Neuss: Beratung über Brennstoffwechsel bei Gasmangel-Lage

Die Ende Juni ausgerufene zweite Stufe des Notfallplans Gas und eine möglicherweise drohende Gasmangellage beschäftigt Privathaushalte wie Gewerbetreibende. Zahlreiche Unternehmen im Rhein-Kreis Neuss, die bei ihren betrieblichen Prozessen auf größere Mengen an Gas angewiesen sind, setzen sich bereits intensiv damit auseinander.

Als eine Alternative, um die Produktion aufrecht zu erhalten, kommt beispielsweise ein Brennstoffwechsel in Betracht. So können etwa auf einem Betriebsgelände noch vorhandene Tanks und Brenner für Heizöl wieder in Betrieb genommen und der Gasverbrauch entsprechend gesenkt werden.

„Wir wollen Brennstoffwechsel mit schnellen Genehmigungen für unsere Unternehmen kurzfristig ermöglichen“, betont Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. So bietet die Untere Immissionsschutzbehörde beim Kreisumweltamt Betreibern von genehmigungsbedürftigen Anlagen ab einem Megawatt Leistung unter der Rufnummer 02181/601-6860 eine Beratung rund um den Genehmigungsprozess an.

„Wir wissen“, so Petrauschke weiter, „um die Sorgen der Betriebe und beraten sie daher gerne begleitend zur Planung. So wollen wir sicherstellen, dass die Unterlagen nach Eingang beim Amt für Umweltschutz zügig bearbeitet werden können und der Genehmigungsprozess ohne Verzögerungen abläuft.“

Quelle und Foto: Rhein-Kreis Neuss




Truck FIT verbessert Zulauf zu HHLA-Terminals

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fuhrunternehmen hat die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) das Slotbuchungsverfahren für Lkw-Transporte im Hamburger Hafen mit der Einführung von Truck FIT erfolgreich weiterentwickelt. Die Stuhr Container Logistic GmbH & Co. KG unterstützt die Anpassungen, da Kapazitäten auch auf Seiten der Fuhrunternehmen durch die eingeführten Änderungen verlässlicher geplant und gesteuert werden können.

Im Rahmen der Einführung von Truck FIT hat die HHLA im Juni 2022 eine der letzten geplanten Anpassungen im System vorgenommen, die durch eine zunehmende Verbindlichkeit bei der Buchung zu einer verbesserten Nutzung der Slots an ihren Hamburger Container Terminals führt. Ziel von Truck FIT ist es, die zur Verfügung stehenden Kapazitäten optimal zu nutzen und allen teilnehmenden Fuhrunternehmen des Slotbuchungsverfahrens ein gleichberechtigtes Planen und Buchen von Slots zu ermöglichen. Diesem Ziel kommt die HHLA immer näher: Die sogenannte No-Show-Quote, zu der Stornierungen und nicht genutzte Slots zählen, ist seit der letzten Systemanpassung weiter gesunken.

Jens Hansen, Chief Operating Officer der HHLA, sagt: „Mit der Einführung des Slotbuchungsverfahrens und den Systemanpassungen durch Truck FIT verbessern wir die Prozesse an den Hamburger Terminals laufend, reduzieren die Durchlaufzeiten am Terminal und entlasten auf diese Weise die öffentliche Infrastruktur. Durch die Zusammenarbeit mit den Fuhrunternehmen konnten wir das System im Sinne der Anwender weiterentwickeln und kommen unserem gemeinsamen Ziel näher: Transparente und verlässliche Vergabe von Slots.“

Die Systemanpassungen erfolgten in enger Abstimmung mit den beteiligten Fuhrunternehmen. Ein wichtiger Entwicklungspartner der HHLA war dabei die Firma Stuhr Container Logistic. Das Hamburger Fuhrunternehmen ist Experte für Containertransporte rund um den Hamburger Hafen. Bereits zu Beginn des Projektes wurde das Unternehmen in die Planung und Umsetzung einbezogen.

Heiner Stuhr, geschäftsführender Gesellschafter der Stuhr Container Logistic, zu Truck FIT: „Zu Beginn standen wir den Anpassungen im System skeptisch gegenüber, da wir befürchteten, dass die für unser Geschäft so wichtige Flexibilität verloren gehen würde. Durch unsere Rolle als Entwicklungspartner konnten wir unsere Bedenken allerdings von Anfang an transparent äußern. Das Projektteam der HHLA ist mit uns in den Dialog getreten und hat stets passende Lösungen für uns gefunden.“ Dank des Feedbacks der Fuhrunternehmen konnte das System im Sinne der Anwender weiterentwickelt werden: „Uns stehen nun kurzfristig mehr buchbare Slots als vor der Anpassung zur Verfügung, was sich positiv auf unser Geschäft auswirkt“, fügt Heiner Stuhr hinzu.

