zusammenarbeit mit den Behörden der Mitgliedstaaten im Hinblick auf digitale Kontrollprozesse.“

Das Projekt hat eine Laufzeit von 36 Monaten und die Gesamtsumme der Investitionen aller Partner summiert sich auf 28,3 Millionen Euro, von denen über das EU-Förderprogramm Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Kommission fünfzig Prozent erstattet werden. Der Bund investiert rund 5,4 Millionen in das Projekt.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Foto: Bundesministerium für Digitales und Verkehr/ Jesco Denzel




MSC Michel Cappellini in Bremerhaven getauft

Das größte Containerschiff der Welt ist heute an der Stromkaje in Bremerhaven feierlich auf den Namen „MSC Michel Cappellini“ getauft worden. „Das ist eine große Ehre und zugleich ein großartiges Bekenntnis von MSC zu unseren Häfen“, so bremenports-Geschäftsführer Robert Howe in einer kurzen Ansprache. Das Containerschiff misst 400 Meter, ist 62 Meter breit und kann in 24 Reihen insgesamt 24.346 Container transportieren.

Neben der feierlichen Taufzeremonie setzten die beteiligten Parteien ein wichtiges Signal für die Vermeidung von CO2-Emissionen im Hafen. In einem Memorandum of Understanding heißt es:

„Die Vertragsparteien vereinbaren eine Zusammenarbeit im Hinblick auf die Nutzung von Landstrom für MSC-Containerschiffe, die den Hafen von Bremerhaven anlaufen. Dies ist ein erster Schritt auf dem Weg zur emissionsfreien Schifffahrt und zur Dekarbonisierung der Geschäftstätigkeit der MSC-Gesellschaften.“

Landstromanlagen werden an der Stromkaje in Bremerhaven voraussichtlich im Januar 2025 betriebsbereit sein. MSC wird diese Anlagen immer dann nutzen, wenn ihre hierfür vorbereiteten Containerschiffe den Containerterminal Bremerhaven anlaufen werden. Es soll zudem sichergestellt werden, dass der bereitgestellte Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammt.

Die Parteien können im Laufe der Zeit eine Ausweitung der Vereinbarung auf weitere Schiffstypen und Terminals (z.B. Kreuzfahrtschiffe, andere Liegeplätze usw.) anstreben.

Unterzeichnet wurde die Vereinbarung von Soren Toft (CEO von MSC), Kai Stührenberg (Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation) und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe.

Quelle: bremenports, Foto: bremenports/ Scheer




Immer mehr Solarenergie im Rotterdamer Hafen

Die Anzahl der Solaranlagen auf den Dächern der großen Gebäude im Rotterdamer Hafen steigt stetig. Jetzt wurde eine Solaranlage auf den Patrizia-Gebäuden am Witte Zeeweg 3-21 auf der Maasvlakte eröffnet. Mit dieser 25 MWp-Anlage erhöht sich die auf den Dächern des Hafens installierte Solarstromleistung auf rund 89 MWp.

Die Port of Rotterdam Authority hat berechnet, dass das Gesamtpotenzial für Solaranlagen auf den Dächern der Hafengebäude zwischen 130 und 150 MWp liegt. Das Wachstum kann also weitergehen. Erfreulicherweise setzen immer mehr Unternehmen im Hafen auf Nachhaltigkeit und installieren Solarmodule auf ihren Dächern.

Das Solardach am Witte Zeeweg wurde von der Firma Sunrock installiert. Die 120.000 m2 große Solaranlage auf dem Dach hat eine Leistung, die dem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von rund 8.000 Haushalten entspricht. Sunrock wird den erzeugten Ökostrom ins Netz einspeisen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: playbackimages.com




Hubertus Heil besucht Fraunhofer IML

Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, hat gemeinsam mit Journalistinnen und Journalisten am 11. Juli 2023 das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML besucht. Im Fokus des Besuchs standen Technologien, die die Zusammenarbeit von Menschen und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Arbeitswelt der Zukunft prägen werden. 

