Wasserstoffbörse in Reichweite

Die Untersuchung des praktischen Aufbaus einer Wasserstoffbörse in den Niederlanden hat gezeigt, welche Produkte und Bedingungen zur Verwirklichung eines Handels mit Wasserstoff erforderlich sind. Dazu gehören die Zertifizierung von Wasserstoff, ein Index, der die Preise transparent macht, ein Spotmarkt und die Entwicklung von Handelsinstrumenten zum Ausgleich des physischen Wasserstoffnetzes und zur Speicherung von Wasserstoff. Dies geht aus Untersuchungen hervor, die Bert den Ouden im Auftrag von Gasunie und den Hafenbetrieben von Rotterdam, Amsterdam, Groningen und dem North Sea Port in Absprache mit Marktteilnehmern und Regierungsbehörden durchgeführt hat.

Durch die wachsende Nachfrage nach klimaneutralem Wasserstoff entsteht die Notwendigkeit eines gut funktionierenden Marktes und einer transparenten, effizienten Preisgestaltung. Eine Wasserstoffbörse kann beides erleichtern. Die neue Wasserstoffbörse erhält den Name HyXchange. In einem Folgeprojekt will HyXchange die ersten Handelsprodukte in Pilotprojekten und Simulationen unter weiterer Einbeziehung des Marktes testen.

Im September 2020 wurde eine erste Sondierung zum Aufbau einer Wasserstoffbörse vorgestellt. Der Sondierungsbericht bietet eine Vision für einen schrittweisen Aufbau einer Wasserstoffbörse, die parallel zum Wasserstoffmarkt und zur Entwicklung von Wasserstoffnetzen mitwächst. Daraufhin haben die vorstehend genannten Akteure die Initiative ergriffen, eine Anschlussstudie von Bert den Ouden, dem ehemaligen Direktor der niederländischen Energiebörse, durchführen zu lassen.

Die Hafenbetriebe der Städte Rotterdam, Amsterdam, Groningen sowie der North Sea Port sind alle an Wasserstoffinfrastrukturplänen für ihre Industrie und andere neue Initiativen in ihren Gebieten beteiligt. Gasunie arbeitet bereits seit einiger Zeit an Plänen für eine nationale Infrastruktur, um all diese Gebiete miteinander und mit der Wasserstoffspeicherung zu verbinden und den Import und Transit insbesondere nach Deutschland und Belgien zu ermöglichen und den Wasserstoff noch mehr Akteuren zugänglich zu machen. Eine Wasserstoffbörse nach dem Muster der Strom- und Gasbörsen kann als Katalysator für einen Markt für klimaneutralen Wasserstoff gute Dienste leisten. Darüber hinaus trägt sie zum wirtschaftlichen Wachstum eines Wasserstoffmarktes bei.

Im Rahmen des Projekts wurden viele weitere Analysen durchgeführt und die Möglichkeiten einer umfassenden Untersuchung unterzogen. Außerdem wurde eine große Gruppe von Marktteilnehmern in Form von Produktgruppen informiert und konsultiert, woraus sich wertvolle Anregungen ergeben haben. Die Ergebnisse lauten folgendermaßen:

Erstens: die Zertifizierung sowohl von grünem, kohlenstoffarmem als auch von importiertem Wasserstoff ist erforderlich, um ein größeres Volumen an Wasserstoff unterschiedlicher Herkunft über ein einziges Netz zu transportieren und gleichzeitig den Benutzern die Wahl zu lassen, welche Art von Wasserstoff sie kaufen möchten. Das kann man mit dem Strom- und Gassystem vergleichen, bei dem alles über das gleiche Netz läuft, Ökostrom und -gas jedoch zertifiziert sind, wodurch der Mehrwert für den Kunden erhalten bleibt. Im Vorgriff auf die Verordnungen will die Börseninitiative ein Wasserstoff-Pilotprojekt organisieren, um diesbezüglich Erfahrungen zu sammeln.

Ein zweiter Punkt für die Entwicklung einer Wasserstoffbörse ist ein Index, anhand dessen transparent gemacht wird, zu welchem Preis Wasserstoff gehandelt werden kann. In der Studie wurde ein Index formuliert, über den sich der Preis des Wasserstoffs sowie der Zertifikate, in Abhängigkeit von der Art der Erzeugung und dem Grad der damit erreichten CO2-Emissionsreduktion widerspiegelt.

Drittens ist ein Spotmarkt wichtig für die Entwicklung einer Wasserstoffbörse. Dieser wird erst als Marktsimulation eingerichtet. Sobald die Infrastruktur in einem Hafengebiet fertig ist und es mehrere Lieferanten und Kunden gibt, wird dies als lokaler Spotmarkt in die Praxis umgesetzt. Dieser Spotmarkt wird immer wichtiger, je mehr das nationale Wasserstoffnetz von Gasunie die Wasserstoffnetze der verschiedenen Hafen- und Industriegebiete miteinander verbindet. Ein solcher Spotmarkt bietet daher Spielraum für internationale Verbindungen im Wasserstoffhandel.

Im Endeffekt werden Handelsinstrumente benötigt, um das Netz auszugleichen und Wasserstoff zu speichern. Es ist wichtig, diese Mechanismen weiter zu untersuchen. Dies könnte auch Teil einer geplanten Marktsimulation sein.

