Distanz spielt für Liebherr keine Rolle

Durch die Covid-19-Pandemie sind Remote-Technologien das Thema der Stunde und gefragter denn je. Die Firmengruppe Liebherr arbeitet bereits seit langem an innovativen Remote-Lösungen und kann ihren Kunden entsprechende Produkte für verschiedene Anwendungen anbieten: Sowohl für die Fernwartung wie auch für die Zusammenarbeit mit Technikern vor Ort.

Die Corona-Pandemie hat die digitale Transformation im letzten Jahr nochmals beschleunigt und gezeigt, dass es durchaus Lösungen gibt, um Arbeiten ohne Anwesenheit vor Ort durchzuführen. Sogenannte Remote-Anwendungen bringen viele Vorteile mit sich und erleben derzeit einen regelrechten Boom. Die Firmengruppe Liebherr arbeitet seit vielen Jahren an verschiedenen Remote-Produkten, auf die das Unternehmen nun zurückgreifen kann und diese innovativen Technologien weiter ausbauen kann. Neben den unten aufgeführten Anwendungsbeispielen bietet Liebherr über alle Produktlinien hinweg verschiedene Lösungen an, um den Arbeitsalltag einfacher und effizienter zu gestalten.

Mit der Remote Service-App stellt Liebherr ein Diagnosetool für Reparaturen oder zur Fernwartung von Kranen, Baggern und Baumaschinen zur Verfügung. Die Anwendung überträgt Bilder in Echtzeit, um im Bedarfsfall eine schnelle und effiziente Kundenunterstützung weltweit zu ermöglichen. Darüber hinaus bietet Liebherr die sogenannte Kranferndiagnose für Krane der neuesten Generation an. Tritt am Kran ein Problem auf, verbindet sich ein Servicetechniker vom Büro über eine verschlüsselte Mobiltelefonverbindung mit der Kransteuerung. Damit kann er den Kunden bei der Fehlersuche unterstützen. Mit diesen beiden Fernwartungstools können Probleme mit der Maschine schneller erkannt werden. Dadurch werden unnötige Fahrten zur Wartung vermieden – ein besonders wichtiger Faktor in Zeiten von Corona und Reisebeschränkungen. Durch die präzise Fehlerdiagnose können die richtigen Teile bestellt werden, um Raupenkran, Seilbagger, maritimen Kran, Spezialtiefbaugerät oder Mobilkran schnell wieder in Betrieb zu nehmen.

Smart Glasses sind ein praktisches Hilfsmittel, um Kunden weltweit schnell helfen zu können, ohne dass ein Techniker extra anreisen muss. Mithilfe der Brille können Bilder ausgetauscht und besprochen werden, um Reisen zu vermeiden und somit erhebliche Kosten zu sparen. Zudem wird der Kundenservice dadurch effizienter.

Liebherr testet diese Möglichkeit auch in der internen Entwicklung und Produktion in seiner Aerospace-Sparte. Mittels Virtual und Augmented Reality können mit dieser Brille Endkontrollen bei der Montage von Fahrwerkssystemen durchgeführt werden. Dabei überlagert ein 3D-Modell die tatsächlichen Gegebenheiten, damit der Prüfer das Gerät virtuell „live“ begutachten kann und so die Qualitätskontrolle verbessert werden kann.

Darüber hinaus nutzt Liebherr beispielsweise auch bei Erdbewegungsmaschinen und Materialumschlagmaschinen Smart Glasses. Dadurch ist eine digitale Fernunterstützung zum Support bei Service und Instandhaltungsfällen möglich: Durch das kundenseitige Tragen der Smart Glasses wird direkt live ein Bild an einen Liebherr-Servicetechniker übertragen. Dieser führt dann eine Fehlerdiagnose durch und kann im Idealfall das Problem beheben.

Die Liebherr-Remote Operator Station (ROS) wurde für alle Liebherr-Containerkranprodukte entwickelt und bietet Flexibilität in der Bedienung. Die ROS ist ergonomisch gestaltet und mit mehreren Displays ausgestattet, sodass der Bediener alle normalen Fahrfunktionen aus einer büroähnlichen Umgebung heraus durchführen kann. Darüber hinaus bringt der Umstieg auf Automatisierung durch Remote-Steuerung weitere betriebliche Vorteile mit sich: Ein einzelner Bediener der Remote Operator Station kann mehrere Krane gleichzeitig steuern. Weitere Vorteile sind schnellere und einfachere Schichtwechsel und eine attraktivere Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter.

