Leitzentrale und zweite Schleusenkammer eröffnet

Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur Enak Ferlemann und der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte haben gemeinsam mit den Wirtschaftsministerinnen aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland in Trier die erste Leitzentrale an der Mosel und die zweite Schleusenkammer eröffnet.

Enak Ferlemann: „Durch die Herstellung der Fernbedienbarkeit profitiert die Binnenschifffahrt zukünftig von einem noch besser abgestimmten Schleusenmanagement und verlässlichen Betriebszeiten. Mit der heutigen Eröffnung der zweiten Schleusenkammer an der Staustufe Trier wird ein weiterer Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit und Ausfallsicherheit der Bundeswasserstraße Mosel erreicht. Die zweiten Moselschleusen bilden einen entscheidenden Baustein zur Stärkung des ökologischen Verkehrsträgers Wasserstraße und sichern auch zukünftig eine verlässliche Anbindung der Wirtschaftsräume Saar, Lothringen, Luxemburg und Trier ans nationale sowie internationale Wasserstraßennetz.“

Die Schleusen- und Wehranlagen Detzem, Wintrich und Zeltingen werden zukünftig von der Leitzentrale Trier gesteuert. Eine zweite Leitzentrale soll in Müden gebaut werden. Von hier aus werden dann die Anlagen Enkirch, St. Aldegund, Fankel, Müden, Lehmen und Koblenz fernbedient. Die bestehenden Anlagen werden nach und nach für die Fernbedienung technisch umgerüstet. Das Aufschalten aller Anlagen an der Mosel wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen werden.

Die Mosel ist eine der leistungsstärksten Binnenschifffahrtsstraßen Deutschlands. Der Bau der zweiten Moselschleusen von Koblenz bis Trier, mit dem parallel auch Möglichkeiten für den Fischaufstieg geschaffen werden, zählt mit zu den umfangreichsten deutschen Wasserbauprojekten im Binnenbereich.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte: „Mit dem Bau einer zweiten Schleusenkammer in Trier setzen wir die Modernisierung der zehn deutschen Moselschleusen konsequent fort und stärken damit die Schifffahrt. Die Schleuse Trier ist nach den Schleusen Zeltingen und Fankel die dritte Moselschleuse, die mit einer zusätzlichen Schleusenkammer ausgestattet wurde. Das ist der richtige Weg, die Mosel ökologisch und ökonomisch in die Zukunft zu führen.“

Die Mosel kann derzeit von Großmotorgüterschiffen mit einer Länge von bis zu 135 Metern und von bis zu 172 m langen Schubverbänden befahren werden. Ein durchschnittliches Güterschiff mit bis zu 3.000 Tonnen Ladung ersetzt rund 150 LKW à 20 Tonnen.

Daniela Schmitt, Ministerin für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz: „Das System aus Wasserstraßen, Binnenhäfen und Binnenschifffahrt braucht als nachhaltiger Verkehrsträger eine Zukunftsvision. Ich bin deshalb froh, dass nach Zeltingen und Fankel jetzt auch in Trier und demnächst in Lehmen zusätzliche Schleusenkapazitäten geschaffen werden. Der heutige Tag ist ein Stück Zukunftssicherung, nicht nur für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz, sondern auch für das Saarland, für Luxemburg und Frankreich. Der nächste Schritt dazu ist, auch alle anderen Schleusensysteme entlang der Mosel mit einer zweiten Kammer auszustatten.“

Anke Rehlinger, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarlandes: „Der Ausbau der Moselschleusen ist eine wichtige Investition in die Zukunft des saarländischen Industriestandorts. Über die Wasserwege Mosel und Saar kommen insbesondere Rohstoffe ins Land, die unsere heimische Stahlindustrie für zahlreiche Erzeugnisse benötigt. Der Gütertransport per Binnenschiff ist darüber hinaus auch umweltverträglicher als andere Transportwege und entlastet den Straßenverkehr. Die Investition von rund 100 Millionen Euro in die Anlagen in Trier ist deshalb auch eine Investition in den Klimaschutz.“

Im Vergleich zu den älteren Schleusenkammern sind die neuen Kammern fast 40 Meter länger und einen halben Meter breiter. (Breite 12,50 m und Länge 210 Meter.)
Die nächste zweite Schleusenkammer wird in Lehmen gebaut. Im Anschluss daran beginnen die Arbeiten an der Schleuse Wintrich.

Als eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen Deutschlands verbindet die Mosel über den Rhein die Wirtschaftsregionen Lothringen, Luxemburg, Saar und Trier mit den Nordseehäfen in den Niederlanden und Belgien.

Seit der Eröffnung der Großschifffahrtsstraße Mosel im Jahr 1964 ist der Fluss für die Schifffahrt von großer internationaler Bedeutung.

Insgesamt gibt es in Deutschland, Luxemburg und Frankreich 28 Moselschleusen. Die zehn Moselschleusen in Deutschland befinden sich in Koblenz, Lehmen, Müden, Fankel, St. Aldegund, Enkirch, Zeltingen, Wintrich, Detzem und Trier.

Quelle und Foto: Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt




Unbemanntes Schiff läuft in Rotterdam aus

Die Blue Essence ist das erste Offshore-zertifizierte unbemannte Schiff (USV), das einen elektrisch betriebenen, ferngesteuerten Unterwasserroboter zu Wasser lassen kann. Das Schiff und der Unterwasserroboter werden während der Arbeiten von einem Kontrollraum an Land über eine Satellitenverbindung gesteuert.

Sie werden zur Inspektion von Offshore-Strukturen, zur Unterstützung von Bauarbeiten und zur Durchführung von hydrographischen und geophysikalischen Untersuchungen eingesetzt.

Hafenmeister René de Vries: „Wir heißen dieses besondere Schiff in unserem Hafen willkommen. Es ist das erste Mal, dass ein ferngesteuertes, unbemanntes Schiff vom Rotterdamer Hafen aus in die Nordsee fährt und die Arbeiten von einem Schiff ohne Besatzung an Bord durchgeführt werden, und wir sind stolz darauf, dass dieses Pilotprojekt dank der sorgfältigen Vorbereitung aller Beteiligten sicher durchgeführt werden kann. Wir gehen davon aus, dass die Entwicklung der Digitalisierung in der Schifffahrt die Sicherheit und Zugänglichkeit des Rotterdamer Hafens weiter verbessern wird. Dieses Pilotprojekt folgt unserem Vorhaben, neue Technologien zu erproben, die unseren Hafen noch intelligenter, effizienter und besser machen können.“

USV spielen eine wichtige Rolle für die Zukunft im maritimen Bereich, da sie zu mehr Sicherheit, geringeren CO2-Emissionen und einer effizienteren Datenübermittlung führen. Der Einsatz von USV verlagert den Einsatz von Personal aus der risikoreichen Offshore-Umgebung in einen Kontrollraum an Land und reduziert den CO2-Fußabdruck um 95 % im Vergleich zu herkömmlichen Untersuchungsmethoden. Die effizientere Bereitstellung von Forschungsergebnissen wird durch cloudbasierte Verarbeitungstechniken erreicht und ermöglicht schnellere und fundiertere Entscheidungen.

Fugro ist ein weltweit führender Geodatenspezialist, der Informationen über die Erde und die auf ihr errichteten Strukturen sammelt und analysiert. Erik-Jan Bijvank, Gruppendirektor Europa und Afrika bei Fugro: „Kürzlich hat das erste Blue-Essence-Schiff von Fugro seine erste unbemannte Inspektion im Indischen Ozean durchgeführt. Ich freue mich, dass wir diese neueste USV-Generation nun auch für unsere europäischen Kunden anbieten können.“

Quelle und Foto: Fugro




Signal an Berliner Verhandlungspartner

Mehr Investitionen, mehr Innovationen und zügige Sanierungsmaßnahmen für die Wasserstraßen: Diese klare Forderung haben beim diesjährigen Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V. Ehrengast Dr. Martin Brudermüller, Vorstandsvorsitzender der BASF, und Schifferbörsen-Vorsitzender Frank Wittig nach Berlin gesendet. Unisono betonten beide die Bedeutung der Binnenschifffahrt. Zu lange wären wichtige Investitionen in das System Wasserstraße geschoben worden. Jetzt sei es wichtig, zügig konkrete Maßnahmen umzusetzen.

Das Bekenntnis zur Binnenschifffahrt stand bereits in einigen Koalitionsverträgen, der politische Wille das System Wasserstraße dann auch in der Umsetzung zu stärken, war allerdings verhalten. Mit dem Schiffermahl der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort sendet die Branche eine klare Botschaft an die koalierenden Parteien in Berlin: Die Binnenschifffahrt muss Priorität haben. Sie ist Teil der Lösung, um den Verkehrssektor nachhaltig zu gestalten und um die Straßeninfrastruktur zu entlasten. Für die Zukunft braucht die Branche eine klare Binnenschifffahrtsperspektive 2030.

Schifferbörsen-Vorsitzender Frank Wittig betont: „Nach einer jahrelangen Hängepartie muss es jetzt darum gehen, konkrete Maßnahmen und Projekte auch anzugehen und sie nicht nur auf dem Papier anzukündigen. Noch immer dauern Planung und Bewilligung zu lange. Deshalb unsere Botschaft an eine neue Bundesregierung: Gütertransport mit Binnenschiffen ist nachhaltig, effizient und entlastet die Verkehrsinfrastruktur. Die Politik muss das bei der Priorisierung der Investitionen anerkennen.“

Auch Ehrengast Dr. Brudermüller weiß um die Bedeutung der Binnenschifffahrt. Das Ludwigshafener Stammwerk liegt direkt am Rhein und ein Großteil der Logistik des Chemiekonzerns wird per Binnenschiff abgewickelt. Er betont: „Die Binnenschifffahrt hat beim Transport von Massengütern auf langer Strecke klare Vorteile. Sie entlastet den Straßen- und Schienenverkehr und ist ökologisch sinnvoller. Deutschland braucht eine starke Binnenschifffahrt.“

Das traditionelle Schiffermahl fand unter Corona-Auflagen im Gemeindehaus Ruhrort statt. Vor rund 130 geladenen Gästen würdigte Wittig den Einsatz der Verlader, Partikuliere und Reedereien in der Corona-Pandemie. Dank ihnen konnten die Lieferketten auch in schwierigen Zeiten aufrecht erhalten bleiben.

Quelle: Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V., Foto: Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V/ Jacqueline Wardeski, der Vorstand der Schifferbörse zusammen mit Ehrengast Dr. Martin Brudermüller. Von links: Gunther Jaegers, Detlef Kohlmeier, Femke Brenninkmeijer, Steffen Bauer, Frank Wittig, Dr. Martin Brudermüller, Heiko Brücker, Joachim Schürings, Dr. Gerhard Erdmann, Ocke Hamann, Roberto Spranzi. Dem Vorstand gehören außerdem an: Thomas Maaßen, Andreas Grzib, Thomas Groß, Martin Staats.




Binnenhäfen und -schifffahrt wollen mitgestalten

Zeitgleich mit den Arbeitsgruppen von SPD, Grünen und FDP, die ihre Gespräche über einem Koalitionsvertrag aufgenommen haben, trafen sich die Präsidien und Geschäftsführungen der Branchenverbände der Binnenschifffahrt und der Binnenhafenwirtschaft zu einem turnusgemäßen verkehrspolitischen Austausch. Darin legten beide Verbände ihre gemeinsamen Ziele für die kommende Legislaturperiode fest.

Binnenschifffahrt und Binnenhäfen sind ein wichtiger Teil der ökologischen Verkehrswende und Garanten für die Versorgung von Industrie und Handel. Damit das System Wasserstraße seinen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur Sicherung des Industriestandortes Deutschland leisten kann, fordern Binnenschifffahrt und Binnenhäfen von der künftigen Bundesregierung ein deutlich stärkeres Engagement in fünf Kernbereichen: Dem Ausbau und Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur, der Stärkung von Binnenhäfen als trimodale Logistikdrehscheiben, der Verbesserung von Wettbewerbsbedingungen für die Binnenschifffahrt, Unterstützung für die Dekarbonisierung der Flotte sowie der Digitalisierung von Schifffahrt, Binnenhäfen und Wasserstraßen.

BDB-Präsident Martin Staats: „Die Binnenschifffahrt ist ein klimafreundlicher Verkehrsträger, der einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der europäischen und nationalen Klimaschutzziele leisten kann. Die EU misst der Binnenschifffahrt in ihrer „Sustainable and Smart Mobility Strategy“ eine entscheidende Rolle bei Dekarbonisierung des Transportsektors zu. Der Gütertransport über die Wasserstraßen soll bis 2050 um 50 % ansteigen. Damit dieses Ziel erreicht werden kann, muss die Bundesregierung die Sanierung und den Ausbau der Wasserstraßen zu einer ihrer Top-Prioritäten machen. Hierzu bedarf es ausreichender Finanz- und Personalmittel sowie verlässlicher qualitätssichernder Vereinbarungen.

Die deutschen Binnenschiffsunternehmen bekennen sich zum Ziel der Dekarbonisierung des Verkehrssektors und investieren schon heute in emissionsmindernde Maßnahmen und Antriebe mit alternativen Kraftstoffen, wie Batterieelektrik oder Wasserstoff. Für den Umbau der Flotte werden in den kommenden Jahren erhebliche Finanzmittel notwendig, die durch die Branche allein nicht bereitgestellt werden können. Deshalb werden für den Umstieg auf alternative Energieträger auch in den kommenden Jahren weitere Fördermaßnahmen in erheblichem Umfang für die Modernisierung der Bestandsflotte und Investitionen in Neubauten benötigt, denn allein kann die Binnenschifffahrt die Aufgabe nicht stemmen.“

BÖB-Präsident Joachim Zimmermann: „Die deutschen Binnenhäfen sind Standorte für Wertschöpfung und regionale Beschäftigung. Als multimodale Logistikhubs sind wir Hafenbetreiber Motoren der Verlagerung auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße. Wir wollen diese Rolle künftig noch besser ausfüllen. Hierzu bedarf es verstärkter Hilfen für Investitionen in multimodale Umschlagsanlagen, Anschubfinanzierungen für neue Logistikkonzepte unter Nutzung der Wasserstraße sowie der Sanierung binnenschiffsbezogener Infrastrukturen in Binnenhäfen. Ein integriertes Verkehrskonzept für Schiene und Wasserstraße würden der Verkehrsverlagerung neuen Schub geben und das System Wasserstraße stärken.

Wir wollen die Häfen zu Drehkreuzen für die Energieträger der Zukunft, z. B. Wasserstoff, weiterentwickeln. Davon wird auch die Binnenschifffahrt profitieren. Gleichzeitig müssen wir die enormen Chancen der Digitalisierung für die Optimierung der Lieferketten nutzen. Dazu benötigen wir zeitnah einen flächendeckenden 5G-Ausbau an Wasserstraße und Schiene. Die deutschen Binnenhäfen sind bereit, aktiv ihren Teil zum Wandel beizutragen!“

Die Positionspapiere der Verbände für die neue Wahlperiode gibt es hier: Forderungen des Binnenschifffahrtsgewerbes gegenüber der Bundesregierung 2021 bis 2025 (20. Legislaturperiode) für den BDB und hier: BÖB-Forderungen-20.-WP.pdf (binnenhafen.de) für den BÖB.

Quelle: BDB und BÖB, Foto: bayernhafen Regensburg

 




Blaupause für die Renaturierung von Süßwasser-Ökosystemen

Das EU-Projekt MERLIN, gefördert im Rahmen des Green Deals der EU mit insgesamt 21 Millionen Euro, vernetzt 44 europäische Partner und 17 Fallstudien für die Renaturierung von Bächen, Flüssen, Mooren und Feuchtgebieten. Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist Teil dieser Partnerschaft und bringt dabei insbesondere die Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland (BBD) ein.

Gewässer und ihre Auen benötigen mehr Raum – das ist inzwischen allgemeiner Konsens und weitestgehend anerkannt von Wissenschaft, Wasserwirtschaft und anderen Akteuren an Bach, Fluss und Co. Doch wie gelingt es, die durch den Menschen veränderten Gewässer, in ihren natürlichen Zustand zurückzuführen? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen, soll das am 1. Oktober gestartete EU-Projekt MERLIN (Mainstreaming Ecological Restoration of freshwater-related ecosystems in a Landscape context: INnovation, upscaling and transformation) beitragen.

In MERLIN suchen 44 Partner aus ganz Europa, darunter Universitäten, Forschungsinstitute, Naturschutzorganisationen sowie Akteure aus Wirtschaft, Verwaltung und Kommunen nach neuen, anwendbaren Lösungen für die Wiederherstellung der Funktionen von Süßwasser- Ökosystemen. Die BfG ist ein Partner in MERLIN und Bindeglied zwischen dem Bundesprogramm Blaues Band Deutschland und dem EU-Projekt.

Wesentliches Ziel des Bundesprogramms ist es, Deutschlands Wasserstraßen wieder naturnäher zu gestalten, damit einen Biotopverbund von nationaler Bedeutung zu schaffen und so auch neue Akzente für Freizeit und Erholung zu setzen.

MERLIN nahm am 1. Oktober 2021 offiziell die Arbeit auf. Koordiniert wird das Projekt von Herrn Prof. Daniel Hering und seinem Team an der Universität Duisburg-Essen

„Ich freue mich, dass wir als Bundesanstalt für Gewässerkunde nun unsere langjährigen Erfahrungen und das Fachwissen aus dem Bundesprogramm „Blaues Band Deutschland“ und anderen Projekten zur ökologischen Gewässerentwicklung auch europaweit einbringen können“, sagt Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG. „Das Projekt MERLIN ist eine großartige Chance um bestehende Renaturierungsansätze und -projekte europaweit zu vernetzen, voneinander zu lernen und so einen wichtigen Schritt bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu leisten“, so Dr. Birgit Esser.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz. Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer (Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen Wissenschaftslandschaft

Quelle und Foto: Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG), BBD-Modellprojekt Kühkopf-Knoblochsaue (Rhein-Km 474,0 und Rhein-Km 476,5). Eine Entsteinung in Hessens größtem Naturschutzgebiet bewirkt, dass sich das Ufer nun eigendynamisch entwickeln kann.




Gehölzarbeiten an den Donau-Dämmen

Ab November werden zwischen Barbing und der Schleuse Geisling auf beiden Seiten der Donau Gehölzarbeiten zur Sicherung der Dämme durchgeführt. Mit dem Abschluss dieser Arbeiten ist der Umbau des Gehölzbewuchses auf den Dämmen abgeschlossen, so dass dort zukünftig nur noch kleinere Pflegemaßnahmen erforderlich sind.

Jens Böldicke, Projektingenieur des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Donau MDK: „Mit dieser Maßnahme haben wir eine ideale Balance zwischen technischen Anforderungen und größtmöglicher ökologischer Wertigkeit gefunden. Die Gehölzarbeiten werden naturschutzfachlich von einem externen Ingenieurbüro für Landschaftsökologie und Umweltplanung begleitet und finden ausschließlich in der vegetationsarmen Zeit zwischen November und Februar statt, also außerhalb der Brutzeit geschützter Vogelarten.“

Vorgesehen ist die Entwicklung hochwertiger Heckenstrukturen im oberen landseitigen Böschungsbereich, die sich mit großflächigen Wiesen- und Magerrasenflächen abwechseln. Dazu muss in der Regel der gesamte Bewuchs bodennah abgeschnitten werden. Nach dem Ausfräsen unerwünschter Baumstümpfe treiben die restlichen Wurzelstöcke dann schnell wieder aus.

Die Arbeiten werden durch einen Biologen des beauftragten Ingenieurbüros für Landschaftsökologie und Umweltplanung begleitet, der die Flächen und Bäume begutachtet, zum Beispiel auch im Hinblick auf die Winterruhe von Fledermäusen. Darüber hinaus sind die erforderlichen Gehölzarbeiten mit den Naturschutzbehörden abgestimmt. Der Eingriff in die Natur wird durch Kompensationsmaßnahmen ausgeglichen. Diese Dammsicherungsmaßnahmen des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Donau MDK werden in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Naturschutzbehörde koordiniert und umgesetzt.

Bereits in den vergangenen drei Jahren fanden Gehölzarbeiten zur Sicherung der Dämme an der Donau zwischen Regensburg und Geisling statt.

Die großen Hochwasser der vergangenen Jahre wurden von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) zum Anlass genommen, die Dämme im Staubereich der Donau nach aktuellem Regelwerk zu untersuchen. Die Standsicherheit der Dämme konnte nachgewiesen werden, allerdings unter der Voraussetzung, dass ein Teil des Bewuchses zur dauerhaften Sicherung der Dämme und zum Schutz vor Hochwasser entfernt wird.

Durch die Verteilung der Arbeiten über einen Zeitraum von mehreren Jahren werden die Auswirkungen auf Flora und Fauna minimiert.

Quelle und Grafik: Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Donau MDK




Danube Business Talks

Im Vorjahr noch pandemiebedingt verschoben, wurden die Danube Business Talks von viadonau digital nachgeholt. Mit einem vielfältigen Themenspektrum – von aktuellsten Daten aus Transport und Logistik über die Optimierung administrativer Prozesse bis zur Verbesserung der Wasserstraßen-Infrastruktur im Rahmen grenzübergreifender Projekte und dem Wiedererstarken der Passagierschifffahrt – präsentierte sich die beliebte Konferenzplattform auch online einmal mehr als das Donau-Top-Event des Jahres.

Das Motto am Strom: Mit neuen Kräften aus der Krise kommen und die Binnenschifffahrt als umweltfreundlichen Verkehrsträger mit einzigartigem Klimaschutzpotenzial bestmöglich positionieren.

In der größten Gesundheitskrise seit 100 Jahren lag wohl nirgendwo Licht und Schatten so nah beieinander wie auf der Wasserstraße. Während Tourismusfahrten auf der Donau in der Hochphase der Coronavirus-Pandemie fast vollständig zum Erliegen gekommen waren, konnte die Güterschifffahrt mit stabilem Warenverkehr ausgeprägte Resilienz-Qualitäten und so die große Bedeutung der Wasserstraße als essentielle Versorgungsader auch in Krisenzeiten beweisen. Jetzt, da die Krise langsam in die Knie geht, gilt es, die Donauschifffahrt auf ihrer Fahrt in eine ebenso erfolgreiche wie klimabewusste Zukunft zu unterstützen und den konsequenten Modernisierungskurs an der Donau nicht nur zu verstetigen, sondern weiter zu forcieren. Mit konkreten Schritten, wie Liegestellenmodernisierung und zeitgemäße Landstromversorgung der Schifffahrt aber auch mit logistischen und technischen Innovationen zur Stärkung der Donau im multimodalen Transportnetz machen sich viadonau sowie Schifffahrts- und Wirtschaftstreibende auf den Weg in ein leistungsstarkes, wettbewerbsfähiges und nachhaltiges Morgen. Für den gemeinsamen Blick in die Zukunft boten die Danube Business Talks – mit bedeutenden Akteuren aus Politik, Transportwirtschaft, Verkehr und Schifffahrt – erneut ein ideales, hochkarätig besetztes Umfeld.

Dass die Pandemie auch an der Wasserstraße Donau enorme Auswirkungen hatte und zugleich wichtige Versorgungsqualitäten unter Beweis gestellt wurden, bestätigte auch Staatssekretär (BMK) Magnus Brunner, zuständig für den Bereich Schifffahrt im Klimaschutzministerium (BMK): „Über den Transportweg der Donau konnten wichtige Versorgungsketten aufrecht gehalten werden, vor allem im Bereich von Agrar- und Industrieprodukten. Mein besonderer Dank gilt all jenen, die mit ihrer täglichen Arbeit und Mühe dazu beigetragen haben.“ Nun gelte es, die Herausforderungen der Klimakrise bestmöglich auch im Bereich der Binnenschifffahrt zu meistern. Es brauche die Anstrengung aller Stakeholder, um gemeinschaftlich die Weichen Richtung Ökologisierung der Schifffahrt zu stellen. Gemeinsam mit viadonau sei es daher eines der wichtigsten Ziele durch neue Förderprogramme emissionsarme und energieeffiziente Schiffstechnik zu etablieren.

viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler betonte die Anstrengungen zur Aufrechterhaltung der Wasserstraße Donau: „Von Krisenbeginn an war klar: Unsere Services für die Nutzer der Donau müssen auch weiterhin funktionieren. Und das haben sie auch – ein Erfolg, den wir gemeinsam mit Politik, Behörden und Partnern geschafft haben.“ Doch die nächsten Aufgaben warten schon. Auf behördlicher Ebene müssten Vereinfachungen im Bereich der Grenzübertritte weiter vorangetrieben werden, aber auch die Digitalisierung der Wasserstraße sei noch lange nicht abgeschlossen.

Nach den historisch tiefen Einbrüchen der Passagierschifffahrt sehen Vertreter:innen der Branche nun positiv in die Zukunft. So geht man von wieder steigenden Touristenzahlen und einer Normalisierung in den Saisonen 2022 und 2023 aus. Österreich punkte vor allem als sicheres Reiseland, gleichzeitig werden Donau-Reisen verstärkt vom einheimischen Markt nachgefragt.

Einigkeit unter den Expertinnen und Experten herrscht auch beim Klimaschutz-Potenzial der Wasserstraße Donau. Der Fluss kann als Transportweg maßgeblich zum Gelingen des „Green Deal“ der Europäischen Kommission beitragen. Mit der Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Donau lassen sich massive Einsparungen bei CO2-Emmissionen feststellen. viadonau verfolgt diesen Weg explizit und schafft die notwendigen Rahmenbedingungen für den Gütertransport auf der Wasserstraße. Auch im Rahmen internationaler Projekte ist viadonau federführend, um Verbesserungen entlang der gesamten Donau voranzutreiben und den Infrastrukturweg Wasserstraße Donau durchgängig instand zu halten.

Quelle: via donau, Foto: viadonau/Zinner




Innovativer Gastanker in Betrieb genommen

Mit der feierlichen Schiffstaufe ist jetzt die „Gas 94“ offiziell in Dienst gestellt worden. Das innovative Niedrigwasser-Gastankschiff der HGK Shipping wurde im Auftrag der BASF eigens konzipiert und gebaut. Es trägt künftig selbst bei kritischen Pegeln auf dem Rhein zur sicheren Rohstoffversorgung des BASF-Standortes Ludwigshafen bei. Der diesel-elektrische Antrieb des Schiffes hilft den beiden langjährigen Partnern ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Der Rhein und die Binnenschifffahrt sind von essenzieller Bedeutung für die Versorgung des BASF-Verbundstandorts Ludwigshafen. Ein Großteil der Binnenschiffs-Transporte passiert dabei den kritischen Pegel Kaub im Mittelrheintal. Die „Gas 94“ ist so konstruiert, dass sie selbst bei einem Pegel bei Kaub von 30 cm immer noch 200 t verflüssigter Gase befördern kann. Möglich wird dies durch die optimierten Auftriebs­eigenschaften des Schiffskaskos, die durch eine ausgefeilte Anordnung von Komponenten wie Ladungsbehälter und Antriebstechnologie erzielt wurde. Der 110 Meter lange Gastanker ist mit seinen 12,5 Metern zudem breiter als die üblichen Schiffe der HGK Shipping-Flotte.

Anlass für die Suche nach neuen Lösungen waren 2018 die Auswirkungen des anhaltenden Niedrigwassers auf die logistischen Abläufe bei BASF sowie wiederkehrend niedrige Pegelstände auf dem Rhein. Zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Verbundstandorts Ludwigshafen sollten darum neuartige Schiffsdesigns wesentlich beitragen. „Die HGK Shipping ist ein langjähriger Partner der BASF und konnte uns mit ihrer innovativen Konzeption für ein Niedrigwasser-Gastankschiff aus dem hauseigenen Design Center überzeugen“, sagt Barbara Hoyer, Vice President Domestic Deliveries, BASF SE.  „Die ‚Gas 94‘ wird künftig für den Transport von verflüssigten Gasen zwischen den ARA-Häfen und Ludwigshafen eingesetzt und wird so einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung des Standorts Ludwigshafen mit kritischen Rohstoffen leisten“, ergänzt Derya Kurus-Ebermann, Business Managerin C4 & Heavy Cracker Products, BASF SE.

Auch für die HGK Shipping stellt der Neubau einen weiteren Meilenstein hinsichtlich der Optimierung des Schiffsdesign und des Antriebskonzeptes dar: „Die Kombination aus innovativem Antrieb mit einer extrem tiefgangoptimierten Schiffskonstruktion gibt einen Eindruck davon, wie wir uns die Zukunft der Binnenschifffahrt vorstellen“, ergänzt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.

Dabei stehe es für HGK an erster Stelle, die Anforderungen der Industrie zu erfüllen, fügt Anke Bestmann, Geschäftsführerin der HGK Gas Shipping GmbH, hinzu: „Unser Ziel ist es, in den nächsten Jahren sechs moderne Niedrigwasser- und antriebsoptimierte Schiffe in Dienst zu stellen und somit bis 2026 die ‚Gas 100‘ zu bauen.“

Tim Gödde, Managing Director Business Unit Ship Management, HGK Shipping: „Die ‚Gas 94‘ zeichnet sich durch ihre außergewöhnlichen Achter- und Vorschiffskonstruktionen und die daraus resultierenden Niedrigwassereigenschaften aus. Während das Vorschiff sehr voluminös ausgestaltet ist und damit für erhöhten Auftrieb sorgt, ähnelt die Achterschiffsform einem Diffusor. Trotz der vergleichsweise geringen Propeller­durchmesser garantieren wir die notwendige Leistungsfähigkeit bei einem gleichzeitig optimierten Verbrauchsverhalten, das über den diesel-elektrischen Antrieb generiert wird.“

Die Konzeption, Grundidee und das Engineering für die zukunftsweisende Konstruktion wurden durch das Team des Design Centers der HGK Shipping in enger Abstimmung mit den Transportmanagement-Experten der HGK Gas Shipping GmbH in Hamburg erarbeitet. Mit dem Bau des Kaskos war die Partner-Werft in Stettin, Polen, beauftragt. Das komplette Outfitting übernahm die TeamCo Shipyard im niederländischen Heusden. Die Umsetzung erfolgte planmäßig, so dass von der Konzeption und dem Engineering bis zur Inbetriebnahme gerade einmal 22 Monate vergangen sind. Die „Gas 94“ ist damit das fünfte Schiff, das die HGK Shipping während der Corona-Pandemie in Dienst stellt.

Quelle und Foto: HGK Shipping, (v. l. n. r.) Dr. Dieter Steinkamp (Stadtwerke Köln), Steffen Bauer (HGK Shipping), Wolfgang Birlin (HGK-Gruppe), Susana dos Santos Herrmann (HGK-Gruppe), Taufpatin Derya Kurus-Ebermann (BASF SE), Karl-Uwe Bütof (Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen), Anke Bestmann (HGK Shipping), Uwe Wedig (HGK-Gruppe), Tim Gödde (HGK Shipping).




spc Themenabend schaut auf globale Lieferketten

Rund sechzig Gäste konnte der Vorstandsvorsitzende des Trägervereins des ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) Wolfgang Nowak gestern Abend in Neuss zu einem weiteren Themenabend begrüßen. Nach der ersten Präsenzveranstaltung des spc nach dem Corona Lockdown, Ende August in Hamburg, folgte damit kurz darauf die zweite Präsenzveranstaltung. Der Impulsvortrag des Abends kam von spc Geschäftsführer Markus Nölke zu dem Thema „Multimodale Logistikketten im Wandel nach Corona“.

Nölke ging darin insbesondere auf die Abhängigkeiten globaler Lieferketten und deren Einfluss auf die Logistik, vornehmlich dem Kurzstreckenseeverkehr und der Binnenschifffahrt, ein. In den letzten Jahren sei Vieles sehr gut gelaufen, wodurch der Blick auf mögliche Schwachstellen der globalen Lieferketten nicht im Fokus stand. Corona und die einwöchige Sperrung des Suezkanals haben die Fragilität aufgezeigt.  Beispielhaft nannte Nölke die Größe der chinesischen Containerhäfen. Wenn nur ein Großhafen wie Ningbo mit einer Umschlagsmenge von 28,7 Millionen TEU in 2020 und damit drittgrößter Containerhafen der Welt aufgrund restriktiver Coronapolitik geschlossen wird, wirkt sich das sofort auf die globalen Lieferketten aus. Kommt dann noch ein Unfall wie im Suezkanal dazu, gerät Vieles sehr schnell aus dem Takt. Umso erstaunlicher sei es mit den aktuellen Erfahrungen rückblickend betrachtet, wie gut die globale Logistik dennoch funktioniert hat, hob der Geschäftsführer des spc hervor: „Der Wandel der globalen multimodalen Transportketten wird ein ständiger Begleiter sein und immer kurzfristiger erfolgen. Weitere Beispiele für diesen Wandel sind hier die Auswirkungen des Klimawandels und das Ziel der Dekarbonisierung, die Digitalisierung, Demografie und ganz aktuell die Entwicklungen beim Brexit oder den Russland Sanktionen. Der Kurzstreckenseeverkehr und die Binnenschifffahrt sind ein fester Bestandteil dieser globalen Logistikketten. Hier von vor- oder nachgelagerten Verkehren zu sprechen, wird deren Bedeutung eigentlich nicht gerecht. Weiter bestätigt wird diese große Bedeutung dadurch, dass zwölf der 15 wichtigsten Handelspartner Deutschlands Mitglieder der EU sind oder zum europäischen Kontinent gehören. Über 1 Billion Euro Handelsvolumen mit diesen zwölf Partnern brauchen eine stabile Basis. Diese ist Infrastruktur und Logistik mit einem klimafreundlichen hohen Anteil an wasser- und schienengebunden Verkehren zur Senkung der CO2 Emissionen im Verkehrssektor“, sagt Nölke.
Man müsse gerade bei den aktuellen Geschehnissen sensibler werden und die Authentizität bewahren. Die Branche habe auch noch „Hausaufgaben“ zu erledigen.

„Wir fühlen uns bestätigt, dass Präsenzveranstaltungen mit den aktuellen Auflagen und in dieser Größenordnung sicher durchgeführt werden können. Vor allem fällt die besondere Freude der Gäste auf, die am gestrigen Abend endlich wieder eine Möglichkeit zum persönlichen Austausch hatten. Dies können digitale Formate definitiv nicht ersetzen“, zieht Nowak eine sehr positive Bilanz der beiden Veranstaltungen.

Das spc zeigt vom 24.- 25. September erneut Präsenz auf der Berufswahlmesse „Perspektiven“ in Magdeburg. Die nächste Fachveranstaltung in Präsenzform soll am 02. Dezember in Bonn mit dem Forum Sondertransporte (GST) stattfinden. Dazwischen wird es weitere digitale Themenveranstaltungen geben die über die Webseite www.shortseashipping.de/termine  eingesehen werden können. Dort besteht auch die Möglichkeit zur Anmeldung.

Quelle und Foto: spc, das spc-Team ist bereit für seine Gäste: (v. l. n.r.) Jan Sebastian Donner, Birte Heinen, Andrea von Schell, Jacqueline Engler und Markus Nölke




Taucherglockenschiff „Archimedes“ getauft

In Duisburg wurde jetzt das neue Taucherglockenschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes in Betrieb genommen und auf den Namen „Archimedes“ getauft.
Das Spezialschiff wird auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen eingesetzt, um in bis zu zehn Metern Wassertiefe Hindernisse von der Gewässersohle zu bergen. Darüber hinaus wird das Taucherglockenschiff für Inspektionen an Schleusen und Wehren eingesetzt.

Prof. Dr.Ing. Hans-Heinrich Witte: „Das neue Taucherglockenschiff ist ein technisch überaus komplexes Schiff, das in der WSV-Flotte eine Sonderstellung einnimmt. Mit dem neuen umweltfreundlichen Spezialschiff sorgen wir für noch mehr Sicherheit vor allem auf dem Rhein, eine der wichtigsten und transportstärksten europäischen Binnenwasserstraßen.“

Das Schiff verfügt über einen leistungsstarken, dieselelektrischen Antrieb mit umfangreicher Abgasreinigung. Der Überdruck in der Stahlglocke sorgt dafür, dass kein Wasser ins Innere dringt und die Arbeiten auf der Flusssohle im Trocken durchgeführt werden können. Wegen der geringen Höhe des Schiffes und einem vollautomatischen Ballastsystem kann es darüber hinaus auch auf der Mosel, der Saar, dem Main, dem Neckar und auf Kanälen eingesetzt werden.

Der Außenbezirk Duisburg des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Rhein ist der Heimathafen des Taucherglockenschiffs „Archimedes“.

Birgitta Beul, Leiterin des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein: „Die einzigartige Technik des „Archimedes“ ermöglicht sowohl Einsätze bei  Havarien als auch spezielle wissenschaftliche Untersuchungen der Gewässersohle. Tonnenverankerungen können in felsiger Sohle nur mit der „Archimedes“ durchgeführt werden.“

Mit dem Bau beauftragt wurde im November 2018 die niederländische Werft DAMEN. Kosten: 24,57 Mio. Euro.

Quelle und Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des BundesDas neue Taucherglockenschiff ist auf den Namen Archimedes getauft worden