Die Temperatur immer im Blick

Nexxiot und VTG erweitern ihre Zusammenarbeit: Ab Dezember 2020 setzt die VTG von Nexxiot entwickelte Temperatursensoren ein, um den Zustand von hochwertigen, temperatursensiblen Waren lückenlos zu überwachen und Informationen digital und in Echtzeit zu übertragen. Dafür werden 3.000 Güterwagen auf Kundenwunsch mit Sensoren ausgerüstet, die die Temperatur des Kessels, des Heizsystems und des Auslaufes erfassen können.

Die erhobenen Daten werden in der Nexxiot Connect Cloud zusammengeführt und dort verarbeitet, detaillierte Auswertungen und weitergehende Analysen stehen den Kunden auf der VTG-Plattform traigo zur Verfügung. Im Falle von Temperaturveränderungen erhalten die Transportbeteiligten über das System eine Benachrichtigung. Damit wird sichergestellt, dass die transportierten Güter ihren Bestimmungsort in einwandfreiem Zustand erreichen.

„Manche Produkte sind selbst nach kleinen Temperaturschwankungen nicht mehr brauchbar. Deshalb wollen wir für unsere Kunden beim Transport von hochwertigen Chemikalien oder anderen temperatursensitiven Gütern eine lückenlose Dokumentation gewährleisten. Mit der Einführung der Nexxiot-Lösung gehen wir aber noch einen Schritt weiter. Durch die Benachrichtigung bei Unregelmäßigkeiten können in Echtzeit Maßnahmen eingeleitet werden, die den Temperaturschwankungen entgegenwirken“, sagt Hanno Schell, Head of Innovation bei der VTG.

Nexxiots CEO Stefan Kalmund sieht darin große Chancen für die Qualitätssicherung und die Transparenz entlang internationaler Lieferketten: „In vielen Branchen, hier seien beispielhaft die Pharma-, die Chemie- und die Nahrungsmittelindustrie genannt, gibt es hohe Anforderungen zur Temperaturüberwachung empfindlicher Güter. Wir unterstützen die VTG zukünftig dabei, die Qualität von Transporten in diesen Bereichen weiter zu steigern. Der Einsatz von Echtzeitinformationen und deren Integration in den Arbeitsalltag der Kunden spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Logistikranche braucht innovative Vorreiter wie die VTG, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.“

„Die Digitalisierung unserer gesamten Flotte hat für uns einen hohen Stellenwert. Nur durch die Generierung, Aufbereitung und den intelligenten Einsatz von Daten können wir unseren Kunden die Transparenz bieten, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Nexxiot unterstützt uns hierbei als strategischer Partner“, fügt Peter Töpfer, Senior Project Manager bei der VTG, hinzu.

Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa. Der Waggonpark des Unternehmens umfasst rund 95.000 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen, Intermodalwagen, Standardgüterwagen sowie Schiebewandwagen. Neben der Vermietung von Eisenbahngüterwagen bietet der Konzern umfassende multimodale Logistikdienstleistungen mit Schwerpunkt Verkehrsträger Schiene sowie weltweite Tankcontainertransporte an.

Ihren Kunden bietet die VTG durch die Kombination der drei vernetzten Geschäftsbereiche Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik eine leistungsstarke Plattform für den internationalen Transport ihrer Güter. Der Konzern verfügt über langjährige Erfahrung und spezifisches Know-how, insbesondere im Transport flüssiger und sensibler Güter. Zum Kundenkreis zählen eine Vielzahl renommierter Unternehmen aus nahezu allen Industriezweigen, wie beispielsweise der Chemie-, Mineralöl-, Automobil-, Agrar- oder Papierindustrie.

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die VTG einen Umsatz von 1.221 Millionen Euro und ein operatives Betriebsergebnis (EBITDA) von 512 Millionen Euro. Über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg vorrangig in Europa, Nordamerika, Russland und Asien präsent. Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte die VTG weltweit rund 1.750 Mitarbeiter.

Die Nexxiot AG mit Sitz in Zürich ist Impulsgeber für die digitale Logistik von morgen. Ziel des Unternehmens ist es, die weltweiten CO2-Emissionen um fünf Prozent zu reduzieren, indem es die Effizienz von Gütertransporten steigert und Leerfahrten reduziert. Mit modernster Technologie unterstützt es seine Kunden dabei, die Potenziale ihrer Transportdaten effektiv zu nutzen. Dafür bietet Nexxiot eine integrierte Lösung zum Verfolgen, Finden und Schützen von Fracht an. Der Einsatz der Lösung in über 160 Ländern weltweit und ein Netzwerk aus über 450 Roaming-Partnern bietet den Kunden zu jedem Zeitpunkt Vertrauen, Sicherheit und Transparenz. In der Nexxiot-eigenen Logistik-Cloud sind die Daten von mehr als 4 Milliarden zurückgelegten Transportkilometern gespeichert. Mitarbeiter aus über 19 Ländern tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Neben dem Hauptsitz in der Schweiz ist Nexxiot in Deutschland und den USA tätig und verfolgt eine globale Wachstumsstrategie.

