Bundesverkehrsministerium fördert wieder Gas-Lkw

Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) begrüßt das Flottenaustauschprogramm mit dem das Bundesverkehrsministeriums den Transport- und Logistikunternehmen eine dringend benötigte Finanzierungsunterstützung bei der umweltfreundlichen Erneuerung ihrer konventionellen Nutzfahrzeugflotten bietet.

„Viele unserer Mitgliedsunternehmen sind im Nah- und Regionalverkehr tätig, wo aufgrund der relativ geringen Kilometerleistung auch ältere Fahrzeuge im Bestand sind und nun sinnvoll ausgetauscht werden können“, so BWVL-Präsident Jochen Quick.

Aus Sicht des Verbandes bietet das Flottenaustauschprogramm insbesondere für mit CNG oder LNG betriebene Fahrzeuge wieder die Möglichkeit einer Anschaffungsfinanzierung, nachdem seit Anfang 2021 das bislang einschlägige Förderprogramm EEN gerade für diese Lkw die Förderung eigestellt hat. Mit maximal 15.000 Euro liegt die Förderung nun sogar bis zu 7.000 Euro höher als bisher. Zwar werden auch Fahrzeuge mit Elektro- und Wasserstoffantrieben gefördert – diese stehen aber zurzeit nur bedingt zur Verfügung!

„Der Gasantrieb ist eine Brückentechnologie, für die eine Anschaffungsfinanzierung dringend erforderlich ist, insbesondere wenn die Mautbefreiung bis Ende 2022 verlängert wurde – entweder ganz oder gar nicht“, so Jochen Quick weiter.

Kritisch sieht der BWVL die Vorgabe, dass Altfahrzeuge über die vergangenen 12 Monate – zurückgerechnet vom Zeitpunkt der Verschrottung – in Deutschland zugelassen gewesen sein müssen. „Hier droht ein Ausschluss gerade der Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr im Zuge der Corona-bedingten Marktanpassung kurzfristig abgemeldet wurden. Gerade diese oftmals älteren und mit schlechterer Schadstoffklasse ausgestatteten Fahrzeuge sollten aber zugunsten umweltfreundlicherer Lkw ausgetauscht werden können“, so BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger.

Das sehr kurzfristig entwickelte Förderprogramm bedarf zumindest an dieser Stelle gegebenenfalls einer Korrektur! Anstatt auf die Dauer der Zulassung sollte auf die Dauer des Eigentums der Fahrzeuge im Unternehmen abgestellt werden.

Dann könnte das Flottenaustauschprogramm nach Meinung des BWVL für die Unternehmen der Transport- und Logistikbranche durchaus einen erfolgreichen Anreiz zur umweltfreundlichen Erneuerung ihrer konventionellen Nutzfahrzeugflotten bieten!

Quelle: Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e.V., Foto: Ministerium für Verkehr



Landstromsystem für Binnenschifffahrthäfen

Park-Line Aqua liefert das einheitliche Landstromsystem sowohl für die Binnenschifffahrt als auch für Flusskreuzfahrten für den Hafenbetrieb Rotterdam, die Nordseehäfen, Drechtsteden, den Hafenbetrieb Antwerpen und die Flämische Wasserstraße (Vlaamse Waterweg). Das Amsterdamer Unternehmen hat die europäische Ausschreibung des Hafenbetriebs Rotterdam im Namen all dieser „Landstromparteien“ gewonnen.

Ein einheitliches Landstromsystem ist der Benutzerfreundlichkeit zuträglich und fördert die Nutzung von Landstrom, einer Einrichtung, die stillliegende Schiffe mit Strom versorgt. Dank der Landstromversorgung können Schiffsführer ihre Einrichtungen an Bord ohne Emissionen (über einen Generator oder eine Hauptmotor) maximal nutzen.

Die Ausschreibung passt zur Politik der „Landstromparteien“, die Hafengebiete in den Niederlanden und Belgien in ausgewogener Weise zu entwickeln. Das bedeutet, nicht nur in die Wirtschaft zu investieren, sondern auch in die Verbesserung der Lebensqualität und der Umwelt. Nachhaltigkeit ist dabei der Schlüsselbegriff. Gemeinsam versuchen Regierungen und Wirtschaft, mehr auf dem Wasser und über die Schiene statt auf der Straße zu transportieren. Die Begrenzung der Emissionen von CO2, Stickoxiden und Feinstaub steht ebenfalls ganz oben auf der Tagesordnung.

Die gemeinsamen Ziele haben zu einem gemeinsamen Ansatz geführt, der die Versorgung mit Landstrom so einfach und zuverlässig wie möglich gestaltet. Dabei geht es in erster Linie um die Lieferung und Fakturierung von Elektrizität über die Landstromverteiler sowie die Bereitstellung von Dienstleistungen bei schiffsseitigen Störungen. Auch die Trinkwasserversorgung der Schiffe erfolgt über dieses System. Die Landstromparteien haben es ermöglicht, dass auch andere Häfen an dieses System angeschlossen werden können. Inzwischen ist dies auch geschehen.

