Reduzierung von CO2 durch Lkw in Hamburg

Die Studie der Hanseatic Transport Consultancy (HTC) identifiziert knapp 30 lokale und internationale Maßnahmen, die zur Reduzierung von CO2-Emissionen im Hamburger Hafen führen können. Die aufgrund von Schwerpunkten gebildeten 12 Cluster teilt die Studie hinsichtlich potenzieller Wirkung, Aufwands und Umsetzbarkeit ein.

Das größte Potential sieht HTC im Ausbau der Versorgungsinfrastukur für alternative Treibstoffe im Hamburger Hafen („Support Service Infrastructure“) und einer Optimierung der Kontrollprozesse entlang der Warenabfertigung („Process Consolidation“). Auch eine einheitliche „Emission Reduction Strategy“ für alle im Hamburger Hafen durchgeführten Aktivitäten und das Cluster „Sustainable Driving“ bieten große Verbesserungsmöglichkeiten. Die Erkenntnisse werden nun mit denen der lokalen Studien aus anderen Ländern verglichen und zusammengeführt.

Rund 35.000 to pro Jahr – das ist die Menge an CO2-Emissionen, die nach aktuellen Schätzungen im Hamburger Hafen jährlich durch LKW Verkehre ausgestoßen wird. Um das ehrgeizige Ziel der Klimaneutralität im Hamburger Hafen bis 2050 zu erreichen, bedarf es daher intelligenter und innovativer Ansätze und Maßnahmen, welche die Interessen der beteiligten Wirtschaftsakteure nicht aus den Augen verlieren.

Das größte Potential zur Einsparung von CO2-Emissionen durch LKW Verkehre sieht HTC in den Clustern „Support Service Infrastructure“ – also dem Ausbau der Versorgungsinfrastukur für alternative Treibstoffe im Hamburger Hafen (LNG, Wasserstoff etc.) und einer „Process Consolidation“ – der Optimierung der Kontrollprozesse entlang der Warenabfertigung. Aber auch eine einheitliche „Emission Reduction Strategy“ für alle im Hamburger Hafen durchgeführten Aktivitäten und last but not least dem Cluster „Sustainable Driving“, z.B. durch Fahrertrainings werden großes Potential eingeräumt. Alle vier Cluster sind auf zukünftige Entwicklungen ausgerichtet und bieten darüber hinaus individuelle Vorteile für den Hamburger Hafen als Wirtschaftsstandort. Spannend dabei ist, dass HTC jedes Maßnahmencluster nicht nur nach dem möglichen CO2 Einsparungspotential in Relation zum zeitlichen und finanziellen Aufwand bewertet, sondern insbesondere auf die Umsetzbarkeit und das Potential für den Hamburger Hafen analysiert.

„Mit der vorliegenden Studie geht Smooth Ports einen großen Schritt in Richtung geringerer CO2 Emissionen durch vermeidbare LKW-Verkehre im Gebiet des Hamburger Hafens“ sagt Alena Werner, HTC-Projektmanagerin und Mitautorin der Studie.

Die Studie gehört  zum Interreg Europe SMOOTH PORTS Projekt , welches gemeinsam mit den Hamburger Stakeholdern und durch den Erfahrungsaustausch mit den Projektpartnern in Frankreich, Italien und Bulgarien Lösungsansätze zur Reduzierung von CO2-Emissionen durch LKW Verkehre in Hafengebieten sucht. Im Zuge des SMOOTH PORTS Projekts hat die Behörde für Wirtschaft und Innovation zu Beginn des Jahres eine Studie in Auftrag gegeben, die von der Hanseatic Transport Consultancy (HTC) Ende Oktober abgeschlossen wurde.

Auf Basis der durchgeführten Recherche identifiziert HTC in der vorgelegten Studie knapp 30 lokale und internationale Maßnahmen, die direkt oder indirekt zu einer nachhaltigen Reduzierung von CO2- Emissionen durch LKW Verkehre in Hafengebieten, aber natürlich auch im nachgelagerten Hinterlandverkehr führen können. Dabei handelt es sich sowohl um bereits umgesetzte Vorhaben als auch um Ideen, die sich noch in Diskussion bzw. Konzeption befinden. Für eine weiterführende Bewertung wurden die zuvor identifizierten Maßnahmen entsprechend ihres Schwerpunktes 4 Kategorien bzw. 12 Cluster zugeordnet und anschließend hinsichtlich potenzieller Wirkung sowie Aufwands eingeteilt.

Im Zuge des SMOOTH PORTS Projektes wird die Behörde für Wirtschaft und Innovation die Studienergebnisse weiter auswerten und mit den Hamburger Stakeholdern diskutieren. In einem nächsten Schritt werden die Erkenntnisse mit denen der lokalen Studien aus Livorno, Nantes Saint-Nazaire, Monfalcone und Varna verglichen und zu einem gemeinsamen Projektbericht zusammengeführt.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Hasenpusch Productions

 




Voith engagiert sich bei EU-Forschungsprojekt

In dem europaweiten Forschungsprojekt „Fishfriendly Innovative Technologies for Hydropower (FIThydro)“ untersuchen Forscherinnen und Forscher in Zusammenarbeit mit Industriepartnern, darunter Voith, bestehende Wasserkaftwerke an 17 Standorten in acht Ländern. Bei dem vierjährigen EU-Projekt werden die Auswirkung der Wasserkraftwerke auf die Ökosysteme, insbesondere auf Fische, untersucht.

