Trends für die Zukunft der Logistik

In der fünften Ausgabe des Logistics Trend Radar stellt DHL 29 Schlüsseltrends vor, die die Logistikbranche in den nächsten Jahren beeinflussen werden. Der Bericht ist das Ergebnis einer umfassenden Analyse von Makro- und Mikrotrends und beruht auf Erkenntnissen aus einem großen Partnernetzwerk, das Forschungsinstitute, Technologie- unternehmen, Startups und Kunden umfasst.

„Damit wir unsere Kunden gut beraten können, ist es für uns als Logistikexperten wichtig, zukünftige Herausforderungen zu prognostizieren und mögliche Lösungen zu entwerfen. Die Megatrends, die uns weiterhin beschäftigen werden, sind uns bereits bekannt: neue Technologien, zunehmender E-Commerce und Nachhaltigkeit“, sagt Katja Busch, Chief Commercial Officer bei DHL. „Manche Bereiche werden sich jedoch schneller entwickeln als andere. Daher müssen wir die zugrunde liegenden Trends und ihre Auswirkungen auf die Logistik verstehen – nicht zuletzt wegen der Auswirkungen von COVID-19 auf den globalen Handel und die Bevölkerung. Als weltweiter Branchenführer in der Logistik haben wir die nötigen Einblicke und die Expertise, um die Situation zu beurteilen.“

In den vergangenen zwei Jahren haben weit über 20.000 Logistik- und Technologieexperten bei Besuchen im DHL Innovation Center ihre Perspektiven für die Zukunft der Branche vorgestellt. Diese Erkenntnisse werden im Logistics Trend Radar gebündelt. Das dynamische und strategische Tool wirft einen Blick in die Zukunft. Es verfolgt Entwicklungen, die in früheren Auflagen aufgezeigt wurden, und stellt in jeder Neuauflage vielversprechende neue Trends vor.

„Die nächste große Herausforderung wird es sein, das Logistikpersonal durch Aus- und Weiterbildung in technologisch immer anspruchsvolleren Betrieben zukunftssicher zu machen. Dies wird in den kommenden Jahren im Mittelpunkt der strategischen Planung von Supply-Chain- Organisationen stehen“, sagt Matthias Heutger, Senior Vice President, Global Head of Innovation & Commercial Development bei DHL. „Der Logistics Trend Radar ist ein Seismograph für zukünftige Trends. Auf der Grundlage der Daten der letzten sieben Jahre können wir längerfristige Prognosen erstellen und so unsere Partner und Kunden bei der Erstellung von Roadmaps für ihre Unternehmen unterstützen. Außerdem können wir dabei helfen, weitere branchenführende Forschungen und Innovationen zu strukturieren und auf den Weg zu bringen. In dieser Ausgabe berichten wir, wie Auswirkungen von COVID-19 bereits etablierte Trends beschleunigen. Big Data Analytics, Robotertechnik und Automatisierung sowie das Internet der Dinge (IoT) werden außerdem durch stetige Fortschritte in der künstlichen Intelligenz vorangetrieben.

Die fünfte Ausgabe des Logistics Trend Radar zeigt insgesamt eine Stabilisierung der Trends der letzten vier Jahre. Mit der Bewältigung der aktuellen globalen Pandemie durch die Logistikbranche haben sich die Transformationsprozesse jedoch beschleunigt. COVID-19 hat Innovationen in der Logistik, Automatisierung und digitale Arbeit schneller vorangetrieben und die Digitalisierung der Branche um Jahre beschleunigt. Umgekehrt haben viele Trends, die in der Logistikbranche zunächst als disruptiv galten, sich bislang als gar nicht so disruptiv erwiesen. Autonome Fahrzeuge und Drohnen werden nach wie vor durch gesetzgeberische und technische Herausforderungen sowie durch die geringe gesellschaftliche Akzeptanz gebremst. Die Logistikmarktplätze konzentrieren sich auf einigen wenigen führenden Plattformen. Etablierte Spediteure mit soliden globalen Logistiknetzwerken treten mit eigenen digitalen Angeboten auf den Plan. Von Cloud Computing bis hin zu kollaborativen Robotern, Big Data Analytics, künstlicher Intelligenz und dem Internet der Dinge – Logistiker müssen ein riesiges Spektrum an neuen Technologien zu nutzen wissen. Um heute langfristig Erfolg zu haben, müssen zwingend sämtliche Touchpoints der Lieferketten modernisiert werden. Dies reicht von eleganten digitalen Lösungen für die Kundenerfahrung über den Fulfillment-Transport bis hin zur Lieferung auf der letzten Meile. Anbieter, die sich am schnellsten anpassen, neue Technologien skalieren und ihre Arbeitskräfte qualifizieren, werden einen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt haben.

Der E-Commerce nimmt weiter rasant zu, dennoch entfällt auf ihn nur ein Bruchteil der globalen Konsumausgaben. Für den Business-to-Business E-Commerce wird eine ähnliche Entwicklung erwartet. Man geht davon aus, dass sein Volumen drei Mal so groß sein wird wie das des Verbrauchermarkts. Die Coronavirus-Pandemie hat nicht nur das Wachstum des Onlinehandels und Innovationen in der Lieferkette beschleunigt. Entscheidungen über die Skalierung und Einführung neuer Technologien – wie intelligente physische Automatisierung, IoT-gestützte Transparenz-Tools und Prognosefähigkeit durch KI – werden letztlich dafür ausschlaggebend sein, ob Unternehmen die gestiegenen Kundenanforderungen erfüllen und in der Zukunft die Branchenführerschaft sichern können.

