Infrastruktur-Upgrade an der Wiener Donau

Nach der Trockengüterlände in Linz 2021 und der Kleinfahrzeuglände Wildungsmauer 2023 gelang im Rahmen des von der EU kofinanzierten Projekts „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ mit der Fertigstellung der Lände Brigittenau II in Wien nun ein weiterer wichtiger Modernisierungserfolg für die Güterschifffahrt auf der Donau.

Gemeinsam mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich Wolfgang Bogensberger und viadonau Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler wurde die runderneuerte Lände in der Bundeshauptstadt feierlich eröffnet.

In der ganzheitlichen und zukunftsorientierten Entwicklung der Donau als umweltverträglicher und leistungsfähiger Verkehrsträger widmet sich viadonau nicht nur bestmöglichen Bedingungen für die fahrende Schifffahrt, sondern auch für die „parkende“. Die zentralen Ziele dabei: ein effizienterer Schiffsbetrieb während Liegezeiten, die Reduktion von Lärmemissionen, Energieversorgung mit Landstrom und somit ein nachhaltiger Beitrag zur Erreichung der aktuellen Klimaziele. Nach entsprechenden Ländenmodernisierungen in Linz und Wildungsmauer in den Vorjahren wurde hierzu 2024 nun auch die Lände Brigittenau II in Wien in Angriff genommen.

Um optimierte An- und Ablegemanöver für die Güterschiffe und sicheren Zugang für die Schiffsbesatzungen zu gewährleisten, wurden auf einer Länge von 344 Metern 14 jeweils 16 Tonnen schwere sogenannte Dalben in den Flussgrund eingebracht, die zwei Zufahrtsbrücken ermöglichen. Zusätzlich wurde ein Steg für das Bordpersonal errichtet und es wurden zeitgemäße Landstromzugänge geschaffen. Diese Landstromanlagen dienen dazu, den Strombedarf an Bord während der Liegezeit zu sichern, sodass die bis dato im Einsatz befindlichen Diesel-Generatoren nicht mehr dafür herangezogen werden müssen. Im unmittelbaren städtischen Umfeld Wiens bedeutet dieses umfangreiche Upgrade einer traditionell hochfrequentierten Schifffahrtslände eine besonders spürbare Verbesserung für Anrainer:innen, Schifffahrt und Umwelt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigt sich stolz über das Erreichen einer weiteren wichtigen Wegmarke des Greenings der Donauschifffahrt und ist überzeugt: „Diese Infrastrukturmodernisierungen sind Erfolge mit Langzeitwirkung. Denken wir nur an die Energiemengen, die große Schiffe auch während den Liegezeiten oft benötigen und früher meist von Dieselgeneratoren erzeugt wurden. Durch die hier bereitgestellten modernen Landstromanlagen fallen solche Lärm- und Abgasquellen weg. Damit stärken wir das bereits hohe Nachhaltigkeitspotenzial der Wasserstraße noch weiter.“

Wolfgang Bogensberger, amtsführender Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich, betrachtet die infrastrukturelle Weiterentwicklung an der Donau aus europäischer Perspektive und erklärt: „Die europäischen Binnenwasserstraßen erstrecken sich über 41.000 Kilometer und tragen dazu bei, den Güterverkehr in der EU vergleichsweise energieeffizient, sicher und lärmarm im Fluss zu halten. Um eine Tonne an Waren einen Kilometer zu befördern, braucht es am Wasser ungefähr ein Sechstel der Energie, die es am Land auf der Straße bedarf. Umweltschutz und Sicherheit stehen auch im Zentrum des Projekts FAIRway works!, das die Infrastruktur auf der Donau in Österreich und Serbien verbessert und von der EU mit rund 17 Millionen Euro gefördert wird. Die Aufwertung der Liegestelle Brigittenau kommt der Schifffahrt, den Besatzungen und auch der lokalen Bevölkerung zugute. Mithilfe von EU-Geldern wird also sowohl ein europäischer als auch ein lokaler Nutzen erzielt.“

viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler stellt den ganzheitlichen Entwicklungsansatz an der Donau heraus und macht deutlich: „Unsere Idee von der modernen Wasserstraße endet nicht bei der gut instandgehaltenen Fahrrinne, sondern strebt bestmögliche Bedingungen für eine Schifffahrt in allen „Lebenslagen“ an. Das jüngste Länden-Upgrade in Wien ist ein weiteres sichtbares Zeichen für unseren konsequenten Kurs, die Donau qualitätsvoll und verantwortungsbewusst gegenüber den Menschen, der Wirtschaft und der Natur in die Zukunft zu entwickeln.“

Die Maßnahmen an der Lände Brigittenau II wurden im Zuge des EU-Projekts „FAIRway works! In the Rhine Danube Corridor“ über die Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Union kofinanziert. Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben von Österreich und Serbien zur Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur entlang der Donau in diesen beiden Ländern

Quelle: viadonau, Foto: viadonau/Johannes Zinner, das Länden-Upgrade wurde im Rahmen von „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ über die Connecting Europe Facility (CEF) von der EU kofinanziert. viadonau-Geschäftsführer Hasenbichler, Klimaschutzministerin Gewessler und Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich Bogensberger freuen sich über einen weiteren Erfolg an der Donau




Domarin räumt in der Donau Kampfmittel

Eines der größten Wasserbau-Projekte in Deutschland, der Donauausbau von Straubing bis Vilshofen, erfordert eine Unterwasser-Kampfmittelräumung im Abschnitt bei Bogen seit April und noch bis Herbst 2024. Das Wasserbauunternehmen Domarin stellt Schiffe, Pontons, Schuten und Bagger für die Bergemaßnahmen der Kampfmittel. Hochspezialisierte Berufstaucher mit Sondierbooten übernehmen die Kampfmittelsuche unter Wasser.

Eine Luftbildauswertung zur Sondierung möglicher Kampfmittelbelastungen in der Donau im Abschnitt Straubing-Deggendorf aus dem Jahr 2020 bestätigte, dass Ende des Zweiten Weltkrieges Kampfmittel in der Donau entsorgt oder nach Kriegsende zurückgelassen wurden. Um den Donauausbau fortzusetzen, ist die Räumung dieser Kriegsrelikte in unmittelbarer Nähe des Eisenbahnübergangs bei Bogen für die Gewährleistung der Arbeitssicherheit unerlässlich.

Die WIGES, die wasserbauliche Infrastrukturgesellschaft, übernimmt die Umsetzung des Donauausbaus für die Bundesrepublik Deutschland und die Bayerische Staatsregierung und ist somit Auftraggeber des Einsatzes. Das Wasserbauunternehmen Domarin aus Osterhofen stellt in Zusammenarbeit mit Felbermayr die Infrastruktur wie Schiffe und Bagger für den Kampfmittelräumdienst Lutomsky bereit. Gemeinsam soll die beliebte Schifffahrtsroute über mehrere Monate hinweg frei von gefährlichen und umweltschädlichen Kampfmitteln in bis zu vier Metern Tiefe gemacht werden.

Erfahrene Wasserbauexperten von Domarin planten und koordinierten in Zusammenarbeit mit den Fachmännern für Unterwassersondierung den Einsatz auf und in der Donau. Domarin stellt für den Bergezeitraum zwei Schiffe mit Pontons und Schuten. Auf den beiden Schiffen sind jeweils zwei Bagger mit Einsatzgewichten von 30 bis 120 Tonnen mit Geräteführer im Einsatz. Ausgangspunkt für die Kampfmittelräumung 2024 ist die großflächige Kampfmittelerkundung mit geomagnetischen Flächensondierungsverfahren und digitaler Datenaufzeichnung. Die gewonnenen Daten liefern exakte Informationen über die Position der vermuteten Kampfmittel. Dieser Lageplan dient sowohl Baggerführer als auch Taucher zur Orientierung der Verdachtspunkte.

Bernhard Faltl ist als Bauleiter bei Domarin maßgeblich am Einsatz beteiligt. „Je nach vermutetem Kampfmittel kommt entweder der 120-Tonnen-Bagger zum Einsatz und hebt den Fund aus dem Wasser oder ein Taucher begutachtet die Kampfmittel manuell unter Wasser und schätz das Gefahrenpotential ein“, so der Bauleiter über den Ablauf der Bergearbeiten.

Die Taucher vom Kampfmittelräumdienst sichten in der Donau bis in vier Metern Tiefe unter der Sohle die Verdachtspunkte. Aufgrund der Strömung müssen die Taucher im Schatten eines mehrere Meter breiten Tauchschildes in der Fahrrinne der Donau tauchen. Hinter dem Schild hat der Taucher die angemessenen Unterwasserverhältnisse, um seiner gefährlichen Arbeit nachzukommen. „Allen voran steht die Sicherheit der Männer auf den schwimmenden Einheiten und unter Wasser. Zusätzlich arbeiten wir in einem Gebiet mit regem Schiffsverkehr, der während der Bergung teilweise gesperrt werden muss. Der Zeitdruck ist dementsprechend groß. Umso bemerkenswerter ist es, wie die Zusammenarbeit am Boot Hand in Hand geht“, fügt Faltl hinzu.

Über den Bergezeitraum hinweg werden voraussichtlich mehr als 500 Kriegsrelikte und Teile davon aus der Donau geborgen. Von Munition über Teile von Sprengkörpern, die durch Explosion und Detonation entstanden sind, aber auch Metallschrott und Müll. Auch Bomben, die entschärft werden müssen, wurden gefunden. Werden die geborgenen Teile von den Experten als gefährlich eingestuft, werden sie wie gesetzlich gefordert so schnell wie möglich durch autorisierte Stellen gesichert und rechtmäßig an die Behörden übergeben.

Faltl zu den besonderen Herausforderungen beim Einsatz in Straubing: „Dieses Projekt fordert uns und unsere Partner in vielerlei Hinsicht. Die gesamte Koordination auf den Booten zwischen den Geräteführern, Tauchern und Einsatzleitern, Kapitänen und den Behörden ist für die Sicherheit am Boot und für den Projekterfolg maßgeblich entscheidend. Die Bergung von mehr als 500, teils hoch gefährlichen Einzelteilen in nur wenigen Monaten spiegelt die perfekte Zusammenarbeit wider.“

Quelle und Foto: Felbermayr Holding GmbH, die Zusammenarbeit von Geräteführern, Tauchern und Kampfmittelräumungsexperten geht am Wasser Hand in Hand. Im Minutentakt hebt der Bagger Material aus der Donau.

 




viadonau veröffentlicht Jahresbericht Donauschifffahrt 2023

DIE jährliche Publikation für klare Sicht auf der Donau ist ab sofort digital verfügbar! Geht es um die Entwicklung der Wasserstraße Donau steht der viadonau-Jahresbericht zur Donauschifffahrt in Österreich seit vielen Jahren mit konkreten Zahlen zum Beispiel zu den Fahrwassertiefen, der Schleusenverfügbarkeit oder auch zum Güter- und Passagierverkehr Rede und Antwort. Die Daten und Fakten zum Jahr 2023 offenbaren: moderate Rückgänge im Gütertransportaufkommen, weiter wachsende Personenschifffahrt, hohe Verfügbarkeit der Wasserstraße und wichtige infrastrukturelle Modernisierungserfolge.

Apropos, ebenso wie der Entwicklungsansatz von viadonau sind auch die Projektmeilensteine zur nachhaltigen Modernisierung der Wasserstraße vielfältig, die Highlights des Jahres 2023: das neue, gemeinsam mit dem Klimaschutzministerium ausgearbeitete Aktionsprogramm Donau, die Inbetriebnahme erster Landstrom-Terminals an aufgewerteten Liegestellen für die Güterschifffahrt in Linz und Wildungsmauer sowie auch der Startschuss von FAIRway Danube II, das als internationales Modernisierungs-Großprojekt starke Akzente in Sachen Kennzeichnung der Wasserstraße, Upgrade von Pegelmessstellen und Aufwertung der Vermessungsflotten setzt.

Während die Donau sowohl national als auch international klar auf Zukunftskurs ist, zeigt sich die Entwicklung des Schiffsverkehrs 2023 weiterhin durchwachsen. So stehen einem erneuten Rückgang des Gütertransportaufkommens um rund 5 Prozent auf sechs Millionen Tonnen eine – mit einem Zuwachs von rund 25 Prozent – weiter erstarkende Personenschifffahrt gegenüber. Ein nur leichter Rückgang der geschleusten Schiffseinheiten im Jahr 2023 sowie die mit 361 Tagen des Jahres hohe Verfügbarkeit der Wasserstraße bestätigen jedoch einmal mehr die Rolle des Stroms als verlässlichen Verkehrsträger sowie die Bedeutung proaktiven und treffsicheren Wasserstraßenmanagements Marke viadonau.

Mehr Daten und Fakten können ab sofort im viadonau-Jahresbericht zur Donauschifffahrt in Österreich 2023 nachgelesen werden.

eine Übersicht mit den wichtigsten Zahlen bietet eine digitale Entdeckungstour
Hier geht es zur Publikation im PDF-Format

Quelle und Grafik: viadonau




Wassertaxi ersetzt kurzfristig Schienentransport

 Die Stärke der integrierten Logistikangebote aus der HGK-Gruppe zeigt sich besonders bei speziellen Herausforderungen: Weil aufgrund einer Sperrung der Bahnstrecke zwischen Neuss und Nievenheim kurzfristig seitens des Netzbetreibers keine Ausweichmöglichkeit angeboten werden konnte, organisierte die HGK Logistics and Intermodal GmbH eine Transportlösung unter Einbeziehung der Wasserstraße. Mit dabei: HGK Shipping und RheinCargo. 

Normalerweise werden täglich von der HGK-Beteiligung RheinCargo 700 Tonnen Aluminium-Walzbarren im Auftrag der Firma Novelis über die Schiene vom UCT-Terminal in Neuss in das Novelis-Werk „Alunorf“ transportiert. Da die Strecke zurzeit wegen Bauarbeiten aber nicht befahrbar ist, musste eine alternative Lösung geschaffen werden. 

Ein Schiff der HGK Shipping verkehrt deshalb in der Zeit der Sperrung im Pendelverkehr zwischen den HGK-LI-Standorten Neuss und Dormagen. Von Dormagen aus wird das Material dann wieder auf Züge der Rheincargo verladen und zu „Alunorf“ geliefert. 

Quelle und Foto: HGK-Group, die Aluminium-Walzbarren werden temporär aufs Binnenschiff umgeschlagen.




Koblenz erweitert Containerterminalfläche

Der Rheinhafen Koblenz hat sich in den letzten Jahren stetig weiterentwickelt und soll auch in Zukunft als feste Größe in der Region Bestand haben. Mit der trimodalen Ausrichtung sind die Hafen- und Bahnbetriebe im Sektor Verkehr eine wichtige Logistikdrehscheibe am Mittelrhein.

Um auch für die Zukunft gut aufgestellt zu sein, investieren die Stadtwerke als Betreiber der Hafeninfrastruktur in den nächsten fünf Jahren rund 12 Mio. € in die Infrastruktur und strategische Weiterentwicklung im Hafen. Im Juli 2024 wurde die Herstellung einer neuen Lager- und Umschlagsfläche für Aluminium fertiggestellt. Im Rahmen der Flächenoptimierung erfolgte ebenso die Erweiterung des Containerterminals.

Der Betrieb des Containerterminals erfolgt gemeinsam mit dem Geschäftspartner Contargo Rhein-Main. Seit mehr als 30 Jahren besteht zwischen den Stadtwerken und der Contargo eine starke Partnerschaft „Die angespannte politische Weltlage und die damit einhergehenden Verwerfungen in den Lieferketten spüren wir im Containerbereich. Unser Blick ist in die Zukunft gerichtet und hier wird der kombinierte Verkehr bei der Vermeidung von Co2 Emissionen seine Stärken ausspielen können im maritimen als auch im kontinentalen Containerverkehr“, so Terminalleiter Arndt Puderbach.

Die bereits bestehende Terminalfläche wurde um eine Gesamtfläche von rund 4.660 m² erweitert. Damit hat das gesamte Containerterminal nun eine Länge von 330 Meter unter Kran und eine Gesamtfläche von rund 21.000 m². Durch die Zusatzfläche können 1000 TEU mehr gestellt werden. Durch den Ausbau hat das Terminal nun eine Kapazität von insgesamt 4.200 TEU Stellfläche. „Wir bieten ein multifunktionales, logistisches Dienstleistungsangebot für die Unternehmen in der Region, welches wir mit der Erweiterung der Containerfläche vergrößern. Der Hafen ist für Mehrverkehre gerüstet.“, erläutert Stadtwerke Geschäftsführer Lars Hörnig. Aufgrund der neu gewonnenen Fläche können die Stadtwerke den Vorgang des Ladens oder Löschens von Schiffen besser gestalten. Die Erweiterung der Kailänge auf 330 Meter ermöglicht nun das parallele Arbeiten mit zwei Containerbrücken. Somit können zwei Binnenschiffe gleichzeitig bearbeitet werden. Auch auf den Bahnverkehr hat die Erweiterung positive Auswirkungen, da die Containerzüge nun effizienter bearbeitet werden können.

Quelle und Foto: (v.l.n.r.): Lars Hörnig (Geschäftsführer Stadtwerke Koblenz) und Arndt Puderbach (Terminalleiter Contargo Rhein Main) freuen sich über die Erweiterung des Containerterminals im Koblenzer Rheinhafen und die weiterhin gute Zusammenarbeit.




Zoll hatte Binnenschifffahrt auf dem Rhein im Fokus

Bei einer gemeinsamen Kontrollaktion von Zoll und der Wasserschutzpolizei stand Ende Juli die Einhaltung der gesetzlichen Regularien der Binnenschifffahrt in der Region Karlsruhe im Fokus.

An den beiden Aktionstagen waren 75 Polizei- und Zollkräfte auf dem Rhein zwischen Mannheim und Karlsruhe im Einsatz. Insgesamt wurden zwölf Schiffe intensiv kontrolliert und 145 Personen überprüft.

Hauptaugenmerk des Zolls war die Überprüfung, ob für die Besatzung der Schiffe die gesetzlichen Vorgaben in Bezug auf die Zahlung des Mindestlohns und ausländerrechtliche Bestimmungen eingehalten wurden. Die Polizei kontrollierte parallel die Einhaltung schifffahrtspolizeilicher Vorschriften, insbesondere in Bezug auf Abfall- und Umweltvorgaben. Hier konnten verschiedene Verstöße feststellt werden. Unter anderem wurde in einem Fall vor Ort ein Ermittlungsverfahren wegen Gewässerverunreinigung eingeleitet.

„Erhebliche Beanstandungen gab es keine“, so Alina Holm, Sprecherin des Hauptzollamts Karlsruhe. „Dies ist für uns erfreulich und zeigt, dass sämtliche Vorschriften beachtet wurden.“

Quelle und Foto: Hauptzollamt Karlsruhe




Hafen Straubing wird zum bayerischen Schwerlast-Hub

Der Hafen Straubing-Sand verzeichnet ein steigendes Aufkommen an Großraum- und Schwertransporten, was auf das Wachstum des Marktes sowie auf die zunehmende Bedeutung des Transports über die Wasserstraße zurückzuführen ist. Vor dem Hintergrund der angespannten Situation auf Straßen und Brücken bietet der Hafen Straubing-Sand eine effiziente und sichere Alternative, für Industriekunden und bayerische Anlagenbauer, die ihre Exporte über die Seehäfen abwickeln. Dieser Vorteil zeigt sich nicht nur im Exportbereich, sondern auch in der Versorgung der Seehäfen.

Aufgrund der hervorragenden straßenseitigen Anbindung für Übermaßtransporte und der wachsenden Nachfrage aus dem Markt fördert die Europäische Union die Errichtung eines leistungsfähigen 190 Meter langen Schwerlastterminals in Straubing mit ausreichend Lager- und Abstellflächen mit 7,7 Millionen Euro. Bereits im Vorgriff auf diese Maßnahme hat die Schwerlastspedition Klaus Altmann einen mobilen Sennebogen Raupenkran des Typs 5500 angeschafft, der auf der bereits bestehenden Schwerlastplatte am Südkai ab sofort einsatzbereit ist. Dieser Kran, mit einem Eigengewicht von etwa 200 Tonnen und einer Auslegelänge von 35,5 Metern, kann bei einer Ausladung von 6,5 Metern bis zu 120 Tonnen heben. Bei der Schiffsbeladung oder -entladung erreicht der Kran bei einer Ausladung von 11 Metern eine Traglast von 74,7 Tonnen. In besonderen Fällen kann der Hafenkran im Tandemhub zusätzlich unterstützen.

Der 5500 Raupenkran soll im nächsten Jahr durch einen noch leistungsfähigeren 7700 Raupenkran ersetzt werden. Dieser wird ein Eigengewicht von ca. 300 Tonnen aufweisen und bei einer Ausladung von 7 Metern bis zu 227 Tonnen heben können. Bei einer Ausladung von 12 Metern wird die Traglast etwa 112 Tonnen betragen. Zusätzlich ist perspektivisch ein Hafen-Seilkran auf Portalfahrwerk mit einer Traglastkapazität von 130 Tonnen auf 19 Metern für das geplante neue Schwerlastterminal geplant.

Andreas Löffert, Geschäftsführer des Hafens Straubing-Sand, betont: „Die steigende Nachfrage nach Großraum- und Schwertransporten zeigt, wie wichtig unser Hafen als Verkehrsknotenpunkt ist. Mit den neuen Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen in moderne Technik sind wir bestens gerüstet, um auch in Zukunft unseren Wachstumskurs auf den Verkehrsträgern Wasser und Schiene fortzusetzen.“

Klaus Altmann, Inhaber und Geschäftsführer der gleichnamigen Spedition im Hafen Straubing-Sand, sagt: „Unsere Zusammenarbeit mit dem Hafen Straubing-Sand und Sennebogen ermöglicht es uns, die hohen Anforderungen unserer Kunden effizient zu erfüllen. Der neue Raupenkran 7700 wird uns noch größere Flexibilität und Kapazität bieten, um auch die
komplexesten Transporte sicher durchzuführen.“

Thorsten Resch, Geschäftsführer der Sennebogen Maschinenfabrik GmbH, fügt hinzu: „Es ist für uns von großer Bedeutung, innovative Lösungen für den Schwerlasttransport zu entwickeln. Unser Unternehmensstandort im Hafen Straubing-Sand ermöglicht es uns, auch unsere großen Maschinen zuverlässig, sicher und klimafreundlich über die Donau zu unseren Destinationen der Nordseehäfen und nach Osteuropa zu transportieren.“

Quelle und Foto: Zweckverband Hafen Straubing-Sand




Erster Spatenstich für den Neubau der Schleuse Kriegenbrunn

Mit einem gemeinsamen Spatenstich haben Vertreter des Bundes und der Region den Neubau der Schleuse Kriegenbrunn gestartet. Die Schleuse Kriegenbrunn am Main-Donau-Kanal ist eine der höchsten Schleusen in Deutschland. Der Neubau zählt zu den größten und komplexesten Investitionsprojekten des Bundes an den Wasserstraßen.

Hartmut Höppner, Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Die Wasserstraße ist ein wichtiger Teil unserer Verkehrsinfrastruktur und von besonderer Bedeutung für klimafreundliche Transport- und Logistikketten. Der Main Donau-Kanal verbindet 15 europäische Staaten und stellt somit einen wichtigen binneneuropäischen Handelsweg dar. Seine Leistungsfähigkeit beruht unter anderem auf den 16 Schleusen, die allesamt nicht mit Superlativen sparen. Die beiden Neubauten, die hier im laufenden Betrieb entstehen, sind ingenieurstechnische Meisterleistungen auf die alle Beteiligten stolz sein können.“

Die neue Schleuse wird bei laufendem Schiffsverkehr als Einkammerschleuse in Massivbauweise mit modernster Technik gebaut. Ebenso wie die bestehende Schleuse wird sie als sog. Sparschleuse mit drei seitlich angeordneten Becken gebaut, um bei der Überwindung der unterschiedlichen Wasserspiegel möglichst wenig Wasser zu verbrauchen. So kann der Wasserverbrauch bei den Schleusungen um bis zu 60 Prozent verringert werden. Durch den fugenlosen Bau und massive Kammerwände kann die neue Schleuse auch größten Lasten sicher und langlebig standhalten. Weiterer Vorteil ist, dass sie weniger wartungsintensiv sein wird, was sich kostenreduzierend auswirkt.

Nahezu parallel zum Neubau der Schleuse Kriegenbrunn wird auch die baugleiche Schleuse Erlangen neu gebaut. Das führt zu Synergien bei der Planung und beim Betrieb.

Dirk Schwardmann, Vizepräsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Durch den Neubau der Schleusen Kriegenbrunn und Erlangen investieren wir gezielt in die Zukunft. Wir sorgen für einen sicheren Transportweg und eine technisch und wirtschaftlich konkurrenzfähige Wasserstraße. Gleichzeitig fördern wir einen ökologischen und hochattraktiven Lebensraum.“

Der Main-Donau-Kanal bietet der Schifffahrt eine sichere Verbindung von der Nordsee – über Rhein, Main und Donau – bis zum Schwarzen Meer.  Vom Bau der neuen Schleuse profitiert nicht nur die Schifffahrt, sondern auch die Region.

Dr. Florian Janik, Oberbürgermeister der Stadt Erlangen: „Der heutige Tag ist der offizielle Beginn eines riesigen Bauprojekts, das auch die Stadt Erlangen in den nächsten Jahren fordern wird. Zugleich ist diese Investition in unsere Infrastruktur ein bedeutendes Zeichen für die Zukunft und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit unserer Region. Ich wünsche mir, dass die Modernisierung unserer Wasserwege mit dazu beiträgt, dass das Frachtvolumen auf dem Kanal weiter an Bedeutung gewinnen wird.“

Der Bauauftrag für das technisch hochkomplexe Bauwerk wurde in einem dialogbasierten Verhandlungsverfahren vergeben.

Mareike Bodsch, Leiterin des Wasserstraßen-Neubauamtes Aschaffenburg: „Wir sind der festen Überzeugung, dass auch auf der nun folgenden Baustelle, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bauindustrie und öffentlichem Auftraggeber, der Schlüssel für ein wirtschaftliches und effizientes Bauen sein wird.“

Der Main-Donau-Kanal hat darüber hinaus eine weitere Funktion. Er sorgt dafür, dass Wasser aus dem wassereichen Donaueinzugsgebiet in das wasserarme Regnitz-Main-Gebiet geleitet wird. In der vergangenen Hochwasserphase kam dem Main-Donau-Kanal eine wichtige Rolle bei der Ableitung von großen Wassermengen aus der Donau zu. Das Gebiet rund um den Kanal hat sich zu einem wichtigen Freizeit- und Naherholungsgebiet entwickelt und bietet zahlreiche Wassersportmöglichkeiten.

Die bestehende Schleuse Kriegenbrunn wurde im Rahmen des Baus des Main-Donau-Kanals in den Jahren 1966 bis 1970 konzipiert und realisiert.

Technische Daten Neubau Schleuse Kriegenbrunn:

  • Gesamtlänge Schleusenbauwerk: 329 Meter
  • Höhe Oberkante Planie bis Gründungssohle: 31,1 Meter
  • Nutzlänge Kammer: 190,0 Meter
  • Nutzbreite Kammer: 12,5 Meter
  • Hubhöhe: 18,3 Meter
  • Drei Sparbecken: Länge x Breite 178,7 x (3 x17,30) Meter
  • Bauzeit: rund acht Jahre
  • Auftragssumme: ca. 550 Mio.

Quelle und Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, WSV.de. Symbolischer Spatenstich zum Neubau der Schleuse Kriegenbrunn. Von links: Andreas Beier, WNA Aschaffenburg; Stephan von der Heyde, Züblin; Staatssekretär Hartmut Höppner, BMDV; Dr. Florian Janik OB Stadt Erlangen; Dirk Schwardmann, Vizepräsident GDWS; Mareike Bodsch, Leitern WNA Aschaffenburg; Florian Bauer, Bauer Spezialtiefbau




Neue Binnenschiffer und Kapitäne

Über 30 Binnenschiffer und Kapitäne feierten den Abschluss ihrer Ausbildung. Die sogenannte Lossprechung fand auf dem Schulschiff Rhein statt, das am Stadthafen in Duisburg-Homberg ankert. Unter den Absolventen waren auch die allerersten Binnenschiffer für Frachtschifffahrt. Die Niederrheinische IHK betreute die Abschlussprüfungen dieser für den Niederrhein wichtigen Branche.

„Die Binnenschifffahrt ist bedeutend für unsere Region und ein wichtiger Bestandteil der Logistik. Es ist wichtig, neue Fachkräfte für den Beruf zu gewinnen. So bleibt unsere Wirtschaft zukunfts- und wettbewerbsfähig. Wir freuen uns, diese wichtige Ausbildung bei uns in Duisburg zu haben“, so Matthias Wulfert, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Niederrheinischen IHK und Leiter des Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung.

Betriebe für Binnenschifffahrt aus ganz Deutschland schicken ihre Auszubildenden nach Duisburg. „An zwei Orten bundesweit kann man die Prüfung zum Binnenschiffer ablegen: In Duisburg und in Schönebeck an der Elbe. Denn nur hier haben die entsprechenden Berufsschulen ihre Standorte“, erklärt Angelika Widuch. Bei der Niederrheinischen IHK betreut sie die Prüfungsteilnehmer.

Besonders an der Ausbildung zum Binnenschiffer ist, dass sie sowohl geistig als auch körperlich fordernd ist. Von der Arbeit auf Deck über den Einsatz im Maschinenraum und im Steuerhaus bis hin zum Laderaum – angehende Binnenschiffer werden vielseitig eingesetzt. Dabei lernen sie alles, was für ihren zukünftigen Beruf wichtig ist, beispielsweise wie sie mit einem Anker umgehen oder wie man einen Zylinder pflegt.

Sie sind an der Ausbildung zum Binnenschiffer interessiert? Dann melden Sie sich gerne bei Angelika Widuch, telefonisch unter 0203 2821-410 oder per E-Mail unter widuch@niederrhein.ihk.de

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK




Attesterneuerung, Lackierarbeiten und Fenstertausch

Das in der Trägerschaft des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) stehende Schulschiff „Rhein“ wurde von zwei Schubbooten der HGK Shipping aus dem Homberger Freihafen zur Meidericher Schiffswerft verbracht.

Im Zuge der ersten Hellingnahme seit dem Jahr 2016 wird das Attest routinemäßig verlängert. Darüber hinaus soll das gesamte Schiff abgestrahlt, entrostet und neu lackiert werden. Auch der Tausch von 17 Fenstern im Oberdeck findet in den kommenden drei Wochen statt.

„Wir bedanken uns bei HGK Shipping für den unkomplizierten und reibungslosen Ablauf beim Verbringen des Schulschiffs auf die Werft. Die nun anstehenden Arbeiten dienen dazu, das Schulschiff technisch auf dem aktuellen Stand zu halten und optisch in neuem Glanz erstrahlen zu lassen“, so Schulschiff-Leiter Gerit Fietze.

Herausfordernd war die Planung des Werftganges, da dieser nur innerhalb der Sommerferien durchgeführt werden kann und das Schulschiff-Team bereits am 2. September wieder 90 Auszubildende an Bord erwartet.

„Wir sind zuversichtlich, dass die Arbeiten bis zum 23. August, und damit wie geplant, erfolgreich abgeschlossen sein werden. Mit der Meidericher Schiffswerft haben wir einen erfahrenen und kompetenten Partner an unserer Seite“, erklärt Gerit Fietze.

Das Schulschiff kehrt somit zum Ort seiner Erbauung im Jahre 1984 auf die Meidericher Schiffswerft zurück. Seitdem liegt es im Homberger Freihafen vor Anker und ist eine bedeutende Aus- und Weiterbildungseinrichtung für die Binnenschifffahrt. Rund 300 Auszubildende pro Jahr leben während des dreimonatigen Berufsschulunterrichtes (Blockunterricht) an Bord des Schulschiffes und werden dort in praxisbezogenen Kursen auf das spätere Leben und Arbeiten an Bord eines Binnenschiffes vorbereitet. Zudem gibt es ein umfassendes Weiterbildungsangebot für das Gewerbe.

Weitere Informationen gibt es online unter www.schulschiff-rhein.de

Quelle und Foto: BDB, zwei Schubboote der HGK Shipping brachten das Schulschiff auf die Meidericher Schiffswerft