Bünning verstärkt das Team von BÖB und VBW

Magnus Bünning, wird ab 1. Juni neuer Referent für Verkehrs-, Haushaltsund Standortpolitik im gemeinsamen Hauptstadtbüro von BÖB und VBW.

Mit der neu geschaffenen Referentenstelle wird ein weiterer Schritt zur Stärkung der hauptamtlichen Strukturen aus dem im Herbst beschlossenen Kooperationskonzept von BÖB und VBW umgesetzt. Damit wird die Stelle von Melanie Wollert ersetzt, die den BÖB zum März 2021 verlassen hat.

Bünning war bisher wissenschaftlicher Mitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Matthias Stein aus Kiel, der Mitglied des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag und Vorsitzender der Parlamentariergruppe Binnenschifffahrt ist. Magnus Bünning (Jahrgang 1984) hat Politikwissenschaften studiert, ist verheiratet und Vater einer Tochter. Bis 2017 war er Mitarbeiter der Bundestagsabgeordneten Bettina Hagedorn, Mitglied im Haushaltsausschuss des Bundestages und betreute dort unter anderem die Berichterstattung zum Einzelplan des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur sowie die Bahnfinanzierung.

„Ich freue mich, dass Magnus Bünning unser Team in Berlin künftig verstärken wird. Mit ihm gewinnen wir einen Mitarbeiter mit langjähriger Erfahrung in der parlamentarischen Arbeit und intensiver Kenntnis des Systems Wasserstraße sowie hoher Affinität für die Belange der Hafenwirtschaft“, kommentiert Geschäftsführer Marcel Lohbeck (Foto) den Neuzugang.

Quelle und Foto: BÖB und VBW




Lernkurve umsetzen, Lebensadern offenhalten

DVF-Geschäftsführer Dr. Florian Eck forderte vor rund 1.000 Zusehern und -hörern auf dem DVF-Forum „Strategien nach Corona: Wieviel Resilienz braucht die Logistik?“ zur Messe transport logistic den Bund auf, die Lernkurve seit dem Pandemieausbruch für die Widerstandsfähigkeit der Logistik auch umzusetzen: „Angesichts der andauernden Pandemiesituation müssen die bisherigen Erfahrungen und Best Practices genutzt werden, um die logistischen Lebensadern offenzuhalten und eine Langfriststrategie zum Umgang mit ähnlichen Situationen zu entwickeln.“

Und weiter: „Die Logistikunternehmen haben sehr schnell Hygienemaßnahmen eingeführt, ihre Umläufe und Planungen von Güterverkehren äußerst flexibel an Grenzschließungen und Quarantänemaßnahmen angepasst und dafür hohe Summen investiert. Die Logistik hat dafür gesorgt, dass die Versorgung mit lebenswichtigen Gütern und medizinischer Ausstattung aufrechterhalten werden konnte. Nach 14 Monaten Pandemie besteht eine extreme Lernkurve, die nun auch seitens der Politik in konkrete Maßnahmen münden muss.“

Dr. Tamara Zieschang, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, erläuterte dazu: „Im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft haben wir im letzten Jahr Eckpunkte für einen europäischen Pandemie- und Krisen-Notfallplan im Güterverkehr vorgelegt. Damit wollen wir europaweite Abstimmungen vereinfachen und Lieferketten sichern. Denn eins ist klar: Verkehr und Logistik sind für unser Gemeinwesen systemrelevant und müssen europäisch gedacht werden.“

Wie wichtig europäisch einheitliche Rahmenbedingungen sind, erläuterte Dr. Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr, Deutsche Bahn AG, Vorsitzende des Vorstands, DB Cargo AG: „Einheitliche europäische Regelungen sind nicht nur im aktuellen Krisenfall essentiell: Nur so können wir die Bürgerinnen und Bürger grenzüberschreitend schnell mit Lebensmitteln und unsere Kunden aus der Industrie mit Grundstoffen für die Herstellung von notwendigen Hygieneartikeln versorgen. Darum gilt es, einen europäischen Pandemie- und Krisen-Notfallplan im Güterverkehr gemeinsam mit dem Sektor rasch umzusetzen.“

Für den Bereich der Häfen sagte Andrea Eck, Mitglied des Vorstands BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG, dass sich die Hafeninfrastrukturen in der aktuellen Krise als robust erwiesen hätten und es den systemrelevanten deutschen Seehäfen durch umfangreiche Hygiene- und Schutzmaßnahmen für ihre Beschäftigten gelungen sei, den Betrieb aufrechtzuhalten und somit die Grundversorgung der Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. „Dennoch haben Grenzschließungen innerhalb des europäischen Binnenmarkts sowie globale Verkehrshemmnisse zu massiven Beeinträchtigungen des Wirtschaftslebens geführt. Daher begrüßen wir die Initiative des EU-Verkehrsministerrats für einen Europäischen Notfallplan für den Güterverkehr.“

Global gesehen sei bei Lufthansa im Langstreckenverkehr aktuell Indien, aber auch China ein Sorgenkind, da hier noch kein zumutbarer Layover für die Piloten möglich wäre, so Dorothea von Boxberg, Vorsitzende des Vorstands Lufthansa Cargo AG.

Das gesamte vergangene Jahr habe der Lufthansa enorm viel Flexibilität abverlangt, denn innerhalb weniger Tage standen die Passagiermaschinen am Boden. Diese mussten nun Fracht transportieren, so von Boxberg: „Fast die Hälfte der Fracht wird normalerweise als Belly-Fracht in Passagiermaschinen befördert. Dieser Frachtraum fiel mit der Pandemie so gut wie weg. Zudem kam durch die Quarantänemaßnahmen die Erschwernis hinzu, dass die Crew nicht vor Ort untergebracht werden konnte. Um solch eine schnelle Umstellung zu bewerkstelligen, braucht man sehr engagierte Mitarbeiter. Auch heute noch werden wir mit täglich wechselnden Rahmenbedingungen konfrontiert, auf die wir schnell reagieren müssen. Das funktioniert Dank eines gut eingespielten Teams aber sehr gut.“

„Als international agierender Logistikdienstleister sind wir der Auffassung, dass smarte Logistiknetzwerke die beste Antwort auf Krisen ist. Der Digitalisierung kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung des Riskmanagements zu einem Risk Controll Tower notwendig, denn Krisen sind mittlerweile das „New Normal“, beschrieb Eck die Maßnahmen für mehr Resilienz.

Nikutta: „Der Schienengüterverkehr ist der nachhaltigste Verkehrsträger, um Waren zu transportieren: ein Zug ersetzt 52 Lkw. Wir haben hohe Kapazitäten und den Vorteil, dass wir Personal schonend und kontaktarm einsetzen können – damit sind wir auch in Krisenzeiten das sicherste Transportmittel.“

Staatssekretärin Zieschang warnte vor dem Abgesang der Globalisierung: „Deutschland wird auf Importe von grünem Wasserstoff angewiesen sein. Dies haben wir in der Nationalen Wasserstoffstrategie der Bundesregierung aufgezeigt. Die Abhängigkeit von Importen gehört bei einer weltweit arbeitsteiligen Wirtschaft und Just-in-Time-Logistik zum Alltagsgeschäft. Wir sind international wechselseitig voneinander abhängig. Das haben auch die Erfahrungen der Pandemie gezeigt. Deshalb setzen wir auf enge europäische und internationale Partnerschaften.“

Dem stimmte von Boxberg zu: „Einfache Massenprodukte werden wohl weiterhin nicht in Europa produziert. Was wir bei den Masken erlebt haben, war eher eine Reaktion auf einen akuten Mangel und keine strategische Entscheidung. Eine Ansiedelung und Anschubfinanzierung für bestimmte Technologiecluster wie Wasserstoff ist jedoch sehr sinnvoll. Die Anbieter müssen sich allerdings dauerhaft im Markt durchsetzen.“

Eck fügte an dieser Stelle hinzu, dass durch Verschiebungen in globalen Produktions- und Liefermechanismen mangelnde Seefrachtkapazitäten entstehen können: „Ein Gegensteuern ist davon abhängig, ob es an Schiffsraum, Tonnage oder Equipment mangelt. Derzeit sind mangelnde Seefrachtkapazitäten in erster Linie auf fehlendes Equipment zurückzuführen.“

Alle Logistikerinnen auf dem Podium waren sich darin einig, dass eine Resilienz der Logistikketten auch eine solide physische und digitale Infrastruktur voraussetzt. Gerade an den Verkehrswegen und in den Umschlags- und Logistikknoten seien daher Investitionen in Glasfasernetze und 5G zwingend notwendig.

DVF-Geschäftsführer Eck bedauerte, dass weder der Bund noch die EU es entgegen ihrer Ankündigungen geschafft hätten, die Grenzen für den notwendigen Warenverkehr durchgängig offenzuhalten. „Weiterhin fehlen digitale Schnittstellen zur Einreiseanmeldung, die Anerkennung von Logistikketten als geschlossene, hygienisch kontrollierte Systeme (sogenannte Bubbles) und echte Fast Lanes an den Grenzen im Sinne der Vereinbarung zu EU-Green Lanes. Es gilt, bereits jetzt vorhandene strategische Bausteine konsequent umzusetzen und damit weitere Erfahrungen für künftige Krisensituationen zu sammeln. Die Strategiebildung muss jetzt beginnen!“

Quelle und Video: DVF




Völlig unpraktikable Regelungen

Bereits in der kommenden Woche wird der Gesetzesentwurf zur Verschärfung des Infektionsschutzgesetzes, durch den der Bund ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 weitreichende Kompetenzen zur Verhängung von verschärften Lockdown-Maßnahmen erhalten soll, im Bundestag behandelt. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) kritisiert in aller Deutlichkeit, dass die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt durch den Gesetzesentwurf mit völlig lebensfremden und absolut unpraktikablen Regelungen konfrontiert wird.

So soll ab einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 der Fahrgastschifffahrt, die noch massiv unter der katastrophalen Saison 2020 leidet, weiterhin die Berufsausübung untersagt sein. Bei einer Inzidenz unter 100 sollen dann die Gemeinden und Kreise eigene, abweichende Maßnahmen treffen. Eine derart kleinteilige Regelung ist für die Branche jedoch absolut undurchführbar, da sie im praktischen Betrieb dazu führt, dass ein Ausflugsschiff z.B. in einer Gemeinde zwar ablegen, aber an der nächsten Liegestelle, der in einer anderen Gemeinde liegt, nicht mehr anlegen darf, da dort aufgrund einer höheren Inzidenz strengere Maßnahmen gelten. Andersherum betrachtet macht es auch keinen Sinn, einem Unternehmen an dessen Sitz die Fahrt zu verbieten, wenn die Gemeinden im Umkreis, die regelmäßig angefahren werden, eine Inzidenz unter 100 aufweisen.

„Unter diesen Voraussetzungen könnte diese Saison für die Fahrgastschifffahrt noch schlechter verlaufen als die letzte. Die Fahrten finden oftmals gemeindeübergreifend statt, so dass die kleinteiligen Vorgaben von den Unternehmen schlichtweg nicht umgesetzt werden können. Es bringt unsere Fahrpläne völlig durcheinander, wenn tagesaktuell geschaut werden muss, ob bei einer Schiffstour die Liegestellen in einer Gemeinde überhaupt noch angefahren werden dürfen oder ob dort gerade ein Verbot besteht. Diese Ungewissheit, ob ein Schiffsausflug überhaupt stattfinden kann, wird auch potenzielle Fahrgäste abschrecken, die unsere Branche so dringend braucht“, erklärt Dr. Achim Schloemer (KD), Vizepräsident des BDB.

Es steht außerdem zu befürchten, dass die lebensfremden Regelungen auch arbeitsrechtliche Probleme nach sich ziehen, beispielsweise im Hinblick auf Arbeitnehmer, die je nach aktueller Inzidenz immer wieder in Kurzarbeit geschickt werden müssen.

Der BDB fordert daher, dass die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt aus § 28 b Abs. 1 Nr. 3 des Gesetzesentwurfs komplett gestrichen wird. Die Fahrgastschifffahrt ist der einzige dort genannte touristische Gewerbezweig, der keinen alleinigen Bezug zur einzelnen Kommune hat und wo das Verbot schon vom Ansatz her nicht passt, da auch über die Grenzen von Städten, Gemeinden und Kreisen hinweg gefahren wird.

„Wir richten den dringenden Appell an die Politik, die Fahrgastschifffahrt nicht mit Regelungen zu überziehen, die sie in der Praxis gar nicht umsetzen kann. Es sollte den Unternehmen vielmehr gemeindeübergreifend ermöglicht werden, zumindest bei einer Inzidenz unter 100, unter strikter Anwendung der bereits erarbeiteten und im vergangenen Jahr erfolgreich erprobten Abstands- und Hygienekonzepte Gäste sicher befördern zu dürfen“, so Dr. Achim Schloemer.

Quelle: BDB, Foto: KD




Wechsel im spc Vorstand: Nowak übernimmt

Knut Sander, langjähriges Vorstandsmitglied und seit sechs Jahren Vorstandsvorsitzender des Trägervereins des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC), übergibt die Aufgabe im April an Wolfgang Nowak. Auf der jüngst abgehaltenen Vorstandssitzung hat sich der Vorstand auf Wolfgang Nowak als kommissarischen Vorstandsvorsitzenden und Heiko Loroff als Vertreter verständigt. Auch sie sind beide bereits langjährige Vorstandsmitglieder.

„Sechs Jahre habe ich das Amt des Vorstandsvorsitzenden des spc Trägervereins gerne ausgeübt. Aufgrund der starken Expansion des von mir vertretenen Unternehmens Robert Kukla GmbH kann ich aber aus zeitlichen Gründen die Aufgabe leider nicht mehr fortführen. Beispielsweise haben wir kürzlich in Lissabon und Düsseldorf Niederlassungen eröffnet, was meine Zeit zusätzlich bindet. Selbstverständlich wird die Robert Kukla GmbH weiter überzeugtes Mitglied im spc bleiben“, versichert Knut Sander.

„Über das Vertrauen in meine Person und den Auftrag den Vorstandsvorsitz im Trägerverein kommissarisch zu übernehmen freue ich mich sehr. Das spc soll weiter ein lebendiges Netzwerk bleiben und sehr gerne bringe ich mich aktiv dabei ein. Zusammen mit Heiko Loroff bin ich schon einige Jahre im Vorstand tätig und damit für diese Aufgabe gut gerüstet“, erklärt Wolfgang Nowak. „Im Namen des Vorstands und spc Teams möchte ich an dieser Stelle Knut Sander ganz ausdrücklich für sein jahrelanges ehrenamtliches Engagement im Vorstand danken“, so Nowak weiter.

Wolfgang Nowak ist bei der HGK Shipping in der Funktion des Vice President Commercial und Heiko Loroff als Geschäftsführer der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH tätig.

Quelle: spc, Foto: privat