Regierungen, Städte und Logistiker verpflichten sich zur Senkung ihrer CO2-Emissionen und Abfälle, und Nachhaltigkeit wird ein Muss für alle Akteure der Logistikbranche. Angesichts der steigenden Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen zur Abfallreduzierung, zur Nutzung neuer Antriebstechniken und zur Optimierung von Anlagen ist Nachhaltigkeit auch für die Lieferketten von entscheidender Bedeutung. Heute gibt es mehr als 90 nationale Verbote für Einweg- plastikartikel. Sperrige Verpackungen führen zu 40 Prozent Leerraum in Paketen. Ein Umdenken ist daher unumgänglich. Nachhaltige Lösungen in der Logistik – Optimierung von Prozessen, Materialien, neue Antriebstechniken und intelligente Einrichtungen – bieten ein enormes Potenzial, um die Branche umweltfreundlicher zu machen. Intelligente Containerlösungen werden ebenfalls eine wichtige Rolle spielen, um umweltschonende Konzepte für die Zustellung in verkehrsbelasteten Städten zu entwickeln.

DHL veröffentlicht den Logistics Trend Radar regelmäßig und stellt der globalen Logistikbranche damit ein wichtiges Instrument zur Verfügung. Bei DHL und in der gesamten Branche gilt er als Richtwert für Strategie und Innovation und ist ein wichtiges Tool, um die Richtung spezifischer Trends zu bestimmen – zuletzt waren dies Verpackungslösungen, 5G, Robotertechnik und digitale Zwillinge.

Die fünfte Ausgabe des DHL Logistics Trend Radar, einschließlich ausführlicher Analysen und Informationen zu Projekten, steht unter folgendem Link in englischer Sprache zum kostenlosen Download bereit: www.dhl.com/trendradar

Quelle und Grafik: Deutsche Post DHL Group

 




Wissing: Mit Landstrom Schifffahrt stärken

Rheinland-Pfalz will in die Landstromförderung für Schiffe einsteigen und sich an der Bundesförderung für Landstromanlagen beteiligen. Darauf hat sich das Kabinett verständigt und ist damit dem Vorschlag von Verkehrsminister Dr. Volker Wissing (Foto) gefolgt. Voraussetzung für das Förderprogramm ist zunächst, dass der Bund und die Länder eine entsprechende Verwaltungsvereinbarung unterzeichnen.

„Mit dem Einstieg in die Landstromförderung wollen wir dazu beitragen, die Binnenschifffahrt klimaschonender zu machen und ihre Akzeptanz zu erhöhen. Die Schifffahrt ist sowohl für den Transport als auch für den Tourismus in Rheinland-Pfalz von zentraler Bedeutung“, sagte Verkehrsminister Dr. Volker Wissing.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat über den Energie- und Klimafonds aus dem Bundeshaushalt Fördermittel für Landstromanlagen bereitgestellt. „Ursprünglich nur für die Seehäfen der Küstenländer vorgesehen, konnte in Verhandlungen mit dem Bund erreicht werden, dass auch die Binnenhäfen von den Bundesmitteln profitieren können“, sagte Wissing.

Grundlegende Voraussetzung für die Umsetzung eines Landstrom-Förderprogramms auch in Rheinland-Pfalz ist zunächst die Unterzeichnung einer Bund-Länder-Vereinbarung von Bund und den an dem Förderprogramm interessierten Bundesländern. Wissing hofft, dass auch die übrigen Länder die Vereinbarung zügig unterzeichnen.

Hintergrund: Während der Liegezeiten der See- und Binnenschiffe werden Strom und Wärme für den eigenen Verbrauch auf dem Schiff in der Regel mit Hilfe der Dieselmotoren erzeugt. Elektrische Landanschlüsse an den Landstromanlagen sollen es der Schifffahrt ermöglichen, während des Güterumschlages oder der Wartezeit an den Liegestellen auf dieselbetriebene Motoren oder Generatoren zu verzichten und sich stattdessen an das Stromnetz anzuschließen.

Binnenschiffe gelten grundsätzlich als vergleichsweise umweltfreundlich. Mit der Etablierung von Landstromlagen für Binnenschiffe kann die Umweltbilanz weiter deutlich verbessert werden. Im Fokus stehen hierbei Frachtschiffe in den Binnenhäfen sowie insbesondere Fahrgastkabinenschiffe mit hohem Energiebedarf an innenstadtnahen Anlegestellen.

Mit modernen und leistungsfähigen Anlagen könnte das bestehende Stromtankstellennetz im deutschen Wasserstraßennetz auch an Rhein und Mosel weiter ausgebaut werden. Im Ergebnis würde ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der Umweltbilanz der Binnenschifffahrt geleistet.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Foto: Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing © MWVLW-RLP / Jan Hosan

 




25 Mio. für Silicon Economy Logistics Ecosystem

Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer hat dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML im Rahmen des „Zukunftskongress Logistik – 38. Dortmunder Gespräche« den Förderbescheid für das Großprojekt „Silicon Economy Logistics Ecosystem (SELE)“ über rund 25 Millionen Euro digital übergeben. Mit dem größten Forschungsprojekt seit zehn Jahren soll das Fraunhofer IML als Gegenentwurf zum Silicon Valley einer dezentralen und offenen Plattformökonomie in Deutschland und Europa zum Druchbruch verhelfen.