Oliver Dux, Geschäftsführer Container Terminal Altenwerder (CTA), ergänzt: „Wir sind allen beteiligten Projektpartnern, wie der Firma Stuhr, sehr dankbar, dass sie die HHLA bei der Einführung von Truck FIT trotz der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen unterstützt haben. Besonders die aktuelle Situation verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass die von den Störungen der Lieferketten betroffenen Parteien zusammenarbeiten und gemeinsam nach Lösungen suchen.“

Bereits 2017 wurde das Slotbuchungsverfahren im Hamburger Hafen eingeführt, um Engpässe an den Terminals zu vermeiden und die Verkehrssituation zu entlasten. Anfang des Jahres 2022 hat die HHLA begonnen, das System mit der Einführung von Truck FIT anzupassen, da die No-Show-Quote, also der Anteil nicht in Anspruch genommener Slots, zuvor stark gestiegen war. Durch die Anpassungen im System steht Fuhrunternehmen, die eine zu hohe No-Show-Quote aufweisen, in der Folgewoche nur ein angepasstes Kontingent an Slots in den Hauptverkehrszeiten zur Verfügung. In den Nebenverkehrszeiten bleibt das freie Buchen der Slots weiterhin möglich. Seit Ende Juni ist das Tauschen bereits gebuchter Slot nicht mehr möglich. Als letzter Schritt soll die Transparenz im System durch die Angabe der jeweiligen Durchlaufzeiten auf den Terminals weiter erhöht werden.

Quelle und Foto: HHLA, die Firma Stuhr Container Logistic, ein Experte für Containertransporte rund um den Hamburger Hafen, war ein wichtiger Entwicklungspartner der HHLA.




Auftakt für das Projekt CoboTank

Das Projekt „Entwicklung und Erprobung kollaborativer und automatisierter Robotersysteme zur Unterstützung des Beladevorgangs von Tankschiffen“ (kurz: CoboTank) startete mit einer Auftaktveranstaltung in Duisburg.

Das Projekt befasst sich mit zukunftssicheren, automatisierten Lösungen im Bereich des Flüssiggutumschlags in deutschen Binnenhäfen, ein Bereich der Binnenschifffahrtsbranche, welcher derzeit von manueller, körperlich anstrengender und fehleranfälliger Arbeit geprägt ist. Gemeinsam mit den Verbundpartnern von der Garant Mineralölhandelsgesellschaft mbH, der Deymann Tankrode Logistics GmbH, dem Hafen Hamburg Marketing e. V., der Mercatronics GmbH und dem Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie sowie dem Lehrstuhl Mechatronik der Universität Duisburg-Essen werden im Projekt ein teilautomatisierter Cobot und ein vollautomatisierter Roboter entwickelt werden. Der Einsatz eines Cobots verspricht erhöhte Prozesssicherheit, bestmögliche Arbeitssicherheit und verbesserte ergonomische Aspekte, während der Roboter die Möglichkeiten der Automatisierbarkeit des Beladeprozesses darstellen wird. Die Verbundpartner werden zudem durch assoziierte Partner, den Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e. V. (BDB) und den Unabhängigen Tanklagerverband e. V. (UTV), unterstützt. Geleitet wird das Konsortium durch das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST) in Duisburg.

Der Cobot, welcher am Europäischen Sicherheitszentrums Duisburg e. V. am Schiffer-Berufskolleg RHEIN im Realmaßstab demonstriert werden soll, wird zunächst im Maßstab 1:10 im Versuchszentrum für innovative Hafen- und Umschlagstechnologie (HaFoLa) des DST getestet. Das Projekt CoboTank ist somit das erste Anwendungsprojekt, in dem die neu entstandene Versuchsinfrastruktur am DST zum Einsatz kommen wird.

In der Auftaktveranstaltung am 4. Juli 2022 tagte das Konsortium erstmalig gemeinsam im Beisein von Vertretern des Projektträgers. Im Rahmen der Veranstaltung wurden neben der allgemeinen Projektorganisation bereits erste fachliche Diskussionen geführt sowie mit der Planung für die ersten Referenzbesuche an entsprechenden Anlagen begonnen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Führung durch die Versuchseinrichtungen am DST sowie einen Besuch der Tanksektion des Europäischen Sicherheitszentrums Duisburg e. V. am Schiffer-Berufskolleg RHEIN.

Das Vorhaben wird gefördert aus dem Programm IHATEC II des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Mehr über das Forschungsvorhaben CoboTank erfahren Sie hier: CoboTank

Quelle: DST, Grafik IHATEC




Hamburgs CTA erneut zertifiziert

Der Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat vom TÜV NORD erneut das Zertifikat “Klimaneutrales Unternehmen” erhalten. Damit unterstreicht der CTA seine Vorreiterrolle als nachhaltiges, innovatives Unternehmen in der Branche.

Erstmalig wurde der CTA im Jahr 2019 als klimaneutral zertifiziert und war damit die weltweit erste Umschlaganlage für Container mit dem entsprechenden Prüfzeichen. Die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath, verdeutlicht: „Die wiederholte Zertifizierung des CTA stellt die Innovationskraft des Terminals erneut unter Beweis. Dieses Jahr können wir dem CTA bereits zum 20. Jubiläum gratulieren und sind sehr stolz, dass der Terminal in der Branche bereits seit 2002 als Vorreiter für Innovation und Nachhaltigkeit gilt und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Dank technologischer Exzellenz und Prozesseffizienz machen wir klimaneutralen Containerumschlag möglich und kommen unserem Ziel näher, bis 2040 Klimaneutralität im gesamten Konzern zu erreichen.“

In dem zertifizierten Zeitraum Januar bis Dezember 2021 sanken die CO2-Emissionen am CTA deutlich um 26,3 Prozent auf rund 11.000 Tonnen. Diese Entwicklung ist insbesondere auf einen stark verminderten Dieselverbrauch durch die weitere Umstellung auf elektrisch betriebene Containertransporter (Automated Guided Vehicles – AGV) zurückzuführen. Knapp 90 Prozent der am CTA eingesetzten AGVs fahren mittlerweile mit Ökostrom statt Diesel, perspektivisch werden bis zum Jahr 2023 alle AGVs auf schnellladefähige Lithium-Ionen-Batterien umgestellt. Auch die 14 Containerbrücken für den wasserseitigen Umschlag, die 52 vollelektrifizierten Portalkräne im Containerblocklager sowie die vier Bahn-Portalkräne werden mit Ökostrom betrieben.

Prozesse, die heute noch CO2-Emissionen verursachen, werden über Kompensationszertifikate ausgeglichen. Mit diesen unterstützt die HHLA Klimaschutzprojekte, die nach höchstem Gold-Standard gemäß Voluntary Emission Reduction (VER) zertifiziert sind. Ziel ist es, den Kompensationsanteil weiter konsequent zu reduzieren. Dafür setzt HHLA gemeinsam mit Partnern auf die Entwicklung technisch innovativer Lösungen.

Bereits im Jahr 2002 hat die HHLA mit der Eröffnung des CTA die Hafenlogistik geprägt und Impulse für die Zukunft gesetzt. Neue, zukunftsträchtige Technologien, die sich am CTA bewährt haben, kommen heute auf Terminalanlagen in der ganzen Welt zum Einsatz. Darüber hinaus nimmt der CTA durch seinen hohen Automatisierungsgrad eine wesentliche Rolle für die Entstehung neuer Berufsbilder im Hafen ein. Diesen Standard will die HHLA auch auf ihren anderen Anlagen erreichen, indem die Terminalprozesse im laufenden Betrieb weiter automatisiert und digitalisiert werden. Innovationen und technische Exzellenz sind für die HHLA der zentrale Schlüssel, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, mit denen das Unternehmen weiterhin ökologisch handeln und erfolgreich wirtschaften kann.

Mehr Informationen zum CTA gibt es hier.

Quelle und Foto: HHLA




Shell baut größte Anlage für grünen Wasserstoff in Europa

Auf der Maasvlakte 2 wird Europas größte Anlage für grünen Wasserstoff gebaut. Die endgültige Investitionsentscheidung hierfür hat Shell getroffen. Die futuristische Anlage wird den Namen Holland Hydrogen I tragen und soll 2025 in Betrieb genommen werden.

Der 200-MW-Elektrolyseur wird auf der Maasvlakte 2 im Rotterdamer Hafen gebaut und soll täglich 60.000 Kilogramm erneuerbaren Wasserstoff produzieren.

Der erneuerbare Strom für den Elektrolyseur stammt aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Nord), der sich teilweise im Besitz von Shell befindet.

Der grüne Wasserstoff wird bald über die HyTransPort-Pipeline den Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam versorgen. In der Raffinerie ersetzt es einen Teil des verwendeten grauen Wasserstoffs und macht die Herstellung von Energieprodukten wie Benzin, Diesel und Paraffin teilweise kohlenstofffrei. In dem Maße, wie mehr Wasserstoff-Lkw auf den Markt kommen und das Netz der Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr wächst, kann die Versorgung mit grünem Wasserstoff auch auf sie ausgerichtet werden, um zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs beizutragen.

Quelle und Grafik: Shell, Rendering des Holland Hydrogen 1 im Konversionspark




Solardatenmessung auf dem LKW-Dach

Per Solarzelle auf dem Transporter die Reichweite verlängern: Ob das im Praxiseinsatz funktioniert, prüft Rhenus Home Delivery jetzt per Solardatenmessung mit einem Testfahrzeug. Die Erfahrungen aus den Messungen können dabei helfen, die Flotte mit zukunftsträchtigen Technologien langfristig nachhaltiger aufzustellen.

Die Rhenus Gruppe, einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister, ist kontinuierlich bestrebt, den eigenen Fuhrpark mit alternativen Antriebsarten nachhaltiger zu gestalten. Um zu prüfen, ob Sonnenenergie dafür eine valide Option ist, setzt Rhenus Home Delivery nun ein Testfahrzeug mit Solarmesstechnik ein. Dafür kooperiert der Spezialist für die Endkundenbelieferung mit Sono Motors. Ziel ist es, herauszufinden, inwieweit Solarzellen auf der Fahrzeugoberfläche die Reichweite verlängern können – und welches Potenzial die Technologie für den flächendeckenden Einsatz in Zukunft bietet.

Von der prallen Sonne im Hochsommer bis zu regnerischen Wintertagen: Um realistische Mittelwerte zu erhalten, hat Rhenus den Test als Langzeitprojekt über vier Jahreszeiten hinweg konzipiert. Beleuchtungsstärkesensoren auf beiden Seiten und auf dem Dach des noch herkömmlich angetriebenen 15-Tonners messen kontinuierlich die Sonneneinstrahlungsintensität. Ein per LTE angebundener Data Logger übermittelt zudem die genaue Uhrzeit der Messung an Sono Motors, wo alle Messdaten zu konkreten Ergebnissen verknüpft werden. Vom brandenburgischen Hoppegarten nahe Berlin aus, ist das Fahrzeug in der Testphase in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern unterwegs. Jonas von Frieling, Head of Innovation Hub der Geschäftszweige Rhenus Home Delivery und Rhenus High Tech, erklärt: „Als zwei Unternehmen voller Innovationskraft und Tatendrang passen Rhenus und Sono Motors für so ein zukunftsweisendes Projekt perfekt zueinander.“

Bei der Flotte setzt Rhenus Home Delivery zunehmend auf alternative Antriebe. Im Testprojekt steckt aber noch viel mehr Potenzial: Innovative Technologien wie solargestützte E-Lkw könnten in Zukunft einen großen Teil zur Energiewende beitragen, da für diese Art der ökologischen Stromerzeugung keine zusätzlichen Flächen versiegelt werden müssen. „Wenn im Verkehr flächendeckend auf Elektroantriebe umgestellt wird, muss die Versorgung entsprechend mitwachsen. Solarzellen auf Fahrzeugen könnten das Stromnetz dabei entlasten. Mit unserem Testprojekt gehen wir hier als Pionier voran“, sagt Jonas von Frieling.

Quelle und Foto: Rhenus Home Delivery




Stapelung von Trailern und Containern

Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) stehen zunehmend vor Platzproblemen. Leercontainer stapeln sich und Freiflächen zur flexiblen Nutzung sind eine seltene Ausnahme. Dadurch sinkt die Umschlagskapazität und die Verlagerung auf klimafreundliche Verkehrsträger wird erschwert. Speziell für Trailer, die besonders viel Stellfläche beanspruchen und deren Anteil in KV-Drehscheiben wie dem Duisburger Hafen stetig gewachsen ist, haben duisport, die TX Logistik AG und die SGKV e.V. nun eine innovative Lösung entwickelt.

Herausgekommen ist „Stack-X“, eine marktreife Stapelkonstruktion, die zusammen mit der Firma Wecon entwickelt und konstruiert wurde. Stack-X ist – vereinfacht ausgedrückt – in Form eines befahrbaren rechteckigen Metallrahmens konzipiert und ermöglicht den Transport und die Stapelung von Trailern mittels Reachstacker oder Portal-Kran. Die zu stapelnden Trailer können gekrant oder mit einer Zugmaschine bzw. einem Terminal-Traktor hineingefahren werden. Die ersten Prototypen wurden erfolgreich in Feldversuchen unter Realbedingungen getestet, um eine intelligente Einbindung in die unterschiedlichen Betriebsprozesse zu gewährleisten. Dabei haben sich drei Stapellösungen als besonders effizient herausgestellt:

  • Variante 1 sieht eine reine Stapelung von bis zu drei Trailern übereinander vor, die unter dem Kran oder auf Nebenflächen platziert werden können.
  • Variante 2 ermöglicht die gemischte Stapelung als Block aus Trailern und Containern (leer und voll). Auch bei dieser Lösung kann optional unter-Kran oder auf Nebenflächen gestapelt werden.
  • Bei der dritten Variante bilden die Stack-X-Module eine Art Garage. Dies setzt gewissen Rangierbedarf und ausreichend Platz voraus sowie eine Abstimmung des Terminal Operating Systems (TOS). Die Option ist für Nebenflächen geeignet und erfordert einen Reachstacker.

„Die drei empfohlenen Varianten beinhalten sowohl das reine Stapeln von Trailern als auch eine gemischte Stapelung mit Containern, was die Einzigartigkeit der Konstruktion noch einmal hervorhebt“, sagt Jan-Christoph Maaß (Projektmanager, Duisburger Hafen AG). „Bei der Auswertung der Feldversuche zeigt sich außerdem, dass sich Stack-X auch als Depot oder Möglichkeit der Zwischenlagerung eignet. Dies entlastet die Down- bzw. Peakzeiten in den Terminals und erhöht die Flexibilität.“

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts hat sich die Anzahl der in Deutschland auf der Schiene transportierten Trailer von rund 150.000 Ladeeinheiten im Jahr 2005 auf über eine Million im Jahr 2020 mehr als verachtfacht. Laut Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) wird der Anteil des Kombinierten Verkehrs bis zum Jahr 2030 um 79 Prozent ansteigen. Die Verlagerung auf die klimafreundlichen Verkehrsträger Wasserstraße und Schiene ist dabei ein wichtiger Baustein zur Erreichung der ambitionierten Klimaziele der Bundesregierung sowie der EU.

Mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen, ist auch das Ziel von TX Logistik. „Für den gesamten Kombinierten Verkehr gilt: Je mehr Terminals den effizienten Umschlag von Trailern ermöglichen, desto leichter ist es, den Umstieg auf den klimafreundlichen Verkehrsträger Schiene zu ermöglichen. Wir unterstützen daher Innovationen, die dies vorantreiben“, sagt Christoph Dörre (Manager Business Development und NIKRASA, TX Logistik). „Trailer Port erleichtert ein einheitliches und effizientes Handling von Trailern in Terminals und erhöht damit die Umschlagskapazität und Geschwindigkeit.“

Das Projekt, das im Juni 2022 endet, wird im Rahmen der Initiative „Innovative Hafentechnologien“ (IHATEC) des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert.

Quelle: duisport, Foto: TrailerPort




Rhenus setzt auf Hybrid-Koppelverbänden

Mit den nachhaltigen Binnenschiff-Koppelverbänden Rhenus Mannheim I+II und Rhenus Wörth I+II investiert Rhenus PartnerShip in die Zukunft der gesamten Schifffahrtsbranche und entlastet mittels Nutzung alternativer Kraftstoffe die Umwelt. Das Millionen-Projekt vereint alle technischen Innovationen, die in der Binnenschifffahrt heutzutage möglich sind. 

Mit der Vertragsunterzeichnung im Juni fiel der Startschuss für die Bauphase der Koppelverbände Rhenus Mannheim I+II und Rhenus Wörth I+II. Die neuen, emissionsarmen Flaggschiffe der Rhenus-Flotte entstehen in der niederländischen Werft Den Breejen. Die Fertigstellung der hybriden Schiffskomplexe ist für September 2023 geplant. Im darauffolgenden Monat sollen erste Probefahrten stattfinden.

Die Schiffsverbände setzen sich zusammen aus einem Motorschiff und bis zu drei Schubleichtern. Die Schiffsformationen sind äußerst tragfähig und ermöglichen ein flexibles Ladevolumen. Dank der guten Trimmlage mittels Gewichtsverteilung und einem neuartigen Propulsionskonzept sind die Schiffe bereits ab einem Tiefgang von 1,20 Meter einsatzbereit. So können die Koppelverbände auch bei Niedrigwasser problemlos fahren, wodurch sich die Abladeoptimierung erhöht. Mit der innovativen Schiffskonstruktion spart Rhenus deutlich an Gewicht ein: Das Kaskogewicht des Güterschiffs reduziert sich auf 510 Tonnen, während der Schubleichter mit 390 Tonnen aufwartet.

Das erste Rhenus-Schiff der neuen Typenklasse, die Rhenus Mannheim I+II, besitzt ein vollkommen neues Antriebskonzept bestehend aus einer Brennstoffzelle auf Wasserstoffbasis, einer skalierbaren und langlebigen Lithium-Ionen-Batterie und modernsten Generatoren. Ein E-Motor treibt die Schiffswelle an. Das Schiff lässt sich zudem per Remote-Steuerung bedienen. Die Rhenus Wörth I+II setzt ebenfalls auf einen hybriden Antrieb aus Batterien und Stage V Motoren. Das Schiff kann auf Brennstoffzellen umgerüstet werden. „Bei unserem Neubau setzen wir auf alle uns zur Verfügung stehenden Innovationen. Wir wollen nicht nur einen Schritt machen, sondern in Bezug auf Nachhaltigkeit richtungsweisend voranschreiten“, berichtet Thomas Kaulbach, Geschäftsführer der Rhenus PartnerShip. Techniker behalten über den Fern-Diagnose-Service die Leistung der Flotte im Blick – inklusive Motorleistung, Kraftstoffverbrauch und Emissionswerten. Dank eines kontinuierlichen Datentransfers ist eine schnelle Fernwartung der Motoren von Land aus möglich. Durch die hybride Kombination der Antriebstechniken reduzieren sich Schadstoffemissionen um bis zu 72 Prozent CO2 und NOx.

Rhenus verwirklicht das Großprojekt im maritimen Geschäftszweig vollkommen ohne staatliche Fördermittel. „Bereits vor zwei Jahren haben wir eine Machbarkeitsstudie durchgeführt und mit der Planung begonnen. Der Zeitpunkt ist nun definitiv reif für die Umsetzung unserer zukunftsweisenden Innovationslösung für die Binnenschifffahrt. Wir sind ernsthaft bestrebt, die gesamte Rhenus Gruppe klimaneutral aufzustellen“, erklärt Dirk Gemmer, Geschäftsführer der Rhenus Transport. Da die Schiffshülle eines Binnenschiffs sich standardmäßig 30 bis 90 Jahre im Einsatz befindet, ist die Investition in nachhaltige Antriebsmodelle im Güterschiffsverkehr äußerst sinnvoll. Mit dem Millionenprojekt baut Rhenus ihre Binnenschifffahrtsflotte zukunftsträchtig aus und setzt die Segel Richtung Nachhaltigkeit. Zur Einweihung beider Koppelverbände ist eine offizielle Schiffstaufe vorgesehen.

Quelle: Rhenus, Foto: Rhenus Transport




Förderung für CO2-freie Erzeugung von Prozesswärme

Gemeinsam mit zwei Projektpartnern arbeitet Currenta an Technologiekonzepten, mit denen die Dekarbonisierung der Industrie weiter vorangetrieben werden soll.

Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das SPIN-Projekt „CO2NEICHEM“ mit einer Million Euro. Ziel des gemeinsamen Projekts von Currenta, Siemens Energy und der Ruhr-Universität Bochum ist die Entwicklung von Technologien zur CO2-neutralen Energieversorgung von wärmeintensiven Industriestandorten.

„Das Projekt passt hervorragend zu den CURRENTA-Nachhaltigkeitszielen und wir freuen uns sehr über die Förderung durch das Land NRW“, erklärt Dr. Regina Hill, Leiterin Marketing Ver- und Entsorgung. „Vor allem Wärmepumpen und die Nutzung von grünem Wasserstoff spielen in unserer Strategie als Schlüsseltechnologien eine wichtige Rolle“, so Hill weiter. Im Rahmen von „CO2NEICHEM“ wird CURRENTA gemeinsam mit den Projektpartnern die Weiterentwicklung dieser Technologien vorantreiben, um die Produktionsfähigkeit der chemischen Industrie zu gewährleisten. „Für CURRENTA als Chemieparkbetreiber ist es entscheidend, dass wir Produktionsbedingungen schaffen, die nachhaltig, versorgungssicher und bezahlbar sind“, betont Hill.

Das Spitzencluster für industrielle Innovationen e.V. (kurz SPIN) schafft Allianzen aus relevanten Akteuren in NRW wie Wirtschaftskonzernen. Mittelständische Unternehmen, Start-ups sowie Universitäten und Forschungsinstituten treiben in den Bereichen Energie und Digitaltechnologie in praxisbezogenen Forschungsprojekten umweltfreundliche Zukunftstechnologien voran.

Derzeit stammen in Deutschland nur etwa fünf Prozent der Prozesswärme in der Industrie aus erneuerbaren Energien. Die Energiewende erfordert eine Transformation der Prozesswärme-Versorgung. Konkret arbeitet das SPIN-Konsortium dazu jetzt an zwei Technologiekonzepten, die für die klimaneutrale und wirtschaftliche Erzeugung großer Mengen Prozessdampfs als am besten geeignet erscheinen: Eine mit Wasserstoff und Sauerstoff betriebene Dampf-Gasturbine und eine industrielle Hochtemperatur-Wärmepumpe mit Wärme- und Kälteauskopplung.

Im Rahmen des Förderprojekts erfolgen zunächst eine Konzeptstudie und eine Energiesystemanalyse. Anschließend soll dann ein detailliertes Konzept für eine Demonstrationsanwendung des favorisierten Systems ausgearbeitet werden, bevor ein Pilotprojekt realisiert werden kann.

„Die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung für die Industrie ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Dies kann uns nur gelingen, wenn wir bereits heute die passenden Technologien erforschen, entwickeln und erproben. Wir sind dankbar, dass unser Projekt vom nordrhein-westfälischen Energieministerium unterstützt wird, und freuen uns auf die gemeinsame Umsetzung mit unseren Projektpartnern“, so Nevzat Oezcan, Leiter des Mülheimer Standorts von Siemens Energy.

Innovationsminister Pinkwart kommentiert: „Die chemische Industrie hat einen immensen Energie- und Wärmebedarf. Um diesen auch in Zukunft sicher und klimafreundlich decken zu können und um unsere Industrieunternehmen wettbewerbsfähig zu halten, brauchen wir zügig neue Versorgungskonzepte. Ich freue mich daher sehr, dass wir jetzt ein weiteres Projekt unterstützen können, das zum klimaneutralen Umbau unseres starken Industriestandorts beiträgt.“

Quelle und Foto: Currenta, v.l.n.r.: Thomas Bagus, Dr. Stefan Glos, Nevzat Oezcan (Siemens Energy), Dr. Regina Hill (Currenta), Prof. Dr.-Ing. Roland Span, Prof. Dr. Valentin Bertsch (Ruhr Universität Bochum), Dr. Rüdiger Franck (Currenta)




Künstliche Intelligenz für die Oslebshauser Schleuse

Seit mehr als 110 Jahren sichert die Oslebshauser Schleuse den Seegüterumschlag im Industriehafen auf der rechten Weserseite. Regelmäßig wurde die Schleuse baulich an die jeweils veränderten Anforderungen der Schifffahrt angepasst. Jetzt steht die Oslebshauser Schleuse auch beispielhaft für die smarte Digitalisierung der Bremischen Häfen und für eine energietechnische Optimierung.

Zur offiziellen Inbetriebnahme der neuen Schleusentechnik gratulierte Senatorin Dr. Claudia Schilling, den an dem Verbundprojekt beteiligten Unternehmen und Organisationen: „Sie haben mit viel Forschungs- und Entwicklungsarbeit erreicht, dass an der Oslebshauser Schleuse jetzt beispielhaft gezeigt wird, wie mit dem Einsatz künstlicher Intelligenz eine hochmoderne Anlagentechnik umgesetzt werden kann. Die Oslebshauser Schleuse steht seit jeher für Zuverlässigkeit. Jetzt steht sie auch für Künstliche Intelligenz und optimale Energieeffizienz. Damit kann sie Vorbild für die technische Aufrüstung weiterer Seeschleusen in Deutschland sein.“ Zugleich sprach die Senatorin ihren ausdrücklichen Dank an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr aus, denn durch deren inzwischen mehrfach fortgeschriebenes Förderprogramm IHATEC (Innovative Hafentechnologien) können Projekte wie diese entwickelt und erprobt werden.

Abgeschleuste Hafenbereiche wie der Industriehafen brauchen einen ausreichenden Wasserstand, um sichere nautische Bedingungen zu gewährleisten. Jede Schleusung eines Schiffes führt jedoch zu Wasserverlusten. In Bremerhaven wird dies durch einen Freilaufkanal ausgeglichen. Dies ist in Oslebshausen nicht möglich. Um hier den Wasserverlust auszugleichen, ist eine kosten-, zeit- und energieaufwändige Wasserzufuhr durch Pumpen notwendig.

Mit der Umsetzung des KI-basierten Tide2Use Assistenzsystems wird der Wasserstand im Hafenbecken jetzt energieeffizient ausgeglichen. Durch den intelligenten Einsatz der Binnen- und Außenhäupter kann der Wasserausgleich signifikant erhöht und der Einsatz der Pumpen erheblich reduziert werden. Damit wird es möglich, die Tiden der Weser zu nutzen, um die Wassernachfrage zu bedienen.

Schleusenbedienende haben komplexe Steuerungsprobleme zu bewältigen. Dies wird dadurch erschwert, dass die Ankünfte und Abfahrten der Schiffe vorab häufig nicht genau absehbar sind. Mittels eines KI-basierten Ansatzes, der Agentensysteme und Methoden des maschinellen Lernens („Deep Learning“) und neuronale Netze einsetzt, wurde in Tide2Use ein System erschaffen, das in der Lage ist, die relevanten Faktoren zu berechnen, die die komplexe Situation an der Schleuse beeinflussen. Die Ergebnisse der KI-basierten Berechnungen werden in einem Dashboard zusammengeführt und visualisiert.

In enger Zusammenarbeit mit den NautikerInnen des assoziierten Partners Hansestadt Bremisches Hafenamtes (HBH) wurde ein digitales, unterstützendes Werkzeug entwickelt, das auf die Bedürfnisse der Nutzer Nutzenden abgestimmt ist. Die so bereitgestellten Informationen sollen dieen Schleusenbedienendener bei ihrer Entscheidungsfindung unterstützen, um zusammen mit ihrem eigenen Prozesswissen einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Bewirtschaftung der Schleuse Oslebshausen zu leisten. Die seit Beginn dieses Jahres laufende Erprobungsphase hat hierzu sehr gute Ergebnisse geliefert. Durch die natürliche Bewässerung kann eine Energieeinsparung von bis zu 20% pro Vorgang erzielt werden. Je nach Anzahl der Vorgänge liegt die Energieeinsparung bei etwa 170.000 kWh pro Jahr.

Für bremenports bedeutet die intelligente Schleuse nicht nur eine deutliche Ersparnis bei den Unterhaltungskosten. „Die Oslebshauser Schleuse ist zugleich ein hervorragendes Beispiel, für ein anspruchsvolles und gelungenes Digitalisierungsprojekt der Bremischen Häfen“, so bremenports Geschäftsführer Robert Howe. „Zugleich haben die am Projekt beteiligten Partner gemeinsam gezeigt, dass die Bremischen Häfen ein guter Ort für die Entwicklung und Umsetzung innovativer Hafentechnologien sind.“

Niedersachsen Ports (NPorts), der Betreiber der landeseigenen Häfen in Niedersachsen, hat das Projekt Tide2Use über die gesamte Laufzeit als assoziierter Partner begleitet und unterstützt. Durch den kontinuierlichen Austausch mit NPorts konnten auch die spezifischen Anforderungen und Erfahrungen aus dem Seehafen in Emden in das Projekt einfließen. Während in Bremen der Fokus auf der Bewässerung des Industriehafens durch die Schleuse Oslebshausen liegt, untersucht NPorts, inwieweit der Hafen und die Schleusen in Emden künftig auch verstärkt zur Entwässerung des Hinterlandes eingesetzt werden können.

Das Verbundprojekt Tide2Use wurde im Rahmen des von der Bundesregierung aufgelegten Programms IHATEC (Innovative Hafentechnologien) gefördert. Unter Koordination von bremenports waren Aimpulse Intelligent Systems, das Bremer Institut für Produktion und Logistik (BIBA) und Schulz Systemtechnik an dem Projekt beteiligt.

Als Projektträger für das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur hat der TÜV Rheinland das Projekt begleitet.

Im Industriehafen am rechten Weserufer konzentriert sich rund die Hälfte des Seegüterumschlags der Hafengruppe Bremen-Stadt. An seinen Kajen können nahezu alle Arten von Waren geladen und gelöscht werden – von Baustoffen, Holz und Massengütern über Stahl und Stahlerzeugnisse bis hin zu Containern, Projektladung sowie Fahrzeug- und Anlagenteilen.

Quelle und Foto: bremenports