BGL und ELVIS warnen vor Weitergabe

Europas größter Lkw-Ladungs-Verbund ELVIS und der führende Verband der deutschen Transport- und Logistikbranche BGL beobachten in den letzten Wochen zunehmende Anfragen gegenüber Transport- und Speditionsunternehmen zur Freigabe ihrer Telematik-Daten im Zusammenhang mit Auftragserfüllungen über Frachtenvermittlungsplattformen. Auf diese Daten sollen sowohl der Betreiber der Internetplattform als auch die Auftraggeber zugreifen können, um die Abläufe der Auftragsabwicklung zu optimieren. BGL und ELVIS kommen nach rechtlicher Prüfung durch das BGL-Kompetenzzentrum Recht (KomRe) zu dem Schluss, dass eine unregulierte Weitergabe der Telematik-Daten an Dritte abzulehnen ist. Dabei darf den Unternehmen kein Nachteil entstehen, zum Beispiel durch Ausschluss von Ausschreibungen oder Transporten über eine Plattform.

In Deutschland ist der Schutz personenbezogener Daten ein hohes Gut. Die Weitergabe dieser Daten ist streng reglementiert. Der häufig unbekümmerte Umgang mit der Weitergabe von Telematik-Daten an Dritte ist daher unbedingt kritisch zu hinterfragen. Laut Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gilt der Anwendungsbereich der Verordnung für die ganz oder teilweise automatisierte Verarbeitung personenbezogener Daten, die in einem Dateisystem gespeichert sind oder gespeichert werden sollen. Telematik-Daten sind per se personenbezogene Daten im Sinne der DSGVO, da sie sich auf eine identifizierte oder identifizierbare Person – den Lkw-Fahrer – beziehen.

Eine Weitergabe dieser personenbezogenen Daten an Dritte bedarf daher grundsätzlich einer ordnungsgemäßen Einwilligung der betroffenen Person. Diese Einwilligung setzt jedoch weiterführende Informationen über Art, Umfang und Verwendungszweck der erhobenen Daten voraus sowie die Möglichkeit, die Daten auf Anforderung auch wieder zu löschen. Soweit hier Unklarheit besteht, kann der Arbeitnehmer nicht wirksam in die Datenverarbeitung einwilligen. Auch für den Arbeitgeber der Fahrer ist Vorsicht geboten: Falsche oder unzureichende Informationen könnten zu einer Beschwerde der Arbeitnehmer bei einer Aufsichtsbehörde oder zu Schadenersatzklagen führen. Eine Verhängung von Geldbußen würde bei einem Wert von über 200 Euro in das Gewerbezentralregister eingetragen und kann im Wiederholungsfall zu einem Verlust der Güterkraftverkehrserlaubnis oder der EU-Lizenz führen.

BGL und ELVIS empfehlen den Transport- und Speditionsunternehmen daher dringend, vom Plattform-Betreiber einen Nachweis über entsprechende DSGVO-konforme Gewährleistungen und Datenschutzreglungen anzufordern, wenn sie Telematik-Daten mit der Plattform austauschen wollen. Insbesondere sollten sie darauf bestehen, dass transparente und umfassende Regelungen mit der Benennung von verantwortlichen Personen vorgelegt werden und sämtliche notwendigen Arbeitsschritte der Plattform vom Datenschutzbeauftragten des Betreibers schriftlich ausgeführt und unter Angaben seines vollständigen Namens und der entsprechenden Adresse testiert werden. Diese Daten können dann den eigenen Mitarbeitern und – wenn vorhanden – dem Betriebsrat zur Verfügung gestellt werden. Nur dann kann der Übermittlung der Telematik-Daten zugestimmt werden.

BGL und ELVIS weisen darauf hin, dass weder dem Mitarbeiter noch dem Unternehmen ein Nachteil erwachsen darf, wenn sie die Weitergabe der Daten ablehnen. So dürfen derartige Unternehmen beispielsweise nicht von Ausschreibungen oder Transporten über eine Plattform ausgeschlossen oder benachteiligt werden. Andernfalls dürfte nach derzeitiger Auffassung ein Verstoß gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb vorliegen.

Um Transport- und Logistikunternehmen eine sichere, DSGVO-konforme Lösung anbieten zu können, überlegen BGL und ELVIS, eigene Lösungen zu schaffen.

Quelle und Grafik: Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.




Deutscher Logistik-Kongress hybrid

Der Deutsche Logistik-Kongress soll in diesem Jahr vom 20.-22. Oktober als hybrider Kongress stattfinden. Es gibt einen Präsenzteil in Berlin, daneben werden viele Inhalte digital übertragen. Der Fokus liegt in bewährter Weise auf Austausch, Wissenstransfer und Diskussion: im Plenum, in den Fachsequenzen und in der Ausstellung. Netzwerken wird ebenfalls möglich sein, auf Basis eines eigenen Sicherheits- und Hygienekonzeptes.

Das Hygienekonzept fußt auf behördlichen Vorgaben und berücksichtigt Erfahrungen und Erkenntnisse, die die BVL und ihre Partner bei anderen Veranstaltungen gesammelt haben. Außerdem fließt Expertise des Landes Berlin ebenso ein wie die des Epidemiologen Prof. Brinks von der Universität Witten-Herdecke. Das Konzept bildet damit stets den Stand der behördlichen Vorgaben ab und wird fortlaufend aktualisiert.

Alternativ zum Präsenzteil ist auch eine rein digitale Teilnahme am Kongress möglich, und zwar kostenfrei. Hierzu bedarf es einer separaten Anmeldung. Bei der Realisierung des digitalen Angebotes beschreitet die BVL neue Wege: Einzelne Programmpunkte werden von Unternehmen gesponsert, die im Gegenzug sowohl Sichtbarkeit erzielen als auch die Teilnehmerdaten für eine Ansprache nutzen dürfen.

Das Programm für den Deutschen Logistik-Kongress 2021 steht ab sofort als PDF zum Download bereit unter www.bvl.de/dlk-programm, es wird in den nächsten Wochen laufend ergänzt.

Inhaltlich steht der Kongress unter dem Motto „Chancen nutzen – Adapt to lead“. Prof. Dr. Thomas Wimmer, Vorstandsvorsitzender der BVL, ist sicher: „Die Pandemie bedeutet trotz aller Unkenrufe keine Abkehr von globalisierten Warenströmen. Gleichwohl ändern sich Prozesse und Geschäftsmodelle. Supply Chain Management und Logistik befinden sich im Aufbruch und in permanenter Veränderung. Mehr denn je ist in der breiten Öffentlichkeit angekommen, welche Bedeutung Logistik hat. Selten war der Deutsche Logistik-Kongress relevanter.“

Welche Technologien werden die Wertschöpfungsketten beeinflussen? Wie erreichen wir echte Klimaneutralität? Wie schützen wir uns gegen Cyber-Kriminalität? Hochkarätige Sprecherinnen und Sprecher werden ihre Expertise vermitteln und spannende Impulse liefern.

Beim Deutschen Logistik-Kongress sprechen unter anderem:

  • Dorothea von Boxberg, Vorstandsvorsitzende, Lufthansa Cargo AG, Frankfurt; Vorstand, BVL
  • Siegfried Russwurm, Präsident Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Berlin
  • Dr. Marianne Janik, Vorsitzende der Geschäftsführung, Microsoft Deutschland, München
  • Christian Erlach, Mitglied des Vorstandes, Jungheinrich AG, Hamburg
  • Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender, IG Metall, Frankfurt
  • Jochen Thewes, Chief Executive Officer, Schenker AG, Frankfurt
  • Frank Dreeke, Vorsitzender des Vorstands, BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, Bremen; Vorstand, BVL
  • Prof. Dr. Martin R. Stuchtey, Co-Founder and Managing Partner, SYSTEMIQ GmbH, München
  • Felix Fiege, CEO, Fiege Group, Greven; Beirat, BVL
  • Dr. Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D., Vorsitzender Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin

Die Konzeptgruppe unter der neuen Leitung von Kai Althoff, CEO der 4flow AG und Mitglied im Beirat der BVL, hat gemeinsam mit dem Team der BVL-Geschäftsstelle ein attraktives Programm mit spannenden Vorträgen und Diskussionen zusammengestellt. Neben den hier vorgestellten Themen wird es auch Fachsequenzen zu den Bereichen Cyber-Security, Transformation von Geschäftsmodellen, zukünftige Geschäftsfelder oder Lieferkettenintegration geben.

Welche Ansätze zirkulärer Wertschöpfung gibt es, die Logistikanforderungen nachhaltig verändern? Welche Lösungen entwickelt der Wirtschaftsbereich Logistik, wie kann er von neuen zirkulären Märkten profitieren?

Urbane Logistik
So dynamisch wie der Handel ist auch die Veränderung von Städten. Der starke Anstieg von Sendungen im KEP-Bereich verbunden mit den einschneidenden Herausforderungen der letzten Monate für den stationären Einzelhandel machen ein Neudenken des Konzeptes Stadt nötig. Wo kann Logistik in der Stadt ihren Platz finden? Welche Räume können durch eine logistische Nutzung zu einem besseren Miteinander führen?

Plattformökonomie als Teil der New-Economy
Plattformökonomie gewinnt stetig an Bedeutung. Dabei spielen neben der Sichtbarkeit beim Kunden vor allem Technologielösungen (Technology on Demand) und Services (Services on Demand) eine immer wichtigere Rolle, auch zur Konsolidierung von Logistikströmen. Doch wohin entwickelt sich die Plattformökonomie in den verschiedenen Bereichen? Welche Faktoren werden wettbewerbsentscheidend sein?

Supply Chain 4.0 – Digitaler Zwilling in der Supply Chain
Unterbrechungen der Lieferketten während der Pandemie oder des Suez-Vorfalls haben gezeigt, dass die Planung der Lieferkette und ihre End-to-End-Transparenz wichtiger sind denn je. Digitale Zwillinge und ihre Hauptvorteile wie Advanced Forecasting und dadurch verbesserte Resilienz sind der Wegbereiter für Supply Chain Management 4.0.

Podiumsdiskussion: Auf dem Weg zu echter Klimaneutralität
Im Pariser Klimaschutzabkommen haben sich die Signatarstaaten verpflichtet, den globalen Temperaturanstieg zu begrenzen. Aktuell scheint es so, dass dieses Ziel nur erreicht wird, wenn einige Staaten und Branchen die Klimaneutralität bereits deutlich vor 2040 schaffen. Die Panelisten diskutieren zu Fragen der Klimaneutralität globaler Logistikketten einschließlich der letzten Meile aus der Perspektive der Global Player und der der mittelständischen Akteure.
Diskussionsteilnehmer sind Rolf Habben-Jansen, Vorsitzender des Vorstandes, Hapag-Lloyd AG, Hamburg; Tim Scharwath, CEO Global Forwarding, Freight, Deutsche Post DHL Group, Bonn; Meri Stevens, Worldwide Vice President Supply Chain – Consumer Health & Deliver, Johnson & Johnson, Princeton, New Jersey, USA, Pietro D’Arpa, Vice President, Supply Chain Europe: Logistics and End to End Strategic Planning, The Procter & Gamble Company, Lausanne, Schweiz sowie Dr. Sven Rutkowsky, Partner, Kearney, Düsseldorf.

Deutscher Logistik-Preis und Wissenschaftspreis Logistik
Der Mittwochabend steht beim Kongress traditionell im Zeichen der Verleihung des Deutschen Logistik-Preises. Ob digital zugeschaltet oder vor Ort in Berlin, auch 2021 lädt die BVL alle Teilnehmenden am Abend des ersten Kongresstags herzlich zu diesem besonderen Moment ein, wenn das Ergebnis der Beratungen der Jury mit ihrem Vorsitzenden Matthias Wissmann verkündet wird. Mit dem Deutschen Logistik-Preis werden besonders innovative und nachhaltige Lösungen ausgezeichnet, um sie zu fördern und zur Nachahmung anzuregen. Wer in Präsenz teilnimmt, ist im Anschluss zu persönlichen Begegnungen und Gesprächen in den Foyers und auf den Ausstellungsflächen eingeladen.

Am Freitagmorgen verleiht die BVL mit Unterstützung von McKinsey den Wissenschaftspreis Logistik. Noch bis zum 15. August ist es möglich, sich für den Preis zu bewerben, die Ausschreibung steht online zur Verfügung. Die Präsentationen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die das Finale erreichen, finden diesmal als digitales Pre-Event bereits vor dem Kongress statt.
Infos und Ausschreibung zum Wissenschaftspreis Logistik: www.bvl.de/wpl

Menschen treffen – vor Ort oder digital

Für viele wird es beim Präsenzteil des Kongresses in diesem Jahr im Mittelpunkt stehen: das Networking. Nach der langen Lockdown-Zeit gibt es viel Nachholbedarf. Gespräche und Diskussionen an den Ständen der Aussteller, in den Lounges sowie an den Kaffeebars werden unter Berücksichtigung des geltenden Hygienekonzepts möglich sein.

Auch in der Digitalvariante kommt das Netzwerken nicht zu kurz: Über das innovative Tool GRIP können sich Teilnehmerinnen und Teilnehmer während des ganzen Kongresses austauschen und neue Kontakte knüpfen.

Pre-Events

Damit die digitale Version des Kongresses etwas kompakter wird, werden drei Themenbereiche in Form von Pre-Events digital vorab als eigenständige Termine angeboten. Die Anmeldung dafür wird in den nächsten Wochen über die Webseite der BVL möglich sein.

5. Oktober: Finale Wissenschaftspreis Logistik 2021

und -wissenschaftler, deren akademisch herausragende Arbeiten besonderen praxisrelevant sind. Die Auszeichnung bezieht auch die betreuenden Institute mit ein und ist mit 5.000 € für die Preisträgerin bzw. den Preisträger dotiert. Der diesjährige Wissenschaftspreis Logistik wird unterstützt von McKinsey & Company.
Nach einer Vorauswahl durch die Jury dürfen die aussichtsreichsten Bewerber ihre Arbeit im Finale im Rahmen des Pre-Events vortragen. Unter Berücksichtigung der Präsentation wird die Jury dann ihre Entscheidung treffen. Die Verleihung findet während des Kongresses statt. 5. Oktober 2021, 16-18 Uhr

12. Oktober: Logistics4Future

Ganz im Zeichen des diesjährigen Kongressmottos gibt das junge BVL-Netzwerk Logis-tics4Future Vorreitern der nachhaltigen Logistik eine Bühne. Best Practice Sharing zu allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen steht im Fokus dieses digitalen Pre-Events.
12. Oktober 2021, 18-19:30 Uhr

15. Oktober: Neues aus den Think Tanks der Logistik

Think Tanks der Logistik stellen jüngste Studien und Forschungsergebnisse vor.
15. Oktober 2021, 16-18 Uhr

Anmeldung zum Kongress

Die Anmeldung für die digitale Version des Kongresses ist bereits seit einiger Zeit möglich. Ab heute können sich Interessierte auch für die Hybridversion mit Präsenz in Berlin anmelden. Die Registrierung für beide Varianten muss über die Kongress-Homepage erfolgen: https://www.bvl.de/dlk

Quelle: BVL, Foto: BVL/ Bublitz




Scheuer: „Binnenschiffe nachhaltig modernisieren“

Positive Rückmeldung aus Brüssel: Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer vorgelegte Förderrichtlinie für die nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen gegeben. Damit kann die Förderrichtlinie zum 1. Juli 2021 in Kraft treten.

Scheuer: „Das sind gute Nachrichten für die Binnenschifffahrt: Mit Hilfe der neuen Förderrichtlinie modernisieren wir die deutschen Binnenschiffe nachhaltig. Das macht sie attraktiver, effektiver und wettbewerbsfähiger als zuvor. Außerdem optimieren wir die Flotte für Niedrigwasserphasen und sorgen für sauberere Luft. 95 Millionen Euro stehen uns für die Förderung zur Verfügung. Mein Appell an die Unternehmen: Nutzen Sie diese Chance, um die deutsche Binnenschifffahrt fit zu machen für die Zukunft.“

Mit der neuen Förderrichtlinie wird eine Erfolgsgeschichte weitergeschrieben. Die neue Förderrichtlinie ist eine Weiterentwicklung der zuletzt im Jahr 2020 modifizierten Richtlinie. Diese wurde um die Aspekte Digitalisierung und Automatisierung an Bord und Optimierung von im Einsatz befindlichen Gütermotorschiffen für eine größere Einsatzfähigkeit bei Niedrigwasser ergänzt.

Die finanzielle Ausgestaltung der aktuellen Förderrichtlinie ist bereits für die kommenden Jahre im Bundeshaushalt gesichert. Mit der Entscheidung der EU ist nun auch die rechtliche Grundlage geschaffen worden. Die Förderrichtlinie läuft bis zum 31. Dezember 2023.

Am 5. Juli 2021 wird die Generaldirektion für Wasserstraßen und Schifffahrt den ersten Förderaufruf veröffentlichen. Mit bis zu 90 Prozent der Investitionsmehrkosten bezuschusst werden u.a.

  • die Aus- und Umrüstung mit Motoren, die mit alternativen Kraftstoffen betrieben werden,
  • Nullemissionsantriebe wie dem E-Antrieb und dem Brennstoffzellenantrieb,
  • die Nachrüstung mit Emissionsminderungssystemen und
  • Maßnahmen zur Energieeffizienzverbesserung.

Weiterführende Informationen gibt es hier

Martin Staats, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) erklärt hierzu: „Heute ist ein sehr guter Tag für die Binnenschifffahrt! Mit der Genehmigung aus Brüssel und einem bereits bewilligten Fördervolumen von rund 131 Mio. Euro haben wir die Möglichkeit, die deutsche Flotte endlich nachhaltig zu modernisieren. Mich freut es, dass mit dem neuen Programm die wichtigste Maßnahme in unserem Masterplan Binnenschifffahrt am Ende der Wahlperiode doch noch umgesetzt wird!“

Weit über ein Jahr hat sich die Wettbewerbsbehörde der Europäischen Kommission mit der Prüfung des Vorgangs Zeit gelassen. Erst die Intervention des Bundesverkehrsministers Andreas Scheuer gegenüber der Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager führte nun zu dem erhofften Ergebnis. „Unser Dank geht ganz klar auch in Richtung des Bundesverkehrsministers, der das Potenzial und die Zukunftsfähigkeit dieses Verkehrsträgers erkannt und sich persönlich für die weitere nachhaltige Entwicklung stark gemacht hat“, so Martin Staats weiter.

Quelle: BMVI und BDB, Foto BMVI




Bünning verstärkt das Team von BÖB und VBW

Magnus Bünning, wird ab 1. Juni neuer Referent für Verkehrs-, Haushaltsund Standortpolitik im gemeinsamen Hauptstadtbüro von BÖB und VBW.

Mit der neu geschaffenen Referentenstelle wird ein weiterer Schritt zur Stärkung der hauptamtlichen Strukturen aus dem im Herbst beschlossenen Kooperationskonzept von BÖB und VBW umgesetzt. Damit wird die Stelle von Melanie Wollert ersetzt, die den BÖB zum März 2021 verlassen hat.

Bünning war bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Matthias Stein aus Kiel, der Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der Parlamentariergruppe Binnenschifffahrt ist. Magnus Bünning (Jahrgang 1984) hat Politikwissenschaften studiert, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Bis 2017 war er Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages und betreute dort unter anderem die Berichterstattung zum Einzelplan des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie die Bahnfinanzierung.

„Ich freue mich, dass Magnus Bünning unser Team in Berlin künftig verstärken wird. Mit ihm gewinnen wir einen Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung in der parlamentarischen Arbeit und intensiver Kenntnis des Systems Wasserstraße sowie hoher Affinität für die Belange der Hafenwirtschaft“, kommentiert Geschäftsführer Marcel Lohbeck (Foto) den Neuzugang.

Quelle und Foto: BÖB und VBW




Lernkurve umsetzen, Lebensadern offenhalten

DVF-Geschäftsführer Dr. Florian Eck forderte vor rund 1.000 Zusehern und -hörern auf dem DVF-Forum „Strategien nach Corona: Wieviel Resilienz braucht die Logistik?“ zur Messe transport logistic den Bund auf, die Lernkurve seit dem Pandemieausbruch für die Widerstandsfähigkeit der Logistik auch umzusetzen: „Angesichts der andauernden Pandemiesituation müssen die bisherigen Erfahrungen und Best Practices genutzt werden, um die logistischen Lebensadern offenzuhalten und eine Langfriststrategie zum Umgang mit ähnlichen Situationen zu entwickeln.“

Und weiter: „Die Logistikunternehmen haben sehr schnell Hygienemaßnahmen eingeführt, ihre Umläufe und Planungen von Güterverkehren äußerst flexibel an Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen angepasst und dafür hohe Summen investiert. Die Logistik hat dafür gesorgt, dass die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und medizinischer Ausstattung aufrechterhalten werden konnte. Nach 14 Monaten Pandemie besteht eine extreme Lernkurve, die nun auch seitens der Politik in konkrete Maßnahmen münden muss.“

Dr. Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, erläuterte dazu: „Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben wir im letzten Jahr Eckpunkte für einen europäischen Pandemie- und Krisen-Notfallplan im Güterverkehr vorgelegt. Damit wollen wir europaweite Abstimmungen vereinfachen und Lieferketten sichern. Denn eins ist klar: Verkehr und Logistik sind für unser Gemeinwesen systemrelevant und müssen europäisch gedacht werden.“

Wie wichtig europäisch einheitliche Rahmenbedingungen sind, erläuterte Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr, Deutsche Bahn AG, Vorsitzende des Vorstands, DB Cargo AG: „Einheitliche europäische Regelungen sind nicht nur im aktuellen Krisenfall essentiell: Nur so können wir die Bürgerinnen und Bürger grenzüberschreitend schnell mit Lebensmitteln und unsere Kunden aus der Industrie mit Grundstoffen für die Herstellung von notwendigen Hygieneartikeln versorgen. Darum gilt es, einen europäischen Pandemie- und Krisen-Notfallplan im Güterverkehr gemeinsam mit dem Sektor rasch umzusetzen.“

Für den Bereich der Häfen sagte Andrea Eck, Mitglied des Vorstands BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, dass sich die Hafeninfrastrukturen in der aktuellen Krise als robust erwiesen hätten und es den systemrelevanten deutschen Seehäfen durch umfangreiche Hygiene- und Schutzmaßnahmen für ihre Beschäftigten gelungen sei, den Betrieb aufrechtzuhalten und somit die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. „Dennoch haben Grenzschließungen innerhalb des europäischen Binnenmarkts sowie globale Verkehrshemmnisse zu massiven Beeinträchtigungen des Wirtschaftslebens geführt. Daher begrüßen wir die Initiative des EU-Verkehrsministerrats für einen Europäischen Notfallplan für den Güterverkehr.“

Global gesehen sei bei Lufthansa im Langstreckenverkehr aktuell Indien, aber auch China ein Sorgenkind, da hier noch kein zumutbarer Layover für die Piloten möglich wäre, so Dorothea von Boxberg, Vorsitzende des Vorstands Lufthansa Cargo AG.

Das gesamte vergangene Jahr habe der Lufthansa enorm viel Flexibilität abverlangt, denn innerhalb weniger Tage standen die Passagiermaschinen am Boden. Diese mussten nun Fracht transportieren, so von Boxberg: „Fast die Hälfte der Fracht wird normalerweise als Belly-Fracht in Passagiermaschinen befördert. Dieser Frachtraum fiel mit der Pandemie so gut wie weg. Zudem kam durch die Quarantänemaßnahmen die Erschwernis hinzu, dass die Crew nicht vor Ort untergebracht werden konnte. Um solch eine schnelle Umstellung zu bewerkstelligen, braucht man sehr engagierte Mitarbeiter. Auch heute noch werden wir mit täglich wechselnden Rahmenbedingungen konfrontiert, auf die wir schnell reagieren müssen. Das funktioniert Dank eines gut eingespielten Teams aber sehr gut.“

„Als international agierender Logistikdienstleister sind wir der Auffassung, dass smarte Logistiknetzwerke die beste Antwort auf Krisen ist. Der Digitalisierung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung des Riskmanagements zu einem Risk Controll Tower notwendig, denn Krisen sind mittlerweile das „New Normal“, beschrieb Eck die Maßnahmen für mehr Resilienz.

Nikutta: „Der Schienengüterverkehr ist der nachhaltigste Verkehrsträger, um Waren zu transportieren: ein Zug ersetzt 52 Lkw. Wir haben hohe Kapazitäten und den Vorteil, dass wir Personal schonend und kontaktarm einsetzen können – damit sind wir auch in Krisenzeiten das sicherste Transportmittel.“

Staatssekretärin Zieschang warnte vor dem Abgesang der Globalisierung: „Deutschland wird auf Importe von grünem Wasserstoff angewiesen sein. Dies haben wir in der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung aufgezeigt. Die Abhängigkeit von Importen gehört bei einer weltweit arbeitsteiligen Wirtschaft und Just-in-Time-Logistik zum Alltagsgeschäft. Wir sind international wechselseitig voneinander abhängig. Das haben auch die Erfahrungen der Pandemie gezeigt. Deshalb setzen wir auf enge europäische und internationale Partnerschaften.“

Dem stimmte von Boxberg zu: „Einfache Massenprodukte werden wohl weiterhin nicht in Europa produziert. Was wir bei den Masken erlebt haben, war eher eine Reaktion auf einen akuten Mangel und keine strategische Entscheidung. Eine Ansiedelung und Anschubfinanzierung für bestimmte Technologiecluster wie Wasserstoff ist jedoch sehr sinnvoll. Die Anbieter müssen sich allerdings dauerhaft im Markt durchsetzen.“

Eck fügte an dieser Stelle hinzu, dass durch Verschiebungen in globalen Produktions- und Liefermechanismen mangelnde Seefrachtkapazitäten entstehen können: „Ein Gegensteuern ist davon abhängig, ob es an Schiffsraum, Tonnage oder Equipment mangelt. Derzeit sind mangelnde Seefrachtkapazitäten in erster Linie auf fehlendes Equipment zurückzuführen.“

Alle Logistikerinnen auf dem Podium waren sich darin einig, dass eine Resilienz der Logistikketten auch eine solide physische und digitale Infrastruktur voraussetzt. Gerade an den Verkehrswegen und in den Umschlags- und Logistikknoten seien daher Investitionen in Glasfasernetze und 5G zwingend notwendig.

DVF-Geschäftsführer Eck bedauerte, dass weder der Bund noch die EU es entgegen ihrer Ankündigungen geschafft hätten, die Grenzen für den notwendigen Warenverkehr durchgängig offenzuhalten. „Weiterhin fehlen digitale Schnittstellen zur Einreiseanmeldung, die Anerkennung von Logistikketten als geschlossene, hygienisch kontrollierte Systeme (sogenannte Bubbles) und echte Fast Lanes an den Grenzen im Sinne der Vereinbarung zu EU-Green Lanes. Es gilt, bereits jetzt vorhandene strategische Bausteine konsequent umzusetzen und damit weitere Erfahrungen für künftige Krisensituationen zu sammeln. Die Strategiebildung muss jetzt beginnen!“

Quelle und Video: DVF




Völlig unpraktikable Regelungen

Bereits in der kommenden Woche wird der Gesetzesentwurf zur Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes, durch den der Bund ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 weitreichende Kompetenzen zur Verhängung von verschärften Lockdown-Maßnahmen erhalten soll, im Bundestag behandelt. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) kritisiert in aller Deutlichkeit, dass die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt durch den Gesetzesentwurf mit völlig lebensfremden und absolut unpraktikablen Regelungen konfrontiert wird.

So soll ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 der Fahrgastschifffahrt, die noch massiv unter der katastrophalen Saison 2020 leidet, weiterhin die Berufsausübung untersagt sein. Bei einer Inzidenz unter 100 sollen dann die Gemeinden und Kreise eigene, abweichende Maßnahmen treffen. Eine derart kleinteilige Regelung ist für die Branche jedoch absolut undurchführbar, da sie im praktischen Betrieb dazu führt, dass ein Ausflugsschiff z.B. in einer Gemeinde zwar ablegen, aber an der nächsten Liegestelle, der in einer anderen Gemeinde liegt, nicht mehr anlegen darf, da dort aufgrund einer höheren Inzidenz strengere Maßnahmen gelten. Andersherum betrachtet macht es auch keinen Sinn, einem Unternehmen an dessen Sitz die Fahrt zu verbieten, wenn die Gemeinden im Umkreis, die regelmäßig angefahren werden, eine Inzidenz unter 100 aufweisen.

„Unter diesen Voraussetzungen könnte diese Saison für die Fahrgastschifffahrt noch schlechter verlaufen als die letzte. Die Fahrten finden oftmals gemeindeübergreifend statt, so dass die kleinteiligen Vorgaben von den Unternehmen schlichtweg nicht umgesetzt werden können. Es bringt unsere Fahrpläne völlig durcheinander, wenn tagesaktuell geschaut werden muss, ob bei einer Schiffstour die Liegestellen in einer Gemeinde überhaupt noch angefahren werden dürfen oder ob dort gerade ein Verbot besteht. Diese Ungewissheit, ob ein Schiffsausflug überhaupt stattfinden kann, wird auch potenzielle Fahrgäste abschrecken, die unsere Branche so dringend braucht“, erklärt Dr. Achim Schloemer (KD), Vizepräsident des BDB.

Es steht außerdem zu befürchten, dass die lebensfremden Regelungen auch arbeitsrechtliche Probleme nach sich ziehen, beispielsweise im Hinblick auf Arbeitnehmer, die je nach aktueller Inzidenz immer wieder in Kurzarbeit geschickt werden müssen.

Der BDB fordert daher, dass die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt aus § 28 b Abs. 1 Nr. 3 des Gesetzesentwurfs komplett gestrichen wird. Die Fahrgastschifffahrt ist der einzige dort genannte touristische Gewerbezweig, der keinen alleinigen Bezug zur einzelnen Kommune hat und wo das Verbot schon vom Ansatz her nicht passt, da auch über die Grenzen von Städten, Gemeinden und Kreisen hinweg gefahren wird.

„Wir richten den dringenden Appell an die Politik, die Fahrgastschifffahrt nicht mit Regelungen zu überziehen, die sie in der Praxis gar nicht umsetzen kann. Es sollte den Unternehmen vielmehr gemeindeübergreifend ermöglicht werden, zumindest bei einer Inzidenz unter 100, unter strikter Anwendung der bereits erarbeiteten und im vergangenen Jahr erfolgreich erprobten Abstands- und Hygienekonzepte Gäste sicher befördern zu dürfen“, so Dr. Achim Schloemer.

Quelle: BDB, Foto: KD




Wechsel im spc Vorstand: Nowak übernimmt

Knut Sander, langjähriges Vorstandsmitglied und seit sechs Jahren Vorstandsvorsitzender des Trägervereins des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC), übergibt die Aufgabe im April an Wolfgang Nowak. Auf der jüngst abgehaltenen Vorstandssitzung hat sich der Vorstand auf Wolfgang Nowak als kommissarischen Vorstandsvorsitzenden und Heiko Loroff als Vertreter verständigt. Auch sie sind beide bereits langjährige Vorstandsmitglieder.

„Sechs Jahre habe ich das Amt des Vorstandsvorsitzenden des spc Trägervereins gerne ausgeübt. Aufgrund der starken Expansion des von mir vertretenen Unternehmens Robert Kukla GmbH kann ich aber aus zeitlichen Gründen die Aufgabe leider nicht mehr fortführen. Beispielsweise haben wir kürzlich in Lissabon und Düsseldorf Niederlassungen eröffnet, was meine Zeit zusätzlich bindet. Selbstverständlich wird die Robert Kukla GmbH weiter überzeugtes Mitglied im spc bleiben“, versichert Knut Sander.

„Über das Vertrauen in meine Person und den Auftrag den Vorstandsvorsitz im Trägerverein kommissarisch zu übernehmen freue ich mich sehr. Das spc soll weiter ein lebendiges Netzwerk bleiben und sehr gerne bringe ich mich aktiv dabei ein. Zusammen mit Heiko Loroff bin ich schon einige Jahre im Vorstand tätig und damit für diese Aufgabe gut gerüstet“, erklärt Wolfgang Nowak. „Im Namen des Vorstands und spc Teams möchte ich an dieser Stelle Knut Sander ganz ausdrücklich für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement im Vorstand danken“, so Nowak weiter.

Wolfgang Nowak ist bei der HGK Shipping in der Funktion des Vice President Commercial und Heiko Loroff als Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH tätig.

Quelle: spc, Foto: privat