Silicon Valley war gestern: Mit der Silicon Economy will das Fraunhofer IML einen Gegenentwurf zu monopolistischen Plattformen wie Amazon, Uber oder Alibaba schaffen. Eine solche Plattformökonomie ist das Wirtschaftskonzept der Zukunft – nur so lassen sich die immer komplexer werdenden Lieferketten beherrschen. Darum werden das Fraunhofer IML und seine Projektpartner alle Ergebnisse des Projekts als Open-Source-Software über eine Entwicklungs- und Betriebsplattform allen Unternehmen zur freien Nutzung zur Verfügung stellen.

„In der Vergangenheit haben wir Maschinen automatisiert, in der Silicon Economy automatisieren wir Prozesse. Die vollständige Digitalisierung von Prozess- und Lieferketten mithilfe von Künstlicher Intelligenz wird in der Logistik ein neues Zeitalter einläuten. Es fühlt sich so an wie vor 30 Jahren, als das Internet selbst entwickelt wurde. Geschäftsmodelle in der Logistik werden sich grundlegend verändern, neue Player und Berufsbilder werden entstehen. Die Erfolgsgeschichte der künftigen Silicon-Economy-Giganten beginnt jetzt. Im Fraunhofer IML und am Standort Dortmund haben wir das Know-how und die Technologien versammelt, um wesentliche Teile dieser neuen Welt Wirklichkeit werden zu lassen«,betont Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML.

„Wir erleben ein neues Zeitalter in der Logistik: Künstliche Intelligenz hilft, Warenströme neu zu organisieren, Verkehre effizienter zu machen und Emissionen zu reduzieren. Damit die deutsche Logistikbranche auch weiter Weltspitze bleibt, treibt sie ihre Digitalisierung entschlossen voran. Das BMVI unterstützt dies mit dem Projekt Silicon Economy als Teil unseres Innovationsprogramm Logistik 2030, einem echten Push für die Digitalisierung«, unterstreicht Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Die Arbeit im Projekt verfolgt zwei parallele Ziele: zum einen die Entwicklung der Silicon-Economy-Infrastruktur und der dafür nötigen Basis-Komponenten, zum anderen den Aufbau einer Plattform inklusive einer Anwender-Community. Konkret entsteht dabei eine Open-Source-Infrastruktur sowie Hard- und Software-Komponenten, die in einer Art digitalen Bibliothek öffentlich verfügbar sein werden. Das soll Unternehmen jeder Größe in die Lage versetzen, sämtliche Geschäftsprozesse entlang einer Lieferkette zu digitalisieren und zu automatisieren.

Dazu arbeiten die beteiligten Wissenschaftler in sogenannten Entwicklungsprojekten an konkreten logistischen Problemlösungen. Unternehmen implementieren ausgewählte technische Komponenten dieser Projekte dann im laufenden Betrieb. So wollen die Forscher bereits in einem frühen Stadium die Anwendbarkeit für Unternehmen sicherstellen. Allgemeingültige Erkenntnisse dieser konkreten Problemlösungen stellen die Projektpartner dann in Form von Hard- und Software-Komponenten in der digitalen Bibliothek zur Verfügung.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) fördert das Projekt über einen Zeitraum von drei Jahren mit insgesamt rund 25 Millionen Euro. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer IML auch das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST sowie die Technische Universität Dortmund.

Weitere Informationen zum Projekt unter: https://www.silicon-economy.com/.

In Dortmund wurden auch die Preisträger des Digital Logistics Awards 2020, eine der bedeutendsten Auszeichnungen in der Logistik-Start-up-Szene, geehrt: Die Start-ups gapcharge, Boxwise und Everstox haben es auf die ersten drei Plätze des Wettbewerbs um die innovativsten digitalen Lösungen für die Logistik geschafft.

Das Finale des Digital Logistics Awards fand am ersten Kongresstag statt. Im Vorfeld hatte eine Expertenjury acht Start-ups und Start-ins nominiert, die sich mit ihren digitalen und innovativen Logistiklösungen um die Auszeichnung des „Digital Hub Logistics« beworben hatten.

Den ersten Platz und damit den Gewinn von 15 000 Euro sicherte sich das Team vom Start-up gapcharge aus Duisburg. Das Unternehmen hat ein drahtloses Ladesystem für elektromobile Logistik- und Leichtfahrzeuge wie etwa Logistikscooter entwickelt, das in Verbindung mit einer digitalen Zustandsüberwachung Logistikabläufe effizienter macht. Die Idee hatte die Teilnehmer des „Zukunftskongress Logistik«, die nach den digitalen Pitches der acht Finalisten über die Gewinner abstimmen konnten, am meisten überzeugt.

Den zweiten Platz sicherte sich Boxwise mit Sitz in Rotterdam – das erste Social Start-up beim Digital Logistics Award überhaupt. Mit ihrer Online-Plattform Boxtribute wollen die jungen Unternehmer dafür sorgen, dass humanitäre Hilfslieferungen schneller in Notstandsgebieten ankommen und besser verteilt werden. Die Gründer hatten vor wenigen Jahren selbst als Freiwillige in einem Flüchtlingscamp in Griechenland gearbeitet. Mit dem zweiten Platz beim Digital Logistics Award sicherte sich Boxwise einen Scheck über 6000 Euro.