Neben der Bau- und Logistikbranche ist Liebherr auch im Bereich der Schienenfahrzeugtechnik aktiv und entwickelt dort remote Lösungen. Das Train Control and Monitoring System (TCMS) ermöglicht Liebherr den Echtzeit-Zugriff auf seine verschiedenen Subsysteme. Im regulären Fahrbetrieb werden die Systemzustände überwacht und im Servicefall ist ein Eingreifen vom Entwicklungsstandort aus möglich. Gleichzeitig kann das System genutzt werden, um in einer Testumgebung beispielsweise das Regelverhalten von Klimaanlagen für den Kunden zu prüfen. Damit können Kunden in der Produktentwicklung die Klimageräte an einem Liebherr-Standort von jedem Ort der Welt aus ansteuern und verschiedene Betriebssituationen in Kombination mit anderen Systemen am Zug testen – ganz ohne kostspieligen Zeitaufwand vor Ort.

Quelle und Foto: Liebherr




Recyclinganlage für Lithium-Ionen-Batterien

TES sichert sich den Betrieb einer Anlage zum Recycling von Lithium-Ionen-Batterien aus Elektrofahrzeugen und Elektrogeräten im Rotterdamer Hafen. TES ist eines der weltweit führenden Unternehmen der Kreislaufwirtschaft und deckt mit nachhaltigen Lösungen den gesamten Lebenszyklus verschiedenster Produkte ab.

Das Unternehmen verfügt damit ab sofort über ein ca. 10.000 m2 großes Gelände, einschließlich eines 2.000 m2 großen Gebäudes, sowie eine bestehende Anlagengenehmigung. Die Vereinbarung mit dem Rotterdamer Hafenbetrieb umfasst darüber hinaus eine Erweiterungsfläche auf dem Nachbargrundstück, so dass insgesamt 40.000 m2 zur Verfügung stehen. Die erweiterte Anlage soll bis Ende 2022 vollständig betriebsbereit sein und wird dann die erste Lithium-Ionen-Batterie-Recyclinganlage in den Niederlanden sein. Mit diesen neuen Kapazitäten für Lithium-Ionen-Batterien werden die bestehenden Anlagen in Singapur und Frankreich optimal ergänzt. Diese strategisch wichtige Expansion eröffnet TES sowohl die Möglichkeiten zu einem der weltweit größten Recycler von Lithium-Ionen-Batterien als auch zu einem führenden Anbieter von Sekundärrohstoffen für die Batterieproduktion zu werden.

Allard Castelein, CEO Hafenbetrieb Rotterdam, sagt dazu: „Wir arbeiten nicht nur auf eine Netto-Null-CO2-Emission in Hafen und Industrie im Jahr 2050 hin, sondern suchen auch nach Möglichkeiten, die Industrie kreislauffähiger zu machen. Daher ist es wichtig, neben der Arbeit an Projekten zu Wasserstoff und Kohlenstoffabscheidung und -speicherung auch wesentliche Schritte zur Umsetzung zirkulärer Produktionsprozesse zu unternehmen. Genau dafür steht das TES-Projekt in Rotterdam. Dies könnte durchaus die größte europäische Anlage für das Recycling von Batterien aus Elektroautos werden.“

Thomas Holberg, Global Vice President of Battery Operations bei TES, äußert sich folgendermaßen: „Wir haben den Ehrgeiz, aus dem Standort im Rotterdamer Hafen eine hochmoderne europäische Batterierecycling-Anlage zu machen. Sobald die Anlage in Betrieb ist, werden wir über eine jährliche Zerkleinerungskapazität von bis zu 10.000 Tonnen und einen anschließenden hydrometallurgischen Prozess verfügen, der sich auf die Rückgewinnung von Nickel, Kobalt und Lithium als Ausgangsmaterial für die Batterieindustrie konzentriert.“

Der Rotterdamer Hafen hegt den Anspruch, sowohl bei der Energiewende als auch bei der Kreislaufwirtschaft eine Vorreiterrolle zu spielen. Als Europas größter Hafen und Industriecluster kann der Rotterdamer Hafen einen wesentlichen Beitrag zur Verwirklichung der Klima- und Kreislaufwirtschaftsziele Europas und der Niederlande leisten. Der Hafenbetrieb arbeitet daher eng mit führenden Unternehmen wie TES an der Entwicklung von Kreislaufwirtschaftsdrehscheiben für Kunststoffe, Batterien und Baumaterialien in Rotterdam zusammen. Auf diese Weise gehen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung mit der Energiewende und der Schaffung einer Kreislaufwirtschaft Hand in Hand.