Park-line Aqua (ehemals zur Parkmobile-Gruppe gehörend) ist eine Benutzer-, Service- und Zahlungsplattform für den maritimen Sektor und die Logistikbranche. Der Schwerpunkt der Dienstleistungserbringung liegt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit dem Ziel, eine einheitliche Plattform (d. h. einen Marktplatz) mit nur einer einzigen Rechnung pro Monat für alle Einzelgebiete zu schaffen. Die Dienstleistungen sind jetzt in mehr als 50 Häfen/Gemeinden und über 1800 Stellen in den Niederlanden und Belgien in Betrieb und reichen vom Landstrom bis zum Einzug von Hafengebühren.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Ries van Wendel de Joode/HBR




Sensoren für die unbemannte Schifffahrt

Die automatisierte Navigation ist die Zukunft der Binnenschifffahrt. Was heute noch futuristisch klingen mag, wird durch die innovative Forschung der Universität Antwerpen und des Hafens Antwerpen vorangetrieben. 3D-Sonarsensoren, inspiriert von der Echoortung von Fledermäusen, spielen dabei eine wichtige Rolle.

„Leider ist die Binnenschifffahrt keine besonders attraktive Branche“, erklärt Svetlana Samsonova. Als Liaison Officer koordiniert sie eine ganze Reihe gemeinsamer Forschungsprojekte der Universität Antwerpen und des Hafens Antwerpen. „Junge Talente zu gewinnen ist nicht einfach. Deshalb setzen wir uns sehr für Innovationen ein. Technologie soll die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt stärken.“

Eines dieser gemeinsamen Projekte befasst sich mit autonomer Schifffahrt. Ein unbemanntes Schiff bringt deutliche Kostensenkungen und bietet zugleich eine Lösung für die zunehmenden Mobilitätsprobleme und steigenden Preise im Straßentransport. Samsonova: „Intelligente Schiffe sind damit Teil einer multimodalen Transportidee, zu der der Hafen Antwerpen beitragen möchte.“

„Mehr als 42 Prozent aller Güter im Hafen Antwerpen wurden im Jahr 2019 per Binnenschiff transportiert. Mit anderen Worten: Die Binnenschifffahrt ist entscheidend für die Erreichbarkeit unserer Stadt und unseres Hafens“, sagt Hafenschöffin Annick De Ridder. „Durch die Fokussierung auf Technologien wie die autonome Schifffahrt wollen wir den Anteil der Binnenschifffahrt und ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter erhöhen.“

Prof. Jan Steckel entwickelt innerhalb des CoSys-Lab, einer Forschungsgruppe der Fakultät für Angewandte Ingenieurwissenschaften der UAntwerpen, fortschrittliche Sensorsysteme für schwierige Bedingungen. „Wenn man die autonome Schifffahrt möglich machen will, ist eine kontinuierliche Überwachung der Schiffsumgebung von größter Bedeutung“, erklärt Steckel. „Dazu kann man Kameras verwenden, aber unter widrigen Verhältnissen – etwa bei Staub, Nässe, Schlamm, Rauch oder Nebel – funktionieren sie nicht einwandfrei.“

Für Sonarsensoren sind auch derart ungünstige Bedingungen kein Problem. Sie liefern eine zuverlässige Beobachtung der Umgebung, die zudem erschwinglich ist. Steckel: „Wir haben uns von der Echoortung inspirieren lassen, die Fledermäuse nutzen. Sie senden Schallwellen aus. Wenn diese Wellen auf ein Objekt treffen, hört die Fledermaus das Echo dieser Reflexion. So kann das Tier fehlerfrei Kollisionen vermeiden.“

CoSys-Lab ist weltweit führend auf dem Gebiet der innovativen Sonartechnologie. Die Einsatzmöglichkeiten sind äußerst vielfältig. Die Forscher betrachten zum Beispiel auch den Bergbau, bei dem ein Lkw mithilfe der Sensoren automatisch von Punkt A nach Punkt B fahren könnte.

Für das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen entwickelten die Forscher einen 3D-Sonarsensor mit 32 wasserdichten, fortschrittlichen Mikrofonen. Das Projekt heißt eRTIS, was für „Real Time Imaging Sonar“ steht. Steckel: „Die Informationen werden in Echtzeit übertragen, denn andernfalls wäre das Schiff längst mit einem anderen Objekt kollidiert. Und ‚Imaging Sonar‘, weil wir anhand des reflektierten Schalls, der auf die Sensoren fällt, Bilder von der Umgebung erstellen.“

In den letzten Wochen des Jahres 2020 wurde die Technologie bereits erfolgreich auf der „Tuimelaar“, einem Schiff des Hafens Antwerpen, getestet. Im Jahr 2021 wird es nun ein Folgeprojekt geben: Im Rahmen der „Smart Docking Innovation Challenge“ hat der Hafen Antwerpen grünes Licht für das Projekt „3D Sonar and Lidar for Vessel monitoring“ von Prof. Jan Steckel gegeben.

Quelle und Foto: UAntwerpen




VTG erhält neue Version der Nexxiot-Hardware

Nexxiot hat jetzt die dritte Generation seines bekannten Gateway-Device vorgestellt. Der neue Globehopper verfügt über ein aktualisiertes Bluetooth-Low-Energy-Protokoll, das den modularen Anschluss von externen Sensoren erleichtert. Er bietet die Möglichkeit zur Kommunikation über 4G und ist bereits auf die Einführung von 5G ausgelegt.

