Wasserstoff-Versorgungskonzepts für Binnenschiffe

Auch der Frachtverkehr kann einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten – beispielsweise durch alternative Antriebsformen in der Binnenschifffahrt. Damit künftig Binnenschiffe mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb auf dem Rhein fahren, müssen genügend Wasserstoff-Tankstellen entstehen. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen unterstützt im Projekt RH2INE den Aufbau einer solchen Infrastruktur und fördert jetzt auch die Entwicklung eines Wasserstoff-Versorgungskonzepts für Binnenschiffe mit Brennstoffzellenantrieb.

Die entsprechenden Förderbescheide über insgesamt 226.500 Euro überreichte Klimaschutzministerin Mona Neubaur im Rahmen des Kompetenztreffens „Klimagerechte Mobilität NRW“ den Vertreterinnen und Vertretern des Konsortiums aus den Reedereien Rhenus SE & Co. KG und HGK Shipping GmbH, dem Zentrum für BrennstoffzellenTechnik (ZBT GmbH), der Anleg GmbH und der Schiffsklassifikationsgesellschaft Lloyds Register.

Ministerin Neubaur: „Die Binnenschifffahrt kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die CO2-Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Die Landesregierung hat sich in der Wasserstoff Roadmap Nordrhein-Westfalen und der Initiative „RH2INE“ ehrgeizige Ziele gesetzt: Wir möchten innerhalb der nächsten Jahre zehn Binnenschiffe mit Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb in Fahrt bekommen. Das nun von uns geförderte Wasserstoff-Versorgungskonzept ist eine wichtige Grundlage, damit dies gelingt und der Antriebswechsel bei Binnenschiffen deutlich beschleunigt wird. Ich bin überzeugt davon: Die Zukunft der Binnenschifffahrt ist grün!“

Damit Reeder die erforderlichen Betriebszulassungen für Schiffsneubauten mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieb erhalten, muss ein tragfähiges Wasserstoff-Versorgungskonzept vorliegen. Das gemeinsame Konzept soll die Grundlage für die individuellen Schiffsentwicklungen der beteiligten Reedereien sein und diese erleichtern. Hierfür ist auch die Entwicklung von standardisierten Wasserstoff-Wechselcontainern, Wasserstoff-Leitungen und Anschlüssen erforderlich, die in dem Projekt erarbeitet werden.

Das bis zum 30. November 2023 laufende Fördervorhaben „Entwicklung H2-Versorgungskonzept“ ist Teil der gemeinsamen Initiative „RH2INE“ des NRW-Wirtschaftsministeriums und der Provinz Südholland zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in den Häfen Rotterdam, Duisburg, Neuss/Düsseldorf und Köln.

Das Kompetenztreffen „Klimagerechte Mobilität NRW“ ist die Jahresveranstaltung für nordrhein-westfälische Akteure aus den Bereichen Elektro- und Wasserstoffmobilität. Ausgerichtet wird es von ElektroMobilität NRW.

Quelle und Foto: MWIKE NRW




Uniper beauftragt Technip Energies als FEED-Anbieter H2Maasvlakte

Nach der Ankündigung der Europäischen Kommission, dass das H2Maasvlakte-Projekt von Uniper als wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischem Interesse (IPCEI) ausgewählt wurde, hat Uniper diese Woche einen weiteren wichtigen Schritt zur Realisierung ihres 100-MW-Elektrolyseur-Projekts für grünen Wasserstoff am Kraftwerksstandort Maasvlakte im Rotterdamer Hafen gemacht.

Auf dem World Hydrogen Congress unterzeichneten Uniper und Technip Energies heute die Vereinbarung, die dem internationalen Ingenieur- und Technologieunternehmen den Auftrag für die Front-End-Engineering-Studie (FEED) erteilt, die im Oktober 2022 beginnen soll. Ein Meilenstein, der Unipers Vorzeige-Wasserstoffprojekt in den Niederlanden einen wichtigen Schritt näher zur Realisierung bringt.

H2Maasvlakte soll bis 2030 schrittweise auf eine Gesamtelektrolysekapazität von 500 MW für grünen Wasserstoff ausgebaut werden. Die ersten 100 MW sollen im Jahr 2025 in Betrieb genommen werden.

Unipers Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte wird einen sehr wichtigen Beitrag zum Ziel der niederländischen Regierung leisten, bis 2025 eine Elektrolyseurkapazität von 500 MW für grünen Wasserstoff aufzubauen und bis 2030 3-4 GW zu erreichen.

Vor kurzem hat die Europäische Kommission im Rahmen des IPCEI-Programms das Uniper H2Maasvlakte-Projekt für die Wasserstoff-Wertschöpfungskette „IPCEI Hy2Use“ nominiert. Im Rahmen dieses Prozesses erhielt das Projekt H2Maasvlakte eine Vielzahl von Unterstützungserklärungen, Absichtserklärungen und abgeschlossenen Absichtserklärungen von verschiedenen Parteien, von Erzeugern erneuerbarer Energien, die sich um Hollandse Kust VI und VII (West) bewerben, über Erstausrüster (OEMs) für Elektrolyseure bis hin zu Abnehmern von grünem Wasserstoff in industriellen Prozessen. Dieses hohe Maß an Unterstützung zeigt das große Interesse, das dieses Projekt in der gesamten Wertschöpfungskette auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene gefunden hat.

Als Teil des FEED-Arbeitsumfangs wird ein multidisziplinäres Team von Technip Energies das komplette FEED-Paket liefern, einschließlich eines Entwurfs für ein groß angelegtes Wasserelektrolysesystem, die Anlagenbilanz sowie die Standortintegration.

Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen, sagte: „Wir sind sehr stolz auf diesen wichtigen Schritt und die FEED für eines unserer Vorzeige-Wasserstoffprojekte in den Niederlanden abzuschließen. Der Standort des Projekts in Maasvlakte im Rotterdamer Hafen wird eine Schlüsselrolle bei der Produktion von Wasserstoff für die Industrie spielen. Maasvlakte nutzt die Synergien, die sich aus den derzeitigen Aktivitäten von Uniper ergeben, und ermöglicht gleichzeitig die Systemintegration für den Anschluss Erneuerbarer Energien an einem sehr stark frequentierten Standort. Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit Technip Energies, mit denen wir die gleichen Werte teilen, nämlich Pioniere bei der Ermöglichung der Energiewende mit Wasserstoff zu sein.“

Allard Castelein, CEO Hafen von Rotterdam: „Die Entscheidung von Uniper, die FEED-Phase ihres 100-MW-Elektrolyseurs zu starten, ist ein wichtiger nächster Schritt, um Rotterdam zu Europas Wasserstoff-Drehscheibe zu machen. Unser Ziel ist es, den Rotterdamer Hafen zu einem wichtigen Standort für die Produktion von grünem Wasserstoff und zu einer wichtigen Importdrehscheibe zu machen. Der Beginn der FEED-Studie zeigt die Entschlossenheit von Uniper, Teil dieses Übergangs zu einer nachhaltigen Industrie zu sein.“

Quelle, Foto (Haliade-X vor dem Uniper-Gelände) und Grafik: Port of Rotterdam




Import-Hub für Wasserstoff

Die erste Testlieferung von Wasserstoff in Form von Ammoniak ist an dem klimaneutralen HHLA Container Terminal Altenwerder eingetroffen und wurde dort von dem Hapag-Lloyd-Schiff Prague Express entladen. Die Pilotlieferung legt einen wichtigen Grundstein für die mittelfristigen Importe von grünem Wasserstoff.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, sagt: „Die HHLA freut sich, im Rahmen der strategischen Energiepartnerschaft zwischen den VAE und Deutschland den Import von Wasserstoff und seinen Derivaten nach Deutschland und Europa zu ermöglichen. Um Wasserstoff in großem Umfang nutzen zu können, ist eine zuverlässige und effiziente Transportkette von den Erzeugerländern wie den VAE zu den deutschen und europäischen Kunden erforderlich. Mit ihrem ausgedehnten europäischen Netzwerk aus Seehafenterminals, Bahnverbindungen und intermodalen Hub-Terminals, die von unserer Bahntochter Metrans betrieben werden, ist die HHLA als Import-Hub und zuverlässiger Logistikpartner für die Distribution und den Transport von Wasserstoff gut aufgestellt.“

Die HHLA hat mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) im März 2022 eine Vereinbarung unterzeichnet, die Transportkette für Wasserstoff aus den VAE nach Deutschland zu testen. Der von der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) gelieferte Wasserstoff wurde in Form des Wasserstoffderivats Ammoniak verschifft. Das gelieferte Ammoniak wird der Multimetallhersteller Aurubis für Testläufe zur klimaneutralen Umstellung der gasintensiven Kupferdrahtproduktion einsetzen, um somit langfristig den fossilen Brennstoff zu ersetzen.

Um die Potenziale von Wasserstoff in den eigenen Geschäftsfeldern und darüber hinaus zu identifizieren, hat die HHLA im Jahr 2020 das Projekt HHLA Hydrogen Network gestartet. Wasserstoff kann als Energieträger einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Logistik leisten. Als ein führender europäischer Logistikkonzern positioniert sich die HHLA zum einen im Bereich des Imports und der Distribution von Wasserstoff. Mit ihrem Netzwerk, das sich von verschiedenen Seehäfen bis ins europäische Hinterland erstreckt, ist die HHLA optimal aufgestellt, um neue Chancen im Bereich des Wasserstoffimports und -transports zu ergreifen. Zum anderen arbeitet die HHLA am Einsatz von Brennstoffzellen in Umschlaggeräten und im Schwerlastverkehr. Ziel dieser Bemühungen ist es, einen Beitrag zur nachhaltigen Reduzierung von Treibhausgasen und anderen Schadstoffemissionen zu leisten.

Quelle und Foto: HHLA




Hamburg schließt Wasserstoff-Kooperationen

Hamburg wird beim Aufbau einer internationalen Wasserstoffwirtschaft künftig enger mit Chile, Uruguay und Argentinien zusammenarbeiten. Das ist das Ergebnis einer Reise des Ersten Bürgermeisters Dr. Peter Tschentscher nach Lateinamerika. Tschentscher unterzeichnete Vereinbarungen mit dem Energieministerium von Chile, dem Hafen von Montevideo und der Stadt Buenos Aires über eine engere Kooperation.

In Santiago de Chile, Montevideo und Buenos Aires traf sich Bürgermeister Tschentscher mit hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft. Im Mittelpunkt der Gespräche stand die Schaffung der beiderseitigen Voraussetzungen für den Import von grünem Wasserstoff aus Lateinamerika nach Deutschland über den Hamburger Hafen. Begleitet wurde Bürgermeister Tschentscher von Staatsrätin Almut Möller und einer 20-köpfigen Wirtschaftsdelegation.

Alle drei Länder bieten sehr gute Voraussetzungen für die Produktion von grünem Wasserstoff und sind zum Teil bereits Vorreiter bei der Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Als künftige Exporteure von grünem Wasserstoff haben sie das Potenzial, wichtige Partner für Hamburg zu werden, dessen Hafen zu einem europäischen Drehkreuz der internationalen Wasserstoffwirtschaft ausgebaut wird. In den Gesprächen wurde deutlich, dass Hamburg als Wirtschaftszentrum und Logistikknotenpunkt in Europa sowie mit dem geplanten Green Energy Hub von großem Interesse für Lateinamerika ist.

Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Energieträger der Energiewende und ein wichtiges Zukunftsfeld für unsere Wirtschaft und Industrie. Hamburg hat das Ziel, ein führender Standort für den Import und den Handel mit Wasserstoff in Europa zu werden. Dafür brauchen wir gute Partner in der Welt. Chile, Uruguay und Argentinien haben beste Bedingungen für die Produktion von grünem Wasserstoff und verfolgen ambitionierte Strategien für den Wasserstoff-Export. Das Interesse an einer Zusammenarbeit mit Hamburg, unserem Hafen und den Unternehmen ist groß. Das deutsche System der dualen Berufsausbildung wird in den lateinamerikanischen Ländern als ein wichtiger Teil der künftigen Zusammenarbeit gesehen, um die Bildungschancen und Berufsperspektiven der jungen Menschen zu verbessern.

Bürgermeister Peter Tschentscher unterzeichnete zusammen mit dem chilenischen Energieminister Claudio Huepe und Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer der Hamburg Port Authority (HPA), im chilenischen Außenministerium eine Kooperationsvereinbarung, auf deren Grundlage ein strategischer Handelskorridor für grünen Wasserstoff aufgebaut werden soll. Die Vereinbarung sieht vor, dass Hamburg und Chile die erforderliche Infrastruktur, Technologien und Logistikketten für eine effiziente grüne Wasserstoffwirtschaft schaffen. Hierfür findet ein entsprechender Austausch zwischen Häfen, aber auch zwischen den politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Institutionen statt.

In weiteren Gesprächen, unter anderem mit der Staatssekretärin des chilenischen Außenministeriums, Ximena Fuentes, dem Gouverneur der Metropolregion von Santiago de Chile sowie dem Präsidenten des chilenischen Industrieverbandes unterstrich die chilenische Seite das große Interesse an konkreten Projekten mit Hamburger Partnern, um den Aufbau der Wasserstoffwirtschaft in beiden Ländern zu fördern. Hamburg wird wegen seiner intensiven Lateinamerika-Kompetenz, der lange zurückreichenden Handelsbeziehungen und der zahlreichen persönlichen Verbindungen als Partner besonders geschätzt.

Bereits in seinem Gespräch mit dem uruguayischen Minister für Industrie, Energie und Bergbau, Omar Paganini, unterstrich der Erste Bürgermeister die Aktivitäten Hamburgs zur Einhaltung der Pariser Klimaziele. Uruguay gehört international zu den Vorreitern beim Ausbau der erneuerbaren Energien und sucht weltweit Partner, die ähnlich ambitioniert voranschreiten und Uruguay bei der Umsetzung ihrer Klimastrategie unterstützen. Tschentscher und Paganini verabredeten eine Fortsetzung des persönlichen Treffens und vereinbarten den Austausch von konkreten Projektvorschlägen für die Errichtung eines „grünen Korridors“ beim Transport von grünem Wasserstoff von Uruguay nach Hamburg.

Die Häfen von Hamburg und Uruguay wollen in Zukunft ihre Zusammenarbeit intensivieren, beim Aufbau einer Infrastruktur für den Im- und Export von grünem Wasserstoff ebenso wie in den Bereichen Umweltschutz und Emissionsreduktion. Hierzu schlossen Hafen Hamburg Marketing e. V. und die Hafenverwaltung von Uruguay in Montevideo ein Memorandum of Unterstanding. Es ist die dritte Kooperationsvereinbarung seit 2005.

In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, dem Ausgangspunkt der Lateinamerika-Reise, unterzeichnete Bürgermeister Peter Tschentscher mit seinem Amtskollegen Horacio Rodriguez Larreta eine erneuerte Kooperationsvereinbarung, auf deren Grundlage beide Städte ihre Zusammenarbeit in der Stadtentwicklung, beim Klimaschutz und bei der Digitalisierung vertiefen wollen. Hamburg und Buenos Aires hatten erstmals 2018 einen engeren Austausch vereinbart.

In seinen Gesprächen mit Mercedes Marcó del Pont, Staatssekretärin und strategische Beraterin des argentinischen Präsidenten, und Daniel Filmus, Minister für Wissenschaft und Technologie, erläuterte Bürgermeister Peter Tschentscher die Wasserstoff-Strategie des Hamburger Senats und verdeutlichte das Interesse Hamburgs und Deutschlands an langfristigen und stabilen Handelsbeziehungen mit Argentinien. Mit Filmus vereinbarte Tschentscher, die künftige handels- und logistikbezogene Kooperation im Bereich Wasserstoff um eine wissenschaftliche Zusammenarbeit zu ergänzen.

Quelle und Foto: Freie und Hansestadt Hamburg, Bürgermeister Peter Tschentscher unterzeichnete zusammen mit dem chilenischen Energieminister Claudio Huepe und Friedrich Stuhrmann, Chief Commercial Officer der Hamburg Port Authority (HPA) im chilenischen Außenministerium eine Kooperationsvereinbarung, auf deren Grundlage ein strategischer Handelskorridor für grünen Wasserstoff aufgebaut werden soll.




Antwerpen-Brügge wird Stiftungsmitglied bei H2Global

Der im April 2022 offiziell fusionierte Port of Antwerp-Bruges sieht sich in einer Schlüsselrolle für die Produktion, den Vertrieb und die Nutzung von grünem Wasserstoff. Mit Unterstützung der flämischen Regierung ist der Hafenbetrieb nun Mitglied der deutschen Stiftung H2Global. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, grünen Wasserstoff als Energiesubstitut in Europa salonfähig zu machen – und so die Energiewende und Unabhängigkeit von russischem Gas voranzutreiben.

Der flämische Minister Jo Brouns (CD&V): „Flandern wird neben der lokalen Produktion, auch den Import von nachhaltigem Wasserstoff brauchen.“

Port of Antwerp-Bruges spielt eine Schlüsselfunktion bei der Energiewende. Seine Position in der internationalen Logistikkette und als Chemie-Cluster ist entscheidend, um den Markthochlauf von grünem Wasserstoff und seinen Derivaten zu beschleunigen. Die H2Global-Stiftung hat einen wettbewerbsbasierten Doppelauktionsmechanismus entwickelt, bei dem ihre Tochterunternehmen HINT.CO als Intermediär fungiert und grünen Wasserstoff und Derivate zum niedrigstmöglichen Preis versteigert. Anschließend verkauft sie den grünen Wasserstoff in Deutschland und Europa an den Meistbietenden. Die zu erwartende negative Differenz kann durch die 900 Millionen Euro Subvention des BMWK ausgeglichen werden

„Der Hafen in Antwerpen und Zeebrugge ist als Energie- und Rohstoffdrehscheibe und wachsender Produzent von grünem Wasserstoff ein entscheidender Faktor für die Logistik, die die Energiewende ermöglicht. Seine Entscheidung, der Stiftung beizutreten, ist ein Zeichen, dass H2Global eine gemeinsame europäische und globale Kraftanstrengung ist,“ erklärt Markus Exenberger zum Beitritt des neuen Stiftungs-Schwergewichts.

Der flämische Minister Jo Brouns (CD&V) ist erfreut, dass der Hafen mit Unterstützung der flämischen Regierung Unterstützung mittragen kann: „Wir brauchen nachhaltigen Wasserstoff für die Nachhaltigkeit unserer Industrie und im Bereich Schwertransport. Aber Flandern und Belgien sind zu klein, um den ganzen eigenen Wasserstoff zu produzieren, also müssen wir immer auf Importe zurückgreifen. Deshalb ist es für den Hafen als flämisches Industriecluster wichtig, eine Rolle in H2Global zu spielen, um mit Flandern an dieser nachhaltigen Geschichte teilzunehmen.“

Die klare Botschaft des Port of Antwerp-Bruges als Europas größter Hafen für Fahrzeugumschlag, als Heimat des größten integrierten Chemie-Clusters Europas und als führender Containerhäfen zielt auf den europäischen und gesellschaftlichen Kern der H2Global-Idee.

„Als Energiedrehscheibe ist der Hafen einer der Orte, an denen sich die Energiewende in einer Vielzahl von Aktivitäten manifestiert, vom Terminalumschlag und der Lagerung bis hin zu den Übertragungs- und Verteilungsnetzen und der Abnahme“, kommentierte CEO Jacques Vandermeiren das finanzielle, politische und praktische Engagement seines Unternehmens an der H2Global-Stiftung. „Wir streben mit massiven Investitionen die Klimaneutralität bis 2050 an. Gemeinsam mit unseren Partnern, der Wasserstoff-Koalition und den wichtigsten Akteuren auf unserer Hafenplattform unterstützen wir schon jetzt Projekte, die die Produktion, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff verfolgen. Unser Engagement in der H2Global soll den dafür nötigen Markthochlauf zusätzlich ankurbeln. Auf diese Weise wollen wir Wirtschaft und Klima in Einklang bringen“.“

Annick De Ridder, Vorstandsvorsitzende des Hafens Antwerpen-Brügge: „Es ist das erklärte Ziel unseres Hafens, der ‚grüne Hafen‘ der Zukunft und das Energie-Tor zu Europa zu werden. Als aktiver Pionier der Wasserstoffwirtschaft haben wir in den letzten zwei Jahren große Schritte gemacht, immer eingebettet in fruchtbare Kooperationen im In- und Ausland. Da die Wasserstoffkette komplex ist, haben wir uns beispielsweise in einer Wasserstoff-Import-Koalition mit fünf großen Industrieunternehmen und öffentlichen Akteuren zusammengeschlossen und konzentrieren uns auf konkrete Projekte, die die Produktion, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff gestalten werden. In den kommenden Jahren werden Wasserstoffprojekte wie mit Chile und Oman (Hafen von Duqm) weiter ausgearbeitet, und wir werden mit dem Bau der Wasserstoffanlage in Hyoffwind beginnen. Als Gründungsmitglied von H2Global verleihen wir unseren Wasserstoff-Ambitionen noch mehr ‚Power‘.“

Die aktuelle Versorgungslage vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und die damit einhergehenden Energieengpässe unterstreichen die Dringlichkeit: „Für Nordwest-Europa ist es aktuell unmöglich, sämtliche benötigte Energie aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen“, erläutert Vandermeiren die geopolitischen und wirtschaftlichen Hintergründe. „Die Pläne für den Import von grünem Wasserstoff aus Ländern mit sehr viel mehr Sonnenenergie werden immer konkreter.“ Ankommen soll der grüne Wasserstoff – oder seine Derivate – unter anderem an großen Häfen wie Antwerpen-Brügge. Hier setzt die Stiftungsidee hinter dem Förderprogramm von H2Global an.

Schon heute führt der Port of Antwerp-Bruges alternative Energiequellen wie Wasserstoff ein und verwandelt sie in nachhaltige Rohstoffe und Treibstoff für den Chemiesektor des Hafens. Der Hafen soll darüber hinaus eine Schlüsselposition bei der Einfuhr und der lokalen Produktion von grünem Wasserstoff spielen. Die anfängliche Produktion von grünem Wasserstoff wird 2023 beginnen und bis 2025-2027 für große Mengen grüner Moleküle aus Übersee hochgefahren werden.

Exenberger: „Der Port of Antwerp-Bruges spielt eine Vorreiterrolle, was Fragen der Logistik und Produktion von grünem Wasserstoff in Europa betrifft. Dass er sich so in unserer Stiftung und für die schnelle Entstehung eines Wasserstoffmarktes in Europa engagiert, zeigt, wie wichtig Instrumente wie dieses für den europäischen Wirtschaftsraum und eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur sind.“

Ziel der H2Global-Stiftung ist die Förderung des Klima- und Umweltschutzes. Ein Element zur Erreichung des Stiftungszwecks ist die Erprobung eines effizienten Förderprogramms für einen zeitnahen Markthochlauf und Import von grünem Wasserstoff und Power-to-X-Produkten (PtX). Der Fördermechanismus ermöglicht erstmalig einen wirtschaftlichen, nachhaltigen Betrieb von PtX-Anlagen und erlaubt somit den nun erforderlichen industriellen Markthochlauf. Damit unterscheidet sich H2Global von bisherigen Investitionsförderprogrammen, die in erster Linie eine Investitionssubventionierung leisten, um PtX-Technologien zu entwickeln und zu erproben. Zur effizienten und marktwirtschaftlichen Förderung des Hochlaufs einer grünen Wasserstoffwirtschaft erfolgt im Rahmen von H2Global die Preisfindung über ein Doppelauktionsmodell. Der niedrigste Angebotspreis und der höchste Verkaufspreis erhalten jeweils den Zuschlag. So fällt die auszugleichende Preisdifferenz so gering wie möglich aus. Durch eine Fristendivergenz bei den Ankaufs- und Verkaufsverträgen kann der Intermediär auch von möglichen Preissteigerungen der verkauften Produkte profitieren – dies verringert den Bedarf an staatlicher Förderung und ist somit potentiell deutlich effizienter als bisherige Förderinstrumente. Der Ankauf von grünem Wasserstoff und wasserstoffbasierten PtX-Produkten schließt eine Lieferung nach Deutschland mit ein. Weitere Kriterien bei dem Zuschlag für den Aufkauf des grünen Wasserstoffs und dessen Derivate sind unter anderem von der Bunderegierung definierte Nachhaltigkeitsanforderungen und der Reifegrad der Projekte.

Weitere Informationen unter: https://www.h2-global.de/

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




Produktionsanlage für Wasserstoff in Rostock

Innerhalb der nächsten vier Jahre soll im Überseehafen Rostock auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Eine finale Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen und erst nach Erhalt des Förderbescheides geplant.

Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage von der rostock EnergyPort cooperation GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der ROSTOCK PORT GmbH, das jüngst in der Hanse- und Universitätsstadt gegründet wurde. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions-  und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6,5 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Der Standort ermöglicht den Ausbau der Anlage auf eine Leistung von bis zu 1.000 Megawatt und kann zur nachhaltigen Energieversorgung und Energiesicherheit Deutschlands einen wichtigen Beitrag leisten. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden.

„Gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen treibt die RheinEnergie die zielgerichtete Transformation des Kraftwerkstandorts Rostock von der Steinkohle hin zu grünem Wasserstoff voran. Damit schaffen wir eine Perspektive, nicht nur für den Standort selbst, sondern für die gesamte Region. Die benötigten Mengen an grünem Wasserstoff stellen wir im Rahmen der neu gegründeten Gesellschaft künftig allen Marktteilnehmern zur Verfügung“, sagt Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG.

„Wir sehen in der Realisierung eines solchen Projektes und einem sich daran anschließenden weiteren Ausbau eine große Chance, einen Kohlekraftwerksstandort langfristig in einen zukunftsfähigen Energiestandort zu transformieren. Wir sichern damit auch Arbeitsplätze vor Ort“, sagt Rainer Allmannsdörfer, Geschäftsführer der EnBW Neue Energien GmbH, der auch Geschäftsführer des Kohlekraftwerkes ist.

„Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung der Region führen. Als ein Partner des gemeinsamen Unternehmens möchten wir weiterhin Impulsgeber für eine klimaschonende und nachhaltige Hafenwirtschaft sein“, hebt ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Jens Scharner hervor.

„Der Überseehafen Rostock ist ein idealer Startpunkt für einen Wasserstoff-Hub im Nordosten Deutschlands. Im Rahmen des neuen Konsortiums trägt RWE als weltweit führendes Unternehmen bei Erneuerbaren Energien und mit ihrer Kompetenz bei der Wasserstofferzeugung maßgeblich zur grünen Transformation des Standorts und der Region bei“, sagt Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation.

Quelle: rostock EnergyPort cooperation GmbH, Foto: rostock port/ nordlicht




Shell baut größte Anlage für grünen Wasserstoff in Europa

Auf der Maasvlakte 2 wird Europas größte Anlage für grünen Wasserstoff gebaut. Die endgültige Investitionsentscheidung hierfür hat Shell getroffen. Die futuristische Anlage wird den Namen Holland Hydrogen I tragen und soll 2025 in Betrieb genommen werden.

Der 200-MW-Elektrolyseur wird auf der Maasvlakte 2 im Rotterdamer Hafen gebaut und soll täglich 60.000 Kilogramm erneuerbaren Wasserstoff produzieren.

Der erneuerbare Strom für den Elektrolyseur stammt aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Nord), der sich teilweise im Besitz von Shell befindet.

Der grüne Wasserstoff wird bald über die HyTransPort-Pipeline den Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam versorgen. In der Raffinerie ersetzt es einen Teil des verwendeten grauen Wasserstoffs und macht die Herstellung von Energieprodukten wie Benzin, Diesel und Paraffin teilweise kohlenstofffrei. In dem Maße, wie mehr Wasserstoff-Lkw auf den Markt kommen und das Netz der Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr wächst, kann die Versorgung mit grünem Wasserstoff auch auf sie ausgerichtet werden, um zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs beizutragen.

Quelle und Grafik: Shell, Rendering des Holland Hydrogen 1 im Konversionspark




Grüner Wasserstoff-Importterminal in Rotterdam

Air Products und Gunvor Petroleum Rotterdam haben eine Entwicklungsvereinbarung für ein Importterminal in Rotterdam unterzeichnet. Die Vereinbarung ist eine Reaktion auf die steigende Nachfrage nach grünen Energiequellen, um die Klimaziele zu erreichen und die Energiequellen zu diversifizieren. Das Importterminal wird voraussichtlich 2026 den ersten grünen Wasserstoff an die Niederlande liefern.

Grüner Wasserstoff ist für die Energiewende unverzichtbar. Er hat ein beträchtliches Potenzial, um schwer zu dekarbonisierende Sektoren wie den Schwerlastverkehr und die Industrie nachhaltiger zu machen. Die Herstellung von grünem Wasserstoff erfordert eine große Menge an erneuerbarer Energie, die in der Europäischen Union wahrscheinlich nicht lokal erzeugt werden kann. Daher ist die Einfuhr von grünem Wasserstoff in großem Maßstab dringend erforderlich, um die europäischen Ziele „Fit for 55“ und „REPowerEU“ für erneuerbare Energien zu erreichen. Mit diesem Projekt können die Niederlande einen wichtigen Beitrag zu diesen europäischen Zielen leisten.

Die Unterzeichnung der Vereinbarung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Investitionsentscheidung, die getroffen wird, sobald die Unternehmen genügend Vertrauen in den rechtlichen und regulatorischen Rahmen, das Genehmigungsverfahren und die finanzielle Unterstützung haben. Die Zertifizierung von grünem Wasserstoff soll sicherstellen, dass importiertes grünes Ammoniak und der daraus gewonnene grüne Wasserstoff anerkannt und in den europäischen Zielen für erneuerbare Energien mitgezählt werden. Um finanzielle Unterstützung zu erhalten, soll dieses Projekt als „Important Project of Common European Interest“ (IPCEI-Projekt) anerkannt werden. Air Products freut sich auf die weitere Zusammenarbeit mit den beteiligten Stakeholdern, um eine breitere Unterstützung für das Projekt zu erreichen.

Das Gunvor-Gelände in Europoort Rotterdam ist einer der europäischen Standorte, die von Air Products für die Entwicklung eines grünen Wasserstoff-Importterminals in Betracht gezogen werden. Das Gelände bietet eine strategische Lage für die Anlandung von grünem Ammoniak aus großumfänglichen und überseeischen Wasserstoffproduktionsanlagen, die von Air Products und seinen Partnern betriebenen werden. Nach der Ankunft wird das grüne Ammoniak in grünen Wasserstoff umgewandelt und an europäische Märkte wie die Niederlande, Deutschland und Belgien vertrieben. Air Products und Gunvor haben beide eine nachgewiesene Erfolgsbilanz in den Bereichen Zuverlässigkeit und Sicherheit und sind bestrebt, erstklassige Leistungen in der Personen- und Prozesssicherheit zu erbringen.

Eine unabhängige Analyse von CE Delft hat ergeben, dass das Projekt letztlich einen indirekten wirtschaftlichen Nutzen in Höhe von 260 bis 425 Mio. Euro generieren und in den kommenden Jahren Tausende von neuen Arbeitsplätzen schaffen wird. Darüber hinaus werden die Einsparungen bei den CO2-Emissionen im Verkehrssektor zusammen mit dem Vorteil der Verringerung anderer schädlicher Emissionen im Jahr 2030 einen Gesamtnutzen für die Umwelt in Höhe von über 100 Millionen Euro erbringen.

Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, sagte: „Wir unterstützen die Pläne von Air Products und Gunvor, die ein gutes Beispiel für die Nutzung einer Industriebrache zur Errichtung eines neuen Importterminals für grünes Ammoniak im Rotterdamer Hafen sind. Beide Unternehmen sind seit langem im Energiesektor tätig und reagieren auf die Forderung der Gesellschaft, die Treibhausgasemissionen zu verringern und die Energieunabhängigkeit Europas zu erhöhen. Grünes Ammoniak ist nicht nur ein Wasserstoffträger und ein Rohstoff für die chemische Industrie, sondern auch ein wichtiger erneuerbarer Kraftstoff für die Schifffahrt. Mit Vorreiterprojekten wie diesem wird Rotterdam zur wichtigsten Wasserstoff-Drehscheibe in Europa werden.“

Quelle: Air Products / Gunvor, Foto: Dick Sellenraad




Amsterdam und duisport für grünen Wasserstoff

Der Hafen Amsterdam und duisport werden ihre langjährige Zusammenarbeit ausbauen. Markus Bangen, CEO von duisport, und Koen Overtoom, CEO des Amsterdamer Hafens, haben angekündigt, dass die Häfen gemeinsam die Wasserstoff-Wertschöpfungskette und ihr Hinterlandnetzwerk weiterentwickeln werden. Um das Engagement ihrer Organisationen für diese gemeinsamen Ziele zu unterstreichen, haben beide CEOs eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Die Häfen von Amsterdam und Duisburg sind über den Rhein und mehrere Landwege direkt miteinander verbunden und erfüllen wichtige Funktionen als logistische Knotenpunkte für das europäische Hinterland. Beide Häfen haben historische Bedeutung beim Auf- und Ausbau wichtiger Handelsströme zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die bestehende Partnerschaft, die sich in der gemeinsamen Beteiligungsgesellschaft Hafen Duisburg / Amsterdam Beteiligungsgesellschaft mbH widerspiegelt, wird nun in eine neue Phase eintreten.

Beide Häfen haben große Ambitionen im Energiebereich und wollen bei der Umstellung auf nachhaltige und erneuerbare Energiequellen eine Vorreiterrolle einnehmen. Der Hafen Amsterdam und duisport werden daher gemeinsam das Potenzial verschiedener Wasserstoffträgertechnologien untersuchen, um eine internationale Lieferkette für Wasserstoff im kommerziellen Maßstab aufzubauen. Der Import, die Speicherung und die Verteilung von grünen Wasserstoffträgern spielt eine entscheidende Rolle bei der Energiewende in der Industrie und im maritimen Sektor. Der Amsterdamer Hafen ist Teil des H2A-Konsortiums, das die Einfuhr von einer Million Tonnen grünem Wasserstoff in den Amsterdamer Hafen anstrebt und mehrere wichtige Akteure der Wasserstoffindustrie umfasst. Das H2A-Projekt bildet eine einzigartige Plattform, die nun mit duisport verbunden werden kann, um eine durchgängige Wertschöpfungskette für grüne Wasserstoffträger zwischen beiden Häfen zu schaffen.

Koen Overtoom, CEO Hafen von Amsterdam: „Ich freue mich sehr, die Partnerschaft zwischen duisport und dem Hafen Amsterdam bekanntzugeben. Beide Häfen haben erkannt, wie wichtig es ist, gemeinsam neue Korridore für nachhaltige Energieträger zu entwickeln, um die internationalen Lieferketten zu dekarbonisieren. Diese Partnerschaft stärkt unsere strategischen Initiativen, die darauf abzielen, eine Führungsrolle bei der Erleichterung der Energiewende zu übernehmen, und ergänzt unsere starke Zusammenarbeit mit unseren bewährten Partnern.“

Markus Bangen, CEO duisport: „Mit dem Ausbau unserer vertrauensvollen Partnerschaft mit dem Amsterdamer Hafen setzen wir ein wichtiges Signal über nationale Grenzen hinweg: Nur gemeinsam können wir globale Herausforderungen wie die Energiewende meistern. Ich freue mich daher auf eine weitere enge Zusammenarbeit, um die Entwicklung eines europaweiten Wasserstoff-Netzwerks zügig voranzutreiben und unsere Funktion als zentrale Logistik-Drehscheibe für Europa zu stärken.“

Neben der Entwicklung der grünen Wasserstoff-Wertschöpfungskette werden duisport und der Amsterdamer Hafen gemeinsame kommerzielle Projekte zum weiteren Ausbau ihrer Hinterlandnetzwerke auf den Weg bringen. Amsterdam und Duisburg sind über Binnenschifffahrts-, Land- und Schienenkorridore gut miteinander verbunden und liegen zentral innerhalb des umfangreichen europäischen Netzwerks. Zusätzlich zu den bestehenden täglichen Binnenschiffsverbindungen wurde 2019 ein Bahnshuttle Amsterdam – Duisburg eingerichtet. Dieser Shuttle bildet einen wichtigen Korridor, der die Kurzstreckenseeverkehrs- und intermodalen Netzwerke beider Häfen direkt miteinander verbindet.

Durch die aktive Beteiligung an gemeinsamen kommerziellen Projekten und die Verbindung ihrer Hafengemeinschaftsnetzwerke wollen duisport und der Hafen Amsterdam ihr gemeinsames Ziel verwirklichen, ihre Hinterlandnetzwerke auszubauen, die Verkehrsverlagerung anzuregen und nachhaltige multimodale Verkehrsverbindungen über den Schienenverkehr, die Binnenschifffahrt und Kurzstreckenseeverkehrsverbindungen zwischen den Häfen und anderen europäischen Zielen zu fördern.

 Quelle; duisport, Foto: duisport/ Max Dijksterhuis (v. l.): Markus Bangen, CEO von duisport, und Koen Overtoom, CEO des Amsterdamer Hafens. 




Förderung für CO2-freie Erzeugung von Prozesswärme

Gemeinsam mit zwei Projektpartnern arbeitet Currenta an Technologiekonzepten, mit denen die Dekarbonisierung der Industrie weiter vorangetrieben werden soll.

Das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen fördert das SPIN-Projekt „CO2NEICHEM“ mit einer Million Euro. Ziel des gemeinsamen Projekts von Currenta, Siemens Energy und der Ruhr-Universität Bochum ist die Entwicklung von Technologien zur CO2-neutralen Energieversorgung von wärmeintensiven Industriestandorten.

„Das Projekt passt hervorragend zu den CURRENTA-Nachhaltigkeitszielen und wir freuen uns sehr über die Förderung durch das Land NRW“, erklärt Dr. Regina Hill, Leiterin Marketing Ver- und Entsorgung. „Vor allem Wärmepumpen und die Nutzung von grünem Wasserstoff spielen in unserer Strategie als Schlüsseltechnologien eine wichtige Rolle“, so Hill weiter. Im Rahmen von „CO2NEICHEM“ wird CURRENTA gemeinsam mit den Projektpartnern die Weiterentwicklung dieser Technologien vorantreiben, um die Produktionsfähigkeit der chemischen Industrie zu gewährleisten. „Für CURRENTA als Chemieparkbetreiber ist es entscheidend, dass wir Produktionsbedingungen schaffen, die nachhaltig, versorgungssicher und bezahlbar sind“, betont Hill.

Das Spitzencluster für industrielle Innovationen e.V. (kurz SPIN) schafft Allianzen aus relevanten Akteuren in NRW wie Wirtschaftskonzernen. Mittelständische Unternehmen, Start-ups sowie Universitäten und Forschungsinstituten treiben in den Bereichen Energie und Digitaltechnologie in praxisbezogenen Forschungsprojekten umweltfreundliche Zukunftstechnologien voran.

Derzeit stammen in Deutschland nur etwa fünf Prozent der Prozesswärme in der Industrie aus erneuerbaren Energien. Die Energiewende erfordert eine Transformation der Prozesswärme-Versorgung. Konkret arbeitet das SPIN-Konsortium dazu jetzt an zwei Technologiekonzepten, die für die klimaneutrale und wirtschaftliche Erzeugung großer Mengen Prozessdampfs als am besten geeignet erscheinen: Eine mit Wasserstoff und Sauerstoff betriebene Dampf-Gasturbine und eine industrielle Hochtemperatur-Wärmepumpe mit Wärme- und Kälteauskopplung.

Im Rahmen des Förderprojekts erfolgen zunächst eine Konzeptstudie und eine Energiesystemanalyse. Anschließend soll dann ein detailliertes Konzept für eine Demonstrationsanwendung des favorisierten Systems ausgearbeitet werden, bevor ein Pilotprojekt realisiert werden kann.

„Die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung für die Industrie ist ein wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Energiewende. Dies kann uns nur gelingen, wenn wir bereits heute die passenden Technologien erforschen, entwickeln und erproben. Wir sind dankbar, dass unser Projekt vom nordrhein-westfälischen Energieministerium unterstützt wird, und freuen uns auf die gemeinsame Umsetzung mit unseren Projektpartnern“, so Nevzat Oezcan, Leiter des Mülheimer Standorts von Siemens Energy.

Innovationsminister Pinkwart kommentiert: „Die chemische Industrie hat einen immensen Energie- und Wärmebedarf. Um diesen auch in Zukunft sicher und klimafreundlich decken zu können und um unsere Industrieunternehmen wettbewerbsfähig zu halten, brauchen wir zügig neue Versorgungskonzepte. Ich freue mich daher sehr, dass wir jetzt ein weiteres Projekt unterstützen können, das zum klimaneutralen Umbau unseres starken Industriestandorts beiträgt.“

Quelle und Foto: Currenta, v.l.n.r.: Thomas Bagus, Dr. Stefan Glos, Nevzat Oezcan (Siemens Energy), Dr. Regina Hill (Currenta), Prof. Dr.-Ing. Roland Span, Prof. Dr. Valentin Bertsch (Ruhr Universität Bochum), Dr. Rüdiger Franck (Currenta)