Zero Emission Services nimmt den Betrieb auf

Zero Emission Services (ZES) hat jetzt die Alphenaar in Betrieb, das erste niederländische Binnenschiff, das für den Antrieb austauschbare Energiecontainer einsetzt. Die Alphenaar verkehrt zwischen Alphen aan den Rijn und Moerdijk für die Brauerei HEINEKEN, den ersten Endkunden von ZES.

Damit wird die Inbetriebnahme des innovativen Energiesystems von ZES für die Binnenschifffahrt besiegelt. Bei den Energiecontainern – „ZESpacks“ genannt – handelt es sich um 20-Fuß-Standardcontainer, die mit Batterien gefüllt sind, die mit Ökostrom geladen werden. Die ersten beiden ZESpacks werden an der ersten Ladestation im CCT-Terminal in Alphen aan den Rijn geladen und ausgetauscht. ZES hat das Ziel, sich kurzfristig zu vergrößern und plant bis 2030 die Realisierung von 30 emissionsfreien Schifffahrtsrouten. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr von ENGIE, ING, Wärtsilä und dem Hafenbetrieb Rotterdam, mit Unterstützung des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, gegründet und macht damit einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur emissionsfreien Binnenschifffahrt.

Die Binnenschifffahrt spielt eine wichtige Rolle bei der Senkung der Umweltemissionen. Beim Verkehr ist die Binnenschifffahrt für 5 % der CO2-Emissionen in den Niederlanden verantwortlich. Dabei werden 11 % der gesamten niederländischen NOx-Emissionen durch die Binnenschifffahrt verursacht. Zur Erreichung der im Klimaschutzabkommen festgelegten Ziele hat sich der Green Deal von Seeschifffahrt, Binnenschifffahrt und Häfen das Ziel gesteckt, die Emissionen in der Binnenschifffahrt bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Die Verwirklichung dieses Ziels erfordert den Übergang zu einem vollständig elektrisch betriebenen Verkehrsträger auf dem Wasser. ZES bietet die Lösung für die Umsetzung dieses Systemwechsels: ein komplettes Dienstleistungspaket, das auf austauschbaren Energiecontainern mit grüner Energie, einer frei zugänglichen Lade-Infrastruktur und einem Pay-per-Use-Bezahlkonzept für Schiffseigner basiert. Die Ladestationen können als Energieknotenpunkte fungieren, die das Netz bei Spitzenbelastungen stabilisieren können und an denen auch andere Fahrzeuge laden können. ZESpacks können, dank ihrer Mobilität, zur Energieversorgung und -speicherung an verschiedenen Orten eingesetzt werden, z. B. auf Baustellen und Festivals.

„Das von ZES auf den Markt gebrachte Energiekonzept trägt direkt zur Verringerung der Emissionen bei, indem es pro Schiff und Jahr etwa 1.000 Tonnen CO2 und 7 Tonnen NOx einspart. Außerdem erzeugen Schiffe, die mit ZES fahren, weder Feinstaub noch Lärm“, sagt Willem Dedden, CEO von ZES. Das Konzept umfasst auch die Organisation der notwendigen Ladeinfrastruktur und eine Pay-per-Use-Konstruktion, die es den Schiffsführern ermöglicht, nur für die Nutzung der Energie zu bezahlen. Die Investition in ZESpacks wird von ZES übernommen.Dieser Ansatz macht ZES sehr benutzerfreundlich und skalierbar. Dedden sagt dazu: „ZES bietet Behörden und Unternehmen eigentlich eine Fertiglösung in puncto Nachhaltigkeit.“ Eines dieser Unternehmen ist HEINEKEN, das zusammen mit dem Carrier CCT der erste Kunde von ZES mit einem Zehnjahresvertrag ist. ZES ist aus dem Projekt Groene Cirkels zur Realisierung eines klimaneutralen Container-Shuttles zwischen der Heineken-Brauerei in Zoeterwoude und dem Rotterdamer Hafen entstanden.

Dedden sagt dazu: „ZES leistet nicht nur einen direkten Beitrag zur Realisierung der emissionsfreien Binnenschifffahrt, sondern setzt auch einen Standard, der den Übergang zur emissionsfreien Binnenschifffahrt beschleunigt. Mit unserem ZESpack (einem 20-Fuß-Standardcontainer) und einem Standardanschluss (dem „Stecker“) legen wir das Fundament. In Kombination mit dem von ING konzipierten Finanzierungs- und Pay-per-Use-Paket bietet ZES den Schiffern eine niedrigschwellige, zukunftssichere Open-Access-Innovation. Das System der ZESpacks passt sich dem technischen Fortschritt an: Die heute verwendeten ZESpacks funktionieren mit Lithium-Ionen-Batterien, in Zukunft kann es aber auch Wasserstoff, Ammoniak oder etwas anderes sein. Der ZESpack passt immer zum Anschluss, und zwar unabhängig von der Art der im Container befindlichen Energie.“ Aus diesem Grund gibt ZES die Profile für den Stecker kostenlos frei, damit der Markt mit verschiedenen Anbietern von Energiecontainern zusammenarbeiten kann.

Wärtsilä, Lieferant der ersten ZESpacks, hat in den letzten Monaten an der Montage und Erprobung der Energiecontainer gearbeitet, die mit Sicherheits- und Kommunikationssystemen sowie 45 Batteriemodulen mit einer Gesamtkapazität von 2 MWh ausgestattet sind – das entspricht der Kapazität von etwa 36 Elektroautos. Der ZESpack wurde vollständig für ZES maßgeschneidert. Besonders einzigartig ist dabei die Austauschbarkeit der Container, die bisher stationäre Anlagen waren. Die ZESpacks werden an der ersten ZES-Ladestation im Alpherium, dem CCT-Containerterminal in Alphen aan den Rijn, mit zertifiziertem Ökostrom geladen. Diese von ENGIE entwickelte Ladestation wurde im April ausgeliefert. Im Juli wurde die Alphenaar umgerüstet und u. a. mit dem Standardstecker-Anschluss für die ZESpacks ausgestattet. Der erste erfolgreiche testbetrieb fand ende August statt. Mit dem Betriebsstart wird ZES in näher Zukunft Nutzererfahrungen sammeln, um schnellstmöglich einen komplett emissionsfreien Versand zu erreichen.

ZES hat das Ziel, sich kurzfristig mit acht Schiffen, acht Ladestationen und vierzehn ZESpacks zu vergrößern. Das Unternehmen will 2030 30 emissionsfreie Schifffahrtsrouten realisiert haben, wodurch bis zu 360.000 Tonnen CO2und 2.800 Tonnen NOx eingespart werden können. Um gegenüber der mit fossilen Brennstoffen fahrenden Konkurrenz wirklich bestehen zu können, müssen die Behörden, die Häfen und Terminals sowie die Wirtschaft am gleichen Strang ziehen und sich gemeinsam engagieren. ZES arbeitet eng mit nationalen, regionalen und lokalen Behörden und fortschrittlichen Carriern wie BCTN zusammen, um die nächsten Schiffe unter Vertrag zu nehmen und das entsprechende Netz von Verladestationen aufzubauen, und zwar zunächst in Rotterdam, Moerdijk und Alblasserdam.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: ZES/ Ries van Wendel de Joode, Grafik: ZES




Freistellungsprozess für „German Ports“

Eine gemeinsame deutsche Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess von Importcontainern entwickeln die auf Port Community Systeme spezialisierten Dienstleister DAKOSY AG, Hamburg, und dbh Logistics IT AG, Bremen. Noch dieses Jahr sollen erste Reedereien und Spediteure an die Plattform angeschlossen werden, die künftig unter dem Label „German Ports“ vermarktet wird.

DAKOSY und dbh haben die Voraussetzungen geschaffen, um den Freistellungsprozess für Importcontainer in den deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven, Bremen und Wilhelmshaven zu standardisieren und digitalisieren. Sowohl prozessseitig als auch technologisch stehen den Beteiligten verschiedene Möglichkeiten offen, die Anwendung für den Freistellungsprozess zu nutzen.

So stellen DAKOSY und dbh den Anwendern erstmals die Blockchain-Technologie zur Verfügung. Die Eignung und Praxistauglichkeit der Blockchain für den Freistellungsprozess wurde bereits im Rahmen des IHATEC-Forschungsprojekts ROboB bestätigt. Ein weiterer Auslöser für die schnelle Umsetzung dieses Projekts ist das aktuell hohe Interesse der Carrier, den Freistellungsprozess zu digitalisieren.

Der Einstieg in den neuen Prozess ist für Carrier, Speditionen, Transporteure und Terminals gleichermaßen einfach. DAKOSY-Prokurist Dirk Gladiator berichtet: „Unsere Lösung für den digitalisierten Freistellungsprozess basiert auf existierenden Plattformen und Prozessen, die von den Beteiligten in den deutschen Seehäfen bereits umfassend genutzt werden.“ Die Anwendung wird sowohl im Hamburger als auch im Bremischen Port Community System zur Verfügung stehen. In Hamburg wird dies im Rahmen der Import Message Platform (IMP) geschehen, in den Bremischen Häfen und Wilhelmshaven innerhalb der Business Integration Platform (BIP).

„Parallel zu den bewährten Plattformen IMP und BIP bauen wir das Rahmenwerk für die Blockchain auf, um diese im nächsten Schritt als hybride Alternative zur Verfügung zu stellen. Die Testphase ist in Vorbereitung“, umreißt Holger Hübner, Bereichsleiter Port Solutions von dbh das Konzept und versichert, „die digitalisierte Freistellung erfüllt alle Anforderungen an die Sicherheit und Überprüfbarkeit der Identitäten.“

Bislang wird die Freistellung in der Regel nicht digital kommuniziert, sondern auf klassischen Wegen über Fax, E-Mail oder Telefon zwischen den Beteiligten verteilt. „Der manuelle Prozess verursacht bei allen Beteiligten einen hohen Aufwand, da die Akteure für jeden einzelnen Container bilateral in den Dialog treten müssen, um Berechtigungen und Leercontainerrückgaben zu organisieren“, erklären Hübner und Gladiator übereinstimmend.

Mit der Nutzung der bereits etablierten Plattformen IMP und BIP sowie der optionalen Erweiterung um die Blockchain sind jetzt die hohen Anforderungen an die Zugriffsberechtigungen und gesicherte IT-Prozesse gelöst. Bei der Freistellung handelt es sich um einen sensiblen Vorgang, da die Freistellreferenz den Inhaber zur Herausgabe des Containers mit oft beachtlichen Warenwerten berechtigt.

Quelle: DAKOSY und dbh, Foto: HHLA




Wasserstofftechnologiezentrum für Luft- und Schifffahrt

Mit dem Entscheid des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird in Norddeutschland ein auf die Wasserstofftechnologie ausgerichtetes Innovations- und Technologiezentrum (ITZ) für die Luftfahrt und die Schifffahrt errichtet. Dieses ITZ Nord soll als ein neuartiges Dienstleistungszentrum im künftigen Netzwerk des Deutschen Zentrums für die Mobilität der Zukunft aufgebaut werden. Es ist für die Luftfahrt und für die Schifffahrt konzipiert und wird sein Leistungsangebot an den Standorten Bremen/Bremerhaven, Hamburg und Stade erbringen. Mit seiner Unterstützung setzt der Bund einmal mehr ein entscheidendes Zeichen für den Ausbau Norddeutschlands zu einer Wasserstoffhochburg.

Dr. Bernd Althusmann, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung: „Wir wollen mit dem ITZ Nord ein Dienstleistungsangebot für Industrie, kleine und mittlere Unternehmen sowie für Gründer schaffen und Norddeutschland als Zentrum der Luftfahrt und Schifffahrt stärken. Die Standorte Stade, Hamburg und Bremen erhalten so die große Chance, ihre besonderen Kompetenzen in den Bereichen Wasserstoff- und Brennstoffzellensystemen entlang der Wertschöpfungskette einzubringen und weiterzuentwickeln.“

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir schaffen eine Mobilität der Zukunft mit H2. Deswegen spannen wir das Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff über ganz Deutschland. Das Ergebnis unseres Standortwettbewerbs ist 3 plus 1: Chemnitz, Duisburg, Pfeffenhausen und Norddeutschland. Damit wollen wir die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie im Westen, Osten, Süden und Norden unterstützen – ganzheitlich. Die Standorte greifen dabei die unterschiedlichen Bedürfnisse der Industrie auf und haben verschiedene Schwerpunkte. Denn es ist uns wichtig, dass jeder Standort seine Stärken mit einbringt. Hier im Norden beispielsweise im maritimen und luftfahrttechnischen Bereich. Insgesamt nehmen wir damit alle Verkehrsträger wie Schiene, Schiff, Auto und Flieger in den Blick. Nur so können wir die Arbeitsplätze in Deutschland erhalten und unsere Mobilität gleichzeitig klimafreundlich gestalten. Damit die Standorte schnell ihre Arbeit aufnehmen können, stellen wir bis Ende 2024 bis zu 290 Millionen Euro zur Verfügung – davon gehen bis zu 70 Millionen Euro in den Norden. Die Länder greifen den Projekten zusätzlich auch noch unter die Arme. Mit der heutigen Entscheidung gehen wir einen weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg, Deutschland zum „Wasserstoffland“ zu machen.“

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg: „Hamburg ist die Mobilitätsmetropole im Norden – als weltweit drittgrößter Standort der zivilen Luftfahrt, als Hafenstadt und Drehscheibe des internationalen Güterverkehrs, als zentraler Eisenbahn-Knotenpunkt in Europa. Auf dem Wasser, im Schwerlastverkehr und in der Luftfahrt kann Wasserstoff fossile Brennstoffe ersetzen und die Logistik damit klimafreundlicher machen. Das zukünftige ITZ Nord ist ein weiterer starker Impuls für die Entwicklung der Wasserstofftechnologie in der Metropolregion Hamburg. Es unterstützt Startups sowie kleine und mittlere Unternehmen bei der Umsetzung ihrer Wasserstoff-Vorhaben. Hamburg ist eine Modellregion für innovativen Klimaschutz. Wir wollen zeigen, wie der Umstieg auf nachhaltige Energieträger gelingt. Ich danke dem Bund für dieses Engagement und wünsche dem ITZ Nord viel Erfolg.“

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg: „Das neue ITZ Nord wird eine enorme Schubkraft für den Einsatz von Wasserstoff zur Dekarbonisierung von Luftfahrt und Schifffahrt bewirken. Schon seine Entstehungsgeschichte ist richtungsweisend: Hand in Hand gehen unsere drei norddeutschen Standorte voran, um Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft die gemeinsame Arbeit an diesen für uns alle so bedeutsamen Themen zu ermöglichen. Dass uns dabei die Unterstützung der Bundesregierung sicher ist, freut uns ganz besonders – denn nur im Schulterschluss kann uns ein schneller Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft gelingen. Die ganze Welt redet über Wasserstoff – und wir sind stolz darauf, dass Norddeutschland dabei einmal mehr eine wichtige Rolle spielt.“

Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa der Freien Hansestadt Bremen: „Das gemeinsame Innovations- und Technologiezentrum an den drei Standorten ist ein großartiger Erfolg der norddeutschen Zusammenarbeit und wird auch ein Leuchtturm im Rahmen der Norddeutschen Wasserstoffstrategie werden. Langjährige Erfahrung mit Wasserstoff, sehr gute Voraussetzungen bei der Infrastruktur und mutige Ideen für die Zukunft erhalten mit dem ITZ Nord einen Ort, um noch zielgerichteter an einer nachhaltigen Mobilität auf dem Meer und in der Luft zu arbeiten. Jetzt sind wir alle gefragt, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass die neuen Technologien auch wirtschaftlich eingesetzt werden können.“

Mit dem Innovations- und Technologiezentrum für Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie in der Mobilität (Straße, Schiene, Wasser, Luft) setzt das BMVI eine Maßnahme der im Juni 2020 von der Bundesregierung beschlossenen Nationalen Wasserstoffstrategie um. Das ITZ wird Teil des Netzwerks des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft werden und dabei nicht auf Forschung und Entwicklung im klassischen Sinne fokussiert sein, sondern stark anwendungsorientiert arbeiten und unter anderem mittelständische Unternehmen und Start-Ups adressieren. Bei einem vom BMVI ausgerichteten Standortwettbewerb wurden bis Ende Januar 2021 insgesamt 15 Konzeptskizzen aus dem gesamten Bundesgebiet eingereicht.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hatte bekannt gegeben, dass die drei Standorte in Norddeutschland im Rahmen des Wettbewerbs mit ihrem gemeinsamen ITZ Nord ebenso wie Konzepte aus Bayern, Sachsen und Nordrhein-Westfalen endgültig zur Förderung ausgewählt wurden.

Das Konzept mit dem Fokus auf Schifffahrt und Luftfahrt von Bremen/Bremerhaven, Hamburg und Stade adressiert ein auf kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) und Start-Ups ausgerichtetes Dienstleistungszentrum, segmentspezifische Test- und Innovationszentren sowie Laborkapazitäten. Der Fokus liegt dabei auf der Entwicklung und Integration von Brennstoffzellensystemen und hiermit korrespondierenden Komponenten, auf der Hybridisierung von Antrieben, Betankungskonzepten, der Logistik, Lagerung und Aufbereitung grünen Wasserstoffs und wasserstoffbasierter Brennstoffe sowie dem Testen von Komponenten und Systemen. Weiterhin werden unter enger Einbeziehung von Klassifikationsgesellschaften Kompetenzen zu Fragestellungen bei Normierung, Standardisierung und Zertifizierung gebündelt. Das ITZ Nord steht explizit im Kontext der seit vielen Jahren erfolgreichen Zusammenarbeit der drei norddeutschen Nachbarländer.

Bereits vorab haben weit über 100 Unternehmen aus den Bereichen Werften, Flugzeugbau, Zulieferer, Energiewirtschaft, Infrastruktur, Reedereien, Ingenieurdienstleister, Zertifizierungsgesellschaften sowie Verbände, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen dem Vorhaben ihre Unterstützung erklärt.

Zum Innovations- und Technologiezentrum Wasserstoff (ITZ):

Brennstoffzellentechnologie in Deutschland zu fördern ist der Antrieb bei der Schaffung des ITZ. Mit dem ITZ setzt das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) eine Maßnahme der Nationalen Wasserstoffstrategie von Juni 2020 um. Mit dem Wasserstoffzentrum soll eine Entwicklungs- und Testeinrichtung geschaffen werden, die Angebote vorhält, die so am Markt nicht beziehungsweise nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Eine besondere Fokussierung soll dabei auf der Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Startups, Gründern sowie kleinen und mittelständischen Unternehmen liegen. Im internationalen Kontext soll das ITZ zudem einen Beitrag dazu leisten, technische und ökonomische Standards zu setzen. Das ITZ soll Teil des Netzwerks des Deutschen Zentrums Mobilität der Zukunft werden.

Zum Standortwettbewerb:

Aus der ersten Wettbewerbsphase zur Teilnahme an der Machbarkeitsstudie zur weiteren Standortauswahl des ITZ gingen drei Standorte im April dieses Jahres als Gewinner hervor. Dies waren die drei Standorte Chemnitz, Duisburg und Pfeffenhausen im Landkreis Landshut. Ein norddeutsches Cluster für maritime und Luftfahrtanwendungen aus Bremerhaven, Hamburg und Stade wurde zusätzlich zur Erstellung einer Machbarkeitsstudie ausgewählt. Das BMVI hat für die Bewertung der Standortkonzepte und zur Analyse der Machbarkeit einen Dienstleister, ein Konsortium um die Prognos AG, mit der Durchführung beauftragt. Nach einem intensiven Bewertungsverfahren der einzelnen Standortkonzepte zur Umsetzung des ITZ und der Erhebung konkreter Bedarfsanforderungen unter Einbeziehung der Industrie im Bereich Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie steht nun die Standortwahl fest.

Zum Deutschen Zentrum Mobilität der Zukunft (DZM):

Mit dem Zentrum Mobilität der Zukunft soll ein über mehrere Standorte verteilter Ort geschaffen werden, an dem die Mobilität von Morgen neu gedacht und entwickelt wird. Das Zentrum soll auf Basis neuer technologischer Möglichkeiten Antworten darauf finden, wie sich Menschen fortbewegen und Waren transportiert werden können.

Das DZM soll den notwendigen Freiraum schaffen, kreativ, querdenkend, interdisziplinär und innovativ zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zu erdenken (Think Tank), zu entwickeln (Entwicklungszentren) und in der Praxis unmittelbar zu erproben (Praxiscampus).

Eine wissenschaftliche Anbindung soll über entsprechende Lehrstühle mit einer engen Zusammenarbeit mit der Industrie über gemeinsame Forschungs- und Innovations-Vorhaben erfolgen. Dabei geht es auch um die Erprobung neuer Technologien bis hin zur Marktreife und um die Unterstützung bis zur Gründung von neuen Unternehmen. Entwicklungsschwerpunkte sind hierbei unter anderem Wasserstofftechnologien, synthetische Kraftstoffe, innovative Logistikkonzepte und vor allem auch digitale, plattformbasierte Mobilitätskonzepte.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung des Landes Niedersachsen, Foto: MW/Martin Rohrmann




HHLA beteiligt sich an H2Global-Stiftung

Um ihre Projekte im Bereich Wasserstoff-Technologie erfolgreich umsetzen zu können, wirkt die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) künftig aktiv in der neu gegründeten H2Global-Stiftung mit. „Wir wollen von Anfang an Teil dieser Stiftung sein, um unsere Expertise einzubringen, aber auch von den Erfahrungen anderer zu lernen“, erklärte Angela Titzrath anlässlich der Gründung der H2Global-Stiftung.

Die HHLA-Vorstandsvorsitzende wurde im Rahmen einer online durchgeführten Wahl zur stellvertretenden Vorsitzenden des Stiftungskuratoriums gewählt.  „Ich freue mich über das Vertrauen der Mitglieder der Stiftung.“ Die HHLA beschäftige sich bereits intensiv mit den Möglichkeiten, die grüner Wasserstoff zur Erreichung ihrer Klimaziele biete. „Wir wollen mit unseren Aktivitäten dazu beitragen, dass sich der Hamburger Hafen zu einer Drehscheibe der Wasserstoff-Distribution entwickelt“, sagte Titzrath.

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, nannte die Gründung der Stiftung ein „wirklich historisches Projekt” und fügte hinzu, dass „Deutschland weltweit führend bei der Wasserstofftechnologie werden muss, wenn wir unsere Nachhaltigkeitsziele erreichen wollen.“ Die Entwicklung von grünem Wasserstoff soll in Deutschland mit einem Gesamtvolumen von 20 bis 30 Milliarden Euro gefördert werden.

Die Stiftung H2Global vereint zahlreiche Akteure, die zur wirtschaftlichen Markteinführung von grünem Wasserstoff und dessen Derivaten beitragen möchten. Die H2Global-Stiftung soll ein speziell dafür entwickeltes Förderkonzept umsetzen.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Nele Martensen




Fördermittel für HHLA-Wasserstoffprojekt

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie erhebliche Fördersummen für drei Wasserstoff-Leitprojekte freigeben. Sie sollen über vier Jahre den Einstieg Deutschlands in eine Wasserstoffwirtschaft erleichtern. Dabei geht es um die serienmäßige Herstellung großskaliger Wasser-Elektrolyseure (H₂Giga), die Erzeugung von Wasserstoff und Folgeprodukten auf hoher See (H₂Mare) sowie Technologien für den Transport von Wasserstoff (TransHyDE).

In den Wasserstoff-Leitprojekten arbeiten über 240 Partner aus Wissenschaft und Industrie zusammen. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gehört zu diesen Partnern und kann nun zusätzliche 2,3 Mio. Euro für die Erprobung neuer Transporttechnologien für Grünen Wasserstoff nutzen. „Eine wichtige Frage bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie ist die flächendeckende Verfügbarkeit dieses Energieträgers”, erklärt Dr. Georg Böttner, der das Wasserstoffprojekt der HHLA verantwortet. „Auch die HHLA sucht nach den besten Antworten auf diese Frage, und deshalb beteiligen wir uns an dem Leitprojekt TransHyDE.”

Nur selten wird Wasserstoff auch dort genutzt, wo er hergestellt wird. Diesem Problem widmet sich TransHyDE und will einen übergreifenden Ansatz zur Erzeugung, Transport und Nutzung von Wasserstoff entwickeln. Die HHLA untersucht gemeinsam mit weiteren Partnern dabei die unterschiedlichen Transportmöglichkeiten und ist an den TransHyDE-Projekten „Mukran“ auf Rügen und „Helgoland“ auf der gleichnamigen Insel beteiligt, bei denen der Transport von Wasserstoff in Hochdruckbehältern sowie über das Trägermedium LOHC (liquid organic hydrogen carriers) getestet wird.

Weiter Informationen zur Wasserstoffstrategie der HHLA gibt es hier.

Quelle und Grafik: HHLA




Gottwald Mobilkran für Montreal

LOGISTEC Stevedoring Inc (LOGISTEC), ein im Hafen von Montreal ansässiger Schüttgutterminal-Betreiber, hat einen öko-effizienten Konecranes Gottwald Modell 7 Hafenmobilkran bestellt. Mit dem neuen Kran sollen die Technology und die Öko-Effizienz beim Güterumschlag verbessert werden. Die Bestellung ist im Juni 2021 eingegangen; der Kran wird im Oktober geliefert und für den Umschlag von Schüttgut wie Metallschrott eingesetzt.

Als wichtiger Hafen an der Ostküste Nordamerikas bedient der Hafen von Montreal Toronto und das Landesinnere von Kanada sowie den Mittelwesten und den Nordosten der USA. Dabei kommt fast die Hälfte der ankommenden Güter aus Europa. In einem solchen Hafen sind leistungsstarke Krane erforderlich, um den Betrieb und somit den Warenfluss rund um die Uhr aufrecht zu erhalten. Es war nun der Zeitpunkt gekommen, die bestehende Hafenmobilkran-Flotte im LOGISTEC Terminal zu erweitern. Hierzu hat Logistec einen Konecranes Gottwald Modell 7 Kran bestellt, der die Öko-Effizienz der Ausrüstung vor Ort auf ein deutlich höheres Niveau heben wird. Übergabe und Inbetriebnahme sind für Oktober 2021 geplant.

„Wir schauen immer voraus und wollen stets den nächsten Schritt setzen. Deshalb setzen wir auf qualitative hochwertige Ausrüstung, die unseren steten Wandel unterstützt”, so Rodney Corrigan, President LOGISTEC Stevedoring Inc. „Wir sehen es als unsere Aufgabe an, zuverlässige und nachhaltige Lieferketten zu ermöglichen. Deswegen haben wir uns für eine elektrische Antriebslösung entschieden, die Flexibilität mit Öko-Effizienz verbindet. Konecranes bietet uns Leistungsfähigkeit, Stärke und Langlebigkeit und eröffnet uns so weitere Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten.”

„LOGISTEC ist mit Konecranes Gottwald Hafenmobilkranen bestens vertraut. Der Kunde betreibt bereits ein Modell 5 im Hafen von Corner Brook in Neufundland und zwei Modell 6 Krane in Port Manatee in Florida”, erläutert Alan Garcia, Sales Manager, Port Solutions, Region Americas Konecranes. „Dass LOGISTEC sich mit Blick auf seine Aktivitäten in Montreal nun erneut für uns entschieden hat, zeugt vom Vertrauen in unsere Technologie und zeigt, dass unsere Krane für zahlreiche Anwendungen sowie für künftige Wachstumsanforderungen ideal geeignet sind. Unsere Partnerschaft baut auf einer langjährigen Kooperation, gemeinsamen Werten und beiderseitigen Zielen auf.”

Bei dem neuen Kran handelt es sich um einen Konecranes Gottwald Modell 7 Hafenmobilkran in der Variante G HMK 7608 B. Mit bis zu 54 m Arbeitsradius ist er an Schüttgutschiffen bis zur Capesize-Klasse einsetzbar. Kranfahrerassistenzsysteme in Verbindung mit 150 t Traglast machen ihn zu einem vielseitigen Kran, der so gut wie jede Schüttgutart umschlagen kann. Der Kran ist für die Versorgung mit Strom aus externen Quellen ausgerüstet und kann im Sinne eines besonders öko-effizienten Betriebs mit Strom aus dem Hafennetz gespeist werden. Um auch unabhängig davon im Hafen arbeiten zu können, verfügt das Modell 7 über einen bordeigenen Dieselmotor, der den Anforderungen des aktuellen EPA Tier 4f Standard entspricht.

Eine besonders große Kundennähe sowie ein Fokus auf Wachstum und stetige Weiterentwicklung machen Konecranes zu einem Marktführer im Bereich Hebetechnik. Dazu trägt neben Investitionen in Technologie und Digitalisierung unsere tägliche Arbeit bei, mit der wir Lieferketten effizienter machen. Dabei setzen wir auf Lösungen zur Dekarbonisierung der Industrie sowie zur Förderung des Güterkreislaufs und der Sicherheit.

Quelle und Foto: Konecranes, Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane im Einsatz im Terminal von LOGISTEC in Manatee, FL, USA




XpertAssist -Remote Support in Echtzeit

Liebherr erweitert seine bestehende Remote-Service-App und hebt seinen Service auf den nächsten Level. XpertAssist ist nicht nur eine Audio-Video-Verbindung, sondern kombiniert Fernwartung und traditionelles technisches Know-how mit einer Reihe von technischen Tools, um den Kunden noch bessere Unterstützung zu bieten. Der neue Dienst istfür Raupenkrane, Spezialtiefbaumaschinen und maritime Krane verfügbar.

Liebherr hat sein Remote-Service-Angebot weiterentwickelt, um seine Kunden noch besser unterstützen zu können. XpertAssist basiert auf einem Jahresabonnement und kombiniert mehrere Servicetools, um zusätzliche Vorteile zu bieten, wie z. B. eine Verringerung der durchschnittlichen Zeit bis zur Reparatur und damit der Kosten. Liebherr-Experten bieten weltweit einen schnellen und effektiven Echtzeit-Support sowie einen Second-Level-Backup-Support mit OEM. Höhere Verfügbarkeit, längere Lebensdauer und reduzierte Servicekosten sind die Vorteile für jede für XpertAssist registrierte Maschine.

Nach dem Erfolg des im letzten Jahr eingeführten Remote-Service-Tools hat Liebherr sein Remote-Angebot weiter ausgebaut und damit seinen Service auf den nächsten Level gebracht. XpertAssist kombiniert Echtzeit-Expertenberatung durch erfahrene Techniker mit einer breiten Palette an technischen Hilfsmitteln über eine audiovisuelle Verbindung. Dank sofortiger qualifizierter Fehleranalyse und Online-Problembehebung mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen können die Hilfeleistung maximiert und die Vor-Ort-Einsätze auf ein Minimum reduziert werden. Notwendige Vor-Ort-Termine werden durch Audio-Video-Anrufe so effizient wie möglich vorbereitet, um die Anforderungen im Voraus zu definieren und so die „First-time-fix-rate“ zu erhöhen. Eine Nachbesprechung per Audio-Video-Telefonkonferenz zur Erläuterung der geleisteten Arbeiten oder zur Besprechung möglicher Feststellungen ist fester Bestandteil dieses neuen Produkts. Die durchschnittliche Zeit bis zur Reparatur wird um bis zu 50 % verkürzt, und die Servicekosten werden um bis zu 20 % pro Jahr gesenkt.

XpertAssist inkludiert vorausschauende Wartungsempfehlungen und Berichte zu einzelnen Maschinen oder ganzen Flotten, zum Beispiel Berichte zur Sicherheit oder zur Maschinen-und Motorauslastung. Die interaktive Leistungsüberprüfung und die Beratung zur vorbeugenden Wartung stellen eine hohe Maschinenverfügbarkeit und eine frühzeitige Budgetplanung sicher. Servicetechnikerverbringen in der Regel bis zu 45 % ihrer Zeit allein mit der An-und Abreise zum/vom Standort, was für alle Beteiligten zeitaufwändig und kostspielig ist. Dank XpertAssist wird die Verfügbarkeit der Expertendurch den Wegfall vermeidbarer Reisen erhöht, sodass sie mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe haben -die Betreuung der Kunden.Weniger Reisen, weniger CO2-Emissionen -auch die Umwelt profitiert durch den geringeren CO2-Fußabdruck. Ein zunehmend wichtiger Faktor in der heutigen Zeit.

Die jüngsten Erfahrungen im Nahen Osten zeigen, wie wichtig schnelle und effiziente Technologie ist, wenn Projekte Tausende von Kilometern von der Basis entfernt sind. „Für unser Unternehmen, das alle Tätigkeiten und Projekte außerhalb seines Heimatlandes, der Türkei, durchführt, ist ein solcher Fernservice perfekt“, erklärt Levent EKMEKÇİOĞLU, Unternehmensleiter von rem engineering, construction and trade co. ltd. Er ergänzt: „Die Unterstützung wurde von Liebherr aus der Ferne in Jordanien geleistet, ohne jegliche Reise-oder Unterbringungskosten und ohne Zeitverzögerung. Das Problem wurde sofort zu unserer vollsten Zufriedenheit gelöst und wir sind sehr dankbar für diesen umfassenden Support.“

Alles, was für XpertAssist benötigt wird, ist ein Jahresabonnement, das für jede einzelne Maschine oder für ganze Flotten erhältlich ist. Optional bietet Liebherr ein hochwertiges, gebrauchsfertig vorinstalliertes Tablet (LiTAB) an, das u.a. eine digitale Maschinendokumentation, einen einfachen Prozessdatendownload sowie eine Fernüberwachung des Betriebs ermöglicht.

Quelle und Foto: Liebherr




Fördermittel für HHLA-Wasserstoffprojekt

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird zur Umsetzung der Nationalen Wasserstoffstrategie erhebliche Fördersummen für drei Wasserstoff-Leitprojekte freigeben. Sie sollen über vier Jahre den Einstieg Deutschlands in eine Wasserstoffwirtschaft erleichtern. Dabei geht es um die serienmäßige Herstellung großskaliger Wasser-Elektrolyseure (H₂Giga), die Erzeugung von Wasserstoff und Folgeprodukten auf hoher See (H₂Mare) sowie Technologien für den Transport von Wasserstoff (TransHyDE).

n den Wasserstoff-Leitprojekten arbeiten über 240 Partner aus Wissenschaft und Industrie zusammen. Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) gehört zu diesen Partnern und kann nun zusätzliche 2,3 Mio. Euro für die Erprobung neuer Transporttechnologien für Grünen Wasserstoff nutzen. „Eine wichtige Frage bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie ist die flächendeckende Verfügbarkeit dieses Energieträgers”, erklärt Dr. Georg Böttner, der das Wasserstoffprojekt der HHLA verantwortet. „Auch die HHLA sucht nach den besten Antworten auf diese Frage, und deshalb beteiligen wir uns an dem Leitprojekt TransHyDE.”

Nur selten wird Wasserstoff auch dort genutzt, wo er hergestellt wird. Diesem Problem widmet sich TransHyDE und will einen übergreifenden Ansatz zur Erzeugung, Transport und Nutzung von Wasserstoff entwickeln. Die HHLA untersucht gemeinsam mit weiteren Partnern dabei die unterschiedlichen Transportmöglichkeiten und ist an den TransHyDE-Projekten „Mukran“ auf Rügen und „Helgoland“ auf der gleichnamigen Insel beteiligt, bei denen der Transport von Wasserstoff in Hochdruckbehältern sowie über das Trägermedium LOHC (liquid organic hydrogen carriers) getestet wird.

Quelle und Foto: HHLA




Erster Wasserstoff-Hub der Schweiz

Wasserstoff ist ein wichtiger Energieträger der Zukunft. Er wird dazu beitragen, grüne Energie zu speichern und nutzbar zu machen – insbesondere im Transportsektor. Neben der Produktion müssen auch Verteilung, Speicherung und Einsatz von Wasserstoff vorangetrieben werden. Dies wollen die vier Partner Schweizerische Rheinhäfen, VARO, AVIA und IWB gemeinsam angehen. Dafür wollen sie den «H2-Hub Schweiz» entwickeln.

Die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) sind dafür prädestiniert, in Zukunft eine zentrale Rolle in der Wasserstoffwirtschaft wahrzunehmen. Mit ihren Standorten in Birsfelden und Muttenz sind sie heute eine zentrale Schaltstelle der Mineralöl-Logistik. Erneuerbare und CO2-neutrale Energien nehmen eine immer wichtigere Rolle ein, während fossile Energieträger wie Mineralöl dadurch zunehmend ersetzt werden. Als Standort für die Energiewirtschaft sind die Rheinhäfen auf den Umschlag, die Produktion, die Lagerung und den Transport von Gütern aller Art (auch Gefahrgüter) ausgerichtet. Die Rheinhäfen verfügen für die nationale Logistik über ausgezeichnete Anschlüsse an die nationalen Schienen- und Strassennetze.

Vier Partner wollen gemeinsam die Hafenareale Birsfelden und Muttenz zu einem Wasserstoff-Hub – dem «H2-Hub Schweiz» – entwickeln. Ihre Vision ist es, den Wasserstoff nicht nur mit der bestehenden Infrastruktur zu verteilen, sondern die ökologische Energie vor Ort zu produzieren, zu speichern und zur Verfügung zu stellen. Die Tanklagergesellschaft AVIA AG und das Energieunternehmen VARO Energy Holding AG sind bereits heute wichtige Akteure in den Rheinhäfen. VARO führt zwei Tanklager in Birsfelden. Ihr Kerngeschäft ist der Umschlag und die Lagerung von unterschiedlichen Treib- und Brennstoffen. Wasserstoff wird national und international vermehrt zu ihrem Geschäft gehören. Die Fritz Meyer AG, Basel setzt mit anderen Mitgliedsfirmen der AVIA Vereinigung als Tankstellenbetreiberinnen auf Wasserstoff. Im Verbund baut AVIA das Geschäftsfeld entsprechend aus. Mit IWB ist ein Unternehmen an Bord, das bereits seit vielen Jahren auf CO2-neutrale Energie setzt und Expertin in der Produktion von erneuerbarer Energie ist. Unlängst hat IWB zusammen mit der Tankstellenbetreiberin und AVIA-Mitgliedsfirma Fritz Meyer AG die GreenH2 AG gegründet. Das Joint Venture verfolgt das Ziel, Wasserstoffproduktionsanlagen zu bauen und deren Anwendung im Rahmen der Umstellung auf erneuerbaren Energien zu fördern.

Die Vision «H2-Hub Schweiz» wird nun gemeinsam gestartet und ausformuliert. Dies beinhaltet unter anderem die Definition der langfristigen Rolle der Häfen und die örtliche Verteilung zwischen den Standorten. Im Rahmen einer langfristigen Zusammenarbeit wollen die vier Partner wesentliche Voraussetzungen für den Aufbau des «H2-Hub Schweiz» schaffen. Dafür haben sie in einer gemeinsamen Absichtserklärung die Grundlage gesetzt. Zudem sollen bald Anwendungen von Wasserstoff getestet werden: Einsatz von mit Wasserstoff angetriebenen LKWs, Installation erster Wasserstoffspeicher und Bau von Tankstellen für die Verkehrsträger Bahn, Strasse und Schiff.

Die Schweizerischen Rheinhäfen sind eine Gesellschaft des öffentlichen Rechts im Besitz der Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt, welche die drei Hafenteile entlang des Rheins (Kleinhüningen, Birsfelden und Muttenz) bewirtschaftet. Als Binnenhäfen stellen sie eine wichtige Drehscheibe des Im- und Exports der Schweiz dar. Mit einer gut ausgebauten und organisierten Infrastruktur wird sichergestellt, dass die Hafenwirtschaft den Schiffsumschlag auf Schiene und Strasse für die gesamte Schweiz abwickeln oder lagern kann. Das Portfolio des Hafens soll in Zukunft mit Wasserstoff erweitert werden, mit dem Ziel, eine aktive Rolle im Aufbau der Wasserstoff-Wirtschaft in der Schweiz einzunehmen und sich zu einem Schlüsselstandort in dieser Thematik zu etablieren.

Die Versorgung der Kunden mit Treib- und Brennstoff ist das Herzstück von VAROs Geschäftstätigkeit. Ein voll integriertes und flexibles Netzwerk von Produktions-, und Lagereinrichtungen, Vertriebskanälen und Verkaufsstellen ermöglicht es, Kunden in Deutschland, der Schweiz, den Benelux-Ländern und Frankreich den Treib- und Brennstoff dort zur Verfügung zu stellen, wo sie ihn benötigen.

Die VARO Energy Tankstorage AG Schweiz führt fünf Tanklager in der Schweiz, zwei davon in Birsfelden. Ihr Kerngeschäft ist der Umschlag und die Lagerung von unterschiedlichen Treib- und Brennstoffen. Dank der idealen Lage am Rhein sind sie per Schiff, Bahn und Tanklastwagen erreichbar. Da Wasserstoff in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Energiewirtschaft der Schweiz einnehmen soll, wird das Geschäftsmodell auf Wasserstoff ausgebaut. VARO strebt an, zu den grössten Playern im Bereich Umschlag und Lagerung von H2 in der Schweiz zu gehören.

Die AVIA Vereinigung unabhängiger Schweizer Importeure und Anbieter von Energieprodukten, Genossenschaft (AVIA) ist überzeugt, dass Wasserstoff in Zukunft eine Schlüsselrolle in der Energiewirtschaft der Schweiz einnehmen wird, weshalb deren Mitgliedsfirmen ihr Geschäftsmodell mit Wasserstoff in den Bereichen Produktion, Lagerhaltung, Tankstellen und Heizen entwickeln und laufend weiter ausbauen. AVIA ist zudem Gründungsmitglied des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz, wo das Zusammenspiel zwischen Produktion, Transporteuren und Tankstellenbetreibern bereits gut funktioniert. Im Sommer 2020 wurde in St. Gallen die erste AVIA Wasserstoff-Tankstelle eröffnet. Es folgten zu Beginn dieses Jahres Wasserstoff-Tankstellen in Rümlang (ZH) und Geuensee (LU). Weitere sind in Planung und werden demnächst folgen.

Die AVIA AG ist eine Tanklagergesellschaft im Auhafen Muttenz und vereint zehn selbstständige Mitgliedsfirmen mit jeweiligem Sitz in der Schweiz.

IWB versorgt Menschen und Unternehmen mit Strom, Wärme, Trinkwasser, Telekom- und Mobilitätslösungen. Dafür betreibt IWB eine zuverlässige, zukunftsfähige Infrastruktur und entwickelt neue Dienstleistungen. Als führende Anbieterin für erneuerbare Energien gewinnt IWB Kunden in der Region Basel und schweizweit für ihre klimafreundlichen Energie- und Mobilitätslösungen. Die Kunden sehen IWB als Partnerin, um klimafreundliche Energie zu nutzen.

IWB produziert und verkauft erneuerbare und CO2-neutrale Energie als Strom, Wärme und Kälte und für Mobilität. Damit tragt das Unternehmen zum Erreichen der Klimaziele bei. Das Ziel ist eine vollständig erneuerbare, klimaschonende Energieversorgung. IWB baut im Rahmen ihres strategischen Fokus auf erneuerbare Energie das Geschäftsfeld Wasserstoff als neuen Energieträger auf.

Quelle und Foto: Port of Switzerland




2.000 Tonnen weniger Schiffsdiesel

Nach fast einem halben Jahr Betriebszeit ist es für die Betreiber der GREENFERRY I an der Zeit erste Bilanz zu ziehen. Fragen, ob der Start trotz Corona sinnvoll gewesen ist, das Sommergeschäft mit Touristen, Campern und Mini-Cruisern die erforderlichen Zahlen bringt oder sich das Frachtgeschäft betriebswirtschaftlich rechnet, können glücklicherweise positiv beantwortet werden. Die GREENFERRY I ist auf dem richtigen Weg sich als unentbehrlicher Verkehrsträger zu etablieren und wird bald aus dem infrastrukturellen Netz nicht mehr wegzudenken sein.

Auch in puncto Umweltfreundlichkeit hält die GREENFERRY I ihr Versprechen und gibt durch den Kraftstoff LNG (Liquified Natural Gas) den richtigen Kurs an. Das Schiff ist umweltfreundlicher als Fähren die mit Schiffsdiesel betrieben werden und die Zahlen der vergangenen Monate sprechen eindeutig dafür. So wurde durch die Nutzung von LNG die Verbrennung von insgesamt 2.000 Tonnen Schiffsdiesel vermieden und somit bis zu 90 Prozent weniger Stickoxide und 20 Prozent weniger CO2 ausgestoßen. Des Weiteren reduziert das Liquified Natural Gas Feinstaub nahezu vollständig und Schwefeldioxid entsteht gar nicht erst.

Gerade vor wenigen Tagen wurde die GREENFERRY I in Cuxhaven am Steubenhöft durch die Unternehmen LIQUID Marine und GasCom zum 100. mal per LKW mit LNG versorgt. Bereits seit März dieses Jahres wird der Kraftstoff durch die professionellen Zulieferer effizient und sicher bebunkert.

Aktuell wird das LNG im arabischen Raum aus konventionellen Erdgasquellen traditionell gefördert. Per Schiff gelang es nach Belgien und wird vom LNG-Terminal in Zeebrügge weiter nach Cuxhaven transportiert. Aber die Zukunft sieht noch mehr Nachhaltigkeit vor, denn künftig soll das LNG aus erneuerbare Biogasverflüssigungsanlagen in Deutschland produziert werden. An deren Umsetzung arbeitet Elbferry mit den Partner-Unternehmen GasCom und LIQUIND bereits entsprechend aktiv.

Die Geschäftsführer der Elbferry GmbH & Co. KG, Heinrich Ahlers und Christian Strahlmann, sind durch die sichere und regelmäßige Treibstoffversorgung der Zulieferer LIQUID Marine und GasCom stets in der Lage die pünktliche Einhaltung des Fahrplans zu garantieren und gleichermaßen den Umweltschutz an der deutschen Nordseeküste auszubauen.

Quelle: ELBFERRY GmbH & Co. KG, Foto: Jan Schubert & Elbferry