Insgesamt beteiligen sich 13 Forschungseinrichtungen und 13 Unternehmen in Deutschland, Belgien, Estland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweiz und Spanien. Der Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der Technischen Universität München (TUM) koordiniert und leitet das EU-Projekt. Dieses erhielt 7,2 Millionen Euro aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union im Rahmen der Finanzhilfevereinbarung Nr. 727830 und dem Schweizerischen Nationalfonds für wissenschaftliche Forschung (SNF).

Zunächst untersuchten und erweiterten die Projektpartner bestehende Methoden, Technologien und Ansätze zur Bewertung der verschiedenen  Einflüsse der Wasserkraftwerke und möglicher Schutzmaßnahmen auf Fischpopulationen. Dazu erfolgten Messungen an den Teststandorten und  in Laboren. Im zweiten Teil des Projekts wurden mögliche Maßnahmen zur Kraftwerksmodernisierung sowie neue Werkzeuge zur Entscheidungshilfe für Wasserkraftbetreiber und Planer untersucht.

„Uns war es wichtig, existierende Lösungen an die standortspezifischen Gegebenheiten jedes Kraftwerks anzupassen“, erklärt Prof. Peter Rutschmann vom Lehrstuhl für Wasserbau und Wasserwirtschaft an der TUM und Koordinator des Projektes. „Daher haben wir großen Wert darauf gelegt, dass diese Standorte die Vielfalt der geografischen, hydromorphologischen und klimatischen Bedingungen widerspiegeln. Damit sind unsere Ergebnisse auf unterschiedliche Wasserkraftwerke in Europa anwendbar.“

Als Projektpartner trug Voith Hydro in Zusammenarbeit mit der TUM dazu bei, einfache und innovative Methoden zur Beurteilung des Fischdurchgangs durch Wasserturbinen weiterzuentwickeln.

„Dabei wurden die Einflüsse wie Kraftwerksbetrieb und Aspekte des Fischverhaltens mit Bewertungsmethoden, basierend auf numerischer Strömungssimulation, untersucht“, erklärt Ulli Stoltz, Entwicklungsingenieur bei Voith Hydro und Mitwirkender bei dem Projekt. „In Zusammenarbeit mit den Projektpartnern wurden diese Methoden dann an ausgewählten Testfällen angewendet und mit den Messdaten von fischähnlichen Sensoren, die durch die Turbinen an diesen Standorten geschickt wurden, verglichen.“

Diese und andere neue Lösungen, Bewertungsmethoden und -technologien, beispielsweise ein Gefährdungsindex für Fischpopulationen, Simulationen der Fischwanderungen und ein Open-Access-Tool zur Entscheidungsunterstützung für die Wasserkraftplanung, können Wasserkraftbetreibern als wichtige Unterstützung bei der Bewertung und Planung von Schutzmaßnahmen dienen. Darüber hinaus können diese Bewertungsmethoden während der Entwurfsphase von Wasserturbinen für Neu- und Modernisierungsprojekte angewendet werden. Das gewonnene Wissen ermöglicht ein optimiertes hydraulisches Design mit verbessertem Fischdurchgang. Zusätzlich kann das verbesserte Turbinendesign mit weiteren Maßnahmen, wie Fischleitsystemen, kombiniert werden. Somit kann umweltfreundliche Energie, bei gleichzeitiger Berücksichtigung der Flussökologie, erzeugt werden.

Wasserkraft ist eine der wichtigsten und weitverbreitetsten regenerativen Energiequellen weltweit. Der große Vorteil: Anders als Windkraft und Sonnenenergie unterliegt sie nur geringen wetterbedingten Schwankungen. Um den Einfluss auf Fischpopulationen bei Wasserkraftwerken zu untersuchen, rücken Themen wie Fischdurchgang an der Turbine und den Wehranlagen sowie Veränderungen der Lebensräume für Fische in den Fokus. Damit diese negativen ökologische Effekte so gering wie möglich ausfallen, wurde unter anderem die Europäische Wasserrahmenrichtlinie entwickelt. Weitere Informationen zu dem FIThydro-Projekt finden sich unter: https://www.fithydro.eu/

Quelle: Voith, Foto: ETH Zürich Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie VAW, im Rahmen des EU-Projekts FIThydro wurden in Zusammenarbeit mit Voith an mehreren Standorten Studien durchgeführt, beispielsweise bei dem Wasserkraftwerk Bannwil.




Auf dem Rhein auf Erfolgskurs

Seit 2012 stattet IDENTEC SOLUTIONS Container-Terminals weltweit mit seinen maßgeschneiderten, drahtlosen Kommunikations- und Lokalisierungslösungen aus. Durch die flexiblen Einsatzmöglichkeiten zählen sowohl die weltweit größten Terminals als auch kleinere Binnenhäfen und Binnenschiffsflotten zu den zufriedenen Reefer Runner Kunden.


„Reefer Runner ist inzwischen in 23 Ländern im Einsatz, das allein zeigt wie international und vielfältig unser Geschäft ist. Unsere Lösung garantiert sowohl in den Container-Terminals der weltgrößten Häfen, als auch in kleineren Binnenhäfen den unbeschadeten Transport von empfindlichen Waren – wie beispielsweise den von medizinischen oder pharmazeutischen Produkten, wie etwa Impfstoffen. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Wertschöpfungskette der Terminal Betreiber und Logistikdienstleister“, so Urban Siller, CEO der IDENTEC SOLUTIONS AG.

Aus diesem Grund hat sich auch das Schweizer Logistikunternehmen Ultra-Brag AG aus Basel für die Reefer Runner Lösung von Identec Solutions entschieden:

„Wir haben es uns zum Ziel gesetzt, im Unternehmen eine kontinuierliche Verbesserungskultur zu etablieren. Dazu gehört, dass wir Verbesserungschancen systematisch erfassen und die richtigen Maßnahmen umsetzen. Die Implementierung von Reefer Runner ermöglicht uns die Echtzeit-Überwachung der Kühlcontainer auf dem Container Terminal, so können wir eine Unterbrechung der Kühlkette vermeiden und die manuelle Überwachung entfällt vollständig. Dies dient nicht nur der Steigerung der Effizienz, sondern minimiert auch unser Risiko“, erklärt Thomas Knopf, CEO der Ultra-Brag AG.

“Der Schweizer Markt ist sehr anspruchsvoll hinsichtlich der Produktqualität. Deshalb sind wir schon ein wenig stolz, die Ultra-Brag AG für uns gewonnen zu haben”, ergänzt Siller.

Die Ultra-Brag AG beschäftigt 150 Mitarbeiter und ist mit drei Standorten an den Schweizerischen Rheinhäfen eine feste Größe in der Logistiklandschaft. Als einziges Transportunternehmen im Hafen verfügt Ultra-Brag über Krankapazitäten mit einer Traglast von bis zu 600 Tonnen mit Anschluss an die wichtigsten Verkehrswege in Europa.

Was in den größten Terminals bereits gang und gäbe ist, setzt sich unweigerlich auch in der Binnenschifffahrt durch: Die automatisierte High-Tech Überwachung von Reefer-Containern.

5G fähige Lösungen zur effizienteren und leistungsfähigeren Kommunikation sind in der Logistikbranche auf dem Vormarsch, denn umfassende Konnektivität spielt eine entscheidende Rolle. Der Schlüssel für den effizienten Transport der Reefer-Container ist die lückenlose Temperaturüberwachung der Containerladung entlang der Supply Chain.

Seit fast zwei Jahren kommt ein Prototyp bereits im Binnenschifftransport auf dem Rhein zwischen Basel und Rotterdam zum Einsatz: „Was früher eine größere Investition in Bezug auf die lokale Funk-Infrastruktur bedeutet hätte, können wir zukünftig als Cloud Anwendung ohne lokale Infrastruktur und ohne lokale Software-Installation anbieten. Die Kunden können somit ihre Kühlcontainer bequem über Geräte, wie PCs, Notebooks, Tablets und Smartphones überwachen. Davon profitieren vor allem kleinere Unternehmen. Auch ein Einsatz im Straßen- und Schienentransport ist denkbar“, führt Siller aus.

Geliefert wurden die ersten 5G fähigen Lösungen bereits im Herbst 2020.

Quelle und Foto: Identec Solutions AG




100 innovative Pilotprojekte im Rotterdamer Hafen

Infolge der Corona-Pandemie wurden viele Innovationsprojekte gestoppt. Ein harter Schlag für viele Existenzgründer und auch für die Unternehmen im Hafen selbst; denn dadurch bleibt viel Potenzial ungenutzt, während es wichtiger denn je ist, in einen starken, zukunftsfähigen Hafen zu investieren. Aus diesem Grunde startet PortXL das Innovationsprogramm MATCH. Das Ziel lautet: im kommenden Jahr gemeinsam mit Unternehmen 100 innovative Pilotprojekte im Rotterdamer Hafen zu starten.

Durch die Verbindung von Unternehmen mit Start-Ups entstehen Möglichkeiten für Innovationen, die den Rotterdamer Hafen sauberer, nachhaltiger und intelligenter machen.

Als größter Seehafen Europas ist der Rotterdamer Hafen ein unverzichtbares Bindeglied für die globalen Güterströme. Das COVID-19-Virus ist jedoch nach wie vor ein gravierender Faktor, und dies veranlasst einige investierende Marktteilnehmer dazu, eine abwartende Haltung einzunehmen. Damit die Hafenwirtschaft schneller aus dem Corona-Tief herauskommt, ist es jedoch wichtig, jetzt in Innovationen zu investieren, die den Hafen intelligent und wettbewerbsfähig erhalten. Durch die aktive Verknüpfung von Unternehmen mit innovativen Start-Ups werden neue Technologien, intelligente Automatisierungslösungen und andere neue Anwendungen getestet und angewandt.

MATCH ist das Innovationsprogramm von PortXL, der Beschleunigerorganisation, die sich seit 2015 dafür einsetzt, die Hafenwirtschaft darin zu unterstützen, Innovationen schneller auf den Markt zu bringen. Mit einem weltweiten Netzwerk von inzwischen mehr als 4.000 innovativen Unternehmern hat PortXL für fast jede Frage eine Lösung. PortXL hilft innovativen Unternehmern und Start-Ups, bei Unternehmen Fuß zu fassen, die ihre Prozesse verbessern wollen. Für Start-Ups ist die Suche nach den richtigen Zugängen zu Unternehmen und der Start von Projekten ein zeitaufwändiger und daher kostenintensiver Prozess. Unternehmen ihrerseits profitieren ebenfalls vom schnellen Start eines innovativen Projekts, so dass ihre Arbeit effizienter abläuft und Kosten eingespart werden können.

Mit dem Innovationsprogramm MATCH ist PORTXL bestrebt, im kommenden Jahr 100 innovative Pilotprojekte mit der Rotterdamer Hafenwirtschaft zu starten. Unternehmen können ihre Marktherausforderungen bei PORTXL einreichen, wo dann nach Lösungen gesucht und so die Unternehmen mit dem eigenen globalen Innovationsnetzwerk in Kontakt gebracht werden.

