Schifffahrtspause am Main

Wie jedes Jahr im Frühjahr stehen auch dieses Jahr wieder umfangreiche Instandhaltungsmaßnamen an den Schleusen des Mains, Main – Donau – Kanals und der Donau an, die bei laufendem Schifffahrtsbetrieb nicht möglich sind.

Die durchgehende Schiff-fahrt ruht dann für 21Tage auf der 760 km langen transeuropäischen Wasserstraßenverbindung, lokale Fahrgastschiffe können jedoch örtlich verkehren.

Das Wasser- und Schifffahrtsamt (WSA) Schweinfurt, zuständig für die Schleusen des Mains von Rothenfels bis Viereth, hat wieder ein umfangreiches Bau- und Instandhaltungsprogramm an den 55 – 90 Jahre alten Schleusen für rd. 1,6 Mio. Euro beauftragt. Die Schleusen Goßmannsdorf, Dettelbach, Wipfeld, Knetzgau und Viereth werden ab den 8. APRIL 2016 „trockengelegt“, um im „trockenen“ Zustand notwendige Inspektions- und Instandsetzungsarbeiten an den Schleusen durchzuführen.

Alle Maßnahmen unterliegen einem strengen Terminplan und werden von Mitarbeitern des WSA Schweinfurt und von einer Vielzahl von Spezialfirmen durchgeführt. Die enge Terminierung ist notwendig, um die Binnenschifffahrt als kostengünstigen und umweltfreundlichen Verkehrsträger zeitlich so wenig als möglich einzuschränken. Der Termin wurde daher mit dem Binnenschifffahrtsgewerbe bereits vor zwei Jahren abgestimmt, so dass sich die Binnenschifffahrt und die Häfen langfristig auf die Sperre einstellen konnten. Auf dem Main oberhalb von Würzburg werden jährlich rd. 6 Mio. Gütertonnen mit rd 6.000 Frachtschiffen trans-portiert. Daneben verkehren rd. 1000 Fahrgastkabinenschiffe die Schleusen des Mains.

Ab 29.04.2016 heißt dann wieder „Freie Fahrt“ für die Schifffahrt auf der gesamten Main –Donau–Wasserstraße.

Quelle: WSA Schweinfurt




Elbe wieder freigegeben: Havarist geborgen

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Das seit letzten Montag quer vor der Dresdner Albertbrücke liegende Motorgüterschiff „Albis“ wurde heute um 12:10 Uhr durch zwei schwere Berge- und Räumfahrzeuge der Technischen Rettungseinheit der Feuerwehr der Tschechischen Republik und dem Heckradschlepper „Beskidy“ von der Brücke weggezogen.

Die „Albis“ setzte daraufhin ohne größere Schäden Ihre Fahrt zum Heimathafen in der Tschechischen Republik fort.

Auf Grund der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen waren beim Freischleppen großräumige Sperrungen im Bereich der Albertbrücke und der beiden Elbufer notwendig. Nach dem Freischleppen wurde die Elbe im Bereich der Albertbrücke auf Veränderungen der Flusssohle gepeilt. Die Verkehrssicherungspeilung mit dem Peilschiff „Biela“ ergab, dass sich in der Fahrrinne keine störenden Ablagerungen befinden. Die internationale Bundeswasserstraße Elbe wurde um 13:45 Uhr für den durchgehenden Schiffsverkehr wieder freigegeben.

Zusammenfassend stellt das Wasser- und Schifffahrtsamt Dresden zu dieser Havarie fest: Die Havarie des Motorgüterschiffes „Albis“ war die schwerste und schwierigste Havarie seit 1978 auf der Elbe in Sachsen. Damals verklappte ein Motorgüterschiff vor der Marienbrücke in Dresden und versperrte die Durchfahrtsöffnungen. Damals bestand Gefahr für die Marienbrücke, bei dieser Havarie gab es auf Grund der stabilen Gründungen der Pfeiler der Albertbrücke keine unmittelbare Besorgnis für die Standsicherheit der Brücke.

Die für die Bergung erforderlichen Fahrzeuge, Geräte und Technik konnten auf der Elbe nur aus Tschechien bzw. von Land aus an den Havarieort herangeführt werden. Die 800 Tonnen Salz stellten sich als kompliziertes Ladegut dar.

Das Freischleppen des Motorgüterschiffes war ein Ausnahmeereignis auf der internationalen Wasserstraße Elbe. Die Planung und Organisation der Entladung und des Freischleppens war eine technische und organisatorische Herausforderung und brauchte seine Zeit. Es galt bei allen Beteiligten – Sicherheit vor Schnelligkeit. Die Zusammenarbeit mit der Besatzung und Reederei des havarierten Schiffes, der Berufsfeuerwehr der Stadt Dresden, den beteiligten Baufirmen und allen anderen Behörden der Stadt Dresden und des Freistaates Sachsen war sehr gut.

