LIQVIS und VTG testen rollende Pipeline

Die VTG AG hat für die LIQVIS GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uniper SE, einen ersten erfolgreichen Testtransport von tiefkalt verflüssigtem Erdgas – kurz LNG – im speziell entwickelten Kesselwagen erfolgreich durchgeführt. Die Beladung fand mit technischer Unterstützung durch Chart Ferox a.s. auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt und wurde anschließend per Schienentransport zum rund 800 km entfernten Uniper-Kraftwerk Ingolstadt befördert.

LIQVIS möchte mit diesem Projekt, den Transport von LNG auf der Schiene als eine wichtige Alternative untersuchen, LNG sicher, wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen LNG-Verteilzentren zu bringen. Auf der Schiene könnten größere Mengen in einem Lot transportiert werden und dadurch Transportemissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem zeichnet sich der Transport von Gefahrgütern auf der Schiene durch eine allgemein hohe Sicherheit aus.

VTG engagiert sich seit vielen Jahren für den Energieträger LNG. Als erstes und bisher einziges Unternehmen im Bahnsektor hat VTG in Zusammenarbeit mit Chart Ferox a.s. einen innovativen Güterwagen entwickelt, der den Transport von LNG abseits der Seewege, des Straßentransports und eines Pipelinenetzes innerhalb Europas ermöglicht. Die neuartigen Kesselwaggons sind mit einem vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Transporttemperatur, Einfülltemperatur für LNG sichergestellt ist und konstant gehalten wird. „VTG besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz zu transportieren“, sagt Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe. „Als rollende Pipeline können unsere LNG-Kesselwagen Industrien mit einem großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. Wir freuen uns über die Partnerschaft und schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“

Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer der LIQVIS GmbH: „Die durchgängige und sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung. Dabei arbeiten wir daran, neben der Bereitstellung eines möglichst CO2-armen Produktes an unseren Tankstellen auch über die gesamte vorgelagerte  Wertschöpfungskette aktiv CO2-Emissionen einzusparen. Mit VTG haben wir einen starken Partner an unserer Seite, der unsere Vision einer nachhaltigen Zukunft teilt und mit uns im Rahmen des Testprojektes prüft, wo es noch Optimierungspotenziale bei der Belieferung unseres Tankstellennetzwerkes mit LNG gibt.“

Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt, nachdem bereits die Erstbefüllung des speziell entwickelten VTG Kesselwaggons mit LNG im April 2016 dort durchgeführt wurde. „Der Brunsbütteler Elbehafen hat sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten über den NOK in den vergangenen Jahren zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen Nordseeküste entwickelt“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Regelmäßig finden sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship  LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel statt. Die Planungen für ein LNG Import- und Distributionsterminal werden am Standort vorangetrieben. Eine Weiterverteilung des LNG könnte ab Brunsbüttel sowohl über die Schiene in Kooperation mit VTG als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über das Pipelinenetz erfolgen.

Quelle und Foto: VTG Aktiengesellschaft




HPA kauft E-LKW von Iveco und Nikola

IVECO, die Nutzfahrzeugmarke von CNH Industrial (NYSE: CNHI/MI: CNHI), und die NIKOLA Corporation (NYSE: NKLA) haben anlässlich der Eröffnung des
gemeinsamen Produktionswerks im deutschen Ulm ein Memorandum of Understanding (MoU) mit der Hamburg Port Authority AöR (HPA) unterzeichnet. Die Vereinbarung regelt einen zweiphasigen Testlauf und die Lieferung von insgesamt 25 NIKOLA TRE BEV Sattelzugmaschinen, die im Jahr 2022 an den Hafen ausgeliefert werden.

In der ersten Phase testet der Hafen die NIKOLA TRE BEV Sattelzugmaschinen im täglichen Transport- und Logistikbetrieb zusammen mit einer leistungsstarken Ladesäule. In der zweiten Phase der Projektpartnerschaft erfolgen die vollständige Integration der BEV-Fahrzeuge in den Hafenbetrieb sowie die Installation der Ladeinfrastruktur und die damit verbundenen Servicedienstleistungen unter Einbeziehung der wichtigsten Lieferanten. Bei den für beiden Phasen zur Verfügung gestellten Fahrzeugen handelt es sich um die US-Version des NIKOLA TRE BEV mit einer Sondergenehmigung für den Betrieb im Hafen.

„Hamburg verfolgt im Rahmen der langfristigen EU-Klima-Strategie das Ziel, ebenfalls bis 2050 klimaneutral zu sein. Der Fokus des Hafens liegt darauf, eine Vorreiterrolle mit Pilotprojekten bei der Anwendung technischer Innovationen zu übernehmen. Wir sehen eine große Übereinstimmung zwischen unseren Anforderungen und dem Lkw, der ab sofort hier in Ulm gebaut wird, um unsere Ziele zu erreichen“, sagte Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority.

„Hamburg ist bereit, Maßstäbe zu setzen, um eine klimafreundliche Stadt zu werden. Die Zusammenarbeit mit NIKOLA, einem Hersteller von schweren Nutzfahrzeugen für emissionsfreie, batterieelektrische Fahrzeuge, ist ein wichtiger Meilenstein. Gemeinsam möchten wir im Hamburger Hafen daran arbeiten, ein bisher einmaliges Pilotprojekt mit Ihnen und Partnern aus der Hafenlogistik auf den Weg zu bringen. Dieses MoU zwischen Corporate Communications NIKOLA und der HPA ist für mich ein erster, aber entscheidender Schritt, mit dem wir den Hamburger Hafen zum Piloten für innovative Antriebe machen. Aus Sicht der Freien und Hansestadt Hamburg freue ich mich auf eine gute und ergebnisreiche Zusammenarbeit”, bestätigte der Senator für Wirtschaft und Innovation in Hamburg, Michael Westhagemann.

„NIKOLA begrüßt die Nachhaltigkeitsziele des Hamburger Hafens und ist stolz darauf, bei diesem Projekt zusammenzuarbeiten“, sagte Mark Russell, CEO bei NIKOLA. „NIKOLA arbeitet auch an einem ähnlichen Programm in den Vereinigten Staaten von Amerika. Diese Art von richtungsweisenden Vereinbarungen hilft beim globalen Wandel hin zu einer emissionsfreien Zukunft.“

„Deutschlands größter Seehafen ist für uns der perfekte Ort, um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des NIKOLA TRE zu demonstrieren. Wir freuen uns, schon anhand der ersten Ergebnisse der ersten Phase zu erfahren, wie wir die Hamburg Port Authority am besten dabei unterstützen können, ihre Umweltschutzziele zu erreichen“, sagte Gerrit Marx, President Commercial & Specialty Vehicles bei CNH Industrial.

Der NIKOLA TRE ist als sichere, zuverlässige und leistungsstarke, emissionsfreie Transportlösung konzipiert und treibt den Wandel in der Branche voran. Als Basis dient eine IVECO S-WAY Plattform mit einer von FPT Industrial mitentwickelten elektrischen Achse. Die fortschrittliche Elektro- und Brennstoffzellentechnologie von NIKOLA sowie Schlüsselkomponenten des Partners Bosch komplettieren den NIKOLA TRE.

Quelle und Foto: Hamburg Port Authority, Unterzeichner des MoU (v.l.n.r.): Mark Russell (CEO Nikola), Gerrit Marx (CEO IVECO), Iris Scheel (Leitung Strategy and External Affairs Hamburg Port Authority) und Jens Meier (CEO Hamburg Port Authority) vor Brennstoffzellen-LKW.




Kooperation für grünen Wasserstoff

Das Energieversorgungsunternehmen Uniper und der Hafenbetrieb Rotterdam haben eine Vereinbarung über die Entwicklung der Produktion von grünem Wasserstoff an Unipers Maasebenen-Standort abgeschlossen. Diese Pläne sind eine Weiterführung der Ergebnisse einer rezenten Machbarkeitsstudie und schließen ebenfalls an die geplante neue Wasserstoffinfrastruktur und die wachsende Nachfrage nach nachhaltigem Wasserstoff seitens der Rotterdamer petrochemischen Industrie an.

Diese Vereinbarung, festgehalten in einer Absichtserklärung, einem sogenannten Memorandum of Understanding (MOU), ist ein wichtiger Meilenstein bei der weiteren Entwicklung der Wasserstoff-Wertschöpfungskette in der Region Rijnmond. Es wurde bereits bekannt, dass gut und gerne die Hälfte der gesamten niederländischen IPCEI*-Wasserstoffprojekte in Rotterdam entwickelt werden. Unipers Projekt steht ebenfalls auf dieser niederländischen IPCEI-Shortlist.

Die gemeinsame Machbarkeitsstudie, die kürzlich abgeschlossen wurde, zeigt auf, dass der Uniper-Standort auf der Maasebene sich besonders für die umfangreiche Produktion von grünem Wasserstoff mithilfe von Strom aus den Nordsee-Windparks eignet. Es ist geplant, die Wasserstofffabrik von Uniper an die HyTransport.RTM-Pipeline durch den Rotterdamer Hafen anzuschließen. Damit bekommt die Uniper-Fabrik zugleich auch eine Anbindung an die nationale Wasserstoffinfrastruktur und die Delta-Corridor-Pipelineverbindung. Dieses letztgenannte Projekt möchte die Versorgung mit Wasserstoff der Chemiecluster in Moerdijk und Geleen (Chemelot) und anschließend in Nordrhein-Westfalen übernehmen.

Wasserstoff wird heutzutage überwiegend auf Basis von Erdgas hergestellt, der sogenannte graue Wasserstoff. Damit geht in den Niederlanden ein Ausstoß von 19 Millionen Tonnen CO2 einher. Die Industrie in Rotterdam verbraucht ca. 77 PJ Wasserstoff pro Jahr (40 % des niederländischen Gesamtwasserstoffverbrauchs). Der Übergang von grauem zu grünem, nachhaltigem Wasserstoff durch die Rotterdamer Industrie zur Herstellung sauberer Kraftstoffe und als Rohstoff in der Chemieindustrie führt also zu einer starken CO2-Senkung. In Kombination mit dem Import nachhaltigen Wasserstoffs, Speichervermögen und dem (inter-)nationalen Wasserstoff-Transportnetzwerk kann dies letztendlich zu einem vollständigen Ausstieg aus der grauen Wasserstoffherstellung in Rotterdam führen.

Ein wichtiger nächster Schritt im Uniper-Projekt betrifft die „FEED“-Studie (Front-End Engineering & Design), die zurzeit ausgeschrieben wird. Die Studie dauert ca. neun Monate und liefert einen wichtigen Vertiefungsschritt des Entwurfs der Elektrolyse-Anlage (100 MW beim Start mit einer zukünftigen Kapazitätsvergrößerung auf 500 MW), der Planung des Projekts und eines realistischen Budget. Anhand dieser Ergebnisse kann es zur Ausschreibung der ersten Phase dieser einzigartigen Elektrolyse-Fabrik an diverse Lieferanten und Auftragnehmer kommen.

Gleichzeitig wird in Kürze mit dem Antrag der erforderlichen Genehmigungen, dem Erwerb (finanzieller) Unterstützung seitens unterschiedlicher Behörden, dem Abschluss von Vereinbarungen mit allen relevanten Partnern in der Wertschöpfungskette und der Vorbereitung einer Investitionsentscheidung im Jahr 2022 begonnen.

„Wir sind so ehrgeizig, dass wir in enger Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam und anderen Partnern unsere Maasebenen-Site zu einem wichtigen Glied in der neuen europäischen Wasserstoff-Wertschöpfungskette umformen möchten“, sagt Yolande Verbeek, Geschäftsführerin von Uniper Benelux (Foto). „Es bieten sich sehr viele Chancen, nicht nur für Uniper, sondern auch für verschiedene andere Spieler in der Kette. Gemeinsam können wir mit nachhaltigem Wasserstoff den CO2-Ausstoß in Rotterdam erheblich reduzieren.“

Der Rotterdamer Hafen ist ein Energie-Drehkreuz für Westeuropa. Ungefähr 13 Prozent der europäischen Energienachfrage erreicht zurzeit über Rotterdam die Europäische Union. Der Hafen verfügt über den Ehrgeiz, 2050 CO2-neutral zu sein und gleichzeitig die zentrale Rolle im europäischen Energiesystem zu behalten. Der Hafenbetrieb erwartet, dass 2050 ca. 20 Millionen Tonnen Wasserstoff auf dem Weg zu Verbrauchern in den Niederlanden und außerhalb davon durch den Hafen fließen werden.

„Die Industrie in unserem Hafen muss mit der nachhaltigen Gestaltung ihrer Betriebsverfahren einen extrem großen Wandel vollziehen“, äußert sich Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Wasserstoff wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Gemeinsam mit Partnern arbeiten wir an der Verwirklichung eines groß angelegten, durch den Hafenkomplex verlaufenden Wasserstoffnetzes. Rotterdam wird damit zu einem internationalen Knotenpunkt für Produktion, Import und Transit von Wasserstoff in andere Länder Nordwesteuropas. Initiativen wie dieses Projekt von Uniper sind deshalb für die Zukunft von Rotterdam und der gesamten Niederlande wichtig.“

  • *) IPCEI steht für „Important Project of Common European interest“. Dabei handelt es sich um eine europäische Regelung, die Ländern die Möglichkeit bietet, Projekten zusätzliche Unterstützung zu gewähren.
  • **) Rapport HyWay 27, PwC/Strategy&, Juni 2021

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ ©Ivar Gosman




HGK Shipping setzt auf Zukunft mit Wasserstoff

Die HGK Shipping erweitert ihre Flotte erneut um zwei innovative Tankmotorschiffe. Mit dem Bau der beiden Typ C Tanker ist abermals die Werft Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem im niederländischen Druten beauftragt. Die Realisierung der Schiffskonzepte ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen und innovativen Ausrichtung der HGK Shipping-Flotte, die bereits mit der Gas 94 und der Synthese 18 über zwei Schiffe mit alternativem Antrieb verfügt und die mit den beiden Neubauten nun auch „H2 ready“ wird.

Getreu dem HGK Shipping-Leitsatz „Innovation & Sustainability“ spielt das Thema „Wasserstoff“ in der Unternehmensstrategie eine übergeordnete Rolle. Dies spiegelt sich nun erstmals deutlich in einem Schiffskonzept wider. Sowohl das Propulsionskonzept und das Power Management System als auch ein sogenannter „Void Space“ – d. h. ein Leerraum in den Mittelschiffen der beiden Neubauten, in welchen zukünftig Wasserstoffspeicherlösungen installiert werden können – belegen, dass das Konzept der HGK Shipping „H2 ready“ ist. Die neuen Schiffe sollen im Bereich Liquid Chemicals zum Einsatz kommen und sind speziell auf die hohen Kundenanforderungen an Nachhaltigkeit und Innovation in diesem Segment zugeschnitten.

Norbert Meixner, Business Unit Director Liquid Chemicals, HGK Shipping: „Mit diesen beiden Neubauten führen wir den Ausbau unserer Flotte auf ganz neuer Stufe fort. Wir sind überzeugt davon, dass Wasserstoff ein wichtiger, wenn nicht sogar der Energieträger der Zukunft sein wird. Entsprechend bereiten wir bereits heute unsere Schiffsdesigns so vor, dass sie künftig per Wasserstoff betrieben werden können. Darüber hinaus haben wir ebenfalls die Option, den Void Space alternativ, zum Beispiel für die Installation von Batterien, zu nutzen.“

Die Indienststellung der Flottenzugänge soll bereits im ersten Quartal 2023 erfolgen. Auch aufgrund dieser terminlichen Herausforderung hat man sich bei der HGK Shipping abermals für die Zusammenarbeit mit der niederländischen Schiffswerft De Gerlien van Tiem entschieden. Die Werft hat das nun vertraglich fixierte Neubaukonzept praktisch von der ersten Idee an, die im HGK Shipping Design Center entstand, begleitet.

„Ein niedrigwasseroptimierter Typ C Tanker mit speziellen Tanks zur Beförderung hochkorrosiver Medien, welcher ‚H2 ready‘ ist: Dass wir dieses zukunftsorientierte Konzept nun endlich realisieren können, ist für alle Kollegen im Design Center eine Bestätigung für den Weg, welchen wir seit nunmehr zwei Jahren kontinuierlich und zielorientiert gehen. Mit diesem außerordentlichen Projekt wollen wir in den kommenden Monaten die Basis für die spätere Realisierung eines Wasserstoffantriebs legen“, sagt Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping.

Als langjähriger Partner der chemischen Industrie versorgt die HGK Liquid Chemicals verschiedene Industrien mit flüssiger Leicht- und Schwerchemie sowie mit nicht gefährlichen Flüssiggütern. Die Tankschiff-Flotte des Unternehmensbereichs befördert jährlich zusammen rund 6 Mio. Tonnen Flüssiggüter auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen, im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, die HGK-Gruppe zeichnete einen Vertrag mit der niederländischen Werft De Gerlien van Tiem B.V. für den Bau von zwei weiteren innovativen Tankmotorschiffen. Von rechts nach links: Eric Rietveld (Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem), Norbert Meixner, Tim Gödde und Andres Davids (HGK Shipping Group). 

 




Zero Emission Services nimmt den Betrieb auf

Zero Emission Services (ZES) hat jetzt die Alphenaar in Betrieb, das erste niederländische Binnenschiff, das für den Antrieb austauschbare Energiecontainer einsetzt. Die Alphenaar verkehrt zwischen Alphen aan den Rijn und Moerdijk für die Brauerei HEINEKEN, den ersten Endkunden von ZES.

Damit wird die Inbetriebnahme des innovativen Energiesystems von ZES für die Binnenschifffahrt besiegelt. Bei den Energiecontainern – „ZESpacks“ genannt – handelt es sich um 20-Fuß-Standardcontainer, die mit Batterien gefüllt sind, die mit Ökostrom geladen werden. Die ersten beiden ZESpacks werden an der ersten Ladestation im CCT-Terminal in Alphen aan den Rijn geladen und ausgetauscht. ZES hat das Ziel, sich kurzfristig zu vergrößern und plant bis 2030 die Realisierung von 30 emissionsfreien Schifffahrtsrouten. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr von ENGIE, ING, Wärtsilä und dem Hafenbetrieb Rotterdam, mit Unterstützung des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, gegründet und macht damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur emissionsfreien Binnenschifffahrt.

Die Binnenschifffahrt spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung der Umweltemissionen. Beim Verkehr ist die Binnenschifffahrt für 5 % der CO2-Emissionen in den Niederlanden verantwortlich. Dabei werden 11 % der gesamten niederländischen NOx-Emissionen durch die Binnenschifffahrt verursacht. Zur Erreichung der im Klimaschutzabkommen festgelegten Ziele hat sich der Green Deal von Seeschifffahrt, Binnenschifffahrt und Häfen das Ziel gesteckt, die Emissionen in der Binnenschifffahrt bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Die Verwirklichung dieses Ziels erfordert den Übergang zu einem vollständig elektrisch betriebenen Verkehrsträger auf dem Wasser. ZES bietet die Lösung für die Umsetzung dieses Systemwechsels: ein komplettes Dienstleistungspaket, das auf austauschbaren Energiecontainern mit grüner Energie, einer frei zugänglichen Lade-Infrastruktur und einem Pay-per-Use-Bezahlkonzept für Schiffseigner basiert. Die Ladestationen können als Energieknotenpunkte fungieren, die das Netz bei Spitzenbelastungen stabilisieren können und an denen auch andere Fahrzeuge laden können. ZESpacks können, dank ihrer Mobilität, zur Energieversorgung und -speicherung an verschiedenen Orten eingesetzt werden, z. B. auf Baustellen und Festivals.

„Das von ZES auf den Markt gebrachte Energiekonzept trägt direkt zur Verringerung der Emissionen bei, indem es pro Schiff und Jahr etwa 1.000 Tonnen CO2 und 7 Tonnen NOx einspart. Außerdem erzeugen Schiffe, die mit ZES fahren, weder Feinstaub noch Lärm“, sagt Willem Dedden, CEO von ZES. Das Konzept umfasst auch die Organisation der notwendigen Ladeinfrastruktur und eine Pay-per-Use-Konstruktion, die es den Schiffsführern ermöglicht, nur für die Nutzung der Energie zu bezahlen. Die Investition in ZESpacks wird von ZES übernommen.Dieser Ansatz macht ZES sehr benutzerfreundlich und skalierbar. Dedden sagt dazu: „ZES bietet Behörden und Unternehmen eigentlich eine Fertiglösung in puncto Nachhaltigkeit.“ Eines dieser Unternehmen ist HEINEKEN, das zusammen mit dem Carrier CCT der erste Kunde von ZES mit einem Zehnjahresvertrag ist. ZES ist aus dem Projekt Groene Cirkels zur Realisierung eines klimaneutralen Container-Shuttles zwischen der Heineken-Brauerei in Zoeterwoude und dem Rotterdamer Hafen entstanden.

Dedden sagt dazu: „ZES leistet nicht nur einen direkten Beitrag zur Realisierung der emissionsfreien Binnenschifffahrt, sondern setzt auch einen Standard, der den Übergang zur emissionsfreien Binnenschifffahrt beschleunigt. Mit unserem ZESpack (einem 20-Fuß-Standardcontainer) und einem Standardanschluss (dem „Stecker“) legen wir das Fundament. In Kombination mit dem von ING konzipierten Finanzierungs- und Pay-per-Use-Paket bietet ZES den Schiffern eine niedrigschwellige, zukunftssichere Open-Access-Innovation. Das System der ZESpacks passt sich dem technischen Fortschritt an: Die heute verwendeten ZESpacks funktionieren mit Lithium-Ionen-Batterien, in Zukunft kann es aber auch Wasserstoff, Ammoniak oder etwas anderes sein. Der ZESpack passt immer zum Anschluss, und zwar unabhängig von der Art der im Container befindlichen Energie.“ Aus diesem Grund gibt ZES die Profile für den Stecker kostenlos frei, damit der Markt mit verschiedenen Anbietern von Energiecontainern zusammenarbeiten kann.

Wärtsilä, Lieferant der ersten ZESpacks, hat in den letzten Monaten an der Montage und Erprobung der Energiecontainer gearbeitet, die mit Sicherheits- und Kommunikationssystemen sowie 45 Batteriemodulen mit einer Gesamtkapazität von 2 MWh ausgestattet sind – das entspricht der Kapazität von etwa 36 Elektroautos. Der ZESpack wurde vollständig für ZES maßgeschneidert. Besonders einzigartig ist dabei die Austauschbarkeit der Container, die bisher stationäre Anlagen waren. Die ZESpacks werden an der ersten ZES-Ladestation im Alpherium, dem CCT-Containerterminal in Alphen aan den Rijn, mit zertifiziertem Ökostrom geladen. Diese von ENGIE entwickelte Ladestation wurde im April ausgeliefert. Im Juli wurde die Alphenaar umgerüstet und u. a. mit dem Standardstecker-Anschluss für die ZESpacks ausgestattet. Der erste erfolgreiche testbetrieb fand ende August statt. Mit dem Betriebsstart wird ZES in näher Zukunft Nutzererfahrungen sammeln, um schnellstmöglich einen komplett emissionsfreien Versand zu erreichen.

ZES hat das Ziel, sich kurzfristig mit acht Schiffen, acht Ladestationen und vierzehn ZESpacks zu vergrößern. Das Unternehmen will 2030 30 emissionsfreie Schifffahrtsrouten realisiert haben, wodurch bis zu 360.000 Tonnen CO2und 2.800 Tonnen NOx eingespart werden können. Um gegenüber der mit fossilen Brennstoffen fahrenden Konkurrenz wirklich bestehen zu können, müssen die Behörden, die Häfen und Terminals sowie die Wirtschaft am gleichen Strang ziehen und sich gemeinsam engagieren. ZES arbeitet eng mit nationalen, regionalen und lokalen Behörden und fortschrittlichen Carriern wie BCTN zusammen, um die nächsten Schiffe unter Vertrag zu nehmen und das entsprechende Netz von Verladestationen aufzubauen, und zwar zunächst in Rotterdam, Moerdijk und Alblasserdam.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: ZES/ Ries van Wendel de Joode, Grafik: ZES




Freistellungsprozess für „German Ports“

Eine gemeinsame deutsche Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess von Importcontainern entwickeln die auf Port Community Systeme spezialisierten Dienstleister DAKOSY AG, Hamburg, und dbh Logistics IT AG, Bremen. Noch dieses Jahr sollen erste Reedereien und Spediteure an die Plattform angeschlossen werden, die künftig unter dem Label „German Ports“ vermarktet wird.

DAKOSY und dbh haben die Voraussetzungen geschaffen, um den Freistellungsprozess für Importcontainer in den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven zu standardisieren und digitalisieren. Sowohl prozessseitig als auch technologisch stehen den Beteiligten verschiedene Möglichkeiten offen, die Anwendung für den Freistellungsprozess zu nutzen.

So stellen DAKOSY und dbh den Anwendern erstmals die Blockchain-Technologie zur Verfügung. Die Eignung und Praxistauglichkeit der Blockchain für den Freistellungsprozess wurde bereits im Rahmen des IHATEC-Forschungsprojekts ROboB bestätigt. Ein weiterer Auslöser für die schnelle Umsetzung dieses Projekts ist das aktuell hohe Interesse der Carrier, den Freistellungsprozess zu digitalisieren.

Der Einstieg in den neuen Prozess ist für Carrier, Speditionen, Transporteure und Terminals gleichermaßen einfach. DAKOSY-Prokurist Dirk Gladiator berichtet: „Unsere Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess basiert auf existierenden Plattformen und Prozessen, die von den Beteiligten in den deutschen Seehäfen bereits umfassend genutzt werden.“ Die Anwendung wird sowohl im Hamburger als auch im Bremischen Port Community System zur Verfügung stehen. In Hamburg wird dies im Rahmen der Import Message Platform (IMP) geschehen, in den Bremischen Häfen und Wilhelmshaven innerhalb der Business Integration Platform (BIP).

„Parallel zu den bewährten Plattformen IMP und BIP bauen wir das Rahmenwerk für die Blockchain auf, um diese im nächsten Schritt als hybride Alternative zur Verfügung zu stellen. Die Testphase ist in Vorbereitung“, umreißt Holger Hübner, Bereichsleiter Port Solutions von dbh das Konzept und versichert, „die digitalisierte Freistellung erfüllt alle Anforderungen an die Sicherheit und Überprüfbarkeit der Identitäten.“

Bislang wird die Freistellung in der Regel nicht digital kommuniziert, sondern auf klassischen Wegen über Fax, E-Mail oder Telefon zwischen den Beteiligten verteilt. „Der manuelle Prozess verursacht bei allen Beteiligten einen hohen Aufwand, da die Akteure für jeden einzelnen Container bilateral in den Dialog treten müssen, um Berechtigungen und Leercontainerrückgaben zu organisieren“, erklären Hübner und Gladiator übereinstimmend.

Mit der Nutzung der bereits etablierten Plattformen IMP und BIP sowie der optionalen Erweiterung um die Blockchain sind jetzt die hohen Anforderungen an die Zugriffsberechtigungen und gesicherte IT-Prozesse gelöst. Bei der Freistellung handelt es sich um einen sensiblen Vorgang, da die Freistellreferenz den Inhaber zur Herausgabe des Containers mit oft beachtlichen Warenwerten berechtigt.

Quelle: DAKOSY und dbh, Foto: HHLA




Wasserstofftechnologiezentrum für Luft- und Schifffahrt

Mit dem Entscheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird in Norddeutschland ein auf die Wasserstofftechnologie ausgerichtetes Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) für die Luftfahrt und die Schifffahrt errichtet. Dieses ITZ Nord soll als ein neuartiges Dienstleistungszentrum im künftigen Netzwerk des Deutschen Zentrums für die Mobilität der Zukunft aufgebaut werden. Es ist für die Luftfahrt und für die Schifffahrt konzipiert und wird sein Leistungsangebot an den Standorten Bremen/Bremerhaven, Hamburg und Stade erbringen. Mit seiner Unterstützung setzt der Bund einmal mehr ein entscheidendes Zeichen für den Ausbau Norddeutschlands zu einer Wasserstoffhochburg.

Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Wir wollen mit dem ITZ Nord ein Dienstleistungsangebot für Industrie, kleine und mittlere Unternehmen sowie für Gründer schaffen und Norddeutschland als Zentrum der Luftfahrt und Schifffahrt stärken. Die Standorte Stade, Hamburg und Bremen erhalten so die große Chance, ihre besonderen Kompetenzen in den Bereichen Wasserstoff- und Brennstoffzellensystemen entlang der Wertschöpfungskette einzubringen und weiterzuentwickeln.“

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir schaffen eine Mobilität der Zukunft mit H2. Deswegen spannen wir das Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff über ganz Deutschland. Das Ergebnis unseres Standortwettbewerbs ist 3 plus 1: Chemnitz, Duisburg, Pfeffenhausen und Norddeutschland. Damit wollen wir die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Westen, Osten, Süden und Norden unterstützen – ganzheitlich. Die Standorte greifen dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse der Industrie auf und haben verschiedene Schwerpunkte. Denn es ist uns wichtig, dass jeder Standort seine Stärken mit einbringt. Hier im Norden beispielsweise im maritimen und luftfahrttechnischen Bereich. Insgesamt nehmen wir damit alle Verkehrsträger wie Schiene, Schiff, Auto und Flieger in den Blick. Nur so können wir die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und unsere Mobilität gleichzeitig klimafreundlich gestalten. Damit die Standorte schnell ihre Arbeit aufnehmen können, stellen wir bis Ende 2024 bis zu 290 Millionen Euro zur Verfügung – davon gehen bis zu 70 Millionen Euro in den Norden. Die Länder greifen den Projekten zusätzlich auch noch unter die Arme. Mit der heutigen Entscheidung gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg, Deutschland zum „Wasserstoffland“ zu machen.“

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Hamburg ist die Mobilitätsmetropole im Norden – als weltweit drittgrößter Standort der zivilen Luftfahrt, als Hafenstadt und Drehscheibe des internationalen Güterverkehrs, als zentraler Eisenbahn-Knotenpunkt in Europa. Auf dem Wasser, im Schwerlastverkehr und in der Luftfahrt kann Wasserstoff fossile Brennstoffe ersetzen und die Logistik damit klimafreundlicher machen. Das zukünftige ITZ Nord ist ein weiterer starker Impuls für die Entwicklung der Wasserstofftechnologie in der Metropolregion Hamburg. Es unterstützt Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Wasserstoff-Vorhaben. Hamburg ist eine Modellregion für innovativen Klimaschutz. Wir wollen zeigen, wie der Umstieg auf nachhaltige Energieträger gelingt. Ich danke dem Bund für dieses Engagement und wünsche dem ITZ Nord viel Erfolg.“

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg: „Das neue ITZ Nord wird eine enorme Schubkraft für den Einsatz von Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Luftfahrt und Schifffahrt bewirken. Schon seine Entstehungsgeschichte ist richtungsweisend: Hand in Hand gehen unsere drei norddeutschen Standorte voran, um Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die gemeinsame Arbeit an diesen für uns alle so bedeutsamen Themen zu ermöglichen. Dass uns dabei die Unterstützung der Bundesregierung sicher ist, freut uns ganz besonders – denn nur im Schulterschluss kann uns ein schneller Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelingen. Die ganze Welt redet über Wasserstoff – und wir sind stolz darauf, dass Norddeutschland dabei einmal mehr eine wichtige Rolle spielt.“

Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa der Freien Hansestadt Bremen: „Das gemeinsame Innovations- und Technologiezentrum an den drei Standorten ist ein großartiger Erfolg der norddeutschen Zusammenarbeit und wird auch ein Leuchtturm im Rahmen der Norddeutschen Wasserstoffstrategie werden. Langjährige Erfahrung mit Wasserstoff, sehr gute Voraussetzungen bei der Infrastruktur und mutige Ideen für die Zukunft erhalten mit dem ITZ Nord einen Ort, um noch zielgerichteter an einer nachhaltigen Mobilität auf dem Meer und in der Luft zu arbeiten. Jetzt sind wir alle gefragt, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die neuen Technologien auch wirtschaftlich eingesetzt werden können.“

Mit dem Innovations- und Technologiezentrum für Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie in der Mobilität (Straße, Schiene, Wasser, Luft) setzt das BMVI eine Maßnahme der im Juni 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie um. Das ITZ wird Teil des Netzwerks des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft werden und dabei nicht auf Forschung und Entwicklung im klassischen Sinne fokussiert sein, sondern stark anwendungsorientiert arbeiten und unter anderem mittelständische Unternehmen und Start-Ups adressieren. Bei einem vom BMVI ausgerichteten Standortwettbewerb wurden bis Ende Januar 2021 insgesamt 15 Konzeptskizzen aus dem gesamten Bundesgebiet eingereicht.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte bekannt gegeben, dass die drei Standorte in Norddeutschland im Rahmen des Wettbewerbs mit ihrem gemeinsamen ITZ Nord ebenso wie Konzepte aus Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen endgültig zur Förderung ausgewählt wurden.

Das Konzept mit dem Fokus auf Schifffahrt und Luftfahrt von Bremen/Bremerhaven, Hamburg und Stade adressiert ein auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Start-Ups ausgerichtetes Dienstleistungszentrum, segmentspezifische Test- und Innovationszentren sowie Laborkapazitäten. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Integration von Brennstoffzellensystemen und hiermit korrespondierenden Komponenten, auf der Hybridisierung von Antrieben, Betankungskonzepten, der Logistik, Lagerung und Aufbereitung grünen Wasserstoffs und wasserstoffbasierter Brennstoffe sowie dem Testen von Komponenten und Systemen. Weiterhin werden unter enger Einbeziehung von Klassifikationsgesellschaften Kompetenzen zu Fragestellungen bei Normierung, Standardisierung und Zertifizierung gebündelt. Das ITZ Nord steht explizit im Kontext der seit vielen Jahren erfolgreichen Zusammenarbeit der drei norddeutschen Nachbarländer.

Bereits vorab haben weit über 100 Unternehmen aus den Bereichen Werften, Flugzeugbau, Zulieferer, Energiewirtschaft, Infrastruktur, Reedereien, Ingenieurdienstleister, Zertifizierungsgesellschaften sowie Verbände, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen dem Vorhaben ihre Unterstützung erklärt.

Zum Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ):

Brennstoffzellentechnologie in Deutschland zu fördern ist der Antrieb bei der Schaffung des ITZ. Mit dem ITZ setzt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Maßnahme der Nationalen Wasserstoffstrategie von Juni 2020 um. Mit dem Wasserstoffzentrum soll eine Entwicklungs- und Testeinrichtung geschaffen werden, die Angebote vorhält, die so am Markt nicht beziehungsweise nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Eine besondere Fokussierung soll dabei auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Startups, Gründern sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen liegen. Im internationalen Kontext soll das ITZ zudem einen Beitrag dazu leisten, technische und ökonomische Standards zu setzen. Das ITZ soll Teil des Netzwerks des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft werden.

Zum Standortwettbewerb:

Aus der ersten Wettbewerbsphase zur Teilnahme an der Machbarkeitsstudie zur weiteren Standortauswahl des ITZ gingen drei Standorte im April dieses Jahres als Gewinner hervor. Dies waren die drei Standorte Chemnitz, Duisburg und Pfeffenhausen im Landkreis Landshut. Ein norddeutsches Cluster für maritime und Luftfahrtanwendungen aus Bremerhaven, Hamburg und Stade wurde zusätzlich zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie ausgewählt. Das BMVI hat für die Bewertung der Standortkonzepte und zur Analyse der Machbarkeit einen Dienstleister, ein Konsortium um die Prognos AG, mit der Durchführung beauftragt. Nach einem intensiven Bewertungsverfahren der einzelnen Standortkonzepte zur Umsetzung des ITZ und der Erhebung konkreter Bedarfsanforderungen unter Einbeziehung der Industrie im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie steht nun die Standortwahl fest.

Zum Deutschen Zentrum Mobilität der Zukunft (DZM):

Mit dem Zentrum Mobilität der Zukunft soll ein über mehrere Standorte verteilter Ort geschaffen werden, an dem die Mobilität von Morgen neu gedacht und entwickelt wird. Das Zentrum soll auf Basis neuer technologischer Möglichkeiten Antworten darauf finden, wie sich Menschen fortbewegen und Waren transportiert werden können.

Das DZM soll den notwendigen Freiraum schaffen, kreativ, querdenkend, interdisziplinär und innovativ zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu erdenken (Think Tank), zu entwickeln (Entwicklungszentren) und in der Praxis unmittelbar zu erproben (Praxiscampus).

Eine wissenschaftliche Anbindung soll über entsprechende Lehrstühle mit einer engen Zusammenarbeit mit der Industrie über gemeinsame Forschungs- und Innovations-Vorhaben erfolgen. Dabei geht es auch um die Erprobung neuer Technologien bis hin zur Marktreife und um die Unterstützung bis zur Gründung von neuen Unternehmen. Entwicklungsschwerpunkte sind hierbei unter anderem Wasserstofftechnologien, synthetische Kraftstoffe, innovative Logistikkonzepte und vor allem auch digitale, plattformbasierte Mobilitätskonzepte.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung des Landes Niedersachsen, Foto: MW/Martin Rohrmann




HHLA beteiligt sich an H2Global-Stiftung

Um ihre Projekte im Bereich Wasserstoff-Technologie erfolgreich umsetzen zu können, wirkt die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) künftig aktiv in der neu gegründeten H2Global-Stiftung mit. „Wir wollen von Anfang an Teil dieser Stiftung sein, um unsere Expertise einzubringen, aber auch von den Erfahrungen anderer zu lernen“, erklärte Angela Titzrath anlässlich der Gründung der H2Global-Stiftung.

Die HHLA-Vorstandsvorsitzende wurde im Rahmen einer online durchgeführten Wahl zur stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums gewählt.  „Ich freue mich über das Vertrauen der Mitglieder der Stiftung.“ Die HHLA beschäftige sich bereits intensiv mit den Möglichkeiten, die grüner Wasserstoff zur Erreichung ihrer Klimaziele biete. „Wir wollen mit unseren Aktivitäten dazu beitragen, dass sich der Hamburger Hafen zu einer Drehscheibe der Wasserstoff-Distribution entwickelt“, sagte Titzrath.

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, nannte die Gründung der Stiftung ein „wirklich historisches Projekt” und fügte hinzu, dass „Deutschland weltweit führend bei der Wasserstofftechnologie werden muss, wenn wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen.“ Die Entwicklung von grünem Wasserstoff soll in Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 20 bis 30 Milliarden Euro gefördert werden.

Die Stiftung H2Global vereint zahlreiche Akteure, die zur wirtschaftlichen Markteinführung von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten beitragen möchten. Die H2Global-Stiftung soll ein speziell dafür entwickeltes Förderkonzept umsetzen.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Nele Martensen




Fördermittel für HHLA-Wasserstoffprojekt

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie erhebliche Fördersummen für drei Wasserstoff-Leitprojekte freigeben. Sie sollen über vier Jahre den Einstieg Deutschlands in eine Wasserstoffwirtschaft erleichtern. Dabei geht es um die serienmäßige Herstellung großskaliger Wasser-Elektrolyseure (H₂Giga), die Erzeugung von Wasserstoff und Folgeprodukten auf hoher See (H₂Mare) sowie Technologien für den Transport von Wasserstoff (TransHyDE).

In den Wasserstoff-Leitprojekten arbeiten über 240 Partner aus Wissenschaft und Industrie zusammen. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gehört zu diesen Partnern und kann nun zusätzliche 2,3 Mio. Euro für die Erprobung neuer Transporttechnologien für Grünen Wasserstoff nutzen. „Eine wichtige Frage bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie ist die flächendeckende Verfügbarkeit dieses Energieträgers”, erklärt Dr. Georg Böttner, der das Wasserstoffprojekt der HHLA verantwortet. „Auch die HHLA sucht nach den besten Antworten auf diese Frage, und deshalb beteiligen wir uns an dem Leitprojekt TransHyDE.”

Nur selten wird Wasserstoff auch dort genutzt, wo er hergestellt wird. Diesem Problem widmet sich TransHyDE und will einen übergreifenden Ansatz zur Erzeugung, Transport und Nutzung von Wasserstoff entwickeln. Die HHLA untersucht gemeinsam mit weiteren Partnern dabei die unterschiedlichen Transportmöglichkeiten und ist an den TransHyDE-Projekten „Mukran“ auf Rügen und „Helgoland“ auf der gleichnamigen Insel beteiligt, bei denen der Transport von Wasserstoff in Hochdruckbehältern sowie über das Trägermedium LOHC (liquid organic hydrogen carriers) getestet wird.

Weiter Informationen zur Wasserstoffstrategie der HHLA gibt es hier.

Quelle und Grafik: HHLA




Gottwald Mobilkran für Montreal

LOGISTEC Stevedoring Inc (LOGISTEC), ein im Hafen von Montreal ansässiger Schüttgutterminal-Betreiber, hat einen öko-effizienten Konecranes Gottwald Modell 7 Hafenmobilkran bestellt. Mit dem neuen Kran sollen die Technology und die Öko-Effizienz beim Güterumschlag verbessert werden. Die Bestellung ist im Juni 2021 eingegangen; der Kran wird im Oktober geliefert und für den Umschlag von Schüttgut wie Metallschrott eingesetzt.

Als wichtiger Hafen an der Ostküste Nordamerikas bedient der Hafen von Montreal Toronto und das Landesinnere von Kanada sowie den Mittelwesten und den Nordosten der USA. Dabei kommt fast die Hälfte der ankommenden Güter aus Europa. In einem solchen Hafen sind leistungsstarke Krane erforderlich, um den Betrieb und somit den Warenfluss rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Es war nun der Zeitpunkt gekommen, die bestehende Hafenmobilkran-Flotte im LOGISTEC Terminal zu erweitern. Hierzu hat Logistec einen Konecranes Gottwald Modell 7 Kran bestellt, der die Öko-Effizienz der Ausrüstung vor Ort auf ein deutlich höheres Niveau heben wird. Übergabe und Inbetriebnahme sind für Oktober 2021 geplant.

„Wir schauen immer voraus und wollen stets den nächsten Schritt setzen. Deshalb setzen wir auf qualitative hochwertige Ausrüstung, die unseren steten Wandel unterstützt”, so Rodney Corrigan, President LOGISTEC Stevedoring Inc. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, zuverlässige und nachhaltige Lieferketten zu ermöglichen. Deswegen haben wir uns für eine elektrische Antriebslösung entschieden, die Flexibilität mit Öko-Effizienz verbindet. Konecranes bietet uns Leistungsfähigkeit, Stärke und Langlebigkeit und eröffnet uns so weitere Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten.”

„LOGISTEC ist mit Konecranes Gottwald Hafenmobilkranen bestens vertraut. Der Kunde betreibt bereits ein Modell 5 im Hafen von Corner Brook in Neufundland und zwei Modell 6 Krane in Port Manatee in Florida”, erläutert Alan Garcia, Sales Manager, Port Solutions, Region Americas Konecranes. „Dass LOGISTEC sich mit Blick auf seine Aktivitäten in Montreal nun erneut für uns entschieden hat, zeugt vom Vertrauen in unsere Technologie und zeigt, dass unsere Krane für zahlreiche Anwendungen sowie für künftige Wachstumsanforderungen ideal geeignet sind. Unsere Partnerschaft baut auf einer langjährigen Kooperation, gemeinsamen Werten und beiderseitigen Zielen auf.”

Bei dem neuen Kran handelt es sich um einen Konecranes Gottwald Modell 7 Hafenmobilkran in der Variante G HMK 7608 B. Mit bis zu 54 m Arbeitsradius ist er an Schüttgutschiffen bis zur Capesize-Klasse einsetzbar. Kranfahrerassistenzsysteme in Verbindung mit 150 t Traglast machen ihn zu einem vielseitigen Kran, der so gut wie jede Schüttgutart umschlagen kann. Der Kran ist für die Versorgung mit Strom aus externen Quellen ausgerüstet und kann im Sinne eines besonders öko-effizienten Betriebs mit Strom aus dem Hafennetz gespeist werden. Um auch unabhängig davon im Hafen arbeiten zu können, verfügt das Modell 7 über einen bordeigenen Dieselmotor, der den Anforderungen des aktuellen EPA Tier 4f Standard entspricht.

Eine besonders große Kundennähe sowie ein Fokus auf Wachstum und stetige Weiterentwicklung machen Konecranes zu einem Marktführer im Bereich Hebetechnik. Dazu trägt neben Investitionen in Technologie und Digitalisierung unsere tägliche Arbeit bei, mit der wir Lieferketten effizienter machen. Dabei setzen wir auf Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Förderung des Güterkreislaufs und der Sicherheit.

Quelle und Foto: Konecranes, Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane im Einsatz im Terminal von LOGISTEC in Manatee, FL, USA