Die Teilnahme an diesem Programm ist für Unternehmen kostenlos. Die Anmeldung erfolgt für Unternehmen mittels einer E-Mail an match@portxl.org(link sends e-mail). Interessenten können jedoch auch über das Online-Tool MATCH ihre Fragestellung(en) einreichen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Bund unterstützt Neubau von Forschungsschiff

Die Deutsche Forschungsflotte wird erneuert: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat Gelder für den Neubau der LUDWIG PRANDTL II des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) bewilligt. Rund 13,5 Millionen Euro wird der Neubau kosten. Das Schiff soll ein weites, interdisziplinäres Spektrum der Küstenforschung, Werkstoffforschung, Polymerforschung und Digitalisierung abdecken und damit vielfältig vom HZG und seinen Partnern für Forschung und Lehre eingesetzt werden.

Das jetzige Forschungsschiff LUDWIG PRANDTL wird seit seinem Bau 1983 vom Helmholtz-Zentrum Geesthacht (HZG) betrieben und ist für die Forschungsarbeiten des HZG und seiner Partner in Nord- und Ostsee von zentraler Bedeutung. Bedingt durch das Alter wird nun der Ersatz durch einen Neubau notwendig. Wie sein Vorgänger ist die LUDWIG PRANDTL II komplementär zu anderen Küstenforschungsschiffen geplant und weist zahlreiche Besonderheiten auf: „Mit dem Schiff sollen auch neue Energiesysteme mit dem Schwerpunkt Wasserstofftechnologie flexibel erprobt werden. In Kooperation mit dem in Geesthacht entstehenden DLR-Institut für Maritime Schiffsantriebe wird aus Brennstoffzellen und Membranmodulen ein einzigartiges dieselelektrisches Antriebskonzept entstehen“, beschreibt Norbert Brackmann, Bundestagsabgeordneter und Koordinator der Bundesregierung für die maritime Wirtschaft, der den innovativen Neubau maßgeblich unterstützt hat.

Professor Matthias Rehahn, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des HZG: „Wir freuen uns sehr über die Mittelbewilligung für den Bau unseres neuen Forschungsschiffes! Für das gemeinsame Ziel der Nachhaltigkeit kommt hier unsere Expertise in der Material- und Küstenforschung zusammen: Das Schiff, das in dieser Kombination weltweit einmalig ist, wird Arbeitsgerät für die Küstenforschung und zugleich Innovationsplattform für eine umweltfreundlichere Schifffahrt sein.“

Professor Kay Emeis, Leiter am Institut für Küstenforschung des HZG, ergänzt: „Wir untersuchen die Wechselwirkungen zwischen Mensch, Land und Meer. Unser neues Schiff wird deshalb von den flachen Flüssen und Mündungen bis ins offene Meer unterwegs sein – das stellt besondere Anforderungen an Tiefgang und Schiffshöhe. Mit der LUDWIG PRANDTL II werden wir beispielsweise analysieren, welche Nähr- und Schadstoffe von den Flüssen in das Meer transportiert werden oder wie sich der Ausbau der Offshore-Windkraft auf die Umwelt auswirkt. Der Klimawandel als zentrales Thema wird interdisziplinär erforscht.“ Auf der LUDWIG PRANDTL II sind je ein Nass-, Elektro- und Außenlabor sowie ein Labor für Wasserstofftechnologie geplant, außerdem Beobachtungstechnologien mit autonomen Messgeräten, Instrumente zur Strömungsmessung und verschiedene andere flexibel einsetzbare Systeme. Die Möglichkeit, Schlauchboote von Bord des Schiffes einzusetzen, erweitert das Einsatzspektrum zusätzlich.

Die LUDWIG PRANDTL II soll ein völlig neues Informationssystem und Datenmanagement erhalten: „Die Digitalisierung wird massiv an Bord gehen. In Echtzeit möchten wir relevante Umweltdaten mit Flugzeugen, anderen Schiffen und Landstationen austauschen und unmittelbar verfügbar machen“, so Matthias Rehahn weiter.

Im Antriebskonzept des Schiffes werden am HZG in Geesthacht entwickelte Metallhydridspeicher-Tanks zum Einsatz kommen. Professor Thomas Klassen, Leiter am Institut für Werkstoffforschung, erläutert: „Die Schifffahrt muss sauberer werden. Am HZG-Institut für Polymerforschung haben unsere Kollegen bereits technische Lösungen entwickelt, mit denen wir den Schadstoffausstoß von Motoren, die auf der Verbrennung von Schweröl und Diesel basieren, durch die Aufbereitung der Ladeluft mit Membranen minimieren. Die Emissionen entsprechen den neuesten und schärfsten Abgasnormen. Nun streben wir an, zusätzlich unsere Technologien für Wasserstoff als Energieträger auf dem neuen Forschungsschiff zu etablieren. Damit gehen wir einen Riesenschritt in Richtung nachhaltiger Mobilität.“ Es ist ein separates Labor für die Erprobung von Komponenten für die Wasserstofftechnologie und deren Einbindung in die Energiesysteme des Schiffs geplant.

Eine umfangreiche Vorplanung wurde bereits 2019 durchgeführt: Ein leistungsfähiger Forschungsschiffneubau mit konkurrenzlosen Alleinstellungsmerkmalen in Bezug auf modernste Messtechniken und maritime Technologien ist demnach möglich. Jetzt wird in einem öffentlichen Vergabeverfahren ein Planungsbüro gesucht, um die Detailplanung des Forschungsschiffes zu übernehmen. Dabei ist Expertise im Spezialschiffbau gefragt. Die Werft wird ausgeschrieben, sobald die Detailplanung vorliegt. Die Kiellegung soll 2022 erfolgen, anschließend wird die LUDWIG PRANDTL II getauft, erprobt und offiziell abgenommen. Volker Dzaak, Schiffkoordinator und Abteilungsleiter Logistik und Organisation: „Wir freuen uns, dass unsere intensiven Vorplanungsarbeiten der vergangenen Jahre nun fortgeführt werden können“.