Platz 3, verbunden mit einem Preisgeld von 3000 Euro, ging an das Münchner Start-up Everstox, die mit ihrer API-gesteuerten Plattform für Warehousing und Logistik Amazon den Kampf ansagen wollen. Die Lösung bietet flexible Lagerlogistik und Fulfillment Services für E-Commerce, Groß- und Einzelhandelsunternehmen, mit denen das Wachstum von Offline- und Onlineshops in Deutschland, Großbrittanien und ganz Europa gefördert werden soll.

Quelle und Foto: Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik IML




Von der Ausnahme zur Normalität

Das Saugbaggerschiff „Scheldt River“ ist mittlerweile ein häufiger und gern gesehener Gast im Elbehafen Brunsbüttel. Gestern machte die Scheldt River erneut im Elbehafen fest, um unter anderem LNG (Liquefied Natural Gas) zu bunkern. Das Unternehmen Gasum lieferte in Zusammenarbeit mit LIQUIND Marine das LNG.

Dieses Mal wurde der emissionsarme Treibstoff im sogenannten truck-to-ship Verfahren aus insgesamt 4 LKW bezogen. Bei vorherigen Bebunkerungen wurde das LNG auch bereits mehrfach im ship-to-ship Verfahren aus einem Bunkerschiff gebunkert.

Im Elbehafen Brunsbüttel finden inzwischen regelmäßig LNG-Bebunkerungen statt. Die kontinuierlich steigende Anzahl an LNG-Bunkervorgängen unterstreicht, dass sich LNG weiter in der Seeschifffahrt etabliert. In Brunsbüttel wurde erstmalig im Januar 2017 ein Schiff mit LNG als Treibstoff versorgt. Der Zementfrachter „Ireland“ machte dafür im Elbehafen fest. Zu dem damaligen Zeitpunkt war dies ein besonderes Ereignis, da die Anzahl der Schiffe mit LNG-Antrieb noch sehr gering und der behördliche Genehmigungsprozess für den Bunkervorgang in vielen deutschen Häfen zudem noch nicht definiert war. Mit der Bebunkerung war Brunsbüttel somit ein Vorreiter an der deutschen Küste.

In der Folge wurden LNG-Bebunkerungen auch weiterhin als ein eigenes Sonderprojekt behandelt und jeweils individuell von der Hafenbehörde genehmigt. Mit der zunehmenden Anzahl von LNG-Bebunkerungen wurden Erfahrungen gesammelt, die im November 2018 in die Hafenbenutzungsordnung von Brunsbüttel Ports eingeflossen sind. In der sogenannten HBO sind seitdem die Bedingungen für LNG-bunkering im truck-to-ship Verfahren klar definiert, sodass Bebunkerungen dieser Art einen genehmigungsfreien Vorgang darstellen. Seitdem entfallen die zuvor notwendigen Einzelgenehmigungen bei gleichzeitiger Einhaltung der Sicherheitsvorschriften. Zur Etablierung von LNG als Schiffstreibstoff war dies ein wichtiges Signal für den Markt, und Brunsbüttel nahm erneut eine Vorreiterrolle ein.

Für die Versorgung der Schifffahrt mit großen Mengen LNG ist der Einsatz von LNG-Bunkerschiffen notwendig. Das LNG wird mit einem Seeschiff angeliefert und direkt aus den LNG-Tanks des Bunkerschiffes in die LNG-Treibstofftanks des zu versorgenden Schiffes gepumpt. Das sogenannte ship-to-ship Verfahren hatte seine Deutschlandpremiere am 2. März 2019 in Brunsbüttel. Die „Scheldt River“ wurde damals von dem Bunkerschiff „Kairos“ mit insgesamt 400 m³ LNG versorgt – ein Meilenstein für die Etablierung von LNG in der Seeschifffahrt in Deutschland. Seitdem hat die „Kairos“ mehrmals den Elbehafen Brunsbüttel für ship-to-ship Bebunkerungen genutzt. Im August 2020 nutzte auch erstmals das LNG-Bunkerschiff „Engie Zeebrugge“ den Elbehafen für einen Bunkervorgang.

„Wir freuen uns, dass sich der Elbehafen Brunsbüttel als bedeutender LNG-Bunkerstandort an der deutschen Nordseeküste etabliert hat. LNG-bunkering ist inzwischen ein regelmäßig stattfindender Prozess, der in die regulären Abläufe des Elbehafens integriert wurde. Sowohl truck-to-ship als auch ship-to-ship Bebunkerungen werden regelmäßig durchgeführt und die Anzahl der Anfragen aus dem Markt steigen weiterhin. LNG ist somit nicht mehr nur ein alternativer, sondern ein im Markt bereits etablierter Treibstoff für die Schifffahrt“, resümiert Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, die Entwicklungen in Brunsbüttel und von LNG als Schiffstreibstoff. „Mit LNG als Treibstoff kann die Schifffahrt einen sofortigen und erheblichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität in den Hafenstädten und entlang der Schifffahrtsstraßen leisten“, führt Schnabel weiter aus.

Mit dem Einsatz von LNG kann eine Vielzahl von Emissionen, insbesondere von Schwefel, Stickstoff, Rußpartikeln und auch Kohlendioxid, signifikant verringert werden. Zahlreiche der aktuell im Bau befindlichen oder bei Werften in Auftrag gegebenen Schiffe werden über mit LNG angetriebene Motoren verfügen.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH

 

 




Vodafone baut 5G-Netz für deutsche Wasserstraßen

Sie sind der nachhaltigste Transportweg in Deutschland – und schon heute umweltfreundlicher als Schiene oder Straße. Um den Güterverkehr auf dem Wasser noch wirtschaftlicher und damit zukunftsfähig zu machen, baut Vodafone auch entlang der Bundeswasserstraßen das 5G-Netz aus. Die ersten 180 5G-Antennen an 64 Standorten hat der Digitalisierungskonzern jetzt aktiviert – rund 1.000 weitere Antennen an mehr als 300 Standorten sind in den kommenden zwölf Monaten geplant.

Mittelfristig soll ein dichtes 5G-Netz auch an den Bundeswasserstraßen entstehen. „Wenn Sensoren und Schiffe in Echtzeit Daten austauschen, kann der Schiffsverkehr künftig sicherer und effizienter werden“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter.

Hafenlogistik und Segelsport-Veranstaltungen sollen von der neuen Mobilfunk-Technik ebenso profitieren wie die vielen Menschen, die auf Deutschlands Bundeswasserstraßen segeln, paddeln und rudern oder mit dem Motorboot unterwegs sind.

Das Netz der Bundeswasserstraßen in Deutschland umfasst gesamt 7.476 Kilometer Binnenwasserstraßen, von denen ca. 75 Prozent der Strecke auf Flüsse und 25 Prozent auf Kanäle entfallen. Zu den Bundeswasserstraßen zählen auch ca. 23.000 Quadratkilometer Seewasserstraßen, 450 Schleusenkammern, zwei Talsperren sowie mehr als 100 moderne öffentliche See- und Binnenhäfen. Etwa 4.800 Kilometer des Bundeswasserstraßennetzes besitzen maßgebliche Bedeutung für den internationalen Güterverkehr in Europa. Fast alle bedeutenden Industrie- und Handelszentren sowie 56 von 74 Großstadtregionen in Deutschland verfügen über eine Wasserstraßenanbindung und damit über den umweltfreundlichsten Verkehrsträger. Aktuell machen Binnenschiff-Transporte etwa zehn Prozent des gesamten Güterverkehrs in Deutschland aus.

Damit die Binnenschifffahrt zukunftsfähig bleibt, wird die Digitalisierung immer wichtiger. Deshalb treibt Vodafone den Ausbau von 5G entlang der deutschen Wasserstraßen voran, um der Schifffahrt den Zugang zum schnellen Mobilfunknetz zu ermöglichen. Heute funken bereits rund 180 5G-Antennen an 64 Standorten entlang der Wasserstraßen mit 5G. „Die Schifffahrtsbranche war in den vergangenen Monaten eine wichtige Säule für die Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten oder Schutzkleidung. Deutschland zählt weiter zu den größten Schifffahrtsnationen der Welt. Damit das auch in Zukunft so bleibt, braucht es umweltfreundliche und digitale Technologien. Schnelle Netze sind die Basis dafür“, so Ametsreiter. In den kommenden zwölf Monaten plant Vodafone die Aktivierung von rund 1.000 weiteren 5G-Antennen entlang der deutschen Wasserstraßen – an mehr als 300 Standorten.

Wie digital die Schifffahrt in Zukunft sein kann, testet Vodafone in Kiel beim Projekt ‚Förde 5G‘. Die Netz-Experten des Düsseldorfer Digitalisierungskonzerns beginnen in Kürze mit der Aktivierung der neuen Mobilfunk-Technologie am zur Innenstadt gehörenden Bereich der Kieler Innenförde. Bald sollen hier 9 5G-Antennen an drei Standorten für schnelles Netz sorgen. Künftig soll hier getestet werden, ob so beispielsweise autonome Personen-Fähren über die Gewässer fahren können – vernetzt per 5G.

Quelle und Video: Vodaphone

 

 

 




Neue Kompetenzregion Wasserstoff

Die Städte Düsseldorf, Duisburg und Wuppertal haben gemeinsam mit dem Rhein-Kreis Neuss, den Stadtwerken Düsseldorf, den Wuppertaler Stadtwerken und Air Liquide eine gemeinsame Vision entwickelt, wie Wasserstoff (H2) zu Klimaschutz und regionaler Wertschöpfung in der Region beitragen kann. Sie ist das Ergebnis eines fast zweijährigen Kooperationsprojekts. Als KOMPETENZREGION WASSERSTOFF Düssel.Rhein.Wupper will der Zusammenschluss den Einsatz von Wasserstoff in Fahrzeugen, Zügen und Schiffen vorantreiben und damit auch Vorbild für andere Industrieregionen in Deutschland und Europa sein.

Die vier Kommunen und drei Unternehmen sind daher dem Wettbewerbsaufruf „Modellkommune/-region Wasserstoffmobilität NRW“ des Landesministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie gefolgt und reichten ihren Wettbewerbsbeitrag in Form eines Feinkonzepts und eines Films ein. Die Konzeptentwicklung wurde durch das NRW-Wirtschaftsministerium gefördert.