Im Rahmen seiner Sommerreise durch Nordrhein-Westfalen, die im Zeichen von Themen wie Arbeitssicherheit, Fachkräftemangel und Zusammenarbeit von Mensch und KI stand, war das Fraunhofer IML die Station, an der intelligente Zukunftstechnologien im Fokus lagen. Das Dortmunder Forschungsinstitut rief bereits vor mehreren Jahren die Social Networked Industry aus, in der Menschen und Maschinen verantwortungsvoll gemeinsam die Arbeitswelt der Zukunft prägen. In diesem Zusammenhang forscht das Institut an zahlreichen Lösungen. 

„Digitale Technologien, insbesondere KI-Anwendungen wie ChatGPT, werden die Arbeit vieler Beschäftigter verändern. Der Einsatz von KI in der Arbeitswelt bringt daher viele Chancen, den Arbeitsablauf in Betrieben zu vereinfachen. Nach Lösungen zu suchen, wie hier am Fraunhofer-Institut, um dies weiter zu optimieren, ist aus meiner Sicht als Arbeitsminister auch ein wichtiger Beitrag, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Ich bin überzeugt, dass diese technologische Entwicklung das Arbeitsleben besser machen kann. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass wir diese Technologie aktiv gestalten. Unser Ziel ist es, dass KI dem Menschen dient, nicht umgekehrt“, sagte Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, im Rahmen seines Besuchs. 

„In naher Zukunft werden Menschen und Künstliche Intelligenz partnerschaftlich zusammenarbeiten und KI wird nicht nur Auskunft geben, sondern zunehmend aktiv handeln. Es stellt sich die Frage, nach welchen Maximen dies geschieht. Wir laufen auf eine Zäsur zu, deren Grundsätzlichkeit an einen ›Kategorischen Imperativ für Künstliche Intelligenz‹ denken lässt – auch wenn der Vergleich noch ein wenig hinkt. Es ist unsere Aufgabe, einen Rahmen für die Zusammenarbeit von Menschen und KI nach unseren Normen und Maßstäben zu sichern, aber auch technisch umzusetzen. Daran arbeiten wir am Fraunhofer IML gemeinsam mit unseren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft mit Hochdruck“, betonte Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. 

Der Minister hatte während seines Besuchs zahlreiche Möglichkeiten zur Interaktion mit Maschinen: Unter anderem konnte Heil selbst einen biointelligenten Drohnenschwarm steuern, der aus 20 Drohnen besteht und das Verhalten eines Vogelschwarms imitiert. Mit der Erprobung von KI-Algorithmen im dreidimensionalen Raum und einem hochdynamischen System lassen sich zum Beispiel Lösungen für komplexe logistische Aufgaben finden und in die Anwendung übertragen. 

Für verschiedene Lagertätigkeiten testete der Minister die Hilfe eines Exoskeletts: Die am Körper getragenen (elektro-)mechanischen Stützstrukturen sollen die physische Gesamtbelastung bei der Ausübung von Arbeitstätigkeiten reduzieren und bestimmte Körperregionen wie den Rücken entlasten. Auf lange Sicht ließe sich so den hohen Krankenständen durch Überbelastung des Muskel-Skelett-Systems in der Logistik und damit auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. 

Ein weiteres Highlight war der am Fraunhofer IML entwickelte „evoBOT“ – ein autonomer mobiler Roboter (AMR), der mit seinen zwei Armen eine neue Generation von Transportrobotern begründet. Durch seine hohe Agilität und Flexibilität ist der »evoBOT« nicht auf einen logistischen oder industriellen Kontext beschränkt, sondern kann in vielfältigen Anwendungsbereichen zu einem echten Kollegen werden. Außerdem präsentierten die Forschenden des Fraunhofer IML den LoadRunner, einen High-Speed-Roboter für Sortier- und Verteilprozesse. Der LoadRunner wird aktuell gemeinsam mit der KION Group industrialisiert und hat bereits mehrere Praxistests beim KEP-Dienstleister DPD absolviert. 

