Zentrale für ferngesteuerte Binnenschifffahrt

SEAFAR, der belgische Technologie- und Serviceanbieter für ferngesteuerte und besatzungsreduzierte Binnenschifffahrt, hat gemeinsam mit seinen Projektpartnern HGK Shipping und Reederei Deymann das erste sogenannte Remote Operations Center in Deutschland errichtet. Der Standort in Duisburg wurde offiziell eröffnet.

Mit der Fernsteuerungszentrale ist es möglich, Schiffe auf Binnenwasserstraßen von Land aus zu navigieren. Mit dieser innovativen Technik wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt. Die Partner arbeiten daran, die bereits erhaltenen Genehmigungen für den angelaufenen Testbetrieb auf dem Niederrhein zu nutzen und mit den Behörden weitere Fahrtgebiete für diesen richtungsweisenden Lösungsansatz auszuweisen. Aktuell befinden sie sich beispielsweise in der Antragsphase für Streckenabschnitte im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie auf dem Mittellandkanal und weiteren Teilstücken des Rheins.

In Belgien und den Niederlanden sind diese besatzungsreduzierten Konzepte für unterschiedliche Typen von Binnenschiffen bereits erfolgreich im Einsatz und sollen künftig zum Teil auch aus dem neuen SEAFAR-Standort in Duisburg-Ruhrort gesteuert werden. „Unser Schritt auf die Binnenwassersstraßen der größten Volkswirtschaft Europas stellt auch für unser Unternehmen einen Meilenstein dar“, sagt Janis Bargsten, Chief Commercial Officer bei SEAFAR. „Mit unseren beiden Partnern HGK Shipping und Reederei Deymann, die zusammen bisher fünf Schiffe für dieses Vorhaben ausrüsteten, können wir einen wertvollen Beitrag zur Modernisierung des Verkehrsträgers und des Berufsbildes beitragen.“

„Als führendes Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa sehen wir uns bei der Entwicklung der Branche stets als treibende Kraft – beim Bau neuer ressourcenschonender Schiffe ebenso wie bei der Verwendung jener innovativen Lösungen, die im Zuge des Megatrends Digitalisierung im Alltag umsetzbar werden. Wenn ehrgeizige Klimaschutzziele in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erreicht werden sollen, kann dies nur mit der Binnenschifffahrt und der Verlagerung von Güterverkehren auf die Wasserstraßen gelingen“, betont Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping. „Unter dem Leitsatz ‚Mehr Klimaschutz trotz Fachkräftemangel‘ soll dieser technologische Ansatz mit der Option, ein Schiff partiell aus einem landseitigen Operations Center zu steuern, die Transportmöglichkeiten auf diesem wichtigen Verkehrsträger auch langfristig sichern.“

Martin Deymann, Geschäftsführer der Reederei Deymann, ergänzt mit Blick auf eine Branche, die vor der enormen Herausforderung steht, neue Schiffsführer zu gewinnen, um die Transporte signifikanter Gütermengen sicherzustellen: „Die Fernsteuerung von Land aus kann dem Berufszweig einen großen Attraktivitätsschub geben. Die bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch eine Beschäftigung näher am Wohnort gibt wertvolle Anreize, in der Binnenschifffahrt zu bleiben oder dort anzufangen. Dabei geben die Fernsteuerungszentrale und der damit verbundene Digitalisierungsschub für diese traditionsreiche Profession einen sehr wichtigen Impuls.“

Das Remote Operations Center in Duisburg bietet momentan drei Arbeitsplätze für fernsteuernde Schiffsführer, hier als ROC Operator firmierend, und einen Platz für den Traffic Controller, der im Hintergrund die Schiffsbewegungen mitüberwacht und als übergeordneter Ansprechpartner zur Verfügung steht. Mittels einer State-of-the-Art-IT, die den höchsten Sicherheitsanforderungen genügt, können die Kapitäne die Binnenschiffe über die einem Führerhaus nachempfundene Steuerungstechnik sowie einem allumfassenden Kamerasystem wie bei einem Einsatz auf dem Wasser aus der Entfernung navigieren. Die Projektpartner arbeiten eng mit den zuständigen Behörden und Stellen zusammen, um die für den Betrieb notwendigen Genehmigungen für die einzelnen Fahrgebiete des deutschen Binnenwassernetzes schrittweise auszubauen.

Über SEAFAR:

SEAFAR ist ein in Antwerpen ansässiger Technologie- und Serviceanbieter rund um das besatzungs- und ferngesteuerte Fahren von Binnenschiffen. SEAFAR entwickelt und betreibt modernste Technologien für die hochautomatisierte und besatzungsreduzierte Schifffahrt. Über Kontrollzentren (Remote Operations Center) überwacht und betreibt SEAFAR unbemannte und besatzungsreduzierte Binnen- und Küstenschiffe, wobei der Fokus auf einem effektiven und sicheren Betrieb liegt.

Die Technologie von SEAFAR bietet eine Lösung für den zunehmenden Fachkräftemangel und die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit der Binnenschifffahrt zu verbessern. Das Ergebnis ist eine Beschleunigung der Entwicklung einer neuen Generation von automatisierten und umweltfreundlichen Schiffen.

Über HGK Shipping:

Die HGK Shipping ist das führende Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa. Mit einem Flottenbestand von über 350 eigenen und gecharterten Binnenschiffen befördert das Unternehmen pro Jahr etwa 42 Millionen Tonnen Fracht. Mit den Operationsschwerpunkten auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen sowie dem angeschlossenen Kanalsystem verbindet die HGK Shipping die wichtigsten Industrieregionen in den BENELUX-Staaten, Frankreich und Deutschland. Die HGK Shipping GmbH ist führender Partner in den Bereichen Dry, Gas, Liquid Chemicals und Ship Management.

Über Reederei Deymann:

Die Reederei Deymann, von Martin Deymann im Jahr 1992 gegründet, ist ein herausragendes Beispiel für Erfolg und Innovation in der Binnenschifffahrtsbranche. Mit einem beeindruckenden Flottenbestand von 52 modernen Tank-/Fracht- und Containerschiffen hat sich das Unternehmen als führender Anbieter in Deutschland etabliert. Unter der Leitung von Martin Deymann hat die Reederei kontinuierlich expandiert und diversifiziert, wobei besonderer Wert auf Qualität, Sicherheit und Umweltschutz gelegt wird. Die Reederei ist bekannt für ihre maßgeschneiderten Transportlösungen und ihren unerschütterlichen Einsatz für herausragenden Kundenservice. Mit einer klaren Vision und einem starken Team hat sich die Reederei Deymann als verlässlicher Partner für schnelle, wirtschaftliche und umweltbewusste Transporte auf europäischen Wasserwegen positioniert, und unterstreicht somit ihre Position als führendes Unternehmen in der Branche.

Quelle und Foto: SEAFAR, HGK Shipping und Reederei Deyman




Hilfe bei der Bewältigung von Netzüberlastung

Innerhalb der Port of Rotterdam Authority haben im Januar die ersten Beschäftigen bei der New Energy Taskforce (NET) angefangen. Dieses Expertenteam wird Unternehmen bei der Lösung des Problems der Netzüberlastung im Hafengebiet zur Seite stehen. Geleitet wird die Taskforce von Roger Knubben, der mehr als 25 Jahre Erfahrung in den Bereichen Transformation und Strategie, unter anderem auch im Energiesektor, mitbringt.

Die New Energy Taskforce ist eine Initiative der Port of Rotterdam Authority in Zusammenarbeit mit TenneT und Stedin und Teil eines umfangreicheren Programms, das Ende 2023 ins Leben gerufen wurde, um die Überlastung im Hafen und in den angrenzenden Gebieten anzugehen. In Rahmen dieses Programms wird außer am Netzausbau und an einer besseren Nachfrageprognose auch an einem flexibleren Strombezug gearbeitet.

Um den flexiblen Bezug zu fördern, werden die Netzbetreiber im Laufe des Jahres separate Ausschreibungen, sogenannte Flextender, durchführen. Darüber hinaus unterstützt die Taskforce Unternehmen bei der Entwicklung umfassenderer Lösungen, die zur Flexibilität beitragen können.

Taskforce Director Roger Knubben: „Wir werden mit den Unternehmen gemeinsam nach Möglichkeiten innerhalb ihres eigenen Unternehmens suchen, aber wir sind der Meinung, dass es auch ein großes Potenzial für Lösungen auf Clusterebene gibt. Wir können uns die Einrichtung von Energiezentren vorstellen, in denen Unternehmen zusammenarbeiten, um die Erzeugung, Speicherung, Umwandlung und den Verbrauch von Energie zu koordinieren.“

Die Taskforce besteht aus einem Team von Personen, die sich im Energiesektor und mit der Problematik von Überlastungen auskennen, unter ihnen Fachleute von der Port of Rotterdam Authority, Stedin und TenneT. Sie werden in der kommenden Zeit mit den Unternehmen im Hafengebiet in Kontakt treten, um Engpässe und Möglichkeiten zur Behebung von Netzüberlastungen zu ermitteln. Danach werden für jeden Engpass Lösungsansätze erarbeitet.

Unternehmen im Hafengebiet, die auf signifikante Engpässe oder Probleme stoßen, können sich bei der Taskforce melden. Roger: „Der Netzbetreiber bleibt die erste Anlaufstelle, wenn man einen Anschluss benötigt oder Fragen zur Warteliste hat. Aber für Gespräche über mögliche Lösungen steht die Taskforce zur Verfügung.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Flotte Hamburg gibt Lotsenversetzschiff in Auftrag

Die Flotte Hamburg startet ins neue Jahr mit der Auftragsvergabe für ein neues Lotsenversetzschiff. Den Zuschlag für den Bau des rund 18 Meter langen Schiffes, das künftig den Namen „Hamburg Pilot 1“ tragen wird, erhielt Baltic Workboats AS in Estland nach einer europaweiten Ausschreibung. Die Baukosten für den Neubau liegen in der Größenordnung von drei Millionen Euro. Es besteht die Option für die Auftragsvergabe eines weiteren baugleichen Lotsenversetzschiffes.

Der Beschaffungsprozess wurde federführend durch die Abteilung „Neubau und Innovation“ der Flotte Hamburg in enger Abstimmung mit den Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg durchgeführt. Bei der Wahl des Modells standen die maximale Einsatzfähigkeit im Lotsenversetzdienst und hohe Manövrierfähigkeit im Hafengebiet im Vordergrund. Wie bereits bei den im vergangenen Jahr beauftragten Neubauten der Flotte Hamburg für die Wasserschutzpolizei wird wieder auf ein bewährtes Typschiff gesetzt.