Neben einer verbesserten Standortbestimmung wurde auch das Niveau der ATEX-Zertifizierung weiter erhöht. Die Geräte sind standardmäßig wartungsfrei und decken ihren niedrigen Stromverbrauch per Solarpanel. Die VTG AG, eines der führenden europäischen Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen, wird als erster Partner mit dem neuen Globehopper ausgestattet. 

Die VTG gilt seit langem als Innovationsführer und Impulsgeber in der Logistikbranche. Mit der größten Mietwagenflotte für den Schienengüterverkehr in Europa hat sie immer wieder bewiesen, dass der Schienenverkehr profitabel sein kann, solange man offen für Veränderungen bleibt und zukunftsweisende Entscheidungen trifft.

Eine solche Entscheidung ist zu einem Qualitätsmaßstab für den gesamten globalen Schienengüterverkehr geworden. Ende 2016 beschloss die VTG, ihre gesamte europäische Schienenflotte mit Geräten von Nexxiot auszurüsten. Nun wird der Rollout mit dem neuesten Hardware-Gerät von Nexxiot, dem Globehopper 3, fortgesetzt.

Als führendes Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen setzt sich VTG dafür ein, den Schienengüterverkehr so attraktiv wie möglich zu gestalten. Der Straßenverkehr wird immer stärker durch den Lkw beansprucht, der im Vergleich zum Verkehrsträger Schiene eine drei- bis sechsmal höhere Umweltbelastung verursacht. Um die Schiene für Verlader attraktiver zu machen, muss sie kostengünstiger sowie für die Kunden berechenbarer und zuverlässiger werden. Wenn diese Elemente im Fokus stehen, wird der gesamte Transport noch nachhaltiger sein und eine tragfähige Alternative zu anderen Verkehrsträgern darstellen können.

Sven Wellbrock, Chief Operating Officer Europe und Chief Safety Officer ist überzeugt vom Kombinierten Verkehr. Die effiziente Verzahnung der Schiene mit anderen Verkehrsträgern ermöglicht es jedem Transportmodus seine Stärke auszuspielen. Um reibungslose Übergänge zu ermöglichen und den Transport planbarer und nachhaltiger zu machen, muss aber jeder Waggon mit einer Technologie ausgerüstet sein, die Daten zu diesen wichtigen Parametern liefert.

Als Head of Innovation bei VTG leitet Hanno Schell die Einführung neuer Technologien innerhalb des Unternehmens. Er weiß wie wichtig Zuverlässigkeit und Transparenz sowie die Umsetzung der von den Frachteigentümern geforderten Maßnahmen sind. Er ist überzeugt, dass man schnell handeln muss, um der Konkurrenz innerhalb der Branche einen Schritt voraus zu sein, aber auch, um Disruption durch neue Akteure zu vermeiden. Hanno Schell sagt: „Transparenz in Bezug auf die genaue Laufleistung, die Auswirkungen von Zwischenfällen, die Qualität der Waren und den Ankunftszeiten (ETA) ist heutzutage unerlässlich, um unsere Kunden zufrieden zu stellen. Die diesjährige Pandemie hat uns daran erinnert, welch wichtige Rolle des Schienengüterverkehrs im gesamten Transportsystem spielt. Wir nutzen jeden technologischen Vorteil, um die Position des umweltfreundlichen Verkehrsträgers Schiene zu stärken und einen Weg hin zu einer nachhaltigeren Mobilität zu entwickeln“.

„Der Schienenverkehr ist einzigartig in Bezug auf seine Fähigkeit, ökologische, wirtschaftliche und soziale Anforderungen zu erfüllen, da er durch den Einsatz von Technologie in der Lage ist, den Anforderungen des Marktes in diesen volatilen Zeiten zu begegnen. Die Nexxiot-Technologie besteht aus Sensoren, Kommunikations-Gateways, Konnektivität und einer intelligenten IoT-Cloud-Plattform, um aus den Daten sinnvolle Handlungsempfehlungen zu erstellen. Der neue Globehopper 3 bietet dem Kunden viele Vorteile, die bis vor kurzem noch undenkbar waren“, sagt Nexxiot-CEO Stefan Kalmund. Zu den aktualisierten Funktionen gehört ein neues Bluetooth-Low-Energy-Protokoll, das beim modularen Anschluss von Sensoren hilft. Er bietet die Möglichkeit zur Kommunikation über 4G und ist bereits auf die Einführung von 5G ausgelegt. Auch das Level der ATEX-Zertifizierung wurde weiter erhöht, was bedeutet, dass der Einsatz auch in industriellen Umgebungen mit hohem Explosionsrisiko problemlos möglich ist. Zudem verfügt der Globehopper 3 über eine optimierte Lokalisierung und ist wie seine Vorgänger standardmäßig wartungsfrei mit Energy Harvesting und niedrigem Stromverbrauch.

Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa. Der Waggonpark des Unternehmens umfasst rund 95.000 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen, Intermodalwagen, Standardgüterwagen sowie Schiebewandwagen. Neben der Vermietung von Eisenbahngüterwagen bietet der Konzern umfassende multimodale Logistikdienstleistungen mit Schwerpunkt Verkehrsträger Schiene sowie weltweite Tankcontainertransporte an.
Ihren Kunden bietet die VTG durch die Kombination der drei vernetzten Geschäftsbereiche Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik eine leistungsstarke Plattform für den internationalen Transport ihrer Güter. Der Konzern verfügt über langjährige Erfahrung und spezifisches Know-how, insbesondere im Transport flüssiger und sensibler Güter. Zum Kundenkreis zählen eine Vielzahl renommierter Unternehmen aus nahezu allen Industriezweigen, wie beispielsweise der Chemie-, Mineralöl-, Automobil-, Agrar- oder Papierindustrie.

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die VTG einen Umsatz von 1.221 Millionen Euro und ein operatives Betriebsergebnis (EBITDA) von 512 Millionen Euro. Über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg vorrangig in Europa, Nordamerika, Russland und Asien präsent. Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte die VTG weltweit rund 1.750 Mitarbeiter. Mehr Informationen unter: www.vtg.com

Die Nexxiot AG mit Sitz in Zürich ist Impulsgeber für die digitale Logistik von morgen. Ziel des Unternehmens ist es, die weltweiten CO2-Emissionen um fünf Prozent zu reduzieren, indem es die Effizienz von Gütertransporten steigert und Leerfahrten reduziert. Mit modernster Technologie unterstützt es seine Kunden dabei, die Potenziale ihrer Transportdaten effektiv zu nutzen. Dafür bietet Nexxiot eine integrierte Lösung zum Verfolgen, Finden und Schützen von Fracht an. Der Einsatz der Lösung in über 160 Ländern weltweit und ein Netzwerk aus über 450 Roaming-Partnern bietet den Kunden zu jedem Zeitpunkt Vertrauen, Sicherheit und Transparenz. In der Nexxiot-eigenen Logistik-Cloud sind die Daten von mehr als 4 Milliarden zurückgelegten Transportkilometern gespeichert. Mitarbeiter aus über 19 Ländern tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Neben dem Hauptsitz in der Schweiz ist Nexxiot in Deutschland und den USA tätig und verfolgt eine globale Wachstumsstrategie. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.nexxiot.com

Quelle: Nexxiot AG, Foto: VTG, VTG wird als erster Partner von Nexxiot mit der neuen Globehopper-Generation ausgerüstet.




Förderung für LNG-Schiffe verlängert

Das BMVI verlängert die Richtlinie über Zuwendungen für die Aus- und Umrüstung von Seeschiffen zur Nutzung von LNG als Schiffskraftstoff bis zum 31. Dezember 2021. Hintergrund dieser Maßnahme ist, dass viele Vorhaben aufgrund der durch die COVID19-Pandemie verursachten finanziellen Herausforderungen für die Schifffahrt im letzten Jahr nicht realisiert werden konnten.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wir haben auf diese unvorhersehbare Krisensituation reagiert und die Förderrichtlinie um ein zusätzliches Jahr verlängert. Im Jahr 2021 sollen weitere Vorhaben gestartet und damit auch die Investitionstätigkeit in den umweltfreundlichen Schiffsantrieb angekurbelt werden. Wir müssen die Nachhaltigkeit unserer Schifffahrt trotz der globalen Krise weiter vorantreiben. Darum setzen wir uns weiterhin konsequent für den Einsatz von LNG als emissionsarmen alternativen Schiffskraftstoff und Wegbereiter für eine klimafreundliche Schifffahrt ein. Sowohl im Sinne der Flottenerneuerung der eigenen Bundesschiffe als auch der deutschen Schifffahrt insgesamt.“

Über die LNG-Förderrichtlinie werden Zuschüsse zur Investition in den LNG-Antrieb bei Seeschiffen von grundsätzlich bis zu 40 Prozent, in Abhängigkeit der Unternehmensgröße sogar bis zu 60 Prozent gewährt. Neben dem Vorteil der deutlichen Senkung von Luftschadstoffemissionen werden auch die Treibhausgasemissionen bei der Verwendung von LNG anteilig gesenkt. Vor allem aber bietet die Investition in den Einsatz von LNG als Brückentechnologie bereits heute die Möglichkeit zukünftig zunehmende Anteile an erneuerbarem Bio- und synthetischem Methan einzusetzen und somit den Weg hin zu einer klimaneutralen Schifffahrt einzuleiten.

Im Ergebnis der ersten beiden Förderaufrufe konnten bereits unterschiedlichste Vorhaben von den Zuschüssen des BMVI für Investitionen in den umweltfreundlichen Schiffsantrieb profitieren: Knapp 30 Mio. Euro werden in insgesamt 12 Aus- und Umrüstvorhaben durch das BMVI investiert. Zuletzt konnten durch den zweiten Förderaufruf die LNG-Ausrüstung von vier Chemikalientanker-Neubauten der Hamburger Reederei John T. Essberger mit mehr als 6,3 Millionen Euro sowie  die LNG-Umrüstung von zwei Zementfrachtern der Reedereikooperation Brise/Baltrader mit mehr als 4,8 Millionen Euro unterstützt werden.

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

 




Gleisverlegung für die Theemswegtrasse

Im Januar beginnt VolkerRail mit der Verlegung der Gleise auf der 4 km langen Brücke der Theemswegtrasse. Dann überträgt das Bauteam von SaVe die Betonbrücke an VolkerRail.

Gute Erreichbarkeit und eine gute Verbindung zum Hinterland sind für den Hafen von Rotterdam von großer Bedeutung, ob über die Straße oder über die Schiene und das Wasser. Aus diesem Grund investiert der Hafenbetrieb in die Theemswegtrasse, zusammen mit dem niederländischen Staat und der Europäischen Union. Der Hafenbetrieb Rotterdam und ProRail arbeiten im Hinblick auf die Verlegung der Hafenbahnlinie eng zusammen.

Inzwischen sind die Bauarbeiten für die neue Bahnstrecke entlang dem Theemsweg sichtlich fortgeschritten. Die Anlegung erfolgte in Zusammenarbeit und Abstimmung mit den umliegenden Unternehmen. Die Projektumgebung wurde durch die anfallenden Umleitungen und Sperrungen auf die Probe gestellt; mit den „Nachbarn“ gab es umfangreiche Gespräche über die Umsetzung. Das Bauteam von SaVe wird den Unterbau in den nächsten Monaten fertigstellen. So muss das Baukonsortium in Abstimmung mit den beteiligten Unternehmen noch einige Fertigstellungsarbeiten vornehmen.

VolkerRail hat inzwischen mit den Vorbereitungsarbeiten auf dem Kunstbauwerk begonnen.

Das gesamte Material und der Bauverkehr gelangt über die N15Y und eine temporäre Auffahrt auf das Bauwerk und am Merseyweg (Süd) über eine Abfahrt wieder hinab. Durch diese Logistik werden der Theemsweg und Neckarweg so weit wie möglich entlastet. Dadurch bleiben die N15Y (Durchgangsverkehr über die Brücke Calandbrug Richtung Maasvlakte) und der Merseyweg bis zum Ende des Projekts gesperrt wie es nun bereits der Fall ist.

Bis Ende 2021 bleibt die Umleitungsstrecke für den Verkehr über die Calandbrug mit dem Ziel Maasvlakte bestehen. Der Durchgangsverkehr wird über den Kreisverkehr Saarweg zum Moezelweg umgeleitet, um in Höhe des Merwedeweg wieder auf die A15 aufzufahren.

Der Merseyweg (Süd) bleibt bis zum Frühjahr 2022 gesperrt. Der Verkehr wird über den Botlekweg und den Clydeweg umgeleitet. Der Radweg bleibt verfügbar.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Danny Cornelissen

 




WSV setzt Maßnahmen an der Elbe um

Die Arbeiten an der Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe gehen voran. Es geht dabei nicht nur um die Vertiefung und Verbreiterung der Fahrrinne für moderne Containerschiffe, sondern auch um die Durchführung der angeordneten Ausgleichsmaßnahmen für Natur und Umwelt. Auf dem Gebiet der WSV werden eine ganze Reihe von Maßnahmen durchgeführt.


Dr. Claudia Thormählen, Projektleiterin im WSA Hamburg: „Natürlich ist die Fahrrinnenanpassung auch ein Eingriff in die Natur. Wir setzen aber alles daran, diesen Eingriff durch Maßnahmen für die Natur zu kompensieren  und sind dabei gut im Zeitplan!“

Die Planfeststellungsbehörden als Genehmigungsbehörden haben jüngst hierzu Ihren „5. Bericht (2020) zur Sicherung der Kohärenz des Netzes Natura 2000 im Zusammenhang mit der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe“ an die EU-Kommission abgegeben.

Zum einen die aquatische Kompensationsmaßnahme Schwarztonnensander Nebenelbe, bei der eine durchgängige Strömungsrinne hergestellt wurde. Damit werden bisher trockenfallende Gebiete wieder während des gesamten Tidezyklus überflutet. Die entstehenden hochwertigen Flachwasserbereiche werten das Biotop insgesamt auf. Zusätzlich wurde eine drei Fußballfelder große Uferschlenze angelegt.

Zum anderen fanden umfangreiche Bauarbeiten auf der Insel Schwarz-tonnensand, im Gebiet Allwördener Außendeich-Mitte und –Süd und an  der Stör statt, mit denen der Tide-Auwald gestärkt wird und gute Lebens-bedingungen für Röhrichte und feuchte Hochstaudenfluren geschaffen werden, die wichtig für unterschiedliche Insekten und Vögel sind. Prielsysteme, Tidetümpel sowie aufgeweitete Grüppen wurden neu gestaltet und erhöhen den Tideeinfluss.

„Der Tisch ist gedeckt“ für die ungestörte Naturentwicklung: Pflanzen, Vögel und Fische werden die Nutznießer der neuen tidebeeinflussten Flächen sein.

Den Bericht 2020 gibt es hier. Auch die Berichte aus den Jahren 2012, 2014, 2016 und 2018 stehen unter dieser Adresse zum Download zur Verfügung.

Auf der Website www.fahrrinnenanpassung.de finden Sie zu allen Maßnahmen aktuelle Fotos, die wir Ihnen gern auf Anfrage in einer für den Druck geeigneten Auflösung zur Verfügung stellen.

Die Stellungnahme der EU-Kommission vom 6. Dezember 2011 verpflichtet die deutschen Behörden (= Planfeststellungsbehörden) dazu, im Zusammenhang mit der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe alle zwei Jahre einen Bericht an die EU-Kommission anzufertigen. Berichtet wird über die Durchführung und Überwachung der Ausgleichs- und Kohärenzsicherungs-maßnahmen, die in den Planfeststellungsbeschlüssen definiert worden sind.

Dies ist der Stand der einzelnen Kompensationsmaßnahmen im Zuständigkeitsbereich der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes:

Aquatische Kompensationsmaßnahme Schwarztonnensander Nebenelbe 

In der Schwarztonnensander Nebenelbe wurde eine durchgängige Strömungsrinne hergestellt. Damit werden bisher trockenfallende Gebiete wieder während des gesamten Tidezyklus überflutet. Die entstehenden hochwertigen Flachwasserbereiche werten das Biotyp insgesamt auf.

In Niedersachsen gestalteten beauftragte Baufirmen am südlichen Ufer der Schwarztonnensander Nebenelbe eine Bucht mit Anschluss an den Flachwasserbereich der Nebenelbe. Sie ist ca. 19.300 m² groß. Das entspricht knapp drei Fußballfeldern. Diese Uferschlenze ist so gestaltet, dass sie dauerhaft unter Tideeinfluss steht und nie gänzlich trocken fällt. So entsteht ein neuer Lebensraum insbesondere für Kleinorganismen im Wasser und für Fische. Den entnommenen Boden (gut 50.000 m³) konnte der Deichverband Kehdingen-Oste für die Deichverstärkung in seinem Zuständigkeitsbereich nutzen.

Kompensationsmaßnahme Insel Schwarztonnensand 
Auch hier fanden umfangreiche Arbeiten statt, um das Naturschutzgebiet weiter aufzuwerten. So wurden durch ein verändertes Geländerelief der  Tide-Auwald gestärkt und gute Lebensbedingungen für Röhrichte und feuchte Hochstaudenfluren geschaffen, die wichtig für unterschiedliche Insekten und Vögel sind. Eine 10 Hektar große Uferfläche wurde als Offenbodenbereich gestaltet. Unter Offenboden versteht man nicht oder nur spärlich bewachsenen Boden. Durch Fräsen der Fläche wird der Boden in diesem Zustand gehalten. Diese Sandfläche ist ideal für Offenlandbrüter,  wie z.B. Kiebitz, Austernfischer, Regenpfeifer und Seeschwalben. Die gebaggerten Böden aus den Mulden und dem Offenbodenbereich nutzte man, um eine Dünenlandschaft zu schaffen. Die Dünen sollen sich langfristig zu Graudünen entwickeln.

Kompensationsmaßnahmen Allwördener Außendeich-Mitte und -Süd 
Die Bauarbeiten in den zwei Gebieten wurden bis Mitte November weitest-gehend abgeschlossen. Restarbeiten erfolgen im nächsten Jahr. Die neu geschaffenen Prielsysteme und Tidetümpel sowie die aufgeweiteten Grüppen erhöhen den Tideeinfluss auf den Flächen.

Die Erfolgskontrolle beginnt ein Jahr nach Bauabnahme. In Allwörden ist für März 2022 die Aufnahme der Vernässung (Luftbilder) und die Revier-kartierung von Wasservögeln (Avifauna) geplant. Im Mai und von Juli bis September 2022 wird die Vegetationsentwicklung überprüft und in den kommenden Jahren folgen weitere Untersuchungen (z. B. zur Fischfauna, Brut- und Schlupferfolg von Wiesenvögeln).

Kompensationsgebiete an der Stör 
Auch in den sechs Maßnahmengebieten in Schleswig-Holstein an der Stör sind die baulichen Aktivitäten abgeschlossen – bis auf einige Restarbeiten auf der Fläche Siethfeld im nächsten Jahr. Alle Flächen erhielten einen besseren Tidezufluss, so dass in den Gebieten häufiger Wasser steht. In Bahrenfleth, Hodorf und Neuenkirchen entstanden durch entsprechende Ufergestaltung auch Bereiche, in denen der bedrohte Schierlings-Wasserfenchel wachsen kann. Er wurde in Bahrenfleth bereits angepflanzt, 2021 geschieht dies auch in Hodorf und Neuenkirchen.

Quelle:   Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hamburg, Foto: HHM / Michael Lindner




Smarte Lösungen für den Logistik-Mittelstand

Knapp 2,5 Jahre nach Start befindet sich das Blockchain-Projekt „HANSEBLOC“ der Logistik-Initiative Hamburg auf der Zielgeraden. Im Rahmen der Projektabschlusskonferenz berichteten die zehn Projektpartner vor 70 Teilnehmenden in einer Web-Konferenz von ihren Fortschritten. Mit „HANSEBLOC“ erhält insbesondere die mittelständische Lo-gistikwirtschaft ein Werkzeug, um zukunftssicher neue Geschäfts- und Datenmodelle zu entwickeln.

Seit Sommer 2018 forschten vier IT-Unternehmen, vier Logistikfirmen und zwei Hochschulen am Einsatz der Blockchain innerhalb der Logistik. Nach einer Anlaufphase verständigten sich die Partner als Anwendungsfall auf den Gefahrenübergang, der eine fälschungssichere Dokumentation bislang papierbasierter Vorgänge und Automatisierung von Prozessabläufen beinhalten sollte.Auf der Veranstaltung skizzierte Axel Horstmann, Geschäftsführer der Firma Kroop & Co. aus Sicht der Logistikanwender die Vorteile der HANSEBLOC-Lösung: „Mit dem Projekt haben wir Neuland betreten. Im Bereich Daten mussten wir lernen, dass Kooperation die neue Devise ist. Nun öffnen wir uns, liefern Daten. Die Absicherung der Neutralität und Geschäftsgeheimnisse durch die Blockchain ist dann extrem wichtig.“ Dafür zeichneten im Projekt die Firmen Chainstep und Consider IT verantwortlich, die hinsichtlich der Auswahl der Blockchain-Technologie, der Minimierung der Transaktionskosten sowie der organisatorischen Implikationen beim Einsatz einer dezentralen Technologie berieten.

Thomas Twenhöven, der für die Kühne Logistics University das Projekt abschließend evaluierte, stellte fest: „Hier entwickelt sich mit Coopetition ein neues Feld sowie eine neutrale Infrastruktur für die Branche. Es ist positiv, dass KMU hier verstärkt zusammenarbeiten“. Abschließend diskutierten Konstantin Graf (Chainstep), Lennart Kluge (Sovereign Speed), Fabian Süß (Evan Network), Christian Schultze-Wolters (IBM Deutschland) sowie Axel Horstmann und Thomas Twenhöven in einem Panel zur Frage „Wie kann der Mittelstand von der Blockchain profitieren?“

Zu Beginn der Veranstaltung hob Prof. Dr. Peer Witten, Vorstandsvorsitzender der Logistik-Initiative Hamburg hervor, dass sich mit dem Projekt auch bislang förderunerfahrene Unternehmen engagiert hätten und gab seiner Hoffnung Ausdruck, dass „HANSEBLOC“ hier als Vorbild für weitere Projekte in der Metropolregion dienen kann. Dr. Oliver Pieper aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung betonte in seinem Grußwort, dass sich das Konsortium mit dem gewählten Thema am Puls der Zeit befinde und darüber hinaus sowohl in den initialen Gutachten als auch der Zwischenevaluation vollständig überzeugt habe.

Das entwickelte HANSEBLOC-Ökosystem soll im kommenden Jahr, nach erfolgreichem Abschluss des Forschungsprojekts fortgeführt werden. Stakeholder, die Interesse haben daran mitzuwirken, sind herzlich eingeladen, Kontakt mit der Logistik-Initiative Hamburg aufzunehmen.

Das HANSEBLOC-Projekt besteht aus insgesamt zehn norddeutschen Verbundpartnern, die sich aus dem Netzwerk der Logistik-Initiative Hamburg zusammengefunden haben. Darunter sind vier Logistikdienstleister (Kroop & Co. Transport + Logistik GmbH, SHOT LOGISTICS GmbH, Sovereign Speed GmbH & Transimeksa Intermodal GmbH), vier IT-Dienstleister und Blockchain-Experten (Chainstep GmbH, consider it GmbH, HEC GmbH & Itemis AG) sowie zwei Hochschulpartner (HAW Hamburg & Kühne Logistics University). Die Logistik-Initiative Hamburg fungiert im Rahmen des Projekts als Projektkoordinator.

Die Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH ist eine von der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg sowie dem Logistik-Initiative Hamburg e.V. getragene Gesellschaft. Ziel dieses Public-Private-Partnership ist es, die Rolle der Metropolregion Hamburg als führende innovative Logistikmetropole Europas weiter auszubauen und logistiknahe Unternehmen und Institutionen zu vernetzen. Dazu bietet die Logistik-Initiative Hamburg ein breites Leistungsportfolio in den Bereichen Information & Öffentlichkeitsarbeit, Service & Support, Arbeitskreise & Projektarbeit sowie Networking & Events. Sie agiert unter den Leitthemen „Innovation und Wertschöpfung“ und „Netzwerk und Kooperation“ in den Handlungsfeldern „Intelligente Infrastruktur und Flächennutzung“, „Personal und Qualifizierung“ sowie „Nachhaltigkeit“. Die Logistik-Initiative Hamburg ist mit ihren Partnern erster Ansprechpartner zu allen Fragen der logistiknahen Wirtschaft für Unternehmen, Institutionen und Öffentlichkeit in der Metropolregion Hamburg. Das Netzwerk ist von der EU mit dem GOLD-Label „Cluster Management Excellence“ ausgezeichnet.

Mehr zum Projekt gibt es hier

Quelle und Foto: Logistik-Initiative Hamburg Management GmbH




KIK-LEE – Mit KI Gegen LKW-Staus

Die HCS Hamburger Container Service GmbH und das Fraunhofer CML starten ein neues mFUND-Projekt, in dem die Auslastung von Leercontainerdepots besser vorhergesagt werden soll. Das BWVI fördert das Projekt mit insgesamt 70.742 Euro.

Beim Vor- und Nachlauf im Hinterland sind stark schwankende LKW-Abfertigungszeiten in logistischen Knoten, wie unter anderem Hafenterminals, Verteilzentren und Leercontainerdepots, vielfach die Regel – oft einhergehend mit nicht akzeptablen Aufenthaltsdauern der LKW an den Standorten. Das Projekt KIK-Lee beschäftigt sich mit Vorhersagen, die es ermöglichen sollen, dass Fuhrunternehmen Stoßzeiten bei der LKW-Abfertigung meiden sowie logistische Knoten sich besser auf Anforderungs-spitzen einstellen können.

Vorangegangene Forschung ist zu dem Ergebnis gekommen, dass die Optimierung von Verkehrsnetzen und Routen eine breite Datenlage für die besten Ergebnisse benötigt. Während im Straßenverkehr Aussagen zur voraussichtlichen Ankunftszeit bereits üblich sind, gibt es für logistische Knoten wenig Kennzahlen, die für die Planung herangezogen werden können. Dies führt zu ineffizienten Abläufen innerhalb der Transportkette und hindert das Innovationspotential für eine langfristige und automatisierte Planung.

Ziel des Vorhabens ist es daher, möglichst viele Kennzahlen zur Verfügung zu stellen. Dabei soll neben den internen Daten des Knotens auch der bereits bestehende Datenschatz der mCLOUD (das Datenportal des BMVI), genutzt werden, um mit modernen KI-Methoden möglichst genau die Kennzahlen und deren Vorhersagen zu generieren. Als Mehrwert für Allgemeinheit entsteht damit anhand eines Beispiels ein Vorschlag, wie und in welcher Form logistische Knoten ihre Daten der Gemeinheit zur Verfügung stellen können.

Konkret sollen in dem Projektvorhaben am Beispiel des Leercontainerdepots der HCS Hamburger Container Service GmbH aus entsprechenden Datenquellen in der mCLOUD Kennzahlen generiert werden, um eine effizientere Auslastung bei der LKW-Abfertigung am Leercontainerdepot zu unterstützen. Es werden bedarfsgerechte Vorhersagen und Kennzahlen ermittelt und erzeugt, wie zum Beispiel die zu erwartende Ankunftsrate und Abfertigungsdauer. Die generierten Vorhersagen und Kennzahlen werden wiederum in der mCLOUD veröffentlicht und sind somit für alle Akteure frei zugänglich. Basierend auf diesen Informationen können Fuhrunternehmen ihre Planung optimieren bzw. automatisieren.

Das Vorhaben wird von einem Verbund bestehend aus dem Fraunhofer CML und der HCS Hamburger Container Service GmbH durchgeführt. Das Projekt wird im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) durchgeführt und wird vom BMVI gefördert. Die Laufzeit ist vom November 2020 bis Juli 2021 angesetzt.

Quelle: Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, Foto: HHM/Hasenpusch




EMP 4.0 startet sukzessive den Testbetrieb

Positiv blickt das IHATEC-Projektteam der Export Management Plattform EMP 4.0 auf das Jahr 2021. Mit dem Änderungsbescheid vom Dezember 2020 wurde jetzt die Projektlaufzeit bis zum 31. März 2022 verlängert. Damit haben alle Partner an Planungssicherheit gewonnen. Das Projekt EMP 4.0 gehört zum Förderprogramm für Innovative Hafentechnologien (IHATEC), das der TÜV Rheinland im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMMVI) umsetzt.

Der Zeitplan für den Verbundkoordinator DAKOSY, die Verbundpartner und assoziierten Partner ist ambitioniert. „Im Kern geht es darum, sechs der 14 identifizierten Anwendungsfälle für die EMP 4.0 innerhalb eines guten Jahres in den Testbetrieb zu überführen“, umreißt DAKOSY-Prokurist Dirk Gladiator das Vorhaben. Dazu gehören die Gefahrgutregistrierung, die Dokumenten Cloud, die Leercontainerfreistellung sowie die Schiffsabfahrten/-ankünfte. Jeder dieser Anwendungsfälle wird mittels eines „Demonstrators“ von DAKOSY und weiteren Projektbeteiligten getestet, um auf Basis der Ergebnisse die Qualität weiter zu erhöhen und die Module praxistauglich zu machen.

Exemplarisch hat das EMP 4.0-Team bereits gezeigt, dass es gelingt, die Anwendungsfälle in die Praxis zu überführen. Als erstes startete die Funktionalität „Track & Trace“ mit dem „Trouble Shooter (Soll-Ist-Abgleich)“ im vierten Quartal 2020 in den Testbetrieb.

Zum Ende der Projektlaufzeit am 31. März 2022 sollen die sechs Anwendungsfälle für die Nutzung durch die maritime Community bereit sein, so das Ziel. Heute bilateral ausgetauschte Informationen und Status sind dann für alle autorisierten Transportbeteiligten einsehbar. „Durch die neue Transparenz könnten sehr einfach Hindernisse im Transportablauf frühzeitig erkannt und beseitigt werden“, nennt Gladiator die Vorteile. Die weiteren Anwendungsfälle sollen im Anschluss – entsprechend der Bedürfnisse der Marktteilnehmer – sukzessive realisiert werden.

Die EMP 4.0 ist eine cloudbasierte, unternehmensübergreifende Lösung, die die mehrfache Dateneingabe überflüssig macht und eine zukunftsorientierte Logistikplanung ermöglicht. Ein Fokus der Plattform liegt auf den kleinen und mittelständischen Unternehmen entlang der maritimen Logistikkette. Damit haben diese die Möglichkeit, umfassend an transparenten Exportdaten in Echtzeit oder gar vorauseilend zu partizipieren.

Quelle: DAKOSY AG, Foto: HHLA, bilateral ausgetauschte Informationen, wie der Status am Seehafenterminal, sind mit der EMP 4.0 für alle autorisierten Transportbeteiligten einsehbar.