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML




Neue Containerstapler im Rheinhafen Andernach

Der Hafen Andernach freut sich über die Inbetriebnahme einer neuen Flotte von drei modernen Containergreifstaplern. Die so genannten „Reachstacker“ des Typs Konecranes SMV-4632 TC5 überzeugen insbesondere durch ihre zukunftsweisenden Umwelteigenschaften.

Zur Inbetriebnahme trafen sich Vertreter des Geräte-Lieferanten, die Jungbluth Fördertechnik GmbH & Co. KG, sowie der Stadtwerke Andernach GmbH. Bei dieser Gelegenheit konnten sich die Verantwortlichen auch im laufenden Betrieb der Maschinen von den Eigenschaften der Reachstacker überzeugen. Insbesondere die Energieeffizienz und die leiseren Betriebsgeräusche sind dabei offensichtlich. Die deutliche Reduzierung des Dieselverbrauchs wird zu einer weiteren Verbesserung der Umweltbilanz und der Wirtschaftlichkeit des Hafenbetriebes beitragen.

Die neuen Reachstacker zeichnen sich durch das sogenannte HVT-Getriebe aus, welches den Geräuschpegel erheblich reduziert und zu einem effizienteren Betrieb führt. Dies stellt nicht nur einen positiven Beitrag zur Lärmminderung für die Umgebung dar, sondern verbessert auch die Arbeitsbedingungen für die Hafenmitarbeiter. Darüber hinaus trägt die eingesetzte Technik auch zur Reduzierung der CO2-Emissionen bei und unterstützt die Bemühungen des Hafens, einen nachhaltigen und umweltfreundlichen Betrieb zu gewährleisten. Michael Huschka, Geschäftsführer der Jungbluth Fördertechnik GmbH & Co. KG, stellte dazu fest: „Die Beschaffung der neuen Reachstacker demonstriert eindrücklich das Engagement der Stadtwerke Andernach für eine kontinuierliche und umweltfreundliche Verbesserung des Maschinenparks.“

Der Stadtwerke-Geschäftsführer, Jan Deuster, hob die Umwelteigenschaften der neuen Reachstacker hervor und betonte die Bedeutung der Nachhaltigkeit im Hafenbetrieb: „Wir sind stolz darauf, die neuen Reachstacker in unserer Flotte begrüßen zu dürfen. Ihre leiseren Betriebsgeräusche und ihre verbesserte Energieeffizienz sind wichtige Schritte, um unsere ökologischen und ökonomischen Ziele zu erreichen. Wir setzen uns für umweltfreundliche und nachhaltige Technologien ein und diese Investition ist ein weiterer Schritt auf unserem Weg.“

Quelle und Foto: Stadtwerke Andernach GmbH




Neue HPA-Sparte „Port Energy Solutions“

Die energetische Transformation des Hafens bietet große Chancen für den Hamburger Hafen. Der Hamburg Port Authority (HPA) kommt dabei eine besondere Rolle zu diese nicht nur zu begleiten, sondern aktiv zu gestalten. Im kürzlich vorgestellten Hafenentwicklungsplan 2040 benennt der Senat „Nachhaltigkeit und Klimaschutz“ als eines von insgesamt vier zentralen Leitmotiven.


Um dazu beizutragen, diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Hamburg Port Authority (HPA) eine neue Unternehmenssparte gegründet. „Port Energy Solutions“ bündelt unter der Leitung von Jannes Elfgen und Hanno Bromeis künftig Verantwortlichkeiten und Vorhaben rund um die Themen Sustainable Energy Hub, den Ausbau erneuerbarer Energien sowie Landstrom und Elektrifizierung. Jannes Elfgen wird dabei die Themen Sustainable Energy Hub, das heißt die strategische Entwicklung der Unternehmen und Hafenflächen insbesondere im Bereich der Hohen Schaar für nachhaltige Energieträger sowie den Ausbau erneuerbare Energien im Hamburger Hafen betreuen. Hanno Bromeis wird die Themen Landstrom und Elektrifizierung vorantreiben. Dazu gehören der Ausbau von Landstrom für See- und Binnenschiffe, der Aufbau von Ladeinfrastrukturen, deren Betrieb und die Begleitung der Transformation der Flotten.