„Die innovative Bugform des Schiffes ermöglicht das sogenannte „Wave Piercing“, sodass der Rumpf durch Seegang weniger stark angehoben wird. Der Komfort der Besatzung und Lotsen an Bord wird dadurch erheblich verbessert. Zudem erzeugt das Lotsenversetzschiff auch selbst weniger Wellen“, erläutert Karsten Schönewald, Geschäftsführer der Flotte Hamburg. „Hamburg Pilot 1“ soll nach Fertigstellung die „Lotse 3“ ersetzen. Die Ablieferung des Neubaus ist für das Jahr 2025 geplant.

Wie bei allen Neubauten der Flotte Hamburg liegt ein Fokus auf dem Umweltschutz: Das neue Lotsenversetzschiff wird daher mit der neuesten Abgasnachbehandlungstechnologie in Kombination mit dem synthetischen Treibstoff GTL (Gas-to-Liquids) ausgerüstet. Technik und Design des Schiffes sind auf einen geringen Verbrauch ausgelegt. Auf Grundlage der neuen Zero Emission Strategie der Flotte wird das Schiff zu einem späteren Zeitpunkt mit klimaneutralen Treibstoffen bebunkert. Hierfür sind keine technischen Umrüstungen notwendig.

Henrik Lüders, Lotsenältermann der Hafenlotsenbrüderschaft Hamburg: „Ich freue mich sehr über den Bau des neuen Lotsenversetzbootes. Als Lotsenbrüderschaft sind wir eng in die Planung dieses Bootes eingebunden und zuversichtlich, dass der Neubau unser Versetzwesen in Hamburg noch sicherer, effizienter, umweltfreundlicher und verlässlicher machen wird.“

Technische Daten

Länge über alles 17,95 m
Breite über alle 5,87 m
Tiefgang max. 1,5 m
Geschwindigkeit 20 Knoten
Leistung 2 x 405 KW
Besatzungsstärke 2 Personen
Besonderheiten u.a. Abgasnachbehandlung, Bugform „Wave-Piercing Hull“

 

Quelle und Grafik: HPA




HGK Gas Shipping schickt „GAS 95“ auf die Reise

Mit der „GAS 95“ fährt seit dem 08. Februar 2024 ein weiteres innovatives Schiffsdesign aus der Feder der Experten des HGK Shipping Design Centers auf dem Rhein: Emissionsarm durch diesel-elektrischen Antrieb, zukunftsweisend durch „Future-Fuel-Ready“-Aufbau und auch in Trockenperioden zuverlässig durch konsequente Tiefgangoptimierung unterstreicht das Gastankschiff die Innovationskraft des Unternehmens. Es ist bereits der zweite Gastanker dieses Typs, den die HGK Gas Shipping GmbH in Betrieb nimmt. Als eines der modernsten Schiffe auf den Wasserstraßen trägt es zur nachhaltigen Entwicklung der Binnenschifffahrt bei.

In HGK-Rot und erstmals auch mit einem leuchtenden Grün wird die „GAS 95“ nunmehr auf dem Rhein unterwegs sein. Mit der neuen Lackierung ist der nachhaltige Ansatz des Schiffsdesigns schon von Weitem erkennbar, der durch den Schriftzug „Driving Sustainability“ an Back- und Steuerbord noch zusätzlich hervorgehoben wird.

Basierend auf den bei der HGK Shipping bereits in den vergangenen Monaten in Dienst gestellten und konzipierten Neubauten und den damit gesammelten Erfahrungen verfügt auch die „GAS 95“ über einen diesel-elektrischen Antrieb. Zu der Entscheidung beigetragen hat insbesondere die gute Performance der „GAS 94“, die seit mehr als zwei Jahren die Gasflotte des Unternehmens verstärkt. Der eingesetzte diesel-elektrische Antrieb reduziert den CO2-Ausstoß des Gastankschiffs im Vergleich zu den Benchmarks der Binnenschifffahrt nochmals um bis zu 30 Prozent je Tonnenkilometer. Ebenso wird der Ausstoß von Feinstaub und sonstigen Schadstoffen signifikant reduziert. Das installierte Power Management System wurde zuletzt weiter ausgefeilt und senkt so den Brennstoffverbrauch zusätzlich. Wie andere Neubauten aus dem HGK Shipping Design Center ist auch die „GAS 95“ bereits auf die Technologieentwicklungen der Zukunft vorbereitet und kann als „Future-Fuel-Ready“ beschrieben werden.

Gleichzeitig zeichnet sich das Schiff durch seine enorm flexiblen Einsatzmöglichkeiten aus. Die „GAS 95“ ist das erste Gastankschiff, das auch in den Standarddimensionen von 110 Metern Länge und 11,45 Metern Breite durch eine extreme Tiefgangoptimierung überzeugt und dennoch kanaltauglich ist. Der kontinuierliche Warentransport auf dem Rhein ist damit auch in ausgeprägten Niedrigwasserphasen gewährleistet. Mit einer maximalen Ladekapazität von mehr als 2.300 Kubikmetern kann das Schiff auch bei einem Tiefgang von 1,30 Metern mehr als 300 Tonnen befördern und somit bekannte Engpässe wie Kaub oder Oestrich auch bei sehr kritischen Pegeln noch passieren. Der mindestfahrbare Tiefgang ist noch geringer und einmalig für die Spezifikation des Schiffes. Eingesetzt wird das neue Gastankschiff zwischen den ARA-Häfen und diversen Stationen am Rhein.