Schiffsbasisdaten des Neubaus LUDWIG PRANDTL II

– Länge/Breite/Tiefgang: 30 m / 9 m / 1,5 m
– Besatzung/ Wissenschaftler: 2 (+1) / 12
– Laborfläche/ Fläche Arbeitsdeck: 47 m²/ 70 m²
– Einsatzbereich: Küstenfahrt International
– Geschwindigkeit: max. 12 Knoten
– Maschinenleistung: 750 kW
– Einsatztage/Jahr: ca. 225

Quelle und Grafik: Helmholtz-Zentrum Geesthacht, Zentrum für Material- und Küstenforschung




Konecranes liefert Mobilkran nach Florida

Konecranes hat von Panama City Port Authority (PCPA) einen Auftrag über einen öko- effizienten Konecranes Gottwald Hafenmobilkran erhalten. Der Kran wird voraussichtlich im April 2021 in den Hafen von Panama City (US-Bundesstaat Florida) geliefert, wo er nach Inbetriebnahme im selben Monat Container und Stückgut umschlagen wird.

Die im Jahr 1945 gegründete PCPA ist die Betreibergesellschaft des Hafens, der an Floridas Küste zum Golf von Mexiko liegt. Panama City ist eine stetig weiterwachsende regionale Drehscheibe, die intermodale Services für den Transport zur Straße, zu Wasser oder per Bahn bietet. Erst Anfang 2020 wurde das neue East Terminal in Betrieb genommen, das Zugang zum offenen Meer sowie neue Möglichkeiten rund um den Export von Forstprodukten bietet und zeitnah um einen weiteren Kai sowie zusätzlichen Lagerraum ergänzt werden soll. Für das bestehende West Terminal wiederum sehen die Planungen neue Einrichtungen für den Containerumschlag sowie eine Erweiterung der Lagerkapazitäten für Schüttgut vor. Zur Erhöhung seiner Gesamt-Umschlagkapazität hat sich PCPA nun für einen Kran entschieden, der alle üblichen Güterarten umschlagen kann.

„Wir haben in den vergangenen zehn Jahren zwei Konecranes Gottwald Hafenmobilkrane in Betrieb genommen, mit denen wir sehr zufrieden sind”, so Wayne Stubbs, Executive Director, Port of Panama City. „Mit den effizienten und zuverlässigen Kranen können wir auch enge Terminvorgaben stets einhalten. Der neue Kran ist für uns ein Schritt in Richtung Zukunft. Er bietet uns eine flexible, umweltbewusste Technologie, ohne dass dabei die Leistungsfähigkeit in unserem sehr anspruchsvollen Hafenumfeld beeinträchtigt würde.”

Der neue Kran ist ein Konecranes Gottwald Modell 6 Hafenmobilkran in der G HMK 6407 Ausführung, und damit dasselbe Modell, das PCPA bereits 2014 bestellt hat. Mit 100 t maximaler Traglast und einem Arbeitsradius von bis zu 51 m kann er an Containerschiffen bis zur Post-Panamax Klasse sowie an Schüttgutschiffen bis zur Capesize Klasse eingesetzt werden. Der neue Kran ist mit einer Fremdstromeinspeisung ausgestattet und bezieht den Strom aus dem vorhandenen Hafennetz. Für das Verfahren innerhalb des Hafens sowie einem netzunabhängigen Betrieb verfügt er über einen innovativen bordeigenen Hybridantrieb, der ein Volvo Penta Dieselgenerator mit Ultracap-Modulen verbindet. Diese Module liefern auch zusätzliche Energie für den Umschlag von schweren Lasten und werden unter anderem mit aus Senk- und Bremsvorgängen rückgewonnener Energie wiederaufgeladen.

Dieses Antriebssystem bietet maximale Flexibilität bei sich ändernden Hafenbedingungen und stellt sicher, dass der Kran in jeder Situation einsatzbereit ist. Es entspricht zudem den strengen EPA Tier 4 f Standards und trägt somit signifikant zur Reduzierung von Abgas- und Lärmemissionen vor Ort bei. Darüber hinaus hilft es PCPA, Energie- bzw. Instandhaltungskosten nachhaltig zu senken.

„Es ist sehr erfreulich, dass PCPA auf seinem Weg in Richtung Zukunft auf unsere innovativen Lösungen setzt”, so Andreas Moeller, Senior Sales Manager, Konecranes Mobile Harbor Cranes. „Dies spiegelt die Qualität sowohl unserer Produkte als auch unserer Services wider. Der Hafen ist in stetem Wandel begriffen, und Konecranes freut sich auf die weitere Fortsetzung dieser langjährigen Zusammenarbeit.”

Quelle und Foto: Konecranes Port Solutions, der existierende Konecranes Gottwald Model 6 Hafenmobilkran in Port Panama City




CMA CGM Group für sauberere Energielösungen

Die CMA CGM Group, ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Schifffahrt und Logistik, führt ACT with CMA CGM+ ein, eine Reihe von Lösungen, die ihren Kunden helfen, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern und ihre Fracht klimaneutral zu transportieren. Dieses neue Angebot, das bei allen Tochterreedereien der Unternehmensgruppe verfügbar ist, besteht aus vier Dienstleistungen, den ökologischen Fußabdruck zu analysieren, sauberere alternative Energiequellen zu nutzen und die beim Transport der Güter entstehenden Emissionen auszugleichen.