Quelle und Foto: HPA, Jannes Elfgen und Hanno Bromeis.




Mit der Wasserstofflok in die Klimaneutralität

Wie ist es möglich, Rangierloks im Hafengebiet mit Wasserstoff zu betreiben? Dieser Frage widmet sich seit Dezember 2022 das Verbundprojekt sH2unter@ports mit sechs Projektpartnern aus Forschung und Wirtschaft. Heute hat eine mit speziellen Messgeräten ausgestatte Rangierlokomotive in Bremerhaven im Überseehafen den Betrieb aufgenommen und wird nun in den kommenden Wochen eine Fülle von Daten ermitteln, die für die Entwicklung einer wasserstoffbetriebenen Lok wichtig sind.

Die Kooperationspartner setzen sich zusammen aus den Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser GmbH (evb), dem Smart Mobility Institute an der Hochschule Bremerhaven, dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH (IEKrW), Alstom, bremenports GmbH & Co. KG (bp) und der Hamburg Port Authority AöR.

Während der Schienenpersonenverkehr bereits überwiegend elektrifiziert ist und mit Ökostrom betrieben wird, können Rangierloks – speziell auch im Hafenkontext – nicht durch Oberleitungen elektrifiziert werden. Die leistungsstarken Rangierloks mit Batterien auszustatten, ist aufgrund ihres hohen Energiebedarfs nachteilig und aufgrund der verfügbaren Energiedichte, den Lebenszykluskosten und der Ladezyklen noch nicht möglich. Aus diesem Grund ist die Wasserstofftechnologie interessant für den Rangierbetrieb.

Kern des Projektes sind Untersuchungen der Leistungsparameter einer herkömmlichen Lok. Diese Daten sollen dann für die Entwicklung einer mit Wasserstoff betriebenen Lok genutzt werden. Mit der jetzt gestarteten Datenerhebung werden verschiedene Paramete erhoben, um die Leistungsspitzen, Treibstoffverbrauch, Bremsvorgänge und Anhängelasten in Echtzeit zu datieren.

Die Ergebnisse der Messreihen werden es ermöglichen den Wasserstoffbedarf zukünftiger Loks zu ermitteln. Dies ist ein wesentlicher Baustein zur Planung einer Wasserstofftankstelle für den Rangierbetrieb und anderer Schwerlastfahrzeuge. Weiterhin liefern die Daten die Grundlage für ökonomische und ökologische Bewertungen einer Umstellung des Betriebs auf Wasserstoff.

Die Bremischen Häfen und der Hamburger Hafen sind als Eisenbahnhäfen in Europa führend. Bei der Zusammenstellung der Züge kommt es täglich zu einer Vielzahl von Rangiervorgängen mit Diesellokomotiven. Alleine in Bremerhaven wurden im vergangenen Jahr beim Rangierbetrieb rund eine Million Liter Diesel verbraucht.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Eine Umstellung des Rangierbetriebs auf grünen Wasserstoff kann eine Meilenstein auf dem Weg zum klimaneutralen Hafen sein. Es bietet zudem anderen energieintensiven Sektoren im Hafen ebenfalls eine klimafreundliche Perspektive. Denn für die Umsetzung muss eine  Wasserstoff-Infrastruktur aufgebaut werden, die dann auch für andere Anwendungen zur Verfügung steht. Auch für weitere Industriestandorte werden die Erkenntnisse des Projektes übertragbar sein.

Am Ende des Forschungs- und Entwicklungsprojektes, das voraussichtlich bis zum 31. Mai 2024 läuft, steht ein konkreter und umfassender Umsetzungsplan für die Umstellung auf Wasserstoff. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Das Projektvolumen beläuft sich insgesamt auf über 1,2 Millionen Euro.

Quelle und Foto: bremenports