„Die ‚GAS 95‘ entspricht damit den höchsten Umwelt- und Sicherheitsstandards. So können wir unseren Kunden den nächsten Baustein für eine nachhaltigere und verlässlichere Lieferkette über die Wasserstraße zur Verfügung stellen“, sagt Anke Bestmann, Geschäftsführerin der HGK Gas Shipping GmbH. „Wir setzen alles daran, uns kontinuierlich zu verbessern und unsere Gasflotte nachhaltig auszubauen. Einige Schiffe haben wir als Nachweis unserer Bestrebungen bereits mit dem Green Award zur Förderung einer saubereren und sichereren Binnenschifffahrt zertifizieren lassen. Auch für die ‚GAS 95‘ planen wir dies in den kommenden Monaten.“

Auch im Rating der unabhängigen und international anerkannten CSR-Ratingagentur EcoVadis punktet die HGK Gas Shipping regelmäßig mit ihren kontinuierlichen Bestrebungen im Bereich Nachhaltigkeit. Im Jahr 2023 konnte sie den Gold Status erreichen, wobei gerade einmal zwei Punkte zu Platin gefehlt haben.

Der nächste niedrigwasseroptimierte diesel-elektrische Neubau für die Gasflotte ist mit der „GAS 96“ bereits beauftragt. Weitere sind darüber hinaus in Planung.

Quelle und Foto: HGK Shipping, mit der „GAS 95“ ist seit 8. Februar ein neues und innovatives Flottenhighlight für die HGK Gas Shipping auf dem Rhein unterwegs. 




ExxonMobil baut Pilotanlage zur CO2-Abscheidung

ExxonMobil plant gemeinsam mit FuelCell Energy den Bau einer Pilotanlage mit Karbonat-Brennstoffzellentechnologie am Standort Botlek in Rotterdam. Diese Brennstoffzellen können CO2-Emissionen aus industriellen Quellen abscheiden, bevor sie in die Atmosphäre gelangen, und gleichzeitig wertvolle Nebenprodukte erzeugen.

Die Technologie erzeugt CO2-arme Energie, Wärme und Wasserstoff als Nebenprodukte. Das abgeschiedene CO2 wird über Porthos transportiert und in leeren Gasfeldern unter dem Nordseeboden gespeichert.

Ziel der Pilotanlage ist es, Daten über die Leistung und Nutzbarkeit der gemeinsam mit FuelCell Energy entwickelten Karbonat-Brennstoffzellentechnologie (CFC) zu erhalten. Die Technologie ist modular aufgebaut, sodass die CO2-Abscheidung potenziell breit einsetzbar ist.

Es ist das erste Mal, dass die Karbonat-Brennstoffzellentechnologie zur CO2-Abscheidung in einer industriellen Umgebung getestet wird. Dieses Pilotprojekt zielt darauf ab, potenzielle technische Probleme anzugehen, die in einem kommerziellen Umfeld auftreten könnten, und ein besseres Verständnis der Kosten für die Installation und den Betrieb einer CFC-Anlage zur CO2-Abscheidung zu gewinnen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Charging Hubs mit 30 Stellplätzen für schwere Nutzfahrzeuge

Milence, das Joint Venture von Daimler Truck, der Volvo Group und der TRATON GROUP, wurde von Port of Antwerp-Bruges mit dem Bau von zwei hochmodernen Charging Hubs auf den Lkw-Parkplätzen Goordijk und Ketenis beauftragt. Milence entwickelt derzeit das größte öffentliche Ladenetz für alle batterieelektrischen Lkw in Europa. Die Hubs im Antwerpener Hafengebiet, die im Mai 2024 eröffnet werden sollen, bestehen aus zwei Parzellen mit insgesamt 30 Ladepunkten. In einer zweiten Ausbauphase wird die Anzahl der Ladestationen erhöht.

Die beiden Charging Hubs werden zunächst mit 15 leistungsstarken CCS-Ladegeräten (Combined Charging System) mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW ausgestattet. Milence plant außerdem eine schnelle Umstellung auf die Megawatt-Ladetechnologie (MCS), sobald diese verfügbar ist.

Milence konzentriert sich bei der Entwicklung seines Netzwerks auf die Schaffung grüner Korridore für den Straßentransport, die wichtige Logistikknotenpunkte, große Häfen und Flughäfen miteinander verbinden. Port of Antwerp-Bruges ist der zweitgrößte Hafen Europas und ein echter Welthafen. Mit mehr als 300 Schiffsdiensten und 800 Destinationen spielt er eine Schlüsselrolle bei den internationalen Verbindungen.

Milence beschleunigt den Übergang zum elektrischen Verkehr durch den Aufbau eines zuverlässigen und sicheren Stromtankstellennetzes für schwere Elektrofahrzeuge. Milence konzentriert sich auf ein ganzheitliches Rast- und Ladeerlebnis, das nicht nur die Fahrzeuge mit Strom versorgt, sondern auch eine entspannende Umgebung für die Fahrer schafft.

Port of Antwerpen-Bruges legt ebenfalls großen Wert auf Fahrerkomfort und Sicherheit. Dort wurde im März 2023 ein neuer Lkw-Parkplatz in Betrieb genommen. Beide Parkplätze sind eingezäunt, beleuchtet und mit Kameraüberwachung, Wi-Fi und Toiletten ausgestattet. Snacks und Getränke sind an Automaten erhältlich.

Port of Antwerp-Bruges hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden, indem er auf eine Kreislaufwirtschaft umstellt und umfangreiche Investitionen in die Energiewende tätigt. Der Hafen produziert bereits eine große Menge an erneuerbarer Energie vor Ort durch Sonnenkollektoren und Windturbinen, die für den täglichen Betrieb genutzt werden, auch für den neuen Milence Charging Hub.

Mit dieser Zusammenarbeit wollen Port of Antwerp-Bruges und Milence eines der größten Hindernisse für Transportunternehmen beim Umstieg auf Elektro-Lkw beseitigen.

Das flämische Ministerium für Mobilität und öffentliche Arbeiten (MOW) unterstützt dieses Projekt.

Anja van Niersen, CEO von Milence: „Ich freue mich sehr über diese Vereinbarung zwischen Milence und dem Hafen Antwerpen-Brügge, weil ich glaube, dass damit eine neue Ära des nachhaltigen Transports beginnt. Die Entwicklung einer Ladestation mit 30 Stellplätzen für Schwerlastkraftwagen zeigt unsere feste Überzeugung, dass die Elektrifizierung die klare Lösung für den Schwerlastverkehr ist, und unser mutiges Engagement für die Zukunft der grünen Logistik und der sauberen Energie“.

Annick De Ridder, Vizebürgermeisterin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats Port of Antwerp-Bruges: Unsere beiden Lkw-Parkplätze im Hafen von Antwerpen, Goordijk und Ketenis, werden von Milence mit 15 Hochleistungs-Ladegeräten für Elektro-Lkw ausgestattet. Damit werden diese Lkw-Parkplätze zu einem wichtigen Bindeglied für den Transport von Elektro-Lkw. Gleichzeitig wird eine wichtige Hürde für in- und ausländische Spediteure beim Umstieg auf Elektro-Lkw beseitigt. Der Straßentransport ist und bleibt wichtig für unseren Hafen, für die schnelle und pünktliche Lieferung sehr spezifischer Produkte und für die „letzte Meile“. Unser Hafen ist der wirtschaftliche Motor Flanderns. Je nachhaltiger und in diesem Fall elektrischer dieser Motor läuft, desto besser!

Quelle und Grafik: Port of Antwerp-Bruges




Erster wasserstoffbetriebener Schlepper der Welt

Premiere im Hafen von Antwerpen: Der Port of Antwerp-Bruges und CMB.TECH setzen ab sofort auf den Hydrotug 1. Als weltweit erster wasserstoffbetriebener Schlepper nimmt er seinen Dienst im Antwerpener Hafengebiet auf. Die neue Technologie ist ein wichtiger Baustein innerhalb der Strategie des Hafenbetreibers, die Flotte umweltfreundlicher zu machen mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden. Zudem unterstreicht der Hydrotug 1 die internationale Führungsrolle von CMB.TECH bei der Umstellung auf Schiffe, die mit umweltfreundlichen Kraftstoffen betrieben werden.

Der Hydrotug 1 ist der erste Schlepper der Welt, in dessen Verbrennungsmotoren Wasserstoff in Kombination mit herkömmlichem Kraftstoff verbrannt wird. Auf dem Schiff werden zum ersten Mal die V12-Doppelbrennstoffmotoren von BeHydro mit mittlerer Drehzahl eingesetzt – jeder mit einer Leistung von zwei Megawatt und unter Verwendung der neuesten EU-Abgasnachbehandlung der Stufe V. Die Motoren ermöglichen es, saubere Kraftstoffe für das Schiff zu nutzen. Als Ergebnis verringern sich der herkömmliche Kraftstoffverbrauch und die damit verbundenen Emissionen im Gesamtzyklus des Schleppers um 65 Prozent. Der Hydrotug 1 kann 415 Kilogramm komprimierten Wasserstoff in sechs an Deck installierten Druckbehältern speichern. Damit gleicht er die Emissionen von 350 Autos pro Jahr aus.

„Wasserstoff ist einer der Schlüssel zu einer Wirtschaft und Gesellschaft mit minimalen Klimaauswirkungen. Als solcher ist er einer der Rohstoffe, Energiequellen und Kraftstoffe der Zukunft“, kommentiert Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges. „Port of Antwerp-Bruges will sein Potenzial voll ausschöpfen und engagiert sich als aktiver Pionier in der Wasserstoffwirtschaft auf europäischer Ebene. Mit dem Hydrotug 1, dem weltweit ersten wasserstoffbetriebenen Schlepper, wollen wir eine Quelle der Inspiration und ein Beispiel für andere Häfen sein.“

„Der Hydrotug 1 ist das größte wasserstoffbetriebene Schiff der Welt und es ist ‚Made in Europe‘. Wir sind froh und dankbar, den Port of Antwerp-Bruges als Partner zu haben“, erklärt Alexander Saverys, CEO von CMB.TECH. „Der Port of Antwerp-Bruges setzt sich ebenso wie CMB.TECH dafür ein, die Schifffahrt zu dekarbonisieren und skalierbare Technologien vorzustellen. Der Hydrotug 1 ist ein weiterer großer Schritt auf dem Weg zu einer kohlenstofffreien Schifffahrt und beweist, dass es in Antwerpen, Belgien und Europa eine lebendige Energiewendeindustrie gibt.“

„Der Port of Antwerp-Bruges will sich als Tor für grüne Energie in Europa positionieren, wobei der Schwerpunkt auf Wasserstoff als nachhaltigem Kraftstoff für Schiffe liegt“, resümiert Annick De Ridder, Hafenrätin der Stadt Antwerpen und Vorstandsvorsitzende des Port of Antwerp-Bruges. Sie ist zuständig für den Hafen, die Stadtentwicklung, die Raumplanung und das Kulturerbe, sowie Vorsitzende des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges. De Ridder weiter: „Der Hydrotug 1 ist ein wichtiger Schritt zur Erreichung dieses Ziels, da er sowohl mit Wasserstoff als auch mit herkömmlichem Kraftstoff betrieben werden kann und damit das Potenzial für einen Übergang zu sauberer Energie in der Schifffahrtsindustrie aufzeigt.“

Spezifikationen des Hydrotug 1

  • Abmessungen: Breite über alles: 12,5 m, Länge über alles: 30 m, Seitenhöhe: 5 m, Tiefe der Propeller: 5,9 m
  • Insgesamt sind 415 kg komprimierter Wasserstoff in 54 Einzelflaschen des Typs 3 in 6 Druckbehältern an Deck untergebracht
  • 2 x 2MW V12-Doppelbrennstoffmotoren von BeHydro mit EU-konformer Nachbehandlung Stufe V (SCR und Partikelfilter)
  • 65 Tonnen Pfahlzug
  • Klassifizierung durch Lloyd‘s Register
  • Doppelter Rumpf
  • Volvo Penta D8 MG Stufe V für Nebenaggregate

CMB.TECH ist ein Schifffahrts- und Cleantech-Unternehmen, das große Marine- und Industrieanwendungen entwickelt, baut, besitzt und betreibt, die mit Wasserstoff oder Ammoniak betrieben werden können. CMB.TECH bietet seinen Kunden auch Wasserstoff- und Ammoniakbrennstoffe an, entweder aus eigener oder externer Produktion.

BeHydro ist ein Joint Venture zwischen ABC und CMB.TECH. Dieses Joint Venture verbindet die Kompetenzen eines Herstellers von Vielstoffmotoren mit den Erkenntnissen eines Cleantech-Unternehmens, das mit Wasserstoff und Ammoniak betriebene Anwendungen baut, besitzt, betreibt und entwickelt. Viele Branchen wie die Schifffahrt, der Schienenverkehr und die Stromerzeugung benötigen Technologien, um die Energiewende zu schaffen. BeHydro hat sich zum Ziel gesetzt, die Lösung für diese anspruchsvollen Branchen zu liefern.

Quelle und Video: Port of Antwerp-Bruges




Brancheninformationstag zur Ausschreibung Zon op De Slufter

Am 27. November 2023 organisieren die Port of Rotterdam Authority, die niederländische nationale Straßen- und Wasserbaubehörde Rijkswaterstaat sowie die zentrale staatliche Liegenschaftsverwaltung der Niederlande Rijksvastgoedbedrijf für interessierte Branchenparteien einen Brancheninformationstag zur Ausschreibung Zon op De Slufter. Im Baggerdepot De Slufter stehen 80 Hektar Wasserfläche für die Errichtung eines schwimmenden Solarparks zur Verfügung.

Im Depot De Slufter lagern die Port of Rotterdam Authority und die Straßen- und Wasserbaubehörde kontaminiertes Baggergut. Die Port of Rotterdam Authority und die Straßen- und Wasserbaubehörde verwalten und unterhalten dieses Depot auf der Maasvlakte gemeinsam. Um den wertvollen Raum intelligent zu nutzen, planen sie eine Kombination der vorhandenen Nutzung mit der Erzeugung von Solarstrom. Daher wird ein Teil dieser Fläche für 27 Jahre zur Miete angeboten.

Durch die schwimmende Anbringung der Solarmodule im Baggerdepot wird an diesem Standort kein zusätzlicher Platz für die Erzeugung erneuerbarer Energie benötigt. Die extrem westliche Lage des Depots The Slufter macht es zu einem der sonnenreichsten Orte der Niederlande. Das Gebiet hat das Potenzial, eine installierte Leistung von rund 128 MWp zu beherbergen, was es zum größten schwimmenden Solarpark in Europa machen würde. Dadurch wird jährlich eine nachhaltige Strommenge erzeugt, die dem Verbrauch von etwa 33.000 Haushalten und einer CO2-Reduktion von über 50 kt entspricht.

Die Port of Rotterdam Authority, die niederländische nationale Straßen- und Wasserbaubehörde sowie die zentrale staatliche Liegenschaftsverwaltung der Niederlande bereiten die Ausschreibung vor, die Durchführung der Ausschreibung liegt in Händen der Port of Rotterdam Authority. Die Ausschreibung wird voraussichtlich um die Jahreswende beginnen. Im Jahr 2024 wird die Partei ausgewählt, die den schwimmenden Solarpark bauen wird.

Während des Brancheninformationstages in De Slufter werden die Branchenparteien Informationen über das Gebiet und zur Ausschreibung erhalten. Zudem besteht die Gelegenheit zum Informationsaustausch zwischen Projektträgern, Branchenparteien und weiteren Interessenten.

  • Datum: Montag, 27. November 2023
  • Uhrzeit: 12.00-17.00 Uhr
  • Ort: Besucherzentrum De Slufter, Noordzeeboulevard 501, Rotterdam
Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Foto: MartensMultimedia



HGK Shipping gibt nachhaltiges Trockengüterschiff

Die HGK Shipping baut ein neues, emissionsarmes Trockengüterschiff, das speziell auf die Anforderungen von Salzgitter Flachstahl zugeschnitten sein wird. Das Binnenschifffahrtsunternehmen der HGK-Gruppe hat den entsprechenden Neubau nun bei der Werft De Gerlien van Tiem im niederländischen Druten in Auftrag gegeben.

Mit einem diesel-elektrischen Antrieb und Solar-Paneelen ausgestattet sowie „Future-Fuel-Ready“ konstruiert, wird der Neubau gezielt zu den Nachhaltigkeitsbestrebungen der HGK Shipping und der Salzgitter AG beitragen. Der Neubau erfolgt im Rahmen der jüngst vereinbarten langfristigen Partnerschaft beider Unternehmen. Mit Indienststellung wird ein Schiff innerhalb des kürzlich geschlossenen Time-Charter-Vertrages ersetzt.

Die engagierten Teams beider Unternehmen arbeiten mit Hochdruck daran, gemeinsam effiziente und klimafreundliche Lösungen für die Stahllogistik auf dem System Wasserstraße zu entwickeln. Das Neubauschiff ist ein wichtiger Schritt im Rahmen der neu ausgeweiteten Zusammenarbeit. Erklärter Wille der Partner ist, dass weitere innovative Schiffe folgen sollen.

Die Konzeption des Trockengüterschiffes für die Stahl-Lieferkette wurde durch das Team des HGK Shipping Design Centers erarbeitet und fertiggestellt. Diesel-elektrisch angetrieben ist das Schiff erneut so konstruiert, dass es auf zukunftsweisende Antriebssysteme und Treibstoffarten umgerüstet werden kann. Dazu besteht unter anderem die Option, zukünftig einen Void Space in der Mittschiffssektion zu installieren. Auf den Lukendeckeln werden
zusätzlich Solar-Paneele installiert, um klimaneutral elektrische Energie zu gewinnen und diese neben der Einspeisung in das Bordstromnetz erstmalig auch in den Antriebsstrang zu integrieren. In seinen Abmessungen, Design und der Gestaltung des Laderaums ist das Gütermotorschiff explizit auf die Bedürfnisse der Salzgitter AG ausgerichtet. Bei einer Länge und Breite von 86 x 9,5 Metern hat das kanalgängige Schiff eine Tragfähigkeit von 1.535 Tonnen. Es soll im Wechselverkehr zwischen den Salzgitter-Standorten und den Kunden in den Niederlanden und Belgien eingesetzt werden, um Stahlaus- und -eingangprodukte wie Stahlschrotte zu transportieren.

Andreas Lemme, Managing Director, HGK Dry Shipping GmbH: „Moderner Schiffsraum ist die Grundlage, um die Zukunftsfähigkeit der Trockenschifffahrt sicherzustellen. Langfristige und enge strategische Partnerschaften wie mit der Salzgitter AG stärken dabei unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit. Gemeinsam können wir so den Weg Richtung Klimaneutralität konsequent und zielgerichtet fortsetzen.“

Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management der HGK Shipping GmbH, ergänzt: „Mit dem neuen Schiff werden deutliche CO2-Einsparungen im Vergleich zu heutigen Antrieben von vergleichbaren Fahrzeugen in der Trockenschifffahrt möglich. Weitere Einsparungspotenziale ergeben sich aus künftigen Antriebskonzepten und Kraftstoffen, die wir in der Konstruktion bereits mitgedacht haben.“

Die HGK Shipping setzt bei dem Neubau erneut auf die bewährte Zusammenarbeit mit der niederländischen Werft De Gerlien van Tiem, die das Binnenschifffahrtsunternehmen bereits mehrfach bei der Umsetzung innovativen Schiffsraums unterstützt hat. Das Trockengüterschiff soll im Juli 2025 in Betrieb genommen werden.

Quelle und Grafik: HGK Shipping




EuRIS-Portal für die Binnenschifffahrt stellt neuen Release vor

Ein Jahr nach dem Start bietet das EuRIS Portal unter www.eurisportal.eu ein Update mit neuen Funktionen und verbesserter Benutzerfreundlichkeit. Auf der Basis von Nutzerfeedback wurde unter anderem der Prozess der Schiffszuweisung verbessert sowie die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von Daten optimiert.

Seit dem Start von EuRIS haben bereits Tausende Nutzer:innen der Binnenwasserstraßen den Weg zu dem Portal gefunden. Sie schätzen die angebotenen Dienste und die Tatsache, dass die Daten des beinahe gesamten europäischen Wasserstraßennetzes nun an einem Ort verfügbar sind. Darüber hinaus profitieren Entwickler aus der Berufs- und Freizeitschifffahrt von der Möglichkeit, die Daten von EuRIS über APIs abzurufen und in ihren eigenen Applikationen zu nutzen.

In der aktuellsten Version von EuRIS wird nun noch mehr Wert auf Benutzerfreundlichkeit gelegt. Unter anderem bietet das Portal nun eine bessere Sichtbarkeit der Daten sowie eine verbesserte Such- und Filteroption für die meisten Dienste. Ebenso wurde die Mehrsprachenunterstützung optimiert, so sind z. B. die Namen vieler Objekte (Brücken, Schleusen, Liegeplätze, Terminals) jetzt in der Landessprache des Objekts verfügbar. Die Suche nach diesen Objekten ist nun ebenfalls verbessert. Die Schiffseigner verfügen jetzt über mehr Flexibilität und Optionen für einen einfacheren Prozess der Schiffszuweisung.

Weitere Verbesserungen auf der Grundlage des Feedbacks von Endnutzer:innen sowie Expertinnen und Experten:

  • Optimierungen bei der Visualisierung von Nachrichten für die Binnenschifffahrt
  • Relevante Informationen in den geografischen Karten (Verkehrslagebild, hydrometeorologische Informationen) werden übersichtlicher dargestellt
  • Optimierungen bei der Visualisierung von statischen und aktuellen Brückendurchfahrtshöhen
  • Anpassungen bei den Betriebszeiten von Infrastrukturobjekten
  • Überarbeitung der Routenbeschreibung im Reiseplaner
  • Diverse Verbesserungen bei den Daten, deren Visualisierung und der Verarbeitung von Nachrichten
  • Allgemeine Leistungs-/Sicherheitsverbesserungen und Fehlerbehebungen

Um die Nutzung der angebotenen EuRIS-Dienste nicht nur auf der Benutzeroberfläche im Web zu fördern, sondern mittels API-Diensten auch auf vielen anderen Applikationen, wird eine neue Schnittstellendokumentation mit Codebeispielen bereitgestellt. Diese ist unter https://developers.eurisportal.eu abrufbar und wird laufend aktualisiert. Außerdem wurden mehrere Verbesserungen an Inhalt und Funktionsumfang der APIs vorgenommen. So können zum Beispiel die aktuellen Schiffspositionen nun einfach von den Flottenbetreibern abgerufen werden.

Wichtige Meilensteine sind die Zurverfügungstellung des momentan 27.000 km langen, digitalen Wasserstraßennetzes und der damit zusammenhängende RIS Index, welche als Download verfügbar sind. Entwickler können diese Daten nutzen, um ihre eigenen Anwendungen zu erstellen und zusätzliche Dienste oder Lösungen anzubieten. Alle Daten, die über die APIs von EuRIS zur Verfügung stehen, werden kostenlos als Open Data angeboten (mit Ausnahme von DSGVO-geschützten Daten). Dabei können sich die Nutzer:innen benachrichtigen lassen, wenn Daten aktualisiert werden oder neue Daten bereitstehen.

Für die nächsten Updates ist eine komplette Neugestaltung von Routen- und Reiseplaner und ihrer Benutzerfreundlichkeit vorgesehen. Die Datenqualität wird kontinuierlich verbessert. Ebenso soll eine Funktion für den Download der IENC-Karten hinzugefügt werden. Die EuRIS-Partner entwickeln die Plattform entsprechend den Bedürfnissen und Anforderungen der Benutzer:innen weiter. Über das Kontaktformular auf der Webseite EuRIS – Kontakt (eurisportal.eu) können diese weiterhin ihr Feedback geben sowie ihre Wünsche für die Weiterentwicklung von EuRIS äußern. Alle Rückmeldungen sind willkommen und werden von den Partnern berücksichtigt.

Die Plattform www.eurisportal.eu wurde erstmals im September 2022 als Ergebnis der Zusammenarbeit von 13 europäischen Wasserstraßenbehörden veröffentlicht. Sie umfasst das größte zusammenhängende Binnenwasserstraßennetz in Europa. EuRIS ermöglicht den Zugang zu statischen und dynamischen Informationen und damit einen aktuellen und stets verfügbaren Überblick über die Wasserstraßen. Schiffskapitän:innen und andere Nutzer:innen können jederzeit Echtzeitinformationen sammeln und erhalten dadurch einen Überblick über die aktuelle Verkehrssituation auf ihrer Fahrtroute sowie den Wartezeiten, Vorfällen und Störungen, die sich auf die Fahrzeit auswirken. Das unterstützt die Planung von Reise über die Binnenwasserstraßen in vielen Ländern Europas und bei der Ermittlung der erwarteten Ankunftszeiten an relevanten Orten. Die Benutzer:innen können auch Informationen mit anderen teilen, zum Beispiel ihre erwartete Ankunftszeit. Bei EuRIS wird alles in einer geschützten Umgebung angeboten, sodass der Schutz der Privatsphäre aller Benutzer:innen jederzeit gewährleistet ist.

Quelle: viadonau, Foto: viadonau/Pilo Pichler