Die Initiatoren wollen die Ergebnisse der Studie in Pilotprojekten und Simulationen ausarbeiten und so die Handelsplattform HyXchange Schritt für Schritt realisieren. Dieser Markt wird auch eine europäische Dimension aufweisen. Kürzlich hat Bert den Ouden im europäischen („Madrid“) Politikforum zur Gasregulierung, bereits einige, auf den Projektergebnissen beruhende Umrisse dieses Marktes vorgestellt.

Die Behörden spielen eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, die Voraussetzungen für diese Entwicklung zu schaffen. Man denke nur an die Zertifizierung von grünem und CO2-armem Wasserstoff sowie an Wasserstoffimporte. Darüber hinaus wird angemerkt, dass die Ambitionen der Behörden auf dem Gebiet des Wasserstoffs groß sind, dass jedoch konkretere Instrumente erforderlich sind, um diese Ambitionen ausreichend zu realisieren. Es geht um ein Umfeld, in dem die Marktteilnehmer ermutigt werden, im Interesse einer schnellen und effizienten Energiewende zur Klimaneutralität hin in puncto Wasserstoff aktiv zu werden und damit zu handeln.

Quelle, Foto und Grafik: Port of Rotterdam




Hochburg der Wasserstoffwirtschaft

Dank einer ersten Zusage im Rahmen des Förderprogramms „Important Projects of Common European Interest (IPCEI)“ auf nationaler Ebene rückt Hamburg der Umsetzung seiner Klimaziele einen gewaltigen Schritt näher und kann gleichzeitig den Industrie- und Hafenstandort Hamburg zukunftsorientiert gestalten.

Zahlreiche Hamburger Unternehmen haben die Chance genutzt, bis zum 19. Februar 2021 über erste Projektskizzen ihr Interesse am „IPCEI Wasserstoff“ zu bekunden. Am 28. Mai 2021 haben Bundeswirtschaftsminister Altmaier und Bundesverkehrsminister Scheuer nun die erfreuliche Entscheidung verkündet, dass Hamburger Projekte mit einer Gesamtfinanzierungslücke an Investitionskosten von ca. 520 Mio. für den Notifizierungsprozess bei der Europäischen Kommission ausgewählt wurden. Die Stadt Hamburg wird im Rahmen einer vorab auf 30 Prozent festgelegten Kofinanzierung ebenfalls eingebunden werden.

Gefördert werden sollen Projekte mehrerer namhafter in Hamburg tätiger Unternehmen, die im Rahmen eines gemeinsamen Verbundantrages gegenüber dem Bund nicht nur die Schlagkraft der jeweiligen Einzelprojekte darstellen konnten, sondern auch, wie diese innerhalb einer künftigen Wasserstoffwertschöpfungskette ineinandergreifen können.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Wasserstoff ist der zentrale Energieträger der Energiewende. Hergestellt aus erneuerbaren Energien kann er Kohle, Erdöl und Erdgas ersetzen – in der Industrie, als CO2-freier Treibstoff im Verkehr, als flexibler Energiespeicher und nachhaltiger Energieträger in vielen weiteren Bereichen. Hamburg ist eine Zukunftsregion für Wasserstoff in Deutschland. Mit der Aufnahme Hamburger Vorhaben in das IPCEI-Programm, kann die Dekarbonisierung in Industrie und Wirtschaft weiter Fahrt aufnehmen – das ist ein Gewinn für Hamburg und ein wichtiger Schritt für den Klimaschutz im Norden. Ich gratuliere den beteiligten Unternehmen, wünsche ihnen viel Erfolg und bedanke mich beim Bund für die Unterstützung.“

Michael Westhagemann, Senator für Wirtschaft und Innovation: „Was für ein Tag. Was für eine tolle Nachricht. Es freut mich sehr, dass die Bundesregierung mit der Auswahl zahlreicher Hamburger Projekte das immense Potenzial würdigt, welches Hamburg und insbesondere der Hamburger Hafen mit seinem großen Industriegebiet im Bereich des Grünen Wasserstoffs birgt. Die zur Förderung ausgewählten Vorhaben des Hamburger Verbundantrags verfolgen einen gemeinschaftlichen Ansatz, entwickeln Hand in Hand Lösungsansätze für die ökologischen, wirtschaftlichen und industriepolitischen Herausforderungen im Hamburger Hafen – und sind verbunden mit einem überregionalen norddeutschen Wasserstoffnetz. Die Förderung wird dazu beitragen, Hamburg und Norddeutschland zu einer europäischen Keimzelle für Wasserstoff zu entwickeln, von der aus der Hochlauf einer modernen Wasserstoffwirtschaft vorangetrieben und so die gesamteuropäische Wirtschaftskraft gestärkt werden kann. Hamburg bildet die gesamte Wertschöpfungskette dafür ab und kann für viele internationale Regionen zur Blaupause werden. Ich beglückwünsche alle Partner zu diesem großen Erfolg.“

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Diese Entscheidung ist ein riesiger Erfolg für Hamburg. Es zahlt sich jetzt aus, dass der Senat, die städtischen Unternehmen und auch die Industrie die Chancen früh erkannt und Projekte mit Hand und Fuß geplant haben. Nahezu alle Projekte aus dem Hamburger Verbundantrag können mit einer großzügigen Millionen-Förderung durch den Bund rechnen und nun durchstarten – das ist eine Turbozündung für eine grüne Wasserstoffwirtschaft an der Elbe. Hamburg bekommt im Hafen ein Wasserstoff-Industrienetz und kann große Industriebetriebe mit grünem Wasserstoff für die Dekarbonisierung versorgen. Für den großen Elektrolyseur in Moorburg gibt es mehr Planungssicherheit und eine echte Perspektive. Hamburg kann mit diesen Projekten zeigen, wie eine klimaneutrale Industriezukunft aussieht und gelingt. Mit dem Wasserstoff-Industrienetz wird der Anschluss an die Wasserstoff-Fernleitung möglich. Damit Grüner Wasserstoff in großen Mengen verfügbar wird, müssen wir die Windenergie weiter ausbauen und auch auf Wasserstoff-Importe setzen.“

Neben Projekten mit den Schwerpunkten Metallurgie, Luftfahrt und Hafen befindet sich bei den ausgewählten Projekten auch das Projekt HH-WIN der Gasnetz Hamburg GmbH, mit dem das Hamburger Gasnetz durch ein rund 60 Kilometer langes reines Wasserstoffnetz ergänzt wird sowie mit Infrastrukturmaßnahmen benachbarter Bundesländer wie dem Projekt HyPerLink verknüpft werden soll. Ein wichtiger Bestandteil dieses Verbundes ist auch die Konversion des vom Netz gegangenen Kohlekraftwerks Moorburg hin zu einem wichtigen Produktionsstandort für Grünen Wasserstoff durch den von Shell, Vattenfall, Mitsubishi Heavy Industries und der kommunalen Wärme Hamburg GmbH geplanten skalierbaren Großelektrolyseurs mit 100+ MW Leistung. Dieser Großelektrolyseur ist so geplant, dass er kurzfristig und bedarfsgerecht realisierbar ist und so schon bald zum Erhalt und zur Zukunftsfähigkeit des Industrie- und Hafenstandortes Hamburg und der vielen davon abhängigen Arbeitsplätze beitragen kann.

Mit der räumlichen Konzentration der Industrie, der Nähe zwischen möglichen Produktions- sowie Importstandorten und Abnehmern von Wasserstoff und der zentralen Anbindung an die transeuropäischen Transportnetze bietet Hamburg ideale Voraussetzungen, um die Fördermittel bestmöglich einzusetzen und schon bald über eine Art „Wasserstoff-Starternetz“ zu verfügen, in das sich immer weitere Projekte einfügen lassen.

Mit IPCEI hat die Europäische Kommission ein Programm geschaffen, über das Ausnahmen vom strengen Verbot der staatlichen Beihilfen möglich sind. Ziel ist es, ein abgestimmtes Vorgehen zwischen EU-Staaten zu fördern und auf diese Weise schwerwiegende Marktstörungen zu beheben und besondere gesellschaftliche Herausforderungen anzugehen. Das „IPCEI Wasserstoff“ soll unter Berücksichtigung der Zielsetzungen auf EU-Ebene zum Markthochlauf für Wasserstofftechnologien und -systeme entlang der gesamten Wertschöpfungskette beitragen.

Quelle: Behörde für Wirtschaft und Innovation, Foto: HHM-Lindner




Erfolgreicher Stapellauf der „ELEKTRA“ in Derben

Am 27. Mai 2021 wurde die „ELEKTRA“ auf der Schiffswerft Hermann Barthel in Derben erfolgreich zu Wasser gelassen. Dieser Stapellauf ist ein wichtiger Meilenstein in diesem Leuchtturmprojekt im NIP 2 – Programm „e4ships“ des BMVI mit Unterstützung durch die NOW, das PTJ und das Land Berlin.


Wesentliche Dinge wurden bis zur Schwimmfähigkeit umgesetzt. Der Schiffskörper ist fertig, das hochfahrbare Stulpsteuerhaus ist aufgesetzt, die Klimatechnik mit den zugehörigen Wärmepupen ist installiert, die Brennstoffzellen sind an Deck, der Schaltraum ist eingerichtet und der Batterieraum ist mit ca. 250 Modulen mit einem Gewicht von über 20 t bestückt.

Diese Arbeiten erfolgten größtenteils auf engstem Raum und unter schwierigen Bedingungen.

Eine der größten Herausforderungen bisher war auch die Verkabelung der elektrischen Komponenten, der Energieerzeuger und Verbraucher sowie auch der Überwachungs- und Steuerungstechnik.

Von dünnen Datenleitungen bis hin zu armdicken Stromleitungen wurden über das ganze Schiff verteilt fast 2 km Kabel verlegt, auch dies ist eine ganz neue Dimension im Gegensatz zu konventionellen Schiffen.

Im Steuerhaus wird weitergebaut und auch der Steuerstand wird hier eingebaut, die Wohnung wird ausgebaut und eingerichtet und es fehlt noch das Wasserstofftanksystem zur Versorgung der Brennstoffzellen.

Im Juni beginnen die Inbetriebnahmen der einzelnen Anlagen und des gesamten Energiesystems auf der Werft. Die Prüfungen und Abnahmen durch Sachverständige, Gutachter und die Untersuchungskommission der Waserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung schließen den Bau- und Inbetriebnahmeprozess ab.

Sollte hier alles nach Plan laufen, kann die „ELEKTRA“ Ende August in den Heimathafen Berlin Westhafen überführt werden.

Hier in Berlin werden dann die Fahrten in unterschiedlichen Schubverbandskonfigurationen stattfinden, das endgültige Schiffsattest bzw. das Gemeinschaftszeugnis kann ausgestellt werden und die Erprobung des Versuchsträgers kann beginnen.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 13 Mio. € wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit ca. 8 Mio. € gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

Quelle und Foto: BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft mbH, v. l. Dipl.-Ing. Hermann Barthel (GF Barthel Werft), Petra Cardinal (GF BEHALA), Dr. Corinna Barthel (Barthel Werft), Dipl.-Ing. Klaus-G. Lichtfuß (BEHALA)




Düsseldorf: Aufbau eines Schnell-Ladenetzes

Seit Jahren engagieren sich die Stadtwerke Düsseldorf für den Ausbau der Elektromobilität. Mittlerweile gibt es in der Landeshauptstadt ein dichtes Netz an Ladeinfrastruktur – erst vor kurzem konnte der 1000. Ladepunkt der Stadtwerke unter Vertrag genommen werden. Jetzt forciert das Unternehmen auch den Aufbau eines öffentlich zugänglichen Schnell-Ladenetzes für E-Fahrzeuge.

Die ersten zehn Schnell-Ladepunkte laufen schon beziehungsweise werden in Kürze in Betrieb genommen: Vier Ladepunkte befinden sich an der Cäcilie-Beuken-Straße in Benrath, zwei weitere an der Schuchardstraße in Garath – diese Stationen laufen bereits. Zusätzlich gehen in Kürze vier weitere Schnell-Ladepunkte an den Ladesäulen beim Kooperationspartner TOTAL an der Tankstelle am Höherweg, direkt gegenüber der Automeile, in Betrieb.

An allen drei Standorten gibt es mindestens je einen Gleichstrom-Anschluss mit 50 Kilowatt Ladeleistung sowie einen mit bis zu 43 Kilowatt für das Wechselstrom-Laden. Stadtwerke-Vertriebsvorstand Manfred Abrahams erklärt: „Nach einem Ladevorgang von etwa einer Viertelstunde lassen sich mit fast jedem modernen E-Fahrzeug wieder an die 100 Kilometer zurücklegen. Und zwar mit umweltfreundlich erzeugtem Strom.“

Alle Ladesäulen verfügen über die drei gängigen Steckertypen
(CCS-, CHAdeMO- und Typ 2-Stecker), sie sind fest an den Säulen mit einem angeschlagenen Ladekabel angebracht, so dass das Auspacken und Anstecken von mitgebrachten Kabeln nicht mehr nötig ist.

Das „Tanken“ erfolgt am einfachsten mittels handelsüblicher RFID-Karten, wie zum Beispiel der Stadtwerke-Tankkarte. Diese eröffnet auch den Zugang zu mehr als 20.000 Ladepunkten in Deutschland, die bei Ladenetz.de oder e-clearing.netangeschlossen sind.

Schon bald soll das Schnell-Ladenetz der Stadtwerke Düsseldorf weiterwachsen: „Noch in diesem Jahr sollen auch Ladepunkte mit einer Leistung von 150 Kilowatt ans Netz gehen, um der Nachfrage der stetig wachsenden Zahl schnell-ladefähiger E-Fahrzeuge gerecht zu werden“, sagt Abrahams.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG




Frachtbrieftest erfolgreich beendet

Singapur und die Niederlande arbeiten seit 2019 zusammen, um elektronische Frachtbriefe (eBL) auf der Handelsroute zwischen Europa und Asien zu untersuchen, wobei Singapur und Rotterdam zwei wichtige Umschlaghäfen sind. Dieser Test zeigte, dass ein von einer einzigen Plattform ausgestellter eBL von einer anderen digitalen Handelsplattform verifiziert und verarbeitet werden kann.

Diese Option können in der Praxis erst dann eingesetzt werden, wenn die Länder ihre Gesetze ändern und digitale Dokumente ebenso wie Papierdokumente als rechtsgültig akzeptieren. In Singapur ist dies bereits der Fall. In den Niederlanden arbeiten der Hafen Rotterdam mit Hilfe von Pilotprojekten daran sowie in Zusammenarbeit mit verschiedenen Parteien aus der Logistikkette und mit der Dutch Blockchain Coalition, Spark! Living Lab und 2Tokens.

Die Ergebnisse des jüngsten Tests zeigen auch, dass die digitale Eigentumsübertragung mit einem elektronischen Frachtbrief (eBL) Zeit spart und die Effizienz verbessert. Die Hafen-Partner Ocean Network Express und Olam waren in der Lage, die End-to-End-Dokumentenverarbeitungszeit von durchschnittlich sechs (6) bis zehn (10) Tagen bei der Verwendung physischer Dokumente auf weniger als vierundzwanzig (24) Stunden bei der Verwendung der eBL für die digitale Eigentumsübertragung zu reduzieren. Die Digital Container Shipping Association (DCSA) schätzt, dass bei einem Ersatz von fünfzig (50) % der Frachtbriefe durch einen eBL mehr als USD vier (4) Milliarden eingespart werden können (Quelle: DCSA).

Der aktuellste Test wurde zwischen den Plattformen #dltledgers aus Singapur und Naviporta in Rotterdam durchgeführt und wurde von IMDAs digitalem Open-Source-Framework #TradeTrust unterstützt.

