LNG-Bunkerung im Port of Antwerp

Der Port of Antwerp, Fluxys und Titan LNG haben die Taufe eines neuen LNG-Bunkerleichters gefeiert; die FlexFueler 002. Die FlexFueler 002 gehört dem Gasinfrastrukturkonzern Fluxys und dem führenden physischen LNG-Lieferanten Titan LNG und macht LNG als Kraftstoff für Schiffe, die im Hafen bunkern, leicht zugänglich.

Die FlexFueler 002 arbeitet von ihrer Basis am Kai 526/528 aus und liefert LNG im gesamten Hafen und der Westerschelde. Es ist das dritte Schiff, das zur wachsenden Infrastruktur von Titan LNG in der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA) beiträgt und neben der FlexFueler 001 und der Green Zeebrugge betrieben wird.

Die Nachfrage nach LNG wächst, da seine Rolle bei der Energiewende in der Schifffahrt zunehmend anerkannt wird. LNG reduziert SOx- und Partikelemissionen auf vernachlässigbare Mengen, NOx um ca. 85% und führt zu erheblichen Senkungen der Treibhausgasemissionen. Es schafft auch einen Weg zur Dekarbonisierung durch die Einführung von Bio- und synthetischem LNG, die beide die gleiche Infrastruktur und Motorentechnologie nutzen. Flüssiges Biogas – aus organischen Abfällen – und flüssiges synthetisches Methan – aus grünem Wasserstoff und abgeschiedenem CO2 – sind skalierbare Lösungen für den Schifffahrtssektor, und die wachsende LNG-Infrastruktur im Port of Antwerp ist uneingeschränkt zukunftssicher und in der Lage, kohlenstoffneutrale Varianten von LNG zu liefern.

acques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp, kommentierte: „Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt sind wir entschlossen, eine Vorreiterrolle bei der Integration von emissionsarmen und -freien Kraftstoffen in den Bunkermarkt zu spielen. Die Ankunft der FlexFueler 002 stellt einen wichtigen Meilenstein beim Übergang zu einem Multi-Kraftstoff-Hafen dar. LNG als Schiffskraftstoff ist nun im gesamten Hafen verfügbar und ermöglicht es uns, die Energiewende der Schifffahrt im Hafen sowie in der Region Antwerpen weiter zu unterstützen.“

Hafenrätin Annick De Ridder: „Wir freuen uns, dass sich das Bunkerunternehmen entschieden hat, die FlexFueler von Antwerpen aus zu betreiben. Das beweist, dass wir Schritte in die richtige Richtung unternehmen, um unseren Hafen bis 2025 weiter in einen Multi-Kraftstoff-Hafen zu verwandeln: Ein Hafen, in dem neben den traditionellen Kraftstoffen auch nachhaltigere alternative Kraftstoffe wie LNG angeboten werden. Auf diese Weise werden wir nicht nur ein erfolgreicher Hafen sein, sondern auch ein nachhaltiger Hafen und eine Inspiration für die gesamte Branche.“

Pascal de Buck, CEO von Fluxys: „In Zusammenarbeit mit dem Port of Antwerp und Titan LNG sind wir stolz darauf, eine wichtige logistische Verbindung zu schaffen, die es mehr Reedern ermöglicht, LNG als alternativen Schiffskraftstoff zu wählen. Der neue Leichter und unsere sonstigen LNG-Bunkeranlagen im Hafen haben außerdem den Vorteil, dass sie klimaneutrale LNG-Optionen anbieten können, ohne dass zusätzliche Investitionen für die Schiffseigner erforderlich sind.“

Ronald van Selm, CTO von Titan LNG: „Die FlexFueler 002 ist das dritte Bunkerschiff in der Flotte von Titan, das LNG als Schiffskraftstoff in der gesamten ARA-Region anbietet. Wir werden voraussichtlich bis 2025 das größte Netzwerk von LNG-Bunkerschiffen in Europa haben und werden weiterhin mit unseren Partnern in Europa und auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Schiffseigner schon heute die Reise in eine klimaneutrale Zukunft antreten können.“

Die FlexFueler 002 ermöglicht flexibles LNG-Bunkern, so dass mit LNG betriebene Schiffe die Möglichkeit haben, während des Ladens oder Entladens zu bunkern. Dies unterstützt die Bemühungen des Port of Antwerp um die Entwicklung eines Multi-Kraftstoff-Hafens sowie die Verbesserung der örtlichen Luftqualität.

Als führender unabhängiger Anbieter von LNG ist Titan LNG der Vorreiter bei der wirtschaftlichen und sauberen (Bio-)LNG-Versorgung des Marine- und Industriesektors in Europa.

Titan LNG ist davon überzeugt, dass LNG der beste Transportkraftstoff ist und für die Energiewende in den kommenden Jahrzehnten unverzichtbar. Durch die Schaffung der Infrastruktur für eine weitere Dekarbonisierung über (Bio-)LNG und synthetisches LNG können klimaneutrale Lösungen erarbeitet werden.

Mit Hauptsitz im Raum Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen sind Titan LNG und seine Partner der Meinung, dass LNG für alle leicht zugänglich sein sollte. Durch den Aufbau eines globalen Versorgungsnetzes bietet Titan LNG komplette Erdgaslösungen an: LNG-Bunkerung, LNG-Transport und -Lieferung, Vermietung von LNG-Lagertanks und Verdampfern, einschließlich Wartung und Instandhaltung.

LNG unterscheidet sich von ölbasierten Kraftstoffen als sauberer, wirtschaftlicher und sicherer Kraftstoff. Er ist reichlich vorhanden und wird seit über 50 Jahren verwendet. Während LNG der Treibstoff der Wahl für Reisen zum Mars wird, glaubt Titan LNG, dass der Treibstoff auch einen sauberen Transport auf der Erde ermöglichen wird.

Fluxys mit Hauptsitz in Belgien ist eine vollständig unabhängige Gasinfrastrukturgruppe mit 1.200 Mitarbeitern, die in den Bereichen Gastransport und -lagerung sowie der Versorgung mit Flüssigerdgas tätig ist. Über seine Beteiligungsgesellschaften in ganz Europa betreibt Fluxys 9.000 Kilometer Pipeline und Flüssigerdgas-Terminals mit einer jährlichen Regasifizierungskapazität von insgesamt 29 Milliarden Kubikmetern.  Zu den Tochterunternehmungen von Fluxys gehört die an der Euronext notierte Fluxys Belgium, Eigentümerin und Betreiberin der Infrastruktur für Gastransport und -lagerung sowie der Versorgung mit Flüssigerdgas in Belgien.

Als zweckorientiertes Unternehmen trägt Fluxys gemeinsam mit seinen Anteilseignern zu einer besseren Gesellschaft bei, indem es eine strahlende Energiezukunft gestaltet. Auf der Basis der einzigartigen Vorzüge der Gasinfrastruktur und seines kommerziellen und technischen Know-hows engagiert sich Fluxys für den Transport von Wasserstoff, Biomethan oder jedem anderen kohlenstoffneutralen Energieträger sowie für die Aufnahme von Kohlenstoffabscheidungs- und Nutzungs-/Speicherketten.

Quelle und Video: Port of Antwerp




Neste produziert in Rotterdam nachhaltige Kraftstoffe

Neste gab bekannt, dass sie Rotterdam als Standort für eine Investition von 1,5 Milliarden Euro gewählt haben, um ihre Produktionskapazitäten für nachhaltige Kraftstoffe (erneuerbarer Diesel und Düsentreibstoff) und Rohstoffe für die chemische Industrie zu erweitern. Neste verfügt bereits über eine Fabrik auf der Maasvlakte in Rotterdam.

Diese geplante Erweiterung soll zum Teil auf dem bestehenden Gelände und zum Teil auf einem neuen Gelände auf der Zweiten Maasvlakte realisiert werden. Durch die Erweiterung der Produktionskapazität werden rund 100 Arbeitsplätze geschaffen. Der Investitionsbeschluss wird bis Ende dieses Jahres oder für Anfang nächsten Jahres erwartet.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, freut sich über die Standortwahl von Neste. ‚Wir sind stolz darauf, als zweiter europäischer Heimathafen für Neste auftreten zu dürfen. Diese geplante Erweiterung wird der Energiewende des Industrieclusters im Rotterdamer Hafen einen großen Impuls verleihen. Wir sehen in der von Neste beabsichtigten Entscheidung zugunsten von Rotterdam eine Bestätigung, dass Rotterdam ein geeigneter Standort für diese Art von Unternehmen ist. Die für das Projekt Porthos und das Wasserstoffprogramm vorgesehenen Investitionen werden eine zuverlässige Verfügbarkeit von nachhaltigem Wasserstoff in Rotterdam gewährleisten. Zudem hat Rotterdam eine extrem starke logistische Position aufzuweisen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Neste bei der Realisierung seiner Produktionsstätte. Neste geht davon aus, selbst über eine ausreichend hohe zulässige Stickstoffemission für den Bau der Anlage zu verfügen. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Hafenbetrieb Rotterdam dabei für Unterstützung sorgen.‘

Die vorgesehene Neuinvestition von EUR 1,5 Milliarden gilt dem Bau einer Anlage, dank derer die Produktionskapazität für nachhaltige Kraftstoffe und erneuerbare Rohstoffe für die Chemie in den Niederlanden auf einen Schlag verdoppelt wird. Die geplante Investition führt zu beträchtlichen Auswirkungen. Dabei geht es nicht nur um mehr als 100 direkte Arbeitsplätze, denn der Bau der Anlage sorgt darüber hinaus für mehr als 4.500 Personenjahre an Arbeit. Gleichzeitig können damit rund 3,5 Millionen Tonnen zusätzlicher CO2-Emissionen pro Jahr eingespart werden. Dieser Produktionsstandort wird es Neste mit Hilfe von Innovationen ermöglichen, geringwertige Rest- und Abfallprodukte wiederzuverwenden. Mittels dieser geplanten Investition sollen nicht nur nachhaltige Kraftstoffe für den Straßenverkehr, sondern auch nachhaltige Rohstoffe für die chemische Industrie und Flugkraftstoffe produziert werden.

Neste ist der weltweit größte Hersteller von erneuerbarem Diesel und verwendet mehr als zehn verschiedene Arten von Abfall- und Restprodukten als Rohstoffe. Neste ist seit dreizehn Jahren ununterbrochen im Dow Jones Sustainability Index der weltweit nachhaltigsten Unternehmen vertreten. Von einem „traditionellen“ petrochemischen Unternehmen hat sich Neste innerhalb von zehn Jahren zu einem führenden Unternehmen im Bereich nachhaltiger Biokraftstoffe mit Werken in Finnland, Singapur und den Niederlanden entwickelt. Seit 2007 hat Neste über EUR 1,5 Milliarden in nachhaltige Aktivitäten in den Niederlanden investiert. Dies hat zu 960 Arbeitsplätzen (direkt und indirekt) geführt.

Neste hat drei Produktionsstandorte in den Niederlanden: Sluiskil, Vlaardingen und Rotterdam. Anfang März dieses Jahres schloss das Unternehmen die Übernahme der in Rotterdam ansässigen Bunge Loders Crocklaan-Raffinerie ab, die eine schnellere Aufstockung der Vorbehandlungskapazitäten von Rohstoffen ermöglichen wird. Seit 2019 ist Neste mit seinem weltweiten Hauptsitz des Geschäftsbereichs „Sustainable Aviation Fuels“ in Hoofddorp, Niederlande, ansässig. Seit kurzem hat Neste auch eine Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen AFS übernommen, das für die Kraftstoffversorgung auf dem Flughafen Schiphol zuständig ist.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ De Wolf images 




CO2-freien Strom rund um die Uhr im Hafen tanken

Auf dem Betriebsgelände von Amazon im Düsseldorfer Hafen sind innerhalb eines halben Jahres die Voraussetzungen geschaffen worden, dass Amazons wachsende elektrifizierte Lieferflotte rund um die Uhr mit Ökostrom betankt werden kann. Ein Hochleistungstrafo, der bereits für mögliche Erweiterungen des Ladeparks ausgelegt wurde, versorgt 72 intelligente Ladepunkte. „Mit diesem Projekt dokumentieren wir die Marktreife des elektromobilen Fahrens und hoffen auf weitere Nachahmer in der Düsseldorfer Wirtschaft“, freut sich Stadtwerke-Vertriebsvorstand Manfred Abrahams über die gelungene Kooperation mit Signalwirkung für das klimaschonende Autofahren.


Karsten Frost, Regional Direktor Amazon Logistics sagt: „Unser Ziel ist der Aufbau der nachhaltigsten Transportflotte der Welt. Die
72 Ladestationen komplementieren unsere Infrastruktur in Düsseldorf, die wir nutzen, um mit Elektrolieferfahrzeugen Pakete geräuscharm und kohlenstoffneutral an Kundinnen und Kunden in der Region zu liefern. Mit Shipment Zero haben wir uns das Ziel gesetzt, bis 2040 alle Lieferungen CO2-neutral zuzustellen. Bis 2030 soll das für 50 Prozent unserer Lieferungen gelten.“

Neben der Ladelösung im Düsseldorfer Hafen wurden in den vergangenen Monaten viele weitere Ladesäulen beziehungsweise Wallboxen sowohl für mittelständische Kunden, für Düsseldorfer Institutionen als auch für das öffentliche Laden in Betrieb genommen. In den nächsten Wochen werden die Stadtwerke Düsseldorf den insgesamt 1000. Ladepunkt unter Vertrag genommen haben. Sie orientieren sich beim Ausbau der Ladeinfrastruktur am Hochlauf der Elektrofahrzeuge. Die Anzahl der Ladepunkte wächst folglich mit dem Markt.

Neben der Vergrößerung der öffentlich zugänglichen Schnellladeinfrastruktur mit bis zu 150 kW Leistung erfolgt in diesem Jahr zusätzlich die Ergänzung der Produktpalette um weitere Ladelösungen für private Kunden. Hierfür setzt der Energieversorger wieder auf Partnerschaften mit ortsansässigen Firmen. Erste gemeinsame Projekte zum Voranbringen der Elektromobilität wurden bereits mit Düsseldorfer Autohäusern erfolgreich realisiert.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf




Wasserstoffdrehscheibe für Europa

Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Gasunie arbeiten gemeinsam an einer neuen Wasserstoffrohrleitung, die das Rückgrat der Wasserstoffinfrastruktur in Europas größtem Hafen bilden soll. Die Pläne befinden sich im Endstadium, bevor der Bau beginnt. Diese Haupttransportrohrleitung soll im zweiten Quartal 2024 in Betrieb genommen werden.

Unternehmen, die Wasserstoff nutzen oder produzieren wollen, können einen Anschluss an diese frei zugängliche Wasserstoffrohrleitung vornehmen. Das Projekt erhält den Namen HyTransPort.RTM. Die Gasunie und der Hafenbetrieb werden in der zweiten Hälfte dieses Jahres eine endgültige Entscheidung über die Ausführung des Projekts treffen.

Der Bau der Wasserstoffrohrleitung im HyTransPort.RTM-Projekt ist ein wichtiger Schritt dabei, Rotterdam als europäische Wasserstoffdrehscheibe zu etablieren. Die Rohrleitung wird zwischen der Maasvlakte und Pernis gebaut und wird einen Durchmesser von 60 Zentimetern (24 Zoll) haben. Es handelt sich dabei um eine frei zugängliche Rohrleitung; das bedeutet, daβ die Rohrleitung für alle Unternehmen, die Wasserstoff abnehmen oder liefern möchten, geöffnet ist. In Zukunft wird die Rohrleitung an das nationale Wasserstoffnetz angeschlossen, das die Gasunie realisiert, und es wird eine Verbindung zu Chemelot in Limburg, Nordrhein-Westfalen in Deutschland und anderen europäischen Regionen hergestellt.

Wasserstoff ist für den Hafenbetrieb und die Gasunie von großer Bedeutung für das Erreichen der Klimaziele, die Stärkung der niederländischen Wirtschaft und für die Energiesicherheit. Daher traten beide Parteien der Wasserstoff-Koalition bei.

Shell hat sich bereits als potenzieller Nutzer der Wasserstoffrohrleitung sehr interessiert gezeigt und befindet sich in Gesprächen mit der Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam über die Voraussetzungen und Spezifikationen für die Nutzung der Rohrleitung. Das Unternehmen hält Wasserstoff für eine der wichtigsten Säulen der Energiewende. Shell entwickelt Pläne zum Bau eines Elektrolyseurs auf der Maasvlakte 2, mit dem sich Wasserstoff herstellen lässt. Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Gasunie führen ebenfalls mit anderen Akteuren Sondierungsgespräche. Unternehmen, die noch keinen Kontakt haben, jedoch an der Nutzung der Transportrohrleitung interessiert sind, können sich an die Gasunie und den Hafenbetrieb Rotterdam wenden und ihre technischen Wunschspezifikationen für die Wasserstoffrohrleitung besprechen. Unternehmen, die als Pilotkunde teilnehmen möchten, können sich bis zum 10. April beim Hafenbetrieb Rotterdam und der Gasunie melden.

Mit HyTransPort.RTM entsteht eine Möglichkeit, Wasserstoff per Rohrleitung zwischen den Unternehmen im Rotterdamer Hafengebiet zu transportieren, was eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltige Wirtschaft und einen nachhaltigen Hafen ist. In Zukunft kann Wasserstoff auch in den Rest der Niederlande, zum Beispiel zum Wasserstoffspeicher im Norden der Niederlande, und ebenfalls nach Nordwesteuropa transportiert werden. HyTransPort.RTM fügt sich nahtlos in die Wasserstoffvision des niederländischen Kabinetts ein.

In den kommenden sechs Monaten wird sich ein Team des Hafenbetriebs Rotterdam und der Gasunie mit der Ausarbeitung des Business Case, der Kundenverträge, der Technologie und der Genehmigungen für die neue Wasserstoffrohrleitung beschäftigen. In der zweiten Hälfte dieses Jahres werden die Geschäftsparteien eine endgültige Entscheidung über die Ausführung von HyTransPort.RTM treffen. Die Gasunie und der Hafenbetrieb Rotterdam beabsichtigen beide, in die Wasserstoffrohrleitung zu investieren. Zudem sind Gespräche über Beiträge von verschiedenen Behörden im Gange.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Mobilitäts-Hub geht in Neuss an den Start

An der Wingenderstraße im Wohnquartier Südliche Furth ist der erste Mobilitäts-Hub des Neusser Bauvereins an den Start gegangen. Vorstand Dirk Reimann hat mit Prokurist Niki Lüdtke die Station jetzt offiziell in Betrieb genommen.

Nachdem bereits seit dem vergangenen Jahr zwei E- Lastenräder zur Ausleihe direkt am Nachbarschaftstreff „Treff 20“ angeboten werden, lassen sich nun zwei vollelektrische Renault Zoe an der Wingenderstraße 15 einfach per App buchen. Damit wächst zugleich die E-Flotte von Bauverein und Stadtwerke Neuss auf sechs Fahrzeuge zum Ausleihen an. „Wir sind froh, dass wir jetzt nicht nur unseren Mietern, sondern allen Neussern an der Wingenderstraße in Bahnhofsnähe ein elektrisches Mobilitätsangebot machen können, das zugleich umweltschonend, leise und emissionsfrei ist“, sagt Dirk Reimann.

So lassen sich für unterschiedliche Zwecke die jeweils passenden Fahrzeuge buchen: ob zum Einkauf oder Ausflug, per App können E-Lastenrad oder E-Auto entweder spontan direkt vor Ort oder zu einem bestimmten Zeitpunkt reserviert und dann ausgeliehen werden.

Außer an der Wingenderstraße sind weitere Standorte für die Renault Zoe die Haltestelle am Niedertor in der Innenstadt und an der Moselstraße bei den Stadtwerken. „Jeder Neusser kann die Fahrzeuge buchen, Kunden der Stadtwerke oder Mieter des Bauvereins zahlen jedoch wesentlich günstigere Konditionen“, sagt Dirk Reimann.

Der Renault Zoe kostet beispielsweise für eine Stunde inkl. zehn Freikilometer 3,90 Euro oder für ein komplettes Wochenende 69,90 Euro (inkl. 50 Freikilometer). Für eine komplette Nacht (von 18 Uhr bis 8 Uhr) werden 9,90 Euro fällig. Diese Tarife gelten derzeit ohne Anmeldegebühr oder monatlicher Grundgebühr, aber inklusive Versicherung und Strom-Ladung. Die Elektroautos können dazu an über 5.000 Ladepunkten im Verbund von ladenetz.de kostenfrei aufgeladen werden.

Kostenfrei registrieren kann man sich im Internet oder direkt in der e-Mobil-Neuss-App. Nach erfolgreicher Registrierung und Führerschein-Überprüfung können die Fahrzeuge kinderleicht ausgeliehen werden. Sie bieten fünf Sitze, reichlich Kofferraum, eine automatische Schaltung und einen Park-Assistenten. Mit dem E-Fahrzeug lassen sich bei voller Ladung rund 350 Kilometer zurücklegen. Geöffnet werden die Fahrzeuge mit der App. Im Handschuhfach liegen Schlüssel und die Auflade-Karte für die Ladesäule bereit.

„Der E-Mobilitäts-Hub an der Wingenderstraße ist für uns ein erster Schritt unseren Mietern eine neue, alternative Form der Mobilität anzubieten und einen Beitrag zum Thema Klimawandel zu leisten“, sagt Vorstand Dirk Reimann. Das Wohnungsunternehmen will damit auch Erfahrungen für weitere Wohnquartiere sammeln, in denen diese Angebote künftig für die Mieter präsent sein könnten. Mobilität beginnt schließlich vor der eigenen Haustür.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein AG




Europa-Terminal wird erneuert

Damit Riesen-Containerschiffe auch weiterhin den Europa-Terminal anlaufen können, plant der Hafen Antwerpen in Zusammenarbeit mit dem derzeitigen Terminalbetreiber PSA Antwerp eine Vertiefung der Kaimauer des Europa-Terminals. Dazu wird die jetzige Kaimauer komplett abgerissen und durch eine neue ersetzt.

Um die betrieblichen Auswirkungen zu begrenzen, werden die Arbeiten in drei Phasen durchgeführt. Mit diesem Vertiefungsprojekt bekräftigen der Hafen Antwerpen und PSA Antwerp ihre Bestreben, den vorhandenen Platz im Hafen so effizient und nachhaltig wie möglich zu nutzen.

Das Europa-Terminal wurde 1990 als erstes Gezeiten-Containerterminal im Hafen von Antwerpen in Betrieb genommen. Der derzeitige maximale Tiefgang von Schiffen, die an der Kaimauer festmachen können, beträgt 13,5 Meter. Tiefergelegene Containerschiffe können somit momentan nicht aufgenommen werden. Die Tiefe des Terminals wird daher am maximalen Tiefgang von ca. 16 Metern bei Einfahrt ausgerichtet. Auf diese Weise werden auch die tiefste Schiffe in das Terminal ein- und auslaufen können.

Um diese Vertiefung zu realisieren, sind umfangreiche maritime Arbeiten notwendig. Die jetzige Kaimauer mit einer Länge von fast 1.200 Metern muss komplett abgerissen werden. PSA Antwerp, der Betreiber für den Containerumschlag, ist für die komplette Erneuerung der Einrichtung des angrenzenden Vorderkais verantwortlich, einschließlich neuer Bodenbeläge und Containerkräne. Die Kaimauer wird mit allen no-regret Infrastrukturmaßnahmen ausgestattet, um die Implementierung von Landstrom zu ermöglichen. Ein Unterwasserdamm schützt das nahe gelegene Naturschutzgebiet Galgenschoor.

Um die betrieblichen Auswirkungen weitestgehend zu begrenzen, werden die Arbeiten in drei Phasen durchgeführt. Dadurch kann ein großer Teil des Terminals dauerhaft in Betrieb bleiben, während die übrigen Kapazitäten von den PSA Nordsee-Terminalsaus abgefertigt wird. Die Arbeiten sollen im Jahr 2021 beginnen.

Als Motor der belgischen Wirtschaft entwickelt sich der Hafen von Antwerpen zusammen mit den gesellschaftlichen und globalen Geschehnissen. Um weiterhin in der Champions League der Welthäfen mitspielen zu können, muss der Hafen seinen Kunden zusätzliche Containerkapazitäten anbieten können. Dazu arbeitet der Hafen permanent sowohl an der Erweiterung, wie beispielsweise mit dem ECA-Projekt als auch an der Optimierung der bestehenden Kapazität. Diese Vertiefung bildet einen neuen Schritt in der Entwicklung eines nachhaltigen Hafens.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen: „Container sind das wichtigste Segment in unserem Hafen und ein Wachstumssegment in der Welt, das stellen die Jahreszahlen für 2020 einmal mehr unter Beweis. Und der Trend zu mehr Containern für den Transport von Gütern wird sich fortsetzen. Die Vertiefung steht im Einklang mit unserem Bestreben eines weiterhin nachhaltigen Wachstums unseres Hafens und wird dazu beitragen, unsere Position als Welthafen beizubehalten.“

Jan Van Mossevelde, MD PSA Antwerp: „Dank dieser Vertiefung reiht sich Europa Terminal in die Riege der Tiefsee-Containerterminals ein. Zusätzliche Kapazität wird durch die Zunahme von tieferen Schiffen benötigt. Diese wichtige Investition erfüllt die Anforderungen der großen Schifffahrtsallianzen. Wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, werden wir in der Lage sein, zwei Megaschiffe gleichzeitig an einem erneuerten Terminal abzufertigen, während an beiden Enden des Terminals weiterhin Leichter abgefertigt werden können, so dass die Anforderungen der Verkehrsverlagerung erfüllt werden können.„

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Für unsere globale wirtschaftliche Position, die wichtige Belieferung unseres Landes und den Wohlstand heutiger und zukünftiger Generationen ist es unerlässlich, dass wir weiterhin Riesen-Containerschiffe empfangen können. Deshalb arbeiten wir am Hafen von morgen. Nur so werden die globalen Akteure unsere Stadt auch weiterhin als Zugangstor nach Europa wählen.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Currenta investiert rund 50 Millionen Euro

Der Chempark-Manager und -Betreiber Currenta plant, am Standort Krefeld-Uerdingen rund 50 Millionen Euro in die nachhaltige Sanierung des Kraftwerks N230 zu investieren. Das Kraftwerk soll bis 2025 umfassend erneuert werden. Im Zuge der Arbeiten sollen zwei veraltete Kohlekessel durch moderne, ressourcenschonende Gaskessel ersetzt werden. Diese sind auch für den Einsatz von Wasserstoff geeignet, so dass perspektivisch auch eine klimaneutrale Energieerzeugung möglich ist.

Durch die Modernisierungsmaßnahme können die CO2-Emissionen um rund 180.000 Tonnen im Jahr verringert werden. Noch im März soll ein entsprechender Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Düsseldorf eingereicht werden.

Die geplante Sanierung folgt der Currenta -Nachhaltigkeitsstrategie für die Energiewende. „Wir wollen und werden im Zuge dieser Strategie weitere substanzielle Beiträge zur Transformation der europäischen Industrie hin zur Treibhausgasneutralität bis 2050 leisten. Die Kraftwerks-Modernisierung in Uerdingen stellt dabei einen wichtigen Zwischenschritt dar“, sagt Currenta-CEO Frank Hyldmar. „Wir wissen: Das ist ein ambitioniertes Ziel, das ein Unternehmen unserer Größenordnung nicht von heute auf morgen erreichen kann, sondern nur schrittweise. Wir werden deshalb weiter konsequent in Nachhaltigkeit und Umwelt investieren – an allen drei Chempark-Standorten“, so Hyldmar weiter.

Die großen Unternehmen im Chemparkverbund – wie Covestro und Lanxess – werden mit dem Betrieb des modernisierten Kraftwerks ebenfalls Einsparungen in ihren CO2-Bilanzen vorweisen können. So liegt die Einsparung für Covestro bei etwa 61.000 Tonnen, Lanxess spart etwa 59.000 Tonnen CO2. Auch bei den anderen Unternehmen führt die Maßnahme zu CO2-Einsparungen.

Die modernisierte Anlage wird nach dem Konzept der Kraft-Wärme-Kopplung betrieben. Somit wird neben Dampf auch Strom erzeugt. Mittels dieser dezentralen Stromerzeugung direkt in der Nähe großer Stromnutzer leisten wir einen Beitrag zur Entlastung und Stabilisierung der Stromnetze.

Bislang hatte Currenta beabsichtigt, gemeinsam mit dem Aachener Energieversorgungsunternehmen Trianel im Chempark Krefeld-Uerdingen ein Gas-und-Dampfturbinen-Kraftwerk zu bauen. Nun geht Currenta mit der Kraftwerksmodernisierung einen wesentlichen Schritt zu einem nachhaltigen Versorgungskonzept.

Quelle und Foto: Currenta




von der Tabelle zur Zollanmeldung in Minutenschnelle

Bei der Abbildung von Zollprozessen steigt bei den Unternehmen der Bedarf, vorhandene Excel- oder CSV-Daten in die Zollanwendungen zu übernehmen und so Doppelerfassungen zu vermeiden. Das Hamburger Softwarehaus DAKOSY hat diese Marktanforderung aufgenommen und jetzt mit „Drag&Map Customs“ ein webbasiertes, plattformunabhängiges Konvertierungstool geschaffen.


„Unsere neue digitale Lösung ermöglicht es Speditionen, Logistikern, Handels- und Industrieunternehmen, selbstständig und flexibel in Minutenschnelle auf Basis einer Excel- oder CSV-Dateien eine beliebige Zollanmeldung zu generieren“, umreißt Simon Lembke, Abteilungsleiter Zoll- und Speditionsanwendungen bei DAKOSY, das Produkt. Erste Testläufe mit Anwendern zeigen, dass diese Produktionssteigerungen von 20 bis 25 Prozent erreichen. Neben der Zeitersparnis berichten die Pilotkunden von einer signifikanten Verbesserung der „perfect order rate“, da sich durch die hohe Datenqualität zollbedingte Verzögerungen deutlich reduzieren lassen.

Die Konvertierungsplattform kommt ohne Programmier- oder umfangreichen Schulungsaufwand aus. In „Drag&Map Customs“ lädt der Nutzer seine Sendungsdaten für die Zollanmeldung im Excel- oder CSV-Format hoch. Dabei zieht er die Tabelle einfach per Drag & Drop in den Internetbrowser. Dort wird ausgewählt, welche Spalten (z. B. für die Ausfuhranmeldung, Versandanmeldung) relevant sind und mit den entsprechenden Zollfeldern wie Warentarifnummer, Warenwert oder Rohmasse belegt. Per Mausklick wird der Vorgang in Minutenschnelle abgeschlossen.

Durch das individuelle Anlegen von Templates bei gleich strukturierten Auftragsdaten oder Kundensituationen sowie der Möglichkeit, Stammdaten aus der Zollsoftware mit einzubeziehen, lässt sich die Effizienz weiter steigern. Die Validierung der Eingaben erfolgt im Anschluss automatisch in der Zollsoftware ZODIAK GE, in der die angelegten Zollanträge auch durch zusätzliche Informationen ergänzt und korrigiert werden können.

Den Bedarf identifizierte DAKOSY durch einen intensiven Austausch mit der Branche. Lembke berichtet: „Unserer Erfahrung nach werden in der Speditionspraxis häufig auftragsbezogene Daten in Form von Excel-Dateien verschickt, die von Kunde zu Kunde und manchmal sogar von Auftrag zu Auftrag variieren. Fest programmierte Lösungen helfen nicht weiter, da sie nicht flexibel auf die Verschiebung von Spalten und Inhalten reagieren können.“
Der Trend zu der steigenden Nachfrage, Excel- und CSV-Dateien in Zollanmeldungen zu konvertieren, erscheint zwar auf den ersten Blick überraschend, da es wesentlich jüngere Dateiformate wie JSON oder standardisierte XML-Schnittstellen zur Weitergabe von Daten gibt. Doch die Praxis zeigt, dass Excel und CSV-Daten im Unternehmensalltag häufig noch die gängigen Formate sind.

Quelle und Foto: Dakosy, erste Testläufe mit Anwendern zeigen, dass diese Produktionssteigerungen von 20 bis 25 Prozent erreichen.




Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb

Holland Shipyards wird Maas, ein Containerschiff für die Binnenschifffahrt, mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb ausrüsten. Die Werft führt das im Auftrag des Rotterdamer Future Proof Shipping (FPS) aus.

Das Containerschiff mit einer Länge von 110 m und einer Breite von 11,45 m, wird auf der Schiffswerft der Holland Shipyard Group in Hardinxveld, Niederlande, umgerüstet. Voraussichtlich wird das Schiff im Dezember 2021 vollständig mit Wasserstoff betrieben. Für das Schiff wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein Zeitchartervertrag mit dem Terminalbetreiber BCTN zur Aufrechterhaltung eines Liniendienstes zwischen Rotterdam und den BCTN-Terminals in Belgien abgeschlossen. Der Terminalbetreiber will mit sauberem und nachhaltigem Transport vorangehen. Die Emission von Treibhausgasen reduziert sich durch dieses Schiff jährlich um 2.000 Tonnen CO2.

Die Maas wird Containerfracht zwischen Rotterdam und Antwerpen befördern und dabei voraussichtlich die Treibhausgasemissionen um 2000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Für die Umrüstung erhält FPS finanzielle Unterstützung von verschiedener Seite: RVO (Förderung Nachhaltige Schifffahrt), Interreg-Nordseeprogramm (über das ZEM Ports NS-Projekt) und Förderprogramm „Saubere Binnenschifffahrt und nachhaltige Logistik in Rotterdam“ des Hafenbetriebs Rotterdam, das vom Kompetenz- und Innovationszentrum für Binnenschifffahrt (Expertise en InnovatieCentrum Binnenvaaart – EICB) umgesetzt wird.

Nach der Meinung von Cees Boon, Berater des Hafenbetriebs und Experte im Bereich Einführung neuer Kraftstoffe in der Schifffahrt, ist Wasserstoff eine äußerst vielversprechende Option, um auf längere Sicht Diesel als Kraftstoff in der Binnenschifffahrt zu ersetzen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Holland Shipyards, die Maas, die in Kürze vollständig mit Wasserstoff betrieben wird. 




Rotterdam probiert gemischtem Anlegen

Am 5. April 2021 startet der Hafenbetrieb Rotterdam einen Versuch mit dem gemischten Anlegen von Binnenschiffen mit gefährlicher Ladung. Die sogenannten 1-Kegel- und 2-Kegel-Schiffe können dann ohne Abstand nebeneinander und neben Schiffen ohne gefährliche Ladung anlegen. Diesbezügliche Untersuchungen haben ergeben, dass dies ohne Weiteres möglich ist. Der Hafenbetrieb will damit Erfahrungen im Rahmen eines Versuchs sammeln. Damit wird die neue landesweite Regelung zum gemischten Anlegen des niederländischen Ministeriums für Infrastruktur und Wasserwirtschaft und die zukünftige Novellierung der Binnenschifffahrtspolizeiverordnung (Binnenvaartpolitiereglement – BPR) antizipiert.

Der Versuch fügt sich gut in die Politik des Hafenbetriebs Rotterdam ein, den vorhandenen Platz im Hafen so effizient wie möglich zu nutzen und mehr Liegeplätze für die Binnenschifffahrt zu schaffen.

Seitdem in der BPR die Regeln für Anlege-Mindestabstände festgelegt sind, hat sich in der Binnenschifffahrt viel getan, wenn es um die Sicherheit von Schiffskonstruktionen für die Lagerung und den Umschlag von gefährlichen Stoffen geht. Im Jahr 2020 ließ der Hafenbetrieb Rotterdam von einer externen Agentur untersuchen, ob die Anlegeabstände noch aktuell sind. Diese Risikoanalyse ergab, dass die in Artikel 7.07 Absatz 1 BPR festgelegten Anlegeabstände für Schiffe, die bestimmte gefährliche Stoffe befördern, veraltet sind. Deshalb hat der Hafenmeister von Rotterdam zusammen mit Rijkswaterstaat und allen beteiligten Parteien ein Verfahren begonnen, das zu Anlegeabständen führen soll, die dem aktuellen Sicherheitsniveau in der Binnenschifffahrt entsprechen. Das niederländische Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft hat mitgeteilt, dass vor Ende 2021 eine Regelung in Kraft treten soll, bis eine Novellierung der Vorschriften umgesetzt ist. Im Vorgriff darauf wird der Hafenbetrieb Rotterdam in Form eines Versuchs bereits Erfahrungen mit dem gemischten Anlegen im Rotterdamer Hafen sammeln.

Der Hafenmeister von Rotterdam hat nun – in Rücksprache mit externen Partnern – einen Verkehrsbeschluss aufgesetzt, in dem die Orte ausgewiesen werden, an denen von den derzeitigen Anlegeabständen abgewichen werden soll. Des Weiteren sind im Verkehrsbeschluss die Verhaltensmaßregeln angegeben, an die sich die Schiffsführer zu halten haben, wenn sie an diesen Orten anlegen. Diese basieren auf dem Sicherheitsbericht, an dem auch der Binnenschifffahrtssektor beteiligt war, und wurden mit Rijkswaterstaat, Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Hafenbetrieb Amsterdam und RIVM abgestimmt.

Die Orte für den Versuch liegen im Hartelkanaal auf der Höhe der Uferfrontnummern 6079 und 6081; Antarcticakade (Uferfrontnummern 8244 und 8249), im 2. Petroleumhaven (Uferfrontnummer 3008); und im Calandkanaal (Uferfrontnummern 5389, 5387, 5386 und 5384).

Nicht alle Schiffe dürfen an diesen Orten anlegen. Die von der Teilnahme an diesem Pilotprojekt ausgeschlossenen Schiffe sind folgende:

  • Binnenschiffe, die gefährliche Güter transportieren, wofür drei zusätzliche Zeichen – wie in Artikel 3.14, Absatz 3 BPR genannt, geführt werden müssen;
  • Binnenschiffe, die Ladung als trockenes Massengut transportierten, bei denen die zusätzliche Anforderung VE03 aus Randnummer 7.1.6.12 ADN gilt;
  • Binnenschiffe, die mit Massengutladung in fester Form beladen sind, deren Ladung mit Desinfektionsmitteln behandelt ist und die noch in unzureichendem Maße frei von diesen Desinfektionsmitteln ist;
  • ein Schubkahn oder Schubkähne, der/die nicht an ein Schubschiff gekoppelt ist/sind;
  • Passagierschiffe;
  • nicht gewerbliche Schiffe;
  • Einhüllen-Binnentankschiffe, die gefährliche Güter befördern, mit Ausnahme von Lenzbooten;
  • Binnenschiffe, die keine Bunkerschiffe sind und Ladung mit einem Flammpunkt von 55 Grad Celsius oder höher befördern, wobei die gefährliche Ladung an Bord nicht im IVS next gemeldet wurde1 oder;
  • Seeschiffe, für die keine Binnenschifffahrtszertifikate erteilt wurden.

Der Hafenbetrieb Rotterdam will den Versuch so lange durchführen, bis die Regelung Ende 2021 in Kraft getreten ist. Es besteht Bedarf an mehr Anlegemöglichkeiten, und auch die Branche steht dieser Initiative sehr positiv gegenüber. Auf diese Weise sorgt der Hafenbetrieb sehr rasch für eine höhere Liegeplatzkapazität im Rotterdamer Hafen. Zudem können Aufsichtführende und die Binnenschifffahrtsbranche sich schon jetzt an die zukünftigen Regeln im Hinblick auf Anlegeabstände gewöhnen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Dick Sellenraad, Liegeplatz für Kegelschiffe im Calandkanaal.