Quelle: VTG und Nexxiot, Foto: VTG




Forschungspartnerschaft wird fortgesetzt

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und Dachser verlängern ihre Zusammenarbeit im Rahmen des DACHSER Enterprise Lab um weitere drei Jahre. Im Mittelpunkt der Partnerschaft stehen weiterhin Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit praktischem Anwendungsnutzen für das Dachser-Netz. Dazu zählen digitale Technologien wie Data Science und Künstliche Intelligenz (KI), RTLS (Real-Time Locating System), 5G und IoT (Internet of Things), autonome Fahrzeuge und adaptive Warehouse-Systeme.

»Ziel der gemeinsamen Forschungsarbeit im DACHSER Enterprise Lab ist es zunächst, neue Technologien und ihr Potenzial für die Logistik im Detail zu verstehen. Auf dieser Grundlage entwickeln wir Prototypen und Konzepte, die einen konkreten Mehrwert für Dachser und unsere Kunden bieten und dadurch zu einer Innovation werden«, erläutert Stefan Hohm, Corporate Director Corporate Solutions, Research & Development bei Dachser, der am 1.1.2021 das neue Vorstandsressort IT & Development übernehmen wird. »Die bisherige Zusammenarbeit hat bewiesen, dass sich Forschungsergebnisse aus dem DACHSER Enterprise Lab in neue Prozesse und Services im gesamten Logistik-Netzwerk umwandeln lassen«, sagt Hohm.

 »Wir freuen uns, dass Dachser die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IML fortsetzt. Die bisherigen Forschungsergebnisse, aber auch die neuen Forschungsaufträge belegen, wie wichtig angewandte Forschung für die Logistik und das Supply Chain Management sind«, sagt Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML. »Besonders stolz sind wir darauf, dass die Lab-Teams auch während der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie effektiv weiterarbeiten. Dabei helfen natürlich technische Hilfsmittel wie Videokonferenzen und Collaboration-Tools. Vor allem aber sind das hohe Engagement und die Motivation aller Mitarbeiter des DACHSER Enterprise Lab entscheidend für den Forschungserfolg in herausfordernden Zeiten«, sagt ten Hompel.

Im DACHSER Enterprise Lab arbeiten Dachser-Logistikexperten und Wissenschaftler des Fraunhofer IML in gemischten Lab-Teams an unterschiedlichen Forschungs- und Entwicklungsaufträgen. Die Partnerschaft zwischen dem Logistikdienstleister und dem Forschungsinstitut wurde im Oktober 2017 gestartet, sie läuft nun bis Oktober 2023.

Quelle: IML, Foto: Dachser




Studenten forschen für innovative Binnenschifffahrt

Wie lassen sich die Perspektiven der Binnenschifffahrt mit neuen innovativen Ansätzen künftig verbessern? Mit einer Innovation Challenge zu diesem Thema  ist jetzt das EU-Projekt #IWTS 2.0 erfolgreich fortgesetzt worden. Die von bremenports und dem Maritimen Cluster Norddeutschland e.V. (MCN) organisierte Veranstaltung war zugleich Auftakt für zwei weitere online-Seminare im Winterhalbjahr, die sich an Azubis, Studierende und Praktiker richten.

Das Innovation Challenge brachte zwei studentische Gruppen der Universität Bremen auf die virtuelle Bühne. Sechs angehende Wirtschaftsingenieure präsentierten vor rund 70 Teilnehmern ihre Ideen für mehr Innovation in der Binnenschifffahrt. Das Themenspektrum reichte von der Nutzung „antizipatorischer Logistik“ auf Flüssen und Wasserwegen bis hin zu Vorschlägen einer Binnenschiffs-gestützten Stadtlogistik. Antizipatorische, also vorausschauende Logistik bedeutet, Lagerbestände und Verschiffungen auf Basis von intelligenten Vorhersagen auszulösen. Die Studierenden adaptierten dabei  das Vorbild des US-amerikanischen Online-Handelsunternehmens Amazon auf die Binnenschifffahrt. Die Einbindung von Binnenschiffen in die urbane Logistik zeigten die Studierenden anhand von Praxisbeispielen u.a. aus Utrecht und Amsterdam in den Niederlanden auf. Für die Stadt Bremen und deren über 40 km lange Uferlinie entlang der  Weser können sich daraus interessante Perspektiven für Lieferungen an Endkunden in Flussnähe ergeben. Um Nachhaltigkeit zu verbessern und Intermodalität zu stärken, übernehmen in dem studentischen Modell Fahrradkuriere die Sendungen aus Mikrohubs, die von Binnenschiffen versorgt werden.

In einem Grußwort zu der Veranstaltung stellte der Europäische Koordinator der „Motorways of the Seas“, Bundesminister a.D. Prof. Kurt Bodewig die Wichtigkeit von verbesserter Intermodalität zwischen den Verkehrsträgern dar. „Die Chancen einer besseren Verknüpfung zwischen Schiff, Schiene und Straße können durch mehr Transparenz in Folge einer Digitalisierung der Datenströme gefördert werden“, so Bodewig. „Die EU stellt dazu mit dem EU Green Deal den politischen Rahmen bereit.“

Die Veranstaltung war Teil des Interreg-geförderten Projekts #IWTS 2.0. Ziel des Projektes ist es, die Binnenschifffahrt als potenten Verkehrsträger auf die mentalen Radarschirme der Logistiker zu bringen. bremenports hat sich hier insbesondere des Logistiknachwuchs angenommen und die Binnenschifffahrt zu Seminarthemen in der Hochschulausbildung gemacht. Dabei wurde den Studierenden die Aufgabe gestellt, den Verkehrsträger aus Ihrer Sicht zu analysieren – ganz offen, aus der eigenen Perspektive, und mit eigenen Ideen. Als Grundlage zur inhaltlichen Vorbereitung diente die im Rahmen des Projektes entstandene Web-Plattform project-iwts20.eu, die ebenfalls das Ergebnis studentischen Engagements ist.

Die Veranstaltungsreihe wird am 3. Dezember 2020 mit einem „TransportLab“ für die Binnenschifffahrt fortgesetzt. Azubis und Studierende sind eingeladen, mit Hilfe von Fallstudien den Verkehrsträger kennenzulernen. Hierzu arbeiten bremenports und MCN mit der Fachhochschule Ober-Österreich zusammen. Am 12. Januar 2021 folgt ein Praxisseminar von gelungenen Beispielen der Verkehrsverlagerung auf das Binnenschiff, die im Rahmen des Projektes #IWTS 2.0 erreicht worden sind. Alle Veranstaltungen sind über die Homepage des MCN buchbar und kostenlos.

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Rotterdamer testet Elektrizitätsplattform

In den vergangenen Monaten wurde mit 32 Unternehmen auf dem RDM-Gelände im Rotterdamer Hafen eine neue Energie-Plattform getestet: Sie trägt den Namen Distro. Sonnenkollektoren, eine Batterie und Nutzer handeln mit selbst erzeugter Energie auf einem gemeinsamen Markt. Es ist weltweit das erste Mal, dass die Blockchaintechnologie, künstliche Intelligenz und Hochfrequenzhandel in einer einzigen Plattform kombiniert werden. Der erfolgreiche Test zeigt, dass es möglich ist, Angebot und Nachfrage auf den lokalen Märkten 48 Stunden im Voraus über eine Plattform auf der Grundlage einer fairen Preisentwicklung und transparenter Handelsabkommen aufeinander abzustimmen.

Die Distro-Plattform wurde von S&P Global Platts, einer Sparte von Standard & Poor’s, und von Blocklab, einer auf Blockchainlösungen spezialisierten Tochtergesellschaft des Hafenbetriebs Rotterdam, entwickelt. Die neue Initiative unterstützt Unternehmen im Hafen bei der Senkung ihrer Energiekosten, indem einerseits lokal erzeugte Elektrizität besser genutzt und andererseits Spitzen im Elektrizitätsnetz abgebaut werden. Auf diese Weise trägt sie zum Klimaziel bei, bis 2050 ein CO2-neutraler Hafen zu sein. Die Funktionsfähigkeit der Plattform wurde in diesem Sommer unter Beweis gestellt, und sie wird in den kommenden Monaten für die kommerzielle Nutzung gerüstet.

Im Innovation Dock, in dem innovative Unternehmer untergebracht sind, wurde ein Pilotprojekt als Test durchgeführt. Für das Pilotprojekt betrieb der Hafenbetrieb Rotterdam, als Eigentümer des Innovation Dock, anhand von Distro einen eigenen ‚Mikromarkt‘ mit 32 Nutzern, ein Dach voller Sonnenkollektoren und eine Batterie zur Speicherung der gewonnenen Energie. Künstliche Intelligenz prognostiziert den Verbrauch und die Produktion von Elektrizität pro Benutzer und handelt, auf der Grundlage dieser Prognosen, auf der Plattform mit Kilowattstunden. Aufgrund von Veränderungen bei Angebot und Nachfrage fluktuiert der Strompreis. Als Reaktion auf diesen Preis kaufen Batterien überschüssige Solarenergie und speichern sie, wenn die Nachfrage der Nutzer gering ist; und verkaufen den Strom wieder, wenn die Nachfrage die Produktion übersteigt.

Die Pilotergebnisse umfassten unter anderem 92 % lokalen Verbrauch der erzeugten Solarenergie und 20 % höhere Erträge bei der Batterie. Die Einnahmen aus den Sonnenkollektoren stiegen um 14 %, während die Nutzer niedrigere Preise zahlten.

Darüber hinaus sorgt der wechselseitige Handel dafür, dass ein „Mikromarkt“ das reguläre Stromnetz weniger belastet. Auf diese Weise kann der HbR, als Eigentümer des Innovation Dock, die Kapazität der Anbindung an das Netzwerk reduzieren, was zu einer Kostensenkung von 25 % führt.

Die Distro-Plattform ist eine Antwort auf zwei wichtige Entwicklungen auf dem Energiemarkt: Die Nutzer werden nun auch zu Produzenten, und Sonnen- und Windenergie sorgen naturgemäß für große Höhen und Tiefen beim Angebot. James Rilett, Geschäftsführer Innovation bei S&P Global Platts: ‚Auch auf der Vertriebsebene muss der Strommarkt zu einem entwickelten Markt werden, in dem Transparenz und ein niedriger Preis eine effektivere Nutzung der Infrastruktur ermöglichen. Das Konzept der Plattform basiert auf mehr als 100 Jahren Erfahrung bei der Unterstützung von Rohstoffmärkten.‘

Die Plattform kombiniert die Möglichkeiten des Hochfrequenzhandels, wie er auf den Rohstoffmärkten üblich ist, mit einer Blockchainumgebung, die Sicherheit bei Transaktionen, beim Identitätsmanagement und bei der Umsetzung von Marktregeln bietet. Janjoost Jullens (Geschäftsführer Blocklab): ‚Wir haben inzwischen mehr als 20 Millionen Transaktionen anhand einer Blockchain validieren lassen. Dies ist ein Beleg dafür, dass das System trotz des hohen Transaktionsvolumens stabil funktionieren kann. Darüber hinaus hat sich, dank der ABN AMRO Banking as a Service-Lösung, gezeigt, dass Plattformtransaktionen in einer Bankenumgebung verarbeitet werden können.‘

In den kommenden Monaten wird die im Pilotprojekt verwendete Software für die kommerzielle Nutzung vorbereitet. Nico van Dooren, Geschäftsführer New Business & Portfolio Management beim Hafenbetrieb Rotterdam: ‚Dieses Pilotprojekt sorgt für eine Win-Win-Situation. Es ermöglicht gerechtere und transparentere Energiepreise und macht es für Kunden kostengünstiger, erneuerbare Energien zu nutzen. Diese Lösung ist ein Beitrag zur Lösung der Aufgabe, einen CO2-neutralen Hafen zu schaffen.‘

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 




Vier startport-Unternehmen punkten

Vierfacher Erfolg für die Duisburger Gründerschmiede startport: Gleich vier Startups, die bei startport in den vergangenen Jahren unterstützt und gefördert wurden, konnten nun bei renommierten Branchen-Awards punkten. Die Unternehmen HEUREMO, gapcharge, ViSenSys und ForkOn überzeugten die Jury des Telematik Awards, des Digital Logistics Awards sowie beim Landeswettbewerb „OUT OF THE BOX.NRW“ und nahmen Preisgelder in Höhe von insgesamt 40.000 Euro mit nach Hause.

Damit beweist startport erneut seine Relevanz für den Industriestandort Duisburg sowie für innovative Logistiklösungen von morgen.

„Wir müssen in Nordrhein-Westfalen den Mut haben, auf neue Wertschöpfung zu setzen. Und die entsteht in erster Linie aus innovativen Netzwerken! Mit startport ziehen wir junge Unternehmer an, die neue Wertschöpfungsketten in Nordrhein-Westfalen erschließen. Damit wird unser Netzwerk in der Region zum Innovations- und Wachstumstreiber. Wir freuen uns sehr, dass dies auch die Anerkennung der Juroren im Wettbewerb findet“, so duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Ausgezeichnet wurde das Kooperationsprojekt von HEUREMO und der duisport-Tochter Bohnen Logistik GmbH & Co. KG. Das mittelständische Speditionsunternehmen gilt als HEUREMOs erster Kunde, der das Dispo-Optimierungstool FreightPilot in ihre Disposition integriert hat. Durch den ersten realen Einsatz, die gemeinsame Arbeit auf Augenhöhe und viel praktischen Input der operativen Mitarbeiter der Firma Bohnen Logistik, konnten bisherige Schwierigkeiten und weitere Beschränkungen im Dispositionsprozess ausfindig gemacht werden.

Im Rahmen des Dortmunder Zukunftskongresses Logistik konnte sich das Duisburger startport-Startup gapcharge Mitte September den ersten Platz beim Digital Logistics Award erkämpfen.
In der letzten Auswahlrunde setzte sich gapcharge in einem Pitch-Wettbewerb gegen sieben weitere Startups durch. Das Unternehmen überzeugte die Jury mit ihrem drahtlosen, induktiven Ladesystem für elektromobile Logistik- und Leichtfahrzeuge. In Verbindung mit einer digitalen Zustandsüberwachung optimiert das System Logistikabläufe und leistet einen Beitrag zur Infrastruktur der Zukunft.

Seit Januar 2020 wird gapcharge im Accelerator-Programm von startport gefördert. Der Digital Logistics Award, der seit 2017 jährlich vom Digital Hub Logistics verliehen wird, gilt als eine der größten Auszeichnungen für Logistik-Startups in Deutschland und ist mit 15.000 Euro dotiert.

Der Preis „OUT OF THE BOX.NRW“ des Landes Nordrhein-Westfalen ist ein neuer Wettbewerb für Startups, die ein digitales Geschäftsmodell verfolgen. Hier zählten die Faktoren Kreativität, Innovationsgrad, Marktpotenzial und Teamqualifikation.

Den zweiten Platz mit einem Preisgeld von 15.000 Euro konnte sich ViSenSys aus Dortmund sichern, ein startport-Startup des Jahrgangs 2018 (Batch#2). ViSenSys entwickelt intelligente Beobachtungssysteme, die zum Beispiel Fahrgäste im öffentlichen Personennahverkehr zählen oder auch im verarbeitenden Gewerbe zur Qualitätskontrolle eingesetzt werden können.

Platz drei und somit 10.000 Euro gingen an die ForkOn GmbH aus Köln, die bis zum Sommer dieses Jahres bei startport gefördert wurde. ForkOn bietet eine cloudbasierte Software-Lösung zur zentralen Verwaltung und Optimierung von Gabelstaplerflotten an. Intelligente Algorithmen werten die Daten der Gabelstapler herstellerübergreifend aus, schaffen Transparenz, geben konkrete Handlungsempfehlungen und optimieren dadurch deren Einsatz.

Die Auszeichnungen verdeutlichen die hohe Qualität der Startups sowie deren Bedeutung für die Logistik-Innovationen der Zukunft. Und sie zeigen dem startport-Team, dass es wieder einmal einen guten „Riecher“ für Startups mit Erfolgspotenzial bewiesen hat. „Wir gratulieren den Teams von HEUREMO, gapcharge, ViSenSys und ForkOn und sind froh darüber, dass wir diese erfolgreichen Startups in unserem Programm begleiten durften und dürfen“, sagt Peter Trapp, Managing Director von startport. „Die Auszeichnungen freuen uns sehr und bestätigen, was wir im Grunde seit Jahren wissen: Unsere Startups sind innovativ und haben das Zeug dazu, ganz groß zu werden. Genau diesen Erfolgskurs verfolgen wir gemeinsam weiter!“

Quelle: duisport, Foto: HEUREMO, u. a. das Startup Heuremo aus dem ersten startport-Jahrgang hat einen Award gewonnen. Sie sind Gewinner des „Telematik Award 2020“ in der Kategorie Bestes Projekt. Das ausgezeichnete Projekt ist die Kooperation zwischen Heuremo und der duisport-Tochter Bohnen Logistik.




Der Hafen als Labor

Deutschland ist Logistikweltmeister, und NRW spielt dabei eine führende Rolle. Eine wichtige Drehscheibe ist Duisburg mit dem weltweit größten Binnenhafen. Damit dies so bleibt, fördert das nordrhein-westfälische Verkehrsministerium ein neues Versuchszentrum für innovative Hafen- und Umschlagtechnologien: HaFoLa. Es wird von der UDE und dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) aufgebaut. Das Land finanziert das neue Hafenforschungslabor – Eröffnung voraussichtlich Ende 2021 – mit 1,5 Millionen Euro. Verkehrsminister Hendrik Wüst übergab den Förderbescheid jetzt persönlich.

„Die Mobilität der Zukunft ist digital, vernetzt und automatisiert. Wir wollen, dass die Mobilität 4.0 nicht nur in Nordrhein-Westfalen erforscht, entwickelt und getestet, sondern auch hier produziert und frühzeitig angewendet wird“, so Minister Hendrik Wüst. „Deshalb schaffen wir in Duisburg optimale Bedingungen für die Entwicklung der autonomen Binnenschifffahrt und fördern das Projekt Hafenforschungslabor.“

Die Uni und ihr An-Institut stärken mit dem neuen Versuchszentrum an der Oststraße in Duisburg ihre ohnehin schon herausragende Forschung zum vollautomatisierten Schiffsbetrieb und zur Hafenlogistik. Viele Bundes- und Landesmittel sind bereits in innovative Testumgebungen und Projekte geflossen. Dass HaFoLa realisiert werden kann, freut vor allem dessen Leiter Cyril Alias, der auch die Idee dazu hatte.

Alias verantwortet den Bereich Logistik & Verkehr am DST. Er sagt: „Mit dem neuen Versuchszentrum werden wir anwendungsorientierte Forschung zu Binnenschifffahrt und Hafenlogistik betreiben, um Lösungen und Prototypen bis zur technischen Machbarkeit zu entwickeln und in das Realumfeld überführen zu können. Das geht vom Anlegen und Festmachen des Schiffs über den Güterumschlag und den Kranbetrieb bis hin zum Management von Hafenressourcen.“

HaFoLa wird aus einer Halle bestehen, in der die Topografie eines Hafens abgebildet ist – samt Hafenbecken, Kaimauer, Schiffsmodellen, Containern und Umschlaggeräten. „Außerdem wird es ein Experimentierlabor geben, in dem wir untersuchen werden, wie sich die Hafen- und Schifftechnologien weiter digitalisieren lassen“, so Alias.

Denn wollen die deutschen Häfen wettbewerbsfähig bleiben, geht kein Weg an der schrittweisen Automatisierung vorbei. Um maschinelles Lernen, cyberphysische Systeme und Industrie 4.0-Anwendungen zu erproben, arbeitet das DST eng mit dem Lehrstuhl für Mechatronik der Uni zusammen. Eine bewährte Kooperation, setzen die beiden Partner doch schon andere Erfolgsprojekte gemeinsam um.

Ebenfalls vom NRW-Verkehrsministerium gefördert wurde das Versuchs- und Leitungszentrum für die Autonome Binnenschiffahrt VeLABi. Es geht noch in diesem Monat in Betrieb.

Quelle: Universität Duisburg Essen, Foto: UDE/ Cyril Alias, Übergabe des Förderbescheids an der Oststraße in Duisburg – dort wird die 390 qm große Versuchshalle entstehen. V.l.: Prof. Dieter Bathen (UDE und Vorstandsvorsitzender der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft (JRF)), Dr. Rupert Henn (Vorstandsmitglied DST), NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, Prof. Dr. Bettar Ould el Moctar (Direktor DST sowie UDE/Schiffstechnik), Prof. Dr. Dieter Schramm (UDE/Mechatronik).




Stiftung für Drohnen in den Niederlanden

Die Stiftung Dutch Drone Delta wurde offiziell ins Leben gerufen; damit wurde ein bedeutender Schritt zur Nutzung des Potenzials von Drohnen und Urban Air Mobility in den Niederlanden gesetzt. Große niederländische Partner wie u. a. die Luftverkehrsleitung Luchtverkeersleiding Nederland, der Flughafen Schiphol, der Hafen Port of Rotterdam, die Telekommunikationsgesellschaft KPN, das niederländische Luft- und Raumfahrtzentrum NLR und die Versicherungsgesellschaft a.s.r. verzekeringen gründeten diese Stiftung, um den Markt für Urban Air Mobility, die Erweiterung von Stadtverkehr in den Luftraum, zu entwickeln. Ein geringeres Lkw-Aufkommen auf der Straße, Drohnentaxis und ein rascher Transport von Blut und Organen durch die Luft – die Zukunft ist näher als man denkt.

Um Lufttransporte mit Drohnen zu ermöglichen, ist noch viel Arbeit erforderlich, etwa die Festlegung logischer Flugrouten, eine sichere Kombinierbarkeit von bemanntem und unbemanntem Luftverkehr, die Versicherung von Flügen und Ladung sowie die Verbindungsqualität in der Luft. Dank der einzigartigen Zusammenarbeit in der Stiftung trägt jeder Partner seine individuellen Marktkenntnisse und Erfahrungen zur gemeinsamen Entwicklung von Lösungen für diese komplexen Herausforderungen bei.

Die Partner der Stiftung Dutch Drone Delta führten in den vergangenen Monaten bereits einige wichtige Flüge durch, u. a. zur ersten Paketlieferung im Rotterdamer Hafen und die ersten Inspektionen mit Drohnen am Flughafen Schiphol und Umgebung.

‚Aus solchen Flügen lernen wir enorm viel und so arbeiten wir Schritt für Schritt auf das letztliche Ziel hin, Personen- und Frachtverkehr mit Drohnen auf sichere, nachhaltige und wirtschaftliche Weise zu ermöglichen‘, so Jan Willem Verkiel, Vorsitzender von Dutch Drone Delta.

Das Wachstum der Bevölkerung und der Zuzug in die Großstädte setzt die Erreichbarkeit in und zwischen Städten in den Niederlanden unter Druck. Dadurch entsteht ein realer Bedarf an neuen nachhaltigen Mobilitätslösungen.

‚Die Niederlande stehen vor einer echten Mobilitätsherausforderung. Wenn wir die Erreichbarkeit in den Niederlanden optimal sichern möchten, müssen wir ernsthaft der Frage nachgehen, wie wir außer der vorhandenen niederländischen Infrastruktur auch die Möglichkeiten im Luftraum optimal nutzen können‘, so Henri Deelstra von der Antea Group. ‚Für Drohnen benötigt man beispielsweise Drohnenlandungsplätze, sog. Drohnen-Ports. Sie könnten beispielsweise auf dem Dach vorhandener Parkhäuser und Bahnhöfe eingerichtet werden.‘

‚Wir möchten dem künftigen Mobilitäts- und Transportbedarf in städtischen Gebieten gerecht werden, der mit einem zügigen Durchfluss, guter Luftqualität in der Umgebung und einer möglichst geringen Lärmbelästigung einhergeht‘, erläutert Lennard Verhoeff von NLR. ‚Die gelungene Mischung von Partnern bei der Stiftung Dutch Drone Delta ermöglicht es, mit konkreten Projekten zu zeigen, wie Urban Air Mobility sicher und effektiv dazu beitragen kann‘, führt er aus.

Am 30. September kommen die Partner beim Drohnenprüf- und -entwicklungszentrum von Space53 in Enschede zusammen. Hier werden die Pläne und Bestrebungen für die nächsten Jahre besprochen und gestaltet. Inspirierend wirken dabei einige Demonstrationsflüge innovativer niederländischer Partner, bei denen die künftigen Möglichkeiten von Drohnen vorgeführt werden. So gibt es Demonstrationen für Einsatzdienste, bei denen gezeigt wird, wie sie durch den Einsatz der Drohnentechnologie schneller und besser auf Zwischenfälle reagieren können; zudem gibt es eine Demonstration, wie eine Drohne in dünn besiedelten Gebieten einen automatisierten externen Defibrillator (AED) abliefern könnte. ‚Diese in den Niederlanden entwickelten Lösungen sind von großer gesellschaftlicher Bedeutung, doch es gibt noch zahlreiche Hürden, bevor sie in großem Maßstab eingesetzt werden können. Dutch Drone Delta kann einen bedeutenden Beitrag zur Aktivierung und Beschleunigung des niederländischen Drohnensektors leisten‘, erklärt Marc Sandelowsky von Space53.

Die Stiftung Dutch Drone Delta besteht aus folgenden Partnern: Luchtverkeersleiding Nederland (LVNL), Royal Schiphol Group, Port of Rotterdam, KPN, a.s.r. schadeverzekeringen, Antea Group, Space53 und dem Koninklijk Nederlands Lucht- en Ruimtevaartcentrum (NLR). Zudem gibt es eine enge Zusammenarbeit mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur & Wasserwirtschaft und dem niederländischen Amt für Wasserwirtschaft (Rijkswaterstaat). Die Stiftung wird bei ihren täglichen Tätigkeiten von AirHub und Connekt unterstützt. Der heutige Auftakt ist das Startsignal für eine Vorreiterrolle der Niederlande bei der Entwicklung der Urban Air Mobility.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Drohnenpaketlieferung auf Binnenschiff

Am 27. September 2020 führte das niederländische Drohnen-Delta einen Pilotversuch durch, bei dem ein Paket per Drohne an das Binnencontainerschiff Duancis geliefert wurde. Die Duancis fuhr zum Zeitpunkt der Auslieferung in der Nähe der Insel Brienenoord mit normaler Geschwindigkeit. Es ist der zweite Teil einer Serie von Pilotversuchen mit Lieferdrohnen im Rotterdamer Hafen.

Anfang dieses Jahres wurde das Offshore-Schiff „Pioneering Spirit“, das im Alexiahaven in der Maasvlakte vor Anker lag, von einer Drohne beliefert. Ziel dieser Drohnenflüge ist es, herauszufinden, ob und wie die Drohnenlieferung zu einer noch größeren Effizienz und einer einfachen und kundenfreundlichen Abfertigung von Schiffen im Hafen von Rotterdam beitragen kann.

Drohnen werden stets weiter ausgestaltet und können großen Einfluss auf die Beförderung und den Transport der Zukunft haben. Die neuen europäischen Vorschriften ebnen den Weg für moderne Einsatzbereiche, zu denen letztendlich auch die unbemannte Fracht- und Personenbeförderungen zählen wird. In den nächsten Jahren sollen sowohl der Luftraum als auch die Drohnentechnologie phasenweise auf diesen Fortschritt vorbereitet werden. In Anbetracht dessen ist dieser Drohnenflug ein bedeutender erster Schritt, denn die Drohne legt hierfür eine lange Strecke zurück und liefert ein echtes Paket ab. Der Flug wurde dieses Mal noch beobachtet, in Zukunft wird der Pilot die Drohne allerdings nicht mehr visuell beaufsichtigen. Zur Ermöglichung sicherer und effizienter Drohnenflüge außerhalb der Sichtweite des Piloten ist ein zuverlässiges Mobilfunknetz auf Flughöhe erforderlich. KPN war an diesem Flug beteiligt und führte die notwendigen

Ein Binnenschiff ist manchmal nur für kurze Zeit im Hafen und hat nicht immer genügend Zeit, das Auto vom Schiff herunterzunehmen, um Sachen abzuholen. Die Online-Bestellung beispielsweise von Ersatzteilen und deren Lieferung per Drohne kann somit viel Zeit sparen.

Wenn ein Teil des gesamten Transports im Hafen von Drohnen durchgeführt wird, kann dies zu einer erheblich geräuschärmeren Umgebung führen, da die Drohnen elektrisch angetrieben werden. Natürlich sind Drohnen nicht vollständig geräuscharm. Aus diesem Grund untersucht das Dutch Drone Delta auch, ob es wünschenswert ist, bestimmte Abstände zu den Wohnhäusern einzuhalten, und wie groß dieser Abstand dann sein sollte.

Diese Art von Tests liefert zudem erste Antworten auf wichtige Fragen der Anbieter von Drohnendiensten: Welche Routen sollten entwickelt werden, wie viel Gewicht sollte die Drohne tragen können und wie passt der Drohnentransport in die Logistikkette?

Dutch Drone Delta ist ein Zusammenschluss mehrerer niederländischer Parteien, die Fachkenntnisse und Know-how bündeln, um den Drohneneinsatz für groß angelegte Beförderungs- und Transporttätigkeiten (Urban Air Mobility, UAM) in den Niederlanden zu realisieren. Das Konsortium befasst sich seit Januar 2020 mit den grundlegenden Anforderungen für den erfolgreichen Einsatz von Drohnen und Urban Air Mobility in unserer Gesellschaft und arbeitet unter anderem an der sozialen Akzeptanz und der sicheren Zusammenarbeit mit anderen Nutzern des Luftraums. Wenn Drohnen für medizinische Transporte, Gefahrenabwehr, Infrastrukturinspektionen sowie die Beförderung von Fracht und Personen auf dem Luftweg eingesetzt werden können, bedeuten sie einen erheblichen Mehrwert für die Gesellschaft. Partner sind KLM, Luchtverkeersleiding Nederland (LVNL), Royal Schiphol Group, Hafenbetrieb Rotterdam, KPN, a.s.r. schadeverzekeringen, Antea Group, Space53, Koninklijke NLR. Die Tätigkeiten erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft.

Quelle und Video: Port of Rotterdam




Minister vergisst die Fahrgastschifffahrt

Schiffe benötigen auch während der Liegezeiten in Häfen für das Leben und Arbeiten an Bord zum Teil erhebliche Mengen an Strom, den sie üblicherweise mit Hilfe ihrer schiffseigenen Hilfsdiesel beziehungsweise Generatoren selbst erzeugen. Dabei entstehen zwangsläufig Abgase und Geräusche, die die Luftqualität in Ufernähe und das Wohlbefinden der Bevölkerung beeinträchtigen können. Eine alternative Stromversorgung von Schiffen ermöglicht die Abschaltung der schiffseigenen Generatoren während der Liegezeiten.

Das Problem ist aber, dass dieser Landstrom wesentlich teurer ist als der von den Schiffen selbst erzeugte Strom. Die Bundesregierung will hier nun gegensteuern. Durch die Begrenzung der sog. EEG-Umlage auf 20 % sollen die Kosten für die Nutzung von Landstrom deutlich sinken und die Akzeptanz für diese alternative Energieversorgung in der Schifffahrt gesteigert werden. Seltsamerweise hat das Bundeswirtschaftsministerium dabei aber allein die Seeschifffahrt im Blick.

„Scheinbar hat Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier übersehen, dass es auch im Hinterland Häfen und innenstadtnahe Liegestellen gibt, wo mit Landstrom ein wesentlicher Beitrag zur Verringerung der Schadstoffemissionen geleistet werden könnte. Nicht nur die Anwohner in den Seehäfen, sondern auch die Bevölkerung in den Innenstädten hat ein starkes Interesse daran, dass die Energieversorgung der Schiffe von Land aus erfolgt und keine dieselbetriebenen Generatoren in Betrieb genommen werden müssen. Die Binnenschifffahrt ist gerne bereit, an Stelle des Dieselgenerators den Strom von Land zu nutzen. Hierfür müssen aber konkurrenzfähige Angebote vorliegen. So lange Landstrom deutlich teurer ist als der selbsterzeugte Strom an Bord, wird Landstrom nur eine geringe Akzeptanz finden. Der Bundeswirtschaftsminister muss deshalb seinen Gesetzentwurf dringend nachbessern“, erklärt Jens Schwanen, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).

„Eine Begrenzung der EEG-Umlage würde die Kosten der alternativen Stromversorgung entsprechend mindern und deren Akzeptanz bei den Schiffsbetreibern deutlich erhöhen“, heißt es im Referentenentwurf des Bundeswirtschaftsministeriums zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes. Das Ministerium liefert damit selber die Begründung für eine bundesweite Kampagne für den Klimaschutz. Die Chancen, die in einem kostenreduzierten Stromangebot für die Binnenschifffahrt stecken, hat auch bereits die Wirtschaftsministerkonferenz der Länder erkannt. Dort wurde im Juni 2020 beschlossen, dass auch für den Landstrom für die Binnenschifffahrt die EEG-Umlage „im Sinne einer Gleichbehandlung auf 20 % begrenzt wird“.

Während durch Dieselgeneratoren erzeugter Strom rund 16 Cent/kWh kostet, schlägt der Landstrom mit 25 bis 35 Cent/kWh zu Buche. Die EEG-Umlage stellt insbesondere für die Kabinenschifffahrt einen erheblichen Kostenblock dar: Je nach Größe des Unternehmens bzw. Art und Anzahl der Schiffe verursacht die EEG-Umlage Kosten von bis zu 1 Mio. Euro.

Quelle und Foto: BDB, zeitgemäße und leistungsfähige Stromtankstellen – wie hier im Duisburger Hafen – müssen flächendeckend im deutschen Wasserstraßennetz vorhanden sein, damit die Binnenschifffahrt vermehrt auf umweltfreundlichen Landstrom während der Liegezeiten setzen kann. Eine Begrenzung der EEG-Umlage auf 20 % auch für die Binnenschifffahrt würde einen gewichtigen Beitrag dazu leisten, dass diese Entwicklung beschleunigt und das Landstromangebot konkurrenzfähig wird.

 




Schlepperflotte wird erweitert

Anfang September hat der Hafen Antwerpen nach erfolgreicher Testphase einen neuen Schlepper angeschafft. Der Kauf der Multratug 6 ist Teil der Erneuerung und Ökologisierung der Flotte, bei der sich der Hafen Antwerpen auf nachhaltige und energieeffiziente Schiffe konzentriert.

Seit Januar testete die Abteilung für Technik und Flottenbetrieb die Multratug 6, einen mit einem Ruderpropeller ausgestatteten Schlepper mit umgekehrtem Heckantrieb. Der Schlepper ist aufgrund seines spezifischen Designs energieeffizienter und mit einem SCR ausgestattet, um die IMO Tier III-Vorschriften zu erfüllen, die den Ausstoß von Stickoxiden regeln.

Die Multratug 6 wurde für einen Schulungskurs zu Ruderpropellern gemietet. Um die Besatzungen und das technische Personal des Hafens Antwerpen auf die Ankunft von zwei weiteren Schiffen im Dezember 2020 und Februar 2021 vorzubereiten, werden sie in den kommenden Monaten weiter ausgebildet. Die neuen Schlepper vom Typ RSD2513 stammen von der Damen-Werft.

Quelle und Video: Port of Antwerp