TES ist in Europa, Asien, Australien und den USA tätig. Im März 2021 eröffnete TES in Singapur eine hochmoderne Anlage zum Recycling von Lithiumbatterien; dies ist die erste ihrer Art in Südostasien. Die Anlage nutzt zur Rückgewinnung von Edelmetallen wie Nickel, Lithium und Kobalt eine Kombination aus mechanischer Aufbereitung und hydrometallurgischen Verfahren. Die Rückgewinnungsquote verschiedener Metalle liegt bei über 90 % und erzielt einen Reinheitsgrad von fast 99 %. Somit sind die aus Lithiumbatterien zurückgewonnenen Metalle kommerziell für die Produktion neuer Batterien geeignet. TES plant, eine vergleichbare Technologie in Rotterdam einzusetzen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Nagel-Group bietet Online-Tagespreisabfrage

Die Nagel-Group hat eine digitale Stückgutlösung eingeführt. Über die Unternehmens-Website von Deutschlands größtem Food-Logistiker können nun auch temperaturgeführte Lebensmitteltransporte per Online-Tarifrechner tagesaktuell berechnet und gebucht werden. Die Nagel-Group setzt hierbei auf die Whitelabel-Lösung von Pamyra, einem auf online Vertriebswerkzeuge für Speditionen spezialisierten Startup.

Seit Juni 2021 bietet die Nagel-Group einen transparenten Preis- und Buchungsservice, der direkt über die Startseite der Unternehmens-Website erreichbar ist. Mit wenigen Klicks können Stückgutaufträge über eine intuitive Oberfläche berechnet und gebucht werden. Dabei sind stets die tagesaktuellen Tarife und Konditionen verfügbar – für jede Transportstrecke, jede Sendungsgröße und zu jeder Uhrzeit.

„Als einer der Technologieführer in der Lebensmittellogistik wollen wir unseren Kunden einen möglichst smarten und effizienten Buchungsprozess anbieten, um jederzeit eine verlässliche und zügige Abwicklung sicherzustellen“, erklärt Marcel Vogler, Executive Director Transport der Nagel-Group. „Mit der Einbindung des digitalen Tagespreisrechners werden wir online transaktionsfähig und können auch intern die Prozesse des Tagesgeschäfts optimieren.“

Digitalisierung und automatisiertes Datenhandling steht nicht nur bei Pamyra und der Nagel-Group im Fokus. Im Zeitalter von Siri, Smart Devices und einem flächendeckenden Angebot an mobilen Datendiensten sind Kunden daran gewöhnt, permanent auf Informationen und Leistungen zugreifen zu können. Eine Erwartungshaltung, die auch in den B2B-Bereich übergegangen ist, bestätigt Vogler: „Der heutige Kunde erwartet, dass er Informationen eigenständig in Echtzeit abrufen kann. Unsere neue Onlinelösung ermöglicht hier einen kontinuierlichen Datenfluss, mit dem wir insbesondere Neukunden einen entscheidenden Mehrwert bieten können.“

Die Implementierung der Whitelabel-Lösung Pamyra4You konnte in wenigen Wochen umgesetzt werden. „Unsere Partner von Pamyra und die Nagel-Group-Kollegen aus dem Projektteam haben großartig zusammengearbeitet. Jetzt sind wir gespannt, wie das neue Angebot angenommen wird“, sagt Marcel Vogler.

Quelle und Foto: Nagel Group




Land und Bund fördern Landstromanlagen

Bordeigene Dieselgeneratoren, die Strom für vor Anker liegende Binnenschiffe liefern, sorgen an vielen Häfen und Anlegestellen in Nordrhein-Westfalen für dicke Luft. Um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Luftqualität in Hafengebieten und entlang von Flüssen und Kanälen zu verbessern, fördert die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund die Errichtung umweltfreundlicher Landstromanlagen, die ankernde Schiffe mit regenerativ erzeugtem Strom versorgen, mit rund 20 Millionen Euro. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit etwa neun Millionen Euro, der Bund steuert rund elf Millionen Euro bei.

