Reederei ONE setzt PortXchange fort

Nach einem erfolgreichen Test mit dem Port-Call-Optimisation-Tool PortXchange wird die Containerreederei Ocean Network Express (ONE) diese digitale Plattform auch in Zukunft nutzen, um ihre Hafenanläufe im Rotterdamer Hafen so effizient wie möglich zu gestalten.

Mit PortXchange, einer Entwicklung des Hafenbetriebs Rotterdam, können Reedereien das Anlaufen und Auslaufen der Seehäfen ihrer Containerschiffe überwachen, analysieren und optimieren. ONE hat das Tool 2019 für zwei Monate getestet.

‚‚Der Hafenbetrieb Rotterdam hat PortXchange in unserem Büro in London vorgestellt“, sagte Keith Bamber, Hafenbetriebsmanager bei ONE in London, wo die Schiffsplanung für Europa stattfindet. „Wir waren beeindruckt von der breiten Einsetzbarkeit und der großen Menge an Informationen, die dieses Tool bietet. Für uns würde dies zu mehr Transparenz führen als in der Vergangenheit. Deshalb haben wir uns für einen Test entschieden. Je besser wir unsere Schiffe im Rotterdamer Hafen verwalten können, desto genauer planen wir und desto zuverlässiger sind unsere Fahrpläne.“

Die Reederei ONE erhält ungefähr 350 Calls pro Jahr für Rotterdam. Das bedeutet, dass ungefähr ein ONE-Schiff pro Tag im Rotterdamer Hafen anlegt. Deswegen ist es für die Reederei wichtig, dass die Schiffe just-in-time im Rotterdamer Hafen ankommen. Es kostet viel Geld, wenn ein Schiff anlegen will und das Terminal beispielsweise noch keinen Platz für das Schiff hat. Bamber: „Es ist schwierig, dies effizient zu handhaben, aber dank unserer guten Kontakte mit ECT in Rotterdam verlief dies bereits während der Woche sehr reibungslos. Während des Wochenendes hatten wir oft nicht genügend Informationen, um angemessen auf Änderungen im Zeitplan reagieren zu können. Jetzt werden wir über PortXchange automatisch über Änderungen benachrichtigt. Auf diese Weise können unsere Betreiber auch samstags und sonntags direkt mit dem Terminal Kontakt aufnehmen, um zu überprüfen, ob die Informationen korrekt sind, und um die Ankunftszeit anzupassen. Wenn ein Schiff bereits auf dem Weg nach Rotterdam ist, werden wir den Kapitän bitten, die Geschwindigkeit anzupassen. Das spart Kraftstoffkosten und schont die Umwelt.“

Während des Versuchs hat der Hafenbetrieb Rotterdam auf Ersuchen von ONE die Benutzeroberfläche von PortXchange in mehreren Punkten geändert. „Wir wollten gerne eine Zeitleiste mit der Fahrgeschwindigkeit in Echtzeit, aber auch Informationen zur erforderlichen Fahrgeschwindigkeit für das rechtzeitige Festmachen am Terminal. “ Die gute Zusammenarbeit zwischen dem PortXchange-Team des Hafenbetriebs und den ONE-Betreibern in London und Rotterdam ermöglichte es, diesem Antrag schnell nachzukommen. Die Schiffsplaner von ONE mussten sich zunächst an PortXchange gewöhnen und sich darauf verlassen, dass die Informationen, die das Tool bietet, der Realität entsprechen. Sobald dieser Schritt getan war, profitierten sie schnell von den Vorteilen der Zusammenarbeit mit PortXchange. „Sie können ihre Zeitpläne jetzt viel besser verwalten und weiter vorausplanen. Kapitäne können die Fahrgeschwindigkeit flexibler anpassen.‘‘

ONE wird PortXchange nach dem Pilotprojekt im Rotterdamer Hafen weiter einsetzen und möchte das Tool auch in anderen europäischen Haupthäfen nutzen, darunter London Gateway und im südspanischen Hafen von Algeciras. Dies würde laut Bamber die Effizienz weiter steigern. In den ONE-Büros in London und Rotterdam arbeiten derzeit etwa zwölf Personen mit dem System. ‚‚Eine schöne, benutzerfreundliche Lösung“, fasst Bamber zusammen. „Was wir in PortXchange gerne noch sehen möchten, sind Informationen über die Gezeiten. Im beladenen Zustand haben unsere Schiffe aus Asien einen Tiefgang von bis zu 16 Metern. Sogar in sehr tiefen Häfen wie Rotterdam bleibt man l von den Wasserständen abhängig. Es wäre sehr nützlich, wenn PortXchange diesbezüglich Informationen liefern würde.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Eric Bakker

 

 

 




Proof of Concept für elektronische Rechnungen

Im Oktober 2019 veranstalteten IMDA (Infocomm Media and Development Authority) und die Maritime and Port Authority of Singapore (MPA) gemeinsam einen zweitägigen Workshop für die Vertreter von Blocklab, dem Blockchain Centre des Hafenbetriebs Rotterdam, um gemeinsam an den Anforderungen hinsichtlich der Fähigkeit zur Übertragung von Eigentumsrechten im Zusammenhang mit EBLs (elektronische Rechnungen) für grenzüberschreitende Handelstransaktionen zu arbeiten.

Die damit verbundenen Ambitionen lauten, diesen allerersten Schritt für die internationalen Handels- und Logistiktransaktionen zu digitalisieren und das Ganze mit EBLs vollständig kompatibel zu machen. Die Ausrichtung, die durch eine eingehende Diskussion während des Workshops erreicht wurde, ist wichtig für die Entwicklung der Fähigkeit zur Übertragung von Eigentumsrechten durch #TradeTrust Software-Komponenten, die als Open Source verfügbar sind. Im Anschluss an den Workshop wurde am 31.03.2020 ein erfolgreicher Konzeptnachweis (Proof of Concept = PoC) durchgeführt, um die Übertragung von Eigentumsrechten für EBLs – auf der Basis der #TradeTrust-Rahmenbedingungen – zu testen. Simulierte Transaktionen, die im PoC durchgeführt wurden, betrafen die Übertragung eines Eigentumsrechts von einem Versender auf einen Empfänger in Bezug auf Transporte von Rotterdam nach Singapur und umgekehrt. Dies ist ein wichtiger erster Schritt bei der Realisierung der Umstellung von Papier auf die Digitalversion. Abgesehen von der Digitalisierung der Logistik, spart diese Entwicklung Verwaltungskosten und Schreibarbeit, und das sowohl für den Versender als auch den Empfänger.

Der nächste Schritt wird die praktische Nutzung der Rahmenbedingungen bei so genannten Shadow-Transporten auf der Handelslinie Singapur – Rotterdam und umgekehrt sein. Als Teil dieser nächsten Phase wird die vollständige Kompatibilität von TradeTrust mit anderen Blockchain-Plattformen mit Hilfe der DELIVER-Plattform demonstriert, die gemeinsam von ABN-AMRO, Samsung SDS und dem Rotterdamer Hafen entwickelt wird. Das Endstadium von TradeTrust sieht ein tatsächlich papierloses, rechtsverbindliches, verhandelbares Konnossement vor, wodurch die aufwändigen „Maschine –> Papier –> Maschine“-Abläufe, die eine echte Automatisierung des internationalen Handels verhindert haben, beendet werden könnten.

Die Übertragungsfähigkeit muss dem UNCITRAL Model Law on Electronic Transferable Records (MLETR) entsprechen, in dem die Bedingungen festgelegt sind, die elektronische Handelsdokumente erfüllen müssen, um den papierbasierten Dokumenten funktional gleichwertig zu sein. Der wesentliche Unterschied von #TradeTrust zu den herkömmlichen Plattformen ist die Verwendung von offenen Rahmenbedingungen, die auf diesen international anerkannten Standards basieren. Ein integraler Bestandteil des Projekts ist die Einbeziehung der zuständigen Behörden auf beiden Seiten, um die rechtliche Einführung zu erleichtern. In den Niederlanden wird dieses Projekt aktiv vom Wirtschaftsministerium unterstützt.

Der Rotterdamer Hafen sieht die Digitalisierung als Chance, den Rotterdamer Hafen noch sicherer, schneller, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Er wendet sich aktiv an Spediteure, Verlader, Banken und Logistikdienstleister in den Niederlanden und im Ausland, um gemeinsam einen offenen Standard für die Eigentumsübertragung zu begründen. Die Kooperation von internationalen Handelspartnern und Behörden wird dieses Projekt vom Konzeptnachweis in die Realität tragen.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Mit remainMybox zur Digitalisierung

Die REMAIN GmbH Container Depot and Repair, das Unternehmen der EUROGATE-Gruppe zur Reparatur und Wartung sowie der Zwischenlagerung von Containern, setzt seit Beginn des Jahres 2020 das neue Depot-Informations- und Steuerungssystem „remainMybox“ ein.


Die Software, die in Zusammenarbeit mit dem IT-Bereich des Mutterkonzerns EUROGATE entwickelt wurde, digitalisiert sämtliche operativen und administrativen Prozesse von REMAIN vollständig und übermittelt alle Prozessdaten in Echtzeit an die Nutzer.

Kai Warnken, Geschäftsführer von REMAIN, sagte zur Markteinführung von remainMybox: „Die Ablösung manueller Arbeitsschritte durch eine digitale Steuerung des gesamten Depotbetriebs ist für uns ein Quantensprung. Mit dieser Lösung sind wir nicht nur im 21. Jahrhundert angekommen, sondern haben auch einen neuen Standard geschaffen, der im Markt Seinesgleichen sucht.“

Das neue Depot-Informations- und Steuerungssystem „remainMybox“ ist auf alle aktuellen und zukünftigen Anforderungen eines modernen Containerdepots angepasst. Das Ziel der Entwicklung dieser Lösung war die Steigerung der Effizienz, der Transparenz gegenüber den Kunden und der Nachhaltigkeit durch die Abschaffung papierbezogener Einzelprozesse. Das modular aufgebaute System bietet diese Ergebnisse jetzt in der Praxis durch bspw. digitale Containerakten, die digitale Erfassung von Check- und Inspektionsprozessen, die digitale Workshopcard, eine direkte Einbindung aller eingesetzten Großgeräte (Reach Stacker und Empty Handler) per iPad App sowie die automatische Erstellung und den Versand von Kostenvoranschlägen und Rechnungen.

Patrick Jandt, Bereichsleiter IT bei EUROGATE, sagte hierzu: „remainMybox vereinfacht die Prozesse im Depot nicht nur; es führt sie effizient ineinander. Dank mobiler Endgeräte ermitteln und übertragen die Kolleginnen und Kollegen von REMAIN jetzt alle wesentlichen Daten in Echtzeit und in einer bislang nicht vorhandenen Qualität. Die ersten Wochen der Nutzung von remainMybox zeigen bereits eine spürbare Verbesserung in allen Teilen der Steuerung des Betriebs.“

Kai Warnken ergänzte: „Wir hatten bei der Entwicklung von remainMybox immer einen besonderen Fokus auf unseren Kunden. Diese werden ebenso wie wir, da bin ich mir sicher, sehr schnell von den Vorteilen des beschleunigten und reibungslos funktionierenden Steuerungssystems profitieren.“

EUROGATE ist Europas führende, reederei-unabhängige Containerterminal-Gruppe. Das Unternehmen betreibt gemeinsam im Netzwerk mit dem italienischen Terminalbetreiber Contship Italia Containerterminals von der Nordsee bis zum Mittelmeer. Das Leistungsspektrum wird abgerundet durch intermodale und cargomodale Dienstleistungen. EUROGATE wurde 1999 gegründet. 2019 schlug die Unternehmensgruppe europaweit über 11,7 Millionen TEU um. Weitere Informationen unter www.eurogate.eu.

Quelle und Foto: EUROGATE

 

 

 




Zwei neue Tiefseekrane für RWG

Zwei neue Tiefseekrane sind jetzt bei Rotterdam World Gateway (RWG) angekommen. In der nächsten Zeit werden die Krane in Betrieb genommen, und in der zweiten Hälfte dieses Jahres eingesetzt.

Die neuen Krane, die allergrößten ihrer Art, wurden von ZPMC in China hergestellt. Sie weisen eine Hubhöhe von 56 Meter auf und können bis zu einer Breite von 26 Reihen an Bord von Schiffen laden und löschen. Zusätzlich zu den zwei neuen Ladekranen hat RWG auch in 25 neue Automated Guided Vehicles (AGV) investiert. Das Löschen der Krane dauert ungefähr zehn Tage, wonach sie in den kommenden Monaten auf dem Kai von RWG in Betrieb genommen werden.

Ronald Lugthart, CEO von RWG, sagt dazu: „Mit der Ankunft der Krane und der AGV engagieren wir uns für die weitere Optimierung unserer Dienstleistungen und Kapazitäten. RWG spielt in der effizienten, nachhaltigen und zuverlässigen Containerabfertigung eine zentrale Rolle. Im Dialog mit unseren Kunden, Stakeholdern und Partnern, wie beispielsweise DP World, nehmen wir eine stetige Weiterentwicklung unserer Dienstleistungen vor.

Quelle und Foto: Rotterdam World Gateway




Digitalisierung der Wasserstraße

Vier Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft, die Alberding GmbH, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V., die Lutra GmbH (Hafen Königs Wusterhausen) und der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e. V. haben im März 2020 das Projekt „AutonomSOW – Datengrundlagen für automatisierten und autonomem Betrieb auf der Spree-Oder-Wasser­straße“ erfolgreich abgeschlossen und dem Bundesverkehrsministerium präsentiert.

Das Projekt wurde im Rahmen der Förderrichtlinie Modernitätsfonds („mFUND“) mit insgesamt 93.267 Euro durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur gefördert.

Im Rahmen des Projektes wurden Nutzeranforderungen an das Gesamtsystem des Binnenschiffstransportes in multimodalen Transportketten erfasst und zukünftige Logistikprozesse auf der SOW betrachtet. Vorhandene Datengrundlagen der WSV wurden auf Nutzbarkeit und Eignung für automatisierten und autonomem Betrieb untersucht, sowie Anforderungen an deren Verfügbarkeit abgeleitet. Die Notwendigkeit der Erfassung zusätzlicher Echtzeitdaten aus der Wasserstraße wurde ebenfalls ausführlich diskutiert.

Aus den funktionalen und technologischen Anforderungen für die Teilkomponenten Logistik, Hafen, Wasserstraße, Binnenschiff, Kommunikationskanal und Verkehrsmanagement wurde ein Technologiekonzept abgeleitet. Der Forschungs- und Entwicklungsbedarf wurde in einer Gap-Analyse dargestellt. Für die unterschiedlichen Betriebsausbaustufen des (teil) automatisierten bzw. autonomen Fahrens wurden Handlungsempfehlungen erarbeitet und einen Zeitplan für den Aufbau eines digitalen Testfeldes abgeschätzt. Die Übertragbarkeit des Konzepts auf andere regionale Testfelder wurde ebenfalls behandelt.

Das im Projekt AutonomSOW erarbeitete Konzept dient als Grundlage für die Errichtung eines digitalen Testfeldes für den automatisierten und autonomen Betrieb auf der SOW. Die Erfassung und Einbeziehung erforderlicher Echtzeitdaten aus der Wasserstraße sollen in einem mFUND Projekt der Förderlinie 2 umgesetzt werden.

Im Rahmen der Forschungsinitiative mFUND fördert das BMVI seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Informationen gibt es hier.

Quelle: Bundesverband öffentlicher Binnenhäfen

 

 

 




NPorts installiert Meeresmülleimer in Häfen

Um der zunehmenden Verschmutzung der Weltmeere entgegen zu wirken, installiert der Hafenbetreiber Niedersachsen Ports (NPorts) zwei Seabins in seinen Häfen. Mit dem Meeresmülleimer soll langlebiger und kleinteiliger Plastikmüll aus bestimmten Wasserflächen im Hafen eingefangen werden. „Hafenmanagement bedeutet, Verantwortung zu übernehmen. Umweltschutz ist ein Teil davon. Deshalb ergreifen wir innovative Maßnahmen, um Ökosysteme in unseren Standorten zu schützen“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

In den Häfen Emden und Wilhelmshaven findet im Laufe der nächsten Wochen eine Testphase statt. Die Funktionalität der Seabins wird getestet und Daten zur aufgefangenen Abfallmenge gesammelt. Anschließend wird ausgewertet, wie erfolgreich der Meeresmülleimer das Hafenbecken gesäubert hat. Auf dieser Grundlage entscheidet sich, ob NPorts in weiteren Häfen Seabins installiert.

Bis zu 20kg Sammelgut passen in den Auffangbeutel des Seabins. Installiert auf einem Ponton bewegt er sich mit dem Tidenhub auf und ab und sammelt alle schwimmenden Abfälle ein. Das Wasser wird in den Mülleimer eingesaugt, wobei Schmutz und Abfall im Auffangbeutel hängenbleiben. Auch Kleinteile bis zu 2mm und Öl kann aus dem Wasser gefiltert werden. Voraussetzung für den Einsatz des Seabins sind eine kontrollierbare Umgebung sowie ein Ponton und eine Stromquelle.

Erfunden wurde der Meeresmülleimer von den Australiern Andrew Turton und Pete Ceglinski, die 2015 das Unternehmen „Seabin Pty Ltd“ gründeten. Weltweit gibt es 860 installierte Seabins. Jeden Tag werden so rund 3600kg Abfall aus den Meeren geholt.

Quelle und Foto: Niedersachsen Ports

 




Baubeginn eines innovativen Schulschiffs

Concordia Damen wird die AB INITIO bauen. Die Werft hat einen unverwechselbaren und gleichzeitig markanten Entwurf kreiert und entspricht zudem dem ausdrücklichen Wunsch der STC Group – dem Bildungs- und Wissensinstitut für Schifffahrt, Transport und Hafenwirtschaft –  ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Schiff zu entwickeln.

Jan Kweekel, Vorstandsmitglied der STC Group: „Wir fühlen uns geehrt, dass die renommierte Concordia Damen-Werft großes Interesse daran hat, mit uns dieses anspruchsvolle Projekt in Angriff zu nehmen. Gemeinsam arbeiten wir fortan am Bau eines zukunftsfähigen und hochmodernen Schulschiffes. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen dem Bildungswesen und dem maritimen Sektor. Die AB INITIO wird die Visitenkarte der Schule und des maritimen Clusters sein.“

Das Team von Concordia Damen freut sich auf den Bau der AB INITIO. Tim van Berchum von Concordia Damen äußert sich folgendermaßen dazu: „Es verspricht ein einzigartiges und multifunktionales Schulschiff zu werden, das auch mit den neuesten im maritimen Bereich verfügbaren Techniken ausgestattet wird. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit der STC Group und danken den Beteiligten sehr für ihr Vertrauen. Auf eine gute Zusammenarbeit und auf das Schulschiff der Zukunft!“

Die kommenden Monate werden dazu genutzt, aus dem Konzept ein Leistungsverzeichnis zu entwickeln, in dem alles klar festgelegt ist. Die AB INITIO wird voraussichtlich 2022 in Betrieb genommen. Das Schiff wird eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Schülern des mittleren berufsvorbereitenden Sekundarunterrichts (vmbo) und Teilnehmern der mittleren berufsbildenden Schule (mbo) sowie von Studenten der Fachholschule (hbo) spielen, die eine maritime Ausbildung bei der STC-Group absolvieren.

Die STC Group ist die Bildungs- und Wissenseinrichtung für die Schifffahrt, den Transport und die Hafenindustrie und bietet Unterricht auf berufsbildender Sekundarstufenebene, auf berufsbildender Fachschulebene sowie auf Fachhochschul- und Masterniveau an. Darüber hinaus bietet die STC Group Erwachsenenbildung und angewandte Forschung an. Die Organisation ist international tätig und verfügt über Standorte im In- und Ausland. Der Hauptsitz befindet sich im Rotterdamer Hafen.

Quelle und Grafik: STC Group

 

 

 




Hafenbehörde platziert Boxinsider bei Portbase

Die Hafenbehörde Rotterdam bringt die im Oktober 2019 eingeführte Track & Trace Dienstleistung Boxinsider bei Portbase unter. Die Umstellung beginnt ab sofort. Damit macht der Rotterdamer Hafen einen weiteren Schritt hin zu einem integrierten Logistiknetzwerk. Bei Portbase wird der Track & Trace Dienst Teil der verbesserten Importdienstleistung für Ladung und läuft unter dem Namen Cargo Tracker.

Portbase verwaltet die digitale Infrastruktur der niederländischen Häfen. Mit unterschiedlichen Arten von Diensten werden alle beteiligten Parteien in der (Hafen-)Logistikkette bedient. Die Track & Trace Dienstleistung ist Teil des gesamten Angebotes.

Die Hafenbehörde Rotterdam und Portbase verfügen zurzeit unabhängig voneinander über Daten, Wissen und Dienstleistungen, die Track & Trace unterstützen. Indem die Track & Trace Aktivitäten beider Unternehmen gebündelt werden, entsteht eine umfassendere Dienstleistung und ein deutliches Angebot für den Markt.

Cargo Tracker wird im Frühjahr 2020 testhalber zur Verfügung stehen. Die Kunden, die bereits bei Boxinsider angemeldet waren, werden außer optischen Veränderungen auf der Seite nichts von der Umstellung merken. Kunden, die sich anmelden, nutzen die Dienstleistung in der Testphase kostenlos. Die offizielle Einführung findet vor dem Sommer statt.

Der neue Dienst ermöglicht den beteiligten Parteien aktuelle Informationen über die Ladung zu erhalten, die sie abfertigen oder empfangen sollen. Cargo Tracker eignet sich dadurch vor allem für Parteien, die ihre Logistik und Meldeverpflichtungen fremdvergeben, aber trotzdem einen Überblick über die Ladungsströme haben wollen, um ihre eigenen Abläufe und ihre Planung darauf abzustimmen.

Die Hafenbehörde und Portbase werden weiterhin zusammenarbeiten, um diese und zukünftige Dienstleistungen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Gemeinsames Ziel ist, dass Kunden den Hafen als reibungslosen Bestandteil ihrer Logistikkette erleben. Mit der Kooperation stärkt der Rotterdamer Hafen seine Position als digitaler Vorreiter bei der intelligenten Hafenlogistik.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 

 




SmartKai: „Einparkhilfe“ für Seeschiffe

Äußere Einflüsse behindern ein Schiff oftmals bei einem reibungslosen und schadenfreien Manöver. Gründe hierfür sind neben rasch wechselnden Wetterbedingungen und starken Strömungen, schmale oder beschränkt einsehbare Hafen- und Schleuseneinfahrten. Dazu kommen enge Zeitfenster aufgrund des wachsenden Verkehrsaufkommens. Reeder und Hafenbetreiber müssen sich nicht selten mit Sachschäden und Nutzungsausfall befassen. Schlimmstenfalls gehen solche Schiffsunfälle mit Personen- und Umweltschäden einher.

Das am 1. Dezember 2019 gestartete Forschungsprojekt SmartKai entwickelt ein schiffsunabhängiges Assistenzsystem, um Schäden an Schiffen und Hafenanlagen zu vermeiden. Digitale Sensortechnik wird hierfür an der Hafeninfrastruktur montiert. Damit werden Schiffspersonal und ortskundige Hafenlotsen bei An- und Ablegemanövern unterstützt. Das Risiko möglicher Unfälle wird reduziert. Darüber hinaus ermöglicht der technologische Fortschritt, auftretende Schadensfälle nachzuvollziehen und deren Ursachen entgegenzuwirken.

Mit Smart Kai entsteht – basierend auf mehreren Lasersensoren – ein innovatives Hafenassistenzsystem. Es unterstützt den Schiffsführer und den Lotsen mit einem exakten Lagebild des Schiffes im Hafen beim sicheren Anlegen.

Niedersachsen Ports GmbH & Co.KG (NPorts) ist der Verbundkoordinator von dem Projekt SmartKai. Als größter Hafenbetreiber in Deutschland ist das Interesse an der Umsetzung des Assistenzsystems groß. Die Testphasen finden daher in den NPorts-eigenen Häfen statt.

Der Projektpartner SICK AG, mit Hauptsitz in Waldkirch, entwickelt im Rahmen dieses Digitalisierungsprojektes einen neuen Sensortypen, der die speziellen Anwendungs- und Umweltanforderungen erfüllt. Insbesondere unter herausfordernden Bedingungen muss der Sensor verlässliche Daten in das Gesamtsystem liefern. Die SICK AG wird dazu einen LiDAR Sensor mit angepasster Lichtwellenlänge und anwendungsnahem Systemdesign in das Projekt liefern. Die entsprechenden Komponenten werden dann zu Testzwecken von NPorts innerhalb der Häfen in Wilhelmshaven und Cuxhaven installiert. Hierbei werden Orte mit erhöhtem Unfallrisiko, wie Hafenbecken, Schleuse und Kaianlage, ausgewählt.

Die Humatects GmbH aus Oldenburg untersucht, gestaltet und entwickelt ein User Interface (Benutzungsschnittstelle), um die mentale Belastung der Beteiligten gering zu halten. Den Lotsen werden adaptive Informationen zur Verfügung gestellt, um eine sichere Navigation des Schiffes zu ermöglichen.

Der Forschungs- und Entwicklungsbereich „Verkehr“ des Oldenburger Informatikinstituts OFFIS führt die örtlich verteilten Sensoren zusammen und gewährleistet die Überprüfung und Beurteilung des Systems mittel seiner Technologieentwicklungsplattform eMIR (eMaritime Integrated Reference Platform).

Die Laufzeit von SmartKai beträgt drei Jahre und wird voraussichtlich bis November 2022 abgeschlossen sein. Das Projektvolumen beläuft sich auf rund 2,4 Mio. Euro, von denen 73% vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) stammen.

Quelle: Offis, Foto: NPorts, die Kaianlage Europakai im Amerikahafen in Cuxhaven




Echtzeit-Datenaustausch zwischen Schiff und Hafen

Verlässliche Schiffsankünfte, eine noch effizientere Schiffsabfertigung und Hafenlogistik sowie reduzierte Treibstoffverbräuche und -emissionen – das sind die Ziele eines gemeinsamen Digitalisierungsprojekts von HVCC Hamburg Vessel Coordination Center mit dem maritimen Technologieunternehmen Wärtsilä und dem Kreuzfahrtkonzern Carnival. Details wurden erstmals auf der Konferenz Smart Ports Summit in London vorgestellt.


Häfen sind die Knotenpunkte weltumspannender Transportströme. Wenn die Schiffe an den Terminals festmachen, dann ist die landseitige Logistik minutiös darauf vorbereitet und bis ins Detail durchgeplant. Das gilt für Fracht- wie auch für Passagierschiffe. Erreicht beispielsweise ein Kreuzfahrer den Hamburger Hafen, dann muss der Passagierwechsel von bis zu 6.000 Reisenden vorbereitet sein. Dutzende Busse, Züge, Flüge, gegebenenfalls auch hunderte Hotelzimmer, sind gebucht, Ausflüge organisiert. Schiffsausrüster stehen bereit, um das Schiff mit frischen Lebensmitteln, Verbrauchsgütern und technischem Material zu versorgen. Kommt es zu einer Schiffsverspätung, kann dies finanzielle Folgen haben.

Seit über zehn Jahren optimiert das HVCC Hamburg Vessel Coordination Center als zentrale, neutrale und überbetriebliche Koordinationsstelle Schiffsverkehre, die sich im Zu- und Ablauf des Hamburger Hafens befinden – egal, ob Großcontainerschiff, Bulker, Kreuzfahrt-, Feeder- oder Binnenschiff.

Im vergangenen Jahr hat das HVCC über 3.200 Großschiffe im Zulauf auf den Hamburger Hafen koordiniert. Im Rahmen der sogenannten Passageplanung ermittelt das HVCC die ideale Ankunftszeit (RTA Requested Time of Arrival) eines Schiffs bei der Elbansteuerung. Dabei beachtet die Koordinierungsstelle Faktoren wie Liegeplatzbelegung, Begegnungsverkehre, Tide und Wetter und stimmt das operative Lagebild mit den zuständigen Behörden ab – lange bevor das Schiff den Transit nach Hamburg antritt. Auf Basis der ermittelten RTA-Daten kann die Reederei beziehungsweise die Schiffsführung die Reisegeschwindigkeit und -route für eine punktgenaue Ankunft anpassen. Gleichzeitig können Terminals und weitere Hafendienstleister ihre Planungen vorbereiten. Verlässliche Ankunftszeiten, eine optimierte Hafenlogistik und Ressourcenplanung sowie die Reduzierung von Treibstoffverbräuchen und Emissionen sind die daraus resultierenden Vorteile.

Optimierte Schiffsanläufe durch digitalen Datenaustausch
HVCC hat nun gemeinsam mit dem maritimen Technologieanbieter Wärtsilä und mit dem Kreuzfahrtkonzern Carnival die Passageplanung weiterentwickelt und eine weltweit einmalige digitale Lösung für Just-in-Time-Schiffsanläufe getestet. In Zuge dessen wurde erstmals der direkte Echtzeit-Datenaustausch zwischen Hafen und Schiff unter realen Bedingungen für einen dynamisch optimierten Hamburg-Anlauf realisiert. Die ersten Live-Einspielungen erfolgten bei der M/S „AIDAperla“ und der M/S „AIDAsol“, die den Hamburger Hafen regelmäßig besuchen. Dabei wurden die Daten zwischen dem HVCC und dem Fleet Operation Center der Carnival Maritime GmbH in Hamburg über die von Wärtsilä entwickelte digitale Plattform Navi-Port direkt in die elektronische Seekarte (ECDIS) der Kreuzfahrtschiffe eingespeist. Der ständige dynamische Datenaustausch in Echtzeit verbessert die Koordination und ermöglicht automatische Kurs- und Geschwindigkeitsänderungen, falls sich die Bedingungen im Hafen während einer Reise ändern sollten. Begleitet wird das innovative Projekt von der Klassifikationsgesellschaft Bureau Veritas, die die Erfüllung der Cyber-Sicherheitsanforderungen sicherstellt. Darüber hinaus gehört die international renommierte Unternehmensberatung HPC Hamburg Port Consulting mit ihrer Expertise im hafenseitigen Projektmanagement zum Team.

HVCC-Geschäftsführer Gerald Hirt: „Das HVCC setzt seit jeher auf die Entwicklung digitaler Kollaborationslösungen. Für uns bedeutet die ‚Passageplanung 2.0‘ einen weiteren Schritt in der intelligenten Schiffskoordination und Digitalisierung der Hafenlogistik.“

Michael Salzmann, Senior Nautical Superintendent, Carnival Maritime: „Wir haben uns verpflichtet, die Kreuzfahrt nachhaltiger zu gestalten. Deshalb begrüßen wir die Entwicklung neuer und effizienterer Technologien. Wir haben die Lösung mit zwei unserer Schiffe getestet. Die Wärtsilä-Navigationssysteme an Bord waren direkt mit dem HVCC verbunden, was eine kontinuierliche Kommunikation ermöglichte, sodass die Schiffe Just in Time in Hamburg ankamen. Hervorragend.“

Torsten Büssow, Direktor von Wärtsilä Voyage: „Der Ansatz von Wärtsilä zielt darauf ab, Ineffizienzen im Schiffsbetrieb zu eliminieren. Die enge Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Akteuren der maritimen Industrie ist ein Schlüsselfaktor. Dieses Projekt zeigt einmal mehr, was gewonnen werden kann, wenn die Industrie transparent kooperiert.“

Najmeh Masoudi, Technology Leader – Smart Ships, Bureau Veritas: „Konnektivität ermöglicht neue Arbeitsweisen. Als Klassifikationsgesellschaft spielt Bureau Veritas eine wichtige Rolle, um sicherzustellen, dass die Schifffahrtsindustrie neue Technologien sicher einführt.“

Nach den erfolgreichen Tests im Kreuzfahrtsegment ist die Ausweitung auch auf die Frachtschifffahrt geplant. Gespräche mit Containerreedereien wurden bereits aufgenommen. „Perspektivisch könnten auch weitere Hafenstandorte diesen Service des HVCC nutzen“, so Hirt. Das Potenzial zur weiteren Vernetzung sei mit weltweit rund 3.000 Seehäfen und 100.000 Handelsschiffen enorm.

Quelle: Hamburger Hafen und Logistik AG und EUROGATE GmbH & Co.KGaA, KG, Foto: HHM/ Dietmar Hasenpusch