Aufgrund der Sperrung entstand ein erheblicher Schifffahrtsstau auf der Elbe. Viele Güterschiffe warten in Häfen in Tschechien und Deutschland bzw. wurden in Häfen entlang ihrer Fahrtroute umgeladen und die Ladung mit anderen Verkehrsträgern zum Zielort transportiert. Die wirtschaftlich negativen Auswirkungen für die Güter-, Fahrgast- und Hotelschifffahrt waren hoch.

Quelle: Wasser und Schifffahrtsamt Dresden, Foto: Hafen Hamburg Marketing




Standortfaktor für Wirtschaft, Wachstum und Beschäftigung

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Der  Güterverkehr in Deutschland erzielte 2015 erneut einen Rekordwert beim Transportaufkommen. Angesichts steigenden Güterumschlags betonen der Deutsche Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein (DWSV) und der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) die ökologische Bedeutung von Binnenschifffahrt und Wasserstraße.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg das Transportaufkommen im Vergleich zu 2014 um 1,1 % auf 4,5 Milliarden Tonnen. Damit wuchs der Güterverkehr in Deutschland im dritten Jahr in Folge. Die Binnenschifffahrt konnte an diesem Wachstum infolge der extrem langen Niedrigwasserphase im vergangenen Sommer nicht partizipieren. Dies führte zu einem Rückgang des Transportaufkommens von 3,2 %. Hiervon waren auch der Main-Donau-Kanal und die Donau betroffen.

Die über die Bundeswasserstraßen jährlich transportierten Gütermengen von bis zu 240 Millionen Tonnen entsprechen circa 14 Mio. Lkw-Fahrten. Bekanntlich ersetzt ein modernes Binnenschiff bis zu 400 Lkw. Zudem werden im Binnenschiffsverkehr ca. 2 Mio. Container befördert, wodurch die Straßen in Deutschland von unzähligen Lkw-Fahrten entlastet werden. Damit leistet die Binnenschifffahrt einen bedeutenden ökologischen Beitrag zur Bewältigung der Transportnachfrage. Von der Binnenschifffahrt und den Häfen sind direkt und indirekt ca. 400.000 Arbeitsplätze abhängig. Darüber hinaus hat die Kabinenschifffahrt eine zunehmende wirtschaftliche Bedeutung.

Der Gütertransport per Binnenschiff steht an dritter Stelle hinter dem Transportaufkommen auf der Straße und auf der Schiene. „Dramatisch ist, dass die stark steigenden Transportleistungen bei gleichzeitig sinkenden Brutto-Investitionen in die Infrastruktur zu erbringen sind, obwohl die Einnahmen aus dem Verkehrsbereich gestiegen sind. Dies gefährdet den Wirtschaftsstandort Deutschland, Arbeitsplätze und die Mobilität“, so BDB-Präsident Martin Staats.

„Wir setzen uns ein für die Wasserstraße als nachhaltigsten und ökologischsten Verkehrsträger. Der stetig steigende Güterumschlag kann nur bewältigt werden, wenn in Zukunft wieder mehr Güter auf Wasserstraßen transportiert werden. Hierzu bedarf es einer leistungsfähigen und modernen Wasserstraßen-Infrastruktur!“, so Dr. Michael Fraas, Vorsitzender des DWSV.

In diesem Zusammenhang widersprechen Martin Staats und Dr. Michael Fraas der Aussage des Vorsitzenden des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Hubert Weiger. Dieser hatte in der MAINPOST vom 9. März den Main-Donau-Kanal als „teuerste Freizeitwasserstraße der Welt“ und als „ökonomischen Flop“ bezeichnet. Martin Staats hierzu: „In der Gesamtbetrachtung darf die Tatsache nicht vernachlässigt werden, dass das Altmühltal vor der Inbetriebnahme des Main-Donau-Kanals das Armenhaus Bayerns war. Seit der Eröffnung hat sich das Altmühltal als Urlaubsregion etabliert und regelrechten wirtschaftlichen Aufschwung erlebt.“

Martin Staats und Dr. Michael Fraas widersprechen auch der Forderung Weigers, anstelle der Wasserstraße die Bahn auszubauen: „Wasserstraße und Schiene dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wir brauchen leistungsstarke Wasserstraßen und Schienenwege, wenn wir den steigenden Güterumschlag bewältigen wollen.“, so Dr. Fraas.

Der Deutsche Wasserstraßen und Schifffahrtsverein mit Sitz in Nürnberg wurde 1892 gegründet. Der DWSV versteht sich als Stimme und zentrale Plattform für leistungsfähige Wasserstraßen. Das DWSV-Netzwerk umfasst rund 160 Mitglieder aus den Bereichen Binnen- und Personenschifffahrt, Flusskreuzfahrten, Logistik- und Industrieunternehmen, Kommunen, Infrastrukturbetreibern, Institutionen und Verbänden. Ziel des DWSV ist der Ausbau und Erhalt der Wasserstraßeninfrastruktur mit regionalem Fokus auf der Main-Donau-Wasserstraße als eine der wichtigsten Binnenwasserstraßen Europas. Die Vision des DWSV ist eine hochwertige und durchgängig befahrbare Wasserstraße von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer. Der DWSV informiert über die Entwicklung der Main-Donau-Wasserstraße, ihren ökonomischen und ökologischen Nutzen sowie die Notwendigkeit ihrer Instandhaltung bzw. des weiteren Infrastrukturausbaus. Dadurch soll die Attraktivität der Wasserstraße als Verkehrsträger für Binnen- und Personenschifffahrt gesteigert und die Akzeptanz in der Öffentlichkeit verbessert werden.

Der 1974 gegründete Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vertritt die gemeinsamen gewerblichen Interessen der Unternehmer in der Güter- sowie der Fahrgastschifffahrt gegenüber Politik, Verwaltung und sonstigen Institutionen. Mitglieder des BDB sind deshalb Partikuliere, Reedereien und Genossenschaften. Auch Fördermitglieder unterstützen die Arbeit des BDB. Der Verband mit Sitz in Duisburg und Repräsentanz in Berlin bezieht Stellung zu verkehrspolitischen Fragen und bringt sich aktiv in die Gestaltung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein. Seit der Fusion mit dem Arbeitgeberverband (AdB) im Jahr 2013 vertritt der BDB auch die Belange der Verbandsmitglieder in arbeits-, tarif- und sozialrechtlichen sowie personal-, sozial- und bildungspolitischen Angelegenheiten und ist Tarifvertragspartner der Gewerkschaft Verdi. Der BDB betreibt das in Duisburg vor Anker liegende Schulschiff „Rhein“ – eine europaweit einzigartige Aus-, Fort- und Weiterbildungseinrichtung für das Binnenschifffahrtsgewerbe.

Quelle und Foto: BDB




Entwicklung der deutschen Binnenelbe

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Das Beratergremium zum Gesamtkonzept Elbe hat in seiner Sitzung vom 19. Februar erfolgreich die erste Phase des Dialogs zum Gesamtkonzept Elbe abgeschlossen und Ziele für die Entwicklung der deutschen Binnenelbe vereinbart.

Die insgesamt 20 Teilziele sind in vier Arbeitspakete eingeteilt, die in einem nächsten Schritt nach Synergien und Zielkonflikten analysiert werden. Im Anschluss sollen geeignete Maßnahmenpakete ausgearbeitet werden, die in das Gesamtkonzept münden. Die Zwischenergebnisse des Dialogs sollen Interessierten aus den elbangrenzenden Regionen auf einer Regionalkonferenz am 23. Mai in Magdeburg vorgestellt werden.

Weitere Themen der bisherigen Dialogrunden waren die Erarbeitung einer Geschäftsordnung, die Erörterung der Bedeutung des Gleichwertigen Wasserstandes sowie die Diskussion eines Gutachtens zur wirtschaftlichen Bedeutung der gewerblichen Elbschifffahrt („Elbschifffahrtsstudie“).

Im Gesamtkonzept Elbe sollen die verkehrliche Nutzung der Binnenelbe sowie die wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten mit der Erhaltung des wertvollen Naturraums in Einklang gebracht werden. So ist unter anderem aus Sicht der Wirtschaft eine verlässliche und wirtschaftliche Schifffahrt sicherzustellen. Aus Sicht des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft ist ökologischen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken und der gute ökologische und chemische Zustand der Elbe zu erreichen.

Neben Wirtschafts- und Umweltverbänden nehmen auch Vertreter von Bürgerinitiativen und Kirchen am Beratergremium teil, welches Bund und Länder bei der Erarbeitung des Gesamtkonzeptes Elbe unterstützen. Der Entwurf des Gesamtkonzepts Elbe soll im zweiten Halbjahr 2016 vorgelegt werden. Nähere Informationen zur Regionalkonferenz werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.

Quelle: Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, Foto: SBO




Faire und zukunftsfähige Wettbewerbsbedingungen

„Wir dürfen die Wettbewerbsfähigkeit Europas nicht durch Alleingänge beim Klimaschutz untergraben, so wie es beispielsweise beim Emissionshandel im europäischen Luftverkehr passiert ist. Zudem muss die EU für einen fairen und einheitlichen Binnenmarkt sorgen, etwa beim Schienenverkehr. Denn noch immer können Züge europaweit nicht einheitlich zugelassen werden, geschweige denn problemlos und ohne Umrüstung von einem EU-Mitgliedsstaat in den anderen fahren“, sagte der DVF-Präsidiumsvorsitzende Dr. Ulrich Nußbaum anlässlich eines Meinungsaustausches zwischen dem Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und EU-Abgeordneten sowie EU-Kommissionsvertretern in Brüssel.

Ismail Ertug, MdEP, Mitglied des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr, stimmte dem DVF-Präsidenten zu und stellte eine Reihe neuer Regelungen zur Stärkung des europäischen Luftverkehrs in Aussicht: „Wir werden sowohl bei den Luftverkehrsabkommen als auch bei der Überarbeitung der Verordnung 868 zum Thema schädigender Subventionen und unlauterer Preisbildung von Fluggesellschaften aus Drittstaaten eine Balance finden müssen, um unsere europäischen Airlines gegenüber der Konkurrenz aus den Golf und ASEAN Staaten zu stärken. Gleichzeitig müssen wir die Interessen der Flughäfen, unsere Drehkreuze für den internationalen Luftverkehr und damit wirtschaftlich wichtige Standorte berücksichtigen.“

Nußbaum erklärte dazu, dass die internationale Wettbewerbsposition der europäischen Airlines und Flughäfen sich mittlerweile zum Nachteil verändert habe. Die Wachstumsraten der Airlines in Deutschland hinken denen der Fluggesellschaften aus Golfstaaten und der Türkei deutlich hinterher. Daher müsse die EU-Kommission von den EU-Staaten schnellstens ein Mandat für die Verhandlung neuer Luftverkehrsabkommen mit Drittstaaten bekommen, in denen faire Wettbewerbsbedingungen zu verankern sind, etwa hinsichtlich sozialer Standards oder Subventionen. Auch müsse der einheitliche europäische Luftraum endlich durchgesetzt werden.

Zudem sei Nußbaum schwer verständlich, wie das Vorzeigeprojekt des europäischen Zugleit- und Sicherungssystems ETCS dermaßen auseinanderlaufen könne. Die EU-Staaten seien aufgefordert, gemeinsam mit der Europäischen Kommission umgehend zu einem einheitlichen betrieblichen Standard zu finden, sonst werde die Abschottung der jeweiligen Eisenbahnmärkte weiter zementiert. Zudem brauche der Eisenbahnsektor deutlich mehr Unterstützung beim Thema Schienenlärm. Ohne einen wesentlich verbesserten Lärmschutz verliere der Schienenverkehr in Europa seine gesellschaftliche Akzeptanz.

Ertug sagte dazu, dass die EU lautes Rollmaterial ins Visier nehme: „Zum einen sollen die technischen Standards für die maximal erlaubte Lärmentwicklung schrittweise auch für bereits zugelassene Wagen angewendet werden. Zudem kann bereits jetzt solle die Umrüstung auf leisere Kompositbremsen aus Mitteln der Connecting Europe Facility CEF mit bis zu 213 Millionen Euro bis 2020 gefördert werden. Die Nationalstaaten dürfen zusätzlich bis zu maximal 50 Prozent der Investitionssumme fördern. Und als dritte Maßnahme wird die Harmonisierung der lärmabhängigen Trassenpreise vorgeschlagen.“

An dieser Stelle kritisierte Dr. Markus Pieper, MdEP, regionalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, dass die CEF-Mittel teils für den EFSI-Fonds gekürzt wurden. Das CEF-Programm sei das am besten laufende Programm in der EU und überaus wichtig für den europäischen Verkehrsbereich. Vielmehr sollten die Gelder für das CEF erhöht werden, so Pieper.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Überarbeitung einer Vielzahl von EU-Vorschriften für den Straßengüterverkehr begrüßte der DVF-Präsidiumsvorsitzende, dass die EU-Kommission eine Zweckbindung der Mauteinnahmen für die Verkehrsinfrastruktur plane. Allerdings warnte er davor, dass der Straßengüterverkehr durch die Einbeziehung der sogenannten externen Kosten z. B. für Lärm, Staus oder Unfälle unverhältnismäßig zu Kasse gebeten werde. Hinsichtlich des deutschen Mindestlohns rief er die EU-Kommission auf, für Klarheit bei der Verfahrensweise zur Abrechnung bei grenzüberschreitenden Verkehr zu sorgen.

Am Herzen lag Nußbaum die Digitalisierung in der Mobilitätswelt. Das müsse man als Chance zur Lösung von Sicherheits- und Umweltproblemen begreifen. Die Verkehrssicherheit könne durch Digitalisierung gesteigert werden – vorsichtige Schätzungen gehen von der Halbierung der Todeszahlen aus. „Die Verkehrstechnologie von Autos und Lkw darf in Europa nicht an den Grenzen halt machen. Automatisierungsfunktionen müssen überall in der EU in gleicher Weise mit einem einheitlichen Rechtsrahmen freigeschaltet werden. Auch hier hat die EU bei der Harmonisierung, bei Standardsetzung und dem Infrastrukturaufbau eine wichtige Aufgabe“, so Nußbaum.

Quelle DVF




Nord-Ostsee-Kanal mit leichtem Rückgang

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Trotz anspruchsvoller Randbedingungen – Toranfahrungen, Reparatur-arbeiten, niedrige Spritpreise, Russlandembargo – wurden im Jahr 2015 insgesamt 90.629.828 Tonnen Ladung durch den Nord-Ostsee-Kanal befördert. 2014 waren es 99.107.454 Tonnen.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Wie erwartet blicken wir auf ein positives Jahr 2015. Mit dem Abschluss der Reparaturen an den vier Großen Schleusen des Kanals haben wir für die zunehmend größeren Schiffe wieder mehr Leistungsfähigkeit geschaffen. Die Ladungsmengen zeigen, dass der Nord-Ostsee-Kanal als wichtige Transitstrecke für die internationale Schifffahrt unverzichtbar ist. Einem starken Jahr 2016 steht nichts im Wege.“

Die Schifffahrt hat auf die Freigabe der Großen Schleusen im Dezember unmittelbar reagiert. Die Anzahl der Schiffe im Kanal stieg unmittelbar danach sichtbar an. Ein Drittel aller Schiffe im Nord-Ostsee-Kanal ist auf die großen Schleusen angewiesen und transportiert zwei Drittel der Gesamtladung. Insgesamt 32.091 Schiffe nutzten 2015 die Passage durch den Kanal. Im vergangenen Jahr waren es 32.589 Schiffe. Für den reinen Durchgangsverkehr bedeutet das 23.005 Schiffe, für den Teilstreckenverkehr 9.086 Schiffe. Bemerkenswert ist, dass im Teilstreckenverkehr 2015 mehr Schiffe als im Vorjahr verkehrten. 2015 waren es 9.086, 2014 8.491 Schiffe.

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte: „Der Nord-Ostsee-Kanal ist also nicht nur als Transitweg gesamtwirtschaftlich attraktiv, sondern spielt auch für die regionalen Kanalhäfen Brunsbüttel, Rendsburg und Kiel eine wichtige Rolle.“ Pro Monat passieren durchschnittlich im Gesamtverkehr 2.700 Schiffe mit 7.552.485 Tonnen Ladung den Nord-Ostsee-Kanal. Täglich gingen im Durchschnitt insgesamt 87 Schiffe mit 248.300 Tonnen durch den Kanal. Das bedeutet für ein Schiff durchschnittlich 2.854 Tonnen. Dafür müssten auf den Straßen 95 LKW (Tragfähigkeit 30 t) rollen.

Im Vergleich zum November 2015 stieg die Anzahl der Schiffe im Dezember von 2.435 auf 2.684. Bei den Ladungsmengen ist ein Anstieg von 6.904.262 t zu 7.812.402 t zu verzeichnen. Die Bruttoraumzahl lag im Jahr 2015 bei 142.959.028, 2014 lag sie bei 155.510.620. Wie in den vergangenen Jahren setzt sich der Trend hin zu größeren Schiffen unverändert fort. Der Schiffsverkehr von und zu den russischen Häfen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wegen des Russlandembargos um 19,72 % reduziert. 2015 fuhren insgesamt 2.829 Schiffe durch den NOK, von und zu russischen Häfen. 2014 waren es 3.524 Schiffen.

Karsten Thode, Leiter des Dezernates Regionales Management in der GDWS in Kiel. „In Brunsbüttel wurde mit der Herstellung der Kammerwände für die fünfte Schleusenkammer begonnen. Für den Ersatz der Levensauer Hochbrücke läuft das Planfeststellungsverfahren. Für den Ausbau der Oststrecke werden derzeit Ingenieurbüros eingeworben, die die Bauplanungen für die Kanalerweiterung vorbereiten.“

Quelle und Foto: WSV




Wirtschaftskompetenz für die Elbe-Schifffahrt

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Karl-Heinz Ehrhardt, Geschäftsführer der Transportwerke Magdeburger Hafen GmbH, wird ab sofort die wirtschaftlichen Interessen des Systems Wasserstraße im sog. Beratergremium für die Erstellung des Gesamtkonzepts Elbe vertreten. Ehrhardt übernimmt diese Funktion im Auftrag des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), wo der Hafen Magdeburg bereits seit mehreren Jahren mitgliedschaftlich organisiert ist.

Das im Sommer 2015 im Auftrag von Bundesumwelt- und Bundesverkehrsministerium errichtete Beratergremium dient im Rahmen der Erarbeitung des Gesamtkonzeptes Elbe als Plattform der Interessenvertretungen und besteht aus jeweils vier Vertretern der Wirtschaft bzw. des Verkehrs und des Umwelt- bzw. Naturschutzes. Es formuliert Arbeitsaufträge, Kommentare, Fragen und Empfehlungen. Dies schließt die Fragen an wissenschaftliche Oberbehörden des Bundes und ggf. zusätzlich hinzuziehende Experten ein.

Mit Karl-Heinz Ehrhardt zieht ein gestandener Unternehmer in dieses Gremium ein. Mit ihm sitzen dort Funktionäre der Kammerunion Elbe/Oder, der Elbe Allianz e.V. und des Bundesverbandes Öffentlicher Binnenhäfen. Der BDB ist zuversichtlich, dass Ehrhardts unternehmerische Kompetenz und seine profunden Kenntnisse aus der Praxis für ein gesteigertes wirtschaftliches Gewicht in diesem Gremium sorgen werden.

Ausdrückliches Ziel des Elbe-Gesamtkonzepts ist die Verbesserung der Schiffbarkeit der Elbe als internationale Wasserstraße. Ökologische Aspekte sind hierbei zu beachten. Das wesentliche Defizit für die stärkere verkehrliche Nutzung der Elbe ist die mangelnde Verlässlichkeit der zur Verfügung stehenden Fahrrinnentiefen bei niedrigen Wasserständen. „Die Position des BDB ist auch meine eigene Forderung: Für die Fahrrinne der Binnenelbe wird bei Niedrigwasser unterhalb von Dresden – bezogen auf den sog. Gleichwertigen Wasserstand (GlW) – eine Fahrrinnentiefe von 1,60 Meter an 345 Tagen im Jahr benötigt, oberhalb von Dresden soll die Fahrrinne 1,50 Meter tief sein. Ich gehe davon aus, dass diese Position von den anderen Wirtschaftsvertretern im Beratergremium mitgetragen wird!“, erklärt Hafenchef Ehrhardt, der im Frühjahr 2016 zudem für die Wahl in den Vorstand des BDB kandidieren wird.

Dem Hafen Magdeburg kommt eine Schlüsselfunktion für die weitere Entwicklung des Güterverkehrs auf der Elbe zu: Über 85 % des Gesamtumschlags an Gütertonnen an der Elbe findet in Magdeburg statt. Rund 25.000 TEU werden pro Jahr an Containern in Magdeburg umgeschlagen, sowie 4 Mio. Tonnen Massengut, Breakbulk, Mineralölprodukte, Anlagen- und Maschinenteile und Konsumgüter. Hinzu kommen die Güterverkehre der Tschechischen Republik: Für sie stellt die Elbe die einzige direkte Wasserstraßenanbindung an den Hafen Hamburg dar, um Güter anstatt per Lkw oder Bahn mit der besonders umweltfreundlichen Binnenschifffahrt zu transportieren.

Für die nachhaltige Entwicklung der deutschen Binnenelbe soll durch Bund und beteiligte Länder ein Gesamtkonzept Elbe erarbeitet werden. Im Rahmen des Gesamtkonzeptes sollen die verkehrliche Nutzung der Binnenelbe sowie die wasserwirtschaftlichen Notwendigkeiten mit der Erhaltung des wertvollen Naturraums in Einklang gebracht werden. Seitens der Verwaltungen und der beteiligten Interessenverbände gibt es in verschiedenen Bereichen Handlungsbedarfe. So ist unter anderem aus Sicht der Wirtschaft eine verlässliche, wirtschaftliche und ganzjährige Schifffahrt sicherzustellen. Aus Sicht des Naturschutzes und der Wasserwirtschaft ist ökologischen Fehlentwicklungen entgegenzuwirken und der gute ökologische und chemische Zustand zu erreichen. Dies erfordert die Entwicklung einer Strategie für die Binnenelbe, die die bisherige eher abschnittsweise, von den jeweiligen sektoralen Perspektiven und Zuständigkeitsgrenzen geprägte Denk- und Handlungsweise ersetzt. Zu diesem Zweck soll im Dialog eine gleichrangige Betrachtung der erforderlichen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der verkehrlichen Nutzung und der Anforderungen an den Gewässer-, Auen- und Naturschutz bzw. Entwicklung und Bodenschutz sowie weitere Nutzungen, wie Tourismus, Land-/Forstwirtschaft und Fischerei erfolgen.

Quelle und Foto: BDB




BDB-Tarifkommission mit neuem Vorsitz

160121 V. Schuhmacher

Die Tarifkommission des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hat einen neuen Vorsitzenden. Volker Schuhmacher (B. Dettmer Reederei GmbH & Co. KG, Bremen) wurde von den Mitgliedern des Gremiums an die Spitze gewählt und folgt damit auf BDB-Vizepräsident Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG, Duisburg), der den Vorsitz aufgrund zusätzlicher beruflicher Aufgaben niedergelegt hat.

Seefeldt leitete die Geschicke der Tarifkommission seit April 2008, seinerzeit als Präsident des mittlerweile mit dem BDB fusionierten Arbeitgeberverbandes der deutschen Binnenschiffahrt e.V. (AdB). „Die Arbeit hat mir immer viel Freude bereitet. In der Rückschau betrachtet haben wir, auch wenn die Verhandlungen mit Verdi nicht immer einfach waren, in den Bereichen Arbeit und Soziales viel zum Wohle der Binnenschifffahrt bewegt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass es der Tarifkommission mit ihrem neuen Vorsitzenden Volker Schuhmacher gelingt, die erfolgreiche Arbeit fortzuführen und die Interessen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern in Einklang zu bringen“, so Volker Seefeldt.

„Ich freue mich, dieses verantwortungsvolle Amt übernehmen zu dürfen und bin überzeugt, dass die Tarifkommission auch weiterhin im Dialog mit der Gewerkschaft Verdi dafür sorgen wird, dass die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten in der Binnenschifffahrt auch künftig attraktiv sind“, betonte Volker Schuhmacher und dankte Volker Seefeldt für die geleistete Arbeit und das herausragende Engagement.

Auch auf internationaler Ebene ist Volker Schuhmacher, bereits seit 2005 Mitglied der Tarifkommission, kein unbeschriebenes Blatt. So hat er beispielsweise als Teilnehmer des Sozialen Dialogs in Brüssel maßgeblich am Vorschlag der europäischen Arbeitszeitrichtlinie für die Binnenschifffahrt mitgearbeitet.

In der gewerblichen deutschen Binnenschifffahrt operierten (Stand 30. Juni 2013) 964 Unternehmen, davon 461 in der Trockengüterschifffahrt, 159 in der Tankschifffahrt, 41 in der Schub- und Schleppschifffahrt sowie 322 in der Personenschifffahrt. Der Umsatz liegt jährlich bei rund 1,5 Mrd. Euro. Von den insgesamt 7.489 Beschäftigten zählen 5.695 zum fahrenden Personal. Die Tarifkommission des BDB befindet sich zurzeit in den Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi über den Gehaltstarifvertrag für das fahrende Personal in der Binnenschifffahrt.

Studien und Untersuchungen belegen immer wieder die Attraktivität der Binnenschifffahrt als Arbeitgeber. Erst jüngst hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) für das Jahr 2015 die Ausbildungsvergütungen in 180 Ausbildungsberufen ausgewertet. Das Ergebnis: Angehende Binnenschiffer kamen im Schnitt auf 1.072 Euro monatlich (West und Ost) und belegten damit den Spitzenplatz! Die Konditionen für Auszubildende in der Binnenschifffahrt sind damit deutlich besser als in vielen anderen Branchen und liegen klar über dem Gesamtdurchschnitt von 832 Euro (West) bzw. 769 Euro (Ost).

Unter anderem mit der vergleichsweise hohen Ausbildungsvergütung wirkt die Branche einem drohenden Fachkräftemangel entgegen, der sich durch die derzeitige Altersstruktur der Beschäftigten ergibt. So sind laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) aus dem vergangenen Jahr knapp 30 % der im Gewerbe sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 55 Jahre und älter. Diese Tatsache ist gleichzeitig eine Chance für junge Menschen: Ihre beruflichen Perspektiven in der Güter- und Fahrgastschifffahrt sind ausgesprochen gut!

Quelle und Foto: BDB




Dualer Studiengang Wasserbau/Bauingenieur

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Studieren an Rhein und Mosel – das ist nun im wahrsten Sinne des Wortes an der Hochschule Koblenz möglich: Ab August 2016 startet der neue duale Studiengang „Wasserbau/Bauingenieurwesen“, der ein Studium des Bauingenieurwesens mit einer Berufsausbildung zur Wasserbauerin oder zum Wasserbauer kombiniert.

Diese – einschließlich des siebensemestrigen Bachelorstudiums – 4,5 Jahre dauernde Ausbildung basiert auf einer Kooperation der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes mit der Hochschule Koblenz. Die Kombination aus akademischer und betrieblicher Praxis führt zu zwei qualifizierten Berufsabschlüssen. Die Berufsaussichten damit sind mehr als gut: Nach dem erfolgreichen Abschluss von Ausbildung und Studium erfolgt ein Einsatz im gehobenen technischen Dienst der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

Mit dem dualen Studiengang „Wasserbau/Bauingenieurwesen“ wird eine auf die besonderen Bedürfnisse der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes angepasste, aber auch allgemein einsetzbare Qualifikation angeboten. „Es besteht langfristig ein hoher Bedarf an konstruktiven Bauingenieurinnen und Bauingenieuren mit Spezialkenntnissen im Bereich Wasserbau für den Bau und die Unterhaltung komplexer und anspruchsvoller Ingenieurbauwerke wie Schleusen, Wehre, Brücken über Bundeswasserstraßen sowie für die Gewässerunterhaltung“, betont Studiengangsleiter Prof. Dr. Lothar Kirschbauer aus dem Fachbereich Bauwesen.

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist für die Unterhaltung, den Ausbau und den Neubau von Bundeswasserstraßen zuständig. Sie sorgt als Strompolizei- und Bauaufsichtsbehörde dafür, dass die Wasserstraßen befahrbar und die bundeseigenen Schifffahrtsanlagen und die Wasserstraßen sicher sind. Für diese Aufgaben bietet die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes unter anderem die klassische Ausbildung zur Wasserbauerin / zum Wasserbauer an verschiedenen Dienststellen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung an. Die überbetriebliche Ausbildung findet im Berufsbildungszentrum Koblenz und an der Berufsbildenden Schule Technik in Koblenz statt.

Die Berufsausbildung soll nach einem Auswahlverfahren für ca. 10 Auszubildende alle zwei Jahre im August beginnen. Das erste Jahr verbringen die Auszubildenden -ausschließlich in der betrieblichen Ausbildung. Mit dem Wintersemester im zweiten Ausbildungsjahr beginnt die Verzahnung mit dem Studium an der Hochschule Koblenz. Die abschließende Bachelor-Thesis wird in Zusammenarbeit mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung und der Hochschule Koblenz in der jeweiligen Ausbildungsdienststelle erstellt.

„Durch die Kooperation mit der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung können wir einen fachlich hochinteressanten Studiengang mit exzellenten Berufsaussichten anbieten“, freut sich Prof. Dr. Wolfgang Bogacki, Vizepräsident für Lehre an der Hochschule Koblenz. Der neue duale Studiengang „Wasserbau/Bauingenieurwesen“ sei ein weiterer Beleg dafür, wie praxisorientiert und nah an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes die Hochschule Koblenz ausbilde.

Die Bewerbung kann noch bis 10. Januar 2016 unter Angabe des bevorzugten Standortes in der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erfolgen (Mehrfachnennung möglich). Über das Elektronische Bewerbungsverfahren (EBV) ist auf der Einstiegsseite http://www.bav.bund.de/Einstieg-EBV der Referenzcode der Ausschreibung 20151759_9345 anzugeben. Neben der Hochschul¬zugangs-berechtigung und dem Nachweis naturwissenschaftlicher Fächer im aktuellen Schulzeugnis ist das Deutsche Jugendschwimmabzeichen Bronze oder eine vergleichbare Qualifikation vorzulegen. Seitens der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung steht als Ansprechpartnerin für diese duale Ausbildungsvariante die Zentrale Ausbildungskoordinatorin für den gehobenen technischen Verwaltungsdienst, Myriam Gellenbeck, per Mail an myriam.gellenbeck zur Verfügung.

Quelle und Foto: Hochschule Koblenz




BDB vertritt Branche im Innovationsforum

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Der planbare und verlässliche Zustand der Flüsse und Kanäle in Deutschland ist „das A und O“ für die verladende Wirtschaft und für die Wettbewerbsfähigkeit der Güterbinnenschifffahrt. Hierauf hat Dirk Gemmer (Rhenus PartnerShip, Duisburg), Vizepräsident im Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) heute in Gegenwart von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt in Berlin hingewiesen, als der Minister mit den Spitzen der deutschen Personen- und Güterverkehrsbranche eine Initiative zur Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen im Personen- und Güterverkehr gegründet hat.

Während die Branche selbst bereits für Innovationen z.B. im Schiffbau sorgt, dabei die Umweltbilanz verbessert und hierfür Preise wie etwa den „Green Award“ gewinnt, sind die von Politik und Verwaltung gesetzten Rahmenbedingungen durchaus noch verbesserungsfähig: „50 % der Schleusen in Deutschland sind älter als 80 Jahre. 30 % der Schleusen haben das technische Lebensalter von 100 Jahren bereits erreicht oder sogar überschritten. Engpässe wie zu niedrige Brücken oder zu kurze Schleusenkammern behindern die Binnenschifffahrt bei der weiteren Entwicklung des Güterverkehrs auf dem Wasser. Wartezeiten an defekten Schleusen von bis zu 20 oder gar 70 Stunden sind für uns und unsere Kunden unzumutbar“, so Dirk Gemmer. Dies schade auch dem gesamten Wirtschaftsstandort Deutschland.

Unterstützung erhielt Dirk Gemmer von Hans-Joachim Welsch, Vorsitzender des Verkehrsausschusses der Wirtschaftsvereinigung Stahl. Welsch erinnerte daran, das der modal split der Binnenschifffahrt in der Logistikstruktur der Stahlindustrie bei 29 % liegt (Schiene: 51 %, Straße: 20 %).

Gemmer bat Minister Dobrindt und die ebenfalls anwesende Brigitte Zypries, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, außerdem um Unterstützung bei der Durchsetzung von europaweiten Abgasgrenzwerten, die von der Branche und von den Motorenherstellern auch eingehalten werden können. Die sog. NRMM-Richtlinie schieße hier weit über das Ziel hinaus. Dies ist eine Sorge, die von Hans-Joachim Welsch ebenso geteilt wurde wie die Sorge um die Höhe zukünftiger Schifffahrtsabgaben.

Der Fachkräftemangel macht sich auch in der Binnenschifffahrt bemerkbar. Vizepräsident Dirk Gemmer dankte Minister Dobrindt deshalb für die tatkräftige Unterstützung seines Hauses bei der Modernisierung des BDB-eigenen Schulschiffes, durch die eine nachhaltig hohe Qualität in der Aus- und Weiterbildung der Branche für die kommenden Jahre gewährleistet wird. Er bat den Minister, die Binnenschifffahrt auch bei der demnächst zu erwartenden Vorlage von EU-Vorschlägen für die europaweite Qualifikation in der Binnenschifffahrt zu unterstützen.

Das Innovationsforum zur Verbesserung der Markt- und Wettbewerbsbedingungen im Personen- und Güterverkehr soll im Herbst 2016 mit den Spitzen der deutschen Personen- und Güterverkehrsbranche fortgesetzt werden.

Quelle und Foto: BDB