Wirtschafts- und Energieminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart: „In Nordrhein-Westfalen findet knapp die Hälfte des Güterumschlags der Binnenschifffahrt in Deutschland statt und der Rhein ist Europas wichtigste Handelsroute sowie das bedeutendste Ziel für touristische Flussfahrten. Mit dem Förderprogramm zur Errichtung von Landstromanlagen treibt die Landesregierung zusammen mit dem Bund den klimagerechten Wandel der Binnenschifffahrt entschieden voran. Bessere Luft an unseren Flüssen und Kanälen steigert darüber hinaus die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger.“

Mit dem Förderprogramm können voraussichtlich rund 110 Landstromanlagen für Güterschiffe und etwa 40 Anlagen für gewerbliche Personenschiffe errichtet werden. Ziel ist es, entlang des Rheins eine flächendeckende Versorgung mit Landstrom zu gewährleisten und an der Ruhr und den Kanälen ein gutes Basisnetz zu schaffen. Interesse haben bislang unter anderem die Güterhäfen duisport in Duisburg, Dortmund, Köln, Neuss-Düsseldorf, Emmerich, Krefeld, Herne und Minden bekundet. Gleiches gilt für die Personenschifffahrt in Köln, Düsseldorf, Bonn, Duisburg, Königswinter, Emmerich und am Baldeneysee in Essen.

Die Ausgaben für die Landstromanlagen mit dem erforderlichen Zubehör werden zu 80 Prozent gefördert. Antragsberechtigt in der Förderrichtlinie Landstromanlagen sind sämtliche öffentlichen und privaten Häfen sowie Betreiber von Anlegestellen für die gewerbliche Binnenschifffahrt.

Die Förderanträge können ab sofort online bei der Bezirksregierung Arnsberg gestellt werden: www.bra.nrw.de/4045740. Das Förderprogramm läuft bis zum Jahr 2023.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie, Foto: MWIDE NRW/S. Ebbing, v.l.: Nicole Becker, Prokuristin der Köln-Düsseldorfer Schifffahrtsgesellschaft, Wirtschafts- und Innovationsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Markus Bangen, Mitglied des Vorstandes der Duisburger Hafen AG (duisport)




Versorgung der „ELEKTRA“ vertraglich gesichert

Durch einen Vertrag zwischen dem Fachgebiet Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin und dem Industrie- und Gewerbepark Mittelelbe GmbH wurde die Versorgung der ELEKTRA mit grünem Wasserstoff aus dem Hause H2 Green Power & Logistics GmbH bis zum Ende 2024 vertraglich vereinbart.

Damit konnte der nächste wichtige Meilenstein bei der Realisierung der „ELEKTRA“ erreicht werden, so Prof. Gerd Holbach, Leiter des Projektes Elektra.

Mit Beginn der Erprobung steht somit grüner gasförmiger Wasserstoff bei 500 bar in den ELEKTRA eigenen Multiple Energy GAS Container (MEGC) zur Verfügung. An Bord der „ELEKTRA“ befinden sich sechs der je 125 kg Wasserstoff aufnehmenden Container. Sechs weitere Container befinden sich im Umlauf. Das Wechseln der Container erfolgt durch den bordeigenen Kran der ELEKTRA. Hauptversorgungspunkt ist der Heimathafen der ELEKTRA, der Westhafen der BEHALA in Berlin, wo aktuell die Planung für die Ertüchtigung der hafenseitigen Infrastruktur entsprechend mit einem Wasserstofflagerplatz und einem leistungsfähigen Stromladegalgen vorbereitet wird. Für die geplanten Fernfahrten nach Hamburg steht zusätzlich der Hafen Lüneburg als Bereitstellungsort für Wasserstoff und elektrischen Strom zur Verfügung.

Nach dem Stapellauf der „ELEKTRA“ am 27.05.2021 befindet sich das Schubboot in der Endausrüstung an der Werftpier. Erste Teile des Energiesystems konnten seitdem erfolgreich in Betrieb genommen werden. Die Prüfungen und Abnahmen durch Sachverständige, Gutachter und die Untersuchungskommission der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung schließen den Bau- und Inbetriebnahmeprozess ab. Wenn hier alles nach Plan läuft, kann die „ELEKTRA“ Ende August in den Heimathafen Berlin Westhafen überführt werden und die Langzeiterprobung danach starten.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 13 Mio. € wird das Projekt ELEKTRA durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit ca. 8 Mio. € gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

Quelle: BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH, Foto: EBMS-TU Berlin




Vier elektrifizierte Steiger neu in Betrieb

Die Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt (KD) als Betreiber von mehreren Steigern hat jetzt in Zusammenarbeit mit den RheinWerken, einer Tochter der Stadtwerke Düsseldorf und der RheinEnergie aus Köln, sowie der Stadtwerke-Tochter Netzgesellschaft Düsseldorf vier elektrifizierte Steiger in Düsseldorf für Hotel- und Flusskreuzfahrt- sowie Tagesausflugsschiffe in Betrieb genommen. Drei Steiger befinden sich am Robert-Lehr-Ufer in Nähe der Theodor-Heuss Brücke und ein weiterer am Schlossufer in unmittelbarer Nähe zum Burgplatz.

Bis zum Jahr 2035 soll Düsseldorf klimaneutral werden. Einen großen Einfluss auf dieses Ziel hat die Mobilität. Viele denken dabei ausschließlich an den innerstädtischen Auto-Verkehr. Dabei spielt auch die Schifffahrt auf dem Rhein eine große Rolle bei der Erreichung der Klimaschutziele. Dank der Landstromversorgung können Schiffe bei längeren Liegezeiten von Land aus mit Strom versorgt werden und müssen ihre Dieselgeneratoren nicht mehr laufen lassen. Durch diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Versorgung lassen sich auch Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen vermeiden und so die Lebensqualität steigern.

„Mit den neu elektrifizierten Steigern der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt sind somit vier weitere Anlegestellen in Düsseldorf mit Strom versorgt. Der Zuwachs an Landstrom in den letzten Jahren ist ein wichtiger Schritt in Richtung klimaneutrale Stadt. Wir sind stolz, einen nennenswerten Teil beitragen zu können. Denn auf uns ist Verlass. Die RheinWerke bieten das ganze Spektrum an Service in diesem Bereich. Vom Frachtschiff bis zum großen Kreuzfahrtschiff, inklusive Betrieb, Wartung und Abrechnung. Ein Rundum-sorglos-Paket aus erster Hand. Damit sind wir mittlerweile auch überregional aktiv“, so Ralf Zischke, Geschäftsführer der RheinWerke.

„Der konsequente Aufbau einer nachhaltigen klima- und umweltfreundlichen Strominfrastruktur entlang der Flüsse ist ein wesentlicher Baustein zur Erreichung der Klimaschutzziele. Als Marktführer in der Personenschifffahrt auf dem Rhein nutzen wir unser Know-how und haben uns das Ziel gesetzt, alle Landebrücken der KD sowie weiterer Partner für Landstrom zu erschließen. Mit dieser Investition in die Zukunft leistet die KD einen wichtigen Beitrag, Feinstaub-, Stickoxid- und Lärmemissionen zu vermeiden und damit nicht zuletzt die Lebensqualität der Menschen zu verbessern“, so Dr. Achim Schloemer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt GmbH.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG und Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschifffahrt, Ralf Zischke Geschäftsführer RheinWerke und Achim Schloemer Geschäftsführer Köln Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt




3D-gedruckte Poller im Rotterdamer Hafen

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat die weltweit ersten 3D-gedruckten Stahlpoller auf dem neuen Kai im Schlepperhafen in Rotterdam Heijplaat aufgestellt. Die sechs Poller gehören zu einer Reihe von zwölf 3D-gedruckten Pollern, die der Hafenbetrieb und RAMLAB gemeinsam entwickelt haben. Der 3D-Druck von Pollern ist Teil des Infra-Innovationsprogramms, mit dem der Hafenbetrieb mithilfe von wissenschaftlicher Forschung, Innovation und Digitalisierung den Bau und die Nutzung von Hafenausstattung verbessern und nachhaltiger gestalten möchte.

Herkömmliche Poller werden schon seit vielen Jahren anhand einer festen Form aus Gussstahl hergestellt. Durch den Einsatz von 3D-Drucktechnik können Poller nicht nur schneller, sondern auch ganz in der Nähe des Standorts, an dem sie aufgestellt werden, hergestellt werden, was zu einer nachhaltigeren Produktion beiträgt.

Aus den Ergebnissen eines externen Prüfstands wird ersichtlich, dass die Poller mindestens dieselbe Qualität aufweisen wie die Stahlpoller. Langfristig wird auch die ursprüngliche Form der Poller weiter entwickelt werden, mit dem Ziel, die Poller in Zukunft noch stabiler, preisgünstiger und nachhaltiger zu machen.

Die elf 3D-gedruckten Poller werden im Schlepperhafen am neuen Kai aufgestellt und dazu verwendet, Schiffe für Broekman-Projektservices festzumachen.

RDM Rotterdam in Rotterdam Heijplaats, wo sich auch der Schlepperhafen befindet, ist die Brutstätte für die innovative verarbeitende Industrie, wo Auszubildende, Gewerbe und Wissenschaft gemeinsam am Hafen von morgen bauen. Der Kai des Schlepperhafens musste überholt werden. Bei dessen Instandsetzung kamen diverse innovative, nachhaltige Baukonzepte zum Einsatz. So wurden bei der Fertigstellung der Kaimauer abschließende Prefab-Betonelemente verwendet, die ohne Baugrube angebracht wurden. Dadurch wurde die Bauzeit verkürzt und in der Nähe gelegene Unternehmen wurden von den Arbeiten weniger stark beeinträchtigt.

Der Hafenbetrieb Rotterdam und RAMLAB haben die Poller gemeinsam entwickelt. Deren Druck findet bei RAMLAB auf dem RDM-Gelände statt. Die dafür verwendete Technik heißt Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM) und besteht aus dem robotisierten Verschweißen aufeinander angebrachter Schichten, sodass eine 3D-Form hergestellt werden kann.

„3D-Druck ermöglicht es, Bauteile lokal und bedarfsgesteuert herzustellen. So produzierte RAMLAB 2017 die erste 3D-gedruckte und zertifizierte Schiffsschraube. Dieses Jahr drucken wir die ersten Poller. Ein schöner Testfall, um zu zeigen, dass man kleine Serien relativ schnell produzieren kann im Vergleich zum Gießen und Importieren von Bauteilen aus China“, sagt Vincent Wegener, Geschäftsführer von RAMLAB.

Der 3D-Druck ist aus einigen Sektoren nicht mehr wegzudenken, darunter der Bauwirtschaft, da diese Technik das Potential aufweist, erschwinglicher, schneller, nachhaltiger und formloser bauen zu können. Die Anwendung dieser Technologie auf die Poller wird vom Hafenbetrieb Rotterdam als ein erster Schritt zur Gewinnung von Wissen und Erfahrung mit den Möglichkeiten betrachtet, die diese Technologie bietet.

Der nächste Schritt besteht darin, die Möglichkeiten, die 3D-Druck im Wasserbau bietet, zu untersuchen. Dazu gehört die Entwicklung eines Systems, das vor Ort in 3D drucken kann. Das würde Reparaturen an wasserbaulichen Objekten wie Pollern und Haltepfählen vor Ort ermöglichen.

„Gemeinsam mit anderen Parteien, die hier im Hafen niedergelassen sind, entwickeln und testen wir die Möglichkeiten neuer Technologien. So entsteht eine Brutstätte für Innovation und Forschung, in der wir zusammen am Hafen von morgen bauen“, erklärt Joppe Burgers, Projektingenieur des Hafenbetriebs Rotterdam.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Sauberere Schifffahrt und moderne Hafentechnologie

Bei den Port-Authority-Round-Table-Gesprächen haben jetzt Vertreter der 20 weltweit größten Häfen online miteinander über die Verringerung der CO2-Emissionen in der Schifffahrt, Digitalisierung und Unterbrechungen in der Logistikkette sprachen. Im Rahmen dieser PAR-Gespräche haben die teilnehmenden Häfen die Absicht zu einem intensiveren Datenaustausch bekundet.

Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Nutzung neutraler Plattformen wie etwa des vom Hafenbetrieb Rotterdam entwickelten „Routenscanners“. „Anstatt dass wir alle einzeln anstreben, die optimale Technologie für die Planung des weltweiten Containertransports zu erfinden, vereinen wir nun unsere Kräfte in der Nutzung einer Art gemeinsamer Google Maps für den Containertransport. Da Reedereien und Operateure ihre Daten auf dieser Plattform nur einmal teilen müssen, lässt sich viel Zeit und Geld einsparen“, so Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam.

Die Schifffahrt ist die weltweit effizienteste Art des Containertransports. Bis heute ist die Planung des Containertransports ein kompliziertes Puzzle für Reedereien und Transportunternehmen, da Informationen über Schifffahrtsrouten sowie Schienen- und Straßenverbindungen häufig nicht vollständig oder transparent sind. Durch die Teilung dieser Informationen in einer weltweit neutralen Plattform gewinnt man einen Einblick in die günstigste Containerroute, sodass sich viel Zeit, Geld und Emissionen einsparen lassen.

Auf der PAR-Veranstaltung bekundeten die teilnehmenden Häfen ihr Engagement für die Nutzung des vom Hafenbetrieb Rotterdam entwickelten Routenscanners als neutrale Plattform für die Planung des weltweiten Containertransports. Die Häfen werden gebeten, diese Initiative zu unterstützen und lokale Operateure zu bitten, ihre Daten auf dieser Plattform zu teilen.

Der Routenscanner enthält Deepsea, Shortsea, Bahn- und Binnenschifffahrtspläne von Häfen weltweit und ist damit die erste Online-Plattform, die einen Einblick in die verschiedenen weltweiten Routen für den Containertransport von Tür zu Tür vermittelt.

Quelle, Grafik und Video: Port of Rotterdam




Antwerpen: Schlepper mit Methanolantrieb

Weltpremiere im Hafen von Antwerpen: Ein Schlepper wird auf den umweltfreundlichen Methanolantrieb umgerüstet. Dieser „Methatug“ ist Teil des europäischen Fastwater-Projekts. In diesem soll die Eignung von Methanol als nachhaltigem Kraftstoff für die Schifffahrt demonstriert werden. Die Europäische Kommission hat die entsprechende Genehmigung erteilt. Dieses weltweit erstmalige Projekt ist für den Hafen von Antwerpen ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen und CO2-neutralen Hafen. Auch die deutsche Firma Heinzmann ist an dem Projekt beteiligt.

Da Binnenschiffe und damit auch die im Hafen von Antwerpen eingesetzten Schlepper die Vorschriften der ZKR (Zentralkommission für die Rheinschifffahrt) einhalten müssen, ist für den „Methatug“ eine Sondergenehmigung erforderlich. Bereits vor rund 18 Monaten wurde daher das Projekt bei der CESNI, dem europäischen Komitee für die Festlegung von Normen in der Binnenschifffahrt, vorgestellt. Nach mehreren Feedback- und Anpassungsrunden wurde es bei der Europäischen Kommission eingereicht. Diese hat nun die formale Genehmigung erteilt, sodass in Kürze mit dem Umbau des Schleppers begonnen werden kann. Der „Methatug“ wird voraussichtlich Anfang 2022 einsatzbereit sein.

Der „Methatug“ ist Teil des Fastwater-Projekts, das von einem Konsortium aus führenden europäischen Unternehmen der maritimen Forschung und Technologie, darunter dem Hafen von Antwerpen, ins Leben gerufen wurde. Ziel des Konsortiums ist es, die Eignung von erneuerbarem Methanol als zukunftssicherem Kraftstoff für die CO2-neutrale Schifffahrt zu demonstrieren. Das Projekt wurde durch das europäische Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 gefördert.

Neben dem Hafen von Antwerpen, der den Schlepper liefert, sind weitere Partner an diesem Projekt beteiligt. Das belgische Ingenieurbüro Multi erstellte die Machbarkeitsstudie für das Projekt. Seitens des Fastwater-Konsortiums hat die schwedische Firma Scandinaos das gesamte Schiff entworfen, ABC (Anglo Belgian Corporation) ist für den Umbau des Motors sowie die Methanoltanks und -leitungen verantwortlich, und die deutsche Firma Heinzmann passt die Einspritzventile an.

Diese Premiere ist Teil eines integrierten Greening-Programms für die eigene Flotte des Hafens von Antwerpen. Im Rahmen dieses Programms sollen die systematisch umweltfreundlichsten Technologien zum Einsatz kommen. Bereits in den letzten Jahren wurden am Hafen von Antwerpen, dem fünftgrößten Bunkerhafen der Welt, Flüssigerdgas (liquefied natural gas, LNG) in den Bunkermarkt integriert. Bis 2025 soll der Hafen ein vollwertiger Multi-Fuel-Port werden, in dem See- und Binnenschiffe neben konventionellen Kraftstoffen auch alternative, kohlenstoffarme Kraftstoffe wie Methanol, Wasserstoff oder Strom bunkern können.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen: „Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir ständig auf der Suche nach innovativen Anwendungen und Möglichkeiten für die Umstellung auf alternative und erneuerbare Energiequellen. Der Methatug ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen und CO2-neutralen Hafen. In diesem Projekt galt es zahlreiche technische und regulatorische Herausforderungen zu überwinden. Mit Projekten wie diesem ebnen wir den Weg und hoffen, dass andere Häfen unserem Beispiel folgen und sich von unseren Erfahrungen inspirieren lassen.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Genau wie mit dem Hydrotug, dem Wasserstoff-Schlepper, bekräftigen wir mit diesem Projekt unsere Vorreiterrolle im Bereich der Energiewende. Das Ökosystem der Antwerpener Hafenplattform ist dafür ein ideales Testfeld im großen Maßstab.“

CESNI-Sekretär Benjamin Boyer: „Das CESNI-Sekretariat ist begeistert von diesem umgerüsteten Schlepper und freut sich auf die Erfahrungen. Ein positiver Ausgang wäre in der Tat ein wichtiger Beitrag im Rahmen der laufenden regulatorischen Arbeiten, um Methanol als Kraftstoff zuzulassen und damit zur Energiewende in der Binnenschifffahrt beizutragen.“

Quelle




Erste emissionsfreie, vollelektrische Rangierlokomotiven

Die Rail Innovators Group (RIG) initiierte 2018 eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung mit dem Bahnausrüster CRRC mit dem Ziel, Diesel-Rangierlokomotiven im Hafen von Rotterdam zu ersetzen. Jetzt, wo der Deal abgeschlossen ist, kann die Produktion beginnen.

Die Nullemissionslokomotive ist für den Betrieb mit unterschiedlichen Netzspannungen geeignet und ist mit Hochleistungsbatterien und intelligenten Bremsenergierückgewinnungssystemen ausgestattet. Die fortschrittliche Batterietechnologie ermöglicht es der Lokomotive, auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken zu fahren und Rangierarbeiten auf dem ersten und letzten Kilometer durchzuführen. So können Diesel-Rangierlokomotiven vermieden werden, was Emissionen und Lärm senkt. Die RIG investierte in die ersten Lokomotiven und erwartet, dass ihr Eisenbahnunternehmen Rail Force One sie 2024 im Rotterdamer Hafen in Betrieb nehmen wird.

Julian Remie, CEO bei der Rail Innovators Group, ist sehr erfreut darüber, dass CRRC die Herausforderung angenommen hat, eine so innovative Lokomotive zu entwickeln, die entsprechend den RIG-Spezifikationen gebaut wird. „CRRC ist der weltweit größte Lokomotivhersteller und verfügt nachweislich über eine Erfolgsbilanz in der Batterie- und Hybridtechnologie. Wir haben großes Vertrauen in dessen Knowhow und Kompetenz, um dieses Vorhaben zu einem Erfolg zu machen. Durch den Einsatz der CRRC-Null-Emissions-Technologie und den Betrieb mit Ökostrom investieren wir in die Vorreiterrolle im umweltfreundlichen Bahnbetrieb mit Null-Emissionen, und zwar ganzheitlich.“

Laut Chen Qiang, Geschäftsführer bei CRRC Europe, ist es an der Zeit, dieses Projekt mit der RIG zu starten und innovative und emissionsfreie Hybridlokomotiven für den Rotterdamer Hafen bereitzustellen. „Unsere Lokomotiven sind auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet und bieten Bahnbetreibern und Transportdrehscheiben eine grüne und energieeffiziente Alternative zu herkömmlichen Diesellokomotiven. Wir hoffen, dass wir mit der Lieferung dieser Lokomotiven einen Beitrag zum Ziel der RIG und des Rotterdamer Hafens, eine Zukunft mit null Emissionen zu erreichen, leisten können.“

Emile Hoogsteden, kaufmännischer Direktor beim Hafenbetrieb Rotterdam, ist ebenfalls begeistert: „Wir wollen die Innovation vorantreiben und unterstützen daher dieses Projekt mit den Implementierungs- und Betriebsanalysen für einen Proof of Concept für die gesamte Industrie. Der Rotterdamer Hafen strebt bis 2050 einen klimaneutralen Hafen an und sieht die Nullemissionslokomotive als einen wichtigen Beitrag zur weiteren Dekarbonisierung der Logistikkette.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam