Auszeichnung für Rheinmetall im Neusser Hafen

Der Technologiekonzern Rheinmetall hat an seinem Standort in Neuss erfolgreich ein neues Auditverfahren eingeführt und wurde dafür von PSA Peugeot Citroën ausgezeichnet. Der Automobilhersteller, der dem Stellantis-Konzern angehört, verlieh der Neusser Tochtergesellschaft für die gelungene Umsetzung das begehrte QSB+ Zertifikat, welches eine Auszeichnung für die Erfüllung der Kundenanforderung darstellt.

„Wir freuen uns sehr über das Erreichen der Bewertungs¬kriterien des QSB+ Zertifikats“, sagt David Papenfuß, Werkleiter des Standorts Niederrhein und Sponsor des Projekts. „Ohne das gemeinsame Engagement der Beteiligten in den verschiedenen Abteilungen und dem Werkführungsteam wäre dies nicht möglich gewesen.“

Der Erfolg hat zudem auch strategische Bedeutung: „Mit der Einführung des Layered Process Audits (LPA) erfüllen wir nun auch die IATF-Anforderungen an die Qualitätsmanagementsysteme, die zukünftig von allen Automobilherstellern gefordert werden. Beste Voraussetzungen also, bevorzugter Partner für alle unsere Kunden zu werden“, erläutert Papenfuß.

Die Einführung des neuen Auditverfahrens am Standort Neuss ist das Ergebnis einer kontinuierlichen Zusammenarbeit verschiedener europäischer Qualitäts¬bereiche von Rheinmetall. Entsprechend dem sogenannten Layered Process Audit (LPA) werden die verschiedenen Abläufe in den Bereichen Produktion, Logistik sowie Qualitätsmanagement erfasst und systematisch beobachtet. Bei Bedarf werden Verbesserungen neu geplant, umgesetzt, überprüft und weiter beobachtet – ein kontinuierlicher Optimierungsprozess.

„Bei dem LPA handelt es sich nicht um eine kurze, einmalige Intervention, sondern um ein Optimierungsinstrument, das auf Kontinuität und Langfristigkeit ausgerichtet ist. Wir konzentrieren uns auf die Verbesserung unserer Prozesse in den Bereichen Produktion und Logistik, die das Qualitätsmanagement beeinflussen“, erklärt Steffen Grunert, Senior Manager Quality im Werk Niederrhein in Neuss.

Involviert sind dabei alle Abteilungen und Ebenen, einschließlich der Geschäftsführung. So überwacht der Produktionsbetrieb die Qualität der Produkte sowie die Kundenbedarfe und gestaltet aktiv den eigenen Verbesserungsprozess.

Nach dem erfolgreichen Projektstart in Neuss wird das richtungsweisende Verfahren bald auch an anderen Rheinmetall-Standorten implementiert.

Quelle und Foto: Rheinmetall Aktiengesellschaft




Projekt Antwerp@C halbiert CO2 Fußabdruck

Antwerp@C, eine Initiative von Air Liquide, BASF, Borealis, ExxonMobil, INEOS7, TotalEnergies, Fluxys und dem Hafen von Antwerpen hat zum Ziel, die Bemühungen der Industrie zur Halbierung der CO2-Emissionen im Hafen von Antwerpen bis 2030 durch die Errichtung einer gemeinsamen CO2-Infrastruktur zu unterstützen. Mit dem Beginn der technischen Studien hat das Projekt nun einen neuen Meilenstein erreicht, um einen nachhaltigeren, kohlenstoffärmeren Betrieb rund um den Hafen von Antwerpen zu ermöglichen.

Es wäre eine der ersten und weltweit größten multimodalen CO2-Exportanlagen mit öffentlichem Zugang. Die sieben führenden Chemie- und Energieunternehmen wollen damit einen wesentlichen Beitrag zu den Klimazielen Belgiens und der EU leisten.

Nach Abschluss einer Machbarkeitsstudie in 2021 tritt Antwerp@C nun mit dem Beginn technischer Studien in die nächste Phase ein. Dabei wird der Bau eines zentralen „Backbone“ im gesamten Hafen von Antwerpen entlang der Industriegebiete am rechten und linken Scheldeufer weiter untersucht. Teil der technischen Studien ist auch eine gemeinsame CO2-Verflüssigungsanlage mit Zwischenlagerung und Schiffsladeeinrichtungen für den grenzüberschreitenden Transport. Diese Studien werden teilweise durch Zuschüsse der Connecting Europe Facility (CEF) und der flämischen Regierung zur Machbarkeitsstudie und durch Beiträge aller Teilnehmenden des Konsortiums finanziert. Nach Abschluss der technischen Studien wird eine endgültige Investitionsentscheidung für die erste Phase Ende 2022 erwartet.

In der Zwischenzeit haben Fluxys, Air Liquide und Pipelink (eine Tochtergesellschaft des Hafens von Antwerpen) eine „Open Season“ organisiert, um die anfängliche Nachfrage nach der geplanten CO2-Infrastruktur zu ermitteln. Die Open Season war eine Einladung an alle Unternehmen im weiteren Umkreis des Hafens von Antwerpen, ihr Interesse an einer CO2-Transport- und/oder CO2-Terminierungsinfrastruktur in Antwerpen zu bekunden. Die vom Markt gesammelte Reaktion wird berücksichtigt, um eine endgültige Investitionsentscheidung zu treffen.

Der Hafen von Antwerpen beherbergt den größten integrierten Energie- und Chemiecluster Europas. Damit ist er der ideale Standort für neue, grenzüberschreitende Kooperationsprojekte zur innovativen CO2-Reduzierung. Zu diesem Zweck haben sich die genannten Unternehmen Ende 2019 unter dem Namen Antwerp@C zusammengeschlossen, um die technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Aufbaus einer CO2-Infrastruktur zur Unterstützung künftiger CCUS-Anwendungen (Carbon Capture Utilization & Storage) zu untersuchen. Das bedeutet, dass Abscheidung, (Wieder-)Verwendung und Speicherung von CO2 als wichtige Wege für den Übergang des Antwerpener Hafens zu einem kohlenstoffneutralen Hafen angesehen werden.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen: „Es ist an der Zeit, den Übergang zu einer kohlenstoffneutralen Wirtschaft zu vollziehen. Europa nimmt auf globaler Ebene eine Vorreiterrolle ein. Mit Antwerp@C verfügt der Hafen von Antwerpen über den Schlüssel zur Realisierung eines innovativen grenzüberschreitenden CCUS-Projekts, das hinsichtlich seines Konzepts und Umfangs einzigartig ist. Wir möchten gerne in die nächste Phase der technischen Studien eintreten, da dieses Projekt einen Beitrag zu den flämischen, belgischen und europäischen Klimazielen und zu den erhöhten EU-Zielen für 2030 zur Emissionsreduzierung auf mindestens 55 Prozent leisten wird.“

Wouter de Geest, Vorstandsvorsitzender von Antwerp@C: „Die wichtige Entscheidung, mit der Planung eines so komplexen Projekts zu beginnen, bestätigt das Engagement aller Partner für ihre Klimaziele. Die Unterstützung dieses Engagements durch verschiedene Behörden war unerlässlich, um diese Entscheidung zu treffen, und wird auch während der weiteren Entwicklung des Projekts unerlässlich bleiben. Gemeinsam sind wir viel stärker und können das Industriecluster im Hafen von Antwerpen umgestalten.“

Pascal De Buck, CEO von Fluxys: „Das Antwerp@C-Projekt ist Teil des allgemeinen Projektansatzes von Fluxys, um den Aufbau der erforderlichen Dekarbonisierungsinfrastruktur in ganz Belgien und in Richtung der Nachbarländer zu unterstützen. Sowohl für CO2 als auch für Wasserstoff arbeiten wir mit spezifischen Infrastrukturvorschlägen, derzeit in fünf und in Kürze in sechs wichtigen Industrieclustern. Gemeinsam mit dem Markt bereiten wir die Infrastruktur Schritt für Schritt vor. Innerhalb der Industriecluster, zwischen den Clustern und auch mit Verbindungen zu den Nachbarländern wie in Antwerpen. Auf diese Weise wird unser Land zu einer Drehscheibe für die Moleküle für eine kohlenstoffneutrale Zukunft.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp




weniger Schadstoffe am Liegeplatz

Durch die Nutzung von fossilen Schiffstreibstoffen tragen Schiffe erheblich zu Emissionen im Hafen und Hafenumfeld bei. Netzgebundene Landstromanlagen können eine effektive Lösung zur Emissionsreduzierung von Schiffen während der Liegezeit im Hafen sein, wenn diese mit 100% erneuerbarem Strom betrieben werden, jedoch nicht für jeden Hafen, nicht für jeden Liegeplatz und nicht für jedes Schiff. Aus diesem Grunde wollen deutsche Seehäfen weitere Lösungen kennenlernen, um einen möglichst klimaneutralen Betrieb von Schiffen am Liegeplatz zu ermöglichen und um Luftschadstoffe zu vermeiden.

Mit einem Innovationswettbewerb, zu dem neun deutsche Seehäfen gemeinsam mit dem Maritimen Cluster Norddeutschland aufrufen, werden Lösungen gesucht, die zur Emissionsreduzierung am Liegeplatz beitragen können.

Dabei sollen innovative Ideen, Konzepte und technologieoffene Lösungsansätze zur Energieversorgung von Schiffen am Liegeplatz aufgezeigt werden. Von Interesse sind auch Lösungen, welche im Fahrtbetrieb zur Emissionsreduzierung beitragen.

In den folgenden Kategorien werden Innovationen gesucht:

► A. Konzepte – Gesucht werden konzeptionelle Beschreibungen für alternative Energieversorgungsansätze für Schiffe am Liegeplatz. Konzepte welche sich noch in einem F&E Stadium befinden, welche aber das Innovationspotential aufzeigen können.

► B. Prototypen – Gesucht werden Ideen, die eine technische Machbarkeit nachweisen, bei denen aber noch Entwicklungsschritte fehlen (z. B. Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen oder weitere Systementwicklungen)

► C. Existente Lösungen – Gesucht werden marktreife Lösungen, die bereits erfolgreich in anderen Häfen oder an Bord zum Einsatz kommen und verfügbar sind, die aber noch adaptiert und / oder skaliert werden müssen.

Der Innovationswettbewerb ist am 1. Februar gestartet und läuft bis zum 18. Juni diesen Jahres. Gesucht werden Innovationen aus dem In- und Ausland.  Die 7-köpfige Jury besteht aus Vertreterinnen und Vertretern von Verbänden, Reedereien und der Wissenschaft. Neben der Jury sind auch Vertreter der Häfen in die Bewertung der Einreichungen involviert.

Nähere Informationen finden sich unter  www.zeroemissionatberth.com. Über diese Seite können auch die Wettbewerbsbeiträge eingereicht werden.

Die Preisverleihung wird voraussichtlich im September sein.

Quelle: bremenports, Foto: HHM/ Hasenpusch




Hochwasserportal (LHP) jetzt mit Warnkarte

Das Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP) wurde jetzt um eine Hochwasserwarnkarte erweitert. Darauf ist auf einen Blick erkennbar, in welchen Regionen bzw. Flussabschnitten eine akute Hochwassergefahr besteht. Das LHP ist ein wesentlicher Baustein des Hochwasserrisikomanagements, das bereits seit 15 Jahren im Auftrag der Umweltministerien eine länderübergreifende Übersicht über die aktuelle Hochwassersituation bietet sowie ein zentrales Zugangsportal auf amtliche Hochwasserwarnungen darstellt.

Die Hochwasserkatastrophe vom Juli 2021 hat verdeutlicht, in welch kurzer Zeit ein Regenereignis zu einem zerstörerischen Hochwasser führen kann und wie wichtig die Gefahrenkommunikation ist. Die Weiterentwicklung des LHP erfolgt gemeinsam durch die Hochwasserzentralen aller Bundesländer in Zusammenarbeit mit verschiedenen Bundesbehörden. Für das Jahr 2022 ist eine Ankopplung der neuen flächendifferenzierten Hochwasserwarnungen des LHPs an die Warn-Apps NINA (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe), KATWARN (Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme) und Warnwetter (Deutscher Wetterdienst) geplant.

Michael Pollmann, Staatsrat der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die Gefahrenkommunikation zu Hochwasserereignissen spielt beim Schutz der Bevölkerung eine zentrale Rolle. Mit der Weiterentwicklung des länderübergreifenden Hochwasserportals erhält dieses koordinierte Warnsystem eine visuelle Komponente, die es auf einen Blick ermöglicht, gefährdete Gebiete zu erkennen. Die aktuell verbesserte Version der App ‚Meine Pegel‘ erlaubt es Nutzer:innen zudem, interaktiv genaue Informationen über einzelne Warngebiete oder Pegel abzurufen.“

Im Jahr 2014 wurde das Internetportal www.hochwasserzentralen.de um die App „Meine Pegel“ ergänzt. Diese App ermöglicht dem Nutzer einen raschen Überblick über die aktuelle Hochwasserlage, aktuelle Hochwasserwarnungen und die jeweils zuständigen Hochwasserzentralen in Deutschland. Sie liefert detaillierte Informationen für über rund 3.000 Pegel wie Messwerte und für viele Pegel auch Vorhersagen. Zusätzlich bietet „Meine Pegel“ die Möglichkeit sich für frei wählbare Pegel und Warngebiete aktiv benachrichtigen zu lassen (Pushnachricht). Bei Überschreitung eines vom Nutzer selbst festgelegten Wasserstandes am Pegel oder beim Vorliegen von aktuellen Hochwasserinformationen für ein Bundesland oder ein Warngebiet erhält der Nutzer unmittelbar eine Benachrichtigung.

Die LHP-App „Meine Pegel“ ist für Android und iOS in den entsprechenden Stores kostenlos verfügbar. Die neue Version 2.0 wurde hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit grundlegend verbessert und bietet für den Nutzer nun zahlreiche individuelle Konfigurationsmöglichkeiten. Außerdem wurde die flächendifferenzierte Warnkarte neben weiteren Kartenansichten, wie z. B. Karten des Deutschen Wetterdienstes in die App integriert. Die Karten sind nun frei zoombar und erlauben die interaktive Auswahl einzelner Pegel oder Warngebiete um für diese mehr Informationen zu erhalten.

Die für Hochwasser zuständigen Dienststellen der Bundesländer, die Wasserstraßen und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie Hochwasserzentralen in benachbarten Staaten stellen die Daten für das LHP bereit, die über eine ausfallsichere LHP-Datenbank nahezu in Echtzeit für die Nutzer:innen bereitgestellt werden.

Quelle: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA). Foto: HHM/ Johanning




HGK Shipping bestellt weiteres Gastankschiff

Die HGK Shipping erweitert erneut ihre Niedrigwasserflotte. Anfang Februar hat das Unternehmen dazu den Bau eines weiteren tiefgangoptimierten Gastankschiffs bei der TeamCo Shipyard im niederländischen Heusden in Auftrag gegeben. Wie bereits die Flottenzugänge zuvor wird auch die „GAS 95“ mit einem diesel-elektrischen Antrieb ausgestattet sein. Mit der Vertragsunterschrift am 9. Februar 2022 führt die HGK Shipping damit ihr strategisches Neubauprogramm für eine innovative und nachhaltige Binnenschifffahrt weiter fort.

Nach der „GAS 94“ ist dies bereits das zweite Gastankschiff für die HGK Shipping, das eine extrem tiefgangoptimierte Konstruktion mit einem alternativen Antrieb verbindet. „Mit der ‚GAS 95‘ setzen wir unseren nachhaltigen Weg zielstrebig fort. Gleichzeitig wappnen wir uns mit dem Ausbau unserer Niedrigwasserflotte für die Herausforderungen des Klimawandels. So werden wir in der Lage sein, trotz zunehmender Niedrigwasser-Perioden auf europäischen Flüssen auch künftig die Rohstoffversorgung der hiesigen Industrie sicherzustellen“, sagt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping. Anke Bestmann, Geschäftsführerin der HGK Gas Shipping GmbH, ergänzt: „Die konsequente Kundenorientierung der HGK Shipping spielte auch bei der Entwicklung dieses Neubaus eine übergeordnete Rolle. Wir arbeiten im Bereich Flottenausbau und Innovation immer eng mit unseren Kunden zusammen, um ihnen eine langfristige Planungssicherheit mit dem Binnenschiff zu bieten.“

Die Indienststellung des neuen Gastankschiffes ist für das dritte bis vierte Quartal 2023 geplant. Eingesetzt wird es für den Transport von verflüssigten Gasen zwischen den ARA-Häfen und der Rhein-Region. Die „GAS 95“ wird sich durch eine enorme Flexibilität auszeichnen: Mit ihren Dimensionen von 110 Metern Länge und 11,45 Metern Breite, ihrer Charakteristik, auch bei niedrigen Tiefgängen fahrfähig zu bleiben, sowie der Konzeption des Ladungssystems eignet sich das Gastankschiff auch für den Einsatz in den Kanälen Westeuropas. Mittels des installierten Power Management Systems wird die bereitgestellte Leistung optimal an den Leistungsbedarf angepasst und damit der Brennstoffverbrauch sowie die Abgasemissionen reduziert. Erneut sind Konzeption, Grundidee und das Engineering des Neubaus im Design Center der HGK Shipping entstanden. Als valide Grundlage zur Weiterentwicklung und absolute Referenz in puncto Niedrigwasseroptimierung diente die im Jahr 2021 in Dienst gestellte „GAS 94“. Zudem wurde die zukunftsweisende Konstruktion abermals anhand der klaren Vorstellungen der Transportmanagement-Experten der HGK Gas Shipping GmbH in Hamburg entwickelt. So ist sichergestellt, dass das Neubauprogramm der HGK Shipping gleichermaßen den gesellschaftspolitischen Anforderungen gerecht wird und den Belangen der chemischen Industrie entspricht.

Noch in diesem Jahr soll die Beauftragung eines dritten zukunftsweisenden Gastankschiffs – der „GAS 96“ – erfolgen, vier weitere – die „GAS 97“ bis „GAS 100“ – sind bereits in Planung und sollen in den kommenden Jahren nach und nach realisiert werden. Auch in anderen Transportbereichen setzt die HGK Shipping auf die Kombination aus Tiefgangoptimierung und alternativem Antrieb. Die „Synthese 18“ – ein Typ-C-Tanker, der diese Eigenschaften für den Transport flüssiger Chemikalien vereint – soll noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus befinden sich zwei weitere Typ-C-Tanker, die zudem H2-ready sind, in Bau.

Quelle und Foto: HGK Shipping, die HGK Shipping zeichnete einen Vertrag mit der niederländischen TeamCo Shipyard für den Bau der „GAS 95“. Von links nach rechts: Nikolaus Schellenberger, Head of Fleet Management, HGK Shipping, Marcel Zweers, Managing Director, TeamCo Shipyard b.v., und Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping.Foto: HGK Shipping




Mit Wasserstoff in die Zukunft

In einer Neufassung seines Arbeitspapiers „Seehäfen in der Energiewende: Wasserstoff“ bekräftigt der ZDS seine Erwartung an die Politik, die Energiewende in den Seehäfen stärker zu unterstützen. Es müsse mehr getan werden, um Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten in den Seehäfen anzusiedeln und die Häfen für den Handel mit und die Nutzung von Wasserstoff auszustatten. Die Forschung und Entwicklung von Transportmöglichkeiten für Wasserstoff sei ebenso voranzutreiben wie die Förderung von hafengebundenen Nutzfahrzeugen und Spezialgeräten mit Wasserstoffantrieb.

„Für die deutsche Hafenwirtschaft bedeutet die Energiewende in Deutschland und Europa eine Mammutaufgabe. Umschlagflächen und -anlagen müssen angepasst werden: von Kohle zu Wasserstoff, Offshore-Wind, LNG und Biomasse. Die Tankinfrastruktur muss den neuen Anforderungen der Schifffahrt gerecht werden: von Schweröl und Diesel hin zu einer Vielfalt von neuen Alternativen. Und parallel stellen die Hafenbetriebe den eigenen Betrieb um“, sagt Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer des ZDS. „Wir liegen sehr gut im Rennen, aber das Thema Wasserstoff zeigt, wie anspruchsvoll die Aufgaben sind.“

Das ZDS-Arbeitspapier geht auf technische Hintergründe und aktuelle politische Rahmenbedingungen ein, beschreibt die Rollen von Wasserstoff im Hafen als Umschlaggut, als Schiffstreibstoff und als Produktionsgegenstand, und zeigt auf, in welchen Bereichen die öffentliche Hand aus Sicht der Hafenwirtschaft besondere Schwerpunkte setzen sollte. Die Neufassung des ursprünglich im Juni 2021 veröffentlichten Papiers berücksichtigt insbesondere neuere Einschätzungen zu Wasserstoff in der maritimen Wirtschaft, die für das Deutsche Maritime Zentrum erfasst wurden.

Quelle und Foto: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V.




Antwerpen ortet Treibgut per Drohne

Treibgut gehört nicht in den Hafen von Antwerpen. Um es so schnell wie möglich aufzuspüren und zu beseitigen, wird Port of Antwerp Drohnen einsetzen. Dies ist nur eine der innovativen digitalen Lösungen, die den Hafen zukunftssicher machen sollen. Bei ihrem heutigen Besuch im Hafen konnte sich Ministerin Petra De Sutter mit eigenen Augen davon überzeugen, wie diese Art von Lösungen zu einem sauberen und sicheren Hafen beitragen.

Jedes Jahr werden etwa 50 Tonnen Treibgut in den Docks im Hafen von Antwerpen gesammelt. Dieser Abfall besteht unter anderem aus Kunststoffen, Holz, Pappe, organischem Material und Leinen. Um die Wasserverschmutzung, die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Schäden an Schiffen zu verringern, ist es wichtig, diese Abfälle so schnell wie möglich zu erkennen und zu beseitigen.  Da das gesamte Hafengebiet jedoch mehr als 120 km² umfasst, sind viele Augen nötig, um dieses gigantische Gebiet zu überwachen. Dank ihrer einzigartigen Perspektive aus der Luft können Drohnen einen wichtigen Beitrag zur Erkennung dieses Treibguts leisten. Aus diesem Grund hat Port of Antwerp eine Bildverarbeitungsanwendung entwickelt, die auf der Grundlage von Drohnenbildern automatisch eine Karte erstellt, die zeigt, wo sich Treibgut befindet. Mit dem Einsatz von Drohnen, die bald mehrmals täglich den gesamten Hafen überfliegen werden, kann Treibgut schneller und effizienter geortet und gereinigt werden.

Nach Angaben von Port of Antwerp wird der Einsatz von Drohnen im Hafen der Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Angestrebt wird ein Netz autonomer Drohnen, die eine „Live-Übertragung“ der verschiedenen Hafenaktivitäten liefern und den Harbour Safety & Security (HSS)-Dienst und seine Sicherheitspartner so weit wie möglich unterstützen können. Dazu gehören Aufgaben wie die Inspektion der Infrastruktur, die Überwachung und Kontrolle, das Management von Zwischenfällen, das Management von Liegeplätzen und das Aufspüren von Ölverschmutzungen oder Treibmüll. Um die Bilder der Drohnen in Echtzeit übertragen zu können, wird in Zukunft 5G eingesetzt. Dies geschieht bereits beim Vorfallmanagement, wie etwa einem Brand im Hafengebiet im vergangenen Jahr, bei dem die Feuerwehr durch einen Live-Stream von Drohnenbildern über das 5G-Netz unterstützt wurde. Dank einer Kombination aus Farb- und Infrarotbildern konnte sich die Feuerwehr ein besseres Bild von der Lage der Brände machen.

Piet Opstaele, Manager Innovation Enablement Port of Antwerp, empfing jetzt Petra De Sutter, Vizepremierministerin und Ministerin des Öffentlichen Dienstes, der Öffentlichen Unternehmen, der Telekommunikation und der Post, im Nautischen Operationszentrum (NOC) des Hafens und erläuterte den Einsatz von Drohnen und einige andere innovative digitale Anwendungen im Hafen, wie die Echodrone, ein autonomes Peilboot mit einzigartiger Technologie.

Ministerin der Telekommunikation Petra De Sutter: „Ich erfahre hier im Hafen von Antwerpen einen Blick in die Zukunft. Drohnen, die den Hafen sauber und sicher halten. Es ist ein gutes Beispiel dafür, wie Digitalisierung, eine saubere Umwelt und der Kampf gegen den Klimawandel Hand in Hand gehen können. Ich freue mich sehr auf den weiteren Mehrwert, den 5G im Hinblick auf ökologische Anwendungen bieten kann. Mit Hilfe von 5G kann eine Drohne problemlos sehr große Datenmengen übertragen. Das ist nicht nur gut für die Umwelt. Auch zur Sicherheit. Der Hafen liegt in der Nähe der Stadt. Wenn es brennt, können die Wärmebildkameras der Feuerwehr sofort helfen.“

Piet Opstaele: «Ein sauberer und sicherer Hafen ist eine wichtige Priorität für Port of Antwerp. Der Einsatz von Drohnen zur Erkennung von Treibgut ist ein gutes Beispiel dafür, wie Innovation und Digitalisierung dazu beitragen können. Heute konnten wir der Ministerin zeigen, wie innovative Lösungen den Hafen zukunftssicher machen werden.“

Annick De Ridder, Hafendezernentin: “Der Hafen von Antwerpen ist der Motor unserer Wirtschaft. Wir müssen diesen Motor so sauber, sicher und reibungslos wie möglich laufen lassen. Ab 2023 werden wir mit Hilfe von Drohnen in der Lage sein, systematisch, intelligent und effizient Treibgut im riesigen Hafengebiet zu finden. Dank Innovation und Digitalisierung können wir so zum Beispiel die Wasserverschmutzung, die Auswirkungen auf die biologische Vielfalt und die Schäden an Schiffen minimieren.“

Quelle und Video: Port of Antwerp




Rotterdam ermittelt Transport-Emissionen

Der Hafenbetrieb Rotterdam und BigMile entwickeln gemeinsam eine digitale Plattform, um sich über die transportbezogenen Emissionen im Hafen einen Überblick zu verschaffen. Daten, die unter anderem von AIS stammen, einem System, das alle Schiffsbewegungen registriert, werden mit Rechenmodellen von TNO kombiniert. So wird genau betrachtet, wie die Emissionen des Transportsektors aussehen.

Die Plattform verschafft somit beispielsweise Einsicht in die Emissionen an einem Betriebsstandort. Zudem soll es Unternehmen mehr Anhaltspunkte bei der CO2-Menge und anderen Emissionen in ihrer gesamten Transportkette bieten. Die Emissionsplattform unterstützt damit den Hafenbetrieb und das Gewerbe beim Treffen von Entscheidungen auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Hafen.

Zunächst handelt es sich noch um ein Pilotprojekt, bei dem die Schiffsbewegungen der See- und Binnenschifffahrt in Rotterdam berechnet werden. In einem folgenden Stadium werden daran dann der Straßen- und Bahntransport hinzugefügt. Ziel ist es, im nächsten Halbjahr auch die Emissionen der Transportketten vor und nach dem Rotterdamer Hafen einzubeziehen, sodass die Emissionen des Transports von Tür zur Tür einsehbar werden. Geplant ist, in der zweiten Hälfte von 2022 die digitale Plattform und die erworbenen Erkenntnisse mit Reedereien und Terminals zu teilen.

Zurzeit ist die Plattform bereits einsetzbar, um beispielsweise zu veranschaulichen, wie viele Emissionen ein Schiff emittiert, wenn es am Kai liegt. Das sind nützliche Informationen bei der Entwicklung von Landstromprojekten. Wenn Schiffe Landstrom nutzen, schalten sie, während sie am Kai liegen, ihre Generatoren aus und schließen sich an die landseitige Stromversorgung an. So kann die BigMile-Plattform veranschaulichen, wie viel Luftverschmutzung ein Anschluss an Landstrom verhindern kann.

„Mit Millionen Transportbewegungen pro Jahr sind wir der größte Hafen Europas. Das bedeutet, dass wir mit unseren Aktivitäten einen großen Einfluss auf die nachhaltigere Gestaltung der Logistik nehmen können“, sagt Nico van Dooren, zuständig für das Energiewende-Programm des Hafenbetriebs Rotterdam. Der Hafenbetrieb arbeitet an einer Reihe zusammenhängender Projekte, um Industrie und Logistik nachhaltiger zu gestalten: von der Veranschaulichung, wie die optimale Verbindung mittels nachhaltigster Modalität aussieht, bis zur Herstellung alternativer Kraftstoffe in Rotterdam und der Förderung einer schnellen und effizienten Abwicklung von Hafenanläufen.

Mit BigMile unternimmt der Hafenbetrieb Rotterdam einen Schritt, um auf Grundlage fundierter Daten auf diese Reduzierungsstrategie hinzuwirken. BigMile hat eine Berechnungs- und Analyseplattform entwickelt, mit der Verlader und Logistik-Dienstleister die multimodalen transportbezogenen CO2-Emissionen ihres Transports optimieren und darüber berichten können. Die SaaS-Plattform, die bereits mehr als 200 Nutzer hat, ermöglicht es Verladern und Logistik-Dienstleistern, die bevorstehende Berichtspflicht für CO2 und künftige CO2-Abgaben einzuhalten.

„In der ersten Projektphase konzentrieren wir uns auf die Gebietsemissionen im Rotterdamer Verwaltungsbereich, ab 60 Kilometern außerhalb des Hafens bis zu Brienenoordbrug. Für See- und Binnenschifffahrt „kartieren“ wir wortwörtlich die Emissionen, aufgrund der tatsächlichen Bewegungen von Schiffen und Fahrzeugen“, erläutert Wouter Nering Bögel, Projektleiter bei BigMile.

„Dank dieser Analysen können wir auf Grundlage harter Daten direkt auf konkrete Verbesserungsmöglichkeiten einwirken. So können wir vorab besser sehen, wie die Auswirkungen von Maßnahmen aussehen“, ergänzt Nico van Dooren. „Dies soll es Unternehmen ermöglichen, auf eine CO2-Reduzierung hinzuwirken, sowohl im Hafen als auch in der gesamten Transportkette, die über Rotterdam verläuft.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Testzug startet zu Fahrt durch Europa

Digitale Revolution im Schienengüterverkehr: Ein Zug mit neuartigen Digitalen Automatischen Kupplungen ist zu einem mehrmonatigen Praxistest gestartet. Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, hat dem Zug das symbolische Abfahrtssignal für seine Fahrt quer durch Europa erteilt.

Die Digitale Automatische Kupplung (DAK) ist ein wesentlicher Bestandteil der Digitalisierung von Güterzügen. Sie ist damit ein entscheidender Hebel, um die Schiene gegenüber der Straße wettbewerbsfähiger zu machen. Die DAK ermöglicht es, Güterwagen automatisch, d.h. ohne Handarbeit zu kuppeln. Auch die Wagenverbindungen für die Bremsen werden automatisch hergestellt. Erstmals werden Güterwagen mit durchgehenden Strom- und Datenleitungen ausgerüstet sein.

Mit der DAK werden schnellere, automatisierte Rangierabläufe möglich. In Summe steigt die Kapazität von Umschlagbahnhöfen wesentlich. Güterzüge können mit der neuen Kupplungstechnik länger und schwerer werden. Noch wichtiger ist: Sie können mit höherem Tempo als bisher unterwegs sein und dadurch im Schienenverkehr besser „mitschwimmen“. Das erhöht die Kapazität im Schienennetz. Die DAK wird maßgeblich dazu beitragen, die europäischen Klimaziele zu erfüllen.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Das wachsende Transportaufkommen in Einklang mit unseren Klimaschutzzielen zu bringen, ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Die Schiene ist hierfür der Schlüssel – auch wenn wir gerade im Güterverkehr einiges aufholen müssen. Getreu unserem Motto ‚Mehr Fortschritt wagen‘ werden wir mit der EU-weiten Einführung eines einheitlichen automatischen Kupplungssystems einen über 70 Jahre währenden Missstand lösen und über eine halbe Million Güterwagen ins 21. Jahrhundert katapultieren. Eine dringend benötigte Transformation, die keinen weiteren Tag Aufschub duldet.“

Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Diese Kupplung ist eine Revolution; ihr gehört die Zukunft. Die DAK macht Güterwagen schlau und schnell: beim Kuppeln, aber auch beim Fahren. Mit dieser Technologie können nicht nur mehr Güterwagen auf der Schiene fahren; sie ermöglicht auch eine Verdichtung des Schienenverkehrs, die allen zugutekommt. Ohne die Ingenieure der DB und ihr Know-how würde es diese Kupplung nicht geben. Wir machen sie zusammen mit den Herstellern serienreif. Wir bringen die DAK auf die Schiene!“

Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand für Güterverkehr: „Die neue Kupplung ändert den Güterverkehr auf Schienen grundlegend und bringt uns das Tempo, das wir brauchen, um das Klima zu retten. Und es verändert die bislang harte Arbeit auf den Güterbahnhöfen: Rund 70.000 mal am Tag müssen unsere Mitarbeitenden im Rangierbetrieb die bis zu 20 Kilo schweren Kupplungsbügel auf Schulterhöhe wuchten, um Züge zu kuppeln. Digitalisierung und Automatisierung des Zugbetriebs sind ein starkes Signal an unsere Logistik-Kunden: Güter gehören auf die Schiene. Jeder unserer Züge spart gegenüber dem Straßentransport 80 bis 100 Prozent CO2. Und mit der DAK machen wir das System Schiene viel einfacher und schneller.“

Die Fahrt des Güterzugs der Zukunft geht zunächst von Deutschland aus nach Österreich und anschließend in die Schweiz. Danach sollen weitere EU-Länder folgen. Dabei wird die DAK in anderen Fahrsituationen erprobt, als dies in Deutschland möglich wäre. Dazu gehören stärkere Steigungen, engere Kurven oder andere klimatische Bedingungen. Die Testfahrt soll die DAK zur Serienreife führen.

Abgeschlossen werden soll der Praxistest Ende dieses Jahres. In den vergangenen Monaten fanden bereits Streckenfahrten in Deutschland und Kuppelversuche auf Rangierbahnhöfen statt.

Der Testzug ist Teil eines Forschungsprojekts, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit 13 Millionen Euro finanziert wird. Daran beteiligt ist ein Konsortium von sechs Unternehmen. Außer der DB und ihrer Tochter DB Cargo sind dies die schweizerischen und die österreichischen Güterbahnen SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG. Das Ziel ist die EU-weite Einführung der DAK.

Quelle: DB Ag, Foto: DB AG / Oliver Lang




DACHSER vergrößert emissionsfreie Flotte

Der Logistikdienstleister investiert in batterieelektrische Lkw, Firmen-Pkw und Dienstwagen sowie in entsprechende Ladetechnik. Tests mit Wasserstoff-Lkw sind ebenfalls geplant.

Der Logistikdienstleister DACHSER forciert den Einsatz von Null-Emissionsfahrzeugen. Das sind Lkw und Pkw, die unmittelbar weder Treibhausgase noch Luftschadstoffe ausstoßen. In einem ersten Schritt schickt das Familienunternehmen bis Ende 2023 mindestens 50 zusätzliche batterieelektrische Lkw auf die Straßen Europas und plant rund 1.000 elektrische Pkw in die Firmen- und Dienstwagenflotte aufzunehmen. Zusätzlich wird DACHSER die Entwicklung und Erprobung von Lkw mit Wasserstoff-Brennstoffzellentechnik im Rahmen von Pilotprojekten vorantreiben. Spätestens ab 2023 sollen erste Fahrzeuge verschiedener Hersteller im DACHSER-Netzwerk unterwegs sein.

„Der Transportsektor kann das langfristige Ziel der Weltgemeinschaft von Netto-Nullemissionen nur mit Null-Emissionsfahrzeugen erreichen. Sie spielen deshalb auch in der Umsetzung unserer eigenen Klimaschutzstrategie eine entscheidende Rolle“, erklärt Stefan Hohm, Chief Development Officer (CDO) bei DACHSER. „Wir weiten den Einsatz der umweltfreundlichen Fahrzeuge in den kommenden Jahren signifikant aus, um wertvolle Praxiserfahrungen zu sammeln und unseren Beitrag zur Erhöhung der Stückzahlen zu leisten.“

Im DACHSER-Stückgutnetzwerk kommen batterieelektrische Fahrzeuge derzeit vor allem im Rahmen der Stadtbelieferung zum Einsatz. Neben elektrisch unterstützten Lastenrädern sind bei DACHSER in Europa bisher vor allem Elektro-Fahrzeuge mit bis zu 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht in täglichen Verkehren unterwegs. Vollelektrische Serienfahrzeuge in höheren Gewichtsklassen waren am Markt bisher kaum verfügbar. Aktuell setzt DACHSER lediglich in der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart ein Vorserienmodell des 19-Tonners eActros im Rahmen einer Innovationspartnerschaft mit Daimler ein.

In den kommenden zwei Jahren wird DACHSER mindestens 50 zusätzliche Nullemissions-Lkw, darunter auch schwere batterieelektrische Motorwagen und Sattelzugmaschinen unterschiedlicher Hersteller, selbst anschaffen oder zusammen mit Transportpartnern zum Einsatz bringen.

„Wir treiben den Einsatz von emissionsfreien Fahrzeugen in unserem europäischen Netzwerk aktiv voran, um sie optimal in unsere Transportprozesse einzubinden. Das sind Investitionen in die Zukunft, die sich langfristig auszahlen werden“, erläutert Alexander Tonn, Chief Operations Officer (COO) Road Logistics bei DACHSER. „Den Einsatzbereich der emissionsfreien Lkw weiten wir in diesem Jahr auf regionale Verkehre und insbesondere Shuttle-Transporte aus. Außerdem wollen wir batterieelektrische Hoffahrzeuge für das Umsetzen von Wechselbrücken und Sattelaufliegern in unseren Niederlassungen nutzen.“

Elektrische Dienstwagenflotte

Darüber hinaus soll bis Ende 2023 bereits jeder zweite Firmen- oder Dienstwagen bei DACHSER in Europa ein batterieelektrisches Fahrzeug sein. Das sind in Summe rund 1.000 Pkw. Fahrer und Fahrerinnen von Dienstwagen sowie DACHSER-Niederlassungen können zwischen verschiedenen Modellen unterschiedlicher Hersteller wählen. Der Umstieg auf vollelektrische Pkw erfolgt schrittweise, da das geforderte Nutzungsprofil nicht immer zu den technischen Möglichkeiten der Fahrzeuge passt. Zudem lassen sich derzeit aufgrund der sehr langen Lieferzeiten kurzfristige Bedarfe nicht decken. Die Mitglieder des DACHSER Executive Board werden 2022 komplett auf elektrische Dienstwagen umsteigen.

Ladetechnik mit Grünstrom
Parallel dazu schafft DACHSER ausreichende Ladepunkte für elektrische Dienstwagen in den Niederlassungen. Außerdem sind über 40 neue Schnellladesäulen für Lkw mit jeweils 180 kW Ladeleistung in Planung. Sämtliche Ladepunkte werden mit grünem Strom versorgt, der entweder eingekauft oder selbst über Photovoltaikanlagen produziert wird.

Quelle und Foto: DACHSER