„Die Verkehrswende ist ein Kraftakt, und der Wasserstoff ist ein Megatrend. Die Entwicklung einer Modellregion zur gezielten Nutzung dieser Energiequelle für die Mobilität von morgen ist richtungsweisend. Im Rhein-Kreis Neuss gibt es dafür viel Potenzial und viel Dynamik, und es gibt auch den nötigen Pioniergeist“, so Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

In dem Projekt wurde die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette untersucht. Hieraus sind konkrete Pfade für Erzeugung, Verteilung und Anwendung von Wasserstoff im Mobilitätsbereich entstanden. Im Fokus der Erzeugung stehen Müllheizkraftwerke. Ungefähr die Hälfte des dort produzierten Stroms ist dem biogenen Anteil der Abfälle zuzurechnen, der auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und daher den erneuerbaren Energien gleichgestellt ist.

Betreibt man mit diesem Grünstrom einen Elektrolyseur, wird mitten in der Stadt klimaschonender Wasserstoff erzeugt. Perspektivisch soll die H2-Erzeugung um Erneuerbare-Energien-Anlagen ergänzt werden. Besonders interessant sind dabei Sonnen- und Windenergie-Anlagen, deren garantierte Einspeisevergütung im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) nach 20 Betriebsjahren ausläuft. Um diese Anlagen weiter zu betreiben, kann die regional organisierte Produktion von Wasserstoff eine wirtschaftliche Option und Zukunftsperspektive darstellen.

Bei der Anwendung zeichnet sich ab, dass vor allem Nutzfahrzeuge, Busse und Sonderfahrzeuge wie beispielsweise Müllwagen für den Antrieb mit Wasserstoff geeignet sind. Der Logistikbereich weist auf Straßen, Schienen und Wasserwegen hohe Potenziale auf. Damit Erzeugung und Anwendung ineinandergreifen können, bedarf es Investitionen in die Betankungsinfrastruktur und Wasserstoff-Logistik.

Außerdem wird gezeigt, wo und wie diese in der Region umgesetzt werden können. Mit dem Motto „Hier.Heute.H2“ werden Projekte mit ganz unterschiedlichem Reifegrad – von der Idee bis zur Umsetzung – vorgestellt. Mehr als 50 Unternehmen haben ihre Perspektiven, Ideen und Herausforderungen in die Erarbeitung des Feinkonzepts eingebracht. Sie haben deutlich gemacht, dass sie einen aktiven Beitrag für das Gelingen der Verkehrswende leisten möchten.

Im Prozess der Feinskizzen-Erstellung ist deutlich geworden, wie wichtig es ist, Erzeugung, Verteilung und Anwendung zusammen zu bringen – auf der Ebene der Akteure und konzeptionell. Auch der Austausch zwischen Kommunen und Unternehmen leistet einen entscheidenden Beitrag dazu, dass Konzepte auch umgesetzt werden können.

Die KOMPETENZREGION WASSERSTOFF Düssel.Rhein.Wupper hat die Region enger zusammen gebracht und neue Wege aufgezeigt, die Verkehrswende mit Wasserstoff gemeinsam zu gestalten. In diesem Sinne soll die vertrauensvolle Zusammenarbeit auch über den Wettbewerb hinaus fortgeführt werden.

Über die unterschiedlichen Anwendungsklassen können bis 2025 knapp 1500 Fahrzeuge mit Brennstoff-Antrieb in der Region unterwegs sein, bis 2030 rund 6000. Mindestens sechs Megawatt (MW) Elektrolyse-Leistung an sechs Müllheizkraftwerken bilden das Rückgrat der Wasserstoff-Erzeugung in der Region. 130 MW installierte regenerative Leistung fällt bis 2030 in der Region aus der EEG-Vergütung und kann über die Elektrolyse klimapolitisch und wirtschaftlich sinnvoll genutzt werden.

Müllheizkraftwerke und Erneuerbare-Energien-Anlagen können bis 2030 über 5000 Tonnen Wasserstoff im Jahr erzeugen und so über 90 Prozent des in der Region nachgefragten Wasserstoffs erzeugen. Der Einsatz von Wasserstoff im Verkehrssektor hat in der Region das Potenzial, zwischen 2025 und 2035 rund 750 000 Tonnen Kohlendioxid  einzusparen. Weitere Informationen zur KOMPETENZREGION stehen im Internet:www.kompetenzregion-wasserstoff-drw.de.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG, Claudia Koennecke, Steuerkreis der Kompetenzregion Wasserstoff Düssel.Rhein.Wupper, von links nach rechts: Dr. Thomas Griebe, Stadt Duisburg; Marcus Temburg, Rhein-Kreis Neuss; Judith Litzenburger, Stadtwerke Düsseldorf; Andreas Meyer, WSW Wuppertaler Stadtwerke; Stephan Andres, Stadt Duisburg; Prof. Dr. Dirk Wittowsky, Universität Duisburg-Essen; Margit Roth, Landeshauptstadt Düsseldorf; Dr. Hanno Butsch, Becker Büttner Held Consulting; Joachim Schütte, AIR LIQUIDE Advanced Technologies,

 

 




neska im virtuellen Klassenzimmer

Ein Koffer für virtuelle Klassenzimmer voller Konzentration und Zeitersparnis. Mit einem Plug-and-Play Trainingskit für videobasierte Online-Schulungen reduziert die Brabender Group mit Sitz im schweizerischen Unterägeri ihren Zeitaufwand für Trainings um 80 Prozent. Im laufenden Projekt bei der neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH hat der Standort Mannheim als Erster das neue Online-Schulungskonzept durchlaufen.

Am 1. Juli 2020 ist die Brabender logistic suite am ersten Standort pünktlich in Betrieb gegangen, zehn weitere Standorte in Deutschland folgen. Für die Umsetzung nach Plan gemäß Corona-Hygienevorschriften hat Brabender die Präsenz-Schulungen ad hoc komplett auf Online umgestellt. Dadurch hat sich der Personaleinsatz pro Training bei gleicher Gruppenstärke von fünf auf einen Tag reduziert.

Aus der Not geboren, gehört das Online-Schulungskonzept inklusive Plug-and-Play-Trainingskit als Kauf- oder Mietlösung heute zum festen Angebot im Brabender Schulungszentrum. Die ersten vier Gruppen à zehn Personen haben das zwei Vormittage umfassende Programm durchlaufen. Weitere 100 Personen folgen in den kommenden Monaten. Die Teilnehmenden erhalten nach einer festen Agenda kompakte Lerneinheiten per Video und setzen die eigenen Arbeitsprozesse in abgestimmten Praxisübungen in der neuen Software um. Über Videokonferenzsysteme, wie Zoom, Teams oder GoToMeeting, schalten sich die Trainer nach Bedarf individuell zu, beantworten unmittelbar aufkommende Teilnehmerfragen und schließen aktiv mit allen die Lerneinheit ab.

Das effiziente Training im virtuellen Klassenzimmer hat sich besonders bei komplexen Logistikabläufen wie den multimodalen Transportprozessen im neska Geschäftsbereich Logistics bestens bewährt. Die logistics suite kommt dort als Transport (TMS) und Warehouse-Management-System (WMS) mit allen Funktionen zum Einsatz. „Neben der messbaren Zeitersparnis beim Onboarding der Mitarbeiter in das neue Softwareuniversum leistet das virtuelle Klassenzimmer nebenbei einen wertvollen Beitrag beim Veränderungsprozess bis hin zu einem digitalen Mindset. Das System ist simpel und funktioniert nach der üblichen anfänglichen Skepsis einfach und gut“, berichtet Lukas Heinen, verantwortlicher Projektleiter bei neska. „Die kürzeren und flexiblen Trainingseinheiten lassen sich viel leichter im Alltagsgeschäft einplanen. Rückfragen nach den Trainings finden auf natürliche Weise Online statt und erfordern keine lange geplanten zusätzlichen Präsenzveranstaltungen mehr.“

Der Mix aus kurzen Videos, Praxisübungen und Austausch vermittelt den Umgang mit der Software in nutzerorientierten Bausteinen von der Auftragserfassung bis zur Abrechnung. Die Teilnehmenden setzen sich im eigenen Tempo mit der Materie auseinander und üben trainergestützt am eigenen Arbeitsprozess und das ganz ohne Reiseaufwand.

„Nach dem plötzlichen Lockdown standen wir, wie viele Anbieter in unserer Branche, plötzlich vor der Herausforderung, die Trainings virtuell anzubieten. Von heute auf morgen haben wir komplett auf Online umgestellt und umgehend für unsere Kunden in die portable Technologie investiert“, erinnert sich Thomas Brabender. „Ohne die übliche Dynamik in Gruppen und umständliche Organisation inklusive Reisen sparen wir heute viel Zeit. Ich hätte nie erwartet, dass ein videogestütztes Online-Training so einen Effekt hat.“

Quelle: Brabender Group, Foto: neska, bei neska finden rund 140 Poweruser mit dem virtuellen Klassenzimmer ortsunabhängig einen schnellen und gezielten Einstieg in die Software von Brabender.

 

 




Größte Liebherr-Hafenumschlagmaschine

Es ist die erste Liebherr-Maschine für die Blasius Schuster KG und zugleich ein großer Meilenstein in der Geschichte des Unternehmens. Die Blasius Schuster KG war auf der Suche nach einer leistungsstarken und qualitativ hochwertigen Maschine, mit welcher ein Materialumschlag von bis zu 5.000 Tonnen pro Tag ermöglicht werden kann.

Daniel Imhäuser, Geschäftsführer der Blasius Schuster KG, führte in seiner Ansprache bei der Schlüsselübergabe an: „Unsere Unternehmensgruppe bedient zeitgleich viele Großbaustellen und liefert entsprechend große Materialmengen jährlich mit über hunderten Schiffen und Zügen aus. Wir haben höchste Erwartungen an unsere Anlagen und Maschinen.“ Anforderungen, welche die Liebherr-Hafenumschlagmaschine LH 150 M HR Port Litronic erfüllt. Speziell für den Umschlag von Schütt- und Stückgütern im Hafen konzipiert, erreicht sie Reichweiten von bis zu 30 m bei gleichzeitig hohen Traglasten und ermöglicht somit ein sehr hohes Umschlagvolumen. Auch im Hinblick auf die Produkt- und Verarbeitungsqualität konnte die Hafenumschlagmaschine, die bei der Liebherr-Hydraulikbagger GmbH im oberschwäbischen Kirchdorf an der Iller entwickelt und produziert wurde, überzeugen. Daniel Imhäuser betont: „Deshalb haben wir uns für Liebherr entschieden.“

Der Frankfurter Osthafen hat eine signifikante Bedeutung für die urbane Bauwirtschaft. Als trimodaler Standort verbindet er die Verkehrsträger Wasserstraße, Straße und Schiene und ist ein zentraler Umschlagsplatz für Massenschüttgüter jeglicher Art. Um das täglich hohe Massenaufkommen aus den Bereichen Tiefbau, Umbau, Abbruch und Rückbau sowie Flächenrecycling handeln zu können, werden in der Niederlassung der Blasius Schuster KG Binnenschiffe mit Kapazitäten bis 4.000 Tonnen umgeschlagen sowie komplette Ganzzüge be- beziehungsweise entladen. Technische Anlagen bereiten direkt am Standort mineralische Restmassen zu bautechnisch geeigneten und umwelttechnisch verträglichen Baustoffen auf. Die Liebherr-Hafenumschlagmaschine LH 150 M HR Port Litronic soll die zentrale Schnittstelle zwischen diesen Stoffströmen bilden, betont Daniel Imhäuser: „Die Entscheidung für den Liebherr-Umschlagbagger ist eine Investition in die Kreislaufwirtschaft und in den Hafenstandort Frankfurt. Wir bringen 95 Prozent der mineralischen Abfälle als sekundäre Rohstoffe zurück in die Bauwirtschaft.“

Quelle und Foto: Liebherr-International Deutschland GmbH

 

 




Emden: LNG-Schiff-zu-Schiff-Betankung

„Einmal volltanken, bitte“: Der 200 Meter lange Autotransporter Siem Confucius wurde durch das 108 Meter lange LNG-Bunkerschiff Engie Zeebrugge bebunkert.

In rund acht Stunden wechselten ca. 1500 metrische Tonnen von dem tiefkalten (-163 Grad C) verflüsigten Erdgas von Schiff zu Schiff. Der in 2020 fertiggestellte Autotransporter Siem Confucius war bereits Mitte Juni am Emskai zur Verladung von Kraftfahrzeugen im Hafen Emden. Diesmal wurde der moderne Frachter mit LNG (Liquefied Natural Gas) durch das ebenfalls mit LNG angetriebene Bunkerschiff Engie Zeebrugge betankt. Die Antriebstechnik gilt derzeit als eine umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichen Schiffskraftstoffen.

„Die moderne Schifffahrt braucht zeitgemäße Angebote in den Häfen. Ich freue mich, dass wir in Emden für die Reeder und die Hafenwirtschaft die Voraussetzungen für die Umstellung auf andere Kraftstoffe bieten können”, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Seit November 2019 können mit Flüssigerdgas betriebene Schiffe an der Emspier “Ship-to-Ship” betankt werden. Zuvor wurden die genehmigungsrechtlichen Grundlagen sowie Sicherheitskonzepte mit der Feuerwehr, dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt sowie der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt entwickelt. Zudem wurde Liegewanne an der Emspier im Jahr 2019 auf einer Länge von 400 Metern und einer Breite von 45 Metern auf 10,80 Meter (SKN) vertieft. Das ermöglicht die Abwicklung von Schiffen mit einem größeren Tiefgang als bisher. Damit hat Niedersachsen Ports auf die Entwicklung der Schiffsgrößen im Import und Export von Fahrzeugen reagiert.

Über den Hafen Emden werden durch Volkswagen Fahrzeuge aus Europa nach Übersee verschifft. Die Route der Siem Confucius führt von Emden aus direkt nach Halifax in Kanada.

LNG-Erfahrung hat der Hafen Emden schon seit 2015. Die Borkumfähre MS Ostfriesland der Reederei AG Ems wird mit Flüssiggas angetrieben, hierbei erfolgt die Bebunkerung per Truck-to-Ship. Die AG Ems lässt derzeit eine weitere Fähre auf LNG-Antrieb umbauen.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/Flight Inspector

 




Bund fördert Testfelder an Bundeswasserstraßen

Zur Förderung der automatisierten und vernetzten Schifffahrt unterstützt das BMVI die Einrichtung von Testfeldern auf den Bundeswasserstraßen mit 23 Millionen Euro. Mit dem Förderprogramm für Investitionen zur Entwicklung von Digitalen Testfeldern an Bundeswasserstraßen soll der Industrie die Erprobung von Systemen für eine automatisierte Navigation ermöglicht werden.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: Wir bringen die Digitalisierung auf’s Wasser – mit Tests unter realen Verkehrsbedingungen und optimaler Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur. Denn Automatisierung verbessert Umschlags- und Schleusungsprozesse, erhöht die Verlässlichkeit der Logistikkette und macht so die Binnenschifffahrt im Wettbewerb der Verkehrsträger attraktiver.

Zu dem Förderprogramm gehören auch Versuche zur effizienteren Nutzung der Fahrrinne bei extremen Niedrigwasserabflüssen und die Möglichkeit, den Einsatz kleinerer Schiffsgefäße wieder attraktiver zu machen. Hier profitieren insbesondere innerstädtische Verkehre und Nebenwasserstraßen.

Die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) in Aurich nimmt als Projektträger Förderanträge entgegen.

Weitere Informationen zum Förderprogramm sowie zum Antragsverfahren sind hier abrufbar.  

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur