LNG-Bunkerung im Port of Antwerp

Der Port of Antwerp, Fluxys und Titan LNG haben die Taufe eines neuen LNG-Bunkerleichters gefeiert; die FlexFueler 002. Die FlexFueler 002 gehört dem Gasinfrastrukturkonzern Fluxys und dem führenden physischen LNG-Lieferanten Titan LNG und macht LNG als Kraftstoff für Schiffe, die im Hafen bunkern, leicht zugänglich.

Die FlexFueler 002 arbeitet von ihrer Basis am Kai 526/528 aus und liefert LNG im gesamten Hafen und der Westerschelde. Es ist das dritte Schiff, das zur wachsenden Infrastruktur von Titan LNG in der Region Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen (ARA) beiträgt und neben der FlexFueler 001 und der Green Zeebrugge betrieben wird.

Die Nachfrage nach LNG wächst, da seine Rolle bei der Energiewende in der Schifffahrt zunehmend anerkannt wird. LNG reduziert SOx- und Partikelemissionen auf vernachlässigbare Mengen, NOx um ca. 85% und führt zu erheblichen Senkungen der Treibhausgasemissionen. Es schafft auch einen Weg zur Dekarbonisierung durch die Einführung von Bio- und synthetischem LNG, die beide die gleiche Infrastruktur und Motorentechnologie nutzen. Flüssiges Biogas – aus organischen Abfällen – und flüssiges synthetisches Methan – aus grünem Wasserstoff und abgeschiedenem CO2 – sind skalierbare Lösungen für den Schifffahrtssektor, und die wachsende LNG-Infrastruktur im Port of Antwerp ist uneingeschränkt zukunftssicher und in der Lage, kohlenstoffneutrale Varianten von LNG zu liefern.

acques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp, kommentierte: „Als fünftgrößter Bunkerhafen der Welt sind wir entschlossen, eine Vorreiterrolle bei der Integration von emissionsarmen und -freien Kraftstoffen in den Bunkermarkt zu spielen. Die Ankunft der FlexFueler 002 stellt einen wichtigen Meilenstein beim Übergang zu einem Multi-Kraftstoff-Hafen dar. LNG als Schiffskraftstoff ist nun im gesamten Hafen verfügbar und ermöglicht es uns, die Energiewende der Schifffahrt im Hafen sowie in der Region Antwerpen weiter zu unterstützen.“

Hafenrätin Annick De Ridder: „Wir freuen uns, dass sich das Bunkerunternehmen entschieden hat, die FlexFueler von Antwerpen aus zu betreiben. Das beweist, dass wir Schritte in die richtige Richtung unternehmen, um unseren Hafen bis 2025 weiter in einen Multi-Kraftstoff-Hafen zu verwandeln: Ein Hafen, in dem neben den traditionellen Kraftstoffen auch nachhaltigere alternative Kraftstoffe wie LNG angeboten werden. Auf diese Weise werden wir nicht nur ein erfolgreicher Hafen sein, sondern auch ein nachhaltiger Hafen und eine Inspiration für die gesamte Branche.“

Pascal de Buck, CEO von Fluxys: „In Zusammenarbeit mit dem Port of Antwerp und Titan LNG sind wir stolz darauf, eine wichtige logistische Verbindung zu schaffen, die es mehr Reedern ermöglicht, LNG als alternativen Schiffskraftstoff zu wählen. Der neue Leichter und unsere sonstigen LNG-Bunkeranlagen im Hafen haben außerdem den Vorteil, dass sie klimaneutrale LNG-Optionen anbieten können, ohne dass zusätzliche Investitionen für die Schiffseigner erforderlich sind.“

Ronald van Selm, CTO von Titan LNG: „Die FlexFueler 002 ist das dritte Bunkerschiff in der Flotte von Titan, das LNG als Schiffskraftstoff in der gesamten ARA-Region anbietet. Wir werden voraussichtlich bis 2025 das größte Netzwerk von LNG-Bunkerschiffen in Europa haben und werden weiterhin mit unseren Partnern in Europa und auf der ganzen Welt zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass Schiffseigner schon heute die Reise in eine klimaneutrale Zukunft antreten können.“

Die FlexFueler 002 ermöglicht flexibles LNG-Bunkern, so dass mit LNG betriebene Schiffe die Möglichkeit haben, während des Ladens oder Entladens zu bunkern. Dies unterstützt die Bemühungen des Port of Antwerp um die Entwicklung eines Multi-Kraftstoff-Hafens sowie die Verbesserung der örtlichen Luftqualität.

Als führender unabhängiger Anbieter von LNG ist Titan LNG der Vorreiter bei der wirtschaftlichen und sauberen (Bio-)LNG-Versorgung des Marine- und Industriesektors in Europa.

Titan LNG ist davon überzeugt, dass LNG der beste Transportkraftstoff ist und für die Energiewende in den kommenden Jahrzehnten unverzichtbar. Durch die Schaffung der Infrastruktur für eine weitere Dekarbonisierung über (Bio-)LNG und synthetisches LNG können klimaneutrale Lösungen erarbeitet werden.

Mit Hauptsitz im Raum Amsterdam-Rotterdam-Antwerpen sind Titan LNG und seine Partner der Meinung, dass LNG für alle leicht zugänglich sein sollte. Durch den Aufbau eines globalen Versorgungsnetzes bietet Titan LNG komplette Erdgaslösungen an: LNG-Bunkerung, LNG-Transport und -Lieferung, Vermietung von LNG-Lagertanks und Verdampfern, einschließlich Wartung und Instandhaltung.

LNG unterscheidet sich von ölbasierten Kraftstoffen als sauberer, wirtschaftlicher und sicherer Kraftstoff. Er ist reichlich vorhanden und wird seit über 50 Jahren verwendet. Während LNG der Treibstoff der Wahl für Reisen zum Mars wird, glaubt Titan LNG, dass der Treibstoff auch einen sauberen Transport auf der Erde ermöglichen wird.

Fluxys mit Hauptsitz in Belgien ist eine vollständig unabhängige Gasinfrastrukturgruppe mit 1.200 Mitarbeitern, die in den Bereichen Gastransport und -lagerung sowie der Versorgung mit Flüssigerdgas tätig ist. Über seine Beteiligungsgesellschaften in ganz Europa betreibt Fluxys 9.000 Kilometer Pipeline und Flüssigerdgas-Terminals mit einer jährlichen Regasifizierungskapazität von insgesamt 29 Milliarden Kubikmetern.  Zu den Tochterunternehmungen von Fluxys gehört die an der Euronext notierte Fluxys Belgium, Eigentümerin und Betreiberin der Infrastruktur für Gastransport und -lagerung sowie der Versorgung mit Flüssigerdgas in Belgien.

Als zweckorientiertes Unternehmen trägt Fluxys gemeinsam mit seinen Anteilseignern zu einer besseren Gesellschaft bei, indem es eine strahlende Energiezukunft gestaltet. Auf der Basis der einzigartigen Vorzüge der Gasinfrastruktur und seines kommerziellen und technischen Know-hows engagiert sich Fluxys für den Transport von Wasserstoff, Biomethan oder jedem anderen kohlenstoffneutralen Energieträger sowie für die Aufnahme von Kohlenstoffabscheidungs- und Nutzungs-/Speicherketten.

Quelle und Video: Port of Antwerp




Suezkanal: Auswirkungen auch am Niederrhein

Der Suezkanal ist wieder befahrbar, doch schon jetzt ist klar: Der Welthandel wird noch Monate aus dem Takt sein. Auf die Seehäfen Antwerpen und Rotterdam rollt bald ein Container-Tsunami zu. Für die Hinterland-Logistik bedeutet das: Umfuhren, umladen, deutlich längere Wartezeiten und zusätzlicher Aufwand. Das wird auch für die Logistiker und Häfen in Duisburg und am Niederrhein herausfordernd sein, rät IHK-Geschäftsführer und Verkehrsexperte Ocke Hamann.

Ein weiteres Problem für den Niederrhein: Ausgerechnet jetzt ist die Güterrennstrecke, die Betuwe-Linie, durch Bauarbeiten für 14 Tage gesperrt. Den Logistikunternehmen stehen anstrengende Wochen bevor.

„Eine solche Situation hat es bislang noch nicht gegeben, allen Beteiligten fehlen Erfahrungswerte. Wir hoffen sehr, dass Bahn und Binnenschifffahrt in dieser Situation nicht den Kürzeren ziehen. Schon heute müssen die Binnenschiffe oft 80 Stunden und mehr in Rotterdam warten, bis sie an den Kai dürfen. Seeschiffe haben Vorfahrt, ihre Liegezeit ist deutlich teurer als die der Binnenschiffe. Wichtig ist, dass jetzt alle Akteure frühzeitig miteinander das Gespräch suchen. Besonders exportorientierte Unternehmen sollten zeitnah ihre Planungen überprüfen“, rät Hamann.

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK



HGK Shipping gibt Bau eines Tankers in Auftrag

Die HGK Shipping setzt den nächsten Meilenstein für eine nachhaltige und innovative Binnenschifffahrt: Ende März hat die Reederei den Bau eines Typ C Tankers in der niederländischen Werft Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem in Auftrag gegeben, welcher den heutigen sowie zukünftigen Anforderungen an die Binnenschifffahrt gerecht werden soll.

Die HGK Shipping führt damit ihr strategisches Neubauprogramm für die unternehmenseigene Binnenschiffsflotte unter dem Motto „Innovation & Sustainability“ zielstrebig fort.

Mit dem flexibel einsetzbaren Tankmotorschiff „Synthese 18“ realisiert das Unternehmen abermals ein niedrigwasseroptimiertes Konzept in Kombination mit einer alternativen Antriebsstrangtechnologie, diesmal für flüssige Chemieprodukte.

Norbert Meixner, Business Unit Director Liquid Chemicals, HGK Shipping: „Nach der ‚Gas 94‘, die ab Herbst für die HGK Gas Shipping im Einsatz sein wird, setzen wir den Ausbau unserer Flotte mit besonders zukunftsfähigen Schiffen nun auch im Bereich Liquid Chemicals fort. Ein wichtiger Schritt für uns, denn in der Chemielogistik sind Innovation und Nachhaltigkeit von grundlegender Bedeutung, um der Industrie die passenden Transportlösungen bieten zu können – heute ebenso wie in der Zukunft.“

Die Indienststellung des neuen Chemietankschiffes soll bereits 2022 erfolgen. Die Schiffswerft De Gerlien van Tiem mit Sitz im niederländischen Druten hat bereits mehrfach einzigartige und komplexe Konzepte im Auftrag der Reederei umgesetzt, zuletzt den Umbau eines Dry Cargo Coasters zu einem Liquid Chemicals Coaster. Diese Partnerschaft wird nun mit der Vertragsunterschrift vom 26. März 2021 fortgesetzt.

„Wir freuen uns, diesen innovativen Typ C Tanker mit De Gerlien van Tiem zu realisieren. In das Konzept sind bei der HGK Shipping über Monate praxisorientierte Besonderheiten und Optimierungspotenziale eingeflossen. Letztlich hat De Gerlien van Tiem unser Engineering-Konzept bestmöglich aufgegriffen und uns mit ihrer technischen Spezifikation überzeugt,“ sagt Tim Gödde, Business Unit Director Ship Management, HGK Shipping, und ergänzt: „Unsere beiden Unternehmen verbindet eine enge Zusammenarbeit, die seit Jahren Bestand hat. Im Rahmen diverser gemeinsamer Projekte konnten wir uns bereits eingehend von der Kompetenz und Qualitätsarbeit des Werftteams überzeugen.“

Als langjähriger Partner der chemischen Industrie versorgt die HGK Liquid Chemicals verschiedene Industrien mit flüssiger Leicht- und Schwerchemie sowie mit nicht gefährlichen Flüssiggütern. Die Tankschiff-Flotte des Unternehmensbereichs befördert jährlich zusammen rund 6 Mio. Tonnen Flüssiggüter auf dem Rhein und seinen Nebenflüssen, im nordwestdeutschen Kanalgebiet sowie in Belgien, Frankreich und den Niederlanden.

Quelle und Foto: HGK Shipping, am 26. März zeichnete die HGK Gruppe einen Vertrag mit der niederländischen Werft De Gerlien van Tiem B.V. für den Bau der Synthese 18. Von rechts nach links: Eric Rietveld, Marijke van Tiem und Marcel van Tiem (Scheepsreparatiebedrijf De Gerlien van Tiem) sowie Tim Gödde und Adrian Sauer (HGK Shipping). 




Neue Geländewagen mit trailerbarem Boot

Unwegsames Gelände, flexible, zeitgerechte Einsatzbewältigung trotz weiter Strecken vor allem an den norddeutschen Kanälen, aber auch auf dem Baldeneysee oder Flüssen – für die Wasserschutzpolizei NRW dank der drei neuen Land Rover samt trailerbarem Boot kein Problem.

Mit Wachstandorten im gesamten Land sorgen die Wasserschützer des Polizeipräsidiums Duisburg für die Sicherheit auf 900 Kilometern schiffbarer Wasserstraßen in NRW und Teilen von Niedersachsen. Das entspricht in etwa der Strecke von Flensburg nach München. Im Zuge der Neuorganisation, vor allem im Norden und Nordosten von NRW, sind die Wasserschutzpolizisten aus Minden zukünftig für den Kanalbereich in Bramsche zuständig. Der „Gewässerwachbereich“ von Bergeshövede wird aus Münster angesteuert. Mit einem Boot auf dem Wasser braucht man wesentlich länger, als mit dem Auto auf der Straße. Daher ist es eine sinnvolle Option, die Mannschaft samt Boot mit dem Land Rover über die Straße zum Einsatzort zu bringen: Die 245 PS-starken, allradangetriebenen Geländewagen bringen das über zwei Tonnen schwere Gespann zügig quer durch NRW zu Anlegestellen. Trotz Schnee, Sand oder Matsch schafft es der Land Rover mit Off-Road-Bereifung, das Boot und die Besatzung sicher ins Wasser zu lassen. Ab da bringen zwei 100-PS-Außenbordmotoren von Honda die Wasserschützer in der komplett aus Aluminium hergestellten WSP 31 zum Einsatzort.

Das Land bezahlte über 300.000 Euro für die neuen Einsatzmittel. Erst vergangenen November hatte Innenminister Herbert Reul in Münster ein neues, 1,1 Millionen Euro teures Kanalstreifenboot in Münster vorgestellt. Bei der Schlüsselübergabe am Freitag (26. März) an der Anlegestelle „Rheinorange“ in Duisburg-Kaßlerfeld betont der Leiter des Referats „Einsatz im täglichen Dienst“ des Innenministeriums, Ingo Dudenhausen: „Wir müssen in die Polizei investieren. Nur mit gut funktionierendem, zeitgemäßem Equipment ist eine professionelle Einsatzbewältigung zu Wasser, zu Lande und in der Luft möglich.“ Damit nicht nur „gute“, sondern allen Anforderungen gerechte Ausstattung zum Einsatz kommt, arbeiten mehrere Behörden eng zusammen. Das LZPD (Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste) ist grundsätzlich für alles rund um die Beschaffung zuständig. Die fachliche Komponente und Erfahrungswerte bringen die Polizistinnen und Polizisten der Wasserschutzpolizei mit ein. Dem stellvertretenden Leiter der Wasserschutzpolizei Sven Stankowski ist die Einbindung in die Anschaffungsprozesse sehr wichtig: „Unsere Kollegen und Kolleginnen müssen mit Material und Ausrüstung jeden Tag bei Wind und Wetter arbeiten – sie wissen genau, worauf es ankommt.“ Die für die Wasserschutzpolizei zuständige Polizeipräsidentin von Duisburg, Dr. Elke Bartels, hat in ihrer bisher zehnjährigen Amtszeit für einige „Renovierungen“ in ihrem Zuständigkeitsbereich gesorgt. Ob neue Liegenschaften wie in Ruhrort, mehr Büros oder eben Boote – auch für sie sind Investitionen für die Ordnungshüter unerlässlich: „Ein weiterer Schritt in Sachen Effizienz und Leistungsstärke, mit dem unsere Wasserschützer für die Zukunft gut aufgestellt sind.“

Quelle und Foto: Pressestelle Polizei Duisburg




NEPTUN WERFT beendet längste Serie

Die NEPTUN WERFT hat zwei Flusskreuzfahrtschiffe an die Reederei Viking River Cruises (Basel) abgeliefert. Die künftig unter den Namen Viking Gymir und Viking Egdir fahrenden Schiffe sind die beiden letzten Flusskreuzfahrtschiffe im aktuellen Auftragsbuch. Damit endet zunächst die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen NEPTUN WERFT und Viking River Cruises, die 2010 mit dem Auftrag für ein einziges Flusskreuzfahrtschiff startete.

Mit 65 Schiffen bilden die Longships die längste Serie an Schwesterschiffen von Flusskreuzfahrtschiffen weltweit und sind damit ein Beleg der engen Partnerschaft zwischen NEPTUN WERFT und Viking River Cruises.

„Vor mehr als einem Jahrzehnt haben wir diese Schiffsserie gestartet, die überaus erfolgreich und bei den Passagieren sehr beliebt ist. Zum Abschluss der Serie haben wir mit Viking Gymir und Viking Egdir noch einmal zwei tolle Schiffe gebaut“, sagt Lars-Gunar Klasen, Betriebsleiter der NEPTUN WERFT.

Die beiden Schiffe sind mit einem hybriden Antriebssystem ausgestattet, d.h. eine Kombination aus Diesel-Motoren und Batterien. In der Vergangenheit waren insgesamt fünf Motoren für die Energieerzeugung auf den Schiffen der Viking-Serie installiert. Darunter ein Not- und Hilfsdiesel. Diese beiden Motoren wurden durch Batterien ersetzt und stellen zukünftig den Notbetrieb sicher. Außerdem können sie benötigte Energie bei Lastspitzen abdecken. Die Motoren fahren damit im optimalen Bereich, verbrauchen weniger Kraftstoff und erzeugen weniger Abgase.

Die Corona-Pandemie und der derzeitige Stillstand der Flusskreuzfahrtflotte in Europa sorgen derzeit für deutlich weniger Nachfrage nach neuen Schiffen. Die NEPTUN WERFT gehörte in diesem Segment über viele Jahre hinweg zu den weltweiten Marktführern. Neben Flusskreuzfahrtschiffen werden in Warnemünde zudem die Maschinenraummodule für die Kreuzfahrtschiffe der MEYER WERFT und MEYER TURKU gebaut.

„Uns fehlt damit in den kommenden Jahren viel Arbeit. Wir müssen uns deshalb an die neue Situation anpassen und die Werft schnellstmöglich darauf einstellen“, so Klasen. Aktuell laufen Verhandlungen zwischen der Werftleitung, dem Betriebsrat und der IG Metall, um die NEPTUN WERFT schlagkräftig für die Zukunft zu machen und die Belegschaftsgröße an die neuen Marktbedingungen anzupassen. „Wir hoffen, dass wir die sehr erfolgreiche Partnerschaft mit Viking River Cruises fortsetzen können, wenn sich der Markt wieder erholt. Dafür arbeitet die NEPTUN WERFT bereits intensiv an neuen innovativen Konzepten für emissionsarme und umweltfreundliche Flusskreuzfahrtschiffe der Zukunft. So kann die Werft bei möglichen neuen Aufträgen möglichst schnell ein neues Schiff liefern“, sagt Thomas Weigend, Geschäftsführer der NEPTUN WERFT.

Quelle und Foto: Neptun Werft GmbH & Co. KG




Informationen zur Sperrung des Suezkanals

Die Sperrung des Suezkanals durch ein havariertes Frachtschiff hält an. Seriöse und wichtige Hintergründe und Analysen auch zu diesem Thema haben wir auf unserer Facebook-Seite gesammelt. https://www.facebook.com/www.hafenzeitung.de. Es lohnt sich, einmal einen Blick zu werfen.




BDB befürchtet katastrophale Saison

Erneut keine Öffnungsperspektiven für Gastronomie, Tourismus, Freizeit und das deutsche Fahrgastschifffahrtsgewerbe, stattdessen Verlängerung des Lockdowns bis mindestens 18. April. So lauten die äußerst ernüchternden Beschlüsse der Beratungen zwischen Bund und Ländern zur Lage der Corona-Pandemie. Damit wurden die Hoffnungen der Unternehmen in der Personenschifffahrt, rechtzeitig in die Saison starten zu können, genau wie bereits im Jahr 2020, zerschlagen.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hatte die politischen Verantwortungsträger in Bund und Ländern im Vorfeld der Konferenz eindringlich darum gebeten, der überwiegend klein- und mittelständisch geprägten Fahrgastschifffahrt eine konkrete Öffnungsperspektive aufzuzeigen. Die Branche ist durch ausgefeilte und erprobte Abstands- und Hygienekonzepte im Hinblick auf Schiffsbetrieb und Fahrgastmanagement jederzeit in der Lage, ihren Gästen einen sicheren Aufenthalt an Bord – und somit auch ein Stück Urlaub vor der eigenen Haustür auf den Flüssen und Seen – zu ermöglichen

„Eine erneute Vertröstung auf die nächsten Bund-Länder-Gespräche am 12. April stellt nach unserer Meinung keine Basis für ein wirtschaftlich verantwortungsvolles Handeln dar. Bei allem Verständnis dafür, dass Bestrebungen unternommen werden, um das Infektionsgeschehen zu kontrollieren, ist unsere Branche entsetzt über die Mut- und Teilnahmslosigkeit der Verantwortlichen, unsere Konzepte aufzugreifen. Dadurch verspielen Bund und Länder die Chance, den Bürgern im beginnenden Frühjahr ein attraktives Angebot für inländischen Tourismus auf dem Wasser zu machen“, so BDB-Vizepräsident Dr. Achim Schloemer (KD).

Die fehlende Perspektive für die Aufnahme des Saisongeschäfts führt nun dazu, dass die Fahrgastschifffahrt das zweite Jahr in Folge in große wirtschaftliche Bedrängnis gerät. Im Jahr 2020 konnte der Betrieb – je nach Bundesland – erst zwischen Anfang und Ende Mai wieder aufgenommen werden. Diese verlorenen Umsätze waren im Verlauf der Restsaison nicht mehr aufzuholen mit der Folge, dass die Kapitaldecke der Unternehmen stark angegriffen ist, da die Kosten für Personal sowie Wartung und Instandhaltung der Schiffe weiter bedient werden müssen.

„Verläuft die Saison 2021 ähnlich schlecht wie die letzte, drohen viele Unternehmen in eine existenzbedrohende Situation zu geraten. Wir erneuern daher unseren dringenden Appell an den Bund, endlich ein maßgeschneidertes Hilfsprogramm für die Fahrgastschifffahrt aufzulegen. Ein komplett ausformulierter Entwurf einer Förderrichtlinie liegt bereits beim Bundesverkehrsministerium in der Schublade. Immerhin ist unsere Branche in keiner Weise weniger betroffen als andere Wirtschaftszweige, die spezielle staatliche Hilfsangebote, die über die allgemeine Überbrückungshilfe für Unternehmen hinausgehen, in Anspruch nehmen können.“, so Dr. Achim Schloemer.

Quelle: Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt, Foto: KD




Ein Fluß, ein Amt – das neue WSA Elbe

Mit der Einrichtung des WSA Elbe ist jetzt das bundesweit größte der insgesamt 17 neuen Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter an den Start gegangen. Das neue WSA Elbe ist zuständig für über 600 km Elbe von der tschechischen Grenze bis vor die Tore von Hamburg einschließlich der Nebenflüsse Saale und Ilmenau sowie für das Wasserstraßenkreuz Magdeburg. Hinzu kommen der Elbe-Lübeck-Kanal, die vom Wassertourismus hoch frequentierte Müritz-Elde-Wasserstraße und die Störwasserstraße.

Dr. Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Jetzt liegt die Kompetenz und Verantwortung für die gesamte Binnenelbe in einer Hand. Das ist ein wichtiges Signal für die Region und wegweisend für die Zukunft. Mit der Einrichtung des größten Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes nähert sich die WSV-Reform ihrem Abschluss.“

Das WSA Elbe unterhält mit der Kanalbrücke Magdeburg die längste Kanalbrücke Europas. Zum Aufgabenbereich gehören auch 47 Schleusenkammern und 51 Wehranlagen, darunter das Wehr Geesthacht, das längste regulierbare Wehr Deutschlands. Zu unterhalten sind darüber hinaus u.a. über 1.100 km Binnenwasserstraßen, rund 260 km Dämme und Deiche, 7.000 Flussbuhnen sowie jeweils fünf Leitzentralen und Pumpwerke.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die über 800 Beschäftigten des neuen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Elbe sind zuständig für ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Revier, das das komplette Portfolio der Aufgaben an den Binnenwasserstraßen abbildet. Damit verbunden ist eine große Verantwortung für eine bedeutende Verkehrs- und Wirtschaftsregion Deutschlands.“
Besonders wichtig für das WSA Elbe ist auch die Umsetzung des Gesamtkonzeptes Elbe, das wesentliche Grundlage für das Handeln von Bund und Ländern ist. Ziel ist die weitestgehende Wahrung ökologischer und verkehrlicher Interessen an der Elbe.
Zu den Arbeitsschwerpunkten des neuen Amtes gehören außerdem die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit an den Wehranlagen und die Renaturierung der Ilmenau.

Das Amt ist das 14te neu strukturierte Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt. Es geht aus den Wasserstraßen- und Schifffahrtsämtern Magdeburg, Dresden und Lauenburg hervor. Diese drei Standorte bleiben erhalten. Leiter des neuen WSA Elbe ist Tjark Hildebrandt. Er führte bereits über fünf Jahre lang das WSA Magdeburg.

Tjark Hildebrandt: „Die Neustrukturierung schafft die Voraussetzungen dafür, dass unser Amt von nun an für die Länder und Schifffahrtstreibenden an der Binnenelbe alleiniger Ansprechpartner für ganz unterschiedliche Belange ist. Von den neu geschaffenen Synergien und den gebündelten Kompetenzen werden die Nutzerinnen und Nutzer profitieren.“

Die Reform der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV-Reform) ist eine der größten Verwaltungsreformen der vergangenen vier Jahrzehnte. Bundesweit werden 39 Wasserstraßen- und Schifffahrtsämter zu 17 neuen Ämtern zusammengeführt.

Bereits umgesetzt ist die Neuorganisation der wasserstraßenbezogenen Aufgaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und die Zusammenlegung der früheren sieben Wasser- und Schifffahrtsdirektionen zu einer Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt in Bonn. Die Aufgaben und Kompetenzen im Binnen- und Küstenbereich liegen nun in einer zentralen Behörde. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit der WSV nachhaltig zu steigern.

Quelle und Foto: wsv.de, Einrichtung des WSA Elbe v.l.n.r. Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der GDWS; Tjark Hildebrandt, Leiter des WSA Elbe, Dr. Michael Güntner, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.




Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb

Holland Shipyards wird Maas, ein Containerschiff für die Binnenschifffahrt, mit einem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Antrieb ausrüsten. Die Werft führt das im Auftrag des Rotterdamer Future Proof Shipping (FPS) aus.

Das Containerschiff mit einer Länge von 110 m und einer Breite von 11,45 m, wird auf der Schiffswerft der Holland Shipyard Group in Hardinxveld, Niederlande, umgerüstet. Voraussichtlich wird das Schiff im Dezember 2021 vollständig mit Wasserstoff betrieben. Für das Schiff wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt ein Zeitchartervertrag mit dem Terminalbetreiber BCTN zur Aufrechterhaltung eines Liniendienstes zwischen Rotterdam und den BCTN-Terminals in Belgien abgeschlossen. Der Terminalbetreiber will mit sauberem und nachhaltigem Transport vorangehen. Die Emission von Treibhausgasen reduziert sich durch dieses Schiff jährlich um 2.000 Tonnen CO2.

Die Maas wird Containerfracht zwischen Rotterdam und Antwerpen befördern und dabei voraussichtlich die Treibhausgasemissionen um 2000 Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren. Für die Umrüstung erhält FPS finanzielle Unterstützung von verschiedener Seite: RVO (Förderung Nachhaltige Schifffahrt), Interreg-Nordseeprogramm (über das ZEM Ports NS-Projekt) und Förderprogramm „Saubere Binnenschifffahrt und nachhaltige Logistik in Rotterdam“ des Hafenbetriebs Rotterdam, das vom Kompetenz- und Innovationszentrum für Binnenschifffahrt (Expertise en InnovatieCentrum Binnenvaaart – EICB) umgesetzt wird.

Nach der Meinung von Cees Boon, Berater des Hafenbetriebs und Experte im Bereich Einführung neuer Kraftstoffe in der Schifffahrt, ist Wasserstoff eine äußerst vielversprechende Option, um auf längere Sicht Diesel als Kraftstoff in der Binnenschifffahrt zu ersetzen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Holland Shipyards, die Maas, die in Kürze vollständig mit Wasserstoff betrieben wird. 




Fi­nan­zie­rung der Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur

Die Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland ist überaltert. Die Politik hat erklärt, dass sie dem weiteren Verfall der Wasserstraßeninfrastruktur begegnen will.


Ein erster wesentlicher Schritt wurde mit dem 2019 aufgestellten Masterplan Binnenschifffahrt getan. Um eine zuverlässige und ganzjährig gesicherte Befahrbarkeit der wesentlichen Wasserstraßen in Deutschland sicherzustellen, braucht es eine angemessen hohe und langfristig gesicherte Finanzierungsperspektive, ohne die das von Bundesverkehrsminister Scheuer genannte Ziel nicht zu erreichen sein wird. Bereits im laufenden Jahr sinken die für die Wasserstraßeninfrastruktur verfügbaren Haushaltsmittel wieder deutlich ab. Für die weitere Zukunft ist die finanzielle Ausstattung ungewiss.

Thomas Groß, Vorsitzender der Bundesfachabteilung Wasserbau der BAUINDUSTRIE: „Die Initiative System Wasserstraße (ISW) tritt für eine Stärkung der Wasserstraßeninfrastruktur einschließlich der angrenzenden Verkehrsträger ein. Sie hat ein Programm zur langfristigen Sicherstellung einer angemessen hohen und effizienten Finanzierung der Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland aufgestellt. Dieser Vorschlag richtet sich an die Politik. Sie muss nun den notwendigen Prozess des Umdenkens und Umsteuerns von einer kurzfristigen, haushaltsabhängigen Finanzierung hin zu einer langfristig gesicherten Finanzierungsperspektive umsetzen. Ansonsten bleiben viele gute Ansätze des Masterplans Binnenschifffahrt reine Absichtsbekundungen.“

Hier gibt es den Vorschlag der IS) zur Einführung eines Programmes zur Sicherstellung einer langfristigen, angemessen hohen und effizienten Finanzierung der Wasserstraßeninfrastrukturin Deutschland.

Quelle: Bauindustrie, Foto: BÖB