Naviporta ist eine Plattform, die den Austausch von logistischen und finanziellen Daten auf transparente, effiziente und sichere Weise ermöglicht. Sie tut dies, ohne Daten zu speichern oder Eigentümer der Daten zu sein. Die Plattform ist neutral und interoperabel und kann daher als Bindeglied zwischen bestehenden Plattformen (wie Port Community Systems) gesehen werden. Naviporta sorgt dafür, dass Dienste entwickelt werden können, die diese Daten nutzen. In diesem Zusammenhang kann man an Handelsfinanzierungen, Versicherungen oder beispielsweise die eBL denken.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam




CargoLine gründet Cargo Digital World

CargoLine, eine der führenden Stückgutkoo­pera­tionen in Europa, hat im Januar 2021 das Unternehmen Cargo Digital World (CDW) gegründet. Ziel des Unternehmens mit Sitz in Paderborn ist es, technologiebasierte Logistiklösungen anzubieten, die neue Standards hinsichtlich Kundenzentrierung, Effizienz, Transparenz und Nachhaltigkeit setzen. Dies gaben Vertreter von CargoLine und CDW auf einer gemeinsamen Pressekonferenz bekannt. In der CDW verbindet CargoLine ihre operative Stärke mit der Innovationskraft und Technologieexpertise von Logistik-Start-ups.

„CargoLine treibt seit 2017 digitale Geschäftsmodelle in der Logistik intensiv voran, Ausgangspunkt war eine langfristig angelegte Zusammenarbeit mit dem Gründungsinkubator garage33 in Paderborn. Gemeinsam haben wir bereits drei Start-ups geschaffen. Diese bündeln wir nun in der Cargo Digital World, um sie dort optimal zu betreuen und zu skalieren. Darüber hinaus wird CDW weitere innovative Logistiklösungen entwickeln, auf dem Weg zur Marktreife begleiten und skalieren. Damit gestalten wir als mittelständisches Unternehmen die Zukunft der Logistikbranche entscheidend mit”, erklärte Jörn Peter Struck, Vorsitzender der CargoLine-Geschäftsführung.

Bei den drei Start-ups handelt es sich um die digitale Spedition Cargoboard, die seit April 2019 erfolgreich europaweite Stückguttransporte online anbietet, die TKL-Vermittlungsplattform CargoNative, die Teil- und Komplettladungen sowie Laderaumkapazitäten intelligent verbindet, sowie das Start-up CargoCast, das mittels Künstlicher Intelligenz und Predictive Analytics die Auslastung und Ressourcenplanung in der Transport- und Logistikbranche verbessert.

Geleitet wird Cargo Digital World von Dr. Tim Brühn. Der erfahrene Experte für digitale Industrien und plattformbasierte Geschäftsmodelle hat in seiner Funktion als Head of Corporate Entrepreneurship in der garage33 die ersten Start-ups der CargoLine mit geformt. „Wir sind davon überzeugt, dass wir unseren Auftraggebern und Logistikpartnern sowie deren Kunden mit dem strategischen Ausbau des Portfolios der CDW einen deutlichen Mehrwert bieten können. Als Scout und Marktbeobachter identifizieren wir ständig Wachstumschancen und zukunftsträchtige Ideen. Diese verbinden wir miteinander, bringen sie gemeinsam mit der CargoLine zügig zur Marktreife und skalieren sie“, sagte Dr. Tim Brühn, Vorstandsvorsitzender von Cargo Digital World.

Derzeit befinden sich sämtliche Anteile der CDW in der Hand von CargoLine sowie ihren Gesellschafter- und Partnerunternehmen. „Dabei soll es aber nicht bleiben. Unser Ziel ist es, CDW zum führenden Anbieter für digitale Logistikdienstleistungen in Europa zu machen. Wir möchten daher mit weiteren Kooperationspartnern, Start-ups und strategischen Investoren die Marktposition der CDW ausbauen und insbesondere den Mittelstand für ein sich dynamisch veränderndes Umfeld rüsten“, kündigte Bernd Schäflein an, Mitglied des Beirats der CargoLine und Aufsichtsratsvorsitzender der Cargo Digital World.

Weitere Informationen zur CDW bietet die Homepage www.cargodigitalworld.com, die zeitgleich zur Ankündigung der Unternehmensgründung gelauncht wurde.
CargoLine (www.cargoline.de) ist eine Kooperation für interkontinentale Stückgutverkehre. 50 mittelständische Transport- und Logistikdienstleister bilden das bundesweite Netzwerk, das leistungsstarke internationale Partner ergänzen. Neben systemgeführten Transportdienstleistungen liegen die Schwerpunkte in den Bereichen Distributions-, Beschaffungs- und Kontraktlogistik sowie Seefracht. Im Jahr 2020 bewegte der Unternehmensverbund 13,2 Mio. Sendungen und erwirtschaftete mit 7.450 Mitarbeitern 1,49 Mrd. Euro Umsatz. CargoLine ist nach DIN EN ISO 9001 inklusive HACCP-Konzept und Logistische Dienstleistungen zertifiziert sowie nach DIN EN ISO 14001, DIN EN 14064 (CO2-Fußabdruck im Netzwerk) und DIN EN 16258 (CO2-Fußabdruck pro Sendung) sowie Mitglied bei s.a.f.e.

Cargo Digital World (CDW) ist ein 2021 gegründeter Entwickler digitaler Logistikdienstleistungen. Seed-Investoren sind die Stückgutkooperation CargoLine sowie deren Gesellschafter und Mitglieder. Das Unternehmen formt, begleitet und skaliert technologiebasierte Logistik-Start-ups mit dem Ziel, alle Dienstleistungen entlang der Supply Chain digital anbieten zu können und gemäß dem Corporate Claim „Creating the logistics of tomorrow“ die Logistik von morgen mitzugestalten. Mit ihrem Geschäftsmodell will CDW Konzernen, mittelständischen Unternehmen und Kooperationen ermöglichen, gemeinsam auf Augenhöhe fokussiert und mit hoher Geschwindigkeit digitale Geschäftsideen zu entwickeln, um Wachstumsoptionen zu schaffen.

www.cargodigitalworld.com

Quelle: CargoLine / Cargo Digital World, Foto: Frank Elschner / CargoLine, von links nach rechts: Jörn Peter Struck, Vorsitzender der CargoLine-Geschäftsführung | Dr. Tim Brühn, Vorstandsvorsitzender von Cargo Digital World | Bernd Schäflein, Mitglied des Beirats der CargoLine und Aufsichtsratsvorsitzender der Cargo Digital World




Sichere, effiziente, umweltfreundliche Binnenschifffahrt

Digitalisierung und Automatisierung in der Binnenschifffahrt bieten vielfältige Potenziale.  Bereits seit mehr als 10 Jahren ist der Binnenschiffsführungssimulator der BAW ein für fahrdynamische Untersuchungen unverzichtbares Werkzeug, das in dieser Zeit ständig weiterentwickelt wurde.


Die Schleusenfahrt beschleunigen und sicherer machen:
Im Projekt „SCIPPPER“ ist die BAW u. a. an der Entwicklung eines Schleusenassistenzsystems beteiligt, dessen Ziel darin besteht, die Schleusenfahrt zu automatisieren. Damit sollen Schleusungen beschleunigt, Kollisionen vermieden und die Schiffsbesatzung entlastet werden. Aufgabe der BAW ist es, den Prozess der automatisierten Schleusung in diversen Szenarien am Schiffsführungssimulator zu testen. Hierzu werden Schiffsführer virtuelle Schiffe unter verschiedensten Randbedingungen mit und ohne Assistenzsystem durch die Testreviere steuern. Auf diese Weise sollen die Funktionen des von den Projektpartnern entwickelten Reglers und der Mensch-Maschine-Schnittstelle validiert werden, bevor die Installation auf einem realen Schiff vorgenommen wird.

Staus vor den Schleusen vermeiden:
Ziel des Projektes „Intelligente Schleusenzulaufsteuerung“ ist es, entlang von Schleusenketten Wartezeiten der Schiffe vor den Schleusen zu reduzieren, Treibstoffverbrauch und Schadstoffemissionen zu senken sowie Schleusungswasser zu sparen. Ein Managementsystem soll das Schleusenpersonal dabei unterstützen, die Ankunftszeiten der Schiffe an den Schleusen realistisch abzuschätzen und zu optimieren. Neue Technologien, wie z. B. der Einsatz künstlicher Intelligenz, sollen helfen, neben fahrdynamischen Einflüssen auf die Ankunftszeit auch „weiche“ Faktoren, wie z. B. das spezifische Fahrverhalten des Schiffsführers zu berücksichtigen. Bereits seit 2017 findet ein Pilotbetrieb an der Donau statt, der gegenwärtig optimiert und auf den Main-Donau-Kanal alsgedehnt wird. Weitere Pilotanwendungen sollen am Wesel-Dattel-Kanal sowie am Elbe-Seiten-Kanal folgen.

Treibstoffbedarf und Luftschadstoffemissionen durch energieeffiziente Routenplanung reduzieren:
Im Rahmen des EU-Vorhabens PROMINENT war ein Assistenzsystem zu entwickeln, das dem Schiffsführer Hinweise gibt, wie er sein Fahrziel termingerecht sowie treibstoffsparend und emissionsmindernd erreichen kann. Hierzu werden neben Motor- und Verbrauchsdaten der Schiffe auch Informationen zu Sohlenhöhen und Strömungsgeschwindigkeiten für den zu befahrenden Wasserstraßenabschnitt benötigt. Aufgabe der BAW war es, einzelne Binnenschiffe mit Sensortechnik zur Erfassung von Position, Wassertiefe und Strömung sowie von Motor- und Verbrauchsdaten auszurüsten, die Messdaten im laufenden Schiffsbetrieb zu erfassen und an einen zentralen Server zu übermitteln. Derartige Daten könnten künftig auch anderen Schiffsführern für eine energieeffiziente Routenplanung zur Verfügung gestellt werden.

Dem Fachkräftemangel in der Binnenschifffahrt entgegenwirken:
Die Automatisierung in der Binnenschifffahrt bietet perspektivisch die Möglichkeit, durch Personaleinsparungen das Problem von fehlenden nautischen Nachwuchskräften zu lösen. In dem vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Projekt „Ferngesteuertes, koordiniertes Fahren in der Binnenschifffahrt“ sollen die Voraussetzungen geschaffen werden, um Binnenschiffe von einer Leitstelle an Land zu steuern. Damit kann die Attraktivität des Berufs des Binnenschiffers erhöht werden. Neue Logistikkonzepte sind möglich, die die Konkurrenzfähigkeit der Schifffahrt gegenüber LKW und Bahn verbessern. Auch die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs werden erhöht: zum einen durch teilweise Automatisierung, zum anderen durch permanente Analyse des aktuellen Verkehrsgeschehens, um kritische Situationen zu vermeiden.

In diesem kürzlich gestarteten Verbundprojekt ist die BAW auf vielfältige Art und Weise beteiligt: Über einen Internetdienst (Webservice) wird die BAW verlässliche Infra-strukturdaten, wie Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten, bereitstellen, die für eine sichere Steuerung der Binnenschiffe aus der Leitstelle benötigt werden. Die von der BAW aus dem Projekt PROMINENT mit Sensortechnik ausgerüsteten Schiffe sollen weiterhin als Messplattformen genutzt werden, um fahrdynamische sowie gewässerbezogene Daten zu erfassen. Schließlich errechnet die BAW mit Hilfe fahrdynamischer Modelle und mit Methoden des maschinellen Lernens (künstliche Intelligenz) den zu erwartenden Kurs der am Verkehrsgeschehen beteiligten Schiffe. Damit leistet das Projekt wichtige Vorarbeiten für künftig gänzlich autonom fahrende Binnenschiffe.

Quelle und Foto: Bundesanstalt für Wasserbau, Binnenschiffsführungssimulator der BAW




Passagierschiffe mit SCHOTTEL PumpJet modernisiert

Mehrere Passagierschiffe des österreichischen Betreibers WolfgangseeSchifffahrt wurden kürzlich mit einem SCHOTTEL PumpJet Typ SPJ 30 inklusive neuem CoaGrid ausgestattet. Mit dem SPJ 30 (100 kW), der von einem Elektromotor mit Batteriespeicher angetrieben wird, profitiert der Schiffseigner von emissionsneutraler Antriebsleistung und verlustarmer Leistungselektronik. In Kombination mit den beiden bereits installierten SCHOTTEL RudderPropeller als Hauptantrieb wird die Manövrierfähigkeit der Schiffe zusätzlich erhöht.

Mario Mischelin, Betriebsleiter WolfgangseeSchifffahrt: „Wir verlassen uns schon seit mehreren Jahrzehnten auf die Produkte und Services von SCHOTTEL und arbeiten eng mit dem deutschen Antriebshersteller zusammen. Dabei entwickeln wir in enger Abstimmung maßgeschneiderte Lösungen, die unsere individuellen Anforderungen optimal berücksichtigen. Auch bei diesem Modernisierungsprojekt haben wir SCHOTTEL in perfekter Zusammenarbeit, Organisation und Durchführung erlebt.“

Der SCHOTTEL PumpJet bewährt sich seit Jahren als zuverlässiges Manövriersystem, Take-Home-System und Hauptantrieb in Schiffstypen, in denen maximale Manövrierleistung, platzsparende Installation und hoher Komfort im Vordergrund stehen.

Seit kurzem ist der SPJ optional mit einem neuen Feature verfügbar: dem SCHOTTEL CoaGrid. Dieses macht sich den Coandă-Effekt zunutze, das heißt die Tendenz einer Flüssigkeit, an einer konvexen Oberfläche „entlangzulaufen“.

Mithilfe in-house durchgeführter CFD-Optimierungen wurde eine neue schlanke Geometrie an der Unterseite des PumpJet-Gehäuses entwickelt. Dadurch kann der Wasserstrom besser in den Einlass des PumpJets geleitet werden. Das Ergebnis: höhere Effizienz und geringere Geräuschemissionen.

Quelle: Schottel GmbH, Foto: Salzburg AG




Energie im Hafen: Die Zukunft ist grün

Grüner Wasserstoff ist in der Debatte um den Klimaschutz derzeit nicht wegzudenken. In den Häfen unterstützt Niedersachsen Ports (NPorts) viele Projekte rund um das Potenzial der grünen Moleküle für den Hafenumschlag und den Hafenbetrieb. Mit dem Abschlussbericht des Forschungsprojekts WASH2Emden präsentiert NPorts die gewonnenen Erkenntnisse.

Wasserstoff, vorausgesetzt er wird aus erneuerbaren Energien hergestellt, ist ein umweltfreundlicher Energieträger. Er kann dem landseitigen Hafenbetrieb helfen, Emissionen zu reduzieren. Die NPorts-eigenen Häfen an der niedersächsischen Küste bringen alle Voraussetzungen mit, um grüne Wasserstoffversorgungsketten von der Bereitstellung bis zur Anwendung aufzubauen. Der Bedarf an grünem Wasserstoff wird in Zukunft die lokalen Produktionskapazitäten übersteigen, sodass dieser über Häfen importiert werden muss. Als Einspeisepunkte für grünen Offshore-Strom sind Häfen ideale Standorte für die Produktion von grünem Wasserstoff. Zudem bieten sich vielfältige Anwendungsfelder in und um die Häfen, um diesen stofflich aber auch energetisch zu nutzen. „Die Entwicklungen an unseren Hafenstandorten beobachten wir sehr genau, unterstützen die Vorhaben von der Planung bis zur Realisierung und können hierfür attraktive Flächen bereitstellen“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

In einer eigenen Untersuchung hat sich NPorts intensiv mit den Möglichkeiten von Wasserstoff im Hafenumfeld beschäftigt. Der Fokus der Untersuchung des 2020 abgeschlossenen Projektes WASH2Emden liegt auf der Herstellung, Distribution und Anwendung von grünem Wasserstoff im Hafen. Besonders der regenerative Überschussstrom, der aufgrund von Netzengpässen nicht genutzt wird, spielt hier eine wichtige Rolle. Dieser kann mithilfe von Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt werden, welcher wiederum speicherbar und auch transportierbar ist. So ist es möglich Züge, Busse, Umschlaggeräte, LKW´s, Nutzfahrzeuge, etc. auf Wasserstoffantrieb umzurüsten.

Das Potenzial für die Produktion und Anwendung ist gegeben: Allein im Emder Hafen könnten mit dem jährlich anfallenden Überschussstrom der lokalen Windkraftanlagen rund 6700 H2-Fahrzeuge ein Jahr lang betankt werden. Vom technischen Aspekt ausgehend ist eine Wasserstoffwirtschaft sogar gut umsetzbar, da die Technologie weitestgehend erforscht ist. Damit grüner Wasserstoff jedoch tatsächlich Anwendung findet, müssen die Kosten in der Herstellung im Vergleich zu fossilen Energieträgern günstiger werden. Ein weiteres Hindernis ist, dass es für potenzielle H2-Fahrzeuge und -Geräte noch keine marktreifen Serienprodukte gibt. Es ist also notwendig, dass Wirtschaft und Politik gemeinsam die passenden Rahmenbedingungen schaffen, damit der grüne Wasserstoff wettbewerbsfähig wird.

Die Basiszutat für grünen Wasserstoff ist grüner Strom. „Wasserstoff ist ein Energieträger, keine Energiequelle. Deshalb ist ein paralleler Ausbau der erneuerbaren Energie wichtig“, erklärt Dr. Matthäus Wuczkowski, Manager für Nachhaltigkeit und Innovation bei Niedersachsen Ports GmbH. Es macht auch nicht immer Sinn alle energetischen Anwendungen auf Wasserstoff umzustellen. Je nach Anwendungsfall ist es unter CO2-Gesichtspunkten manchmal klüger, den grünen Strom – ohne Verluste – direkt zu nutzen. Dort wo elektrische Anwendungen an ihre Grenzen stoßen, wie z.B. im Schwerlastverkehr, macht der Wasserstoffeinsatz durchaus Sinn. „Da grüner Wasserstoff ein knappes Gut ist, muss auch an der Energieeffizienz gearbeitet werden. Wenn Prozesse und Anwendungen weniger Energie verbrauchen, wird auch weniger grüner Wasserstoff benötigt“, erklärt Matthäus Wuczkowski abschließend.

Das Projekt WASH2Emden wurde zusammen mit den Projektpartnern MARIKO GmbH, abh INGENIEUR-TECHNIK GmbH, DBI-Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, der Tyczka Unternehmensgruppe und den Kooperationspartnern EPAS Ems Ports Agency & Stevedoring Bet. GmbH & Co. KG, Hochschule Emden/Leer und EMDION GmbH durchgeführt. Gefördert wurde das Vorhaben vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen der IHATEC-Richtlinie.

Der Abschlussbericht sowie weiterführende Informationen sind abrufbar unter: https://www.nports.de/nachhaltigkeit/hafen/projekte/wash2emden/

Neben Emden werden in den Häfen Brake, Cuxhaven und Wilhelmshaven, somit an fast allen Standorten von NPorts, derzeit Wasserstoffprojekte entwickelt. Neben eigenen Studien, werden Vorhaben durch Know-how, Bereitstellung von Flächen für erneuerbare Energien sowie  Beratung und Erarbeitung von genehmigungsrechtlichen Voraussetzungen unterstützt.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/Christian O. Bruch – Hafenansicht Emden

 




Stadtwerke Düsseldorf starten 1.000. Ladepunkt

Die Stadtwerke Düsseldorf haben einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht und den 1.000. Ladepunkt unter Vertrag genommen. In der öffentlich zugänglichen Tiefgarage des Hotels Hyatt Regency Düsseldorf und des Bürokomplexes „Hafenspitze“ werden kurzfristig 18 Ladepunkte der neuesten Generation mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW durch die Stadtwerke aufgebaut und betrieben. Bisher waren dort zwei Wallboxen installiert.

„Wir freuen uns, dass wir mit den Stadtwerken Düsseldorf als unserem langjährigen Partner im Bereich Ladeinfrastruktur zukünftig unseren Hotelgästen wie auch allen anderen Nutzerinnen und Nutzern der Tiefgarage einen noch höheren Komfort durch die vergrößerte Anzahl von Lademöglichkeiten anbieten können“, sagte Axel Ziegler, General Manager des Hyatt-Hotels in der Landeshauptstadt.

Stadtwerke-Vorstand Manfred Abrahams erklärte dazu: „Die neuen Ladepunkte im Medienhafen führen zu einer weiteren Verdichtung der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur. Damit wird die Elektromobilität wieder ein stückweit interessanter – und gleichzeitig bewegen wir uns einen weiteren Schritt auf das Ziel einer klimaneutralen Stadt bis 2035 zu.“
Die Stadtwerke orientieren sich kontinuierlich an der stetig wachsenden Nachfrage nach Ladestrom und engagieren sich im Ausbau der Infrastruktur in allen drei Anwendungsfällen. Neben dem öffentlichen Laden sind dies private Ladelösungen – etwa für Immobilieneigentümer oder für Wohnungsbauunternehmen – sowie Ladelösungen für Firmen. Erst kürzlich haben die Stadtwerke Düsseldorf einen gewerblichen Ladepark mit 72 Ladepunkten für den Online-Versandhändler Amazon am Standort Düsseldorf in Betrieb genommen.

Mehr Infos zum Thema Ladeinfrastruktur gibt es hier:
www.swd-ag.de/mobilitaet/ladeinfrastruktur

Quelle: Stadtwerke Düsseldorf, Foto: Hyatt Regency Düsseldorf