Data Safe House Rotterdam ist gestartet

Die Stiftung Data Safe House Rotterdam wurde vor kurzem offiziell gegründet, und der erste Informationsaustausch zwischen großen Industrieunternehmen und Netzbetreibern ist bereits in vollem Gange.

Der Datenaustausch stellt sicher, dass die Netzbetreiber immer über die aktuellsten Informationen zu den Nachhaltigkeitsplänen der Mitgliedsunternehmen verfügen. Dies hilft ihnen, dafür zu sorgen, dass die Infrastruktur für die Energiewende rechtzeitig fertiggestellt ist. Das Data Safe House beschleunigt somit die Wende. Das Rotterdamer Konzept kann auch in anderen Industrieclustern angewendet werden.

Alle Unternehmen in der Raffinerie-, Chemie- und Energiebranche schmieden Pläne zur nachhaltigeren Gestaltung ihrer Aktivitäten. Dies führt zu einer Veränderung von Angebot und Nachfrage von verschiedenen Energieträgern. In vielen Fällen bedeutet das, dass mehr (grüner) Strom und Wasserstoff und weniger Öl, Erdgas und Kohle verwendet wird. Netzbetreiber wie Stedin und TenneT müssen vor allem wissen, wie viel zusätzlicher Strom wann und wo benötigt wird. Investitionen in die Infrastruktur sind mit Milliarden von Euro verbunden und müssen effektiv und effizient eingesetzt werden. Gleichzeitig wollen die Unternehmen sicher sein, dass der Strom auch geliefert werden kann, bevor sie sich für einen Wechsel entscheiden. Es geht darum, Engpässe zu vermeiden. Gleichzeitig möchten die Unternehmen nicht, dass ihre Konkurrenten ihre genauen Pläne kennen, es sei denn, sie wollen gemeinsam ein Projekt entwickeln.

Zwecks eines optimalen, vertraulichen und effizienten Informationsaustauschs zwischen Unternehmen und Netzbetreibern haben der Hafenbetrieb Rotterdam und Deltalinqs das Data Safe House ins Leben gerufen. Es handelt sich dabei um eine selbständige und unabhängige Stiftung, die Informationen von Unternehmen über ihre Dekarbonisierungspläne sammelt. Die Unternehmen entscheiden selbst, wer diese Informationen sehen darf: Sie bleiben immer selbst „Eigentümer“ der Informationen. Der große Vorteil für Unternehmen besteht darin, dass sie nicht mehr die gleichen Informationen an verschiedene Parteien senden müssen. Das macht die Sache für sie effizienter. Netzbetreiber erhalten nach dem „bottom-up-Prinzip“ zuverlässige, aktuelle Informationen, die vom Data Safe House Manager überprüft werden. Dies verringert das Risiko, dass Netzbetreiber mit veralteten, unzuverlässigen Informationen arbeiten.

Das Data Safe House wurde in Rotterdam ins Leben gerufen, wobei geplant ist, dass es auch von anderen Industrieclustern übernommen werden kann. Netbeheer Nederland hat daher seine Unterstützung für diese Initiative signalisiert. Durch den landesweiten Datenaustausch über das Data Safe House können beispielsweise auch die Prognosen der nationalen Planungsbehörden zuverlässiger werden. Das Data Safe House wird, zusammen mit einem Smart Energy-Zuschuss der Stadt Rotterdam, durch Beiträge der teilnehmenden Parteien finanziert. Inzwischen haben sich dreizehn Parteien dem Data Safe House angeschlossen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Mutig in die Zukunft

Mutig nach vorne – das war und bleibt das Motto des Digital Hub Logistics Hamburg, das jetzt den Umzug in seine 3.200 qm neuen Räumlichkeiten in der Speicherstadt feierte. Bekannte Politiker:innen, Unternehmer:innen aus der Logistik, Influencern und zahlreiche zukunftsorientierte Start-Ups teilten auf dem HubDay 2022 Wissen, Netzwerk und vor allem die Freude an ihren individuellen Plänen miteinander.

„Seit der Gründung 2017 ist uns im Digital Hub Logistics eines besonders wichtig: Menschen zusammenzubringen, die mehr Mut als Angst haben und deren Freude am Gewinn größer ist als die Angst vor Verlust,“ erklärt Johannes Berg, Geschäftsführer, mit einem Lächeln. Denn er und sein zehn-köpfiges Team wissen um den Tatendrang, die Entschlossenheit und Erfolgsorientierung der mittlerweile 85 Start-Ups im Hub. Die Kontinuität, mit der Start-Ups, Partnerunternehmen und das Hub-Team an den Tag legen, zahlt sich aus.

„Im Digital Hub Logistics Hamburg entstehen kluge Ideen und smarte Innovationen für die Transportwirtschaft der Zukunft,“ sagt Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg. „Der Hub hat in den letzten fünf Jahren bereits über 80 Start-Ups Rückenwind gegeben und verdoppelt mit dem Umzug seine Kapazitäten. Hamburg ist der größte Logistikstandort Deutschlands und setzt auf die Kooperation innovativer Unternehmen, Startups und wissenschaftlicher Institute. Ich danke dem Team des Digital Hub Logistics Hamburg für die engagierte Arbeit und wünsche weiterhin viel Erfolg,“ resümiert er.

Für die Zukunft ist nicht nur die weitere Stärkung von Hamburg als Innovationsstandort geplant; die zukunftsgerichtete digitale Durchdringung der vielfältigen Logistikbranche steht ebenso auf der Agenda wie die Erweiterung des bundesweiten und internationalen Radius.

„Mit dem Digital Hub Logistics ist hier in Hamburg ein inspirierender Heimathafen für digitale Lösungen und Innovationen in der Logistik entstanden, dessen Strahlkraft weiter über die Grenzen der Stadt hinausgeht,“ freut sich Kerstin Wendt-Heinrich, Vorsitzende der

Logistik-Initiative Hamburg. „Der Schaffensgeist der agilen Start-Ups schafft nicht nur Mehrwert für die bereits beteiligten großen Logistikunternehmen; er hilft insbesondere auch den zahlreichen mittelständischen Unternehmen unserer Branche, die digitale Transformation erfolgreich zu meistern.“

Der Digital Hub Logisticswurde 2017 gegründet und vernetzt seitdem Unternehmer, Investoren, Start-ups, Forscher und Wissenschaftler an einem Ort. Im Herzen der Hamburger Speicherstadt gelegen, zielt der Hub auf den Aufbau eines internationalen Netzwerks für moderne Logistik ab. Er beherbergt aktuell 85 Start-ups aus verschiedenen

Bereichen der Logistik und hat 24 Partner, die diese Start-ups bei der Weiterentwicklung und Umsetzung ihrer Ideen unterstützen. Die Digital Hub Logistics GmbH ist eine von der Logistik-Initiative Hamburg Service GmbH und der Freien und Hansestadt Hamburg unter Führung der Senatsbehörde für Wirtschaft und Innovation geführte Gesellschaft. Er ist einer von aktuell 12 Hubs der Digital Hub Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und des Digitalverbandes Bitkom. Weitere Informationen unter de-hub.de

Quelle und Foto: Digital Hub Logistics, Dr. Peter Tschentscher, erster Bürgermeister Hamburgs, bei der offiziellen Einweihungszeremonie 




Mit Abwärme grünen Dampf erzeugen

Wärmepumpen sind eine Schlüsseltechnologie auf dem Weg zu nachhaltigen Chemie-Standorten. Sie dienen dazu, Wasserkreisläufe zu schließen und die Wärmeemission in die Umwelt zu verringern. Der Chempark-Betreiber Currenta arbeitet gemeinsam mit dem Kunststoff-Produzenten Covestro an konkreten Lösungen für die Wärmerückgewinnung und Einsparung von Betriebswasser in den Produktionsbetrieben von Covestro im Chempark Uerdingen.

Die Unterzeichnung eines gemeinsamen Letter of Intent markiert den ersten Schritt auf diesem Weg. Bis zum 30. Juni 2023 wollen Currenta und Covestro im Rahmen einer Machbarkeitsstudie zwei mögliche Einsatzorte für Wärmepumpen näher untersuchen: Den erst 2021 erweiterte Chlorelektrolysebetrieb sowie den MDI-Betrieb von Covestro. In beiden Betrieben entstehen wichtige Vorprodukte für die chemische Produktion von Kunststoffen.

Currenta-CEO Frank Hyldmar: „Wir möchten mit unseren Standorten Europas nachhaltiger Chemiepark werden. Dabei beschäftigen wir uns insbesondere mit dem Thema Wasser. Es geht darum, Wasserkreisläufe zu schließen und die Menge an Rheinwasser, die wir als Betriebswasser und Kühlwasser im Chempark nutzen, in Zukunft weiter zu reduzieren.“

Wärmepumpentechnik sorgt dafür, dass die Abwärme aus den Kühlwassersystemen zukünftig als thermische Energie genutzt werden kann. Auch für Covestro ist dies ein wichtiger technischer Meilenstein auf dem Weg zur operativen Klimaneutralität im Jahr 2035, die sich das Unternehmen als Ziel gesetzt hat. Eine der Säulen, um dieses Ziel zu erreichen: Grüner, also mit erneuerbaren Energien erzeugter Dampf.

Dr. Daniel Koch (Head of PM Operations EMEA Covestro): „Covestro könnte durch den Einsatz der Zukunftstechnologie Wärmepumpe den CO2-Fußabdruck seiner Produkte weiter verkleinern – ein wichtiger Schritt in Richtung operativer Klimaneutralität. Die Nutzung von Abwärme würde zudem eine Reduzierung der Betriebs- und Instandhaltungskosten unserer Anlagen mit sich bringen. Das ist eine echte Win-Win-Situation.“

Zukunftsweisend werden die im Zuge der Studie erarbeiteten Ergebnisse und Informationen aber nicht nur für die nachhaltige Transformation der chemischen Produktion in Nordrhein-Westfalen. Es geht auch um Standortsicherung:

Detlef Rennings, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats Currenta: „Nachhaltigkeit bedeutet Arbeitsplatzsicherheit. Denn Industrie hat hier nur dann eine Zukunft, wenn sie sich ausgewogen verändert. Wenn sie grüner und günstiger wird und die Voraussetzungen dafür schafft, dass der Produktionsstandort attraktiv bleibt. Ich freue mich besonders, dass wir hier in Uerdingen einen ersten wichtigen Schritt auf diesem Weg gehen.“

Kerstin Spendel, Vorsitzende des Betriebsrats Covestro am Standort Uerdingen: „Damit unsere Standorte in Deutschland auch in Zukunft konkurrenzfähig produzieren können, müssen sie technologisch mit der Zeit gehen und sich auf eine grünere, nachhaltigere Produktion umstellen. Dieses Pilotprojekt ist ein wichtiges Signal für unser Leitziel Kreislaufwirtschaft und damit letztlich auch für den Erhalt unseres Uerdinger Standortes.“

Quelle und Foto: Currenta, Dr. Daniel Koch (Covestro) und Frank Hyldmar (Currenta) bei der Unterzeichnung des LOI. Im Hintergrund ist ein Kühlturm der Currenta zu sehen. Abwärme, die hier heute verloren geht, kann durch Wärmepumpen künftig genutzt werden.




Erstes Importterminal für grünen Ammoniak

Air Products (New York Stock Exchange:APD) und Mabanaft, über ihre Tochtergesellschaft Oiltanking Deutschland, haben die Absicht bekannt geben, Deutschlands erstes großes Importterminal für grüne Energie im Hamburger Hafen zu bauen. Die gemeinsame Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt beim Aufbau einer Import- und Vertriebsinfrastruktur für grünes Ammoniak im Hamburger Hafen. Die Feierlichkeiten in Hamburg begleiteten Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, und Dr. Peter Tschentscher, der Erste Bürgermeister von Hamburg.

Mit dem Ziel, Deutschland ab 2026 mit Wasserstoff zu versorgen, soll das geplante Importterminal am bestehenden Tanklager von Mabanaft im Hamburger Hafen angesiedelt werden. Der Standort ermöglicht den strategischen Zugang zu grünem Ammoniak aus großen Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff, die Air Products und seine Partner auf der ganzen Welt betreiben. Absicht ist es, das Ammoniak über Air Products Anlagen in Hamburg in grünen Wasserstoff umzuwandeln, bevor es an Käufer vor Ort und in ganz Norddeutschland vertrieben wird. Das Vorhaben reagiert zum einen auf die zunehmende Nachfrage nach sauberer Energie, um Klimaziele zu erreichen, und zum anderen auf die Notwendigkeit, Energiequellen künftig breiter zu streuen.

Air Products und Mabanaft haben sich mit ihrer signifikanten Investition zum Ziel gesetzt, die Entwicklung dieser umweltfreundlichen Importanlage für Deutschland entschlossen voranzutreiben. „Air Products freut sich sehr über die Unterstützung und die zukunftsgewandte Führung der deutschen Regierung, und wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Mabanaft diese Anlage voranzubringen, um die erforderliche Menge an erneuerbarer Energie nach Deutschland zu importieren“, so Seifi Ghasemi, Vorstand, Präsident und CEO von Air Products. „Als weltweit größter Produzent von Wasserstoff ist Air Products in einer hervorragenden Ausgangsposition, um diese Nachfrage zu decken, da es Milliarden von Dollar investiert hat, um erneuerbare Energien an Standorten auf der ganzen Welt zu produzieren. Wir wissen die Unterstützung der Bundesregierung voll und ganz zu schätzen, die durch die Anwesenheit von Bundesminister Habeck, dem Hamburger Hafen und anderen Mitgliedern der regionalen und lokalen Regierung bei den heutigen Feierlichkeiten weiter ersichtlich wird“, fügte er hinzu.

„Wir freuen uns, bei der Entwicklung dieses Terminals mit Air Products, dem weltweit führenden Wasserstoffhersteller, zusammenzuarbeiten. Wir werden in der Folge erhebliche Investitionen tätigen und unsere Energieinfrastrukturkapazitäten und unser Know-how einsetzen, um die Energiewende in Hamburg als wichtigstem Einfallstor für den Import in Deutschland zu beschleunigen“, bekräftigt Volker Ebeling, Senior Vice President New Energy, Chemicals & Gas bei Mabanaft. Die geplante Anlage wendet sich der dringenden Aufgabe zu, verschiedene Komponenten des Mobilitätssektors und industrieller Verfahren zu dekarbonisieren und insbesondere einen klimabewussten Weg für die jeweiligen Kunden von Mabanaft und Air Products zu ebnen. „Dieses Projekt unterstreicht das Engagement von Mabanaft, unser Geschäft wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortlich zu führen“, ergänzt Volker Ebeling.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: „Wir müssen die Wasserstoffwirtschaft mehr denn je vorantreiben. Dazu bauen wir in Deutschland eine eigene Wasserstoffproduktion auf, benötigen aber natürlich auch Wasserstoff aus Importen. Eine beschleunigte Energiewende mit mehr Tempo beim Ausbau erneuerbarer Energien und der Hochlauf von grünem Wasserstoff sind die richtigen Antworten auf die russische Aggression und die richtigen Antworten, um Energiesicherheit, Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.“

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Hamburg bietet hervorragende Voraussetzungen für den Import, die Verteilung und Nutzung von grünem Wasserstoff. Schon heute steht fest: Der Bedarf an Wasserstoff in Deutschland übersteigt die heimischen Produktionskapazitäten bei weitem. Als traditionelle Handelsstadt pflegen wir gute Beziehungen in alle Welt, und das Interesse unserer internationalen Partner am Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft ist groß. Hamburg hat das Ziel, zu einem führenden Wasserstoffstandort in Europa zu werden. Wir wollen dazu beizutragen, die Energiesicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Dekarbonisierung von Industrie und Wirtschaft voran zu bringen.“

Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann: „Der Aufbau einer Importinfrastruktur für grünen Wasserstoff ist von außerordentlicher Bedeutung. Nur so können wir den enormen Bedarf nach grünem Wasserstoff zukünftig decken. Der Standort Hamburg mit seinem Hafen und seiner geografischen und infrastrukturellen Lage und Anbindung ist dafür prädestiniert. Ich freue mich daher sehr, dass die Hamburger Strategie für den Import von grünem Wasserstoff durch den geplanten Bau des ersten deutschen Importterminals im Hamburger Hafen heute weiter umgesetzt wird. Hamburg entwickelt sich damit zu einem der führenden Wasserstoffverteilzentren Europas. Genau hierfür haben wir nun sehr starke Partner aus der Wirtschaft an unserer Seite.“
Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority dazu: „Der Hamburger Hafen engagiert sich für den Klimaschutz. Nachdem wir im Februar 2022 mit der Unterzeichnung einer Absichtserklärung mit Air Products einen ersten wichtigen Meilenstein erreicht haben, freuen wir uns nun, diesen nächsten großen Schritt zu gehen: der Aufbau einer Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Zusammenarbeit mit unseren kompetenten Partnern Air Products und Mabanaft im Zuge des Imports von grünem Ammoniak zur Umwandlung in grünen Wasserstoff als zentraler Baustein. Hamburg wird weltweit einer der ersten Häfen sein, der eine solche Infrastruktur für den Wasserstoffimport anbietet. Der Import wird die Dekarbonisierung für mehrere Bereiche sowohl im Hafen als auch in der Schifffahrt vorantreiben.“

Die heutige Ankündigung folgt einer Absichtserklärung, die Air Products und die Hamburg Port Authority im Februar 2022 unterzeichnet haben. Beide Parteien verpflichten sich darin, die Herstellung, die Lieferkette und den Verbrauch von erneuerbarem Wasserstoff in Norddeutschland und in der Freien und Hansestadt Hamburg voranzubringen.

Quelle: Air Products und Mabanaft, Foto: Sebastian Engels, v.l.: Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation, Jonathan Perkins, Geschäftsführer von Mabanaft, Seifi Ghasemi, Geschäftsführer von Air Products, Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Dr. Peter Tschentscher, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck, Christoph Witte, Geschäftsführer von Marquard & Bahls, Jens Kerstan, Senator in der Behörde für Umwelt und Energie, Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority.




Wasserstoff-Versorgungskonzepts für Binnenschiffe

Auch der Frachtverkehr kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten – beispielsweise durch alternative Antriebsformen in der Binnenschifffahrt. Damit künftig Binnenschiffe mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb auf dem Rhein fahren, müssen genügend Wasserstoff-Tankstellen entstehen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt im Projekt RH2INE den Aufbau einer solchen Infrastruktur und fördert jetzt auch die Entwicklung eines Wasserstoff-Versorgungskonzepts für Binnenschiffe mit Brennstoffzellenantrieb.

Die entsprechenden Förderbescheide über insgesamt 226.500 Euro überreichte Klimaschutzministerin Mona Neubaur im Rahmen des Kompetenztreffens „Klimagerechte Mobilität NRW“ den Vertreterinnen und Vertretern des Konsortiums aus den Reedereien Rhenus SE & Co. KG und HGK Shipping GmbH, dem Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT GmbH), der Anleg GmbH und der Schiffsklassifikationsgesellschaft Lloyds Register.

Ministerin Neubaur: „Die Binnenschifffahrt kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Die Landesregierung hat sich in der Wasserstoff Roadmap Nordrhein-Westfalen und der Initiative „RH2INE“ ehrgeizige Ziele gesetzt: Wir möchten innerhalb der nächsten Jahre zehn Binnenschiffe mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb in Fahrt bekommen. Das nun von uns geförderte Wasserstoff-Versorgungskonzept ist eine wichtige Grundlage, damit dies gelingt und der Antriebswechsel bei Binnenschiffen deutlich beschleunigt wird. Ich bin überzeugt davon: Die Zukunft der Binnenschifffahrt ist grün!“

Damit Reeder die erforderlichen Betriebszulassungen für Schiffsneubauten mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb erhalten, muss ein tragfähiges Wasserstoff-Versorgungskonzept vorliegen. Das gemeinsame Konzept soll die Grundlage für die individuellen Schiffsentwicklungen der beteiligten Reedereien sein und diese erleichtern. Hierfür ist auch die Entwicklung von standardisierten Wasserstoff-Wechselcontainern, Wasserstoff-Leitungen und Anschlüssen erforderlich, die in dem Projekt erarbeitet werden.

Das bis zum 30. November 2023 laufende Fördervorhaben „Entwicklung H2-Versorgungskonzept“ ist Teil der gemeinsamen Initiative „RH2INE“ des NRW-Wirtschaftsministeriums und der Provinz Südholland zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in den Häfen Rotterdam, Duisburg, Neuss/Düsseldorf und Köln.

Das Kompetenztreffen „Klimagerechte Mobilität NRW“ ist die Jahresveranstaltung für nordrhein-westfälische Akteure aus den Bereichen Elektro- und Wasserstoffmobilität. Ausgerichtet wird es von ElektroMobilität NRW.

Quelle und Foto: MWIKE NRW




Flämische Ministerin Lydia Peeters besucht Seafar

Die flämische Ministerin für Mobilität und Öffentliche Arbeiten, Lydia Peeters, besuchte jetzt das Shore Control Center (SCC) von Seafar in Antwerpen. Thema des Besuchs war der weitere Ausbau der Dienstleistungen des Unternehmens, insbesondre die neuen Projekte in ganz Flandern sowie den Nachbarländern, darunter die Deutsche Initiative für (teil-)autonome Binnenschifffahrt, die Seafar in diesem Jahr gemeinsam mit der HGK Shipping und der Reederei Deymann gestartet hat.

Gemeinsam mit Chris Danckaerts, dem Geschäftsführer von De Vlaamse Waterweg nv, wurde der aktuelle Stand der Technik und des operativen Betriebs von Seafar sowie die Vorschriften zur automatisierten Binnenschifffahrt ausführlich erläutert.

Die anschließende Diskussion mit den verschiedenen Akteuren konzentrierte sich auf die Frage, welche Lösungen die Technologie für die Herausforderungen im Binnenschifffahrtssektor bieten kann, insbesondere im Hinblick darauf, dass der Anteil der Binnenschifffahrt am Gesamtgüterverkehr deutlich erhöht werden soll. Dabei geht die Zahl der verfügbaren Arbeitskräfte von Jahr zu Jahr zurück. Die Technologie von Seafar ermöglicht es den Schiffsführern, von Land aus zu operieren – ein attraktives Angebot zur Verbesserung der Work-Life-Balance von Schiffsführern in diesem Sektor. Diese Arbeitsweise trägt unter anderem dazu bei, den Nachwuchs in der Branche zu fördern und zu halten.

Ein wichtiger Aspekt, der die Einführung neuer Technologien vorantreiben und beschleunigen kann, ist die Regulierung. Ministerin Peeters bekräftigte die Rolle der flämischen Regierung und von De Vlaamse Waterweg nv als Vermittler, um den Unternehmen, die sich mit automatisierter Navigation beschäftigen, den Weg zu ebnen und so zur Zukunft der automatisierten Navigation für kommerzielle Zwecke im In- und Ausland beizutragen.

„Flandern setzt sich stark für Innovation ein. Was die Binnenschifffahrt betrifft, so befassen wir uns unter anderem mit Automatisierung und Digitalisierung. Beide Aspekte werden in der Binnenschifffahrt der Zukunft eine wichtige Rolle spielen und den Sektor voranbringen. Gemeinsam mit einem Unternehmen wie Seafar sorgen wir dafür, dass Flandern seine Vorreiterrolle in Sachen Innovation und Nachhaltigkeit beibehält“, sagte Ministerin Peeters.

„De Vlaamse Waterweg nv ist davon überzeugt, dass Innovationen im Zusammenhang mit der Automatisierung und der Digitalisierung die Branche voranbringen werden, und hat deshalb das Programm Smart Shipping ins Leben gerufen, um der Regulierung, der Automatisierung, dem Schifffahrtsmanagement und der Schiffstechnik in Zusammenarbeit mit allen Beteiligten alle erforderlichen Möglichkeiten zu bieten. Die Spitzentechnologie von Anbietern wie Seafar passt perfekt in unser Programm Smart Shipping, mit dem wir die Binnenschifffahrt als umweltfreundlichen, innovativen, sicheren und wettbewerbsfähigen Verkehrsträger stärker in den Vordergrund rücken wollen“, sagt De Vlaamse Waterweg Geschäftsführer Chris Danckaerts.

Die Technologien und Verfahren von Seafar ermöglichen den automatisierten Betrieb eines Binnenschiffs mit einer begrenzten Besatzung an Bord. Die automatisierte Schifffahrt bietet eine Lösung für das wachsende Besatzungsproblem und die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Schifffahrt zu steigern. Das Ergebnis ist eine beschleunigte Entwicklung einer neuen Generation von automatisierten und umweltfreundlichen Schiffen.

Derzeit werden 12 Schiffe vom Landkontrollzentrum in Antwerpen aus gesteuert, und eine ganze Reihe neuer Projekte ist in Arbeit. Die Schiffsführer werden durch modernste Technologien wie Autonomie und künstliche Intelligenz unterstützt, um die Effizienz und Sicherheit des Betriebs zu verbessern.

Ab Januar wird die erste von insgesamt zehn „Riverdrones“ vollständig vom SCC in Antwerpen aus gesteuert werden. Die halbautonomen Schiffe, die für Trockenfracht und Container geeignet sind, haben Seafar-Technologie an Bord und stellen „eine neue Generation nachhaltiger Schiffe“.

Die Flämische Wasserstraße hat 2019 als erste Wasserstraßenbehörde in Europa einen Rahmen geschaffen, der Smart Shipping ermöglicht. Das Testgebiet für automatisierte und autonome Schiffe umfasst das gesamte Netz von De Vlaamse Waterweg. Seitdem laufen in ganz Flandern mehrere lizenzierte Projekte, deren Ergebnisse von De Vlaamse Waterweg für weitere Untersuchungen genutzt werden.

Seafar ist ein führendes Unternehmen mit Sitz in Antwerpen, das modernste Technologien für die automatisierte Binnen- und Seeschifffahrt entwickelt und in den Betrieb integriert. Über unser Kontrollzentrum verwalten und betreiben wir unbemannte und bemannte Binnen- und Küstenschiffe, wobei wir uns auf einen effektiven und sicheren Betrieb konzentrieren. Die Technologie von Seafar bietet eine Lösung für das wachsende Besatzungsproblem und die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit des Schiffsverkehrs zu verbessern. Das Ergebnis ist eine beschleunigte Entwicklung einer neuen Generation von automatisierten und umweltfreundlichen Schiffen.

 Quelle: Seafar, Foto: Kim Vandernbroucke, Besuch der flämischen Ministerin für Mobilität und Öffentliche Arbeiten, Lydia Peeters, im Shore Control Center von Seafar in Antwerpen.




Duisburg baut Testfeld für teilautomatisierte Containerkräne

Im Duisburger Hafen hat der Aufbau eines 5G-Testfelds begonnen. Über die Mobilfunktechnologie soll die teilautomatisierte Steuerung von Hafenkränen erprobt werden. Ziel ist es, auf diesem Weg die Kapazitäten für den Umschlag von Containern zu erhöhen. Das Land Nordrhein-Westfalen hat das Projekt über den Wettbewerb 5G.NRW für eine Förderung ausgewählt und stellt dafür in den nächsten zwei Jahren rund eine Million Euro bereit.

Eine teilautomatische Steuerung von mobilen Umschlaggeräten in Binnenhäfen ist bisher nicht möglich. Die Projektpartner wollen in Duisburg erstmals die technischen Voraussetzungen dafür schaffen. Beteiligt sind die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Duisburger Hafen AG (duisport), die startport GmbH, die Deutsche Telekom und die POLO KNOW-HOW Industrie-Engineering GmbH. Koordiniert werden die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten von Prof. Andreas Stöhr aus den Ingenieurwissenschaften der UDE.

„Wir wollen in Duisburg auf Teilen des größten Binnenhafens Europas innovative Logistik-Lösungen auf Basis von 5G entwickeln und erproben“, so der Wissenschaftler.

Die Deutsche Telekom stattet das Hafengelände des Logport I in Rheinhausen für das Projekt mit einem eigenen 5G-Campus-Netz aus. Ein solches Campus-Netz ist ein exklusives, lokal begrenztes Mobilfunknetz, das auf individuelle technische Bedürfnisse zugeschnitten werden kann. Es bildet die Grundlage zur Digitalisierung der erforderlichen Steuerungseinheiten. Die Containerkräne wickeln den wesentlichen Teil des Güterumschlags ab. Die Teilautomatisierung mit Hilfe von 5G soll die Kapazität der Kräne erhöhen. Dadurch ließe sich der Container-Umsatz steigern, ohne dass der Hafen zusätzliche Flächen benötigt. Geplant ist außerdem, über die 5G-Technologie eine Vielzahl von Kameras und Sensoren im Hafengebiet miteinander zu verknüpfen. So soll der Warenumschlag über Straße, Schiene und Wasser noch transparenter und besser steuerbar werden.

Vom Aufbau des 5G-Campus-Netzes auf dem Hafengelände profitieren neben der duisport-Gruppe auch die lokalen Unternehmen. Durch die 5G-Technologie können sie ihre individuellen Prozesse automatisieren und weiter optimieren. Für Kranführer*innen verbessern sich so nicht nur die Bedingungen bei der Arbeit, gleichzeitig macht die neue Mobilfunk-Generation die Prozesse zuverlässiger und sicherer. Zusätzlich verbessert 5G die Kontinuität in der Abfertigung.

Als Innovations-Partner aus der Kran-Industrie ist die Duisburger Firma POLO KNOW-HOW in das Projekt eingebunden. Deren Geschäftsführer Rüdiger Tornow sieht in der 5G Technologie weitere Wachstumschancen und neue Geschäftsfelder für sein Unternehmen: „Im Rahmen dieses Projekts wollen wir den Nachweis bringen, dass 5G die richtige Antwort auf die Herausforderungen durch die bisher vorhandene Lücke in der Kommunikationsinfrastruktur der Terminals ist. Dies eröffnet unserem Unternehmen die Möglichkeit, aktuelle und zukünftige technologische Innovationen für alle am Hafenumschlag beteiligten Geräte performant, zuverlässig und sicher bereitzustellen.“

Alexander Garbar, Leiter der Unternehmensentwicklung bei duisport und Geschäftsführer der startport GmbH erklärt: „Die 5G-Technologie ermöglicht das Erproben neuer Innovationen in der intermodalen Logistik. Die Ergebnisse des Projektes können zu einer Blaupause für andere Terminals in Duisburg, aber auch für Hinterlandterminals in ganz Deutschland sowie international werden. Besonders freut mich die enge Verknüpfung mit unseren Aktivitäten bei startport. Bei der Umsetzung der Automatisierung setzen wir u. a. auch auf Startup-Innovationen. Darüber hinaus bietet das Campus Netz auf logport I ideale Voraussetzungen für die Erprobung neuer Geschäftsmodelle technologiegetriebener Startups aus unserem Programm.“

Hagen Rickmann, Geschäftsführer des Geschäftskundenbereichs der Telekom Deutschland GmbH, betont: „Die Telekom hat hier in Duisburg nicht nur die Möglichkeit, die Infrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Mit diesem Projekt werden wir gemeinsam mit unseren Partnern neue Anwendungsfelder für 5G erforschen und entwickeln. Die Digitalisierung spielt insbesondere bei Logistik-Prozessen eine immer größere Rolle. 5G ist dafür ein wichtiger Treiber. Von diesem Projekt profitieren sowohl der Duisburger Hafen als auch die dort tätigen Firmen.“

Die Stadt Duisburg unterstützt das Vorhaben und rechnet damit, dass dieses Leuchtturmprojekt in der Branche Hafenlogistik für Aufsehen sorgen wird. „Wir rechnen damit, dass dies Unternehmen anziehen wird, die hier in Duisburg ihre 5G-Logistiklösungen ausprobieren und anwenden können“, so Matthias Börger, Beigeordneter der Stadt Duisburg. „Die Stadt Duisburg wird zum Motor und Vorbild des digitalen Wandels in Duisburg und der Region und ergänzt die Smart City Strategie unserer Stadt perfekt.“

Quelle: duisport, Foto: dws Werbeagentur GmbH, Blick auf Das D3T Terminal




Digitaler Zwilling erhöht die Transparenz im Stückgutumschlag

DACHSER hat zusammen mit dem Fraunhofer IML eine Innovation in der Stückgutlogistik entwickelt und in die Praxis gebracht. Im sogenannten „@ILO-Terminal“ wird vollautomatisch und in Echtzeit ein komplettes digitales Abbild aller Packstücke, Assets und Abläufe eines Umschlaglagers erstellt. Damit beschleunigen sich die Eingangs- und Ausgangsprozesse und es sind stets aktuelle Informationen verfügbar, wo sich welches Packstück befindet. Davon profitieren gewerbliche Mitarbeitende, Fahrerinnen und Fahrer, aber auch Mitarbeitende in Disposition und Kundenservice.

Im Echtbetrieb bewährt sich die technologische Neuerung bereits in den Umschlaglagern der DACHSER Niederlassungen in Unterschleißheim bei München und Öhringen bei Heilbronn. @ILO steht für „Advanced Indoor Localization and Operations“ und ist ein Forschungsprojekt aus dem DACHSER Enterprise Lab, das der Logistikdienstleister gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML) betreibt. Herzstück ist die gemeinsam entwickelte @ILO Software. Spezielle KI-basierte Algorithmen interpretieren die im Sekundentakt von optischen Scaneinheiten erfassten Daten, um so alle Packstücke automatisch und unmittelbar zu identifizieren, zu lokalisieren und in Zukunft auch zu vermessen. Dabei wird ein komplettes, jederzeit aktuelles Abbild des Lagers und seiner Prozesse erstellt – ein so genannter, digitaler Zwilling‘. Dieser soll in Zukunft Echtzeitdaten zu jeder palettierten Sendung im europäischen DACHSER-Transportnetzwerk liefern.

„Mit der konsequenten Digitalisierung unserer Kernprozesse können wir unsere Dienstleistung weiter verbessern“, erklärt Burkhard Eling, CEO von DACHSER. „Wir setzen dabei nicht nur auf modernste Technologien, sondern wollen – wie im @ILO-Terminal – auch unsere Mitarbeitenden in die digitale Welt mitnehmen. Diese Innovation bringt klare Vorteile für die tägliche Arbeit im Umschlaglager mit sich und hat so das Potenzial, ein Meilenstein auf dem Weg zu effizienteren und nachhaltigeren Logistikoperationen zu sein.“

„Mit dem @ILO-Terminal erreichen wir eine neue Stufe der Supply Chain Visibility“, sagt Stefan Hohm, CDO von DACHSER und Mitglied des Vorstands. „Gemeinsam mit dem Fraunhofer IML haben wir über vier Jahre an dem digitalen Zwilling gearbeitet. Mit viel Wissen, Ideen und vor allem Leidenschaft haben die Teams aus Wissenschaft und Praxis das Internet der Dinge und die Vision von Logistik 4.0 auch in der Stückgutlogistik Wirklichkeit werden lassen.“

Im @ILO Terminal werden Packstücke beim Eintritt, Aufenthalt und Verlassen vollautomatisch identifiziert und im Transportmanagementsystem erfasst. Manuelle Scanvorgänge von Barcodes und das zusätzliche Beschriften der Packstücke entfallen. Technologische Basis des Systems sind zweidimensionale Datamatrix-Codes auf der Oberseite jedes Packstücks, die als Identifikator dienen sowie mehrere hundert optische Scaneinheiten im Deckenbereich der Hallen, die den gesamten Boden erfassen.

Dies ermöglicht auch die metergenaue Ortung aller Paletten in Echtzeit in den oftmals Fußballfeld-großen Umschlaglagern. Die Stellplätze von Sendungen als auch die Position von Flurförderzeugen lassen sich in Echtzeit visualisieren und auf Websites, Apps oder mobilen Displays zusammen mit Leitinformationen für den innerbetrieblichen Transport darstellen, was die Transparenz im Lager deutlich verbessert. sowie Such- und Beladeprozesse beschleunigt.

Eine Neuheit ist die so genannte automatische „Verheiratung“ der Flurförderzeuge (FFZ) und Packstücke. Das @ILO-System erkennt die Aufnahme einer Palette mit einem FFZ automatisch und übermittelt in Echtzeit Informationen zum jeweiligen Packstück über Displays an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Auch diese Funktionalität spart Prozesszeiten und kann Abläufe im Umschlaglager neu gestalten.

in weiteres technologisches Highlight des @ILO Terminals soll in Zukunft die vollautomatische und permanente Vermessung aller Packstücke werden. Bereits im Pilotbetrieb kann das System die Dimensionen der Packstücke mit hoher Genauigkeit ermitteln. Wenn das System vollkommen praxistauglich ist, können die ermittelten Volumendaten unter anderem von intelligenten Algorithmen genutzt werden, um Fahrerinnen und Fahrer sowie die Beschäftigten im Umschlaglager bei der Verladungs- und Tourenplanung zu unterstützen und die Auslastung von Wechselbrücken, Trailern und Nahverkehrsfahrzeugen weiter zu erhöhen. Dies würde dann zu einer Reduzierung von Transportkilometern und so auch zu einer Vermeidung von Emissionen führen.

„Bereits in den ersten Tests haben sich die praktischen Vorteile des @ILO-Terminals deutlich gezeigt“, berichtet Alexander Tonn COO Road Logistics bei DACHSER. „Die Kolleginnen und Kollegen sparen mit dem System wertvolle Zeit und können die Abläufe im Terminal noch effizienter gestalten. Auch die Beladung und Abfahrt gestaltet sich für die Fahrerinnen und Fahrer deutlich entspannter. All das hat das Potenzial für einen Innovationssprung in der Stückgutlogistik.“

Quelle und Foto: DACHSER




Hafen Rotterdam setzt auf Quantenphysik

Die Unternehmen in Rotterdams Hafen, dem größten in Europa, werden künftig via Internet kommunizieren, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass Unbefugte mithören und -lesen. Das wird möglich mit „Q*Bird„, dem ersten Verschlüsselungssystem, das auf Quantenphysik basiert. Es ermöglicht die Vernetzung mehrerer Benutzer über einen Center-Hub, eine Internetverbindung, die sich nicht hacken lässt. Das System haben Forscher der Technischen Universität Delft und der Forschungsorganisation TNO entwickelt.

„Unsere Technologie basiert auf einer speziellen Implementierung der Quantenschlüsselverteilung, die einen zentralen Hub nutzt, um Benutzer zu verbinden, die abhörsicher miteinander kommunizieren wollen. Unser Quantennetzwerk lässt sich kostengünstig implementieren. Es kann auf viele Endbenutzer ausgebaut werden, die es mit meist handelsüblichen Geräten nutzen können“, sagt Q*Birds-Mitbegründer und -Direktor Remon Berrevoets.

Das quantensichere Kommunikationssystem habe sich bereits während eines Proof-of-Concept beim großen niederländischen Telekommunikationsanbieter KPN mit Cisco-Hardware sowie beim digitalen Infrastrukturanbieter Eurofiber mit Juniper-Hardware als funktionstüchtig erwiesen, ergänzt Q*Birds-Mitbegründerin und -Direktorin Ingrid Romijn.

In einem ersten Schritt wird ein zentraler Knotenpunkt im Hafenbetrieb Rotterdam eingerichtet und mit dem Betrieb selbst sowie zwei oder drei anderen Logistikunternehmen mit Sitz im Rotterdamer Hafen verbunden. Die Multi-User-Fähigkeiten des zentralen Hubs ermöglichen spätere Anschlüsse weiterer Unternehmen im Hafen. „Zu gegebener Zeit“ könnten weitere Endbenutzer an das System angeschlossen werden, etwa Drittkunden, Lieferanten und Rettungsdienste, so Q*Birds.

Die Benutzer werden Schlüssel erhalten, die mit Quantenphysik generiert und zum Verschlüsseln und Entschlüsseln von Nachrichten verwendet werden. Die Stärke dieser Art von Setup ist die Leichtigkeit, mit der es sich auf viel mehr Benutzer erweitern lässt, und die relativ niedrigen Erweiterungskosten. Nach Abschluss kann die Hafenverwaltung sicher sein, dass ihre Kommunikationsleitung zu anderen Nutzern sicher ist, heißt es.

Quelle: Q*Birds, Foto: Port of Rotterdam




Energieleitwarte im Hafen Brake spart Strom