CMA CGM traf die wegweisende Entscheidung, bis zum Jahr 2022 26 ihrer Containerschiffe mit Flüssigerdgas zu betreiben, von denen sieben bereits in Betrieb sind. Dank CLEANER ENERGY LNG werden die Kunden die Möglichkeit haben, ihre Güter mit LNG transportieren zu lassen, ein Treibstoff, der zur Erhaltung der Luftqualität beiträgt, indem Schadstoffemissionen minimiert werden. Durch seine höhere Energieeffizienz und die Verwendung erneuerbarer Biomethanquellen, führt der Einsatz auch zu einer erheblichen Verringerung der Treibhausgasemissionen.

Als erste Reederei, hat CMA CGM außerdem erfolgreich Biokraftstoff auf ihren Containerschiffen eingesetzt. Dank CLEANER ENERGY BIOFUEL können sich die Kunden für eine Transportlösung für ihre Güter entscheiden, bei der aus gebrauchtem Speiseöl gewonnener Biokraftstoff zum Einsatz kommt.

Diese auf alternativen Brennstoffen basierenden Lösungen können eine Reduktion der Treibhausgasemissionen zwischen 15% und 85% bewirken und bieten den Kunden von CMA CGM eine Möglichkeit zur Dekarbonisierung ihrer Fracht.

Mit Hilfe des ECO MONITOR können die Kunden der CMA CGM Group ihren ökologischen Fußabdruck in Echtzeit verfolgen und anhand dieser Daten leichter Maßnahmen ergreifen. Dieser Service wird ab 2021 eingeführt. Mit POSITIVE OFFSET können die Kunden der CMA CGM Group außerdem ihre Emissionen ausgleichen, indem sie zu mit „Gold Standard“ zertifizierten Projekten zur Kohlenstoffbindung beitragen, an denen lokale Gemeinden beteiligt sind.

Durch die Kombination und Abstimmung der verschiedenen im ACT-Angebot verfügbaren Lösungen können die Kunden der CMA CGM Group ihre Fracht kohlenstoffneutral gestalten und gleichzeitig dazu beitragen, die Energiewende in der Schifffahrt voranzutreiben – eine Branche, die 90% des internationalen Warenhandels ausmacht.

Marc Bourdon, Senior Vice-President, Commercial and Agencies Networks, CMA CGM Group, erklärt: „Die CMA CGM Group hat ihre Geschäftsleistung immer als untrennbar von ihrer sozialen und ökologischen Bilanz betrachtet. Wir haben wegweisende Entscheidungen getroffen, die den Übergang zu sauberer Energie fördern und dazu beitragen, die gesamte Branche voranzubringen. Durch ACT with CMA CGM+ bieten wir Möglichkeiten für die Energieumstellung in der Schifffahrt und stellen unseren Kunden effektive Lösungen bereit.“

Quelle und Grafik: CMA CGM




Modellregion nimmt im Hafen Fahrt auf

Die innovative Modellregion Wasserstoffmobilität NRW Düssel.Rhein.Wupper nimmt Fahrt auf: Die Siegerregion des Wettbewerbs Modellregion Wasserstoffmobilität NRW wird einen wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw im innerstädtischen Lieferverkehr in Düsseldorf einsetzen. Der Praxistest gehört zum grenzüberschreitenden Projekt „H2-Share“, das in sechs nordwesteuropäischen Regionen emissionsfreie Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw im schweren Güterverkehr erprobt. Düsseldorf ist die einzige Testkommune in Deutschland.

Minister Prof. Andreas Pinkwart: „Wasserstoff ist für das Gelingen der Energiewende und zur Erreichung der Klimaschutzziele essenziell. Durch die konsequente Nutzung im Verkehrsbereich und in der Industrie ließen sich ein Viertel der heute anfallenden Emissionen vermeiden. Nordrhein-Westfalen hat sich mit seiner Wasserstoff-Roadmap ehrgeizige Ziele gesetzt und wird den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft in den nächsten Jahren deutlich beschleunigen. Wir freuen uns, dass es mit Hilfe der EnergieAgentur.NRW gelungen ist, den einzigen deutschen Praxistest eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Lkw in die Modellregion Wasserstoffmobilität NRW zu holen. Wir unterstützen die Region nach Kräften und werden alle Fördermöglichkeiten nutzen, die ambitionierten Ziele unserer Wasserstoff-Roadmap Nordrhein-Westfalen zu erreichen: Im Jahr 2025 möchten wir 400 Brennstoffzellen-Lkw in Nordrhein-Westfalen auf der Straße sehen.“

Dr. Stephan Keller, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Düsseldorf: „Wir wollen unsere Vorreiterrolle bei der Umsetzung und Anwendung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien in Nordrhein-Westfalen weiter ausbauen, nachdem wir bereits den Landeswettbewerb ‚Modellregion Wasserstoffmobilität NRW‘ gewonnen haben. Umso mehr freue ich mich, dass der erste Brennstoffzellen-Lkw jetzt auf Düsseldorfer Straßen rollt. In den nächsten zehn Jahren sollen in der Region ‚Düssel.Rhein.Wupper‘ 200 Brennstoffzellen-Lkw, 140 Brennstoffzellen-Busse sowie mehrere Sonderfahrzeuge mit grünem Wasserstoff unterwegs sein.“

Holger te Heesen, geschäftsführender Gesellschafter ABC-Logistik: „Nachhaltige Lösungen in der Lieferlogistik sind uns ein dringendes Anliegen. Aus diesem Grund wurde vor 1,5 Jahren das Unternehmen incharge, smarte Innenstadtlogistik in Düsseldorf gegründet. Mit der Reduzierung der Lieferverkehre und dem Einsatz von Brennstoffzellen-Lkw revolutionieren wir die Lieferlogistik – bis zu 20 Fahrten ohne Nachladen schafft der Brennstoffzellen-Lkw zur Belieferung der Düsseldorfer Innenstadt emissionsfrei. Dank der Unterstützung der Energieagentur und VDL sind wir auf einem guten Weg – bedauernswerterweise gibt es seitens der Fahrzeugindustrie noch keine Ambitionen, in eine Serienproduktion für mit Brennstoffzellen betriebene Lkw zu gehen.“

ABC-Logistik wird Aufzeichnungen durchführen, um im Nachgang zu ermitteln, wie viele Emissionen durch den Einsatz des Brennstoffzellen-Lkw vermieden werden konnten.

Dr. Frank Koch, Senior-Experte für Brennstoffzellenfahrzeuge beim Netzwerk Brennstoffzelle und Wasserstoff, Elektromobilität der EnergieAgentur.NRW: „Dank unserer langjährigen Zusammenarbeit mit der Projektkoordination, dem belgisch-niederländischen Netzwerk WaterstofNet, konnten wir Düsseldorf als Projektstandort ins Spiel bringen. Der Spediteur ABC-Logistik sowie der Betreiber der Wasserstofftankstelle an der Oerschbachstraße H2 Mobility war sofort dabei. Dies zeigt das starke Interesse der Projektbeteiligten an der Wasserstoffmobilität.“

Im Rahmen des Testbetriebs gewinnen die Projektteilnehmer Erfahrungen für einen späteren Markthochlauf. Der Einsatz des 27-Tonnen-Lkw der niederländischen Firma VDL wird an europaweit insgesamt sechs Standorten getestet. Während des Praxistests, der bis zum 22. Dezember läuft, wird der Lkw in Düsseldorf-Holthausen an der im vergangenen Jahr eröffneten Wasserstofftankstelle von h2 Mobility betankt. Teil des Projekts ist auch die Entwicklung einer mobilen Wasserstofftankstelle durch die Firma Wystrach GmbH aus Weeze am Niederrhein. Das Projekt H2-Share wird durch das Interreg-Programm Nordwesteuropa mit 1,7 Millionen Euro an EU-Mitteln gefördert.

Minister Pinkwart hat die Region Düssel.Rhein.Wupper vor wenigen Wochen zum Sieger des Wettbewerbs Modellregion Wasserstoffmobilität NRW gekürt. Die Region will Wasserstoff zunächst durch den biogenen Anteil von Müllheizkraftwerken, später auch durch Erneuerbare Energien vor Ort erzeugen. Genutzt werden soll dieser grüne Wasserstoff dann vor allem von Nutzfahrzeugen sowie von kommunalen Fahrzeugen und Unternehmensflotten. Dabei hat sich die Region ehrgeizige Ziele gesetzt: So sollen binnen zehn Jahren bereits 140 Brennstoffzellen-Busse und 200 Brennstoffzellen-Lkw sowie mehrere Sonderfahrzeuge mit Wasserstoff unterwegs sein. Darüber hinaus will die Gewinnerregion den Wasserstoff als Speicher für regenerativ erzeugten Strom nutzen, wenn die Stromnachfrage vor Ort gering ist.

Im Projekt H2-Share soll die Emissionsminderung im schweren Güterverkehr durch Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw demonstriert werden. H2-Share steht für ‚Hydrogen Solutions for Heavy-duty transport Aimed at Re-duction of Emissions in North-West Europe‘.

Mehr Informationen unter: www.nweurope.eu/projects/project-search/h2share-hydrogen-solutions-for-heavy-duty-transport/

Mehr Informationen zur Modellregion „Düssel.Rhein.Wupper“: www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de/

Ein Video zu diesem Thema gibt es auf YouTube: www.youtube.com/watch?v=STUxIbZMlxM

Quelle: LHD, Foto: LHD/Melanie Zanin, v.l.: Dr. Frank Koch, EnergieAgentur.NRW, Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Holger te Heesen, geschäftsführender Gesellschafter ABC-Logistik, und Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller. 




CMA CGM setzt mit Neubau einen Rekord

Die französische Reederei CMA CGM reklamiert mit ihrem Neubau »Jacques Saadé« einen neuen Rekord für sich. Noch nie waren so viele Boxen auf einem Schiff.


Die erst kürzlich in Dienst gestellte »CMA CGM Jacques Saadé«, das erste Megamax-Containerschiff (23.000 TEU) mit LNG-Technologie, hat auf seiner Jungfernfahrt von Asien nach Europa eine neue Bestmarke gesetzt. Bei der Abfahrt in Singapur seien 20.723 TEU an Bord genommen worden – so viele wie noch nie.

Den bisherigen Rekord hielt die »HMM Algeçiras« (Kapazität 23.964 TEU) der koreanischen Reederei HMM mit der »HMM Algeçiras«, die im Mai bei Anläufen in Busan (Korea) sowie in Ningbo, Schanghai und Yantian (China) insgesamt 19.621 TEU geladen hatte. Das lag wiederum knapp über der Bestmarke, die zuvor von der »MSC Gülsün« mit 19.574 TEU gesetzt worden war.

Die »CMA CGM Jacques Saadé«, erstes Schiff aus einer Serie von neun Schwesterschiffen, ist auf der »French Asia Line« (FAL 1) zwischen Asien und Europa eingesetzt

Quelle und Foto: CMA CGM




„Certified-Pick-up“ im Hafen Antwerpen

Im Hafen Antwerpen wird das bisherige System zur Container-Freigabe per PIN-Codes durch die sichere und integrierte Plattform „Certified-Pick-up“ ersetzt. Sukzessive Einführung heißt, dass alle Logistik-Akteure, die am Containerimport in den Hafen Antwerpen beteiligt sind, in der Lage sein werden, diesen neuen Prozess umzusetzen. In der ersten Phase wird die Plattform eine transparente Darstellung des Container-Status schaffen. In einer späteren Phase werden die verschiedenen Akteure der Lieferkette zu einer neuen, Identitäts-basierten Bearbeitungsmethode übergehen.

Um aktuell einen Container am Terminal im Hafen abzuholen, wird ein individueller PIN-Code benötigt. Zwischen der Bekanntgabe des PIN-Codes an die Reederei und der tatsächlichen Eingabe dieses PIN-Codes durch den Lkw-Fahrer am Terminal liegt viel Zeit. Der PIN-Code wird zudem zwischen verschiedenen Parteien weitergegeben, was das Risiko des Missbrauchs erhöht.
Damit dieser Prozess sicherer, transparenter und effizienter abgewickelt werden kann, wird am 1. Januar 2021 ein neues Verfahren für die Freigabe von Containern, das so genannte „Certified-Pick-up“, eingeführt. Certified-Pick-up ist eine transparente und zentrale Datenplattform, an der alle am Container-Importprozess beteiligten Stakeholder angeschlossen sind.

Gemeinsam mit der Hafenbehörde wurde vereinbart, die Implementierung von Certified-Pick-up ab dem 1. Januar 2021 stufenweise durchzuführen. In der ersten Phase wird die Certified-Pick-up-Plattform Transparenz über den Container-Status ermöglichen, mit dem Ziel, die operative Effizienz für jeden Akteur in der Kette zu erhöhen. Die verschiedenen Container-Status, die sich auf die Abholung eines Containers im Antwerpener Hafen beziehen, werden als „grüne Lichter“ angezeigt. Die Akteure der Lieferkette werden die kommerzielle Freigabe, die Zollfreigabe und die Terminalfreigabe der unter ihrer Kontrolle stehenden Container einsehen können. Im Austausch für diese Informationen müssen die Supply-Chain-Partner später relevante Daten, wie z. B. voraussichtliche Abholzeit, Laufzeiten usw., hinzufügen. Das derzeitige Verfahren der PIN-Codes wird in dieser Phase noch beibehalten.

In der nächsten Phase werden die verschiedenen Akteure der Lieferkette zu einer neuen Verarbeitungsmethode übergehen, basierend auf der Identitätserfassung. Das derzeitige PIN-Code-Verfahren wird auslaufen und durch ein digitales Verfahren der Freigabeberechtigung, der Abholberechtigung und einer autorisierten Abholung auf der Grundlage der Identität ersetzt.

Der Hafen Antwerpen hat sich für einen aktiven Prozess entschieden, um alle Beteiligten rechtzeitig an der Einführung von Certified-Pick-up zu beteiligen. Die Reedereien und die Antwerpener Terminals werden sich als erste auf der Certified-Pick-up-Plattform miteinander verbinden. Danach werden sich ab dem 1. Januar 2021 auch andere Beteiligte wie Spediteure und Transporteure anschließen, um den Status der verschiedenen Container zu erfahren. NxtPort, die Logistik-Datenplattform im Hafen Antwerpen, wird die Certified-Pick-up-Plattform bereitstellen.

Um die Reichweite von Certified-Pick-up zu maximieren, ist es auch für Drittanbieter möglich, ihre eigenen Anwendungen mit Certified-Pick-up zu verknüpfen.

Für die Nutzung der Certified-Pick-up-Plattform sind von den Hafennutzern Gebühren zu entrichten. Diese Gebühren, die ab dem 1. Januar 2021 gelten, setzen sich einerseits aus einer festen Gebühr für die API/EDI-Verbindung oder die Nutzung der Webschnittstelle und andererseits aus einer variablen Gebühr pro verarbeiteten Container zusammen, die zu drei gleichen Teilen zwischen Reederei, Terminal und dem ersten Bevollmächtigten im Inkassoprozess aufgeteilt wird.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen: „Wir nutzen diesen stufenweisen Ansatz, um eine schnellere, sicherere und effizientere Abfertigung von Containern zu erreichen. Die Tatsache, dass dies in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Partnern in der Hafenlogistik erreicht wurde, ist ein weiterer Beweis für die Stärke und Widerstandsfähigkeit der Antwerpener Hafengemeinschaft“.

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Dank des neuen Certified-Pick-up-Verfahrens nehmen wir unsere soziale Verantwortung als Hafengemeinschaft wahr und tun alles, um den internationalen Drogenhandel zu bekämpfen. Gemeinsam mit der Hafengemeinschaft stellen wir auf ein digitales Betriebssystem um, das die Effizienz unserer Aktivitäten sicher erhöhen wird. Es liegt nun an den verschiedenen Kooperationspartnern, die verfügbaren Details zu prüfen, damit wir unseren Hafen auf diese neue Arbeitsweise vorbereiten können“.

Weitere Informationen zu Certified-Pick-up gibt es hier

Quelle und Foto: Port of Antwerp