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100 MW-Wasserstoffanlage auf der Maasvlakte

Uniper hat Plug Power Inc. mit dem Design der Elektrolyseurtechnologie für den Uniper-Standort Maasvlakte im Hafen von Rotterdam beauftragt.

Am Standort Maasvlakte plant Uniper den Bau einer Anlage zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff. Die Anlage wird 2026 eine Kapazität von 100 MW haben und die Kapazität bis spätestens 2030 auf 500 MW ausbauen.

Das Rotterdamer Hafengebiet, zu dem auch die Maasvlakte gehört, ist das größte kohlenstoffemittierende Industriegebiet in den Niederlanden. Im Jahr 2021 stieß das Gebiet 23,4 Millionen Tonnen CO2 aus. Die Dekarbonisierung dieses Gebiets allein würde erheblich zum Gesamtziel der Niederlande beitragen, bis 2050 eine Netto-Null-Emission zu erreichen.

„Uniper will seine Emissionen drastisch reduzieren“, sagt Allard Castelein, CEO des Hafens von Rotterdam. „Wir sind sehr erfreut über die Schritte, die Uniper unternimmt. Als Hafenbehörde unterstützen, fördern und helfen wir den Unternehmen in Rotterdam, die Ziele des Pariser Klimaabkommens auf vielfältige Weise zu erreichen, unter anderem durch die rechtzeitige Einrichtung einer Infrastruktur wie eines Wasserstoffpipelinenetzes. Projekte wie das von Uniper helfen dabei, die Klimaziele zu erreichen. Außerdem tragen sie zu einer gesunden Zukunft für Unternehmen bei.“

Im Rahmen der Vereinbarung wird Plug zehn PEM-Elektrolyse-Module (Proton Exchange Membrane) für Unipers H2Maasvlakte-Projekt liefern, sofern Uniper eine positive finale Investitionsentscheidung (FID, final investment decision) trifft. Uniper entschied sich aufgrund ihres hohen Grades an Standardisierung, Zuverlässigkeit und Flexibilität für die Technologie von Plug.

„Das H2Maasvlakte-Projekt ist ein bedeutender Meilenstein für Europas Übergang zu einer nachhaltigeren, lokalisierten Energieversorgung und zudem Antwort auf geopolitische Risiken und den Klimawandel“, betont Andy Marsh, CEO von Plug. „Plug hat sich voll und ganz einer grünen Wasserstoffzukunft verschrieben, und unsere Elektrolyseurtechnologie hat sich bei der Herstellung von grünem Wasserstoff in großem Maßstab bewährt. Unsere Partnerschaft mit Uniper bestätigt die Investitionen von Plug in den Aufbau unserer EU-Präsenz, um die dringend benötigte Energiesicherheit auf dem europäischen Markt zu gewährleisten.“

„Uniper strebt ein kohlenstoffneutrales Portfolio bis 2035 an. Unser Vorzeigeprojekt H2Maasvlakte leistet dazu einen wichtigen Beitrag“, sagt Axel Wietfeld, CEO von Uniper Hydrogen. „Ich freue mich, dass wir mit Plug einen Partner gefunden haben, mit dem wir dieses Vorhaben zügig umsetzen können.“

Plug designt die Elektrolysetechnologie für dieses Projekt im Rahmen der H2Maasvlakte Front-End Engineering Design (FEED)-Studie, die derzeit von Uniper mit Technip Energies durchgeführt wird. Die FEED-Studie wird durch Topsector Energie (TSE) Subventionen des niederländischen Ministeriums für Wirtschaft und Klima unterstützt. Die Technologie von Plug für H2Maasvlakte wird in der Europäischen Union und in den Vereinigten Staaten hergestellt werden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Rotterdam wird Standort für Wasserstoff-Fertigungsindustrie

Ein Antrag in Höhe von ca. EUR 80 Millionen aus dem Groeifonds (Wachstumsfonds) soll Anschub für die niederländische Fertigungsindustrie für Elektrolyseure liefern.

Das Konsortium De Nederlandse Waterstof Delta (das niederländische Wasserstoffdelta) hat den Parlamentariern Bontenbal (CDA), Boucke (D66) und Erkens (VVD) einen Plan zum Anschub der Elektrolyseur-Herstellung und damit zur Beschleunigung der Wasserstoffwirtschaft überreicht. Der Plan – De Nederlandse Waterstof Delta – wurde von zwölf Konsortialpartnern entworfen. Für seine Umsetzung wurden rund 80 Millionen Euro aus dem Nationaal Groeifonds (niederländischen Wachstumsfonds) beantragt.

Der Plan sieht vor, dass die Niederlande ihre Autonomie stärken und die für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigten Anlagen selbst herstellen. Das Nederlandse Waterstof Delta soll ab 2026 jährlich 1 Gigawatt an Anlagen liefern. Damit kann es die Hälfte aller Anlagen liefern, welche die Niederlande zur Erreichung ihrer vorläufigen Klimaziele bis 2030 brauchen. Die Anlagen arbeiten auf der Grundlage einer einzigartigen niederländischen Wasserstoffbatterie, mit dem Namen Battolyser. Diese an der TU Delft entwickelte Technologie kann Elektrizität speichern und grünen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom erzeugen. Das System kann Wasserstoff produzieren, wenn viel Wind- und Sonnenenergie zur Verfügung steht, und Elektrizität in das Netz einspeisen, wenn es aufgrund von wenig Wind- und Sonnenenergie zu einem Elektrizitätsdefizit kommt.

Das Nederlandse Waterstof Delta hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2026 eine jährliche Produktionskapazität von 1 GW über Battolyser in der Region Merwe-Vierhavengebied (M4H) zu realisieren. Laut dem Hafenbetrieb Rotterdam ist die Fertigungsindustrie das fehlende Glied in der niederländischen Wasserstoffwirtschaftskette. Auf der Maasvlakte werden zum Beispiel zwar Fabriken zur Herstellung von grünem Wasserstoff gebaut, doch die entsprechenden Anlagen werden derzeit in den Niederlanden noch nicht hergestellt.

Der Förderungsantrag für den Wachstumsfonds wird auch für die Forschung und den verstärkten Aufbau von Zulieferern für eine breit angelegte Fertigungsindustrie verwendet. Zudem wird in ein sogenanntes H2 Innovation Hub investiert, in dem Unternehmen, Start-ups, Scale-ups, Investoren, Forscher und die Regierung zusammenkommen können, um Know-how auszutauschen und Kooperationen aufzubauen. Auch technische Ausbildungen sollen in diesem neuen Merwe-Vierhavengebied-Cluster vertreten sein.

Der Plan wurde drei Abgeordneten übergeben, die sich für eine Beschleunigung der Wasserstoffwirtschaft einsetzen und dabei ein besonderes Augenmerk auf die zur Erreichung der Ziele erforderliche Fertigungsindustrie legen. Der Plan und insbesondere der Produktionsstandort werden attraktive Arbeitsplätze schaffen. Dies wird darüber hinaus dafür sorgen, die Wirtschaft nachhaltiger zu machen und die Ertragskraft der Niederlande zu stärken. So wird gewährleistet, dass die Niederlande selbst über die Mittel verfügen, um die gesteckten Klimaziele zu erreichen. Damit soll verhindert werden, dass sich die Niederlande und Europa erneut auf Technologien aus Ländern wie China und Russland verlassen, um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten.

Diese Entwicklung ist Teil einer umfassenderen Neugestaltung des M4H-Gebiets durch den Hafenbetrieb Rotterdam und die Stadt, wie es zuvor bereits beim RDM-Gelände der Fall war. Die diesen Entwicklungen zugrunde liegende Gesamtstrategie zielt darauf ab, den Rotterdam Makers District zu einem dynamischen Cluster für nachhaltige Fertigungsindustrie zu machen.

Das Konsortium De Nederlandse Waterstof Delta besteht aus Battolyser Systems, dem Hafenbetrieb Rotterdam, Platform Zero, Didak, Agfa Gevaert, Madern International, VSPARTICLE, Demcon, der Technischen Universität Delft, dem Techniek College Rotterdam, der Hogeschool Rotterdam und InnovationQuarter. Gemeinsam entwickeln und produzieren die Konsortialpartner die entscheidenden Komponenten für Elektrolyseure, bauen sie in großem Maßstab zusammen, realisieren ein Ökosystem mit den notwendigen Einrichtungen und stellen geschulte Mitarbeiter zur Verfügung.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Übergabe des Plans für die Fertigungsindustrie von Elektrolyseuren im Unterhaus. Von links nach rechts: Mark Stoelinga (Hafenbehörde Rotterdam), Henri Bontenbal (CDA), Raoul Boucke (D66), Mattijs Slee (Battolyser Systems), Silvio Erkens (VVD), Sam de Haas (Battolyser Systems).




Zusammenarbeit mit Australien für Wasserstoff-Import

Die breite Koalition, die sich für den beschleunigten Import von Wasserstoff aus Australien über den Rotterdamer Hafen einsetzt, wurde weiter intensiviert. Als die deutsche Bundesministerin für Bildung und Forschung jetzt den Rotterdamer Hafen besuchte, haben der Hafenbetrieb Rotterdam und das deutsche Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) ihre weitere Zusammenarbeit besiegelt. Anfang dieses Jahres hatten der niederländische und der australische Minister für Energie und Klimaschutz bereits einen diesbezüglichen Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Damit setzten die Parteien einen weiteren Schritt in der Dreierbeziehung für die Entwicklung einer gemeinsamen Wasserstoff-Drehscheibe in Westaustralien mit dem Namen TrHyHub. Eines der wichtigen Ziele ist die Erschließung eines neuen und modernen Hafen-Industriekomplexes, in dem in großem Umfang Wasserstoff für den lokalen Gebrauch und den Export produziert werden kann. Bisher haben ungefähr zwanzig Unternehmen aus drei Ländern erklärt, sich an diesem Vorhaben beteiligen zu wollen.

Regierung, Gewerbe und das deutsche Wissensinstitut haben beschlossen, ihre Technologien, Kenntnisse und Kompetenzen für die Entwicklung der australischen Wasserstoff-Drehscheibe und der Lieferkette ins deutsche Hinterland zu bündeln. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Akteure, ob sie als Teil des neuen Hafens gemeinsam ein Offshore-Export-Terminal errichten können. Dadurch könnte man früher mit der Ausfuhr von Wasserstoff nach Nordwesteuropa beginnen. Die Rotterdamer Initiative für die Zusammenarbeit mit dem australischen Hafen entspricht den Bestrebungen des Hafens, die zukünftige Wasserstoff-Drehscheibe für Nordwesteuropa zu werden.

Die niederländische und die australische Regierung haben sich zum Ziel gesetzt, in den vier unten aufgeführten Bereichen zusammenzuarbeiten. Das Fraunhofer Institut und der Hafenbetrieb unterstützen diese Zielsetzungen und verpflichten sich dazu, sich an der Umsetzung zu beteiligen.

  • Handelsvorgaben für Wasserstoff, Normen und Zertifizierung;
  • Hafeninfrastruktur und Entwicklung von Lieferketten;
  • Innovative Wasserstofftechnologien, wie unter anderem den Transport per Schiff;
  • Staatliche Vorgaben für Sicherheit, Ausbildung, Verordnungen und öffentliche Unterstützung für Wasserstoff.

Der Rotterdamer Hafen und das Fraunhofer Institut werden ihre Kräfte zunächst für das Oakajee-Projekt bündeln, um den Import aus Westaustralien zu ermöglichen.

Sowohl die Niederlande als auch Deutschland wollen ihre Energieversorgung nachhaltiger gestalten und in dieser Hinsicht so gut wie unabhängig von Russland werden. Deswegen wollen beide Länder den Import von Kohle und Öl, die über den Rotterdamer Hafen in weite Teile Deutschlands befördert werden, schnellstmöglich durch die Einfuhr von grünem Wasserstoff ersetzen.

ufgrund der optimalen Bedingungen für die Erzeugung von Wind- und Sonnenenergie, verfügt die Oakajee Srategic Industrial Area (SIA) über das Potenzial, eines der größten wasserstoffproduzierenden Gebiete Australiens, und möglicherweise der ganzen Welt, zu werden. Eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung dieser Wasserstoff-Drehscheibe bietet wirtschaftliche Chancen und Möglichkeiten für die Beschleunigung der Nachhaltigkeitsbemühungen in den drei beteiligten Ländern. Die Industrie und die Transportbranche können ihre CO2-Emissionen mithilfe von grünem Wasserstoff reduzieren. Darum haben Parteien aus den drei Ländern bereits verschiedene Vereinbarungen für die weitere Kooperation getroffen. Die aktuellen Abmachungen wurden auf Grundlage der HySupply-Studie vereinbart, einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie nach den Möglichkeiten und Bedingungen für den Import von Wasserstoff aus Australien.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Hafen Antwerpen-Brügge: Belgisch-Deutscher Energiegipfel

Der belgisch-deutsche Energiegipfel in Zeebrügge am Dienstag ist Teil der Zusammenarbeit der beiden Länder zur Stärkung ihrer Energieunabhängigkeit. Dazu wurde auch ein Abkommen zur Intensivierung ihrer Zusammenarbeit unterzeichnet, unter anderem im Rahmen einer Energy Contact Group. Die Strategie und die Projekte des Hafens Antwerpen-Brügge, etwa in den Bereichen Wasserstoff, Kreislaufwirtschaft und CO₂-Abscheidung, machen den Hafen zu einem wichtigen Akteur im Bestreben beider Länder, klimaneutral zu werden. 

Der belgische Premierminister Alexander De Croo empfing Bundeskanzler Olaf Scholz in Zeebrügge zum belgisch-deutschen Energiegipfel. An den Gesprächen im ABC-Gebäude des Hafens Antwerpen-Brügge nahmen auch die belgische Energieministerin Tinne Van der Straeten und der Staatssekretär im deutschen Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz Patrick Graichen teil. 

Die beiden Länder unterzeichneten eine Vereinbarung zur Beschleunigung der Zusammenarbeit in den Bereichen Elektrifizierung, LNG, Wasserstoff und CO₂-Abscheidung, um ihre Energieunabhängigkeit zu stärken. Dies soll unter anderem mithilfe einer Energy Contact Group umgesetzt werden. Diese Gruppe besteht aus politischen und industriellen Interessenvertretern und wird jährlich zusammentreffen, um verschiedene Energiethemen weiterzuverfolgen. Die Zusammenarbeit zwischen Belgien und Deutschland ist wichtig für die Zukunft der Industrie in beiden Ländern und für einen reibungslosen Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft. 

Der Hafen Antwerpen-Brügge befindet sich im Zentrum mehrerer wichtiger Industrie-Cluster und an einem Energieknotenpunkt im Herzen Europas. Zusammen mit der strategischen Lage der beiden Hafenstandorte, den guten Verbindungen zu den Nachbarländern, der Präsenz großer Chemie- und Energiekonzerne und der bereits vorhandenen Infrastruktur verfügt Belgien über alle Voraussetzungen, um das Tor Europas zu grüner Energie zu werden. 

Als Welthafen sieht sich der Hafen Antwerpen-Brügge in einer Schlüsselrolle für den Import, die lokale Herstellung, die Verarbeitung und den Transport von grünem Wasserstoff und Derivaten ins Binnenland. Zeebrügge ist bereits einer der wichtigsten Anlandepunkte für LNG und Erdgas: 15 Prozent des europäischen Gases kommen dort an. Darüber hinaus arbeitet der Hafen Antwerpen-Brügge aktiv an der Abscheidung und Speicherung von CO₂. Antwerp@C, ein Konsortium, dem Air Liquide, BASF, Borealis, ExxonMobil, INEOS, Fluxys und Total angehören, hat sich zum Beispiel zum Ziel gesetzt, die Hälfte der CO₂-Emissionen des Hafens bis 2030 abzuscheiden. 

Gemeinsam mit der deutschen Industrie und Chemie arbeitet der Hafen Antwerpen-Brügge seit einiger Zeit am Ausbau der Kapazitäten und der Infrastruktur zwischen den beiden Ländern. So ist der Hafen bereits ein wichtiger Lieferant von LNG und Erdgas für Deutschland und es gibt konkrete Pläne für den Transport von Wasserstoff und Wasserstoffträgern über verschiedene Verkehrsträger wie Rohrleitungen, Bahn und Binnenschifffahrt nach Deutschland. In der anderen Richtung kann abgeschiedenes CO₂ aus der deutschen Industrie über den Hafen transportiert werden, um in leeren Gasfeldern in der Nordsee gespeichert zu werden. 

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen-Brügge, sagte: „15 Prozent der LNG- und Erdgaslieferungen nach Europa laufen heute über den Hafen von Zeebrügge, was unseren Hafen zu einer der wichtigsten Zugangsrouten für Gas nach Deutschland und ins europäische Hinterland macht. Der Hafen von Antwerpen wiederum beherbergt zahlreiche führende deutsche Chemieunternehmen, die ebenfalls eng mit der deutschen Industrie verbunden sind. Heute arbeitet der Hafen Antwerpen-Brügge an konkreten Plänen für den Transport von nachhaltigem Wasserstoff und Wasserstoffträgern nach Deutschland und etabliert sich damit weiter als Drehscheibe für grüne Energie und Rohstoffe der Zukunft. Um diesen Wandel herbeizuführen, ist eine noch stärkere belgisch-deutsche Zusammenarbeit in Bereichen wie Import, Infrastruktur, Transport und Einkauf dieser grünen Energieströme erforderlich. Das steht heute auf der Tagesordnung des Treffens zwischen den deutschen und belgischen Regierungschefs und wichtigen Energieakteuren aus beiden Ländern.“ 

Alexander De Croo, belgischer Premierminister: „Dieser allererste belgisch-deutsche Energiegipfel ist von großer Bedeutung für die Stärkung unserer Energieunabhängigkeit, die Beschleunigung des Übergangs zu erneuerbaren Energien und die Sicherung der Zukunft unserer Industrie. Die deutsch-belgische Zusammenarbeit hat bereits zu großartigen Ergebnissen geführt. Zum Beispiel arbeiten wir an der Verbindung unserer CO2- und Wasserstoffnetze. Darüber hinaus verdoppeln wir die Kapazität des Gastransports nach Deutschland und haben mit einer Studie für den Bau einer zweiten Stromtrasse begonnen, die Belgien und Deutschland verbinden soll.“ 

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen-Brügge, Bundeskanzler Olaf Scholz und der belgische Premierminister Alexander De Croo




Wasserstoff-Projekt für die Hafenbahnen

Der Frage, wie sich der Betrieb der Rangierloks im Hafen klimaneutral umsetzen lässt,  widmet sich jetzt ein neues Verbundprojekt, bestehend aus sechs Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft. Der Startschuss zu dem innovativen Forschungs- und Entwicklungsprojekt erfolgt im Rahmen eines Kick-Off-Meetings, zu dem die Partner in Bremen zusammenkommen.

Die Kooperationspartner setzen sich zusammen aus den Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb), dem Smart Mobility Institute an der Hochschule Bremerhaven, dem Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH (IEKrW), Alstom, bremenports GmbH & Co. KG (bp) und der Hamburg Port Authority AöR.

Gemeinsam arbeiten die Projektpartner an dem Ziel, Rangierlokomotiven in Bremischen und Hamburger Hafengebieten auf den Betrieb mit Wasserstoff umzustellen. Dabei sollen die Voraussetzungen und Anforderungen für die Umstellung erforscht, die Bedingungen für die Betankung ermittelt sowie Sicherheits- und Rechtsfragen geklärt werden. Am Ende des Projektes steht ein konkreter Umsetzungsplan. Das Projekt soll einen wichtigen Beitrag leisten, die CO2-Neutralität im Hafen bis 2035 zu erreichen.

Während der Schienenpersonenverkehr bereits überwiegend  elektrifiziert ist und mit Ökostrom betrieben wird, können Rangierloks – speziell auch im Hafenkontext – nicht durch Oberleitungen elektrifiziert werden. Die leistungsstarken Rangierloks mit Batterien auszustatten, ist aufgrund ihres hohen Energiebedarfs nachteilig und aufgrund der verfügbaren Energiedichte, den Lebenszykluskosten und der Ladezyklen noch nicht möglich. Aus diesem Grund ist die Wasserstofftechnologie interessant für den Rangierbetrieb.

Die Loks können mit grünem, klimaneutralem Wasserstoff betankt werden. Die im Wasserstoff gespeicherte Energie wird zum Beispiel mit Brennstoffzellen oder durch direkte Verbrennung wieder in Strom umgewandelt. Dieser wird für den Antrieb  der Lok genutzt – ganz ohne Oberleitungen. Ziel ist es, eine möglichst energieeffiziente Lösung zu finden.

Die Ergebnisse des Projekts „sH2unter@ports“ sollen auf andere Häfen und Rangierbetriebe übertragbar sein. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung. Neben der klimafreundlichen Umstellung  des Rangierbetriebs  bietet die Umstellung der Loks auf Wasserstoff weitere Perspektiven für infrastrukturelle Änderungen beim Betrieb von Hafenanlagen mit grünem Wasserstoff.

Das Forschungs- und Entwicklungsprojekt läuft voraussichtlich bis zum 31. Mai 2024 und wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Das Projektvolumen beläuft sich insgesamt auf über 1,2 Millionen Euro.

Quelle und Foto: bremenports




Nachhaltige Energie-Logistik in Wilhelmshaven

Um der rasant steigenden Nachfrage nach nachhaltig erzeugter Energie und dem damit verbundenen Bedarf nach ausgefeilten Logistikkonzepten für Lagerung und Transport der notwendigen Komponenten gerecht zu werden, bündeln deugro und NORDFROST ihre Stärken in einer Kooperation. Mit einem „Green Energy Logistics Hub“ soll die Energiebranche von und nach Wilhelmshaven land- und wasserseitig bedient werden.

Mit einem ganzheitlichen Konzept sollen vor allem Kunden aus der On- und Offshore-Windenergiebranche sowie netznahe Akteure aus den Bereichen Konverter-Stationen, Umspannwerke, Kabelgeschäft, Transformatoren, etc. angesprochen werden. Das neue Logistikzentrum wird vor allem die Region Zentraleuropa bedienen. Das gemeinsame Angebot umfasst den Umschlag und die Lagerung, die Konsolidierung und Kommissionierung von Komponenten, die Zustandsprüfung einschließlich Fotodokumentation, die Verpackung und das Stauen/Entladen von Containern, die Import-/Exportabfertigung sowie weitere logistische Dienstleistungen an den NORDFROST-Terminals in Wilhelmshaven.

Die strategische Partnerschaft der beiden inhabergeführten Familienunternehmen mit zusammen fast 150 Jahren Erfahrung im Hafenumschlag und in der Projektlogistik schafft eine Vielzahl von Synergien für die Kunden. Mit der tideunabhängigen Erreichbarkeit von der Nordsee aus und der direkten Hinterland-Anbindung mit ampelfreiem Zugang zur Bundesautobahn bieten die Logistikkonzepte über Wilhelmshaven erhebliche Potentiale für Zeitersparnis und Effizienzsteigerung. Die örtliche Infrastruktur und die vorhandenen Kapazitäten garantieren einen optimalen Prozessablauf. Erweiterungsmöglichkeiten erhöhen die Flexibilität in der Lieferkette der Kunden.

Im Rahmen der Kooperation stellt die NORDFROST an ihren zwei Wilhelmshavener Hafenstandorten mit insgesamt 40 ha Grundstücksfläche rd. 150.000 qm für die gemeinsamen Hub-Aktivitäten zur Verfügung. Die überwachten und geschützten großen Logistikflächen verfügen über uneingeschränkten Zugang für Hochseeschiffe sowie eine direkte Hinterland-Anbindung an die deutsche Autobahn sowie das europäische Schienennetz.

Die NORDFROST wird für den Umschlag, die Lagerung und das Handling der Komponenten auf ihren Terminals mit eigenem Equipment wie Schwerlastkränen, Reachstackern sowie anderen Hebe- und Umschlaggeräten verantwortlich sein. Der Zugang zu weiterem speziellem Schwerlast- und Umschlagequipment ist auf Kundenwunsch und Projektumfang durch die beiden Partner gesichert.

Als weltweit führender Projektlogistiker bringt deugro seine langjährige Erfahrung von der Projektplanung und -vorbereitung über komplexe Transport-Engineering-Konzepte bis hin zur kompletten logistischen Abwicklung von Turn-Key-Projekten ein. Seit 2003 verzeichnet deugro einen track record von über 190 erfolgreich abgeschlossenen Projekten im Bereich Wind On- und Offshore in mehr als 40 Ländern.

deugro hat sich verpflichtet, die nachhaltige Energiewirtschaft weltweit zu fördern. Als Partner unterstützt deugro seine Kunden aktiv bei der Entwicklung und Bereitstellung innovativer Logistiklösungen in allen neuen und bestehenden nachhaltigen Energiebranchen. Dazu gehören Biomasse, Kohlenstoffabscheidung, Energie aus Abfall, Geothermie, Wasserstoff, On- und Offshore-Windkraft, Solarenergie sowie Wellen- und Gezeitenkraftwerke.

„NORDFROST und deugro bündeln ihre Stärken, um die nachhaltige Energiewirtschaft von und nach Wilhelmshaven zu bedienen. Wir freuen uns, mit der Entwicklung eines neuen Gateways nach Mitteleuropa und in die Nordsee unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten und unseren Kunden zu helfen, ihre Lieferketten zu sichern und weiter zu verbessern“, sagt Christian Schulz, Regional Sales Director – Europe, deugro.

Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafterin der NORDFROST, sagt: „In der strategischen Partnerschaft kombinieren wir unsere modernen Terminalanlagen mit der jahrelangen Erfahrung von deugro in der nachhaltigen Energiewirtschaft. Gemeinsam erfüllen wir die Anforderungen dieser Zukunftsbranche vollumfänglich, die am Energie- und Logistikstandort Port of Wilhelmshaven herzlich willkommen ist!“

„Wir freuen uns, gemeinsam mit NORDFROST dieses neue Kapitel zur Unterstützung der Ziele der COP27 aufzuschlagen – und das an Deutschlands einzigem Tiefwasserhafen“, ergänzt Nils Sauerborn, Regional Tender Manager – Europe, deugro.

Alle Dienstleistungen sind ab sofort verfügbar und die erste Ladung wurde bereits in Wilhelmshaven umgeschlagen.

Quelle und Foto: Nordfrost




Errichtung der LNG-Import-Infrastruktur in Brunsbüttel

Anlässlich der Ankunft der FSRU (Floating Storage and Regasification Unit) „Hoegh Gannet“ in Brunsbüttel, fand heute eine offizielle Ankunftsfeier im Brunsbütteler Elbehafen statt. An dem Festakt nahmen, neben den Projektbeteiligten Morten Hoegh, Chairman der Reederei Hoegh, Dr. Markus Krebber, Vorstandsvorsitzender der RWE AG und Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group, auch hochrangige politische Gäste wie Bundeswirtschaftsminister Dr. Robert Habeck, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Daniel Günther und Energiewendeminister des Landes Schleswig-Holstein Tobias Goldschmidt teil.

Die inzwischen mehr als zehnjährigen Bemühungen um die Errichtung einer LNG-Import-Infrastruktur am Hafen- und Industriestandort Brunsbüttel mündeten heute in der Ankunft der FSRU, einem Spezialschiff, in dem tiefkaltes, verflüssigtes Erdgas erwärmt und zurück in den gasförmigen Zustand gebracht wird, im Brunsbütteler Elbehafen. Als privater Eigentümer und Betreiber des Hafens, stellt die Brunsbüttel Ports GmbH die notwendige Hafeninfrastruktur, an der die „Hoegh Gannet“ zukünftig liegen wird. In den vergangenen Monaten arbeitete das Projektteam unter enormem Zeitdruck daran, die erste von insgesamt zwei den Elbehafen betreffenden Phasen des komplexen Projektes schnellstmöglich zu realisieren. Um den Betrieb der FSRU im Brunsbütteler Elbehafen in dieser ersten Phase aufnehmen zu können, wurden nicht nur diverse bauliche Maßnahmen im Hafen umgesetzt, sondern auch eine drei Kilometer lange Anschlussleitung für die Einspeisung des Erdgases in das bestehende Gasnetz errichtet.

Geschäftsführer Frank Schnabel betont: „Wir haben hier in Brunsbüttel Dinge geschafft, die man früher für unmöglich gehalten hätte. Innerhalb kürzester Zeit hat unser Projektteam, in enger Zusammenarbeit mit diversen Projektpartnern, dem Bund, dem Land und den zuständigen Behörden, die Voraussetzungen für das Anlegen der FSRU im Brunsbütteler Elbehafen geschaffen. Dabei mussten wir unter enormem Druck zahlreiche Herausforderungen meistern. Nach zehn Jahren, in denen wir uns intensiv für LNG am Standort Brunsbüttel eingesetzt haben, machen wir nun gemeinsam einen großen Schritt in Richtung einer gesicherten und unabhängigen Gasversorgung.“

Auch Daniel Günther, Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, hebt die außerordentliche Bedeutung dieses Meilensteins hervor: „In nur wenigen Monaten ist es gelungen, dieses Projekt zu realisieren und so einen Beitrag zur Energieunabhängigkeit Deutschlands zu leisten. Das ist eine Gemeinschaftsleistung, auf die wir in Schleswig-Holstein stolz sein können. Herzlichen Dank an alle, die an der Planung, Genehmigung und Fertigstellung für die Inbetriebnahme der FSRU mitgearbeitet haben. Mit dem schwimmenden Terminal in Brunsbüttel sichern wir unsere Gasversorgung und eröffnen uns zukünftig neue Möglichkeiten, beispielsweise den Wasserstoff-Import. Schleswig-Holstein wird seine Position als starker und verlässlicher Energiestandort damit weiter ausbauen.“

Zunächst liegt die FSRU noch am mittleren Liegeplatz der Pier im Elbehafen bis letzte Restarbeiten am Schiff abgeschlossen werden können. Nach Abschluss dieser Restarbeiten kann die FSRU an ihren für die erste Projektphase vorgesehenen, bestehenden Liegeplatz im Gefahrgutbereich des Hafens verholt werden. Daran knüpft die zweite Projektphase an, die auch einen Ausbau des Hafens vorsieht. Konkret wird in westlicher Verlängerung des bestehenden Gefahrgutliegeplatzes eine neue Pier, die sogenannte Jetty, planfestgestellt und gebaut, die dann als langfristiger Liegeplatz für die FSRU dienen soll. Diese langfristige Lösung ermöglicht es, den bestehenden Gefahrgutliegeplatz des Brunsbütteler Elbehafens wieder für bestehende operative Umschlagsaktivitäten zu nutzen.

Neben der Realisierung des ambitionierten FSRU-Projektes, konnte die Brunsbüttel Ports GmbH im vergangenen Jahr mit seinen drei Brunsbütteler Häfen in der Elbe und dem Nord-Ostsee-Kanal einen Umschlagszuwachs von 13% und damit ein erfolgreiches Jahr verbuchen. Als leistungsstarke Güterdrehscheibe und wichtiger Energiehub mit bundesweiter Bedeutung spielt der Hafen- und Industriestandort Brunsbüttel somit eine Schlüsselrolle für die deutsche Energieversorgungssicherheit. Durch seine Lage sowohl im ChemCoast Park Brunsbüttel, dem größten zusammenhängenden Industriegebiet des Landes, als auch in der Metropolregion Hamburg bietet Brunsbüttel ideale Voraussetzungen für die Errichtung einer vielseitigen Energie-Import-Infrastruktur für LNG, aber auch für grüne Energieträger. Neben der Errichtung eines landseitigen LNG-Import-Terminals, wird in Brunsbüttel auch die Errichtung eines Ammoniak-Import-Terminals in unmittelbarer Nähe des Elbehafens geplant.

„Mit den Planungen für zahlreiche energiepolitische Projekte setzt Brunsbüttel aktuell völlig neue Maßstäbe. Im ersten Schritt haben wir die notwendige Infrastruktur aufgebaut, um LNG zu importieren. An die dabei erzielten Erfolge knüpfen wir nun an, um die Zukunft auch mit grünem Wasserstoff zu entwickeln,“ so Schnabel.

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH, (v.l.n.r.) Dr. Robert Habeck (Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland), Daniel Günther (Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein, Tobias Goldschmidt (Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein) und Frank Schnabel (Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group) vor der „Hoegh Gannet“ im Brunsbütteler Elbehafen 




HHLA und Linde bauen Wasserstofftankstelle

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im Rahmen ihres Clean Port & Logistics Innovationsclusters den Bau einer Wasserstofftankstelle bei Linde Engineering beauftragt. Die Tankstelle wird Teil des Testcenters für wasserstoffbetriebene Hafenlogistik auf dem Container Terminal Tollerort (CTT) im Hamburger Hafen.

Die Wasserstofftankstelle entsteht im Rahmen des Clean Port & Logistics Clusters der HHLA, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte zu betanken und im operativen Betrieb zu testen. Die HHLA wird die Tankstelle im Rahmen ihrer Clusteraktivitäten im Hamburger Hafen betreiben. Linde Engineering und HHLA schaffen somit eine zuverlässige Betankungsinfrastruktur für Schwerlastgeräte im Hamburger Hafen. Die Tankstelle soll 2023 in Betrieb genommen werden.

Das Herzstück der Tankstelle ist ein Ionischer Kompressor, der den Wasserstoff energieeffizient auf 450 bar hochverdichtet. Geräte wie Straddle Carrier, Leercontainerstapler, Gabelstapler, Reachstacker, Terminalzugmaschinen und Trucks können dann effizient mit Wasserstoff betankt werden. Darüber hinaus enthält die Tankstelle verschiedene Erweiterungsoptionen.

„Die Beauftragung von Linde Engineering zum Bau der Wasserstofftankstelle ist der nächste Meilenstein für unsere Wasserstoffaktivitäten im Clean Port & Logistics Clusters. Mit dem Bau der Tankstelle entsteht nun die benötigte Infrastruktur, um den Übergang zu einem emissionsfreien Schwerlastlogistik- und Hafenbetrieb zu beschleunigen und die Dekarbonisierung der Logistik weiter voranzutreiben“, erklärt Dr. Georg Böttner, Leiter HHLA Hydrogen Network.

„Wir freuen uns sehr, dieses zukunftsweisende Projekt mit unserer Technologie zu unterstützen. Das effiziente und vor allem sichere Betanken von unterschiedlichen Wasserstofffahrzeugen ist essenziell für einen nachhaltigen und gleichzeitig reibungslosen Hafenbetrieb“, betont Dr. Alexander Unterschütz, Executive Vice President Components, Linde Engineering.

Mit Clean Port & Logistics (CPL) hat die HHLA ein Innovationscluster zur Erprobung wasserstoffbetriebener Geräte in der Hafenlogistik gegründet. Ziel des Projekts ist es, zu untersuchen, wie Wasserstoff verlässlich zur Versorgung von Hafentechnik und -logistik eingesetzt werden kann. Gemeinsam mit Partnerunternehmen aus der ganzen Welt entwickelt die HHLA Lösungen, um wasserstoffbetriebene Schwerlastfahrzeuge und Terminalgeräte in kurzer Zeit zur Marktreife zu bringen und die für den Einsatz notwendigen Maßnahmen vorzubereiten. Die entwickelten Konzepte für Betrieb, Sicherheit, Reparatur, Wartung, Betankung und Versorgung werden dazu im praktischen Betrieb erprobt und optimiert. Kernstück des CPL Innovationsclusters ist ein Testcenter am HHLA Container Terminal Tollerort in Hamburg, auf dem wasserstoffbetriebene Geräte für den Hafenumschlag und Schwerlastverkehr im Betrieb erprobt werden können.

Das Cluster wird im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt.

Weitere Informationen gibt es unter Clean Port & Logistics

Quelle und Foto: HHLA, Beispiel einer Wasserstofftankstelle von Linde




Vopak setzt auf Wasserstoffimport in Rotterdam

Das Tanklagerunternehmen Vopak und das deutsche Wasserstoffunternehmen Hydrogenious starten ein Joint Venture für die Speicherung, den Transport und die Lieferung von Wasserstoff anhand des Wasserstoffträgers Benzyltoluol. Über LOHC Logistix verpflichten sich die Unternehmen zum Bau einer Fabrik in Rotterdam, die zunächst 1,5 Tonnen Wasserstoff pro Tag aus diesem Träger entnehmen kann.

Eine endgültige Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen worden. Hierfür muss unter anderem das Lizenzierungsverfahren erfolgreich abgeschlossen werden. Beide Muttergesellschaften haben sich jedoch finanziell dem Projekt verpflichtet. Im Juni 2022 kündigte Vopak an, dass das Unternehmen bis 2030 eine (1) Milliarde Euro in neue Energie und nachhaltige Rohstoffe investieren wird.

Das LOHC-Technologie-Unternehmen LOHC Logistix hat sich zum Ziel gesetzt, die Wasserstofflogistik auf ein höheres Niveau zu bringen. Dazu wird die von Hydrogenious entwickelte LOHC-Technik eingesetzt.

Ein LOHC (Liquid Organic Hydrogen Carrier = flüssiger organischer Wasserstoffträger) ist eine Möglichkeit, den Transport und die Speicherung von Wasserstoff zu erleichtern, indem man ihn an eine chemische Verbindung, einen Wasserstoffträger wie beispielsweise eine Paste oder ein Öl, bindet. Ohne einen solchen Träger ist eine Temperatur von minus 253 °C für den Transport von Wasserstoff erforderlich. Zum Vergleich: Für LNG (Flüssiggas) liegt die Transporttemperatur bei minus 160 °C. Zudem erfordert die Speicherung von Wasserstoff ohne Träger solche Tanks, die einem sehr hohen Druck standhalten. Bei LOHC ist dies nicht erforderlich.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Rotterdamer Projekte für grünen Wasserstoff erhalten Zuschüsse

Um die Produktion von grünem Wasserstoff voranzutreiben, erhalten drei Projekte in Rotterdam staatliche Zuschüsse im Rahmen des so genannten IPCEI-Programms. Insgesamt geht es um mehrere hundert Millionen Euro.

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat auf der Maasvlakte 2 einen speziellen Standort für diese neue Industrie eingerichtet. Die Elektrolyseure, die grünen Wasserstoff mit grünem Strom (Offshore-Wind) herstellen, werden hier angesiedelt sein. Es handelt sich um Anlagen von Shell (Holland Hydrogen 1), bp und HyCC (H2-Fifty) sowie von Air Liquide (CurtHYL). Die Anlagen haben jeweils eine Kapazität von 200 bis 250 MW. Zum Vergleich: Die größte derzeit in Betrieb befindliche Anlage in Europa hat eine Leistung von 20 MW.

Die Niederländische Regierung hat angekündigt, dass insgesamt sieben Projekte zur Herstellung von grünem Wasserstoff in den Niederlanden gefördert werden. Drei davon befinden sich in Rotterdam. Die anderen vier befinden sich in Zeeland, Amsterdam/Nordseekanal und Groningen.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam